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Von Freundschaft zur Liebe!

Vegeta x Son-Goku
von

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Eheprobleme!

"Ich glaube, diesmal habe ich den Bogen wirklich überspannt" murmelte Son-Goku leise für sich und starrte auf die geschlossene Tür vor sich. Nun stand er schon seit zehn Minuten vor der Tür zur Capsule Corp. und überlegte fieberhaft, ob er seine beste Freundin um Rat bitten sollte. Immerhin kannten sie sich schon seit etlichen Jahren und Bulma wusste bestimmt eine Lösung für sein derzeitiges Problem, oder?
 

Er seufzte leise aus und kratzte sich nervös am Hinterkopf. Irgendwie hatte er das Gefühl, als würde sein weiteres Leben nicht so unbeschwert verlaufen. Hätte er vielleicht lieber den Mund halten sollen? Er hatte doch nur seine Meinung gesagt, oder nicht? Durfte man zur heutigen Zeit etwa nicht seine Meinung vertreten? War es ein Verbrechen? Son-Goku wusste es nicht, erhob nun endlich seine rechte Hand und klingelte. Es brachte nichts, sich noch weitere Gedanken zu machen, denn die vor zwei Stunden erlebte Situation ließ sich nun auch nicht mehr ändern.
 

Nach weiteren Minuten, welche ihm wie eine Ewigkeit erschien, öffnete sich die Tür. Zu seiner Verwunderung war es jedoch nicht Bulma, welche er natürlich erwartet hatte, sondern sein bester Freund. Nun, er betrachtete ihn jedenfalls als seinen besten Freund, aber ob der mürrische Prinz sein Befinden teilte, wusste er nun mal nicht. Sicher, in den letzten Jahren hatte sich ihr Verhältnis zueinander etwas entspannt, aber ob sie nun wirklich Freunde geworden waren, blieb ihm immer noch ein Rätsel.
 

"Was suchst du hier, Kakarott und was ist in der Tasche?". Verwundert folgte Son-Goku dem Finger, welcher auf die Sporttasche zu seinen Füßen zeigte. Ach ja, dachte sich der Jüngere und kratzte sich verlegen am Kopf. "Chichi hat mich vor die Tür gesetzt und... Ist Bulma vielleicht zu Hause? Ich muss dringend mit ihr sprechen". Hoffnungsvoll sah er den Älteren an, dessen Augenbraue sich nun hob und die Türe weiter öffnete. Es wunderte ihn, dass Vegeta nichts zu seiner Situation sagte, aber er trat dennoch dankend ein.
 

"Bulma ist mit Bra in die Stadt gegangen, also musst du dich noch gedulden" erklärte der Prinz und lief zur Küche zurück, in welcher bereits sein aufgewärmtes Essen auf dem Tisch stand. Die Frage, warum Kakarott von seiner Frau vor die Tür gesetzt worden war, verkniff er sich, denn er wusste sehr wohl, wie diese Furie sein konnte. Schon einige Male hatte er es selbst erleben dürfen, wie laut und berechenbar diese Frau werden konnte. Dennoch blieb es ihm ein Rätsel, warum sich Son-Goku so etwas gefallen ließ.
 

Son-Goku stellte die Sporttasche im Flur ab und witterte bereits ein köstliches Mahl, weswegen er zur Küche lief und durch den Türspalt lugte. Er hatte Hunger, musste er sich eingestehen, aber ob der gnädige Prinz ihm etwas von dem Mahl abgeben würde, war wohl eine schwierige Frage. Nach längerem Überlegen, ob er sich zu Vegeta gesellen sollte, trat er dann doch in die Küche und setzte sich mit einem lauten Magenknurren ebenfalls an den eingedeckten Tisch. Schweigen trat ein und es war für den Jüngeren geradezu eine Qual, dem Prinzen beim Essen zusehen zu müssen. Ihm lief doch schon längst das Wasser im Munde zusammen, als er diese Köstlichkeiten erblickte und nun musste er hungern.
 

"Wieso hat dich deine Alte vor die Tür gesetzt?" durchbrach Vegeta die Ruhe und schob einen Teller zum Jüngeren rüber, denn er konnte dessen Blick nicht länger ertragen. Ein Lächeln erschien auf den Lippen Son-Goku's, ehe er dankend nickte und zugleich den Teller in Windeseile leerte. Natürlich reichte ihm die Portion nicht, aber der Prinz erwartete sicherlich noch eine Antwort von ihm, auch wenn er sich wunderte, dass gerade Vegeta nach seinen Problemen fragte. Okay, in den letzten Jahren sprachen sie auch sehr viel mehr miteinander und es hatte sich seit dem Kampf gegen Boo auch einiges verändert, aber nie hatten sie über irgendwelche Probleme gesprochen. Warum also ausgerechnet jetzt?
 

"Ähm... Also... Weißt du... Ich habe da ein paar Dinge gesagt, die ich lieber nicht hätte sagen sollen. Ich war aber so wütend, weil sie immer so meckert und mich für alles verantwortlich macht". Beim letzten Satz zog der Jüngere seine Augenbrauen tief ins Gesicht und starrte wütend auf den leeren Teller. Gar nicht seine Art, denn eigentlich nahm er alles immer lächelnd hin, aber dieses Mal schien etwas Schlimmeres vorgefallen zu sein, jedenfalls vermutete Vegeta dies stark.
 

"Ich will dich mit meinen Problemen auch nicht belästigen, Vegeta... Ich warte einfach, bis Bulma wieder da ist und dann bitte ich sie um Rat" lächelte Son-Goku plötzlich und kratzte sich am Hinterkopf. Er wusste doch, dass der Prinz eigentlich trainieren wollte und bevor er wieder dessen Wut erweckte, würde er es vorziehen, auf die Blauhaarige zu warten. Sicherlich wusste sie, was er nun tun könne, oder sie rief seine Frau mal an, um mit ihr zu reden. Leid taten ihm seine Worte jedoch nicht, denn eigentlich entsprachen sie doch der Wahrheit, oder etwa nicht?
 

Vegeta ließ seine Gabel sinken, während er den leeren Teller von sich schob und seine Arme auf den Tisch stützte. Belästigen? Nun, er mochte sich ungern die Probleme des Jüngeren anhören, aber es war noch nie vorgekommen, dass diese Furie Son-Goku vor die Tür gesetzt hatte und deswegen war seine Neugierde erweckt worden. Eigentlich konnte er auch warten, bis Bulma wieder zu Hause war, denn sie würde ihm später alles erzählen, unfreiwillig, denn sie redete einfach ohne Punkt und Komma. Jedoch wollte er nicht bis heute Abend warten, weswegen er seine Stimme erhob.
 

"Kein Ding... Sag ruhig, was passiert ist, denn es wundert mich, dass du rausgeworfen wurdest". Es stimmte auch, denn es verwunderte ihn. Klar, in jeder Ehe gab es sicherlich auch Streit und auch bei seiner Beziehung zu Bulma war es nicht immer friedlich. Er sah deutlich die Verwunderung in den schwarzen Tiefen des Jüngeren aufleuchten, ehe erneut ein zaghaftes Lächeln auf dessen Lippen erschien. Scheinbar war er zwar erstaunt, weil Vegeta zuhören wollte, aber er sprach das Thema nicht an. Nein, er erhob sein Wort und starrte nun wieder auf den leeren Teller vor sich. "Also... Das war so..." begann Son-Goku und suchte nach den passenden Worten, um den Vorfall zu erläutern.
 

"Ich habe es satt, dass ich einen arbeitslosen Ehemann habe. Wieso suchst du dir denn nicht endlich eine Arbeit, anstatt immer nur zu trainieren? Dieses sinnlose Gekloppe macht uns auch nicht reicher" meckerte die Schwarzhaarige und stellte die leeren Teller in die Spüle. Son-Goku saß noch immer auf einen Stuhl, hob aber nun seinen Kopf, da er diese Vorwürfe nun nicht erwartet hätte. Er hatte ihr doch nur mitgeteilt, dass er gleich mit Son-Goten vor dem Haus trainieren wollte, oder nicht? Zum Glück war sein Sohn schon in seinem Zimmer verschwunden, um sich für das Training umziehen zu können, denn er wusste doch, wie sehr Son-Goten diese Streitereien hasste.
 

"Aber Chichi, ich...". "Nein... Du hast nur dein Training im Kopf, Son-Goku. Wir können uns nicht mal einen romantischen Urlaub leisten, weil ich jeden Monat zusehen muss, wie wir unsere Miete bezahlen und wie wir über die Runden kommen". Son-Goku seufzte und ließ seinen Kopf auf seine Arme sinken. Was er auch sagte, nie machte er etwas richtig in ihren Augen. Wem verdankte sie es denn, dass die Erde überhaupt noch existierte? Wieso dankte sie ihm nicht? Natürlich wusste er, dass er ein außergewöhnliches Leben führte, aber sah sie denn nie die positiven Seiten an ihm?
 

"Warum gehst du dann nicht selber arbeiten? Du beschwerst dich immer nur, dass wir kein Geld haben, aber anstatt selbst etwas dagegen zu tun, musst du deinen Frust immer an mir auslassen". Wütend drehte sich die Schwarzhaarige um, welche eben hatte den Abwasch machen wollen. Was sagte ihr Gatte da? Sie solle arbeiten gehen, um für ihren gemeinsamen Unterhalt zu sorgen? War er denn noch ganz bei Trost? Wer kochte denn hier im Haus für zwei hungrige Saiyajin und wer kümmerte sich jeden Tag um den Haushalt?
 

"Wiederhole das bitte noch mal, Son-Goku. Ich glaube, ich habe mich eben verhört" zischte Chichi wütend und sah ihrem Ehemann dabei zu, wie dieser sich vom Stuhl erhob und einen ernsten Gesichtsausdruck zog. "Du hast mich schon verstanden, Chichi. Du kannst genauso gut arbeiten gehen und...". "Raus... Verschwinde und komm bloß nicht wieder" schrie sie und warf einen Teller nach ihm. Der Teller prallte an seinem Kopf ab, zersplitterte in tausende Scherben und ließ ihn weiterhin unbeeindruckt aussehen.
 

"Chichi... Ich sage dir doch nur die Wahrheit und...". "Verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken". Es war sinnlos und das wusste der junge Saiyajin auch. Mit ihr konnte er nun nicht reden und deswegen müsse er wohl gehen. Er würde nur einige Wechselklamotten einpacken und dann würde er dieses Haus vorerst verlassen. Hätte er seinen Mund einfach halten sollen? Son-Goku wusste es nicht und packte in Gedanken versunken, nachdem er in ihr gemeinsames Schlafzimmer gegangen war, einige Klamotten in eine Sporttasche. Gut, Chichi wollte ihn vorerst nicht mehr sehen, also würde er ihr diesen Gefallen auch tun.
 

"Und deswegen bin ich nun hier, Vegeta. Hätte ich meine Meinung etwa nicht sagen sollen?". Der Prinz hatte seinen Kopf auf seine Handflächen gestützt und sah den Jüngeren beeindruckt an. Nie hätte er geglaubt, dass auch Son-Goku einmal in seinen Leben seine offene Meinung sagen würde. Er war wirklich beeindruckt, denn über Jahre hatte sich Son-Goku doch nur von dieser Frau immerzu Vorschriften machen lassen.
 

"Quatsch... Lasse ich mir von Bulma etwa vorschreiben, wie ich zu leben habe? Hast du einmal gesehen, wie ich nach ihrer Nase tanze?". Son-Goku schüttelte seinen Kopf und legte ein müdes Lächeln auf. Wie gerne hätte er auch so eine Frau wie Bulma an seiner Seite. Eine reiche Frau, welche nicht immer nur nörgelte, obwohl die Blauhaarige natürlich auch mal laut werden konnte. Wieso hatte er Chichi nur geheiratet? Am Anfang ihrer Ehe war doch alles so wunderbar gewesen und als Son-Gohan das Licht der Welt erblickt hatte, war diese kleine Familie perfekt gewesen. Doch dann, nach einigen Jahren war alles anders geworden. Irgendwie hatte sich seine Frau so sehr verändert, hatte seinen ältesten Sohn dazu getrieben, immerzu zu lernen, obwohl eine gute Bildung nicht das Wichtigste im Leben war. Jedenfalls für den jungen Saiyajin nicht.
 

"Kakarott... Ohne diese Frau bist du echt besser dran. Wieso hast du Chichi überhaupt geheiratet? Sie nervt, macht dir das Leben zur Hölle und sie erzieht deine Söhne zu Waschlappen. Willst du das?". Nein, wollte er nicht, denn Son-Goten war wahrlich schwach, seiner Meinung nach. Er interessierte sich auch nicht wirklich für das Training, sondern eher für Mädchen und mögliche Dates. Son-Gohan war da ein ganz anderes Blatt, denn mit ihm hatte er wirklich hart trainieren können. Warum gab es diese Unterschiede? Kamen diese Unterschiede wirklich wegen der Erziehung seiner Frau?
 

Vegeta wollte gerade noch etwas dazu sagen, als er die Haustüre ins Schloss fallen hörte. Entweder, sein Sohn war nun von seinem Geschäftsessen zurück, denn Bulma verstand es wirklich gut, seinen Sohn in ihre Firma mit einzubinden, oder seine Frau, wie er sie nun mal betitelte, war mit seiner jungen Tochter zurück. Seine kleine Prinzessin, wie er sie immer nannte. Die Küchentür wurde aufgerissen und sein kleiner Sonnenschein kam strahlend zu ihm gelaufen, in der Hand ein großes Eis haltend.
 

"Papa... Mama hat mir ein so großes Eis gekauft" strahlte sie und hielt ihr Schokoladeneis unter seine Nase. Er kam nicht umhin, ihr ein liebevolles Lächeln zu schenken, auch wenn er dies ungern vor Son-Goku tat. Seine kleine Tochter, im Alter vom sieben Jahren, konnte er nicht widerstehen und fuhr mit seiner Hand durch ihr weiches Haar. "Dann lass dir dein Eis schmecken, Kleines" lächelte er ihr zu und sofort rannte sie weiter Richtung Wohnzimmer, während nun Bulma die Küche betrat und einige Taschen neben der Türe auf den Boden stellte.
 

Son-Goku lächelte nun ebenfalls, denn so hatte er den Älteren selten gesehen. Nur bei der Kleinen ließ er seine Fassade fallen und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln. Ein Lächeln, welches dem jungen Saiyajin sagte, dass selbst der Prinz ein weiches Herz besaß. Doch als er Bulma's Aura hinter sich spürte, sah er über seine Schulter und lächelte sie an. "Hallo Bulma" grüßte er sie und wartete, bis sie sich zu ihnen an den Tisch setzte.
 

"Was hast du nur schon wieder angestellt, Son-Goku? Chichi hat mich vorhin auf dem Handy angerufen und... Hast du wirklich gesagt, dass sie sich Arbeit suchen soll, um Geld in eure Haushaltskasse zu bringen?". Son-Goku hätte es wissen müssen, dass seine Frau sofort Bulma anrufen würde. Super und was sollte er nun zu seiner Verteidigung sagen? Natürlich hatte er Chichi solche Sachen an den Kopf geworfen, aber er wollte sich nicht für alles verantwortlich fühlen. Wie schon erwähnt, seine Frau sah nur die negativen Seiten an ihm und dieses ständige Gemeckere hatte er nun mal satt.
 

"Ja, habe ich, aber...". "Sie hat mit der Scheidung gedroht, Son-Goku. Diesmal meint sie es wirklich ernst, ist dir das eigentlich klar?". Son-Goku seufzte und fasste sich an die Stirn. Ja, er hatte den Bogen eindeutig überspannt, aber was sollte er denn machen? Chichi hatte doch gemeint, er solle ihr Haus verlassen und nun drohte sie mit der Scheidung? Wirklich, was hatte er sich da wieder geleistet? Noch nie hatte sie mit der Scheidung gedroht, also musste sie sich wahrlich verletzt fühlen, oder?
 

Vegeta wusste im Moment nicht, ob er seinen Kommentar für sich behalten sollte, oder nicht. Er wollte Kakarott auch nicht verunsichern, nur weil diese Furie nun mit der Scheidung drohte. War ihr eigentlich bewusst, dass sie dann eigentlich doch einer Arbeit nachgehen müsse? Obwohl? Er hatte da vor einigen Tagen etwas im Fernseher gesehen. Unterhaltspflichtig sei der Ehemann nach der Scheidung. Zumindest für die Kinder, oder? Nun, Son-Goten war mittlerweile siebzehn Jahre alt und Son-Gohan wohnte schon längst nicht mehr zu Hause. Musste man für die geschiedene Frau Unterhalt zahlen? Gute Frage, aber er würde sich diesbezüglich erkundigen.
 

"Was soll ich denn jetzt machen?" wollte der Jüngere nach einiger Stille wissen, in welcher er ebenso nachgedacht hatte. Sollte er einfach zu Chichi gehen und sich für seine Worte entschuldigen, obwohl er sie immer noch ernst meinte? Er wusste es nicht und war erstaunt darüber, als Vegeta plötzlich sein Wort erhob. "Du wirst einfach gar nichts machen, Kakarott. Soll sie doch mit der Scheidung drohen. Sie will dir doch nur Angst einjagen, mehr nicht".
 

Bulma war schon erstaunt, dass sich Vegeta auf die Seite Son-Goku's stellte, aber vielleicht lag es auch nur daran, weil sich ihr Verhältnis in den letzten Jahren verändert hatte, oder? Ja, mochte sein und irgendwie war es doch sehr beruhigend, dass Son-Goku mit seinen Sorgen nun nicht alleine war. Zwar war der Prinz meist ziemlich ungehobelt, aber in den letzten Jahren war er weitaus ruhiger und netter geworden, vor allem Son-Goku gegenüber. Er würde sich schon für den jungen Saiyajin einsetzen.
 

"Bulma... Kakarott bleibt vorerst hier". Der Prinz verschränkte seine Arme vor der Brust und duldete nun auch keinen Widerspruch. Selbst wenn seine Frau etwas dagegen hätte, er würde Argumente finden, um sie umzustimmen. Außerdem war Son-Goku doch ihr Freund, oder nicht? Richtig, er gab also demnach nur seine Zustimmung, dass der Jüngere für unbestimmte Zeit bei ihnen bleiben könnte.
 

"Ähm... Ja, natürlich kann er vorerst bei uns wohnen, obwohl... Du bist ziemlich egoistisch, Vegeta. Du willst doch nur einen würdigen Sparringspartner haben, nicht wahr?". Der Ältere knurrte ertappt und drehte seinen Kopf zur Seite. Ja und? Kakarott war nun mal der einzige Saiyajin, welcher mit ihm mithalten konnte. Mit Trunks konnte er doch schon lange nicht mehr rechnen und seine kleine Tochter durfte er nicht ins Training mit einbeziehen.
 

"Danke... Ihr seid echt wahre Freunde" murmelte Son-Goku und legte ein ehrliches Lächeln auf. Was wäre er nur ohne Bulma und Vegeta? Nun, dass Vegeta für ihn Partei ergriffen hatte, hatte ihn schon sehr verwundert, aber nun wusste er auch den Grund. Der Prinz sehnte sich also nach einen Kampf mit ihm? Gut, diesem Wunsch würde er schon bald nachkommen, doch zuerst wollte er sich etwas erholen. Immerhin würde er nun nicht mit Chichi reden und was das für Konsequenzen mit sich zog, wollte er wirklich nicht wissen. Vielleicht konnte er auch weiterhin mit der Hilfe seines Freundes rechnen, wenn er etwas nicht wusste? Ja, Vegeta schien auf seiner Seite zu sein und deswegen würde er sich später noch mal bei ihm bedanken.

Gedanken um die Zukunft!

"Kakarott... Hier ist dein Gästezimmer. Bulma sagte, wenn du etwas benötigst, dann sollst du den Mund aufmachen, oder mich fragen". Der Jüngere der beiden Saiyajin nickte dem Gesagten zu und verstaute nun seine Kleidung in einem massiv aussehenden Kleiderschrank, welcher in seinem Gästezimmer stand. Ein großes Bett stand direkt unter dem Fenster und wurde von einem rötlich schimmernden Vorhang verdunkelt. Ein kleiner Fernseher stand direkt vor dem Bett, somit konnte er sich auch abends die Zeit vertreiben, wenn er nicht zu sehr in Vegeta's Training mit einbezogen wurde. Nicht, dass er nicht trainieren wollte, aber in letzter Zeit verließ ihn einfach die Lust, weil er andere Sachen im Kopf hatte.
 

"Hörst du eigentlich zu, wenn ich mit dir rede?". Sofort sah Son-Goku auf, da ihn die Stimme des Älteren aus seine Gedanken geholt hatte. Wie? Hatte Vegeta etwas gesagt? Seltsam, er hatte überhaupt nichts gehört, weswegen er sich verlegen und dümmlich lächelnd am Hinterkopf kratzte. "Was? Entschuldige, ich war gerade in Gedanken". Ein leises Seufzen war die Antwort, ehe der Prinz sich gegen den Türrahmen lehnte und den Jüngeren dabei beobachtete, wie dieser nun weiter seine Klamotten verstaute.
 

"Wie auch immer... Heute Abend sind wir allein im Haus. Bulma muss mit Trunks zu einem wichtigem Geschäftsessen und Bra wird mit ihren Großeltern ins Kino gehen. Bulma will, dass wir ihr Haus stehen lassen, sonst schmeißt sie mich auch noch raus". Verwundert hob Son-Goku erneut seinen Kopf und verschloss nun den Kleiderschrank. Aha? Heute Abend wäre er mit dem Prinzen alleine im Haus? Hörte sich doch in Ordnung an, oder etwa nicht? Wann kam es denn mal vor, dass er mit Vegeta alleine war? Er wünschte, er könnte sich an eine Situation erinnern, aber leider wollte ihm keine einfallen.
 

Was den Jüngeren jedoch interessierte, war der versteckte Tonfall, welchen er gehört hatte. Vegeta klang so, als wäre in seiner Beziehung nicht alles in Ordnung, oder? Vielleicht interpretierte er auch nur zuviel hinein, weil er selbst Probleme hatte? Sollte er vielleicht mal fragen? Nun, die Frage war wohl eher, bekam er eine vernünftige Antwort? Egal, er würde sein Glück nun einfach versuchen, denn mehr als angemeckert zu werden, konnte auch nicht passieren, oder?
 

"Was starrst du mich so dämlich an?" wollte der Prinz wissen und hob seine linke Augenbraue, als Son-Goku ihn ins Zimmer zog und die Türe einfach verriegelte. Was sollte das denn nun? Gerade wollte er seine nächste Frage stellen, da kam ihm der Jüngere auch schon zuvor und brachte ihn mit dieser Frage aus dem Konzept. "Hast du etwa auch Probleme mit Bulma?". Wieso wollte Kakarott auf einmal wissen, ob er vielleicht Probleme mit Bulma hatte? Selbst wenn, ging dem Jüngeren doch gar nichts an, oder? Er klärte seine Differenzen lieber auf seine Art und brauchte Son-Goku's Hilfe nicht.
 

"Selbst wenn, geht dich gar nichts an, Kakarott" murrte Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust. Er musste Son-Goku überhaupt nichts erzählen, denn er war ihm keinerlei Rechenschaft schuldig. Okay, er hatte schon seine Probleme, auch mit ihr, aber er würde nun keine Details nennen. Er wollte dem Jüngeren einfach nicht erzählen, dass er eigentlich schon längst keine Beziehung mehr mit Bulma führte.
 

"Ach Vegeta... Du änderst dich wohl nie, mh? Du bleibst deinem Image wirklich treu" grinste Son-Goku und setzte sich aufs Bett. Eine Weile herrschte eisige Stille, in welcher der Jüngere den Vorhang zur Seite zog und einen Blick zum Himmel warf. Die Sonne neigte sich allmählich gen Horizont und kündigte den bevorstehenden Abend an. Ja, könnte es nur immer so ruhig sein, statt eine meckernde Frau zu Hause sitzen zu haben, welche nur Vorwürfe aussprach. Warum? War sein Lebensstil denn so sonderbar? Vegeta ging doch auch keiner Arbeit nach, oder etwa doch? Nein, er war doch ein Prinz und würde niemals einen Finger rühren, oder?
 

"Weißt du...". Sofort sah Son-Goku zum Prinzen rüber, welcher nun die wenigen Meter zu ihm überwandt und sich ebenfalls aufs Bett setzte. Seine Miene zeigte, dass er nicht gerne reden mochte, aber dennoch schien er ihm eine Antwort geben zu wollen. Warum? Vegeta musste sich nicht zwingen, wenn er gar nicht wollte. "Meine Beziehung zu Bulma beruht nur noch auf unsere gemeinsamen Kinder, Kakarott. Wir sind schon lange kein Paar mehr, weil zwischen uns einfach das gewisse Etwas verschwunden ist".
 

Der Jüngere legte seinen Kopf schief, während er den Worten des Älteren lauschte. Das gewisse Etwas? Brauchte man denn wirklich das gewisse Etwas, um mit einer Person glücklich sein zu können? Son-Goku wusste es nicht und sah weiterhin den Prinzen an, welcher ihn nun ebenso ansah. Dessen Gesichtsausdruck zeigte weder Trauer, noch sonst eine Emotion, also musste ihre Beziehung schon seit längerer Zeit nicht mehr existieren, oder?
 

"Vegeta, ich...". "Komm mir jetzt nicht mit mitfühlenden Worten. Es ist schon lange her und ich bedauere das Ende nicht mal, Kakarott". Nicht? Son-Goku wüsste nicht, ob er auch so denken könnte, wenn Chichi sich von ihm trennen würde, denn er mochte sie so unheimlich gern, auch wenn sie ständig meckerte. Sie kochte immer für ihn, kümmerte sich um ihre gemeinsamen Kinder und natürlich sorgte sie sich auch um jedes einzelne Familienmitglied. Nur, konnte man dieses wohlige Gefühl der Geborgenheit auch Liebe nennen? War Liebe vergänglich?
 

"Also liebst du sie nicht mehr?" fragte er nochmals nach, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass Liebe einfach so schwinden könnte. Der Prinz legte ein trauriges Lächeln auf, während er seicht den Kopf schüttelte. Nein, er liebte Bulma schon seit etlichen Jahren nicht mehr. Das Feuer ihrer Liebe war einfach erloschen und er hatte nicht mal etwas dagegen tun können. Warum auch? Bei der Blauhaarigen war es doch nicht anders gewesen.
 

"Weiß sie davon, Vegeta?". "Ja, wir haben vor etwa drei Jahren miteinander gesprochen und wir kamen dann zu dem Entschluss, uns voneinander zu trennen. Wir lebten nur noch im Alltagstrott und außerdem hatte ich sowieso nie Zeit für sie. Sie sagte, dass ich hier wohnen bleiben darf, weil die Kinder ihren Vater brauchen" erwiderte Vegeta im ruhigen Ton und wendete seinen Blick gen Boden. Er erinnerte sich noch genau an das Gespräch und er war nicht mal sonderlich überrascht gewesen, als Bulma plötzlich über ihre Liebe gesprochen hatte. Der Prinz hatte es insgeheim schon geahnt und deswegen waren die Schmerzen nach der Trennung auch nicht sonderlich schlimm gewesen.
 

"Oh..." brachte Son-Goku über die Lippen und sah nun ebenfalls auf den Boden. Was hätte er denn sonst auch erwidern können? Vegeta hatte deutlich gemacht, dass er keine Worte des Mitgefühls hören mochte und deswegen fiel dem Jüngeren auch nichts ein. Fühlte sich der Prinz denn nicht einsam? Soweit Son-Goku wusste, war der Ältere doch so viele Jahre über allein gewesen und nun hatte er keinen netten Menschen mehr an seiner Seite. Okay, Bulma schien immer noch ein offenes Ohr für ihn zu haben und auch die Kinder waren für den Älteren da, aber im Endeffekt war es nicht das gleiche Gefühl, oder?
 

"Das Essen ist fertig" rief plötzlich eine gedämpfte Stimme durchs Haus, welche eindeutig zu Bulma gehören musste. Vegeta erhob sich, seufzte leise aus und sah zum Jüngeren hinab. "Kakarott... Liegt dir wirklich soviel an deiner Frau? Liebst du sie wirklich so sehr, dass du dir die ständigen Vorwürfe weiterhin antun würdest?". Er wollte und konnte es nicht verstehen, denn er würde sich so etwas nie gefallen lassen. Bulma wusste, wann sie den Bogen bei ihm überspannte, aber wieso trug der Jüngere nicht diese Würde? Wie oft hatte er schon die Erde und auch das Universum gerettet? Sie würdigte seine Taten überhaupt nicht und das fand der Prinz schon ein wenig schade. In all den Jahren hatte er verstanden, auch wenn widerwillig, was er an Son-Goku zu schätzen wusste und diese Frau tat es bis zum heutigen Tag nicht. Warum?
 

"Ich... Ich weiß nicht, Vegeta... Ich mag sie sehr und ich bin es gewohnt, dass sie nur negative Seiten an mir sieht und...". "Gewohnt? Aus reiner Gewohnheit bleibst du also bei dir? Ich kann dir sagen, dass das nichts mit Liebe zutun hat. Frag Bulma und sie wird meine Meinung teilen" unterbrach Vegeta den Jüngeren und lief zur Tür, welche er leise öffnete. Abwartend, ob Son-Goku mit runter zur Küche kommen würde, stand er im Türrahmen und sah auf das Häufchen Elend, welches er nun verunsichert zu haben schien. Hätte er seine Meinung nicht frei äußern sollen?
 

"Son-Goku... Chichi ist am Telefon. Vegeta, ich geh jetzt. Pass auf das Haus auf" rief die Blauhaarige erneut und wenige Sekunden später fiel die Haustür ins Schloss. Der Jüngere stand auf und betrachtete weiterhin den Boden unter seinen Füßen. Gut, er würde sich nun mit seiner Frau unterhalten, auch wenn er noch nicht so genau wusste, was er eigentlich zu ihr sagen sollte. Sollte er sich wirklich bei ihr entschuldigen? Wofür eigentlich? Dafür, dass er seine Meinung geäußert hatte? Im Prinzip war er doch im Recht, oder nicht?
 

"Komm..." murmelte Vegeta und schritt den Flur entlang, bis er eine Treppe erreichte und die Stufen zum Erdgeschoss überwandt. Hinter sich spürte und hörte er Kakarott, welcher scheinbar nicht gerade gute Laune zu haben schien. Kein Wunder, er musste sich nun mit dieser Furie unterhalten und ob diese Unterhaltung in einer normalen Lautstärke zu führen war, blieb wohl noch eine berechtigte Frage.
 

Kaum kamen sie in der Küche an, schon schnappte sich Son-Goku den Hörer und begrüßte Chichi im normalen Ton. Vegeta setzte sich sofort an den Tisch, wartete jedoch noch geduldig, da ihn das Telefonat nun wirklich interessierte. Was würde sein Kampfgefährte tun? Würde er sich wirklich entschuldigen und wieder zu ihr gehen? Es käme ihm niemals in den Sinn, solch ein Vergehen zu verzeihen. Kein Mensch durfte ihm etwas sagen, denn er war ein Prinz und er erteilte Befehle.
 

"Chichi... Beruhige dich doch... Nein... Aber es stimmt doch, oder... Nein... Verdammt, du verstehst mich einfach nicht". Zum Ende hin klang Son-Goku gar verzweifelt, weil er das Gefühl hatte, gegen eine Wand zu schlagen, welche einfach nicht nachgeben wollte. Wieso hörte Chichi ihm nicht mal zu und schrie ihn so dermaßen an? Wieso wollte sie nicht seine Meinung wissen? Nein, stattdessen beharrte sie auf ihr Recht und wollte immer noch, dass er sich eine Arbeit suchte, damit es der Familie besser ging. Sicher, irgendwo stimmte er ihr auch zu, aber dann kam sie wieder mit ihren zahlreichen Vorwürfen.
 

Der Prinz seufzte ein weiteres Mal, denn er konnte die lauten Vorwürfe sogar bis zum Tisch hören, am welchen er saß und wartete. Er konnte sich dieses Schauspiel auch nicht weiter mit ansehen, denn er sah deutlich, wie sehr der Jüngere doch eigentlich kämpfte. Er kämpfte und stieß gegen eine Mauer, welche er nicht einreißen konnte. Gut, er würde das nun auf seine Art und Weise regeln, völlig gleich, was Kakarott danach von ihm halten mochte. Leise stand er auf und lief zu Son-Goku rüber, welchem er den Hörer quasi aus der Hand riss, nur um dieser Frau nun begreiflich zu machen, was sie eigentlich für ein Biest war.
 

"Vegeta..." hauchte Son-Goku verwundert und lauschte der lauten Worten, welche der Ältere gerade in den Hörer brüllte. So wütend hatte er ihn seit Jahren nicht mehr gesehen und die Worte, welche er seiner Frau gerade entgegen schrie, waren auch nicht von schlechten Eltern. Sollte er sich einmischen? Nein, Vegeta schien zu wissen, wann er Feierabend machen musste, da er lautstark auflegte und gegen den Kühlschrank schlug. Okay, vielleicht sollte Son-Goku ihn nun nicht ansprechen, sonst würde Vegeta ihm noch an die Gurgel springen.
 

"Dieses elende Weib... Was bildet sie sich eigentlich ein?" fluchte Vegeta und stieß nochmals mit der Faust gegen den Kühlschrank, dessen Tür bereits ein wenig nachgab. Son-Goku hatte sich bereits an den Tisch gesetzt und beobachtete Vegeta, welcher nochmals seufzte und sich nun zu ihm gesellte. "Deine Frau... Irgendwann bring ich sie um. Mich als einen Vollpfosten hinstellen, weil ich dir helfen wollte..." murrte er leise und zog den ersten Teller an sich ran, welchen er in Windeseile leerte.
 

