Kiss me, Host...! von XxAmayaxX (Kazuki x Ruki) ================================================================================ Kapitel 4: Zu mir oder zu dir? ------------------------------ Kazukis Hirn brauchte einige Sekunden, um das eben Gehörte zu verarbeiten. Doch ebenso schnell kam dann auch die Erkenntnis, dass Ruki offensichtlich betrunken war. Und trotz dieses Umstandes war Kazuki die Lage, in der er sich gerade befand, mehr als unangenehm... Er und Jin lagen auf dem Boden - Kazuki natürlich oben - und waren beide halbnackt. Die Hand des Drummers lag noch immer wie erstarrt auf seinem Schritt und auch der Gitarrist war gerade dabei gewesen die Hose des unter ihm Liegenden zu öffnen. Und Ruki starrte sie dabei schamlos an. Langsam erhob sich Kazuki und ging auf den Kleinen zu. Er hörte, wie Jin hinter ihm hektisch nach seinem T-Shirt griff. Ein heftiges Unwohlsein ergriff ihn, als er in Rukis Gesicht sah. Er hätte das nicht sehen sollen, ob nun betrunken oder nicht. Und überhaupt hätte Kazuki sich selbst schlagen mögen. Wie hatte er sich nur auf Jin einlassen können? Eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf meldete sich zu Wort, die sagte, dass doch nichts dabei war. Es war ja schließlich nur Jin. So lief das eben ab. Aber er drängte die Stimme beiseite. Er fühlte sich, als sei er bei einem Seitensprung ertappt worden. Und jetzt noch diesen kleinen, süßen, betrunkenen Host vor sich zu sehen - irgendwie weckte das tief vergrabene Beschützerinstinkte in ihm, von dessen Existenz er bis gerade eben noch nicht einmal etwas geahnt hatte. Er warf noch mal einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass Jin klar kam, denn legte er Ruki zaghaft eine Hand auf den Rücken, damit er ihn nach draußen führen konnte. Doch schon nach zwei Schritten wurde klar, dass der Host mehr als eine Hand benötigte. „Geh'n wir ssu mir, oda ssu dir?”, nuschelte Ruki, der schon mehr von Kazuki getragen wurde, als dass er selbst lief. Der Brünette schluckte. Er musste jetzt sehr, sehr stark sein. „Ich werde dich nach Hause bringen und dann verschwinden”, meinte er bestimmt. „So-soffort nach demm Sex? Kein Nachschpiel?” Kazuki spürte, wie er schon das zweite Mal an diesem Abend eine Erektion bekam. Gott, er wollte den Kleinen flachlegen, aber doch nicht, wenn er betrunken war! Er wollte keine willenlose Puppe, die gar nichts mitbekam. „Wo wohnst du?”, fragte er deshalb nur ruhig. „Na tschu Hausse! Bissu 'n bissl doof?” Na wunderbar. Das würde eine harte nach-Hause-Fahrt werden. „Kannst du mir wenigstens den Weg zu dir beschreiben?”, fragte der Gitarrist verzweifelt. Ruki überlegte anscheinend. Aber der andere hatte nicht das Gefühl, dass da gerade fiel in der Birne des anderen passierte. „Ich kann 'nem Fremden, doch nich' 'n Weg ssu meiner Bude verrat'n!”, empörte er sich schließlich. Mittlerweile waren sie draußen an der frischen Luft und hatten Kazukis Auto erreicht. Vorsichtig bugsierte der Brünette den Betrunkenen auf den Beifahrersitz. Als auch er endlich saß und den Motor anließ, hatte er eine Entscheidung getroffen. „Ich bring dich zu mir. Da kannst du deinen Rausch ausschlafen.” „Mit dir?”, schnurrte Ruki. Kazuki hielt vorsichtshalber den Mund. *** Etwas nervös schloss Kazuki die Tür zu seiner Wohnung auf. Ein schwieriges Unterfangen, wenn 50 Kilo auf einem hingen und einem Worte wie „Mach schnella Süßer!” ins Ohr hauchten. Wäre sexy und verführerisch gewesen, wenn der Kleine keine Fahne gehabt hätte. Als die Tür endlich offen war, führte Kazuki den