Ach so, dachte sich Son-Goku. Kein Wunder, dass sich Vegeta so aufgeregt hatte, wenn man ihn am Telefon beleidigte. Er hatte es noch nie gemocht, von irgendwelchen Menschen, vor allem von Chichi, beleidigt zu werden. Son-Goku erinnerte sich an die letzte Party, welche Bulma gegeben hatte, denn da wäre seine Frau schon um ein Haar pulverisiert worden, wäre der Jüngere nicht dazwischen gegangen. Was hatte sie dem Prinzen auch Vorschriften machen wollen? Überhaupt, sie hätte Vegeta einfach in Ruhe sein Mahl essen lassen sollen, dann wäre alles in bester Ordnung gewesen, oder?
 

"Danke... Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen, Vegeta". Ein aufrichtiges Lächeln erschien auf seinen Lippen, ehe er nun selbst einen Teller zu sich zog, da sein Magen allmählich auch nach Nahrung verlangte. Der Prinz schluckte seinen Bissen hinunter und sah nur im Augenwinkel zum Jüngeren, dessen Lächeln er zaghaft erwiderte. Nun, er konnte sich das eben nicht mit ansehen und seitdem er Son-Goku als Freund akzeptierte, störte es ihn, wenn Chichi so böse Worte für den jungen Saiyajin übrig hatte.
 

"Kein Problem... Bilde dir aber bloß nicht ein, dass ich dir nun immer helfe". Er versuchte wenigstens ernst zu klingen, aber durch sein zaghaftes Lächeln, welches Son-Goku nun auch erblickte, verlor seine Aussage an Ernsthaftigkeit. Er würd es sowieso immer wieder tun und dieser Frau das Leben zur Hölle machen, sollte sie den Jüngeren tyrannisieren. "Ich weiß..." hörte er noch, ehe im nächsten Moment lautes Schmatzen die Küche erfüllte.
 

Wenig später, der Abend war schon längst angebrochen, saß Son-Goku im großen Wohnzimmer und sah sich ausgiebig um. Was sollte er nun tun? Müde war er noch lange nicht und Lust auf Training verspürte er auch nur bedingt. Was hatte Vegeta eben gemeint? Er könne gern den Fernseher schon mal einschalten und sich somit die Zeit vertreiben? Ja, gute Idee, aber wo war der Prinz? War er etwa trainieren?
 

"Willst du etwa trainieren?". Sofort ruckte Son-Goku's Kopf zur Seite und er erblickte den Prinzen, welcher eine Schale Chips auf den Wohnzimmertisch stellte. Wow, dachte er sich. Vegeta konnte wirklich nett sein, wenn er wollte, oder? Führte er vielleicht etwas im Schilde? Nein, Vegeta war nicht so, oder etwa doch? Verwirrt schüttelte er den Kopf, denn wie schon erwähnt, fürs Training war er nicht gerade in Stimmung.
 

"Dann starr mich nicht so an und schalte den Fernseher ein. Ich schätze, du willst, dass ich dir Gesellschaft leiste?". Wieso fragte er überhaupt? Er wusste sehr wohl, dass Son-Goku es mochte, wenn sie sich zusammen einen Film ansahen. "Klar..." erwiderte Son-Goku lächelnd und rutschte ein Stück zur Seite, damit der Prinz auch genügend Platz auf der Couch hatte. Ja, er erinnerte sich, denn meistens, wenn Vegeta alleine war, hatte er sich mit ihm hier im Wohnzimmer hingesetzt und mit ihm einen Film angeschaut. Immer dann, wenn sie das Haus für sich alleine hatten.
 

"Du hast mich sogar einmal angerufen, um mir zu sagen, dass Bulma und die Kinder über Nacht nicht da sind" dachte sich der Jüngere und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Knall auf Fall hatte er die momentane Teleportation benutzt und war wenige Sekunden später neben dem Prinzen auf der Couch erschienen. Ja, er liebte solche Abende, denn dann zeigte Vegeta eine andere Seite an sich. Eine Seite, welche nur Son-Goku und vielleicht auch Bulma und die Kinder kannten.
 

"Grins nicht so rum, sondern sieh lieber zum Fernseher hin. Sehe ich etwa wie ein Moderator aus?". Vegeta grinste nun ebenfalls, da er nicht anders konnte. Der Jüngere freute sich wahrlich auf den Fernsehabend, welchen er nun veranstaltete. Auch er genoss die Ruhe und die Zweisamkeit, welche sich um sie herum bildete, wenn sie hier im Wohnzimmer saßen und gebannt zur Mattscheibe starrten. Er wusste schon gar nicht mehr, wie er auf diese Idee gekommen war, aber irgendwann hatte es sich so ergeben und sie waren hier gesessen und hatten sich zusammen irgendeinen Film angesehen. Seitdem gab es diese speziellen Abende mindestens einmal im Monat.
 

Eine ganze Weile hörte man nur die Geräusche eines Actionfilmes, welchen Son-Goku mit gemischten Gefühlen verfolgte. Nicht, dass er keine Lust auf diesen Fernsehabend hatte, aber in Gedanken war er bei Chichi und ihren angedrohten Worten, welche ihn wahrlich schlucken ließen. Was würde denn passieren, wenn sie wirklich die Scheidung einreichte? Dürfe er seine Söhne dann nicht mehr sehen? Er wusste es nicht und knibbelte ungeduldig an seinem Kampfanzug rum, weswegen er im nächsten Moment eine Hand auf seiner Schulter spürte.
 

"Kakarott... Du machst mich nervös mit deinem Getue". Ach ja? Er hatte gedacht, dass sich Vegeta auf dem Film konzentierte. Nervte er den Prinzen? Vielleicht sollte er doch lieber in sein Zimmer gehen, um dort in Ruhe nachdenken zu können. Ja, er sollte sich nun keinen Film ansehen, sondern seine Gedanken ordnen, welche wirr durch seinen Kopf kreisten. Chichi war so wütend auf ihm, obwohl er doch nur seine Meinung geäußert hatte. Sie hatte ihn vor die Tür gesetzt, weil ihr seine Meinung nicht gepasst hatte. Wieso wurmte ihm das nur so?
 

Plötzlich wurde der Bildschirm des Fernsehers dunkel und langsam erhob sich der Prinz, welcher sich ausgiebig streckte. So machte der Fernsehabend wirklich keinen Spaß, musste er sich eingestehen. Der Jüngere lachte nicht einmal, sondern war in Gedanken bei dieser Furie, welche Kakarott in den Wahnsinn trieb. Was könnte er nur tun? Es war nicht seine Art, den besorgten Freund zu spielen, aber irgendwas musste er doch tun können, oder? Moment, vielleicht wusste Son-Goten einen Rat, denn er weigerte sich seinen Sohn oder gar Bulma nun beim Geschäftsessen zu stören. Dessen Nummer war im Telefon eingespeichert, also kein Problem, oder?
 

Der Prinz lief schließlich ohne ein Wort zur Küche, schnappte sich den Hörer und suchte die Nummer des Jungen, welcher ihm sicherlich helfen konnte. Es war ihm unangenehm, denn er rief selten irgendwelche Leute an und schon gar nicht bei dieser Familie. Nun, sah man von einigen Ausnahmen ab, denn er hatte sehr wohl schon bei Son-Goku angerufen. Sei es, um nach einem Trainingskampf zu fragen, oder wenn er einen besonderen Anlass mitteilen musste.
 

Es klingelte schließlich und wenige Sekunden später hob eine Frau ab. Die Frau, mit welche er nun nicht sprechen wollte und welche für Kakarott's Zustand verantwortlich war. "Schrei nicht so in den Hörer, du blöde Ziege. Gib mir deinen Sohn, verstanden?" befahl er ihr, hielt sich dem Hörer vom Ohr weg, da sie ihn schon wieder beleidigte und das nicht gerade in einem leisen Tonfall. Verdammt, diese Frau, er hasste sie so sehr. War das überhaupt eine Frau? Seiner Meinung nach nicht und deswegen holte er erneut tief Luft, um in den Hörer zu brüllen. "Jetzt gib mir endlich Son-Goten, sonst kannst du bald die Fische im Teich begrüßen". Er hörte einen erschrockenen Laut, scheinbar war sie nun geschockt, ehe sich ein junger Mann meldete. Endlich, dachte er sich. Sein Ohr brauchte Schonung von der ganzen Schreierei.
 

Son-Goku nahm nur am Rande wahr, dass Vegeta scheinbar gerade mit Chichi telefonierte. Was er wohl von ihr wollte? Keine Ahnung, denn es interessierte ihn auch nicht. Er hatte nun lange überlegt und bekam wirklich Angst, dass er seine Söhne nicht mehr sehen durfte, würde Chichi die Scheidung einreichen. Vielleicht sollte er sich wirklich bei ihr entschuldigen und ihr versprechen, sich bald eine Arbeit zu suchen. Konnte doch nicht so schwer sein, oder? Zwar mochte er seine Zeit fürs Training nicht aufgeben, aber Son-Gohan war auch zur Schule gegangen und hatte noch Zeit fürs Training gefunden.
 

"Das ist nicht dein Ernst, oder? Für wen hältst du mich eigentlich?" drangen die Worte des Prinzen an seine Ohren. Seltsam, dachte er sich. Vegeta telefonierte nun zwar ruhiger, aber er glaubte kaum, dass er noch mit Chichi telefonierte. Mit wem redete der Ältere? Neugierig stand Son-Goku auf und wollte gerade zur Küche laufen, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und ein wütender Prinz ins Wohnzimmer kam.
 

"Starr mich gefälligst nicht so an, Kakarott. Geh in dein Gästezimmer und zieh dich um. Wir gehen aus". Wie bitte? Er solle mit Vegeta ausgehen? Verwundert sah er den Prinzen noch eine Weile an, doch als er ein 'Nun mach schon' hörte, beeilte er sich, um in sein Gästezimmer zu gelangen.
 

Vegeta seufzte und fasste sich an die Stirn. Er glaubte einfach nicht, was Son-Goten ihm geraten hatte. Nun, wenn er somit Kakarott auf andere Gedanken bringen konnte, dann würde er es versuchen, aber er hoffte, dass dies nun kein Dauerzustand wurde. Super, er ging das erste Mal aus und das mit einem Kerl. Mit seinem ehemaligen Intimfeind. Gott, hoffentlich erfuhr das kein Mensch, sonst könnte er gleich vor Schmach im Boden versinken. Mit diesen Gedanken ging auch er in sein Zimmer, um sich für den bevorstehenden Abend umziehen zu können.

Schockierende Tatsache!

"Ich glaube es einfach nicht. Wie kommt dieser Jüngling nur auf solche Ideen? Und was mache ich? Ich gehe auch noch auf diesen bekloppten Ratschlag ein" dachte sich der Prinz und lehnte an der Wand gegenüber der Tür, welche zu Son-Goku's Gästezimmer führte. Er hatte sich schon längst umgezogen und dachte erneut an die Worte Son-Goten's, welche noch immer durch seine Gedanken hallten. "Mh... Du könntest doch mit meinem Vater ausgehen, Vegeta. Zeig ihm ein bisschen das Nachtleben, dann kommt er bestimmt auf andere Gedanken. Vertrau mir".
 

Super, dachte sich der Ältere, hielt die Arme vor der Brust verschränkt und tippte ungeduldig auf seinem rechten Oberarm, da sich Kakarott mächtig viel Zeit ließ. Brauchte der Jüngere etwa so lange, um sich umzuziehen? Vegeta wusste es nicht und sah an sich runter. Er trug doch auch nur ein schwarzes Muskelshirt und dazu eine weite blaue Jeans. Konnte sich Son-Goku wohlmöglich nicht entscheiden, was er anziehen sollte? Nein, so eitel war nur der Prinz allein, also musste es einen anderen Grund geben, weswegen sich der Jüngere soviel Zeit ließ.
 

Son-Goku stand schon fertig vor einem Spiegel und betrachtete sein Aussehen argwöhnisch. Ein weißes Muskelshirt verdeutlichte seine Muskeln, während eine kurze schwarze Jeans seine trainierten Waden zeigte. Dennoch, auch wenn er einigermaßen zufrieden mit sich war, wieso wollte Vegeta so plötzlich mit ihm ausgehen? Er hatte nichts gegen diesen Vorschlag, ganz im Gegenteil. Er freute sich, dass der Prinz scheinbar etwas mit ihm unternehmen wollte, aber die Frage blieb trotzdem. Warum?
 

"Kakarott, beeil dich doch mal" rief der Prinz vor der verschlossenen Tür. Ach ja, er sollte hier nicht über das 'Warum' grübeln, sondern lieber die Tür durch die treten, damit sie endlich gehen konnten. Langsam öffnete er die Tür und trat auf den Flur, während sein Augenmerk interessiert auf Vegeta ruhte, dessen Ungeduld er förmlich riechen konnte. Son-Goku hatte sich eindeutig zuviel Zeit gelassen, oder?
 

"Wurde aber auch Zeit" murrte der Prinz und stieß sich von der Wand ab, während er ebenfalls den Jüngeren eingehend musterte. Na wenigstens sah Kakarott akzeptabel aus, auch wenn Vegeta nicht glaubte, dass sie eine bekannte Person begegnen würden. Er ging sonst auch nie weg und deswegen war es auch für ihm das erste Mal, dass er das Nachtleben erkundete. Hoffentlich blamierte Son-Goku ihn nicht, denn er hatte doch den leichten Hang dazu, in peinliche Situationen zu treten.
 

"Na komm, Kakarott. Ich zeige dir nun eine Welt, die auch mir noch völlig unbekannt ist". Vegeta legte ein zaghaftes Lächeln auf, welches wenige Momente später von Son-Goku erwidert wurde. Ein zaghaftes Nicken war seine Antwort, ehe sie die Treppe zum Erdgeschoss überwanden und schließlich das Haus verließen. Ein kühler Wind umschmeichelte die beiden letzten ihrer Art, während der Jüngere zum Sternenhimmel aufblickte und ein Gefühl des Wohlbefindens empfand. Plötzlich erschien seine Welt nicht mehr so grau, wie noch am Tag. Nein, er fühlte sich nun besser, da der Ältere ihn aus seine trübseligen Gedanken holte und sich ein wenig um ihm kümmerte.
 

Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn wieder zu Vegeta sehen, welcher scheinbar nach seinem derzeitigen Befinden schauen wollte. Rasch legte Son-Goku ein Lächeln auf, um den Prinzen nicht zu verunsichern. Scheinbar kam er mit seinem Schweigen noch weniger klar, als wenn er pausenlos redete, ohne dabei einen Punkt zu setzen. "Ähm...". Eine kurze Pause trat ein, in welcher sich der Jüngere ein wenig umsah. "Wir können gehen, Vegeta. Ich folge dir überall hin".
 

Vegeta zog seine Hand zurück und nickte dem Gesagten langsam zu. Das Problem bei der ganzen Sache war, dass er noch gar nicht wusste, wohin er mit seinem Kampfgefährten gehen sollte. Was verstand man unter Nachtleben? Son-Goten meinte wohl kaum eine Diskothek, oder etwa doch? Trunks hatte ihn mal mitnehmen wollen, aber er hatte sich erfolgreich bis zum Ende weigern können. Stand auf seiner Stirn etwa 'Partylöwe' geschrieben, oder was?
 

"Vegeta? Stimmt etwa nicht?". Der Ältere schreckte aus seinen Erinnerungen und sah wieder zu Kakarott auf, dessen Mimik deutlich Besorgnis wiederspiegelte. "Du machst dir unnötige Sorgen, Kakarott. Lass uns erstmal die Straße hoch gehen". Son-Goku folgte dem Zeigefinger, welchen der Prinz ausgestreckt hielt. Scheinbar wusste Vegeta noch nicht so wirklich, wohin sie eigentlich gehen sollten, aber das konnte sich doch noch ändern, oder? Und wenn sie nur für einige Stunden bei Mondschein spazieren gehen würden, dachte sich der junge Saiyajin.
 

Eine angenehme Stille umgab sie, als sie sich langsam einige Geschäfte näherten, welche nur abends oder gar nachts geöffnet hatten. Vor einem dieser Läden blieb Son-Goku stehen und besah sich einige junge Frauen, welche nur spärlich bekleidet waren. Warum? Okay, es war nicht sehr kalt, weil sie den Sommer genießen durften, aber bei Nacht sollten junge Frauen schon etwas mehr am Leib tragen, oder nicht?
 

"Hallo Süßer... Lust auf eine einzigartige Nacht?" sprach ihn eines der Damen an, weswegen er errötete. Ein blondhaariges Mädchen, deren Haare ihr bis zum Hintern reichten, während grüne Augen ihn verführerisch ansahen und mit einem Zwinkern errötete der Jüngere nur noch mehr und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Was sollte er zu diesem eindeutigen Angebot sagen? Bevor er jedoch hätte etwas sagen können, spürte er eine Hand an seinem Oberarm und wurde unaufhaltsam weiter die Straße hinauf gezogen. "Lässt du dich wirklich so leicht um den Finger wickeln, Kakarott?". Spöttisch schlugen Son-Goku diese Worte entgegen, ehe er sich erneut verlegen am Kopf kratzte.
 

Der Prinz blickte über seine Schulter, ehe er endlich in seinen Schritten stoppte und den Oberarm Son-Goku's aus seinem festen Griff entließ. Die Arme vor der Brust verschränkend, sah er weiterhin in das verlegen wirkende Gesicht des Jüngeren, dessen Röte noch etwas zunahm. "Interessiert dich die Kleine etwa?" wollte er schließlich wissen und sah weiterhin zu Kakarott auf, dessen Hand immer noch in den schwarzen Haar verharrte.
 

"Also... Ist das denn nicht normal, dass ich mir eine junge Frau ansehe?" murrte Son-Goku und sah verlegen zur Seite. Bei ihm zu Hause lief doch schon lange nichts mehr im Bett und wenn dann eine junge Frau fragte, ob er Lust auf eine einzigartige Nacht hätte, dann hörte er sich so etwas doch verlockend an, oder? Wollte Vegeta ihm etwa Vorwürfe machen?
 

Der Prinz kam nicht umhin, ein wissendes Grinsen aufzulegen, da er glaubte zu wissen, wieso Kakarott nun verlegen zur Seite blickte. Aha? Da lief also schon lange nichts mehr zwischen Chichi und dem Jüngeren? Nun, dann wunderte es ihn auch nicht, dass Kakarott kurz bei den hübschen Damen stehen geblieben war. Nein, vorwerfen konnte er ihm wirklich nichts, denn er selbst war auch schon seit drei Jahren allein und natürlich spielte er manchmal mit dem Gedanken, einfach so zu einer Prostituierten zu gehen, um es sich besorgen zu lassen. Jedoch hatte er bis zum heutigen Tag eisern gegen diesen dummen Wunsch angekämpft, weil er ein Prinz war und sich nicht auf dieses Niveau herablassen wollte.
 

"Natürlich darfst du dir Weiber anschauen, aber... Lass die Finger von solchen Mädchen, Kakarott. Sie wollen nur dein Geld". Verwundert sah Son-Goku wieder zu Vegeta hinab, da er dessen Aussage nicht verstehen konnte. Wieso sollte er die Finger von den jungen Damen lassen? Machte sich der feine Prinz etwa Sorgen um ihm? Gerade wollte er ein ehrliches Lächeln auflegen, als der Ältere seinen Kopf schüttelte und seine innerlich gestellte Frage sofort beantwortete.
 

"Du verstehst mich nicht, oder? Diese Frauen...". Er deutete mit seinem Kopf zu den unzähligen jungen Frauen rüber, ehe Son-Goku nun ebenfalls zu ihnen sah. "Verkaufen ihren Körper für Geld" endete die kurze Erklärung und dennoch hatte der Prinz das Gefühl, als habe sein Kampfgefährte überhaupt nichts verstanden. Dementsprechend wunderte ihn der fragende Blick auch nicht, welcher ihm nun galt, weswegen er leise seufzte.
 

"Wie? Sie verkaufen ihren Körper und dann... Bekommen sie dann einen neuen Körper, oder wie darf ich deine Erklärung verstehen?". Vegeta erhob seine Hand und massierte sich die Schläfen, da er glaubte, Kopfschmerzen zu bekommen. Son-Goku jedoch fragte sich, ob er vielleicht etwas Falsches gesagt hatte. Waren seine Fragen denn nicht berechtigt? Nochmals hörte er ein leises Seufzen, ehe der Prinz auch schon erneut das Wort ergriff, um seine Erklärung für Dummköpfe zu vereinfachen.
 

"Du bist wirklich ein Trottel. Kaum zu fassen, dass du der stärkste Saiyajin von uns bist". Wieder glitt ein Seufzen über Vegeta's Lippen, während er nach den passenden Worten für seine Erklärung suchte. Son-Goku grinste nur dümmlich und beugte sich zum Prinzen hinab. "Mag sein, dass ich der Stärkste bin, aber du besitzt dafür eine beachtliche Intelligenz, Vegeta. Nur wegen deiner Strategie konnten wir Boo besiegen".
 

"Die perfekte Ergänzung, meinst du?" erwiderte der Ältere und sah nochmals zu den jungen Frauen rüber, welche aufgeregt miteinander tuschelten. "Genau... Wir sind ein unschlagbares Team" grinste der Jüngere und wollte gerade noch etwas hinzufügen, als der Prinz nun seinerseits das Wort ergriff. "Wir schweifen vom Thema ab, Kakarott. Die Blondine wollte dich um dein Geld erleichtern, wie ich schon sagte. Sie bietet dir Liebesdienste an und du musst dafür zahlen".
 

Son-Goku entgleisten die Gesichtszüge, als er den Worten lauschte. Wie bitte? Wieso sollte er die junge Dame für Liebesdienste bezahlen? Außerdem hatte er überhaupt kein Geld und zu Hause hatte er eine Frau, die ihn zwar seit Jahren nicht mehr ranließ, aber er würde sie doch nicht mit einer anderen Frau betrügen, oder? Nein, wieso dachte er überhaupt darüber nach? So etwas war schäbig und er war ein treuer Mensch, auch wenn Chichi immer so keifte und nur schlechte Worte für ihn übrig hatte.
 

"Jetzt starr mich doch nicht so ungläubig und überrascht an. Man könnte annehmen, dass du vom Mars stammst. Ich war schon auf viele Planeten, auf denen das üblich ist". Son-Goku fasste sich allmählich wieder, während er nochmals einen Blick zu den Frauen riskierte. Frauen, welche sich für Sex verkauften? Unfassbar in seinen Augen und dennoch schien Vegeta mit seiner Aussage im Recht zu sein, da sich nun ein älterer Herr den jungen Damen näherte und diese mit lüsternen Augen beäugte. Widerlich, dachte er sich insgeheim.
 

"Lass uns gehen, Kakarott" murmelte Vegeta leise, dennoch verständlich genug und zog den Jüngeren beim Oberarm mit sich. Dieses Viertel war nichts für eine reine Seele, welche Son-Goku besaß und er würde nun auf dem schnellsten Weg zur Innenstadt laufen, da ihm nun endlich eine Idee gekommen war, wohin er mit Kakarott gehen könnte. In eine kleine Bar könnte er sich mit ihm hinsetzen und in Ruhe den Abend genießen, sofern der junge Saiyajin nicht auf irgendwelchen Blödsinn käme.
 

Es dauerte auch nicht lange, bis sie die Innenstadt erreichten und durch die verlassenen Gassen liefen, welche von einigen Laternen erhellt wurden. Manchmal liefen ihnen einige Jugendliche über den Weg, welche scheinbar die nächste Diskothek aufsuchten, oder junge Liebespärchen, die vermutlich von einem Kinobesuch kamen, um nun den Weg nach Hause anzutreten.
 

Son-Goku sah sich des Öfteren um und war begeistert, wie toll doch das Nachtleben sein konnte. Es war angenehm ruhig und nichts von der Hektik des Tages zu sehen. Oft war er mit Chichi hier zum Einkaufen gewesen und er konnte sich noch erinnern, wie stressig er dies gefunden hatte. Hinterher hatte er all ihre Einkäufe tragen müssen und er wusste noch genau, wie biestig sie hatte sein können, wenn er auch nur eine Tasche hatte fallen lassen. Ein Seufzen entfuhr seinen Lippen, denn es kam ihm so vor, als bestünde ihre Ehe nur aus reiner Sklavenarbeit. Warum? Liebte seine Frau ihn etwa nicht, sondern brauchte nur einen Haussklaven, welcher all ihre Wünsche erfüllte?
 

"Kakarott... Komm her. Wir gehen in diese Bar dort". Son-Goku erschreckte sich fast zu Tode, als er plötzlich die Stimme des Älteren hörte und drehte sich zu ihm um. Wie? Vegeta wollte in eine Bar? Verwundert musterte er den Prinzen eingehend, welcher nun seine Augenbraue hob und ihn fragend anblickte. "Was ist denn? Willst du etwa nicht?" wollte Vegeta wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. Was sollte er sich denn noch einfallen lassen? Langsam wurde es ihm auch wirklich zu bunt. Er machte sich doch sowieso nur zum Affen, oder nicht?
 

"Doch... Ich habe nur kein Geld, wie du sicherlich noch weißt und...". Der Jüngere stoppte in seinem Satz und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während er dem Älteren dabei zusah, wie dieser etwas aus seiner Hosentasche zog, was sich beim genaueren Betrachten als Geldbörse entpuppte. "Ich weiß selbst, dass du kein Geld hast, Kakarott. Schau her...". Vegeta hielt plötzlich viele Geldscheine hoch und sah den jungen Saiyajin erneut an, dessen Augen sich nun weiteten. Kakarott schien überrascht zu sein, weswegen sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen bildete. Schließlich steckte er das Geld und auch die Geldbörse zurück in seine Hosentasche, ehe er sich der Bar zuwendete, vor welcher er stand und besah sich das Schild, auf welches er deutlich und in orangefarbenen Schriftzug 'Cocktail Bar' lesen konnte.
 

Son-Goku besah sich nun ebenfalls das Schild der Bar und legte seinen Kopf anschließend leicht schief. Eine Cocktail Bar? Was versuchte der Prinz hier zu finden? Nun, darüber müsse er wohl später nachdenken, da er Vegeta in den Laden folgte und seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Auf den ersten Blick machte die Bar einen wirklich guten Eindruck auf ihm, auch wenn er sich immer noch fragte, warum der Ältere sich eine Bar ausgesucht hatte. Es gab doch mehrere Möglichkeiten, um einen Abend zu gestalten, oder?
 

Auch Vegeta sah sich ausgiebig um und blieb schließlich mit seinen Augen bei der Bar hängen, welche sich neben der Eingangstür auf der linken Seite befand. Insgesamt konnte er fünf Barkeeper entdecken, welche gekonnt die Getränke für die noch wenigen Gäste mixten. Vor der Bar waren runde Tische aus dunklen Marmor platziert worden, dazu massive Bastsitze, mit weichen Sitzkissen versehen. Seine Augen fuhren weiter zum hinteren Bereich der Bar, weil er dort rundförmige Sitzgelegenheiten ausmachen konnte. Scheinbar für die Menschen, welche es gern ein bisschen bequemer mochten, da die orangefarbenen Sitzpolster wirklich einladend wirkten.
 

"Vegeta, schau mal zur Decke" murmelte Kakarott neben ihm, weswegen er seine Erkundungstour vorerst beendete und dem Zeigefinger folgte, welcher zur Decke zeigte. Große Palmenblätter hingen im gleichmäßigen Abständen an der Decke und wurden von verschieden farblichen Neonröhren beleuchtet. Durch das prachtvolle Farbenspiel wirkten die weißen Wände, an denen vereinzelte Bilder von Urlaubsorten hingen, bunt und entspannend zugleich. Dazu verhalf auch die ruhe Musik, welche im Hintergrund ertönte und somit die romantische Atmosphäre bildete.
 

"Guten Abend, meine Herren. Ein Tisch für zwei Personen?" wollte plötzlich eine junge Dame wissen, welche zu ihnen getreten war und sah die neuen Gäste interessiert an. Als der Kleinere der beiden Herren zaghaft nickte, führte sie die Herrschaften zum hinteren Bereich und deutete ihnen einen freien Tisch an. "Hier ist die Getränkekarte" lächelte sie und lief zurück zur Bar, um ihre nächsten Aufträge zu erfüllen.
 

Vegeta setzte sich in die Mitte der rundförmigen Sitzgelegenheit und bemerkte nun auch, dass man sie hier nur sehr schlecht beobachten konnte, da nur eine Kerze und das spärliche Licht ihren Platz erhellte. Neben sich spürte er das Polster nachgeben und beobachtete Son-Goku aus dem Augenwinkel, welcher sich nochmals ausgiebig umsah. Gut, der Jüngere schien nun mit den Gedanken hier in der Bar zu sein, also konnte der ruhige Abend beginnen.
 

Nach weiteren Minuten, in welche der Prinz die Getränkekarte studierte, sah auch Son-Goku über dessen Schulter, um vereinzelte Bilder in Augenschein zu nehmen. Er wusste überhaupt nicht, was er sich aussuchen sollte, denn bisher hatte er nur hin und wieder ein Bier getrunken, wenn überhaupt. Vegeta schien da mehr Erfahrung zu haben, denn nach kurzer Zeit wendete er seinen Blick ab und besah sich vereinzelte Gäste, welche bereits ihr Getränk leerten und sich köstlich amüsierten.
 

"Vegeta... Was bestellst du dir? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich mir bestellen soll, weil ich diese Getränke überhaupt nicht kenne". Die schwarzen Tiefen des Älteren sahen nun zu ihm und bemerkten auch, wie nahe sie sich eigentlich waren. Schließlich räusperte sich der Prinz und warf erneut einen Blick in die Karte. "Ich bestelle mir einen Batida de Coco. Für dich... Mh... Tequila Sunrise solltest du dir bestellen. Schmeckt nach Früchte und schlägt nicht sofort aufs Gemüt". Natürlich wusste er, dass gerade solche Getränke dazu verleiten konnten, sehr viel zu trinken und er würde vorsichtig sein, denn er musste einen kühlen Kopf bewahren, da er nicht wusste, wie Kakarott mit Alkohol umging.
 

Son-Goku nickte lächelnd, auch wenn er noch nicht wusste, wie sein Getränk wohl schmecken würde. Er würde sich überraschen lassen und nach weiteren Minuten kam die nette Kellnerin zurück an ihren Tisch und zog einen kleinen Block und einen Stift aus ihrer Umhängetasche, um nun die Bestellung aufnehmen zu können. Schließlich erhob Vegeta seine Stimme und bestellte die zwei Getränke, welche von der jungen Dame notiert wurden, ehe sie zurück zur Bar lief, nicht ohne dem Jüngeren dabei ein Zwinkern zukommen zu lassen.
 

"Du scheinst bei der Damenwelt sehr beliebt zu sein, Kakarott" murmelte Vegeta und sah den Jüngeren an, welcher seine Hand erhob und sich verlegen am Kopf kratzte. Eine leichte Röte erschien auf den Wangen des Jüngeren, welcher in eine andere Richtung blickte, um seine Unsicherheit verstecken zu können. Der Prinz kam nicht umhin über dieses Verhalten zu lächeln, denn er sah Son-Goku nicht häufig so.
 

"Findest du? Ich glaube, dass du auch sehr viele Chancen bei vielen Frauen hättest. Wieso hast du dir eigentlich keine neue Freundin gesucht?". Verwundert sah Vegeta den Jüngeren an, dessen Gesichtsfarbe sich allmählich wieder normalisierte und dachte über dessen Frage nach. Warum eigentlich nicht? Keine Ahnung, er hatte einfach nicht das Bedürfnis verspürt, sich an eine neue Frau zu binden. Er kam auch gut ohne eine Frau aus, denn er hatte ein Dach über dem Kopf, bekam jeden Tag seine Mahlzeiten und konnte ohne Reue sein Training verfolgen.
 

"Wozu? Ich habe doch alles, was ich brauche. Eine Frau wäre mir ehrlich gesagt nur im Weg". Wie? Wieso wäre ihm eine Frau im Weg? Son-Goku konnte diese Aussage nicht verstehen, aber als der Prinz ihm detailliert schilderte, wie er nun mal die Sache sah, nickte er ihm zu und sah zur Kellnerin, welche ihm ein Glas auf dem Tisch stellte. Eine rötlich schimmernde Farbe wies das Getränk auf, während eine Orange und ein Schirmchen für die Dekoration sorgten. Nun, das Getränk wirkte schon mal einladend, weswegen er vorsichtig an dem Strohhalm nuckelte. Ja, es stimmte, was der Prinz gesagt hatte. Dieses Getränk schmeckte nach Früchte und wirkte wahrlich erfrischend.
 

Auch Vegeta nuckelte vorsichtig an seinem Getränk, behielt jedoch Son-Goku im Auge, welcher einen glücklichen Eindruck auf ihm machte. Er musste Son-Goten innerlich danken, denn nun waren Kakarott's Gedanken nicht mehr so trübselig, wie noch vor einigen Stunden. Hoffentlich blieb dessen Gemüt auch so heiter, denn mit einem frustrierten Saiyajin konnte er einfach nicht umgehen. Nicht, dass dieser Unterklassekrieger noch weinte, denn damit hatte er noch nie umgehen können. Nun, wenn Vegeta ehrlich mit sich war. Er hatte den Jüngeren jedoch noch nie weinen sehen und er bezweifelte, dass er es noch tun würde, oder? Nein, Son-Goku besaß genügend mentale Stärke, um solche Gefühlsausbrüche zu unterdrücken.
 

"Danke" hörte er den Jüngeren leise sagen, weswegen er nickte und erneut an seinem Strohhalm nuckelte. Jedoch spürte er nach wenigen Minuten den fragenden Blick, weswegen er Son-Goku ebenso fragend in die Augen blickte. "Darf ich mal probieren?" wollte Son-Goku von ihm wissen und deutete mit dem Zeigefinger auf sein Getränk. Nun, wenn er unbedingt wollte? Er schob sein Glas zum jungen Saiyajin rüber, welcher vorsichtig den Strohhalm in den Mund nahm und daran saugte. Nach wenigen Schlücken sah Kakarott auf und stierte an die Decke. "Kokosnuss, oder?" wollte er wissen, weswegen Vegeta erneut nickte.
 

Nach einer halben Stunde und einigen verzehrten Cocktails wirkte Son-Goku allerdings nicht mehr so nüchtern und sah sich mit glasigen Blick um. Vegeta behielt auch weiterhin ein Auge auf seinen Kampfgefährten, welcher unruhig auf dem Polster rutschte und schließlich die Arme auf dem Tisch stützte und in irgendeine Richtung starrte. Es war seltsam und dennoch irgendwie amüsant. So hatte er den stärksten Saiyajin noch nie zu Gesicht bekommen, weswegen er ein belustigtes Grinsen nicht unterdrücken konnte.
 

"Vegeta... Hast du eigentlich schon mal einen Mann geküsst?". Die Augen des Prinzen weiteten sich und beinahe hätte er sich verschluckt, als Son-Goku diese ungewöhnliche Frage gestellt hatte. Ob er schon mal einen Mann geküsst hätte? Wozu? Wie kam der Jüngere jetzt auf diesen Schwachsinn? Gerade wollte er nach dem Beweggrund dieser Frage fragen, als Son-Goku mit dem Zeigefinger auf zwei Männer deutete, welche sich unverblümt küssten.
 

"Hackt es bei dir? Wieso sollte ich einen Kerl küssen wollen?" murrte Vegeta leise, denn er wollte in einer Bar bestimmt nicht so auffallen. Son-Goku sah nun wieder zum Prinzen und grinste noch immer dümmlich. Wieso grinste er nur so dumm? Nicht, dass es ihn nicht freuen würde, dass es ihm besser ging, aber wieso grinste Kakarott nur so? "Unsere Söhne küssen sich auch manchmal. Vor etwa zwei Monaten habe ich sie beim Knutschen gesehen".
 

Dem Prinze entgleisten jegliche Gesichtszüge, als er hörte, dass sein Sohn mit dem Sohn des Jüngeren knutschte. Nein, dass konnte doch gar nicht sein, oder? Son-Goku wollte ihn bestimmt nur verarschen. Andererseits, wenn er bedachte, wie viele Mädchen sein Sohn mit nach Hause gebracht hatte, geriet er ins Grübeln. Bisher hatte Trunks noch nie ein Mädchen zu ihnen nach Hause eingeladen und von Bulma wusste er auch, dass sich ihr Sohn wohl nicht sonderlich für Mädchen interessierte. War Trunks etwa schwul? Nein, er wollte und konnte das nicht glauben.
 

"Du bist ganz blass, Vegeta. Ist alles in Ordnung bei dir? Ich hätte das wohl besser nicht sagen sollen, weil Son-Goten meinte, du würdest die Wahrheit nicht verkraften". Wie? Richtig, denn er konnte mit der Wahrheit überhaupt nicht umgehen, aber scheinbar stand sein Sohn wirklich auf Kerle. Er konnte ihm nicht mal Vorschriften machen, weil Trunks nun mal bereits achtzehn Jahre alt war und sich sein Glück selbst aussuchen durfte. Musste es denn ausgerechnet ein Typ sein und dazu auch noch Kakarott's Sohn?
 

"Ist das wirklich wahr, Kakarott? Mein Sohn macht mit Son-Goten rum?". Vegeta brauchte einfach diese Bestätigung, um sich vollkommen sicher zu sein, dass er Son-Goku's Worte richtig verstanden hatte. Ein leises 'Ja, sie küssen sich oft' war die Antwort, weswegen sich der Prinz die Haare raufte. Er hatte nichts gegen Schwule, aber musste es ausgerechnet seinen einzigen Sohn erwischen? Wieso brachte er nicht lieber ein nettes Mädchen mit nach Hause und sagte, dass er bald heiraten mochte? Damit käme er doch viel besser klar, oder nicht?
 

"Dürfen Trunks und Son-Goten so etwas nicht machen? Ist ihr Verhalten verboten?". Noch nie hatte der Prinz so viele Gefühlsregungen an einem Tag gezeigt, aber nun war er tatsächlich verwundert. Wusste Son-Goku nicht, was sein Sohn da eigentlich trieb? Wusste er nicht, dass sein jüngster Sohn auf Kerle stand? "Muss ich dich etwa schon wieder aufklären?". Son-Goku nickte leicht, denn er wusste nicht so genau, warum sich Vegeta so aufregte.
 

"Mein Sohn steht anscheinend auf Kerle und Son-Goten... Er auch... Weißt du, was das heißt?". Der Jüngere verschränkte die Arme vor der Brust und legte seinen Kopf schief. Und? Was wollte Vegeta ihm damit sagen? War es denn wirklich verwerflich, wenn sie sich küssten? Es waren doch nur harmlose Küsse gewesen, welche er hatte im Geheimen beobachten können.
 

"Kakarott... Dein Sohn ist schwul und meiner auch". Schwul? Ja und? Er wusste immer noch nicht so genau, worauf der Prinz hinaus wollte. Vegeta schien auch seinen missverständlichen Blick zu verstehen, da er seinen Kopf auf den Tisch sinken ließ und leise seufzte. "Mit anderen Worten... Sie lieben sich". "Oh... Echt?". Wie bekloppt war Kakarott denn nur? Wenn ihre Söhne miteinander knutschten, dann bestimmt nicht aus reiner Langeweile, oder? Verdammt, er musste diese Info nun erstmal verarbeiten, denn das sein Sohn schwul war, brachte sein ganzes Denken durcheinander. Nie hätte er dem Jungen diese Neigung zugetraut.
 

"Also kann man auch einen Mann lieben? Bisher dachte ich immer, dass diese Gefühle nur zwischen Mann und Frau entstehen können" murmelte Son-Goku schließlich und zog sein Getränk heran. Seine Welt drehte sich zwar schon ein bisschen, aber diese Tatsache hielt ihn nicht davon ab, noch ein wenig von dem leckeren Getränk zu trinken. Er wusste auch nicht, wieso ihn die Neigung seines Sohnes nicht störte, denn er gönnte Son-Goten alles Glück der Welt. War ihm doch völlig egal, ob Son-Goten das Glück bei Trunks fand.
 

Vegeta schwieg, denn dazu musste er nun wirklich nichts sagen. Wieso störte ihn diese Tatsache nur so sehr? Sollte er seinem Sohn nicht das gefundene Glück gönnen? Ja, eigentlich schon, aber es schockierte ihn einfach zu sehr. Vielleicht sollte er bald mal ein klärendes Gespräch mit Trunks führen, um dessen Gefühle vielleicht besser zu verstehen. Auch er nahm einen kräftigen Schluck seines Getränkes und spürte plötzlich einen Kopf auf seiner Schulter, weswegen er zum Jüngeren sah, dessen Augen geschlossen waren. Was war denn nun los?
 

"Stört es dich wirklich so sehr?" murmelte Kakarott und blickte plötzlich mit verschleierten Blick zu ihm auf. Vegeta seufzte leise aus und wendete seine Augen wieder ab, während er sein Glas leerte und in eine unbestimmte Richtung sah. "Es schockiert mich nur ein bisschen" erwiderte er nach langem Überlegen, ehe er erneut zum Jüngeren blickte, auf dessen Lippen ein kleines Lächeln erschien. Was ging nur gerade in dessen Kopf vor?
 

"Weißt du..." begann Son-Goku und senkte seinen Blick. Er wusste selbst nicht, wieso er nun wieder an Chichi dachte, aber vielleicht deswegen, weil sein Sohn nun mal zu seiner Familie gehörte. "Chichi lässt mich seit fast zwei Jahren nicht mehr an sich ran und ich weiß auch nicht. Ich habe oft mit dem Gedanken gespielt, sie einfach zu betrügen, aber... Ich bringe dieses Vergehen einfach nicht übers Herz. Ich merke aber, wie mir gewisse Zärtlichkeiten fehlen. Ich will auch mal wieder geküsst und in die Arme geschlossen werden, Vegeta".
 

"Ich kenne diese Sehnsüchte" erwiderte Vegeta leise und strich dem Jüngeren beruhigend über den Rücken, welcher ein wohliges Seufzen ausstieß, ein wenig näher zum Prinzen rutschte und dabei genießerisch die Augen schloss. Auch dem Älteren entfuhr nun ein leises Seufzen, als er die plötzliche Nähe spürte und legte automatisch seinen rechten Arm um den Jüngeren. Was machte er eigentlich hier? Nahm er Kakarott gerade wirklich tröstend in den Arm?
 

"Du bist schön warm, Vegeta" hauchte Son-Goku und hob seinen Kopf ein wenig, weswegen sich ihre Nasenspitzen unwillkürlich berührten. Sofort zierte eine beachtliche Röte die Wangen des Jüngeren, ehe er sich hastig vom Prinzen löste und schuldbewusst in seinen Schoß blickte. "Ich... Entschuldige... Das sollte jetzt keine Anmache sein, oder so...". Son-Goku wusste nun auch nicht so wirklich, wie er mit der eben erlebten Situation umgehen sollte, doch um so verwunderter war er, als er die Hand des Älteren auf seiner Schulter spürte.
 

"Jetzt mach nicht so ein Drama daraus. Außerdem hast du mich genauso erschreckt". Was hätte Vegeta denn auch sonst sagen sollen? Für einige Sekunden hatte er wirklich geglaubt, der Jüngere würde ihn überrumpeln und ihn einfach so küssen. Es hätte ihn auch nicht verwundert, weil Son-Goku vor wenigen Minuten noch gemeint hatte, er wolle mal wieder geküsst werden. Könnte er ihm diesen Wunsch erfüllen, wenn sich eine neue Situation ergeben würde? War er für Kakarott bereit einen Mann zu küssen?
 

"Vielleicht sollten wir nun nach Hause gehen, Kakarott". Ja, es wäre das Beste, wenn sie nun nach Hause gehen würden, denn der Alkohol verfehlte seine Wirkung nicht, nachdem er Son-Goku dabei beobachtete, wie dieser sich erhob und gefährlich wankte. "Bleib sitzen und warte, bis ich die Rechnung beglichen habe" murrte Vegeta und erhob sich und lief zur Bar, um die Rechnung zu begleichen. Der Weg nach Hause würde vermutlich nun etwas länger dauern, aber gemeinsam würden sie schon irgendwann bei der Capsule Corp. ankommen.

Ärger im Hause Briefs!

Vegeta seufzte erleichtert aus, als er mit Son-Goku ins Freie trat und die kühle Nachtluft seinen Körper umschmeichelte. Die ganze Zeit war er mit dem Jüngeren in dieser stickigen Bar gesessen und nun, da sein Kampfgefährte nicht mehr ganz so nüchtern zu sein schien, war der Abend gelaufen. Neben sich sah er Kakarott gefährlich wanken und schien sein jetziges Befinden sogar noch lustig zu finden, da er belustigt kicherte und sich bei der Hauswand festhielt.
 

"Für die momentane Teleportation reicht seine Konzentration längst nicht mehr aus, also müssen wir entweder nach Hause laufen, oder ich stütze ihn, damit wir fliegen können" überlegte der Prinz und entschied sich lieber für die zweite Möglichkeit, auch wenn er dem Jüngeren unter die Arme greifen musste. Was war vorhin nur in Kakarott gefahren? Er hatte ihm einfach seine intimsten Sehnsüchte offenbart und sich sogar an seine Schulter gelehnt. Brauchte Son-Goku etwa nur eine vertraute Person, mit welche er reden konnte? Nun, da war der Prinz vielleicht die falsche Wahl, auch wenn er sich bemühen würde, um für Kakarott da zu sein.
 

Schließlich verscheuchte er seine Gedanken und legte Son-Goku's Arm um seine Schulter, welcher nun einen leicht verwirrten Eindruck machte, doch im nächsten Moment erneut kicherte. "Ah... Du möchtest also mit mir kuscheln" lächelte der Jüngere und wollte gerade seinen noch freien Arm heben und um Vegeta legen, als der Prinz plötzlich gefährlich knurrte und den Jüngeren warnend ansah.
 

"Treib es nicht zu weit, Kakarott. Halt dich einfach an mir fest und unterlass deine dämlichen Kommentare". Verdammt, dachte sich der Prinz insgeheim. Son-Goku brachte ihn noch völlig aus dem Konzept und er wusste nicht mal, ob die seltsamen Sprüche ernst gemeint waren. Und was wäre, wenn sie ernst gemeint waren? Moment, was dachte er sich denn da? Er würde bestimmt nicht mit Kakarott kuscheln, nur weil sich der Jüngere einsam fühlte. Da müsse sich der junge Saiyajin wirklich eine andere Person suchen.
 

Langsam hob er vom Boden ab, hielt dabei Son-Goku mit seinem rechten Arm fest und visierte die nördliche Richtung an. Ein leises Seufzen ließ ihn nochmals zu Kakarott sehen, dessen Augen sich seicht schlossen, ehe er dessen Kopf auf seiner Schulter spürte. Na wenigstens hatte er sein Ziel halbwegs erreicht und Son-Goku für eine Weile von diesen trübsinnigen Gedanken befreit. Wieso machte sich der junge Saiyajin überhaupt noch Gedanken um diese Furie? Nur wegen der Kinder, oder liebte er dieses ungerechte Weib so sehr?
 

Nach langem Nachdenken entschied er sich dann schließlich doch dazu zu fragen, denn er wollte einfach wissen, ob Son-Goku es fertig brachte, eine Frau zu lieben, welche immer nur ungerechte Dinge zu ihm sagte. "Kakarott?" fragte er leise, jedoch mit fester Stimme und wenige Sekunden später öffneten sich die schwarzen Tiefen des Jüngeren, welcher nun verschlafen in die Richtung des Prinzen blickte.
 

"Sag mir die Wahrheit, Kakarott. Bleibst du nur aus reiner Gewohnheit bei Chichi, oder liebst du sie trotz allem immer noch?". Vegeta wollte es doch nur verstehen können. Er selbst hatte die Liebe, auch wenn widerwillig, kennenlernen dürfen, aber er würde doch niemals bei einer Frau bleiben, welche nur meckerte und seine Taten nicht zu schätzen wusste.
 

Das war sowieso eine Dreistigkeit von Chichi, jedenfalls empfand es der Prinz so. Son-Goku hatte etliche Male die Erde gerettet, hatte sich sogar einige Male für die gesamte Erdbevölkerung und für all die, die dem Jüngeren wichtig waren, sein Leben geopfert und wie dankte es diese Frau? Seiner Meinung nach hätte sie ruhig im Jenseits bleiben können, auch wenn das schon sehr hart von seiner Seite her klang.
 

"Vegeta? Hast du mir überhaupt zugehört? Hey... Wieso steigt deine Kampfkraft so rapide an?" wollte Son-Goku wissen und sah in das wütende Gesicht des Prinzen, welchen er scheinbar aus die Gedanken gerissen hatte. Die Gesichtszüge des Älteren entspannten sich allmählich wieder und auch die Kampfkraft erreichte wieder ihr normales Level. Tief atmete der Prinz durch, um seine Gedanken zu beruhigen, ehe er wieder dem Jüngeren seine vollste Aufmerksamkeit schenkte. "Was hast du gesagt?" fragte er leise und ärgerte sich insgeheim doch sehr, seiner Wut eben freien Lauf gelassen zu haben.
 

"Ich sagte, dass ich mir nicht sicher bin. Natürlich habe ich sie mal geliebt, aber... In den letzten Jahren ist sehr viel passiert. Manchmal wäre ich am liebsten geflüchtet, aber ich musste auch an meine Söhne denken". Traurig senkte Son-Goku seinen Kopf, ehe er plötzlich festen Boden unter seinen Füßen spürte. Wieso war Vegeta gelandet? Als er aufblickte, wusste er es, denn sie standen vor der Capsule Corp., in welcher er im Moment wohnen durfte. Er war Bulma und auch Vegeta sehr dankbar, dass er für eine Weile bleiben durfte, denn er hätte wirklich nicht gewusst, wohin er mit seinen wenigen Sachen hätte gehen können.
 

Eine laute Stimme riss ihn aus seine Gedanken, während ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Diese laute und gleichzeitig herrische Stimme war ihm natürlich vertraut, weswegen er schluckte. Er war zwar nicht mehr ganz so nüchtern, aber Son-Goku wusste sehr wohl, dass er einer erneuten Auseinandersetzung nicht aus dem Weg gehen konnte. Was sollte er bloß sagen? Sollte er sich wirklich entschuldigen, um wieder ein normales Klima herstellen zu können?
 

"Was macht diese Furie hier?" zischte der Prinz und ging auf die Eingangstür zu, während er Kakarott mit sich zog, da dessen Arm noch immer um seine Schulter lag. Sollte dieses Weib auch nur ein falsches Wort verlieren, Vegeta wusste nicht so genau, ob er sich dann noch beherrschen könne. Allein ihre laute Stimme und die Tatsache, dass die Schwarzhaarige gerade mit Bulma ein Wortgefecht ausstrug, ließ sein Blut in Wallung bringen. Ohne es eigentlich zu wollen, stieg seine Kampfkraft erneut rapide an, während er einen Knurrlaut verlauten ließ und in seine Hosentasche griff, um die Türe mit dem Schlüssel zu öffnen.
 

Als er die Türe einen Spalt breit öffnete und diese laute Stimme nun deutlicher an sein Gehör drang, trat er mit dem noch immer wankenden Saiyajin ein und lehnte Son-Goku an die Wand, damit er die Tür ebenso leise schließen konnte. Was brüllte diese Frau so laut rum? Worum ging es denn eigentlich schon wieder? Hatten seine Worte am Telefon denn nicht ausgereicht, um Chichi verständlich zu machen, dass sie Kakarott in Ruhe lassen sollte? Verdammt, er wollte sie am liebsten aus dem Haus prügeln, aber er wusste sehr wohl, dass der Jüngere dies nicht zulassen würde.
 

"Dein Sohn ist ein missratener Bengel, also halte ihn gefälligst von meinen Sohn fern". Augenblicklich sahen Son-Goku und auch Vegeta auf, während der Prinz seine Fäuste ballte und geradewegs Richtung Küche laufen wollte. Niemand wagte es, seinen Sohn missraten zu nennen. Auch nicht diese Furie, welche er nun am Arm packen würde, nur um sie unsanft zu entfernen. Jedoch hielt ihn die Stimme des Jüngeren zurück und nur mit äußerster Selbstbeherrschung lauschte er den Worten. "Warte, Vegeta... Ich komme mit dir zur Küche".
 

Son-Goku stieß sich von der Wand ab und wankte zum Prinzen rüber, welcher ihn sofort wieder stützte. Langsam liefen sie zur Küche rüber, dessen Tür einen Spalt breit offen stand. Vegeta legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen, um dem Jüngeren anzudeuten, dass er nun still sein sollte, ehe im nächsten Moment wieder Worte erklangen, doch diesmal von Bulma, welche nicht mehr so beherrscht klang.
 

"Chichi, beruhige dich endlich und...". "Ich will mich nicht beruhigen. Mein Sohn soll ein anständiger Mann werden" keifte die Schwarzhaarige zurück, weswegen Son-Goku nun doch eine gewisse Ahnung hegte, da Chichi meinte, ihr gemeinsamer Sohn solle ein anständiger Mann werden. Woher wusste seine Frau von dem Verhältnis von Son-Goten und Trunks?
 

Vegeta kochte bereits vor Wut und stände der Jüngere nicht neben ihm, dessen Arm er auf seiner Schulter spürte, wäre er schon längst in die Küche gestürmt und hätte dieses dämliche Weib angeschrien. Auch er hegte nun langsam einen leichten Verdacht, um was sich das Gespräch der Frauen drehte, weswegen er zu Son-Goku aufblickte, welcher ihm zaghaft zunickte. Gut, er durfte endlich in das Geschehen eingreifen und auch seine Meinung äußern.
 

"Was ist eigentlich dein Problem, Chichi? Willst du Son-Goten etwa zu Hause einsperren, nur um ihm den Kontakt mit Trunks zu verbieten?". Nun war es Bulma, welche sich lauthals aufregte, da sie die Schwarzhaarige einfach nicht verstehen konnte. "Der Junge ist siebzehn Jahre alt und kein kleines Kind mehr" setzte die Blauhaarige noch hinzu, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und durch ein Geräusch alarmiert anschließend zur Küchentür blickte. Ihr Mund öffnete sich etwas, ehe sie auf die Tischplatte blickte, da sie mit einer weiteren Auseinandersetzung rechnete, sollte Vegeta die Wahrheit erfahren.
 

Son-Goku betrachtete aus müden Augen das Bild, welches sich ihm bot und ließ sich von Vegeta auf einen Stuhl am Tisch setzen. Bulma saß ihm gegenüber und starrte betroffen auf die Tischplatte, während Chichi aufgebracht vor dem Tisch stand, die Hände in die Hüften gestemmt. Hinter sich spürte er noch immer Vegeta, welcher noch keinen einzigen Ton gesagt hatte, aber so still blieb es nicht, da seine Frau ihre laute Stimme erhob und geradewegs in seine Richtung blickte.
 

"Das ist alles allein deine Schuld". Der Angesprochene sah verwundert drein, während er seinen Kopf etwas neigte. Wie? Wenn er nicht ungefähr wüsste, worum es nun genau ging, hätte er wahrscheinlich ein großes Fragezeichen über seinen Kopf schweben, doch dem war nicht so. Jedoch fragte er sich sehr wohl, wieso er die alleinige Schuld an Son-Goten's Neigung tragen sollte. Sein Sohn war doch alt genug, oder etwa nicht?
 

"Vegeta... Ich muss dir etwas sagen" murmelte Bulma und bekam die sofortige Aufmerksamkeit des Prinzen und schluckte dementsprechend laut. Wie würde Vegeta nur mit dieser Tatsache umgehen? Lange hatte sie es vor ihm verheimlichen können, aus purer Angst, Vegeta würde ihren Sohn wohlmöglich verstoßen. Die schwarzen Augen des Prinzen bohrten sich in ihre blauen Seen, weswegen sie ihren Blick wieder abwendete und leise mit dem Geständnis fortfuhr. "Unser... Unser Sohn ist... Er ist schwul". Nun war es endlich raus, war ihr einziger Gedanke und bereitete sich innerlich schon auf einen Aufstand vor, welcher unweigerlich folgen würde.
 

Stille breitete sich in der Küche aus und nur die vereinzelten Atemzüge ließen vermuten, dass sich einige Personen in diesem Raum aufhielten. Vegeta stützte sich mit beiden Händen an Son-Goku's Stuhllehne ab, während er Bulma in Augenschein nahm, welche noch immer auf die Tischplatte stierte. Im Augenwinkel bemerkte er jedoch, dass Chichi grinste, da sie scheinbar einen Aufstand von ihm erwartete. Pech gehabt, dachte er sich insgeheim, denn er wusste es doch schon längst von Kakarott.
 

"Ich weiß es schon längst, Bulma". Die Blauhaarige sah verblüfft auf und begegnete mit ihren Augen das seichte Lächeln, welches Vegeta nun auf seinen Lippen trug. Er wusste es schon längst? Woher? Hatte er Trunks etwa mit Son-Goten gesehen? Wann und wieso hatte er denn nichts gesagt? Als sie zu Son-Goku blickte und auch bei ihm ein kleines Lächeln erkennen konnte, wurde es ihr klar. Son-Goku musste es auch schon längst gewusst haben und scheinbar hatte er dem Prinzen von dem Verhältnis ihrer Söhne erzählt, oder?
 

Die Schwarzhaarige verzog ihr Gesicht und sah den Prinzen mit gemischten Gefühlen an. Wieso war er nicht ausgerastet? Wieso nahm er dieses abstruse Verhältnis einfach so hin, obwohl es ihn doch hätte stören müssen? Ein leises Seufzen ließ sie schließlich zu Son-Goku blicken, dessen Gesichtsausdruck zufrieden wirkte. War doch klar, dass ihr stümperhafter Ehemann dieses Verhältnis so locker sah, oder?
 

"Wo ist Trunks eigentlich?" wollte schließlich Vegeta wissen, denn er spürte die Aura seines Sohnes nicht. Auch die Aura von Son-Goten konnte er nicht spüren, weswegen er sich ein wenig verunsichert fühlte. Er stellte sich ohnehin so viele Fragen. Warum war diese Furie hier? Etwa nur, um ihnen mitzuteilen, dass sie gegen diese Bindung war? Und wenn schon, dachte er sich insgeheim. Sein Sohn war alt genug, um solche Entscheidungen selbst zu treffen, auch wenn er sich selbst noch daran gewöhnen müsste.
 

"Er ist mit Son-Goten in seinem Zimmer. Chichi hat sie erwischt und nun ja...". Bulma senkte ihren Kopf wieder, ehe das Gebrüll auch schon wieder einsetzte. "Richtig... Ich habe Trunks erwischt, wie er meinen Sohn küsst und ihm an die Wäsche ging. Daraufhin habe ich ihn eiskalt vor die Tür gesetzt und ihm den Kontakt mit Son-Goten verboten. Ich dulde diese Beziehung einfach nicht". Vegeta knurrte und musste stark an sich halten, um nicht sofort seiner Wut freien Lauf zu lassen. Diese Frau, dachte er sich. Er würde ihr nun den Hals umdrehen. Ganz langsam würde er ihr qualvolle Schmerzen bereiten und dafür sorgen, dass sie nie wieder einen Ton von sich gab.
 

"Vegeta... Beruhige dich. Das bringt doch nichts" hörte er den Jüngeren sagen und verfluchte sich für seine verräterische Aura. Verdammt, er konnte eben nicht verhindern, dass seine Aura stieg und somit verriet, wie wütend er eigentlich war. Eine Hand an seinem Shirt ließ ihn zu Kakarott blicken, dessen Stirn nun auf seinen Bauch ruhte. Er sah deutlich, dass der Jüngere diese Unterhaltung eigentlich gar nicht weiter fortsetzen wollte, weswegen er zaghaft nickte. Der Alkohol hatte sein Bestes getan und nun war es an der Zeit, dass Son-Goku ins Bett ging.
 

"Ach so ist das?" brüllte die Schwarzhaarige erneut und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihren noch Ehemann, welcher nun verwundert und müde zu ihr sah. "Kein Wunder, dass mein Sohn auf Trunks steht, wenn du ihm so ein gutes Vorbild bist". Son-Goku grinste plötzlich schief, denn diese Aussage klang einfach nur absurd. Wie kam Chichi nur auf solche Gedanken? Er hatte doch gar nichts mit Vegeta, aber scheinbar sah seine jetzige Lage sehr danach aus, oder?
 

Bulma sah erst erschrocken drein, doch als sie das Gesicht des Prinzen musterte, wurde ihr schnell klar, dass an dieser Geschichte nichts Wahres dran war. Wie kam die Schwarzhaarige nur auf diese Idee? Roch sie nicht den Alkohol in der Luft? Die beiden Saiyajin waren vermutlich in einer Bar gewesen und hatten sich köstlich amüsiert. Chichi sah also nicht, dass Son-Goku einen über den Durst getrunken hatte und sich deswegen an den Prinz klammerte, um sein Gleichgewicht zu halten. Warum nicht?
 

"Äußerst amüsant, dass du deinen Mann so einschätzt, Chichi. Bin ich in deinen Augen wirklich ein Störfaktor?" grinste Vegeta und legte seinen rechten Arm um Son-Goku, um diese Furie noch ein wenig mehr zu reizen. Diese Art der Unterhaltung vermochte noch interessant zu werden und er würde nicht vorher aufhören, bis dieses blöde Weib in Tränen ausbrechen würde. Außerdem hatte sie es seiner Meinung nach verdient, denn sie stellte Kakarott hin, als hätte er sie mit ihm betrogen. Dieser Gedanke allein war ziemlich lächerlich.
 

"Das muss ich mir von dir bestimmt nicht bieten lassen. Du bist genauso missraten, wie dein schwuler Sohn" zischte Chichi und hatte plötzlich das Gefühl, den Bogen überspannt zu haben, da das amüsante Grinsen auf Vegeta's Lippen verschwand. Dessen Arm ließ Son-Goku los und langsam tat er einen Schritt in ihre Richtung. Er wirkte plötzlich so bedrohlich und beängstigend. Hätte sie den letzten Satz nicht sagen sollen?
 

"Verschwinde... Verschwinde und komm nie wieder" glitten die Worte leise und bedrohlich über Vegeta's Lippen, ehe er in seinen Schritten stoppte, da die Hand an seinem Shirt nicht loslassen wollte. Kakarott kannte ihn einfach gut genug und wusste demnach auch, dass er keinen Halt mehr machen würde. Zwar war der Jüngere nicht mehr nüchtern, aber er besaß immer noch genügend Kraft, um ihn aufhalten zu können. "Muss ich dir erst Beine machen, oder was?" rief er der Schwarzhaarigen zu, welche vor Angst erstarrt zu sein schien, doch im nächsten Moment überhastet die Küche verließ. Wenige Sekunden später hörte er die Türe ins Schloss fallen, weswegen er sich langsam zur Ruhe zwang.
 

"Endlich Ruhe" murmelte er anschließend und drehte sich zum Jüngeren um, welcher kaum noch die Augen offen halten konnte. "Dir ist schon klar, dass deine Nummer eben Konsequenzen mit sich bringen wird? Chichi glaubt nun, dass du mit Son-Goku..." wollte Bulma klarstellen, wurde jedoch vom Prinzen unterbrochen, welcher Kakarott beim Aufstehen half und anschließend dessen Arm um seine Schulter legte. Allein schaffte der Jüngere die Stufen doch niemals hinauf. "Ja und? Dann denkt sie eben, dass Kakarott mein Geliebter ist... Ich würde alles tun, um sie seelisch zu verletzen, wenn ich ihr schon keinen körperlichen Schaden zufügen darf".
 

Bulma traute ihren Ohren kaum, aber scheinbar meinte Vegeta seine Worte ernst. Verwundert und noch immer erstaunt sah sie dem Prinzen hinterher, welcher Son-Goku stützte und die Küche mit ihm verließ. Unfassbar, war ihr einziger Gedanke, aber sie kam nicht umhin, ein ehrliches Lächeln aufzulegen. Es war schon schön zu sehen, wie sehr der Prinz für seinen besten Freund einstand und ihm half. Er wirkte schon fast zu freundlich, aber wahrscheinlich erschien ihr das auch nur so, weil Chichi sich vorhin wie eine blöde Kuh aufgeführt hatte. Vegeta hätte auch seine Beherrschung einfach verlieren können, doch zum Glück hatte Son-Goku genügend Einfluss auf ihn, denn ansonsten hätte Chichi wohlmöglich dem Jenseits einen Besuch abstatten können.
 

Die Stufen in den ersten Stock waren erst nach einigen Minuten überwunden und Son-Goku fragte sich nun schon, wohin er der Prinz wohl mit ihm wollte. Wollte Vegeta etwa noch in eine andere Bar gehen? Nein, bestimmt nicht, da sie einige Stufen nach oben gestiegen waren und dort war nicht die Haustür. "Vegeta..." murmelte er schließlich müde und hob seinen Kopf etwas an, um vielleicht zu erkennen, wo sie sich momentan befanden. "Wo gehen wir hin?" fragte der junge Saiyajin leise und schlang seinen Arm noch etwas fester um den Körper neben sich, da er das Gefühl hatte, jeden Augenblick den Boden unter den Füßen zu verlieren.
 

"Ich bringe dich in dein Zimmer, Kakarott. Du hättest mir sagen sollen, dass du Alkohol nicht sonderlich verträgst". Am Anfang war es noch relativ lustig gewesen und der Jüngere hatte immer wieder kichern müssen, doch nun zeigte sich deutlich die Müdigkeit, welche nach Son-Goku zu greifen versuchte. Ein leises Seufzen sagte ihm, dass sich Kakarott voll und ganz auf ihm verließ, da sich dessen schwarze Seen erneut schlossen. Nun, dass war eine ganz neue Erfahrung für den Prinzen, denn so hätte sich sein Kmpfgefährte niemals im Normalzustand verhalten.
 

Nach weiteren Schritten erreichte er endlich das Gästezimmer, welches Son-Goku bezogen hatte und wollte auch schon die Türe mit seiner freien Hand öffnen, als er plötzlich ein klickendes Geräusch einige Meter von sich entfernt hörte. Ein Schloss war deaktiviert worden, wenn er sich nicht irrte und mit neugierigen Augen sah er in die Richtung und erblickte seinen Sohn auf dem Flur treten. Ach ja, Trunks hatte sich zusammen mit Son-Goten im Zimmer eingeschlossen, jedenfalls hatte Bulma es so erzählt.
 

"Vater... Es tut mir leid. Du bist bestimmt enttäuscht von mir". Trunks schien geweint zu haben, denn dessen Stimme klang unsicher und sehr brüchig, während die blauen Augen gerötet wirkten, welche er trotz der spärlichen Beleuchtung im Flur sehen konnte. Enttäuscht? Nein, dass war definitiv das falsche Wort in seinen Augen. Natürlich war er geschockt gewesen, denn welcher Vater rechnete schon damit, dass der eigene Sohn auf Kerle stand? Nun war er nur noch erstaunt und müsse sich an diese ungewöhnliche Beziehung gewöhnen.
 