Blonden in sein Schlafzimmer, welches von einem riesigen Bett dominiert wurde. Der Brünette lud seine "Last" ab. „So”, sagte er. „Jetzt schlaf dich aus!” Ruki lag auf seinem Bett und räkelte sich gemütlich. Gott, dachte der Gitarrist. Wie kann ein Besoffener sich noch so geil bewegen? Der kleine Host sah ihn unschuldig an. „Wie ssoll ich 'n schlaf'n? Mit sso wiel Schtoff am Körpa?” Langsam ließ er die Hände zu seinem Hemd gleiten, um die Knöpfe zu öffnen - was aber gar nicht so einfach war, im betrunkenen Zustand. Kazuki schluckte. Schließlich erbarmte er sich aber, und half dem Kleinen, der währenddessen laut „Ausssieh'n!!!” brüllte. Einfach ignorieren... „Jetz' die Hose...”, hauchte Ruki. „Vergiss es”, war Kazukis Kommentar dazu. Seine Kontrolle hing eh nur noch am seidenen Faden. „Ich will Ssex!”, meuterte der Host. „Natürlich”, seufzte der Brünette. „Was denn auch sonst?” „M-mit dir!” „Sonst noch Wünsche?” „Jetz'.” Kazuki schüttelte den Kopf. Er konnte Sex bekommen, wenn er ausgenüchtert war - nur würde er dann keinen mehr wollen. Das war die traurige Wahrheit. „Du bekommst Sex, wenn du nicht mehr so riechst, als wärst du in einen Topf mit Sake gefallen”, rief er während er ins Wohnzimmer ging. Ganz sicher würde er nicht zusammen mit seinem Gast in einem Bett schlafen. Das konnte Ruki gar nicht recht sein. Er seufzte frustriert auf. Seit wann waren ihm die Gefühle anderer so wichtig? „Kassukiiiiii!”, ertönte es erneut aus dem Schlafzimmer. „Was denn?”, rief Angesprochener; war sich nicht sicher, ob er genervt oder besorgt reagieren sollte. Eine kurze Stille trat ein und er machte sich direkt Sorgen, ob etwas passiert sei. Als er aber durch die Tür lugte, lag Ruki immer noch so da, wie er ihn zurückgelassen hatte. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen - er war einfach zu niedlich. So ungeschickt. „Was ist denn los?”, fragte sein Aufpasser und erschrak, als er seinen zärtlichen Unterton heraushörte. Warum...? „Ich w-will oben lieg'n!” Herausfordernd sah der Blonde ihn an. Für einen Augenblick verfiel Kazuki in eine Art Starre. Das konnte doch nicht war sein... Der kleine Dickkopf ließ nicht locker. Er fing an loszukichern und war selbst über seine Reaktion erstaunt. Wie lange hatte er schon nicht mehr so unbefangen gelacht? Er ließ sich auf der Bettkante nieder und strich Ruki kurz durch die Haare. „Du kleiner Idiot”, meinte er lächelnd. „Als ob ich unten liegen würde.” Er küsste ihn kurz auf die Schläfe und deckte ihn zu. Dann verließ er den Raum und schloss leise die Tür. Wieder im Wohnzimmer ließ er sich aufs Sofa plumpsen und ließ sein Gesicht in die Hände sinken. „Ich bin doch der Idiot”, murmelte er verzweifelt. „Wie konnte ich mich nur in dich verlieben?” *** Als Ruki am nächsten Morgen erwachte, hatte er das Gefühl, dass er sich nie wieder bewegen könnte. Alles schmerzte ihm und er schaffte es einfach nicht, den Schalter in seinem Hirn umzulegen, der es in Betrieb setzte. Bei ihm lief gerade alles auf Stand-by. Deshalb realisierte er die Umgebung um sich herum auch erst gar nicht richtig. Erst als er die Stimme hörte, wurde ihm langsam bewusst, dass etwas nicht stimmte. Vorsichtig drehte er den Kopf zur Seite und bereute es sofort. Ihm war kotzübel. In der Bewegung erstarrt, versuchte er halbwegs den Raum zu sondieren. An Möbeln schien hier nichts zu stehen, außer dem riesigen Bett in dem er lag. Die Wände waren in einem hellen Beige gestrichen. Alles in allem, eigentlich recht gemütlich. Aber auch kein Zimmer, dass er kannte, und das