Eine weitere Person betrat den Flur, welche sich jedoch abrupt hinter Trunks versteckte, aus reiner Angst, der Prinz würde nun ein höllisches Theater veranstalten. Vegeta seufzte tief, da sein Sohn und Son-Goten nun taten, als würde er ihnen augenblicklich den Kopf abreißen. Okay, vor einiger Zeit hätte er selbst noch etwas gegen solch einer Beziehung gehabt und vermutlich auch nicht geduldet, aber in den letzten Jahren hatte er sich doch verändert und betrachtete viele Dinge nun auch aus einem völlig anderen Blickwinkel.
 

"Du musst dich nicht für deine Gefühle entschuldigen und enttäuscht bin ich auch nicht. Du bist mein Sohn, völlig egal, ob du nun einen Jungen liebst" brach Vegeta die angespannte Stille um sie herum. Er konnte seinem Sohn doch keine Vorwürfe machen, nur weil sich Trunks in einen Jungen verliebt hatte. So lange der Junge glücklich war und dies schien offensichtlich der Fall zu sein, besaß der Prinz keinerlei Recht, sich in irgendwelche Angelegenheiten seines Sohnes einzumischen. Wie schon erwähnt, Trunks war alt genug und konnte solche Entscheidungen selbst treffen.
 

Trunks wirkte erst durch das Verständnis seines Vaters verunsichert, doch als er die Hand seines Freundes an seinem offenen Hemd spürte und kurz darauf dessen Lächeln empfing, beruhigte sich sein Gemüt wieder. Hatten sie sich all die vergangenen Monate umsonst den Kopf zerbrochen? Nur seine Mutter und Son-Goten's Vater hatten von ihrer heimlichen Beziehung gewusst, doch heute Abend war durch einen dummen Zufall alles aufgeflogen.
 

Wieso war Chichi auch ohne an die Tür zu Son-Goten's Zimmer zu klopfen eingetreten? Sie hätte doch nie im Leben gemerkt, dass da zwischen ihnen etwas lief, aber das Unglück hatte seinen Lauf genommen und Trunks war aus dem Haus geworfen worden, mit der klaren Aufforderung, die Finger von Son-Goten zu lassen. Schweren Herzens war er zu sich nach Hause geflogen, mit dem Gedanken bei seinem Freund, welcher von Chichi vermutlich hart ins Gebet genommen worden war, jedenfalls hatte Son-Goten so etwas in dieser Richtung gesagt, als er plötzlich einige Minuten später vor seiner Tür gestanden war, mit verheulten Augen und mit der Nachricht, dass er einfach abgehauen war. Und Chichi? Sie schien Son-Goten's Verschwinden bemerkt zu haben und war eine Stunde später ebenfalls in der Capsule Corp. aufgetaucht und hatte sich lautstark mit seine Mutter gestritten.
 

"Son-Goten... Frag doch Bulma, ob du für einige Tage hier bleiben kannst, bis sich deine Mutter wieder beruhigt hat". Der Prinz sah zum Jüngeren hinab, dessen Kopf nun wieder auf seiner Schulter ruhte. Kakarott hatte er völlig vergessen, aber er stimmte dessen Vorschlag zu. Chichi würde doch sowieso nur versuchen, Son-Goten diese Beziehung ausreden zu wollen und davon wollte der junge Mann bestimmt nichts hören. Wieso hatte sie eigentlich etwas gegen diese Beziehung? Wenn der Prinz so etwas verkraften konnte, warum dann nicht auch diese Furie? Soviel Toleranz hätte er ihr zumindest zugetraut, aber nun wusste er, wie sehr man sich irren konnte.
 

"Haben wir schon längst, da diese Situation unvermeidlich war, Vater" erwiderte Son-Goten lächelnd. Es wäre eben ein Wunder gewesen, wenn seine Mutter Verständnis für seine Beziehung zu Trunks aufgebracht hätte. Für einige Tage würde er erstmal hier bei seinem Freund bleiben und dann noch mal ein Gespräch mit seiner Mutter suchen. Hoffentlich zeigte sie dann Einsicht, sonst könne er keine Minute länger mit ihr unter einem Dach verbringen.
 

"Wie lange läuft das zwischen euch eigentlich schon? Ich verstehe außerdem nicht, wieso diese Furie hier war? Du warst doch mit deiner Mutter bei einem Geschäftsessen, oder nicht?". Vielleicht war Letzteres auch nur eine Notlüge gewesen, damit der Prinz nicht hinter diese Beziehung käme, oder? Son-Goku nickte müde den Fragen zu, denn auch er wollte gern wissen, wie lange diese Beziehung schon ging. Damals hatte er nicht gefragt, weil er gedacht hatte, ihre Söhne küssten sich aus reiner Freundschaft, aber zum Glück hatte Vegeta ihm erklärt, wie ernst die Gefühle der beiden Jungen in Wirklichkeit zu sein schienen.
 

"Mutter und ich waren auch beim Geschäftsessen und... Danach bin ich direkt zu Son-Goten, wie jeden Abend, aber diesmal... Chichi ist unaufgefordert in Son-Goten's Zimmer geplatzt und hat uns... Nun ja... Gesehen bei etwas Bestimmten". Man merkte dem Jungen an, dass es ihm peinlich war, über das Geschehene zu sprechen, doch diese Tatsache beeindruckte den Prinzen nicht. Es wäre ihm vermutlich auch sehr peinlich gewesen, würde man ihn bei solchen Aktivitäten erwischen.
 

"Meine Mutter hat Trunks einfach aus dem Haus geworfen und ich bin ihm dann anschließend gefolgt. Sie muss mein Verschwinden bemerkt haben und na ja... Sie wollte mich unbedingt wieder mit nach Hause nehmen, aber Trunks hatte zum Glück die Tür abgeschlossen" fuhr der Schwarzhaarige fort und senkte traurig den Kopf. Es war ihm einfach unangenehm, dass Vegeta und auch seine Mutter die Wahrheit so erfahren hatten müssen. Irgendwann hätte gemeinsam mit Trunks die Wahrheit gesagt, doch leider schien das Schicksal nicht auf ihrer Seite gewesen zu sein. Nun, wenigstens schien Vegeta nichts gegen ihre Beziehung zu haben, was den Jüngeren schon ein wenig verwunderte.
 

"Wir sind seit einem halben Jahr zusammen und haben immer versucht unsere Beziehung zu verheimlichen. Ich habe es nur Mutter gesagt, weil ich unbedingt mit ihr darüber reden musste. Ich hatte ihr aber ausdrücklich gesagt, es dir nicht zu sagen, Vater" murmelte Trunks leise und musterte den Boden unter seinen Füßen. Was hätte er denn auch sonst tun sollen? Hätte er zu Vegeta gehen und sagen sollen 'Hey, Son-Goten ist mein fester Freund und ich möchte deinen Segen?'? Nein, bestimmt nicht, also waren ihm und auch Son-Goten doch keine andere Wahl geblieben, als ihre Beziehung zu verheimlichen, oder?
 

Vegeta wendete nun seinen Blick ab, da er sich vorstellen konnte, durch welche Hölle sein Sohn und auch dessen Freund gegangen sein mussten. Er reagierte bei ziemlich vielen Dingen oft über und da erwartete er von Trunks so etwas wie Ehrlichkeit? Nein, er konnte den beiden Jungen keine Vorwürfe machen, denn durch Chichi hatte er deutlich sehen können, wie auch seine Reaktion hätte ausfallen können, wenn Kakarott nichts zu ihm gesagt hätte. Okay, er ließ natürlich mit sich reden und wäre vermutlich nur wütend gewesen, weil man ihm nichts gesagt hatte, aber er hätte es doch im Nachhinein verstanden.
 

"Was ist eigentlich mit meinem Vater? Er sieht so... Benommen aus. Warst du tatsächlich mit ihm aus, Vegeta?" wollte Son-Goten wissen und trat etwas näher an seinen Vater heran, dessen Kopf auf Vegeta's Schulter ruhte. Schlief er etwa? Nein, bestimmt nicht, obwohl dessen Atmung sehr ruhig verlief. Der Prinz sah nun auch zum Jüngeren hinab, dessen Atemzüge gleichmäßig und ruhig verliefen, ehe er über dessen Wange mit seinem Zeigefinger strich und daraufhin ein leises Seufzen vernahm. Nein, der junge Saiyajin war noch wach und schien nun endlich ins Bett zu wollen.
 

"Nicht aufhören, Vegeta" hauchte Son-Goku und schmiegte sich näher an den kleineren Körper, an welchen er sich festhalten konnte. Nur eine einzige Berührung reichte aus und schon schwebte er im siebten Himmel. Er mochte gern mehr spüren, aber gleichzeitig wusste er auch, dass er von dem stolzen Prinzen nicht zuviel erwarten konnte. Vegeta war bestimmt nicht die Sorte Mann, welche gern kuschelte und solche Berührungen austauschte, jedenfalls schätzte er ihn nicht so ein.
 

Vegeta errötete und wusste nun nicht, was er dazu sagen sollte. Im Augenwinkel sah er deutlich, wie sein Sohn sich das Grinsen verkneifen musste, während Son-Goten noch ein wenig näher trat. "Weißt du... Meine Mutter war in den letzten Monaten sehr fies zu ihm gewesen. Einige Streitereien habe ich auch mitbekommen und ich denke, dass sich Vater deswegen sehr einsam fühlen muss. Würdest du dich vielleicht ein bisschen um ihm kümmern? Du bist doch sein bester Freund, oder sehe ich das falsch?" erklärte der jüngste Sohn Kakarott's und sah bittend zum Prinzen auf, dessen Wangen noch mehr Farbe bekamen.
 

Der Ältere schwieg, denn er wollte auf diese Fragen nicht antworten. Natürlich würde er sich um Kakarott kümmern, aber wie er das tat, dass sollte seine Sorge sein. Ein weiteres Seufzen ließ ihn wieder zu Son-Goku sehen, welcher seinen noch freien Arm hob und ihn nun quasi umarmte. Soviel Nähe war er wirklich nicht gewohnt und schon gar nicht von seinem ehemaligen Intimfeind. Vielleicht sollte er nun wirklich die Türe öffnen und Kakarott ins Bett legen, bevor er noch aus Versehen verwechselt und geküsst wurde.
 

"Ihr solltet nun ins Bett gehen. Es ist schon spät" brach er die Stille nach etlichen Sekunden, welche ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen waren. Langsam öffnete er die Tür hinter sich, hörte noch ein dümmliches Kichern der beiden Jungen und verschwand schließlich im Gästezimmer. Genauso leise schloss er die Türe hinter sich und seufzte erleichtert aus, da er diesen Blicken endlich hatte entkommen können. Nicht, dass es ihm peinlich war, dass Son-Goku ihn nun umarmte. Nein, es war eher die Tatsache, dass Kakarott so anhänglich war und nun auch noch so seltsame Dinge von sich gab.
 

"Ich möchte kuscheln...". Schon wieder, dachte er sich und hätte am liebsten seine Schläfen massiert, doch leider musste er Son-Goku noch immer stützen, welchen er nun langsam zum Bett führte. Genauso langsam legte er ihn ins Bett und entledigte ihm das Short, die Schuhe und anschließend die Hose, welche er feinsäuberlich an das Bettende legte und deckte Son-Goku schließlich zu, dessen schwarze Seen sich öffneten und ihn zu suchen schienen.
 

"Schlaf deinen Rausch aus, Kakarott. Du faselst schon wirres Zeug" wollte er ihn belehren, doch im selben Moment spürte er dessen Hand um sein Handgelenk und wurde auf die Bettkante gezogen. "Komm zu mir ins Bett, Vegeta. Ich möchte diese eine Nacht nicht alleine schlafen" murmelte Son-Goku und natürlich wusste er sehr wohl, was er hier verlangte, aber er wollte nicht schon wieder alleine sein. Seit fast zwei Jahren fühlte er sich schon so allein und auch, wenn Chichi stets neben ihm im Bett gelegen war, so hatte sie ihm immer den Rücken zugedreht, weil sie wieder einmal sauer wegen irgendeiner Kleinigkeit gewesen war.
 

Vegeta schwieg wieder einmal und senkte seinen Blick auf die Zudecke. Was faselte dieser Idiot nur? Er sollte bei ihm bleiben und sich mit Son-Goku ein Bett teilen? Er schlief schon seit etlichen Jahren wieder in seinem Zimmer und genoss die Ruhe, welche ihm umgab und nun kam Kakarott daher und bat ihn, bei ihm zu bleiben? Was sollte er denn nun sagen? Auf der einen Seite sagte seine innere Stimme schon, dass er bei Son-Goku bleiben sollte, doch sein Stolz war eindeutig dagegen.
 

"Bitte... Nur diese eine Nacht. Ich möchte nur einmal wieder dieses Gefühl haben, einer Person wichtig zu sein". Wie? Kakarott war ihm doch wichtig, sonst wäre er doch nie im Leben mit ihm in eine Bar gegangen, oder? Verdammt, wieso musste sich sein Stolz ausgerechnet jetzt melden? Er würde dem Jüngeren diesen einen Wunsch erfüllen, also warum sagte er nicht einfach zu? Sein Stolz konnte ihm doch auch gestohlen bleiben, wenn er nun ging und deswegen die Gefühle des jungen Saiyajin verletzte, oder?
 

"Na schön, aber erwarte bloß nicht von mir, dass ich das nun immer mache, Kakarott". Er klang zwar nicht gerade freundlich, aber anders hätte er seine Zustimmung nicht aussprechen können. In was war er nun wieder geraten? Er zog es tatsächlich in Erwägung, bei Son-Goku zu bleiben, um dessen inneren Schmerz zu lindern. Daran war doch nur Chichi schuld, oder? Genau, sie hatte sich kaum um den Jüngeren gekümmert, ihm die kalte Schulter gezeigt und nur wüste Beschimpfungen für Kakarott übrig gehabt.
 

Son-Goku lächelte leicht und sah dem Prinzen dabei zu, wie dieser sich entkleidete und anschließend unter seine Bettdecke kroch, jedoch einen gewissen Abstand hielt. "Danke..." murmelte Son-Goku leise und legte sich auf die Seite. Noch eine Weile starrte er den Prinzen aus müden Augen an, doch schon bald siegte die Müdigkeit und er schlief an der Seite Vegeta's ein. Jedoch lag auf seinen Lippen ein zufriedenes Lächeln, da er sich im diesen kurzen Moment wieder glücklich fühlte.
 

Vegeta selbst starrte noch lange an die Zimmerdecke und stellte sich gedanklich so viele Fragen, auf welche er einfach keine Antworten zu finden vermochte. Son-Goku war einsam, hatte Son-Goten gesagt. Einsamkeit, dachte er sich insgeheim. Oh ja, er kannte die Einsamkeit und vielleicht war er auch deswegen über seinen sonstigen Schatten gesprungen, um dem Jüngeren wenigstens ein bisschen zu helfen.
 

Nach wenigen Minuten des Nachdenkens fielen auch ihm die Augen zu, doch an Schlaf war noch lange nicht zu denken. Nein, er spürte Kakarott's Atem auf seiner Haut und spürte deutlich, wie sich der Jüngere neben ihm bewegte und scheinbar keinen ruhigen Schlaf gefunden hatte. Langsam drehte er sich zum stärksten Saiyajin um, bedachte dessen Gesichtsmimik mit einen fragenden Blick, ehe er etwas näher rückte. Er glaubte immer noch nicht, was er hier tat, aber er wollte für seinen besten Freund da sein, auch wenn er sich schon etwas unwohl fühlte.
 

Zaghaft legte der Prinz schließlich seinen Arm um den Jüngeren, welcher nun seinerseits etwas näher rückte und sich schließlich an seine Brust kuschelte. Vegeta's Hand strich beruhigend über den Rücken und war über die Weichheit der Haut schon etwas verwundert. Schon seltsam, dachte er sich insgeheim. Er hatte schon so oft gegen Son-Goku gekämpft, aber nie bemerkt, wie weich dessen Haut doch war. Ob Kakarott auch so über seine Haut denken würde? Wollte er das? Nein, wieso dachte er überhaupt darüber nach? Diese Nacht war eine einmalige Sache und würde sich mit Sicherheit nicht wiederholen. Mit diesen Gedanken schlief er beruhigt ein und somit spürte er auch nicht die Besitz ergreifenden Arme, welche sich um seinen Körper legten und den Prinzen in eine innige Umarmung zogen.

Erste Annährerung!

Vegeta wusste nicht so genau, wie spät es bereits war, aber eigentlich war es ihm auch völlig gleichgültig. Nur die Wärmequelle in seinen Armen interessierte ihn im Moment, welche sich noch viel näher an seinen Körper kuschelte. Wer sich da an seine Brust schmiegte und immer wieder wohlige Seufzer von sich gab, interessierte ihn ebenso wenig, denn diese Nähe war es, welche er noch ein wenig auskosten mochte. Wieso kamen ihm diese Arme um seinen Körper nur so vertraut vor? Wieso vermochte er den herben Geruch dieser Person in seinen Armen zu kennen? Er wusste es nicht und stieß nun ebenfalls ein wohliges Seufzen aus, während er seinen Kopf leicht neigte, um sich den zaghaften Berührungen hingeben zu können.
 

Der Jüngere nahm sehr wohl den leisen Seufzer wahr, doch war er persönlich noch viel zu müde, um sich über die Person vor ihm Gedanken zu machen. Es erschien ihm auch äußerst gleichgültig, wer gerade seine Berührungen genoss und mit einer stummen Bitte nach mehr verlangte. Zärtlich legte er seine Lippen auf diese verführerische Haut, dessen Geruch ihm seltsam vertraut erschien. Er glaubte sogar den Namen zu wissen, doch waren seine Gedanken nur noch auf seine Tätigkeit fixiert, weswegen er hauchzarte Küsse auf der weichen Haut des Halses verteilte.
 

Der Prinz nuschelte etwas Unverständliches in sich hinein, war aber noch lange nicht gewillt, die Augen zu öffnen, um in Erfahrung zu bringen, wer sich da an seinem Hals zu schaffen machte. Auch diese Tatsache erschien ihm im Moment so äußerst unwichtig, ehe er im nächsten Moment leise keuchte, da die Zunge dieser Person über seinen Hals glitt und hinauf zu seinem Ohr. An seinem Ohrläppchen spürte er sanfte Bisse, ehe die Zunge dieser Person beruhigend über seine Ohrmuschel leckte und ihm nochmals ein leises Keuchen abverlangte. Wer versuchte ihn hier gerade zu verführen, wenn er es denn so nennen durfte?
 

Son-Goku lächelte leicht und setzte seine Tätigkeit fort, glitt mit seinen Lippen über die weiche Wange und ließ nicht einen Zentimeter der Haut aus, welche er erfühlen konnte. Äußerst vorsichtig tastete er sich an die Lippen der Person neben ihm heran, keuchte nun selbst leise, da er plötzlich zwei Hände in seinem Nacken spürte, welche ihn kraulten und ihm um den Verstand zu bringen drohten. "Hör nicht auf..." hauchte er lediglich gegen die Lippen der Person, welche ihm solche Berührungen zukommen ließ, ehe er zaghaft mit der Zunge über die Unterlippe der ihm noch immer fremden Person leckte, nur um dessen Reaktion austesten zu können.
 

"Wie?" dachte sich der Prinz und leckte sich nun seinerseits über die Unterlippe, da er diesen Geschmack nicht zuordnen konnte. Bulma liebkoste ihn scheinbar nicht und es hätte ihn auch verwundert, wenn gerade seine Ex zu ihm ins Bett kriechen würde, nur um mal eben eine kleine Nummer zu schieben. Nein, so war die Blauhaarige nicht, also wer versuchte ihn hier zu küssen und testete seine Grenzen aus? Vielleicht sollte er allmählich die Augen öffnen, auch wenn er noch viel zu müde war, als das er schon aufstehen mochte. Es war bestimmt noch relativ früh, oder?
 

Vegeta wagte gerade seinen Versuch und öffnete nur einen Spalt breit seine Augen, als er plötzlich weiche Lippen auf seinen Mund spürte. Sofort vergaß er sein Vorhaben und seufzte wohlig aus, nur um der ungeduldigen Zunge Einlass zu gewähren, welche ohne Unterlass über seine Lippen fuhr. Es war schon ein berauschendes Gefühl, wieder einmal geküsst zu werden, aber welche Person vermochte ihn eines Kusses zu berauben? Ein leises Keuchen entwich seinen Lippen, als sich ihre Zungen berührten und er in einem Meer aus Wohlgefallen zu versinken drohte.
 

Der Jüngere machte sich schon längst keine Gedanken mehr, mit wem er hier einen noch schüchternen Kuss austauschte, denn dieses wohlige Gefühl berauschte ihn viel zu sehr. Wie lange lag sein letzter Kuss zurück? Vielleicht ein Jahr, oder noch länger? Er wusste es nicht und stieg nun seinerseits auf den fordernden Kuss ein, keuchte in den Mund der Person vor ihm, während er den muskulösen Körper noch etwas näher an sich zog. Muskulös, dachte er sich. Eine Frau war doch nicht so muskulös, wie diese Person vor ihm, oder? Egal, war sein nächster Gedanke und spürte plötzlich, wie er auf den Rücken gedrückt wurde, während ihr Kuss wilder und intensiviert wurde.
 

"Wer bist du?" dachte sich Vegeta, jedoch konnte er von diesen sündhaften Lippen nicht ablassen und erkundete die ihm noch so unbekannte Mundhöhle ausgiebig, spielte mit der Zunge des Fremden und ließ sich in eine Welt fallen, in welche er seit Jahren nicht mehr gewesen war. Wieso fühlte er sich so, obwohl er nicht mal wusste, wer die Dreistigkeit besaß, ihn einfach so zu küssen?
 

"Mh..." nuschelte Son-Goku und ließ seine Hände über den Rücken der Person wandern, bis hinunter zum knackigen Hintern, ehe er spielerisch mit seinen Fingern über den Stoff der Shorts strich. Doch scheinbar hätte er das nicht tun sollen, da sich die Person von ihm löste, nur um ein erregtes Stöhnen verlauten zu lassen. Kurz darauf öffneten sich seine Augen und er hätte am liebsten sofort einen erschrockenen Laut von sich gegeben. Nein, er glaubte seinen Augen einfach nicht.
 

Vegeta atmete hastig durch, während auch er nun seine Augen öffnete, um in das Gesicht des ihm immer noch Fremden zu schauen. "Kakarott, was... Du hast mich nicht geküsst, oder? Sag mir, dass das nicht wahr ist" stieß er erschrocken aus und sah ungläubig und auch verwirrt in die erschrockenen schwarzen Tiefen des Mannes unter sich. Nein, bestimmt hatte er nur geträumt, oder? Er hatte doch nicht wirklich seinen ehemaligen Intimfeind geküsst, oder etwa doch? Deswegen auch diese vertraute Aura, dieser vertraute Geruch und verdammt noch mal, er hätte es einfach wissen müssen.
 

"Ich... Also..." haperte Son-Goku mit sich und sah nun in eine andere Richtung, da er eine unangenehme Röte auf seinen Wangen spürte. Wie sollte er sich nun verhalten? Zugegeben, er hätte es wissen müssen, allein wegen dem Geruch und dieser Vertrautheit, aber für wenige Minuten war es dem Prinzen gelungen, ihn in eine Welt zu entführen, in welche sich der Jüngere geborgen gefühlt hatte. Zu lange war es eben her gewesen, dass er einer Person so nahe hatte sein dürfen.
 

Der Prinz wusste selbst nicht, wie er nun mit dieser Tatsache umgehen sollte, doch zuerst stieg er vom Jüngeren runter und setzte sich aufrecht im Bett hin. Er musste nachdenken, da er nun nicht so genau wusste, wie er nun mit Kakarott umgehen sollte. Die wichtigste Frage, welche sich ihm stellte, war nun mal das 'Warum'. Ja, warum hatte der junge Saiyajin ausgerechnet ihn küssen müssen? Hatte Son-Goku ihn bewusst geküsst, oder war er selbst noch zu müde gewesen, um ihn erkannt zu haben?
 

"Entschuldige, ich... Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist und vielleicht ist es besser, wenn du nun gehst". Wie? Wollte Kakarott ihn nun aus dem Zimmer werfen, weil er nicht mit der jetzigen Situation umzugehen wusste? Nein, dieser Trottel besaß nicht das Recht, ihn, einen Prinzen, nun einfach vor die Tür zu setzen. "Warum sollte ich nun gehen? Zu einem Kuss gehören bekanntlich zwei Personen, oder siehst du das anders? Mag sein, dass du angefangen hast, aber ich bin schließlich auch auf den Kuss eingestiegen". Es war ja auch so, oder? Wäre er bei klarem Verstand gewesen, dann wäre dieser Kuss niemals zustande gekommen.
 

"Ich war noch im Halbschlaf und... Ich weiß nicht, wieso ich das gemacht habe, aber... Es war ein schönes Gefühl" murmelte Son-Goku leise und sah nun vorsichtig zum Prinzen auf, welcher seinen Blick zögerlich erwiderte. War ihr Kuss vielleicht ein Fehler gewesen? Nicht, dass er es bereuen könnte, denn ihm hatte der Kuss gefallen, aber wie sah Vegeta ihren Kuss? Hatte er dadurch ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt? Wie dachte der Prinz nur darüber? Sollte er ihn einfach fragen, oder doch lieber den Mund halten? Verdammt, wieso war Son-Goku nur so verwirrt? Wieso konnte er nun keinen klaren Gedanken mehr fassen?
 

Ohne es eigentlich zu wollen, erhob Vegeta seine rechte Hand und fuhr seine Lippen mit dem Zeigefinger nach. Für Kakarott war es ein schönes Gefühl gewesen und er selbst konnte auch nicht abstreiten, dass es ihm für wenige Sekunden natürlich gefallen hatte. Nur die Vorstellung, dass gerade sein bester Freund ihn geküsst hatte, passte ihm eben nicht. Unter Freunden küsste man sich nicht, oder doch? Wollte der junge Saiyajin etwa mehr solcher Berührungen? War der Prinz dafür nicht eigentlich die völlig falsche Person?
 

Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn aus seine Gedanken schrecken, ehe er in die schwarzen Seen Kakarott's blickte, welche unsicher auf der Zudecke starrten. Ja, sie mussten darüber reden, sonst würden sie sich wohlmöglich noch Stunden später anschweigen, oder? "Kakarott..." begann er leise, sah nun selbst auf die Zudecke und überlegte sich seine nächsten Worte genau. Er wollte den Jüngeren auch nicht unnötig verletzen, da er von dessen Gedankengänge keine Ahnung hatte. Vegeta wollte lediglich sein Befinden erklären, denn mehr konnte er im Moment auch nicht tun.
 

"Ich wäre ein Lügner, wenn ich dir nun sagen würde, dass ich bei unserem Kuss nichts empfunden hätte, aber...". Verdammt, er wusste einfach nicht die richtigen Worte, denn Gefühlsduseleien waren einfach nicht sein Fachgebiet. Son-Goku kannte sich mit Gefühlen viel besser aus und er selbst folgte doch einfach nur seinem Herzen und seinem Bauch. Was sein Bauch sagte, war meistgehend richtig, aber in dieser für ihn so untypischen Situation war es schwierig, sein derzeitiges Befinden deutlich zu benennen.
 

"Ich bin doch nicht schwul... Unsere Söhne lieben sich und ich akzeptiere deren Beziehung auch, aber...". Son-Goku schüttelte den Kopf, während er den Prinzen zu sich zog und mit seinen Händen über dessen Rücken fuhr. "Ich verstehe dich schon und ich wollte dich auch gar nicht verunsichern, Vegeta. Ich habe mich doch nur für einige Augenblicke so wohl gefühlt und das allein genügt mir vollkommen". Der Prinz ließ sich bereitwillig umarmen und lauschte den leisen Worten aufmerksam. Der Jüngere fühlte sich also bei ihm wohl, dass er sogar Küsse austauschen mochte?
 

"Von Verunsicherung ist hier nicht die Rede. Ich kann dich nur nicht verstehen, Kakarott. Wieso fühlst du dich ausgerechnet bei mir wohl? Warum nicht bei Piccolo, oder sonst wen?". Der junge Saiyajin kicherte, während er den Prinzen nun in die Augen blickte und leicht mit der Hand über dessen Wange strich. Er wusste selbst nicht so genau, was ihm dazu bewegte, doch als er sah, wie sich die schwarzen Augen des Prinzen schlossen, fuhr er mit seiner Tätigkeit fort. "Vielleicht..." murmelte er und legte seine Stirn an die des Älteren, welcher nun doch wieder einen Spalt breit die Augen öffnete. "Vielleicht weil du und ich... Weil wir die letzten reinblütigen Saiyajins sind?".
 

Vegeta wusste auf diese Worte einfach keine Antwort und somit sah er nur stumm in die schwarzen Seen, welche seinen Augen doch so ähnlich erschienen. Natürlich stimmte er Son-Goku zu, denn sie waren nun mal die letzten ihrer Art, aber sollte diese Tatsache den Jüngeren dazu bewegen, sich bei ihm so wohl zu fühlen? Nun, auf seinem Planeten waren gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht selten gewesen, aber er war doch vor einigen Jahren noch mit Bulma liiert gewesen, oder nicht?
 

"Vegeta? Ist alles in Ordnung?" wollte Son-Goku wissen und wedelte mit der Hand vor Vegeta's Gesicht herum, um wieder dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. Vielleicht hätte er wirklich den Mund halten sollen und diesen Kuss sollte er vielleicht auch vergessen. Noch immer war er mit Chichi verheiratet und was tat er? Er küsste einfach Vegeta, auch wenn er sich im Halbschlaf befunden hatte. Natürlich war dieser Kuss nicht spurlos an ihm vorbei gezogen, aber er konnte doch schlecht sagen, dass der Prinz ein ausgezeichneter Küsser war, oder? Nein, wie würde das denn aussehen?
 

"Wie? Was sagtest du?". Der Jüngere lächelte leicht, denn so verwirrt hatte er den Prinzen noch nie zuvor gesehen. Er hätte wirklich einige Worte nicht sagen sollen, obwohl ein verwirrter Vegeta wahrlich amüsant wirkte. So lange er nicht ausrastete, weil er nun so dümmlich grinste, war jedoch alles in bester Ordnung, oder etwa nicht?
 

"Nicht so wichtig. Vergessen wir einfach den Kuss und bleiben weiterhin gute Freunde, ja?". Nun war der Prinz vollends verwirrt, verbarg jedoch seine Verwirrtheit hinter einem leichten Nicken, ehe er sich aus dem Bett quälte und sich streckte. Rasch waren seine Klamotten gefunden, welche er gestern Nacht einfach achtlos auf dem Boden geworfen hatte, ehe er zur Zimmertüre lief und diese leise öffnete. "Ich bin duschen. Wir sehen uns dann gleich unten beim Frühstück" erwähnte Vegeta noch schnell, ehe er auch schon aus dem Zimmer verschwand. Ja, er brauchte nun dringend eine erholsame Dusche, um seinen Kopf wieder etwas frei zu bekommen.
 

Nun war es Son-Goku, welcher ein wenig verwirrt zu sein schien. War Vegeta gerade ernsthaft vor ihm geflohen? Nun, vielleicht konnte er dessen Flucht sogar ein wenig verstehen und vielleicht musste selbst der Prinz nun erstmal in Ruhe über das eben Geschehene nachdenken. "Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Sache noch längst nicht gegessen ist?" murmelte Son-Goku leise für sich, verschränkte die Arme vor der Brust und sah nachdenkend im Zimmer umher. Er wusste es nicht und wollte sich über eventuelle Folgen auch nicht länger den Kopf zerbrechen. Er würde nun auch erstmal unter die Dusche springen und anschließend sein Frühstück genießen. Was auch immer noch kommen mochte, dachte er sich insgeheim. Schlimmer als seine momentane Ehe mit Chichi, welche sogar etwas gegen die Beziehung seines Sohnes zu Trunks hatte, konnte es doch nicht werden, oder?

Vegeta's ehrliche Meinung!

Vegeta stand nun schon seit einer geschlagenen Stunde unter dem lauwarmen Wasserstrahl und dachte an den eben erlebten Kuss und die Worte des Jüngeren zurück. Mittlerweile war er sich zu hundert Prozent sicher, dass Kakarott wirklich noch im Halbschlaf gewesen sein musste, denn er traute ihm einen ernst gemeinten Kuss im wachen Zustand einfach nicht zu. Das der Jüngere ihn vorhin noch in die Arme geschlossen hatte, versuchte er zu verdrängen, denn in Wirklichkeit stellte er sich noch immer unzählige Fragen, auf welche er allerdings keine Antworten zu finden vermochte.
 

Seufzend lehnte er sich schließlich an die kalten Fliesen, stellte das Wasser auf kalt und versuchte nun all seine Gedanken mit dieser Kälte zu beseitigen. Es klappte jedoch auch nach weiteren Minuten nicht, weswegen er das Wasser abstellte und schließlich den Duschvorhang zur Seite zog. Rasch band er sich ein Handtuch um die Hüfte und starrte einige Minuten sein Spiegelbild im Spiegel an. Warum, fragte er sich erneut. Sah Kakarott in ihm etwa nicht nur einen guten Freund, sondern weitaus mehr? War er wohlmöglich für Son-Goku etwas Besonderes?
 

Mit einem lauten Knurren erhob er seine linke Hand und ließ die geballte Faust auf den Spiegel sausen, welcher in tausend Scherben zersplitterte und mit einem klirrenden Geräusch schließlich den Boden berührten. Solche Ausraster waren zur Seltenheit bei ihm geworden, jedoch war er nun in eine Situation geraten, in welcher er sich nicht wusste zu verhalten und in welcher er sich zu viele Gedanken machte. Vegeta wollte einfach keinen weiteren Gedanken mehr an diesen Kuss, oder an Kakarott's Verhalten verschwenden, aber seine Gedankengänge ließen sich nicht wirklich steuern und somit dachte er wieder einmal an den Kuss, weswegen er beinahe rasend vor Wut wurde.
 

Son-Goku betrat im gleichen Moment die Küche und sah Bulma mit einer Tasse Kaffee beim Tisch sitzend, während sie telefonierte. Trunks saß neben seiner Mutter und blickte nur hin und wieder auf, wenn sein Name fiel, während er einige Brötchen verzehrte. Doch dieses Mal ruhten seine Augen nicht bei Bulma, sondern sahen Son-Goku an, ehe Trunks mit einer stummen Geste und einem Lächeln auf den Lippen grüßte. Der reinrassige Saiyajin erwiderte die stumme Geste, da Bulma noch immer telefonierte und setzte sich schließlich auch an den gedeckten Tisch. Wow, war sein erster Gedanke und besah sich die zahlreichen Köstlichkeiten. Rasch belud er sich seinen Teller und begann sabbernd die ersten Bissen zu verzehren.
 

"Nein... Natürlich wusste ich davon... Ich war erstaunt und nicht schockiert... Reg dich nicht so auf und senke deine Lautstärke, Chichi...". Verwundert hob Son-Goku seinen Kopf und sah mit vollem Mund zur Blauhaarigen rüber, welche beinahe ins Telefon gelacht hätte, da der Anblick des jungen Saiyajin einfach zu goldig in ihren Augen erschien. Doch schnell erlangte sie ihre Fassung wieder und hörte der aufgebrachten Schwarzhaarigen aufmerksam zu.
 

"Trunks, wo ist Son-Goten?" wollte Son-Goku leise wissen, weswegen der junge Prinz wieder aufblickte. Seine Gesichtszüge wirkten für einen Moment sehr traurig, dennoch rang er sich dazu durch, eine Antwort in normaler Tonlage zu geben. "Er ist zu euch nach Hause geflogen, weil er ein paar Klammotten für sich holen möchte. Chichi hat vor etwa einer halben Stunde angerufen und nun diskutiert meine Mutter schon so lange über unsere Beziehung mit ihr".
 

Ach so, dachte sich Son-Goku und blickte wieder zu Bulma, welche allmählich einen genervten Eindruck machte. Er konnte sie sogar verstehen, denn mit Chichi zu diskutieren brachte einfach nichts. Da konnte er sich besser mit einer Wand unterhalten, denn diese hörte wenigstens zu und unterbrach ihn nicht ständig. Seine schwarzen Seen wanderten jedoch wieder zu Trunks, dessen Nervosität er nicht nur spüren, sondern auch deutlich sehen konnte, da der Junge ununterbrochen an seinen Fingernägeln knabberte und dabei nachdenklich die Tischplatte musterte.
 

"Mach dir keine Sorgen, Trunks. Deine Mutter wird Chichi schon noch überzeugen" versuchte er den jungen Prinzen genügend Mut zu machen, weswegen er ein kleines Lächeln erblicken durfte. Auch Bulma lächelte nun leicht, beendete auch das Telefonat und seufzte erschwert. "Deine Frau lässt wirklich sehr schwer mit sich reden, Son-Goku. Eine Eigenschaft an ihr, die ich schon immer gehasst habe. Streitet ihr euch eigentlich sehr oft?". Vielleicht ging es die Blauhaarige auch gar nichts an, aber wenn Chichi sich meistgehend so verhielt, dann konnte sich Bulma ein eigenes Bild von dieser Ehe machen. Außerdem wusste sie sehr wohl, dass ihr langjähriger Freund meist den Kürzeren zog und deswegen immer wieder von der Schwarzhaarigen hart ins Gebet genommen wurde.
 

Eine Weile herrschte eisernes Schweigen in der Küche, in welcher der junge Prinz überlegte, ob er nicht doch lieber den Raum verlassen sollte. Seine Neugier war allerdings viel größer, weswegen er ruhig auf seinem Platz sitzen blieb und geduldig auf eine Antwort von Son-Goku wartete. Nun, durch Son-Goten wusste er von den andauernden Streitereien der Eltern und oft hatte sich sein Freund auch schon gefragt, ob Son-Goku und Chichi je wieder normal miteinander umgehen könnten.
 

"Wir streiten uns fast täglich und meistens geht es ums Geld. Ich verstehe Chichi doch auch, aber sie lässt mich nie zu Wort kommen. Manchmal glaube ich sogar, dass es ihr mittlerweile Spaß macht, mir ständig irgendwelche Vorwürfe zu machen". Zum Ende hin glaubte Bulma sogar tiefe Trauer aus Son-Goku's Stimme zu hören, weswegen sie bedrückt seufzte. Ja, der junge Saiyajin behielt Recht, denn bei jeder Feier, welche die Blauhaarige veranstaltet hatte, hatten sich Chichi und Son-Goku wegen irgendwelchen Kleinigkeiten gestritten.
 

"Hat sie dir denn in all den vergangenen Jahren schon mal mit der Scheidung gedroht?". Vielleicht verhielt sich Bulma gerade wirklich herzlos, aber sie konnte auch nichts zu den ständigen Ehekrisen sagen. Ihr langjähriger Freund tat ihr auch unendlich Leid, denn scheinbar wusste er sich im Moment wirklich nicht zu helfen. Son-Goku's Stimme holte sie schließlich aus ihre Gedanken, ehe sie ihren Kopf nach seinen Worten senkte. "Nein... Ich verstehe ihre Drohung auch nicht, weil ich doch nur ein einziges Mal meine Meinung vertreten wollte".
 

"Du hast nichts Unrechtes getan, Kakarott, also rede dir keinen Schwachsinn ein. Deine Alte wird sich schon wieder einkriegen" erklang es plötzlich von der Küchentür her, ehe sich alle Augen auf den Prinzen richteten, welcher lässig im Türrahmen lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt hielt und sein gewohntes Kampfdress trug. Scheinbar hatte er der Unterhaltung im Geheimen beigewohnt und musste wohl deswegen seine knallharte Meinung äußern, oder? Son-Goku sah nur kurz in schwarzen Tiefen des Prinzen, ehe er sich wieder seinen Teller zuwendete. Er wusste nun nicht so genau, wie er mit Vegeta umgehen sollte, nachdem er heute Morgen so fluchtartig Son-Goku's Zimmer verlassen hatte.
 

"Vegeta... Eine Scheidung ist eine ernste Angelegenheit. Versetz dich doch mal in Son-Goku's Lage, bevor du deine voreiligen Schlüsse ziehst" murrte Bulma ernst, während sich der verehrte Prinz zu ihnen an den Tisch setzte und seinen Teller mit einigen Köstlichkeiten belud. "Ich soll mich in Kakarott's Lage versetzen, sagst du? Ich kann euch höchstens meine persönliche Meinung sagen und wie ich mich an Kakarott's Stelle verhalten würde". Verwunderung machte sich in den blauen Seen breit und scheinbar war Bulma nicht allein mit diesem Gefühl. Auch ihr Sohn starrte Vegeta einige Minuten verwundert, jedoch auch überrascht an, während Son-Goku nun eine interessierte Miene auflegte.
 

Vegeta genoss den momentanen Triumph und lehnte sich mit einen Apfel in der rechten Hand in seinem Stuhl zurück und biss ein Stück von der sündhaften Frucht ab. Er ließ sich Zeit mit seiner Meinung und sah nochmals zu Kakarott, dessen Gesicht eindeutig Neugierde ausstrahlte. Gut, der junge Saiyajin wollte also wirklich seine Meinung wissen und er hoffte, dass Kakarott ihn verstehen könnte. Auf vielen Gebieten ähnelten sie sich sehr, doch in solchen Sachen war Vegeta wohl eine Eigenheit und er wusste jetzt schon, dass seine Worte sehr wahrscheinlich hart klingen würden.
 

"Ich hätte diese Furie schon längst verlassen und meine Söhne mit mir genommen. Eine Frau, die meine Qualitäten nicht schätzt und mir immer nur Vorwürfe macht, ist in meinen Augen eine unwürdige Person. Es klingt vermutlich hart, aber ein Mann steht nun mal über das weibliche Geschlecht, jedenfalls vertrete ich diese Meinung. Eine Frau sollte ihren Gatten ehren und bei allem, was auch immer er tut, unterstützen". Bulma wollte schon ihren Einwand einwerfen, als ihr plötzlich klar wurde, wie Vegeta sie in all den Jahren behandelt hatte. Ja, er hatte vollkommen Recht mit seiner Aussage, denn er hatte nie auf sie gehört, hatte immer nur sein Ding durchgezogen und sich nicht von ihr beirren lassen. Zwar hatten sie sich selten gestritten, aber wenn es mal zum Streit gekommen war, dann hatte Vegeta meistgehend viele Gegenargumente geliefert und geknickt hatte die Blauhaarige das Handtuch werfen müssen.
 

Der junge Saiyajin war fasziniert von den Worten, welche so ruhig und dennoch fest über Vegeta's Lippen geglitten waren. Der Prinz hätte also in seinem Fall Chichi einfach verlassen und sogar die Kinder mitgenommen? Nun, so etwas konnte Son-Goku nicht, auch wenn seine Frau ihm pausenlos Vorwürfe an den Kopf warf. Er könnte es nie übers Herz bringen, sie einfach so zu verlassen. Immerhin hatten sie sich vor etlichen Jahren einen Eid bei ihrer Hochzeit geschworen, oder nicht?
 

Trunks wirkte ein wenig verwundert, denn er hörte seinen Vater das erste Mal so reden. Die Frau sollte also den Ehemann ehren und bei allem unterstützen? War sein Vater etwa die Sorte Mann, welche Frauen nur hinter dem Herd sehen wollten? Nein, er hatte seine Mutter nie so gesehen, oder? Schließlich war sie eine berühmte Erfinderin und hatte ihm immer bei allem unterstützt, soweit sich Trunks erinnern konnte.
 

"Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt". Vegeta sah es an Bulma's Gesicht und auch sein Sohn schien seine Meinung völlig falsch aufgenommen zu haben. Einzig und allein Kakarott schien fasziniert von seinen Worten zu sein und da fragte er sich schon, welche Meinung sein Kampfgefährte wohl vertreten mochte. Nun, er würde später nach dessen Meinung fragen, doch nun musste er wohl erstmal seine Aussage erklären, bevor er wirklich noch in ein falsches Licht gestellt wurde.
 

"Bulma... In all den vergangenen Jahren, die ich nun schon hier bei euch wohnen darf, hast du mich zusammen mit deinen Vater unterstützt. Ihr habt mir einen Gravitationsraum gebaut und mir auch Trainingsgeräte zur Verfügung gestellt. Du hast dich nicht gegen mich gewendet, sondern mich bei allem unterstützt. Du hast dich sogar um mich gekümmert, obwohl du das nicht musstest. Wie auch immer... Das ist meine Vorstellung davon, wie sich eine Frau an der Seite des Mannes verhalten sollte" erklärte Vegeta sachlich, konnte sofort die Freude in den blauen Augen der Erfinderin erkennen, weswegen er nun selbst ein zaghaftes Lächeln auflegte. Auch sein Sohn machte einen zufriedenen Gesichtsausdruck, weswegen Vegeta sich nun sicher sein konnte, dass man seine Meinung verstanden hatte.
 

"Oh... Warum ist Chichi dann nicht ein wenig so wie Bulma? Ich möchte doch nur, dass sie stolz ist mich ist, wenn ich nach einem langen Trainingstag nach Hause komme und ihr erzähle, dass ich minimale Fortschritte gemacht habe". Nun war es Son-Goku, welcher seine offene Meinung äußerte und es verwunderte den Prinzen nicht mal, dass der Jüngere seine Meinung teilte. Nun, ein Saiyajin brauchte auch hin und wieder ein bestätigendes Lob und auch, wenn Kakarott nicht mehr wusste, was es hieß ein Saiyajin zu sein, so waren diese Vorstellungen und Wünsche trotz allem vorhanden.
 

"Es freut mich, dass ihr in mir die perfekte Frau seht, aber... Ich enttäusche dich sehr ungern, Son-Goku, denn ich glaube kaum, dass Chichi sich ändern wird. Wir können überhaupt vom Glück reden, wenn sie Son-Goten's Beziehung zu Trunks eines Tages toleriert". Ja, da hatte seine langjährige Freundin vollkommen Recht, denn Son-Goku selbst glaubte auch nicht, dass Chichi ihre Ansichten ändern würde. Könnte er trotz dieser Ansichten immer noch bei ihr bleiben, oder würde ihre Ehe wohlmöglich noch mehr darunter leiden, wenn er sich einfach bei ihr entschuldigte? Würde er überhaupt wieder glücklich mit ihr sein können?
 

Vegeta zog ein wütendes Gesicht, da ihm die Miene des Jüngeren ganz und gar nicht passte. Zog Kakarott gerade wirklich in Erwägung, wie ein Hund zurück zu dieser Furie zu kriechen? Besaß sein Kampfgefährte denn überhaupt einen einzigen Funken Stolz in sich? Wieso blieb der Jüngere nicht einfach bei ihnen und vergaß dieses dumme Weib? Sie wusste seine Qualitäten sowieso nicht zu schätzen.
 

Ein Klingeln ließ Vegeta aus seine Gedanken schrecken, ehe sich sein Sohn erhob und zur Haustüre eilte. Der Prinz musste nicht raten, wer nun vor ihrer Tür stand, denn er konnte es durch die wahrnehmbare Aura erfühlen. Nun war er aber doch gespannt, ob es etwas Neues gab. Er würde erst sein morgendliches Training antreten, wenn er sich sicher sein konnte, dass Kakarott nicht zu dieser Furie ging. Die Stimme seines Sohnes riss ihn erneut aus seine Gedanken, ehe er Son-Goten erblickte, welcher sich nun neben Kakarott setzte und scheinbar etwas erzählen wollte.
 

"Mutter hat mich nun endgültig rausgeworfen... Sie sagte, dass sie meine Gefühle nicht verstehen kann und hat Vater auch wieder sehr viele Vorwürfe gemacht. Also... Kann ich vielleicht noch eine Weile bei euch bleiben? Ich werde mir auch bald einen Job und eine eigene Wohnung suchen" erzählte Son-Goten leise, während er seinen Blick auf die Tischplatte senkte. Er war traurig, weil seine Mutter seine Gefühle nicht tolerierte. Eine Schande, so hatte sie ihn genannt. Dann hatte sie wieder über seinen Vater gesprochen, welcher in ihren Augen ein totaler Versager sei. Warum hatte sich seine Mutter nur so dermaßen verändert?
 

Son-Goku sah sofort zu Bulma, welche ihren Kopf schüttelte und schließlich traurig seufzte. Sie hätte Chichi wirklich viel zugetraut, aber nicht den Rauswurf des eigenen Sohnes. "Natürlich kannst du erstmal bei uns bleiben. Ich werde am Nachmittag zu deiner Mutter fahren und noch mal mit ihr sprechen, da sie nicht einfach ihren siebzehnjährigen Sohn vor die Tür setzen kann". Wut schwang bei ihrem letzten Satz mit, während sie zu Vegeta blickte, dessen Miene nun ebenfalls Wut zeigte. In diesem Punkt waren sie sich ähnlich, denn scheinbar konnte der Prinz das momentane Verhalten von Chichi auch nicht nachvollziehen.
 

"Danke, Bulma... Ich weiß eure Hilfe wirklich zu schätzen" lächelte Son-Goten müde und wendete sich nun an seinen Vater, welchem er auch noch etwas erzählen musste. Trunks sagte nichts zu der neuen Situation, denn er musste das eben Gesagte erstmal verarbeiten. Chichi war in seinen Augen immer eine liebevolle Mutter gewesen und nun warf sie Son-Goten einfach so aus dem Haus, nur weil er mit ihrem Sohn zusammen war. Was war bloß in den letzten Jahren geschehen, dass Chichi solch ein Biest geworden war?
 

Vegeta sah wieder vorsichtig zum Jüngeren, welchem die Trauer förmlich aus dem Gesicht zu springen drohte. Dieses Weibsbild ging schon fast über Leichen, denn im Gegensatz zu Son-Goku, Son-Goten und Trunks konnte er diesen Rauswurf richtig deuten. Ob Bulma ebenso auf diesen Gedanken gekommen war, wusste er nicht, aber jeder Blinde würde doch diesen hinterlistigen Racheakt bemerken, oder? Son-Goten's Stimme ließ ihn seinen Verdacht vorerst vergessen und lauschte den Worten, welche an seinen Kampfgefährten gerichtet wurden.
 

"Mutter hat vorhin mit einem Anwalt telefoniert. Ich denke, es ging um die Scheidung, weil sie sagte, dass du in den nächsten Tagen Post erhalten würdest". Son-Goku entgleisten nun sämtliche Gesichtszüge, denn er hatte zumindest gehofft, seine Frau hätte nur eine leere Drohung ausgesprochen. War er denn wirklich so ein schlechter Ehemann? Hatte er in den letzten Jahren wirklich nur Fehler gemacht, dass es nun so kommen musste? Son-Goku wusste es nicht und blickte erst gen Boden, doch dann sah er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zu Bulma auf.
 

"Bulma... Könntest du mir vielleicht ein bisschen Geld geben? Ich muss etwas in der Stadt erledigen". Eigentlich mochte er so ungern nach Geld fragen, aber in seinem Fall hatte er nun mal keine andere Wahl. Er arbeitete nun mal nicht, also war er quasi auf Bulma und auch Vegeta angewiesen. Wie ein Schmarotzer, oder? Nun, vielleicht hatte Chichi wirklich Recht und er sollte sich eine Arbeit suchen, um seiner langjährigen Freundin nicht zur Last zu fallen. Doch nun wollte er sich erstmal ablenken und dazu benötigte er ein wenig Geld, um sein Vorhaben in die Tat umsetzen zu können.
 

"Ähm... Ja, natürlich. Wie viel brauchst du denn?". Woher sollte er das denn wissen? Er hatte doch von solchen Dingen gar keine Ahnung und wusste gerade mal, wie viel ein Eis kostete. Schließlich zuckte er mit seinen Schultern, da er wirklich nicht wusste, wie viel Geld er benötigte, ehe die Blauhaarige einige Scheine über den Tisch reichte, welche er dankend an sich nahm und in die Hosentasche steckte. Vegeta's durchbohrenden Blick ignorierte er gekonnt, denn diesmal ging dem Prinzen sein Vorhaben nichts an. Nur einmal in seinem Leben wollte Son-Goku an sich denken, statt an seine Freunde, oder an seine Familie, welche langsam in die Brüche ging.
 

Trunks und Son-Goten sahen sich erst fragend an, doch dann zuckten sie ebenfalls mit den Schultern und wendeten sich dem Frühstück zu. Bulma sah noch einige Minuten zu ihrem langjährigen Freund, studierte dessen Mimik und wusste einfach nicht, was sie von Son-Goku's Verhalten halten sollte. Einen Schluck von ihrem Kaffee nehmend, blickte sie schließlich zu Vegeta, welcher nach wie vor Son-Goku intensiv musterte. Sie wagte sogar zu behaupten, dass der Prinz wusste, wofür der junge Saiyajin das Geld benötigte, doch fragen würde sie mit Sicherheit nicht. Was Son-Goku mit dem Geld machte, sollte sein Problem sein, so lange er sich nicht in irgendwelche Gefahren brachte.
 

Nachdem das Frühstück schweigend beendet worden war, gingen Son-Goten und Trunks in das Zimmer des jungen Prinzen, während sich Bulma ihrer Arbeit zuwendete und den Hausrobotern den Abwasch überließ. Vegeta saß noch in der Küche beim Tisch und dachte nach, wie er Kakarott umstimmen könnte, denn natürlich hegte er eine vage Vermutung. Stellte sich ihm jedoch die Frage, wieso sein Kampfgefährte nun seine ganzen Prinzipien über den Haufen warf? Weil Son-Goten gemeint hatte, dass Chichi die Scheidung nun mit Sicherheit einreichen würde? Sah Son-Goku etwa deswegen keine Notwendigkeit mehr darin, dieser Furie noch länger treu zu bleiben?
 

Er drehte seinen Kopf zur offen stehenden Küchentür hin und erhaschte einen kurzen Blick auf Son-Goku, welcher seinen Kampfanzug nicht mehr trug, sondern gewöhnliche Alltagskleidung angezogen hatte. Wollte der junge Saiyajin wirklich auf dieses Niveau sinken? Wieso störte es ihm überhaupt, was Kakarott im Begriff war zu tun? Konnte dem Prinzen doch völlig egal sein, was Son-Goku machte, oder? Warum also machte er sich Gedanken um den Jüngeren, welcher eigentlich auf sich selbst aufpassen konnte?
 

"Kakarott..." erhob er trotz seines Stolzes die Stimme, weswegen Son-Goku bei der Haustür hielt und auf die nächsten Worte des Prinzen wartete. Seine Hand ruhte bereits auf der Türklinke, bereit zu gehen, doch die nächsten Worte ließen erhebliche Zweifel in ihm aufkommen. "Erst küsst du mich und nun willst du zu einer Hure, um es dir besorgen zu lassen? Tickst du eigentlich noch richtig? Ein Saiyajin lässt sich auf dieses erbärmliche Niveau erst gar nicht herab".
 

Son-Goku stand unverändert vor der geschlossenen Tür und rang mit seiner Fassung. Ihm stiegen Tränen in die Augen, weil er bereits einen Teil seiner Familie verloren hatte. Wieso musste es ihm treffen? All die Jahre war er glücklich an Chichi's Seite gewesen, welche immerzu für ihn gekocht hatte und nun wollte sie einfach die Scheidung einreichen, weil er seinen Mund nicht hatte halten können. Hätte er doch bloß nicht seine Meinung geäußert, dachte er sich insgeheim.
 

Plötzlich ertönten Schritte hinter ihm, ehe er eine Hand auf seiner Schulter spürte, welche leichten Druck ausübte. Er wusste, dass es der Prinz war, denn diese Aura war einzigartig. "Kakarott..." murmelte Vegeta und drehte den jungen Saiyajin zu sich um. Er war erst irritiert im ersten Moment, als er die Tränen sah, welche allmählich über die Wangen des Jüngeren liefen, doch genauso schnell fasste er sich wieder und erhob seine rechte Hand. Diese legte er sanft auf die linke Wange Son-Goku's, beseitigte einige Tränen mit seinem Daumen, während er in die traurigen Augen blickte. Kakarott erlag dieser ihm neuen Situation vollkommen, weswegen Vegeta nun das erste Mal dessen emotionale Seite sehen durfte.
 

"Bin ich jetzt ein Weichei in deinen Augen, weil ich heule?" wollte Son-Goku mit brüchiger Stimme wissen, schloss seine Augen und lehnte sich gegen die geschlossene Haustüre. "Nun..." begann der Prinz und schüttelte seicht seinen Kopf. Kein Wunder, dass Kakarott diese Frage stellte, wenn er ihn sonst immer mit irgendwelchen Beleidigungen betitelte. "Früher hätte ich dich vermutlich ausgelacht, da stimme ich dir zu, aber...". Nein, dieses Mal konnte er nicht mal ein hämisches Grinsen aufsetzen, weil sein Kampfgefährte so verletzt wirkte. Die Erkenntnis, dass Chichi ihn verlassen wollte, traf Son-Goku wie ein Schlag ins Gesicht und nur deswegen war der Prinz in diesem für ihm sonderbaren Augenblick auch bereit, den Jüngeren in die Arme zu schließen.
 

"Du bist nicht allein, Kakarott. Stell keinen Blödsinn an, sonst muss ich dich in den Gravitationsraum zerren und dich verprügeln". Ein kleines Lächeln erschien auf Son-Goku's Lippen, ehe er nun seinerseits die Arme um den Prinzen legte und genießerisch die Augen schloss. "Du bist echt ein wahrer Freund, Vegeta. Was würde ich nur ohne dich tun?". "Du wärst vermutlich total aufgeschmissen und würdest in dein Verderben rennen" entgegnete Vegeta rasch und legte nun selbst ein amüsiertes Lächeln auf. Ein Glück, der Jüngere hörte auf ihm, so dass er sich auch keine Sorgen zu machen brauchte. Nun würde er wohl doch sein Training verschieben müssen, um sich ein wenig um Kakarott kümmern zu können, denn insgeheim hatte er Son-Goten schon längst ein Versprechen gegeben, welches er natürlich halten wollte.

Auf zum Vergnügungspark!

"Kakarott, du erdrückst mich" meldete sich der Prinz zu Wort und spürte im nächsten Moment, wie die Arme um ihm lockerer ließen. Son-Goku verharrte jedoch auch weiterhin in den Armen des Älteren, während er seinen Kopf auf Vegeta's Schulter sinken ließ und diesen Augenblick in vollen Zügen auskostete. Natürlich wusste er sehr wohl, wer ihn hier umarmte, aber dieses Gefühl der Geborgenheit hatte er so unsagbar vermisst. Nie hätte Son-Goku geglaubt, dass ausgerechnet Vegeta ihm dieses Gefühl geben könne, aber wahrscheinlich steckten in seinem Kampfgefährten noch viele weitere Überraschungen.
 

"Wie sieht es mit Training aus?" wollte Vegeta schließlich wissen und schob den Jüngeren ein wenig von sich. Der enttäuschte Gesichtsausdruck entging ihm nicht, doch im nächsten Moment setzte Kakarott ein müdes Lächeln auf, welches den Prinzen nun doch stutzen ließ. Wollte Son-Goku etwa nicht mit ihm trainieren? Das Training würde für ausreichend Ablenkung sorgen, jedenfalls half es dem Älteren meistgehend, um seinen Kopf wieder frei zu bekommen.
 

Son-Goku kratzte sich am Hinterkopf, während er leise lachte und nun nach den passenden Worten suchte. "Also... Eigentlich möchte ich mich für ein paar Tage vom Training erholen. Klingt vielleicht komisch, aber in den letzten Monaten habe ich ohne eine wirkliche Pause trainiert. Ich ging auch meist erst am späten Abend nach Hause, damit mich Chichi nicht schon wieder anbrüllen konnte". Okay, dass konnte selbst der stolze Prinz verstehen, denn er wäre mit Sicherheit nicht nur bis zum Abend fort geblieben, sondern für Monate oder gar Jahre.
 

"Mit anderen Worten, du hast keine Lust auf Training. Gut, ich schenke dir meine kostbare Zeit und dafür bist du mir etwas schuldig" stellte Vegeta klar und verschränkte seine Arme vor der Brust. Kaum zu fassen, dachte er sich insgeheim. Jetzt ließ er schon sein Training für Kakarott sausen. Hoffentlich mutierte er nicht auch noch zu einem Weichei, nur weil er seine kostbare Zeit für Kakarott opfern würde.
 

"Das musst du nicht, Vegeta. Geh ruhig in den...". "Was ich muss und was nicht, entscheide ich immer noch selbst. Was schwebt dir für den heutigen Tag vor?" unterbrach der Prinz den jungen Saiyajin und wartete auf einen vernünftigen Vorschlag. Er glaubte es immer noch nicht, was er hier gerade tat. Er zog Kakarott tatsächlich vor und stellte seine Interessen hinten an. Vermutlich war er in den letzten Jahren wirklich zu weich und vor allem freundlich gegenüber den Jüngeren geworden, oder?
 

"Mh... Lass mich mal überlegen" murmelte Son-Goku und dachte über viele Möglichkeiten nach. Wenn der Prinz wirklich den heutigen Tag mit ihm verbringen wollte, dann sollte er sich nicht beschweren. Er freute sich sogar, denn noch nie hatten sie einen ganzen Tag zusammen verbracht. Vegeta war nun auch nicht der geselligste Typ, aber in den letzten Jahren hatte er sich wahrlich verändern, wie der Jüngere nun wieder einmal feststellen musste.
 

"Du kennst doch den Vergnügungspark abseits der Stadt, oder? Ich war schon einmal dort, aber damals war noch ein dreizehnjähriger Junge gewesen". Vegeta zog misstrauisch seine linke Augenbraue hoch und sah Son-Goku abschätzend an. Der junge Saiyajin wollte mit dieser Information doch nicht etwa andeuten, dass er mit ihm in den Vergnügungspark wollte, oder? Okay, er war auch schon mal dort gewesen, aber das auch nur, weil Trunks ihn damit genervt hatte.
 

"Magst du mit mir hingehen, Vegeta? Das macht bestimmt Spaß" grinste Son-Goku und wartete auf die Antwort des Prinzen, welche nicht lange auf sich warten ließ. "Kakarott..." begann Vegeta leise und sah den Jüngeren eindringlich an. Nein, dass konnte Kakarott nicht ernst meinen, oder? "Ich mache mich bestimmt nicht zum Affen und gehe mit dir in diesen überfüllten Vergnügungspark".
 

Son-Goku seufzte enttäuscht und ließ bereits seinen Kopf hängen, da er wirklich geglaubt hatte, Vegeta würde mit ihm hingehen. Wieso denn zum Affen machen? Natürlich war der Vergnügungspark überfüllt, denn momentan waren Sommerferien und deswegen waren sicherlich auch viele Familien dort. Dennoch mochte Son-Goku gern hingehen, aber er wollte, dass Vegeta mit ihm kam. Sicherlich würde sich der stolze Prinz amüsieren, oder?
 

"Komm schon, Vegeta... Du machst dich doch nicht zum Affen und außerdem würdest du mir eine große Freude bereiten". Ob er ihn auf emotionaler Ebene dazu bringen könnte, seinen Stolz zu überwinden? Nun, einen Versuch war es jedenfalls wert, weswegen der Jüngere einen lieblichen Blick auflegte, um Vegeta vielleicht doch noch umstimmen zu können.
 

"Diese Taktik zieht bei mir nicht, Kakarott. Vergiss also den Vergnügungspark und lass dir stattdessen etwas anderes einfallen". Vegeta sah nun zur Seite, schloss dabei seine Augen und bemerkte somit nicht, wie der Jüngere grinste und gespielt beleidigt seufzte. "Na schön... Dann geh doch trainieren und ich geh allein zum Vergnügungspark. Wenn der werte Herr nicht will, dann will er eben nicht" murrte Son-Goku und wendete sich zur Haustüre um. Er wartete noch einen kurzen Moment, ehe er seine rechte Hand erhob und diese auf die Klinke und wenige Sekunden später eine Hand auf seiner Schulter spürte. Aha? Diese Taktik hatte also ihren Zweck erfüllt? Grinsend wartete er auf irgendwelche Worte, einen Einwand, oder sonst was in dieser Richtung, doch auch nach weiteren Minuten hörte er keinen Ton von Vegeta, weswegen er fragend über seine Schulter blickte.
 

"Okay... Ich komme mit, aber... Bilde dir bloß nicht ein, dass du jetzt immer deinen Willen kriegst". Es war Vegeta äußerst schwer gefallen, dieses eine Mal nachzugeben und deswegen betrachtete er auch den Boden unter seinen Füßen. Wieso gab er denn nur nach? Weil Kakarott vor wenigen Minuten noch geweint hatte? Hegte er Mitleid für den jungen Saiyajin? Vegeta wusste es nicht und sah nun vorsichtig auf, begnete den schwarzen Tiefen des Jüngeren und öffnete erneut seinen Mund. "Warte hier... Ich will mich eben umziehen" murmelte er schnell und wendete sich der Treppe zu, um nach oben zu seinem Zimmer zu gelangen.
 

Son-Goku wartete gerade mal zwei Minuten vor der nun geöffneten Haustür, als er plötzlich leise Schritte hinter sich vernahm, dazu lautes Gebrüll eines aufgebrachten Jungen, welcher wohl oben auf der Treppe stehen musste. Hörte sich nach Trunks an, wenn er die Stimme richtig deutete, aber umdrehen konnte er sich nicht mehr, da er aus dem Haus geschoben wurde. Was war denn nun los? Hatte es Vegeta denn plötzlich so eilig?
 

"Starr nicht so dumm in der Gegend herum. Lass uns schnell verschwinden" murrte Vegeta und hob vom Boden ab. Der Jüngere war noch immer sichtlich verwirrt, aber er folgte dem Prinzen, welcher scheinbar den Luftweg bevorzugte. Erst auf der Hälfte der Flugstrecke sprach er Vegeta vorsichtig an und endlich bekam er eine Erklärung für die so plötzliche Eile. "Mein Sohn wollte wissen, wieso ich mich umgezogen habe und als ich ihm sagte, dass ich mit dir in den Vergnügungspark gehe, wollte er mit Son-Goten mitkommen". Okay, scheinbar wollte Vegeta lieber mit ihm alleine sein, jedoch hätte Son-Goku nichts dagegen gehabt, wenn ihre Söhne mit ihnen gekommen wären.
 

"Sieh dir diese Menschenmasse an, Kakarott. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich an diese Schlange anstelle, oder?". Der Jüngere besah sich die zahlreichen Menschen aus der Luft, welche bei der Kasse anstanden, um ein Ticket für den Vergnügungspark zu bekommen. Er erinnerte sich jedoch, dass ein Loch oberhalb der gläsernen Kuppel existierte, weswegen er direkt ein kleines Lächeln auflegte. "Müssen wir auch nicht. Wir kommen ohne ein Ticket in den Vergnügungspark" erklärte Son-Goku und zog Vegeta beim Arm mit sich und flog über die gläserne Kuppel, welche gleichzeitig vor Regen schützte.
 