beunruhigte ihn dann doch sehr. Der Geruch der Bettwäsche, der ihm in der Nase kitzelte, machte ihn ganz hibbelig. Doch wenn er versuchte, weiter darüber nachzudenken, meldete sich direkt der Stand-by Modus: So geht das aber nicht. Denken wird eh überbewertet. Du bleibst mal schön gedankenlos. Die Stimme, die er gerade schon vernommen hatte, wurde etwas lauter. Offenbar diskutierte sie lautstark mit jemandem. Da Ruki keine andere Stimme hörte, nahm er an, dass sie telefonierte. Eine schöne Stimme. Wenn auch gereizt, war sie doch vollkommen und einzigartig. Den Host beschlich eine innere Unruhe. Was tat er hier in diesem Bett? Und wer war das vor der Tür? Und überhaupt, was war hier gelaufen? Ganz ruhig, ermahnte er sich. Wollen wir doch mal rekonstruieren... Gestern hatte Kaoru sich ihn geschnappt und ihn zum Saufen eingeladen. Aus einem Gläschen wurden viele - und das waren dann auch die letzten klaren Erinnerungen, die er hatte. Sonst nicht. Alles weg. Schluss. Aus. Scheiße, dachte er. „Scheiße!” Ruki runzelte die Stirn. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis er begriff, dass 'die Stimme' gesprochen hatte. Die Lautstärke in der er - denn die Stimme war 100 prozentig männlich - sprach, war angestiegen. Woher kannte der Host diese Stimme nur? Irgendetwas in ihm sagte, dass er das doch unmöglich vergessen konnte. Der allem Anschein nach telefonierende Mann war immer noch am Fluchen. Ruki beschloss, heimlich zu lauschen, um vielleicht einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort zu bekommen. Also spitzte er die Ohren... „Jetzt sag schon, was gibt's? Du rufst sonst doch nicht hier an”, der Mann klang genervt. Ruki fragte sich, wer wohl am anderen Ende der Leitung war. „Ach! Und warum denkst du, das könnte mich interessieren?” Eine lange Stille folgte. Als die Stimme wieder sprach, erschrak sich der Blonde fast schon ein wenig, so schneidend klang sie. „Du hast ihn gehört. Ich bin für ihn gestorben. Er hat gesagt, ich solle bloß abhauen, weil ich ein dreckiges kleines Miststück bin.” Ruki hielt den Atem an. „Ach, hau doch ab! Du dreckige kleine Hure!” Jetzt wusste er wieder, wer der Mensch hinter der Stimme war - Kazuki! Sein Herzschlag beschleunigte sich und er bemühte sich ruhig zu atmen. Vergebens. Warum war er bei... Klick. Stand-by-Modus beendet - Denken gestattet. Kazuki hatte gestern im gleichen Club gespielt, in dem er selbst sich auch besoffen hatte! Dunkel erinnerte er sich daran, wie er nach dem Konzert hinter die Bühne gegangen war und... Er musste heftig schlucken. Kazuki mit einem anderen Mann. Die Röte stieg Ruki ins Gesicht, als er sich an die heikle Situation erinnerte, in der er die beiden vorgefunden hatte. Er wusste gar nicht mehr, wie er darauf reagiert hatte... Aber, Moment! Er lag hier immerhin in einem Bett, dass höchstwahrscheinlich Kazuki gehörte! Er war doch wohl nicht... Da hörte er Schritte auf dem Flur, die sich der Tür näherten. Reflexartig schloss er die Augen und täuschte vor, er würde noch schlafen. Leise wurde die Tür geöffnet und er hörte Füße, die auf den Boden tappten. Dann spürte er einen warmen Körper neben sich. Wahrscheinlich hatte Kazuki sich auf die Bettkante gesetzt. Ruhig atmen, ermahnte Ruki sich. Plötzlich spürte er, wie eine Hand durch seine Haare fuhr und dieselbe Hand dann auch noch seine Wange liebkoste. Das ruhige Atmen fiel ihm immer schwerer. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und schlug die Augen auf. Kazuki starrte ihn überrascht an. Dann aber wurden seine Züge wieder weich und er lächelte ihn an. „Du bist schon wach?” Der Host nickte langsam, was sofort mit heftigen Schmerzen in seinem Kopf gestraft wurde. Als er das Gesicht verzog, grinste der Brünette leicht. „Wie fühlst du dich?”, fragte er mit einem ironischen Unterton. „Schrecklich”, antwortete Ruki wahrheitsgemäß. „Mir ist übel und schwindelig...” „Warte einen Augenblick. Ich hol dir 'ne Aspirin!” Sofort sprang Kazuki auf und war auch schon verschwunden. Der Blonde wunderte sich über die plötzliche Fürsorge des anderen. Als Kazuki mit einem Glas Wasser und der versprochenen Aspirin zurückkehrte, sprang Ruki über seinen eigenen Schatten und fragte: „Sag mal ... was ist gestern eigentlich noch alles passiert?” Kazuki, der gerade dabei gewesen war das kleine Tütchen mit der Tablette aufzureißen, erstarrte auf einmal und sah ihn an. Er schien sich äußerst unwohl in seiner Haut zu fühlen. Als er schließlich zu sprechen begann, hörte er sich zu Rukis Verwunderung zögerlich und unsicher an. „Du warst ziemlich betrunken... Ich wollte dich nach Hause bringen, aber du warst nicht mehr in der Lage mir zu sagen wo du wohnst und dann ... dann hab ich dich hierher gebracht.” Als Ruki nichts erwiderte, sah der Brünette ihn fast schon scheu an. „Ich hoffe, das war in Ordnung für dich...” „Ja ja, natürlich, alles Bestens!”, beeilte sich der Kleinere zu sagen. Gegen seinen Willen kamen immer wieder die Bilder von Kazuki und dem ihm fremden Mann in ihm hoch. Auch wenn die Bilder eher verschwommen waren, konnte er sich nicht von ihnen losreißen. „Hier”, hörte er Kazuki auf einmal sagen und wurde so aus seinen Gedanken gerissen. Der andere hielt ihm das Glas hin, in dem sich die Tablette gerade auflöste. „Danke”, murmelte Ruki. Schweigend sahen sie zu, wie die Tablette langsam und zischend verschwand. Eine Frage brannte Ruki auf der Zunge, aber er wusste, dass die Antwort unangenehm ausfallen konnte. Nachdem er einmal an seinem Wasser genippt hatte, hielt er es schließlich nicht mehr aus und wandte sich an Kazuki: „Ääähm... Also, ich will ja nicht ... aber ... also...” „Schieß los”, meinte Kazuki nur schlicht und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Ruki wurde auf einmal ganz warm, und er merkte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Er schluckte noch einmal kurz, dann fragte er endlich: „Wer war der andere Mann gestern?” Der Brünette wurde stocksteif und das Lächeln verschwand von seinem Gesicht. Seine Augen wirkten auf einmal leer und er antwortete mit tonloser Stimme: „Jin. Er ist Schlagzeuger in meiner Band.” Geistesabwesend nickte der Blonde. Er wusste nicht warum, aber die Hand des anderen auf Kazukis Schritt hatte ihm wirklich etwas ausgemacht. Allein schon, dass Kazuki es zugelassen hatte... So ein Quatsch, stritt Ruki ab sogleich in Gedanken ab. Das kann mir alles völlig egal sein. Und doch würde er diesem Jin am liebsten die Augen auskratzen, damit er Kazuki nie wieder anrühren konnte. Der kleine Host wunderte sich über sich selbst. Seit wann war er bitte so besitzergreifend? Und sein wann machte er sich bitte schön etwas aus dem großen Brünetten, der auf der Bettkante neben ihm saß? Vor allem nach dem Abend, an dem er ihm nach der Arbeit aufgelauert hatte. Eigentlich sollte Ruki doch jetzt Hals über Kopf flüchten, ob er dazu nun körperlich in der Lage war oder nicht. Neugierig schielte er zu dem Größeren hinüber. Dieser machte ein finsteres Gesicht und auf seiner Stirn hatten sich ein paar Sorgenfalten gebildet. Die Stimmung war echt im Keller. Ruki