"Und? Ist der Prinz der Saiyajins zufrieden?" wollte Son-Goku in Erfahrung bringen und deutete auf das Loch, welches die Zufuhr für Sauerstoff war und durch welches sie unbemerkt schlüpfen könnten. Vegeta war sichtlich erstaunt, denn er hätte nun nicht erwartet, dass Kakarott seinen Kopf benutzen würde. "Alle Achtung... Selbst du scheinst manchmal einen Geistesblitz zu haben". Vegeta grinste, als der Jüngere ein schmollendes Gesicht zog und ließ sich nun endlich durch das drei Meter breite Loch sinken ließ.
 

"Ja, hack nur weiter auf mir rum" murrte Son-Goku und folgte Vegeta. Unbemerkt ließen sie sich schließlich gen Boden sinken und sahen sich um. Vor allem Son-Goku, weil sich scheinbar viel verändert hatte. Er erblickte eine sehr schnelle Achterbahn, welche er aus seiner Kindheit her nicht kannte. Auch einige Stände und Schießbuden erschienen ihm neu, also würde er wohl erstmal den scheinbar umgebauten Park erkunden.
 

Vegeta schien weniger interessiert zu sein und verfolgte die Blicke Kakarott's, dessen Augen vor Freude strahlten. Nun, vielleicht war es doch gut mit dem Jüngeren hierher gekommen zu sein, dachte sich Vegeta und legte ein zaghaftes Lächeln auf. "Komm, Vegeta. Wir sehen uns um" lächelte Son-Goku schließlich und all die Sorgen, welche ihn zuvor noch belastet hatten, schienen in Vergessenheit geraten zu sein.
 

Bei einem Haus blieben sie stehen, nachdem sie sich ein wenig umgesehen hatten, ehe Son-Goku seinen Kopf leicht neigte und die Worte las, welche er nicht verstehen konnte. "The Ghost House... Was da wohl drin ist? Ich wusste gar nicht, dass man sich Häuser in einem Vergnügungspark ansehen kann". Vegeta seufzte gequält, während er zum Himmel aufblickte, um sich wieder zur Ruhe zu zwingen. Man bemerkte richtig, dass der junge Saiyajin nie eine Schule besucht hatte, also musste er wohl wieder den Erklärer spielen, oder?
 

"The Ghost House bedeutet übersetzt 'Das Geisterhaus'. Dort drin befindet sich wahrscheinlich eine Geisterbahn". Sofort ruhten die schwarzen Augen des jungen Saiyajin wieder beim Prinzen und wirkten wahrlich überrascht. Warum? Weil er nun mal mehrere Sprachen sprechen konnte? Nein, er hatte dem Jüngeren nie erzählt, dass er mehrere Sprachen verstehen konnte, also warum wirkte Kakarott so überrascht?
 

"Du kannst diese Worte verstehen, Vegeta? Das wusste ich überhaupt nicht. Kannst du viele Sprachen sprechen und verstehen?" wollte Son-Goku interessiert wissen und sah den Prinzen nun bewundernd an. Er konnte nur die irdische Sprache sprechen, aber scheinbar schien der Ältere weitaus mehr zu können, als er bisher erzählt hatte. Okay, Son-Goku hatte auch nie gefragt, aber Vegeta hätte es doch auch von sich aus andeuten können, oder etwa nicht?
 

"Ich beherrsche meine Muttersprache, auch Saiyanisch genannt, die englische Sprache, weil man sie auf vielen Planeten spricht und natürlich die irdische Sprache. Wieso verwundert dich das, Kakarott? Ich war über Jahre im All unterwegs und da ist es selbstverständlich, wenn man verschiedene Sprachen lernt". Ach so, dachte sich der Jüngere und kratzte sich unbeholfen am Kopf. Nun, er wäre gern auch so schlau, aber er zweifelte doch sehr stark an, dass er in seinem Alter noch eine Sprache lernen könne. Das er seine eigene Muttersprache schon nicht beherrschen konnte, stimmte ihn für wenige Sekunden traurig, doch durch Vegeta's Stimme und dessen Vorschlag hob sich seine Laune wieder. "Willst du mit der Geisterbahn fahren?".
 

"Ja... Gerne" willigte Son-Goku ein und stellte sich an die relativ kurze Schlange an und wartete auf Vegeta, welcher nun ein kleines Lächeln auflegte. Deutlich hatte er sehen können, wie beeindruckt der Jüngere von seinem Wissen gewesen war, weswegen er nun eine Ausnahme machen würde, um all die Wünsche seines Kampfgefährten zu erfüllen. Hieß also, dass er auch mit einer Achterbahn fahren würde, wenn Kakarott wollte. Konnte doch nicht so schwer sein, den Tag mit dem Jüngeren zu verbringen, oder?
 

"Erde an Vegeta... Wir sollen in den Wagen einsteigen". Wie? Ach so, dachte sich der Prinz und folgte der Aufforderung und stieg zu Kakarott in den Wagen, welcher sich als Zweisitzer rausstellte. Der Wagon fuhr los und schon verschwanden sie in der Dunkelheit, welche nur durch einige Kerzen erhellt wurden. Gruselige Laute drangen an ihre Ohren, während gehässiges Gelächter erklang. Der Jüngere sah sich immerzu um, konnte aber allerdings keine Geister, oder was auch immer hier auftauchen sollte, entdecken.
 

Erst nach der nächsten Kurve erschreckte sich Son-Goku fast zu Tode, da aus einem Grab eine Mumie stieg und grausig lachte. Verdammt, damit hatte er nun nicht gerechnet und als er zu Vegeta blickte, welchem die Erscheinung scheinbar kalt gelassen hatte, versuchte er sein Inneres wieder zu beruhigen. Wie benahm er sich denn? Er war ein Saiyajin und sollte keine Angst vor einer Puppe haben, denn etwas anderes waren diese Marionetten nicht.
 

Vegeta konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, denn die Erschrockenheit des Jüngeren hatte er wahrlich genossen. Kakarott war also schreckhaft, wenn etwas Unbekanntes erschien? Gerade wollte er etwas sagen, als plötzlich aus dem Nichts ein Skelett vor ihm auftauchte, weswegen er in gewohnter Manier seine rechte Hand erhob und eine Ki-Kugel erscheinen ließ, welche im nächsten Moment das Gerippe in ihre tausend Einzelteile zerlegte. "Oh..." gab er lediglich von sich, als er zu begreifen schien, was er gerade getan hatte und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.
 

"Hast du dich etwa auch erschrocken?" wollte Son-Goku wissen und besah sich Vegeta, welcher leicht rötlich um die Nase wurde. "Das war ein reiner Reflex, Kakarott. Nichts von Belangen" murmelte der Prinz verlegen, denn er hätte nicht gleich übertreiben müssen. Plötzlich schien die Verlegenheit der Wut platz zu machen, da er glaubte, Kakarott würde gerade über ihn lachen. Was bildete sich dieser Unterklassekrieger eigentlich ein? Er wollte schon seine Stimme erheben, doch selbst da kam ihm der Jüngere zuvor.
 

"Schau mal... Die Puppe sieht aus wie ein billiger Abklatsch von Freezer" kicherte Son-Goku und deutete auf eine schwebende Marionette neben ihnen, welche höhnisch lachte und immer wieder beängstigende Worte von sich gab. Vegeta beruhigt sich wieder und besah sich die Puppe, auf welche Kakarott deutete, ehe er selbst in schallendes Gelächter ausbrach. Gott, wenn Freezer so zermatscht ausgesehen hätte, dann hätte er ihm mit Sicherheit nicht über Jahre gedient.
 

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, war die Fahrt auch schon vorbei und somit stiegen sie, nachdem sie wieder draußen waren, aus dem Wagen und liefen weiter. Son-Goku lächelte leicht, denn er hätte niemals geglaubt, mit Vegeta soviel Spaß haben zu können. Bei einem Schießbudenstand blieben sie stehen und besahen sich die Preise, welche es zu gewinnen gab. Stumm sahen sie sich an, nickten sich zu und traten näher. "Wollen die Herren ihre Schießkünste unter Beweis stellen?" wollte der Mann wissen und besah sich seine Kundschaft, welche sich nochmals umsahen.
 

"Was meinst du, Vegeta? Willst du? Du könntest deiner Tochter etwas mitbringen, oder nicht?". Ja, eine gute Idee, denn seine Kleine freute sich dann bestimmt. Gut, er würde eine Runde machen, aber auf seine Art und nicht mit dem Gewehr. "Einverstanden" stimmte er schließlich zu und legte etwas Geld auf dem Tresen, ehe er seinen rechten Zeigefinger erhob. Der Mann vor ihm sah verwundert drein, wollte gerade das Gewehr an den Mann mit dem feurigen Haar reichen, als Son-Goku das Wort ergriff. "Ich glaube kaum, dass er ein Gewehr benötigt".
 

"Aber..." wollte der Typ nochmals einwenden, doch scheinbar meinte es der größere Herr wahrlich ernst. "Sie sollten besser aus dem Weg gehen" grinste Son-Goku und endlich schien der Mann einzusehen, dass Vegeta wirklich kein Gewehr brauchte. An der Fingerkuppel des Zeigefingers, welchen Vegeta auf die Zielscheibe richtete, bildete sich eine kleine Ki-Kugel, welche wenige Sekunden später ihr Ziel traf. Dies widerholte er neun weitere Male und jedes Mal traf er sein Ziel genau in der Mitte und ließ dem Mann, welcher den Stand leitete, ins Staunen versetzen.
 

"Also... Ähm... Werter Herr, suchen sie sich etwas aus. Was immer sie wünschen, es gehört ihnen". Son-Goku grinste verschmitzt und sah nun zu Vegeta, welcher sich zufrieden umsah und schließlich einen Teddybären, mit roter Schleife am rechten Ohr befestigt, aussuchte. Lange und eingehend sah er dann, nachdem er den Teddy entgegen genommen hatte, zu Kakarott auf, stellte stumm und wissend, dass sein Gegenüber ihn verstehen würde, seine Frage, ehe Son-Goku seicht nickte, nicht ohne dabei ein kleines Lächeln aufzulegen.
 

Genauso stumm nahm der Jüngere den Teddybären entgegen und würde ihn den restlichen Tag über tragen. Manchmal war Vegeta schon eine Sache für sich, aber bestimmt hatte er seine Gründe, warum er nicht mit einem Teddybären in der Hand durch den Vergnügungspark laufen wollte. Ihr nächstes Ziel war ein Restaurant, denn es war bald Mittagszeit und da Saiyajins bekanntlich fast immer Hunger hatten, setzten sie sich an einen freien Tisch und bestellten einen Teller nach dem anderen. Es war ihnen auch völlig gleich, ob die Gäste staunten und das Personal des Restaurants überhaupt nicht hinterher kam. Sie wollten nur in Ruhe ihre Bäuche füllen und dann den restlichen Park erkunden.
 

"Und? Wie gefällt dir bisher der Tag?" wollte Son-Goku wissen, nachdem er den geleerten Teller von sich schob und sich zufrieden über seinen gefüllten Bauch rieb. Er war auf jeden Fall gesättigt und würde bis zum Abendessen warten können. Der Prinz blickte auf, schob nun auch seinen leeren Teller zur Seite und lehnte sich zufrieden zurück. Nun, bisher konnte er sich nicht beklagen, denn er hatte sich diesen Tag weitaus schlimmer vorgestellt. "Beschweren kann ich mich bisher nicht" entgegnete er schließlich und ihm entging das leichte Lächeln auf Kakarott's Lippen nicht, weswegen er seufzend die Augen schloss. Am liebsten würde er sich nun eine Weile aufs Ohr hauen, aber hier war definitiv der falsche Ort, um ein Nickerchen zu halten. Das ein Besuch in einem Vergnügungspark so anstrengend sein konnte, dachte er sich insgeheim und wurde erst wieder von Son-Goku's Stimme aus seine Gedanken gerissen.
 

"Bist du müde, Vegeta?" wollte Son-Goku leise wissen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er die Arme vor der Brust verschränkte. Der Prinz behielt seine Augen auch weiterhin geschlossen, seufzte leise aus und setzte schließlich zur Antwort an. "Nein... Ich genieße lediglich die Ruhe, Kakarott. Lass uns noch eine Weile hier sitzen bleiben". Ach so, dachte sich der Jüngere und lächelte leicht, während er sich stumm umblickte. Jedoch erhellte sich sein Gesicht, als er drei Personen erkennen konnte, weswegen er sich rasch erhob und den Teddybären auf Vegeta's Schos ablegte.
 

Schnell lief er auf die Personen zu, behielt sein Lächeln auf den Lippen und begrüßte mit einem 'Hallo' die Neuankömmlinge. "Vater... Wir haben euch schon gesucht" erwiderte Son-Goten, welcher die Hand seines Freundes hielt, auf dessen freier Arm die kleine Bra saß und ein breites Lächeln auf den Lippen trug. Scheinbar hatte die Kleine ihren Spaß, denn sie wusste auch gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollte.
 

"Mein Vater ist wirklich das Letzte. Reibt mir unter die Nase, dass ihr zusammen in den Vergnügungspark gehen wollt und nimmt uns nicht mal mit. Meine Mutter ist übrigens vor einer halben Stunde zu Chichi gefahren, deswegen haben wir Bra von der Schule abgeholt und sind zusammen hierher gekommen" erzählte Trunks und strich seiner kleinen Schwester über den Kopf, welche leise kicherte. Son-Goku kratzte sich am Kopf, denn er hätte die beiden Jungs und auch das süße Mädchen natürlich mitgenommen, aber Vegeta war nun mal eine ganz andere Partie.
 

"Wo ist mein Papa?" wollte die Kleine schließlich wissen und folgte dem Finger des Schwarzhaarigen, welcher auf einen Tisch zeigte, an welchen ihr Vater tatsächlich saß. Hibbelig wurde sie auf ihre Beine gelassen und lief so schnell wie möglich auf den Tisch zu, während Trunks und Son-Goten ihr langsam folgten, gefolgt von Son-Goku, welcher sich grinsend dieses Schauspiel besah. Nun war es sicherlich vorbei mit der Ruhe und der vertrauten Zweisamkeit, aber ein netter Familienausflug war doch auch etwas Schönes, oder nicht?
 

"Papa... Papa, guck doch mal" grinste Bra und rüttelte am Bein ihres Vaters, welcher langsam die Augen öffnete, da er sich nun doch etwas gestört fühlte. Als sich sein Blick klärte, sah er an sich hinab und sah ungläubig seine süße Tochter an. "Bra... Was machst du denn hier?" wollte er wissen, ehe das junge Mädchen auf ihren Bruder und dessen Freund deutete, welche nun ebenfalls an den Tisch traten. Trunks machte ein beleidigtes Gesicht, während Son-Goten grinste und seinem Freund aufmunternd über den Rücken strich.
 

"Ganz schön unverschämt, werter Herr Vater. Bra wollte doch so unbedingt in den Vergnügungspark und du gehst einfach allein mit Son-Goku hierher" murrte Trunks leise, jedoch verständlich genug, um seinen Vater ein schlechtes Gewissen einzureden. Es zeigte auch Wirkung, da die kleine Bra ein enttäuschtes Gesicht zog und kurz darauf bereits die ersten Anzeichen für aufkommende Tränen zeigte. Der Moment, in welchen Vegeta eine entschuldigende Miene auflegte und seiner Tochter den Teddy hinhielt. Bra sollte bloß nicht weinen, denn in solchen Momenten fühlte er sich meist so unbeholfen, was natürlich Bulma sehr wohl wusste.
 

"Ist der Teddy für mich?". Schlagartig beruhigte sich das süße Mädchen wieder und quittierte ein seichtes Nicken ihres Vaters als ein 'Ja'. "Danke, Papa. Du bist der Beste" rief Bra überglücklich und krabbelte auf Vegeta's Schoß, welcher nun ebenfalls ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen trug. Son-Goku konnte diese Szene nur lächelnd beobachten, doch die Stimme seines Sohnes ließ ihn wieder aufmerksam werden.
 

"Ähm... Wisst ihr vielleicht, warum die Geisterbahn geschlossen wurde?". Vegeta wurde leicht rötlich um die Nase, da er sich an seinen Ausrutscher erinnerte. Scheinbar hatte die Geisterbahn durch ihm nun einen technischen Defekt, oder? Son-Goku grinste nur dümmlich, da er sich natürlich auch erinnerte. "Keine Ahnung" gab er schließlich von sich, denn er wollte den Prinzen nicht in den Rücken fallen.
 

"Papa? Kann Onkel Son-Goku mich auf seinen Schultern tragen?" schaltete sich nun wieder Bra ein und deutete dabei mit ihrem Zeigefinger auf den Gemeinten. Der junge Saiyajin war zuerst erstaunt, doch dann verstand er die Kleine. Sie mochte also gern alles aus der Höhe betrachten. Kein Problem, sofern der Prinz nun nicht den Beleidigten spielte, da er nun mal einige Zentimeter kleiner war als Son-Goku.
 

"Klar, wenn Onkel Son-Goku nichts dagegen hat?" erwiderte Vegeta und sah zu Kakarott auf, welcher nichts dagegen zu haben schien. Schweigend beugte sich der Jüngere hinab und hob die Kleine auf seine Schultern, während ihre Beine vor seiner Brust baumelten. Es überraschte den junge Saiyajin nicht, dass er eben von Vegeta 'Son-Goku' genannt worden war, denn das tat er immer, wenn Bra in der Nähe war.
 

"Son-Goku, schlaf nicht ein. Wir wollen weiter" rief der Prinz und lief hinter seinen Sohn und dessen Freund her, welche nun zur Achterbahn wollten. Wenn er Glück hatte, dann müsse er nicht mitfahren, mit der Ausrede, er wolle auf seine Tochter aufpassen. Eigentlich ärgerte es ihn auch ein wenig, dass sein Sohn, Son-Goten und auch Bra nun hier waren. Der Kuss heute Morgen ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und er musste noch mal mit Kakarott darüber reden, ob er nun wollte oder nicht.
 

"Onkel Son-Goku, guck mal da... Ich möchte auch Zuckerwatte haben" rief Bra aufgeregt und deutete auf einen Stand, an welchen es Zuckerwatte zu kaufen gab. Son-Goku konnte nur amüsiert grinsen und ging auf den Stand zu. Die Kleine erinnerte ihn sehr an Pan, seine süße Enkeltochter. Vielleicht sollte er Bulma bald darum bitten, Son-Gohan und Videl einzuladen, dann könnten Pan und Bra zusammen spielen.
 

"Hier... Lass es dir schmecken, Bra" lächelte Son-Goku und übergab der Kleinen den Stab mit der rosafarbenen Zuckerwatte, welche mit großen Augen ein lautes 'Danke' verlauten ließ. Rasch schloss er wieder zu Vegeta auf, welcher nur ein seichtes Nicken andeutete, um seine Dankbarkeit zu zeigen. Kakarott konnte viel besser mit Kindern umgehen und der Prinz schätzte diese Eigenschaft sehr an den Jüngeren. Er selbst kam sich meist so unbeholfen vor, trotz aller Bemühungen. War er vielleicht ein schlechter Vater? Schließlich war er nicht immer so freundlich gewesen, wie zur heutigen Zeit, oder?
 

Son-Goku sah nun doch erstaunt aus dem Augenwinkel zu Vegeta hinab, dessen Miene ein wenig geknickt wirkte. Warum? Was lag dem Prinzen auf dem Herzen, dass er nun deutlich zeigte, dass etwas nicht stimmte? Sollte er ihn fragen? Nein, lieber nicht, denn er wollte die kleine Bra nicht beunruhigen, welche mit ihrer Zuckerwatte beschäftigt war. Doch dann fiel ihm eine Möglichkeit ein, weswegen er seine Hand sachte auf Vegeta's Schulter legte, welcher sofort zu ihm aufblickte.
 

"Was ist los?" fragte er in Gedanken, konnte er sich natürlich mit Vegeta auch telephatisch verständigen, sofern sein Gegenüber so etwas zuließ. Der Prinz sah wieder auf dem Weg vor sich, nicht ohne ein leises Seufzen auszustoßen. Son-Goku wollte also wissen, was ihm im Moment beschäftigte? Gut, er würde ihm sagen, woran er gerade dachte und versuchte seine Gedanken zu vermitteln.
 

"Ich frage mich, ob ich für meine Kinder ein guter Vater bin?". Son-Goku neigte seinen Kopf etwas, ehe er mit seiner Hand mehr Druck auf Vegeta's Schulter ausübte. Wie kam der Prinz nun auf diese Gedanken? "Als Trunks geboren wurde... Ich war nicht mal da, weil ich zu dieser Zeit im Weltall gewesen bin. Außerdem wollte ich nichts von einem Kind wissen und deswegen habe ich Bulma die Verantwortung überlassen. Erst viel später wurde mir klar, wie wichtig mir Trunks eigentlich ist. In dem Moment, als der zukünftige Trunks von Cell umgebracht worden ist". Ach so? Ja und? Was wollte Vegeta ihm damit sagen? Natürlich war er nicht immer der fürsorgliche Vater gewesen, da er von seinem Stolz verblendet gewesen war, aber die Zeiten hatten sich in den letzten Jahren doch geändert, oder nicht?
 

"Du hast doch einen starken und vor allem freundlichen Sohn. Es mag sein, dass du vor Jahren noch anders gedacht hast, aber du hast doch aus deinen Fehlern gelernt, oder nicht? Und nun sieh dir deine liebreizende Tochter an... Sie vergöttert dich und sieht zu dir auf, Vegeta. Manchmal beneide ich dich sogar ein bisschen, weil ich auch gern eine eigene Tochter gehabt hätte". Der Prinz lächelte leicht, als er diese aufbauenden Worte vernahm. So sah Kakarott also sein Verhältnis zu seinen Kindern?
 

"Danke für deine Worte, Kakarott" dachte der Prinz noch und somit war das Gespräch von seiner Seite aus her beendet. Er bedankte sich selten, aber wenn er es tat, dann meinte er seine Worte sehr ernst. Er war wahrlich dankbar für die aufbauenden Worte, welche ihm wieder genügend Kraft gaben, um an sich selbst zu glauben. Oft sprach er nicht über seine Probleme, oder auch Gedankengänge, aber bei Kakarott hatte er meist das Gefühl, er könne sich ihm ohne auch nur einen Funken Misstrauen anvertrauen. Son-Goku lachte auch nie, sondern saß dann meist schweigend vor ihm und nickte hin und wieder, ehe er ihm aufbauende Worte zukommen ließ. Warum? Wieso war der Jüngere nur so gutherzig? Manchmal erschien ihm diese Eigenschaft sogar unheimlich, weil er selbst nicht so sein konnte.
 

Nach wenigen Schritten kamen sie bei der Schlange an, welche zur Achterbahn führte und sahen sich stumm an. Für Vegeta stand fest, dass er nicht mitfahren würde, da er solche Geräte eigentlich überhaupt nicht mochte. Außerdem wollte er nun auf seine Tochter aufpassen, denn Kakarott wollte bestimmt eine Runde fahren, oder?
 

"Geh ruhig. Ich warte hier und passe auf Bra auf" murmelte Vegeta und hob seine Kleine von Son-Goku's Schultern runter. Der Jüngere sah noch überlegend drein, denn eigentlich hatte er gedacht, dass Vegeta mit ihm fahren würde. So ganz allein machte es dann doch keinen Spaß, dachte er sich und schüttelte lächelnd seinen Kopf. "Wir warten nun, bis Trunks und Son-Goten wieder hier sind und dann können wir meinetwegen nach Hause gehen" erklärte er sein Anliegen, weswegen der Prinz ihn nun doch etwas überrascht anblickte.
 

"Wie du meinst" entgegnete Vegeta nach langer Überlegung und sah erneut zur Achterbahn auf. Vermutlich würden sie noch einige Minuten warten müssen, da die Schlange auch nicht gerade kurz war. Mit Bra auf dem Arm ging er auf eine abseits stehende Bank zu und setzte sich schließlich hin. Son-Goku folgte langsam und betrachtete das Bild von Vater und Tochter, welche sich nun gegenseitig versuchten zu kitzeln. Der Prinz schien weniger kitzelig zu sein, weswegen die Kleine laut lachte und versuchte die Hände ihres Vaters von ihren Seiten abzuhalten. Ein süßes Bild, musste sich der Jüngere eingestehen und sah nun wieder zur Achterbahn auf, während er in Gedanken an seine noch Ehefrau dachte.
 

Was hatte Trunks vorhin gemeint? Bulma sei schon zu Chichi gefahren, um mit ihr nochmals zu reden? Nun, er bezweifelte, dass Chichi mit sich reden ließ, wenn sie schon einen Anwalt eingeschaltet hatte, um so schnell wie möglich die Scheidung einzureichen. Er hatte sich wohl tatsächlich seine Ehe verbockt, ohne es selbst überhaupt bemerkt zu haben. Nun war er es, welcher sich selbst in Frage stellte. All die vergangenen Jahre, was hatte er da gemacht? Sicher, er hatte mit Son-Goten trainiert und war auch eher selten am Tage zu Hause gewesen, aber reichten diese Tatsachen aus, um direkt eine Scheidung in Erwägung zu ziehen? Son-Goku wusste es nicht und seufzte leise aus, während ein kühler Wind seine Haare etwas zerzauste.
 

"Wollt ihr nun?" holte ihn die Stimme seines Sohnes aus seine Gedanken. Wie? Ach so, dachte sich der junge Saiyajin und verneinte diese Frage. "Nein, Vegeta und ich werden jetzt nach Hause gehen. Wir hatten für den heutigen Tag genügend Spaß" grinste Son-Goku und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Vegeta erhob sich von der Bank und ließ seine Tochter auf dem Boden ab. "Hör auf deinen Bruder und mach keinen Unsinn, in Ordnung?" belehrte er die Kleine noch schnell, welche natürlich aufrichtig nickte.
 

"Ihr wollt wirklich schon gehen? Wie langweilig" murrte Trunks und sah seinem Vater dabei zu, wie dieser nun auch nickte. "Na schön... Dann gehen die alten Herren eben nach Hause" grinste der junge Prinz und nahm seine kleine Schwester an der Hand, ehe er die Hand zum Abschied hob. "Bis später... Son-Goten, Bra und ich bleiben noch ein bisschen. Die Tickets waren schließlich nicht gerade billig" erklärte er und wendete sich ab und zeigte in eine bestimmte Richtung, in welcher sie zu einem Karussell für Kinder gelangen würden. Son-Goku winkte den Dreien noch hinterher, ehe er stumm zu Vegeta blickte, welcher sofort vom Boden abhob. Der Jüngere hob ebenfalls vom Boden ab, nicht ohne dabei ein kleines Lächeln aufzulegen. Ja, der Tag war doch noch sehr amüsant geworden, wenn auch ein wenig verwunderlich.

Ein weiterer Kuss!

Auf dem Heimweg herrschte eisernes Schweigen, da jeder der beiden Saiyajins in seiner eigenen Gedankenwelt versunken war. Während Son-Goku auf eine positive Nachricht von Bulma hoffte, dachte der Prinz wieder an den heutigen Morgen zurück. Kakarott war es tatsächlich für wenige Minuten gelungen, ihn, den Prinzen der Saiyajins, in eine Welt aus Wohlgefallen zu entführen. Warum hatte er sich nur so gefühlt? Weil er vielleicht auch diese Zärtlichkeiten insgeheim vermisste? Vegeta wusste es nicht und warf einen vorsichtigen Blick zum Jüngeren rüber.
 

Kakarott schien mit seinen Gedanken nicht wirklich hier neben ihm zu sein. Woran er wohl dachte? Bestimmt nicht an ihren Kuss, denn dazu sah dessen Miene einfach zu ernst aus. Vermutlich an Chichi, welche gerade Bulma's Gesellschaft genießen durfte, denn seine Ex hatte doch gesagt, dass sie noch mal mit ihr über alles sprechen wollte. Nun, Vegeta glaubte jedoch eher weniger, dass dabei etwas Positives herum kommen würde, so stur wie diese Furie war.
 

Ein leises Seufzen und die Tatsache, dass sein Kampfgefährte zur Landung ansetzte, ließ den Prinzen wieder aufmerksam werden. Sie würden die Capsule Corp. quasi für sich alleine haben, sah man von Bulma's Eltern ab, welche sich vermutlich wieder um die Tiere im künstlichen Garten kümmerten. Ob er den Jüngeren einfach noch mal auf den heutigen Morgen ansprechen sollte? Die Gelegenheit wäre günstig, aber wie fing man solch ein sonderbares Gespräch nur an?
 

"Vegeta? Alles in Ordnung?" wollte Son-Goku wissen, welcher darauf wartete, dass der Ältere endlich die Haustüre aufschloss. Der Prinz schreckte aus seine Gedanken, ließ sich jedoch nichts anmerken und schloss wortlos die Türe auf. "Möchtest du ein Glas Limonade?" fragte er lediglich an den Jüngeren gewandt und lief ohne Weiteres zur Küche. Son-Goku ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen, nicht ohne dem Prinzen verwundert zu mustern. Irgendwie benahm sich Vegeta doch sehr merkwürdig, oder sah er nun schon Gespenster?
 

Ohne eine Antwort zu geben, lief er zur Küche, blieb schließlich beim Türrahmen gelehnt stehen und sah Vegeta forschend an. Der Prinz füllte bereits zwei Gläser mit Limonade, da er einfach davon ausging, dass auch Kakarott bei dieser Hitze höllischen Durst bekommen hatte. Er drehte sich gerade zur Küchentür um, natürlich mit den beiden Gläsern in den Händen, als er den Jüngeren beim Türrahmen gelehnt stehen sah und vor lauter Schreck eines der Gläser zu Boden fallen ließ. Toll, dachte sich Vegeta und stellte das noch heile Glas auf die Arbeitsfläche zurück, während er sich einen Lappen von der Spüle nahm.
 

Son-Goku neigte seinen Kopf verwundert, trat jedoch nun auch heran, um Vegeta beim Aufsammeln der Scherben zu helfen. Hatte sich der Ältere wegen ihm so dermaßen erschrocken, oder hatte er einfach nur nicht mit ihm gerechnet? Was war denn nur mit Vegeta los? Er wirkte sogar leicht angespannt, aber Son-Goku fiel beim besten Willen keinen vernünftigen Grund ein, weswegen sich der Prinz so seltsam verhielt.
 

Zeitgleich griffen sie nach der letzten Scherbe, weswegen sich ihre Finger berührten. Son-Goku hielt inne und sah auf die Hand des Älteren, welche leicht zu zittern begann. Besorgt sah er schließlich auf, musterte das angespannt wirkende Gesicht des Prinzen, welcher nun seine Hand vorsichtig zurück zog und stumm die Sauerei vor seinen Knien betrachtete. Und plötzlich fiel dem Jüngeren ein, warum sich sein bester Freund so seltsam verhielt. Konnte es sein, dass Vegeta noch an den heutigen Morgen dachte? Kreisten dessen Gedanken etwa immer noch um ihren Kuss, welcher aus einem Versehen heraus zustande gekommen war?
 

"Sag mal..." erklang es synchron aus beiden Mündern, weswegen Son-Goku leicht lächelte und nun in die Augen des Älteren blickte. Er sah deutlich die Unsicherheit in den schwarzen Seen, aber da war noch etwas anderes. War es wohlmöglich Neugierde, oder bildete er sich diese minimale Gefühlsregung nur ein? Der junge Saiyajin wusste es nicht und erhob seine Hand, welche er auf den Handrücken des Prinzen legte. Eine stumme Geste, um Vegeta zu beruhigen.
 

"Kakarott... Ich kann das nicht einfach vergessen... Wie stellst du dir das vor? Du küsst mich einfach und dann erwartest du von mir, dass ich das wieder vergesse. Ich bin doch auch nur ein Mann und natürlich reagiert mein Körper auf solche Berührungen" murmelte Vegeta schließlich, nicht ohne dabei einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen zu bekommen. Diese Ehrlichkeit war ihm wahrlich unangenehm, aber er durfte den Jüngeren nicht belügen. Son-Goku belog ihn schließlich auch nicht und unter Freunden musste man ehrlich zueinander sein.
 

"Ich... Ja, natürlich bist du auch ein Mann, aber... Woher hätte ich denn wissen sollen, dass ich dein ganzes Denken mit einem Kuss auf den Kopf stelle? Du sagst doch auch nie etwas". Ja, da stimmte er Kakarott vollkommen zu, denn er schwieg lieber und machte alles mit sich selbst aus. Dieses Mal ging es allerdings nicht, weil der Jüngere etwas mit ihm gemacht hatte. Son-Goku war der Auslöser für sein jetziges Befinden. Was sollte er denn nun tun? Wie sollte er denn mit Kakarott umgehen?
 

"Soll ich dich in den Arm nehmen? Willst du das, obwohl du heute Morgen meintest, du wärst nicht schwul? Wie kommst du eigentlich auf solche Gedanken? Bin ich denn direkt schwul, weil ich dich geküsst habe?". Woher sollte Vegeta das denn wissen? Normal war es jedenfalls nicht, wenn man seinen besten Freund küsste, oder? Natürlich hatten sie sich im Halbschlaf befunden, aber wieso war der Prinz nicht sauer nach diesen Kuss geworden? Im Gegenteil. Er war total ruhig geblieben, für seine Verhältnisse jedenfalls und hatte sich sogar anschließend von Son-Goku nochmals in die Arme schließen lassen.
 

"Verdammt, Kakarott... Ich weiß es doch auch nicht" brüllte er den Jüngeren schließlich an, verschränkte seine Arme vor der Brust, weil er einfach nicht wusste, wie er sich nun verhalten sollte. Für ihn war diese Situation so unbegreiflich und neu, so unwirklich und absurd, dass er einfach keine vernünftige Antwort finden konnte. Wieso musste Son-Goku auch nur so dämliche Fragen stellen, auf welche er keine Antworten wusste? Er war nicht Dende, welcher die Weisheit gepachtet hatte, oder?
 

"Beruhige dich doch, Vegeta. Deswegen wollte ich, dass du den heutigen Morgen vergisst. Ich kenne dich schon sehr lange und mittlerweile weiß ich doch auch, dass du mit neuen Situation überhaupt nicht umgehen kannst". Toll, dachte sich Vegeta. Damit war ihm nun auch nicht geholfen, denn er wusste selbst, dass er mit dieser Situation nicht umgehen konnte. Unschlüssig sah er auf die Sauerei vor seinen Knien und begann nun die Limonade mit dem Lappen aufzuwischen, ehe er sich erhob und den Lappen zurück in die Spüle warf. Ein neues Glas nehmend, füllte er dieses mit Limonade und hielt es dem Jüngeren hin, welcher sich ebenfalls erhoben hatte.
 

"Wie fühlst du dich denn im Moment?" wollte Son-Goku schließlich in Erfahrung bringen und deutete auf die Stühle, welche beim Tisch standen. Der Aufforderung nachkommend, setzten sich beide Saiyajins an den Küchentisch, während Vegeta stumm auf die Tischplatte starrte. Wie er sich im Moment fühlte? Nun, verunsichert und ein wenig unwohl. Er wusste nun mal nicht, wie er sich nun verhalten sollte und auch, wenn Kakarott ihm helfen wollte, stellte sich ihm jedoch die Frage, wie diese Hilfe aussehen mochte.
 

"Wohl fühle ich mich jedenfalls nicht. Ich hätte erst gar nicht bei dir im Bett schlafen sollen, dann wäre uns die jetzige Situation erspart geblieben" entgegnete Vegeta schließlich und nahm einen Schluck von seiner Limonade. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen, als er die Kühle des Getränkes durch seinen Körper fließen spürte. Dieser Sommer war eindeutig zu warm, aber diese Tatsache würde ihn nicht von sein sonstiges Training abhalten.
 

Son-Goku sah nun ebenfalls auf die Tischplatte, denn er wusste nicht, ob er sich nun gekränkt fühlen sollte. Vegeta's Worte taten schon irgendwie weh, aber er konnte dem Prinzen auch keine Vorwürfe machen. Er konnte dessen Befinden sogar ein wenig verstehen, denn er wüsste nicht, wie er selbst reagiert hätte. Wahrscheinlich aber nicht so, wie Vegeta es gerade tat. Er wäre vermutlich eher verwundert und verwirrt gewesen, oder?
 

"Ich... Entschuldige... Ich meinte das eben nicht so, also... Es tut mir leid". Hart biss sich Vegeta auf die Unterlippe, als er den traurigen Ausdruck in Son-Goku's Gesicht sah. Verdammt, jetzt entschuldigte er sich auch schon, obwohl er seine Worte total ernst meinte. Jedoch, als er Kakarott's traurige Miene hatte sehen können, waren diese entschuldigenden Worte wie von selbst über seine Lippen geflossen. Son-Goku hatte im Moment genug um die Ohren, vor allem wegen Chichi, also musste der Prinz nicht auch noch auf dem Jüngeren rumhacken, oder?
 

"Ich verstehe dich schon, also... Schon okay, Vegeta" murmelte Son-Goku leise und nahm einen Schluck von seiner Limonade. Nun starrte er wieder auf die Tischplatte und dachte nach, ob es überhaupt noch Sinn machte, mit Vegeta über den heutigen Morgen zu sprechen. Es war nun mal offensichtlich, dass sich der Prinz unwohl fühlte, also was sollte er nun tun?
 

Vegeta nahm nun ebenfalls einen Schluck von seiner Limonade und vermied dabei gekonnt den Augenkontakt zum Jüngeren, stellte sein Glas wieder auf dem Tisch ab und spürte plötzlich eine Hand, welche seine umschloss. Nun doch etwas verwundert sah der Prinz auf, folgte der Hand, glitt mit seinen Augen den muskulösen Arm hinauf und blickte schließlich in die schwarzen Tiefen des Jüngeren, dessen Blick noch immer auf der Tischplatte ruhte.
 

"Bereust du wirklich diesen Ausrutscher? Liegt es denn nur daran, weil ich ein Mann bin und dazu noch dein bester Freund?". Gute Frage, musste der Ältere zugeben und senkte seinen Kopf wieder. Ob er den Kuss bereute? Keine Ahnung, denn es kam nicht jeden Tag vor, dass er von seinem besten Freund geküsst wurde. Ja, die Tatsache, dass gerade Kakarott ihn geküsst hatte, störte ihn schon ein wenig, aber wenn er an dieses ungewohnt wohle Gefühl dachte, welches er bei ihrem Kuss empfunden hatte, dann lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
 

Son-Goku glitt mit seiner Hand den Arm des Prinzen hinauf, spürte unter seinen Fingerkuppen deutlich die aufkommende Gänsehaut auf der Haut, während er zum Älteren aufblickte. "Sprich mit mir, Vegeta. Ich kann dir sonst nicht helfen und dich auch nicht verstehen" erklärte er, verharrte mit seiner Hand auf der Schulter des Prinzen und sah lange und intensiv in die schwarzen Augen, welche nun wieder Blickkontakt herstellten.
 

"Statt mich zu betatschen, Kakarott, solltest du an deine Frau denken. Würdest du sie betrügen? Dazu noch mit mir?". Vegeta wusste selbst nicht, wieso er nun diese bekloppte Frage stellte. Vielleicht, weil die Hand auf seiner Schulter nun zu seiner Wange hinauf wanderte und sanft über seine Haut strich? Wieso lag nun ein leichtes Lächeln auf Kakarott's Lippen? Sollte er wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen haben? Nein, Son-Goku war zu gutherzig und würde diese Furie doch niemals betrügen, oder?
 

"Betrügen? Chichi will sich von mir scheiden lassen, also warum sollte ich noch länger den treuen Ehemann spielen? Seit Jahren bleiben mir solche Berührungen verwehrt und heute Morgen... Ich habe dieses intensive Gefühl schon fast vergessen, aber durch dich weiß ich nun wieder, wie schön es sich anfühlt, einer Person so nahe zu sein". Kakarott blickte nun in seinen Schoß, da auf seinen Wangen ein leichter Rotschimmer erschienen war. Entweder, es war ihm peinlich, diese Worte nun ausgesprochen zu haben, oder er war in Verlegenheit geraten.
 

Vegeta sah noch lange in das verlegen wirkende Gesicht des Jüngeren, ehe er sich erhob und sein leeres Glas zurück in die Spüle stellte. Lange hielt er sich bei der Arbeitsfläche fest, strich sich mit der Hand über die Wange, über welche er eben noch die Finger hatte spüren dürfen, ehe er aus dem Augenwinkel Kakarott musterte. Der Jüngere vermisste diese Zärtlichkeiten und Vegeta konnte es sogar nachvollziehen. Ja, auch er vermisste dieses Gefühl. Das Gefühl, einer Person sehr wichtig zu sein, mit ihr zärtliche Berührungen auszutauschen und einfach zu wissen, dass es eine Person gab, die stets an seiner Seite verweilte.
 

"Weißt du... Ich will ehrlich zu dir sein" begann Son-Goku und glitt mit seinem Zeigefinger über seine Lippen, fuhr sie leicht nach und sah zu Vegeta rüber, dessen Aufmerksamkeit er bekommen hatte. "Du kannst ausgezeichnet küssen, Vegeta. Vielleicht habe ich mich gerade deswegen verleiten lassen. Also... Für wenige Minuten war es mir egal, ob du ein Mann oder eine Frau bist. Nur dieser Kuss hatte eine Bedeutung für mich". Der Rotschimmer auf Son-Goku's Wangen verdunkelte sich noch ein wenig, während er sehen konnte, wie sich nun auch Vegeta's Wangen leicht rötlich verfärbten.
 

"Also liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass du dir mehr von mir erhoffst?" wollte Vegeta schließlich wissen und wendete sich zum Jüngeren um, verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Arbeitsfläche. Nur, was würde er mit der möglichen Antwort anfangen? Wenn Son-Goku wirklich mehr von ihm wollte, was sollte er dann tun? Nachgeben und dem Jüngeren diese Zärtlichkeiten zukommen lassen? Vegeta wusste es nicht und sah abwartend in die schwarzen Tiefen, ehe sich Son-Goku erhob und die wenigen Meter zu ihm überwandt.
 

Zwei Hände legten sich auf seine Schultern und automatisch verkrampfte sich der Prinz, da er nun nicht wusste, was genau passieren würde. Er glaubte nun kaum, dass Son-Goku ihn einfach so küssen würde, oder? Nein, der Kuss heute Morgen war ein Versehen gewesen und außerdem hatten sich beide im Halbschlaf befunden. Er traute es Kakarott einfach nicht zu, obwohl er mittlerweile sehr verunsichert war.
 

"Ich..." murmelte Son-Goku und zog den Prinzen an seine Brust, dessen verschränkte Arme sich lösten und eher lustlos an dessen Körper hingen. Scheinbar hatte er Vegeta überrumpelt, oder? Forschend sah er in das immer noch gerötete Gesicht des Prinzen, dessen Augen ihn genau studierten. "Vielleicht..." gab er dann nach wenigen Sekunden des Schweigen zu und wendete seinen Kopf zur Seite. Ja, vielleicht mochte er noch mal geküsst werden, aber dieser Wunsch war doch völlig absurd. Vegeta würde ihm doch niemals solche Wünsche erfüllen, denn sie waren doch nur Freunde und unter Freunden waren solche Berührungen, solche Zärtlichkeiten, tabu, oder nicht?
 

Vegeta erhob schließlich seine Hände und legte diese auf den Rücken des Jüngeren, welcher sofort wieder zu ihm blickte. "Das traust du dich doch sowieso nicht. Du bist viel zu gutherzig, um diese Furie zu hintergehen, Kakarott". Verwundert sahen die schwarzen Tiefen des jungen Saiyajin zu Vegeta hinab, neigte seinen Kopf und legte schließlich ein zaghaftes Lächeln auf. "Ach... Das denkst du also über mich? Was würdest du denn tun, wenn ich dir das Gegenteil beweise?" hauchte Son-Goku und beugte sich leicht hinab und sah den Prinzen abschätzend an. Vegeta schien jedenfalls an seine Meinung festhalten zu wollen, denn er regte sich kein Stück und sah nun seinerseits amüsiert zu ihm auf.
 

"Versuche mich erst gar nicht zu provozieren, denn...". Der Rest des Satzes ging in einem Kuss unter, weswegen Vegeta erschrocken die Augen aufriss. Nein, dieser Idiot machte tatsächlich ernst und dabei war er sich seiner Sache so sicher gewesen. Was nun? Sollte er Kakarott's Kuss erwidern, oder weiterhin in seiner Starre verharren und warten, bis sich diese weichen Lippen von ihm lösten? Er wusste es nicht und zog es erstmal vor zu warten.
 

Son-Goku ließ sich Zeit, denn er wusste sehr wohl, dass er den Prinzen nun überrumpelt hatte und bewegte nur leicht seine Lippen gegen die des Älteren, welcher sich noch immer nicht rührte. Seine Hände glitten an den Schultern hinab zu Vegeta's Rücken und zogen den Kleineren in eine zärtliche Umarmung, weswegen er Vegeta ein leises Seufzen entlocken konnte. Wie lange könnte der Prinz noch widerstehen? Vegeta selbst vermisste doch auch solche Zärtlichkeiten, oder etwa nicht?
 

Der Ältere ließ seine Hände sinken, verkrallte diese schließlich in dem Stoff des Shirts, welches er zu fassen bekam und ließ sich auf den Kuss ein. Keine Ahnung, was ihn nun geritten hatte, aber er genoss dieses Gefühl einfach zu sehr, als dass er nun einen Schlussstrich ziehen könnte. Langsam teilte er seine Lippen, gewährte der Zunge des Jüngeren Einlass und spielte zugleich mit dem Fremdkörper in seinem Mund. Gott, was machte er hier? Er ließ sich freiwillig von Kakarott küssen, welcher gar nicht mal so schlecht in solchen Dingen war.
 

"Vegeta..." murmelte Son-Goku in ihren Kuss hinein und zog den Prinzen blind mit sich, bis er gegen den Tisch stieß. Mit sanfter Gewalt brachte er Vegeta auf dem Tisch zum Liegen, warf dabei sein Glas um, welches mit einem leisen Klirren auf dem Boden zersprang. Eine unbedeutende Nebensache, denn im Moment zählte nur der Prinz, welcher sich bereitwillig von ihm küssen ließ und es scheinbar auch noch selbst genoss.
 

Die Beine Vegeta's schlangen sich automatisch um die Hüfte des Jüngeren, während seine Arme den jungen Saiyajin noch ein wenig näher zogen, um den Kuss zu vertiefen. Dieser feuchte Fremdkörper verstand es wirklich, ihn, den Prinzen, um den Verstand zu bringen und eher ungewollt keuchte er in den Mund Kakarott's, als er dessen Hände an seinen Seiten spürte. Verdammt, wieso ließ er sich nun auch noch erregen?
 

Nur kurz unterbrachen sie ihren Kuss, um den nötigen Sauerstoff in ihre Lungen zu pumpen, ehe ihre Lippen erneut zueinander fanden. Doch nicht für lange, da Son-Goku noch andere Pläne hatte und schon glitten seine Lippen an der Wange des Älteren entlang, bishin zum Ohr, in welches er sanft biss. Ein Keuchen war die Antwort des Prinzen, welcher nun seinerseits mit seinen Lippen am Hals des Jüngeren entlang fuhr, hauchzarte Küsse auf der samtweichen Haut verteilte und schließlich in den Haaren des Jüngeren mit seinem Gesicht versank. Gott, was machte Kakarott hier nur mit ihm? Wieso konnte er nicht mehr aufhören?
 

"Gefällt dir das hier?" wollte Son-Goku leise wissen, ehe er mit seinen Lippen etwas tiefer glitt und bei einer ausgesuchten Stelle am Hals des Älteren verweilte und sich an der weichen Haut festsaugte. Wieder entfuhr dem Prinzen ein leises Keuchen, hob zeitgleich sein Becken etwas an, um Kakarott wissen zu lassen, wie seine Antwort ausfiel. Ein leises Lachen hörte er plötzlich neben seinem Ohr, weswegen er nun doch seine Augen öffnete und Son-Goku studierend ansah.
 

"Deine Küsse heizen mich weitaus mehr an, als die von Chichi" murmelte Son-Goku schließlich und nahm erneut die Lippen des Prinzen in Besitz. Vegeta grinste in ihren Kuss hinein, hätte auch zu gern eine passende Antwort gegeben, aber dazu hätte er auch noch später Zeit. Doch durch ein Klingeln, welches eindeutig vom Telefon kam, ließen sie voneinander ab und sahen sich für einige Sekunden stumm in die Augen.
 

"Diese Furie kann mir sowieso nicht das Wasser reichen und nun geh von mir runter". Mit einer auffordernden Geste deutete Vegeta an, dass der Jüngere von ihm runter gehen sollte. Erst nach wenigen Minuten und einem belustigten Grinsen auf den Lippen stieg Son-Goku von Vegeta runter und sah dabei zu, wie der Ältere zum Telefon lief, nachdem er vom Tisch gestiegen war, ehe er den Hörer in die Hand nahm.
 

"Wer stört?" rief Vegeta in den Hörer, weswegen er hinter sich ein belustigtes Lachen vernehmen konnte, ehe sich zwei Arme um seinen Körper schlangen. Vorsichtig sah er zu Kakarott auf, welcher seinen Kopf nun auf seine Schulter legte und ihn dabei aus verklärten Augen musterte. Scheinbar war Vegeta mit seiner momentanen Empfindung nicht allein, doch weiter darüber nachdenken konnte er nicht, da er Bulma's Stimme hören konnte.
 

"Wie bitte? Die Furie will tatsächlich mit Kakarott reden? Nein... Ja... Schrei nicht so in den Hörer, sonst lege ich sofort wieder auf... Ja, ich richte es ihm aus". Kurz darauf legte Vegeta lautstark auf und schob den Jüngeren von sich. "Genug gekuschelt, Kakarott. Deine Frau will mit dir sprechen". Son-Goku neigte seinen Kopf fragend, da er es nicht glauben konnte. Hatte Bulma es tatsächlich geschafft, Chichi dazu zu bringen, noch mal mit ihm zu reden? Wieso freute er sich dann nicht darüber? Lag es vielleicht daran, weil er eben noch an den Lippen des Prinzen gehangen hatte?
 

Vegeta erahnte bereits den Zwiespalt, in welchen sich sein Kampfgefährte befinden musste, weswegen er sich seufzend die Schläfen massierte. "Ich... Ich kann nicht, Vegeta... Für ein Gespräch ist es zu spät" murmelte Son-Goku und senkte seinen Kopf gen Boden. Ja, es war zu spät für eine Aussprache, denn er hatte Chichi bereits betrogen. Okay, ob ein Kuss wirklich Betrug war, dass wusste er nicht, aber Chichi würde es sicherlich so sehen, oder?
 

"Du musst, Kakarott. Sei kein Feigling und stell dich deiner Verantwortung. Entweder, du vergisst unseren Kuss und lebst dein gewohntes Leben weiter, oder du beichtest und hoffst, dass deine Frau Verständnis für dich aufbringt, obwohl ich dieser Furie so etwas nicht zutraue". Ja, Vegeta hatte vollkommen Recht, denn er konnte doch nicht einfach hier bleiben, wie ein jämmerlicher Feigling, oder? Er musste sich seiner Verantwortung stellen und seiner noch Ehefrau in Ruhe verklickern, dass er nicht mehr zurück wollte. Er konnte es nicht mehr, weil er Chichi hintergangen hatte.
 

"Okay... Ich rede mit ihr, aber... Würdest du mich vielleicht begleiten?" wollte Kakarott von ihm wissen, weswegen Vegeta wieder zu ihm aufblickte. Son-Goku wollte, dass er mit ihm zu Chichi kommen würde? Gut, wenn es denn weiter nichts war, dachte er sich insgeheim. Schließlich war er an der Lage des Jüngeren auch nicht so ganz unschuldig, da er sich auf diesen Kuss eingelassen hatte. "Einverstanden" murmelte er zustimmend, weswegen er im nächsten Moment eine Hand auf seiner Schulter spürte und im nächsten Augenblick im Wohnzimmer dieser Furie stand. Okay, dass sicherlich nicht rosige Gespräch konnte beginnen.

Endgültiger Schlussstrich!

"Vegeta? Mit dir hätte ich nun nicht gerechnet" gab Bulma verwundert und auch erstaunt von sich. Die beiden Frauen saßen mit Tee und Gebäck auf der Couch, wobei die Schwarzhaarige nun ein weniger zufriedenen Eindruck machte. Scheinbar passte es ihr nicht, dass der Prinz auch anwesend war, oder? Weiter darüber nachdenken, warum dieser ungehobelte Kerl nun auch hier war konnte sie nicht, da der Ungehobelte sein Wort erhob und sein Mitkommen erklärte. "Ich bin auch nur hier, weil mich diese Sache nun ebenfalls etwas angeht. Allein wegen Kakarott bin ich mitgekommen".
 

Bulma neigte ihren Kopf fragend und nun fiel ihr auch auf, dass beide Saiyajins ihre alltägliche Kleidung trugen, anstatt wie gewohnt einen Kampfanzug. Ach ja, sie waren zusammen außer Haus gewesen, dachte sie sich insgeheim und sah Vegeta und auch Son-Goku dabei zu, wie sie sich auf die gegenüber liegende Couch setzten. Während der Prinz wie immer sehr stolz wirkte und auch seine Arme vor der Brust verschränkt hielt, schien Son-Goku sehr nervös zu sein. Warum? Hatte er vielleicht ein schlechtes Gefühl, obwohl sie zu Vegeta am Telefon gemeint hatte, Chichi wolle nun ein klärendes Gespräch mit ihrem Ehemann führen?
 

"Also..." begann die Schwarzhaarige und stellte ihre Teetasse ab, während sie ihren Ehemann ins Visier nahm. "Ich habe gestern Abend wohl ein bisschen überreagiert, was Trunks und Son-Goten betrifft. Allerdings erwarte ich immer noch eine Entschuldigung von dir, Son-Goku". Sie sprach ruhig, weswegen der Jüngere nervös an seinem Hosenbein zupfte. Okay, Chichi schien mit der Beziehung von Son-Goten zu Trunks einverstanden zu sein, aber wie erklärte er ihr nun sein Vergehen? Hatte er überhaupt noch das Recht, sich für irgendwelche Worte zu entschuldigen?
 

"Du solltest ihr erstmal das mit mir beichten, Kakarott. Ich bin nicht ohne Grund mit zu diesem Weib gekommen". Son-Goku sah sofort zum Prinzen, dessen Hand er auf seiner Schulter spüren konnte und deswegen hörte er auch die Stimme des Älteren deutlich in seinen Gedanken. Ja, er musste Vegeta beipflichten und er war ihm erneut so unendlich dankbar, dass er das hier nicht allein durchstehen musste. Ohne Vegeta, seinen besten Freund, wäre er vermutlich total aufgeschmissen, oder?
 

"Also... Bevor ich mich bei dir entschuldige... Ich muss dir etwas sagen, Chichi" murmelte Son-Goku kleinlaut und betrachtete interessiert den Boden unter seinen Füßen. Er konnte ihr bei dieser Beichte einfach nicht in die Augen sehen, denn in all den Jahren hatte er sich streng an seine Prinzipien gehalten. Und nun? Erst der Kuss heute Morgen, welchen er nicht mal zu seinem Vergehen zählte, aber das vorhin in der Küche hatte er bewusst getan. Er hatte bewusst seine Lippen auf die des Prinzen gelegt, ohne Skrupel oder sonstige Anzeichen von Reue.
 

Bulma war verwirrt, denn scheinbar war etwas passiert, worüber Son-Goku erstmal mit Chichi sprechen musste. Als sie einen prüfenden Blick zu Vegeta wagte, beugte sie sich minimal vor, da sie ihren Augen nicht traute. Trug der Prinz tatsächlich einen Knutschfleck auf der linken Seite des Halses? Moment, dachte sie sich. Heute Morgen war der Knutschfleck noch nicht zu sehen gewesen, also stellte sich ihr die Frage, mit wem Vegeta wohl geknutscht hatte. Eine Frau? Nein, eher unwahrscheinlich, oder doch?
 

Stumm machte sie auf sich aufmerksam und deutete dabei auf ihren Hals, nicht ohne dabei ein fragendes Gesicht zu ziehen. Schließlich wollte sie schon gern wissen, mit welchen möglichen Tussen der Prinz verkehrte. Vegeta zog seine linke Augenbraue hoch und fasste sich dabei am Hals, auf die Stelle, welche Bulma meinte und befühlte seine Haut. Ach ja, war sein nächster Gedanke und zog ein missmutiges Gesicht. Echt toll, dachte sich Vegeta, denn Bulma hatte scheinbar den Knutschfleck gesehen, für welchen Kakarott die alleinige Verantwortung trug.
 

"Besten Dank für dein Andenken, Kakarott" rief er in Gedanken und vermittelte somit, dass er nicht gerade begeistert zu sein schien. Son-Goku wusste im ersten Moment auch nicht, was der Prinz genau meinte, doch als er dem Finger folgte und kurz darauf den rötlichen Fleck entdeckte, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf, während er eine entschuldigende Miene auflegte.
 

Die Blauhaarige hatte die Gesten und Mimiken der beiden Saiyajins genauestens verfolgt und so langsam fiel bei ihr der Groschen. Vegeta und Son-Goku? Wie konnte denn das passieren? Sicher, der Prinz war in den letzten Jahren viel netter zu Son-Goku geworden, aber so nett? Nein, bestimmt erklärte ihr langjähriger Freund gleich alles mit logischen Worten, sonst würde diese Ehe mit Sicherheit scheitern. Ihre Sitznachbarin schien noch gar nichts zu ahnen, da sie noch immer sehr ruhig wirkte und auf Son-Goku's Worte wartete, welche nun unweigerlich in den Raum geworfen wurden.
 

"Du weißt sehr wohl, dass in den letzten Jahren nicht viel zwischen uns passiert ist, oder?" erklärte Son-Goku nun zaghaft und erhielt ein angespannt wirkendes Nicken seiner Ehefrau, welche sich vermutlich schon die wildesten Geschichten ausmalte. Bulma fasste mehr und mehr alles zusammen, denn scheinbar war das mit Vegeta nur eine einmalige Sache gewesen, oder? Ob der Prinz sich dessen bewusst war? Die Erfinderin wusste es nicht und lauschte interessiert den weiteren Worten ihres langjährigen Freundes.
 

"In der letzten Nacht habe ich nicht allein im Bett geschlafen und... Nein... Nicht das, was du nun denkst, Chichi... Ich wollte doch nur nicht alleine sein und... Nur ein bisschen... Kuscheln" stotterte Son-Goku vor sich her, errötete leicht und kratzte sich verlegen an der Wange. Er wollte nun nicht wissen, was die beiden Frauen dachten, noch weniger Vegeta, dessen Hand mehr Druck auf seiner Schulter ausübte.
 

"Wie niedlich du dich ausdrückst, Kakarott. Ich muss mir gerade ernsthaft das Schmunzeln verkneifen" neckte er den Jüngeren, weswegen dessen Röte noch ein wenig zunahm. Echt süß, wie der junge Saiyajin hier versuchte, die gestrige Nacht zu erklären, aber er konzentrierte sich nun wieder auf Chichi's Mimik, welche irgendwie erstarrt wirkte. Wunderte sie sich gerade wirklich, dass ihr feiner Ehemann eine anlehnende Schulter gesucht hatte? Konnte sie Son-Goku's Verhalten denn gar nicht nachvollziehen?
 

"Heute Morgen ist dann... Ähm... Ein Unfall passiert. Kann ich das überhaupt so nennen?". Am Ende des Satzes wirkte Son-Goku nachdenklich und blickte zur Zimmerdecke. Er wusste es doch nicht, denn er war doch noch so müde gewesen, so unaufmerksam, um zu merken, wen er da mit seinen Lippen liebkost hatte. Vegeta konnte sich nun doch nicht mehr zurückhalten, weswegen ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien. Eigentlich gar nicht seine Art, aber Kakarott wirkte im Moment wahrlich unbeholfen.
 

"Ich war noch im Halbschlaf und die Person neben mir war mir so unglaublich nahe und... Ich habe mich auch so wohl gefühlt und deswegen... Na ja... Habe ich die Person einfach, ohne weitere Gedanken zu verschwenden, geküsst". Bulma grinste nun ebenfalls und es schien auch so, als würde es der Prinz nicht sonderlich schlimm empfinden. Heute Morgen hatte er einen lockeren und auch sehr gefassten Eindruck gemacht, weswegen sie glaubte, dass er wohl mit Son-Goku hinterher gesprochen haben musste. Es würde sie dennoch interessieren, wie Vegeta wohl genau reagiert hatte. War er wütend gewesen, oder hatte er Son-Goku's Kuss nachvollziehen können?
 

Chichi entgleisten sämtliche Gesichtszüge, ehe sie sich dann doch lautstark zu Wort meldete. "Wie bitte? Du betrügst mich mit einer fremden Frau?" wollte Chichi aufgebracht wissen und beinahe hätte Vegeta laut gelacht, hätte er nicht eine so gute Selbstbeherrschung. Er war doch keine Frau, oder hatte er etwa neuerdings Brüste? Nein, davon hätte er schon längst gewusst. Abwartend sah er nun wieder zu Kakarott, wobei er Bulma's Blick streifte, welche schon längst zu wissen schien, um wem es sich hier eigentlich handelte. Hätte Vegeta auch gewundert, wenn Bulma nicht sofort dahinter gestiegen wäre, oder?
 

"Chichi, ich... Nein, keine Frau, also..." stammelte Son-Goku und sah hilfesuchend zum Prinzen, welcher seicht den Kopf schüttelte. Es war offensichtlich, dass sein Kampfgefährte vor dem nächsten Schritt furchtbaren Schiss hatte, weswegen er nun das Ruder in die Hand nahm. "Dein feiner Ehemann hat mich geküsst und weil ich noch so verschlafen war, bin ich auch auf seinen Annäherungsversuch eingestiegen. Pech gehabt, wenn man seinen Mann auf sexueller Basis vernachlässigt und... Ich sage dir noch etwas. Dein geliebter Ehemann hätte mich vorhin, hätte nicht dieses bekloppte Telefon geklingelt, beinahe in der Küche vernascht. Gibt dir das nicht zu denken, verehrte Chichi? Nach fast zwei Jahren keinen Sex erwartest du doch nicht wirklich, dass Kakarott dir treu bleibt, oder?".
 

Son-Goku's Augen weiteten sich und am liebsten hätte er dem Prinzen nun eine gescheuert. Wieso sagte Vegeta das so hart? So, als wolle er Chichi ernsthaften Schaden auf seelischer Ebene zufügen? Warum machte er das? Sicher, stumm hatte er dem Prinzen um Hilfe gebeten, aber doch nicht so. Wie sollte er denn nun seine Ehe retten? Verdammt, auf Vegeta war einfach kein Verlass, wenn es um solche Dinge ging. Genau, dachte sich der Jüngere. Vegeta hasste Chichi und schien diesen Triumph, dass sie gerade beinahe in Tränen ausbrach, wahrlich zu genießen.
 

"Warum hast du das gemacht, Vegeta?" wollte er gedanklich an den Prinzen gewandt wissen. Er war wütend, da seine Frau sich nun die Augen aus dem Kopf heulte. Er hatte es ihr doch schonend beibringen wollen, in der Hoffnung, dass sie ihm verzeihen könne, aber der werte Prinz musste ihm nun alles kaputt machen. Warum? Er hätte Vegeta lieber zu Hause lassen sollen, auch wenn er sich in dessen Beisein natürlich wohler fühlte.
 

"Ich habe lediglich die harte Wahrheit gesagt, Kakarott. Du brauchtest mich vorhin und das ist nun mal die Realität. Was wäre wohl geschehen, wenn das Telefon nicht geklingelt hätte? Du wärst wie ein ausgehungertes Tier über mich hergefallen, oder täuschen mich meine Sinne?" entgegnete Vegeta nicht minder wütend, da er nicht verstehen konnte, warum der Jüngere nun solch ein Drama machte. Wie lange hätten sie hier denn noch sitzen und um den heißen Brei reden sollen?
 

"Vegeta, ich...". "Nein, manchmal ist die knallharte Wahrheit besser. Du musst sie in ihre Schranken weisen und mit offenen Karten spielen. Glaub mir, dann bist du besser dran". Son-Goku seufzte leise, ehe er die Hand von seiner Schulter entfernte und nochmals in die schwarzen Augen des Älteren blickte. Keinerlei Wut konnte er mehr in ihnen erkennen. Nein, er sah Besorgnis, auch wenn nur ein kleiner Funke. Er hatte verstanden, warum Vegeta die harte Wahrheit benutzt hatte, denn er selbst konnte es nun mal nicht. Son-Goku war eben viel zu gutherzig und hätte wohlmöglich noch gekniffen.
 

Chichi jammerte immer wieder, lehnte sich an Bulma's Schulter und wusste einfach nicht, was sie dazu hätte sagen sollen. Sie konnte ihrem treuen Ehemann keine Vorwürfe machen, denn das, was Vegeta eben gesagt hatte, stimmte natürlich. Seit Jahren lief zwischen Son-Goku und ihr nichts mehr und das hatte natürlich auch seinen Grund. Vielleicht war es an der Zeit mit der Wahrheit zu beginnen, bevor sie ihrem Ehemann noch irgendwelche Vorwürfe machte, denn so ganz unschuldig war sie nämlich auch nicht.
 

"Ich habe dir immer vertraut, Son-Goku und ich kann dein Fremdgehen sogar verstehen. Es wundert mich, dass du es überhaupt so lange ohne mich aushalten konntest" murmelte sie schließlich leise und brachte Bulma dazu ein verwundertes Gesicht aufzulegen. Wie bitte? Chichi konnte Son-Goku's Fremdgehen nachvollziehen? Warum? Was steckte hinter diesen Worten? Auch Vegeta schien irritiert, aber er dachte sich seinen Teil bereits, weswegen er seine Hand erneut erhob und diese auf Son-Goku's Schulter legte. "Deine Frau trägt keine reine Weste" teilte er seine Vermutung mit, weswegen Son-Goku einen verwirrten Eindruck machte. Wie? Was meinte der Prinz damit?
 

"Seit drei Jahren habe ich eine Affäre und deswegen klappt das zwischen uns auch nicht mehr, Son-Goku. Es tut mir so schrecklich leid, dass ich dich so im Stich gelassen habe, aber du warst auch nie für mich da, wenn ich dich gebraucht hätte" erklärte Chichi bedauernd und betrachtete dabei ihre Teetasse. Son-Goku wusste nun nicht so genau, wie er sich fühlen sollte, schluckte hart, denn mit dieser Nachricht hätte er nun gar nicht gerechnet. Seit drei Jahren ging ihm seine Ehefrau fremd? Sie schlief mit einem anderen Mann? Warum? Wieso war sie denn nie zu ihm gekommen? Sie hätte doch mit ihm reden können, oder etwa nicht?
 

"Du zitterst, Kakarott. Sollen wir gehen? Du musst dir das nicht länger anhören, wenn du nicht willst". Son-Goku schüttelte seinen Kopf zu der gedanklichen Frage, denn er wollte wenigstens noch wissen, mit wem Chichi sich vergnügte. Es schmerzte unsagbar, dass sie sich einfach in die Arme eines anderen Mannes begab. Warum? Er war ihr immer treu gewesen, außer heute Morgen und das vorhin in der Küche. Nie hatte er eine andere Frau angesehen. Wieso trampelte sie einfach auf seine Gefühle herum?
 