hätte sich nicht gewundert, wenn sich an der Decke Eiszapfen gebildet hätten, so eine Kälte strahlten die Augen des anderen aus. Er wusste nicht, ob ihn seine Arbeit als Host dazu bewegt hatte, auf jeden Fall fragte er schnell, um die Stimmung aufzulockern: „Wer war das eigentlich gerade am Telefon?” Doch anstatt, dass die Temperatur im Raum anstieg, wurde es sogar noch eisiger. Ruki zog die Decke unauffällig höher. Er rechnete schon kaum noch damit, dass er noch eine Antwort bekam, denn Kazuki hatte lange geschwiegen, als er schließlich zu einer Antwort ansetzte. „Meine Mutter.” Die Aussage erschien Ruki irgendwie widersprüchlich. Nach Kazukis Reaktion hätte er nie im Leben mit so einer Antwort gerechnet. Er konnte sich nicht vorstellen Probleme mit seinen Eltern zu haben. Denn nach Kazukis Gesicht zu urteilen, gab es da ein Problem. Ein ganz gewaltiges, großes. Der Kleine rief sich das Telefongespräch ins Gedächtnis. Nein, so redete man doch sicher nicht mit seiner Mutter! „Habt ihr Streit?”, fragte er deshalb sofort. Er wollte nicht, dass der Brünette weiterhin so guckte, wie sieben Tage Regenwetter. „Nein, nicht direkt...”, meinte Kazuki zögerlich. Er schien mit sich selbst zu ringen. „Wie kann man 'nicht direkt' Streit haben?” Wieder blieb es sehr lange still. Schließlich setzte der Gitarrist dann zu einer Antwort an. „Mein Vater ist das Problem, er... Er beeinflusst meine Mutter zu stark.” Irgendwie hatte Ruki das Gefühl, dass der andere eigentlich ganz anders enden wollte, es dann aber nicht über sich gebracht hatte. Ohne dass der verkaterte Host weiter hätte nachfragen müssen, fuhr Kazuki von allein fort. „Sie wollte mich daran erinnern, dass mein Vater bald Geburtstag hat. Wollte mich einladen...” Er lachte einmal kurz und freudlos auf. „Als ob ich da willkommen wäre.” „Wie? Du bist zu Hause nicht willkommen?”, platzte es fassungslos aus Ruki heraus. Das erste Mal, seit Anfang des Gesprächs sah der andere ihm in die Augen. „Er kommt nicht damit zurecht, dass ich auf Männer stehe. Das ist alles. Er war schon immer ein intoleranter Sack, deshalb will er nicht, dass ich ihm noch einmal unter die Augen trete. Ich bin unrein, besudelt”, erklärte er schlicht. Ruki klappte der Mund auf, schloss ihn aber wieder schnell, als er es bemerkte. Er hatte auf einmal richtig Mitleid mit Kazuki. Dieser tat zwar so, als ob ihm das alles nichts ausmachen würde, aber es musste doch schlimm sein von seinen eigenen Eltern abgelehnt zu werden. Behutsam setzte sich der Blonde auf und rückte näher an Kazuki heran. Der sah ihn überrascht an, sagte aber nichts. Sacht legte Ruki seine Hand auf die des anderen. Dunkle Augen sahen ihn an. Irgendwie waren sie sich gerade ziemlich nahe... In Rukis Bauch begann es wie wild zu kribbeln. Gott, hatte Kazuki schöne Lippen. Ohne dass Ruki es merkte, hob er die Hand, um über sie zu streichen. Und im nächsten Moment näherten sich auch noch sein Mund in Richtung Kazukis. Heiß lagen seine Lippen auf denen des Brünetten. Er merkte, wie sich Kazukis Lippen leicht öffneten und er tat es ihm gleich. Er schmeckte Kazukis heißen, süßen Atem. Keuchend fuhr er mit seiner Zunge über Kazukis Unterlippe. Er spürte wie dessen Zunge, leicht über seine fuhr. Spielerisch streckte Ruki sich ihm entgegen. Doch auf einmal zog der Gitarrist sich zurück. Verwirrt und immer noch mit leicht geöffnetem Mund öffnete der Host die Augen. Kazuki sah ihn traurig an. „Du musst nichts machen, was du nicht selbst willst.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)