"Wer? Kenne ich ihn?" fragte er leise, doch seine Stimme machte deutlich, dass er nun einen Namen hören wollte. Chichi schluckte, ehe sie ein Stück von ihrer Freundin wegrutschte, ehe sie einen leisen Namen in den Raum warf, welcher nicht nur Bulma erschreckte, sondern auch Vegeta, aber auf eine andere Art und Weise. Sie führte eine Affäre mit dem Narbengesicht? Sie zog diesen Versager vor? Kakarott war weitaus ansehnlicher und vor allem viel stärker, weswegen er stark vermutete, dass dieses Weib an Geschmacksverirrung litt.
 

"Yamchu... Ja... Ich hätte es wissen müssen. Er hat uns in den letzten Jahren sehr häufig besucht und ich... Ich war trainieren in den Bergen. Er gab dir das, was ich dir auch hätte geben können. Du wolltest nie mit mir schlafen, also warum machst du mir Vorwürfe? Nein, du sagst immer nur, dass ich mir eine Arbeit suchen soll und... Gestern Mittag, als ich dir meine Meinung sagte... Du wirfst mich einfach raus und drohst mir mit der Scheidung. Ich sage dir nun was, Chichi. Nicht du lässt dich von mir scheiden, sondern ich mich von dir. Den Eid, den ich vor etlichen Jahren geschworen habe, werde ich brechen, denn du kannst ruhig glücklich mit Yamchu werden". Nach diesen Worten erhob sich Son-Goku, kämpfte bereits mit den Tränen, aber er schaffte es noch rechtzeitig ins Schlafzimmer, wo er einige Taschen mit seinen letzten Klamotten bepackte und dabei auch auf ihr gemeinsames Fotoalbum stieß.
 

Mit dem Album in der Hand ließ er sich aufs Bett fallen und blätterte Seite um Seite. Gott, er war damals so glücklich mit ihr gewesen und nun? Nun hatte sie sich einfach in die Arme eines anderen Mannes geworfen, dazu noch einen guten Freund von ihm, welchen er schon so lange kannte. War Bulma vielleicht auch geschockt? Schließlich war Yamchu mal ihr Freund gewesen, oder? Ja, Bulma hatte Yamchu einst so sehr geliebt, doch für Vegeta hatte sie ihn verlassen. Natürlich war das nicht die feine englische Art, aber mit Vegeta war sie viele Jahre über sehr glücklich gewesen, bis das Feuer ihrer Liebe erloschen war. Genauso wie sein Feuer der Liebe nun endgültig erlöschen würde. Keine Minute länger wollte er mehr hier in diesem Haus verbringen. Er würde einfach einen Neuanfang wagen, damit auch er wieder glücklich werden konnte.
 

Ein leises Klopfen ließ ihn aufsehen, direkt in schwarze Augen, welche ihn studierend musterten. Sofort wendete er seinen Blick wieder ab, nahm einige Bilder aus dem Album, darunter auch Bilder seiner Kinder, die er natürlich mitnehmen würde. Die Bilder, worauf er mit Chichi zu sehen war, zeriss er einfach und ließ Schnipsel für Schnipsel auf dem Boden gleiten. Einige Tränen folgten und fielen dumpf auf dem Boden, ehe er zwei tröstende Arme um sich spürte. Ein muskulöser Körper hielt ihn fest, gab ihm Trost, welchen er nun benötigte, denn er machte sich Vorwürfe, weil seine Ehe einfach so in die Brüche gegangen war.
 

"Kakarott..." hörte er seinen Namen leise sagen, sah zum Prinzen auf, welcher extra für ihn in die Hocke gegangen war und schloss seine Augen. Zwei Daumen wischten die Tränen fort, ehe sein Gesicht von zwei Händen umschlossen wurde. "Ich bin immer für dich da, wann immer du meine Hilfe brauchen solltest. Wofür sind Freunde denn sonst da?" murmelte Vegeta leise und strich mit seinem linken Daumen erneute Tränen fort, welche seine Finger benetzten. Kakarott sah in diesem Moment so zerbrechlich aus, dass es ihm selbst fast das Herz zeriss. Der Gefühlsausbruch heute Morgen war nicht so schlimm gewesen, weswegen er nun all sein Feingefühl nutzen musste. Er wusste, er musste Kakarott nun mit Samthandschuhen anfassen, sonst würde er wirklich noch zerbrechen.
 

"Vegeta... Glaubst du, dass ich einen Neuanfang machen kann? Kann ich mich irgendwann neu verlieben?" wollte Son-Goku mit brüchiger Stimme wissen, ehe der Prinz sich neben dem Jüngeren aufs Bett setzte und dessen Kopf nahe an seine Brust zog. Beruhigend fuhr er mit seinen Händen über den muskulösen Rücken des jungen Saiyajin, während er nach den passenden Worten suchte, um Son-Goku begreiflich zu machen, dass es für einen Neuanfang nie zu spät war. "Natürlich kannst du einen Neuanfang wagen und ich werde dir helfen, wenn es mir möglich ist und... Das mit der Liebe... Lass dir Zeit, Kakarott. Die Zeit muss nun erstmal deine Wunden heilen und dann... Vielleicht begegnet dir dann eine Frau, die deine Fähigkeiten und deine Qualität zu schätzen weiß".
 

Son-Goku lächelte leicht und klammerte sich an den Prinzen fest, welcher wirklich einfühlsam sein konnte. So ungewohnt und dennoch verständlich, denn er wusste doch, dass sich gerade Vegeta in den letzten Jahren so sehr verändert hatte. Vor das Geschehen mit Boo wäre diese Art der Unterhaltung nicht möglich gewesen, aber sie waren dann doch schließlich die besten Freunde geworden, welche aufeinander achteten und sich gegenseitig den Rücken deckten.
 

"Komm, Kakarott. Wir gehen nach Hause und dann bekommst du ein Spezialtraining. Das wird für ausreichend Ablenkung sorgen". Zustimmend nickte der Jüngere, nahm die Taschen in die Hände und gab Vegeta die Bilder, welche er nun nicht wirklich tragen konnte, ohne sie zu zerknittern. Der Prinz nahm die Bilder neugierig entgegen und betrachtete sie schnell, bemerkte dabei natürlich auch, dass es sich um Aufnahmen der Kinder des Jüngeren handelten, weswegen er ein kleines Lächeln auflegte. Ja, Son-Gohan und Son-Goten konnte der junge Saiyajin noch vertrauen, aber diese Furie hatte nun wirklich eine Grenze überschritten.
 

Langsam liefen sie in den Flur zurück, wo Chichi nun alleine saß. Mit etlichen Taschentüchern in der Hand weinte sie ihren Kummer von der Seele, doch Son-Goku schenkte ihr nur kurz Beachtung, ehe er weiter durch den Raum lief und schließlich die Haustür erreichte. "Son-Goku..." hörte er seine noch Ehefrau sagen, doch drehte er sich nicht um, sondern verweilte mit der Hand auf der Klinke, da er ihr zuhören würde.
 

Vegeta stand neben Kakarott und sah auf das Häufchen Elend, welches sich die Ehefrau des Jüngeren schimpfte. Wie hatte sie es nur wagen können, seinen Kampfgefährten dermaßen zu verraten? Kakarott hatte immer alles für seine Familie getan, hatte sie etliche Male beschützt und war für sie sogar gestorben und wie dankte es diese Frau? Wäre sie seine Frau in diesem Moment, er wüsste wirklich nicht, ob er sie umbringen würde. Jedoch war genau das nicht der Fall und vielleicht war dies auch besser so.
 

"Ich wollte dich niemals verletzen, Son-Goku. Ich bereue unsere Ehe nicht, aber unsere Zeit ist schon seit Jahren vorbei" erklärte Chichi bekümmert und schniefte in ein Taschentuch. Bulma schien vor einigen Minuten gegangen zu sein, was Vegeta schon stutzen ließ. War sie vielleicht von ihrer angeblich besten Freundin enttäuscht? Ja, mochte sein, denn vor vielen Jahren war seine Ex noch mit diesem Yamchu liiert gewesen. Und nun? Nun führte Chichi eine Affäre mit diesem Narbengesicht.
 

"Leb wohl, Chichi" murmelte Son-Goku bedrückt und ergriff die Hand des Älteren, ehe er die Türe öffnete und den Prinzen mit sich nach draußen zog. Die Türe fiel schließlich ins Schloss und eine eisige Stille legte sich über beide Saiyajins, welche jedoch vom Älteren nach längerem Zögern durchbrochen wurde. "Kakarott... Gib mir deine Hand". Verwundert sah der Jüngere zum Prinzen hinab, nahm alle Taschen in die linke Hand und streckte schließlich seine Finger aus. Die Hand Kakarott's schloss Vegeta in seine, ehe er mit dem jungen Saiyajin vom Boden abhob.
 

"Ich wage mit dir diesen Neuanfang" hauchte der Prinz und sah zuversichtlich in den Himmel, welcher sich langsam rötlich verfärbte. Die Sonne neigte sich gen Horizont und bald würde es Abendessen geben. Mit diesem Wissen zog er Son-Goku hinter sich her, der untergehenden Sonne entgegen, auf dem Weg zu Kakarott's neuem Zuhause, denn vorerst würde er bei ihnen bleiben, wie auch der Sohn des stärksten Mannes im ganzen Universum.

Verletzte Seele!

Eine ganze Woche war ins Land gezogen, in welche sich Bulma, die beiden Jungs und auch Vegeta ihre Gedanken machten. Statt einen Neuanfang zu beginnen, wie es sich der Prinz erhofft hatte, zog sich der junge Saiyajin immer weiter zurück. Er kam nicht mehr an Kakarott ran, weswegen er seinen Frust beim Training abtrainierte, aber nicht mal das half, denn er machte sich mittlerweile ernsthafte Sorgen um seinen Artgenossen. Wie lange wollte Son-Goku denn noch in seinem Zimmer bleiben und jeglichen Kontakt zur Außenwelt vermeiden?
 

"Vegeta... Ich störe dich ungern beim Training, aber...". Der Prinz hielt in seinen Schlägen inne und sah zu einem Monitor, auf welchen er Bulma erkennen konnte. Nun, sie störte eigentlich selten, da sie genau wusste, dass er bei seinem Training nicht gestört werden wollte. Jedoch schien sie nun einen wichtigen Grund zu haben, weswegen er auf ihre nächsten Worte wartete. "Ich mache mir wahnsinnige Sorgen um Son-Goku. Seit Tagen hat er nichts mehr gegessen und er weigert sich immer noch vehement aus dem Zimmer zu kommen" erklärte die Blauhaarige ihr Anliegen und erhoffte sich nun von ihrem Ex wenigstens Hilfe.
 

Vegeta schaltete die Gravitation aus, schnappte sich ein Handtuch und wischte sich den Schweiß aus seinem Gesicht. Was sollte er denn noch tun? Er hatte es doch schon mit Worten versucht, aber der Jüngere wollte diesmal einfach nicht hören. Auch bei Vegeta gab es Grenzen, an denen er stieß und nun nicht weiter wusste. Kakarott hatte sich in all den Jahren noch nie so benommen und deswegen erschien Vegeta diese Situation auch sehr neu.
 

"Ich versuche mein Glück, aber erwarte nicht zuviel von mir, Bulma" entgegnete er ihr schließlich, weswegen die Erfinderin ein kleines Lächeln auflegte. Hoffentlich drang Vegeta endlich zu Son-Goku durch und brachte ihn wieder zur Vernunft. Er konnte doch unmöglich den Rest seines Lebens in dem Zimmer bleiben, oder? Das Leben ging doch sonst auch irgendwie weiter, also wieso verhielt sich ihr langjähriger Freund nur so seltsam?
 

Vegeta verließ seinen Gravitationsraum, lief einige verwirrende Gänge entlang, ehe er bei der Treppe hielt, welche in die erste Etage führte. Langsam erklomm er die Stufen und bog schließlich den rechten Gang ein. Nach weiteren Schritten erreichte er sein Zimmer, in welches er ging und sich aus seinem Kleiderschrank frische Klamotten fischte. An Training war nun nicht mehr zu denken, denn seine Sorge um den jungen Saiyajin wuchs mit jedem weiteren Tag stetig an. Noch immer fragte sich Vegeta, wieso sein Artgenosse mit niemanden reden wollte, obwohl er doch vor einer Woche gemeint hatte, dass er immer für Kakarott da sein würde.
 

Überlegend ging Vegeta ins angrenzende Bad, denn er wusste einfach nicht, wie er den Jüngeren aus dem Zimmer locken könnte. Natürlich hätte er schon längst die Tür aufbrechen können, aber gerade weil sich Kakarott verbarrikadierte und der Prinz den Grund mit normalen Mitteln erfahren wollte, hielt er sich mit seinem Temperament zurück.
 

Er genoss das kühle Nass auf seiner Haut, schaltete bei dieser erholsamen Dusche für wenige Sekunden ab und stieß einen wohligen Seufzer aus. Es fehlte ihm hier an nichts, musste sich der Prinz mal wieder eingestehen. Er hatte ein Dach über dem Kopf, bekam jeden Tag seine Mahlzeiten und konnte endlos lang trainieren. Er war der Erfinderin wirklich sehr dankbar, denn sie hätte ihn nach ihrer Trennung auch vor die Tür setzen können, aber genau das hatte sie nicht getan. Nein, Bulma hatte stattdessen gemeint, er solle zum Wohle ihrer Kinder bleiben und ihnen ein guter Vater sein.
 

Der Prinz schreckte aus seine Gedanken, als er die Klingel der Haustüre vernahm. Wer kam denn nun zu Besuch? Er spürte zwei vertraute Auren und dazu noch eine etwas Schwächere, welche sich nun in die Küche begaben. Bei der schwächsten Aura vermutete er sofort ein Kind, weswegen er seine Augen schloss und ein kleines Lächeln auflegte. Nun wurde ihm klar, wer die Besucher waren. Videl und Son-Gohan, welche ihre vierjährige Tochter Pan mitgebracht hatten.
 

Er beendete schließlich seine Dusche, stieg aus dieser und trocknete sich mit einem Handtuch ab. Nackt ging Vegeta zurück in sein Zimmer, hatte er seine Klamotten auf dem Bett liegen gelassen und zog sich eine frische Shorts, eine hellblaue Jogginghose und dazu ein weißes Muskelshirt an. Ein zaghaftes Klopfen an seiner Tür ließ ihn augenblicklich aufsehen, ehe er die Tür öffnete und kurz darauf in zwei junge Gesichter blickte. Zwei blaue Augen strahlten ihn förmlich an, während die schwarzen Seen voller Neugier auf ihm gerichtet waren.
 

"Papa, guck mal. Pan ist da" rief Bra fröhlich und deutete auf das Mädchen neben sich, welche einen Kopf kleiner war. Zaghaft lächelte das schwarzhaarige Mädchen, da sie nicht wusste, ob Vegeta gute Laune hatte. Ihr Papa hatte ihr mal erklärt, dass der Prinz nicht so freundlich war, wenn er schlechte Laune hatte und deswegen trat sie ihm immer mit einer gewissen Vorsicht gegenüber. Als Vegeta jedoch auch ein kleines Lächeln auflegte und sogar in die Hocke ging, war sich die Kleine sicher, dass Vegeta gute Laune verspürte.
 

"Hallo, Onkel Vegeta... Wo ist denn mein Opa? Mama hat gesagt, ich soll dich fragen". Vegeta grinste schief, denn an die Bezeichnung 'Onkel' musste er sich noch gewöhnen. Bevor er jedoch zur Antwort hätte ansetzen können, übernahm dies seine süße Tochter. "Dein Opa hat sich im Zimmer eingeschlossen. Papa hat gesagt, dass Tante Chichi gemein zu ihm war und deswegen ist Onkel Son-Goku total traurig". Vegeta lächelte innerlich, denn irgendwas hatte er ihr erzählen müssen. Nur die Wahrheit konnte er ihr nicht sagen, war sie nun mal noch zu klein, um solche Dinge zu verstehen.
 

Pan machte ein trauriges Gesicht, ehe sie am Shirt des Prinzen zupfte. "Ich will zu Opa" rief sie aufgebracht, denn sie konnte nicht glauben, dass ihre Oma gemein zu ihrem Opa gewesen war. Papa und Mama hatten auch nichts gesagt, also war bestimmt alles in Ordnung, oder? Vegeta erhob sich seufzend, denn er konnte ihre Unruhe deutlich spüren. Nun, vielleicht konnte Kakarott's Enkelin etwas tun, denn gerade junge Kinder hatten einen sehr guten Einfluss, oder etwa nicht?
 

"Ja, ich bringe dich doch hin" murrte er, als sie noch mehr an ihm zerrte, diesmal an seinem Hosenbein, da es ihr scheinbar zu langsam ging. Warum eigentlich immer er? Bulma schickte auch ständig Bra zu ihm, damit er sich mit ihr beschäftigte. Sah er vielleicht wie ein Babysitter aus, welcher gern mit Puppen spielte? Gott, wenn er daran dachte, dann wurde ihm wieder schlecht. Jedoch wurde er aus seine Erinnerung gerissen, als er zwei Ärmchen an seinen Beinen spürte, welche genügend Kraft aufbrachten, um ihn anschieben zu können. "Onkel Vegeta, du trödelst so... Lauf doch mal schneller" nuschelte Pan und schob mit aller Kraft den Prinzen an, welcher erneut seufzte, ehe er bei einer geschlossenen Tür hielt und zaghaft anklopfte.
 

"Kaka... Son-Goku, deine Enkelin ist hier. Sie möchte dich sehen". Gott sei Dank, er hatte noch mal die Kurve gekriegt, aber es war ihm noch nie sonderlich leicht gefallen, ständig den Erdennamen des Jüngeren zu gebrauchen. In seinen Augen hieß der junge Saiyajin nun mal Kakarott und irgendwann würde er es auch seiner Tochter und der kleinen Pan begreiflich machen, welche sehnsüchtig auf das Türöffnen wartete. Ob Kakarott wirklich die Tür öffnen würde? Große Hoffnungen hegte er schon, allein weil die Kleine neben ihm hibbelig wurde.
 

Nach weiteren Minuten passierte immer noch nichts, weswegen die Schwarzhaarige lautstark schniefte. "Opa hat mich gar nicht mehr lieb" schrie sie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Bra versuchte die Kleine zwar mit Worten zu beruhigen, doch auch nach weiteren fünf Minuten weinte Pan unaufhörlich und schien an ihren neuen Gedanken festhalten zu wollen. Vegeta knurrte deswegen die geschlossene Tür an, denn er konnte seinen Kampfgefährte einfach nicht verstehen. Er mochte doch seine Enkelin, oder nicht? Wieso kam dieser Idiot nicht endlich raus und tröstete das aufgebrachte Mädchen, welche immer wieder schluchzte?
 

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, jedenfalls kam es dem Prinzen so vor, vernahm er das leise Klicken der Tür, da der Schlüssel betätigt worden war. Die Tür öffnete sich und ein müde aussehender Saiyajin kam zum Vorschein. Vegeta rieb sich zur Sicherheit über seine Augen, denn er glaubte einfach nicht, wie fertig Kakarott aussah. Zerzauste Haare, ein blasses Gesicht und gerötete Augen, als hätte der Jüngere in den letzten Tagen ununterbrochen geweint. Verdammt, bei diesem Anblick wurde ihm ganz anders zumute und Vegeta konnte sich ein minimales Bild davon machen, wie verletzt der junge Saiyajin eigentlich sein musste.
 

Sofort verebbten die Tränen der kleinen Pan und sprang ihrem Opa förmlich in die Arme. Beruhigend strich Son-Goku der Kleinen über den Rücken, drückte sie fest an sich, ehe er mit ihr in die Hocke ging. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen, ehe er in schwarze Augen blickte, welche ihn traurig musterten. "War Oma wirklich gemein zu dir?" wollte Pan wissen und sah ihren Opa neugierig an.
 

Son-Goku schwieg und biss sich auf die Unterlippe, während er traurig zur Seite sah. Er konnte seiner Enkelin doch nicht sagen, was sich Chichi geleistet hatte, oder? Sie würde es doch sowieso nicht verstehen und außerdem wollte er auch gar nicht mehr darüber reden. "Opa... Du...". Die Kleine blickte auf, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte und sah Vegeta fragend an, welcher leicht seinen Kopf schüttelte.
 

"Geht in den künstlichen Garten und spielt ein bisschen mit den Tieren. Son-Goku und ich kommen gleich nach" erklärte er seiner Tochter und der jungen Pan, welche nur widerwillig von ihrem Opa abließ. Der Prinz wartete, bis die beiden Mädchen im nächsten Gang verschwunden waren, ehe er sich wieder Kakarott zuwendete. Dieses traurige Gesicht und die nun aufkommenden Tränen, welche sich nun ihren Weg über die blassen Wangen suchten. Verdammt, was sollte er denn nun sagen? Zuerst sollte er den Jüngeren aufhelfen, damit sie anschließend in dessen Zimmer reden konnten, sofern Son-Goku überhaupt wollte.
 

Auffordernd streckte er seine Hand aus, welche nach wenigen Sekunden ergriffen wurde und somit zog Vegeta seinen Kampfgefährten auf die Beine. Gefährlich wankte der Jüngere, hielt sich beim Türrahmen fest und stieß ein angespanntes Keuchen aus, da ihm plötzlich schwindelig geworden war. Es war wohl keine so gute Idee gewesen, die letzten Tage die Mahlzeiten ausfallen zu lassen, oder? Deswegen fühlte er sich auch so schlapp und dazu trug auch die Schlafosigkeit wohl einiges bei.
 

Zwei Arme legten sich stützend um den Jüngeren, ehe er ins Zimmer dirigiert wurde und Vegeta mit dem Fuß die Türe hinter ihnen schloss. "Setz dich erstmal hin und dann erzählst du mir, warum du dich seit Tagen einschließt" murmelte Vegeta und schob den Jüngeren zum Bett rüber, auf welches er sich mit ihm setzte. Lange herrschte eisernes Schweigen, welches jedoch nach geraumer Zeit vom Älteren durchbrochen wurde.
 

"Warum lässt du dich nur so hängen, Kakarott? Du bist doch sonst auch nicht der Typ, der sich dermaßen aus der Fassung bringen lässt" erklärte der Prinz und legte seine Hand unter das Kinn des Jüngeren, welcher aus verweinten Augen zu ihm aufblickte. Es schmerzte Vegeta wahrlich, den sonst so immer lachenden Saiyajin in einer derartigen Verfassung zu sehen und einmal mehr schlich sich die Sorge um seinen Artgenossen in seine Glieder. Warum sprach Kakarott denn nicht mit ihm und zog stattdessen die Einsamkeit vor?
 

Ein leises Schniefen war zu hören, ehe Son-Goku von seiner Stimme Gebrauch machte, welche er seit einer geschlagenen Woche nicht mehr benutzt hatte. "Sie betrügt mich seit drei Jahren mit Yamchu... Ich verstehe einfach nicht, dass sie mir so etwas antun konnte. Bin ich ihr in all den Jahren denn wirklich so ein schlechter Ehemann gewesen?". Die Stimme des jungen Saiyajin klang brüchig und auch ungewohnt rau, ehe im nächsten Moment weitere Tränen an dessen Wangen ihren Weg hinab zum Kinn suchten. Gott, der Jüngere sah so blass und fertig aus, dachte sich Vegeta.
 

Aufmerksam lauschte Vegeta jedoch den leisen Worten, während er seinen Arm um Kakarott legte, um ihm wenigstens ein bisschen Trost zu spenden. Allein dieser Gedanke schien dem Jüngeren innerlich zu quälen und scheinbar hatte er in den letzten Tagen auch nach Gründen gesucht, um sich Chichi's Verhalten zu erklären. Jedoch fand der Prinz persönlich, dass sich sein Kampfgefährte nichts vorzuwerfen hatte. Er war stets für die Familie da gewesen, auch wenn auf eine spezielle Art und Weise.
 

"Kakarott... In meinen Augen hast du immer richtig gehandelt. Chichi hat dir zwei wunderbare und vor allem starke Söhne geschenkt, aber zu mehr war sie auch nicht zu gebrauchen". Klar, diese Worte mochten hart klingen, aber Kakarott sollte endlich aus seiner Scheinwelt erwachen und der traurigen Realität ins Auge blicken. Drei lange Jahre wurde er schließlich von seiner angeblich tollen Ehefrau verarscht und hätte Vegeta vor einer Woche nicht die knallharte Wahrheit gesagt, dann hätte Chichi vermutlich noch länger mit Kakarott gespielt, oder?
 

"Danke und... Entschuldige, dass ich dir nie die Tür geöffnet habe. Ich brauchte einfach ein bisschen Zeit für mich". Der Prinz lächelte milde, ehe er die Entschuldigung mit einem Nicken entgegen nahm. Natürlich war er sauer auf Kakarott gewesen, aber er konnte die Umstände verstehen, wenn man es ihm erklärte. Nochmals schniefte Son-Goku, ehe er sich über die Augen wischte und nun ebenfalls ein zaghaftes Lächeln auflegte. Ein ehrliches und aufrichtiges Lächeln, welches zeigen sollte, dass er dem Prinzen dankbar für dessen Worte war.
 

"Geht doch... Mein Angebot steht übrigens immer noch. Wagst du einen Neuanfang mit mir?" wollte der Ältere wissen und sah den jungen Saiyajin abwartend an. Die nächste Reaktion verwunderte Vegeta dann doch ein bisschen, da Son-Goku errötete und sich verlegen am Hinterkopf kratzte. Was wohl gerade in dessen Kopf vor sich ging? Zu gern hätte er seine gedachte Frage gestellt, aber Kakarott kam ihm zuvor und sprach leise aus, was er gerade dachte.
 

"Irgendwie klingt das aus deinem Mund so... Komisch... Du und ich einen Neuanfang wagen, also...". "Du bist mein bester Freund und nicht mein Liebhaber" brüllte Vegeta, ehe er sich wütend erhob und seine Arme vor der Brust verschränkte. Das war doch wohl die Höhe, dachte er sich insgeheim und konnte auch ein aufgebrachtes Knurren nicht unterdrücken, welches seiner Wut genügend Ausdruck verlieh. Auf solchen Mist konnte auch nur dieser Trottel kommen, oder?
 

"Weiß ich doch, Vegeta..." grinste Son-Goku und kam nicht umhin, noch einen provozierenden Satz anzuknüpfen. "Du wärst allerdings ein sehr hübscher Liebhaber, dass muss ich zugeben". Son-Goku reagierte für seine Verhältnisse noch relativ schnell und wich der Faust aus, welche eigentlich sein Gesicht hätte treffen sollen. Das Knie des Prinzen blockte er mit seiner rechten Hand ab, doch leider passte er dann doch einige Sekunden nicht auf, weswegen er rücklings auf das Bett gedrückt wurde und nun ein überheblich grinsender Prinz auf seinem Becken saß.
 

"Deine Müdigkeit und die Tatsache, dass du seit Tagen nichts mehr gegessen hast, wurde dir nun zum Verhängnis" murmelte Vegeta und strich mit seiner Hand über die Brust des Jüngeren, welcher der Hand neugierig folgte. "So? Ich wäre also ein sehr hübscher Liebhaber? Wechselst du nun zum anderen Ufer und versuchst mir den Hof zu machen?" wollte Vegeta grinsend wissen und ließ seine Hand tiefer gleiten. Er verfolgte die Mimiken des jungen Saiyajin, welcher ein leises Keuchen verlauten ließ, ehe sich dessen schwarze Seen genießerisch schlossen.
 

"Vegeta... Was hast du vor?" wollte Son-Goku wissen, als er plötzlich die warmen Finger unter seinem Shirt spüren konnte, welche ohne Unterlass über seinen Bauch glitten, hinauf zu seiner Brust und zart über seine Brustwarzen fuhren. Ein weiteres Keuchen entwich seiner Kehle, weswegen er seine Hände erhob und sich den Mund zuhielt. Gott, was gab er denn für Töne von sich? War doch peinlich, oder nicht? Er wollte gar nicht wissen, was nun Vegeta von ihm denken mochte, wenn er solche Laute von sich gab.
 

"Du würdest dich nicht mal wehren, wenn ich dich jetzt verführen würde, oder?". Augenblicklich sahen die schwarzen Augen wieder zu ihm auf, während sich die Wangen des Jüngeren rötlich verfärbten. Oh ja, dachte sich der Prinz und ließ seine Hände an den Seiten entlang gleiten und betrachtete weiterhin das Gesicht Kakarott's, dessen Augen einen verschleierten Ausdruck annahmen. Dieser Blick, dachte er sich. So voller Lust und Erwartung und dennoch sah er einen kleinen Funken Angst, welcher sich in die Glieder des Jüngeren zu schleichen schien, da dessen Muskeln plötzlich zitterten.
 

Ein leises Seufzen entfuhr den Lippen des Prinzen, ehe er seine Hände unter dem Shirt hervor zog und diese um das Gesicht des jungen Saiyajin legte. Leicht beugte er sich vor, hauchte einen zaghaften Kuss auf die geöffneten Lippen, ehe er von dem Jüngeren abließ und vom Bett stieg. "Kommst du mit runter? Es gibt gleich Abendessen" wollte Vegeta wissen, lief schon mal zur Tür und wartete auf eine Antwort, welche allerdings ausblieb.
 

Erst wenige Sekunden später hörte er Schritte hinter sich, ehe sich zwei Arme um seinen Körper legten und den Prinzen an eine stramme Brust zogen. "Es stimmt... Ich hätte mich nicht wehren können" hauchte Kakarott in sein Ohr, weswegen Vegeta erschauderte. Ja, er hatte sich so etwas Ähnliches schon gedacht, aber es verwunderte ihn auch nicht. Er selbst hätte beinahe vor einer Woche nachgegeben, wenn das Telefon nicht geklingelt hätte. Er verspürte sogar jetzt Hunger auf seinen Kampfgefährten, welcher sich eng an seinen Rücken schmiegte.
 

"Vegeta... Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Ich bekomme seit Tagen kein Auge mehr zu und...". "Einverstanden, aber du behältst deine Griffel bei dir". Sofort löste sich Son-Goku von Vegeta und grinste schief. Gut, wenn das die einzige Bedingung war, dachte er sich insgeheim. Gemeinsam traten sie auf dem Flur und liefen den Gang hinunter. Son-Goku hielt jedoch bei der Treppe und schnüffelte an sich. Gott, er roch wirklich streng, denn er war seit Tagen nicht mehr unter der Dusche gewesen. Kein Wunder, dass er seine Griffel bei sich lassen sollte, oder?
 

"Ähm... Ich komme gleich nach. Ich will nur schnell duschen" rief der Jüngere und machte auf Absatz kehrt. Vegeta blieb auf der letzten Stufe stehen und sah zur Treppe hinauf, während er ein belustigtes Grinsen auflegte. "Und ich dachte schon, du bemerkst deinen strengen Geruch nicht, Kakarott" dachte er sich und lief nun weiter Richtung Küche, in welche scheinbar heftig diskutiert wurde, wenn er sich nicht verhörte. Nun, er hörte Bulma, welche wohl mit Son-Gohan redete, aber worum es nun genau ging, würde er wohl noch in Erfahrung bringen müssen.
 

"Vegeta... Wie geht es Son-Goku?" wollte Bulma sofort wissen und sah den Prinzen forschend an, welcher in die Küche getreten war. Der Prinz begab sich wortlos zu einem Stuhl und setzte sich an den bereits eingedeckten Tisch. Vermutlich würden Son-Gohan und Videl heute Abend mitessen, aber das sollte ihn nicht weiter stören. "Damit er bei guter Laune bleibt, Bulma, sollten wir das Thema 'Furie' vermeiden" erklärte er nur und griff bereits zu einer Gabel, um seine Mahlzeit zu vertilgen, doch da fielen ihm Papiere auf, welche seine Neugier erweckten.
 

Die Gabel wieder ablegend, zog er die Papiere zu sich heran und las den Titel. "Scheidungspapiere?" dachte er sich und stand mit den Papieren auf, um diese in die nächste Schublade zu verfrachten. Kakarott musste diese Papiere nicht sofort unterschreiben, oder? Nein, heute Abend nicht, denn nun schien er den Jüngeren erstmal soweit aufgeheitert zu haben, dass er die nächsten Tage wieder gute Laune haben würde.
 

"Wieso versteckst du die Papiere, Vegeta? Findest du nicht, dass Son-Goku das endlich hinter sich bringen sollte, damit er sich erholen kann?" wollte die Blauhaarige wissen und reichte Videl eine Tasse Tee. Natürlich hatten Videl und ihr Mann schon alles von ihr erfahren und Son-Gohan hatte vorhin auch noch ein langes Gespräch mit seiner Mutter geführt. Chichi soll sich sehr oft am Telefon entschuldigt haben, aber ihr Mann hatte nicht nachgegeben und gemeint, dass es mit einer einfachen Entschuldigung bei ihm auch nicht getan wäre. Son-Goku war der Leidtragene und dessen musste sich Chichi auch bewusst werden.
 

"Damit er mir nachher wieder in Tränen ausbricht? Weißt du eigentlich, wie das ist, wenn du da sitzt und nicht so genau weißt, was du eigentlich tun sollst?". Vegeta knurrte ungehalten, denn er wollte nicht schon wieder Son-Goku trösten, welcher mit der traurigen Wahrheit noch nicht umgehen konnte. Allerdings musste er Bulma auch beipflichten. Je schneller Kakarott diese Papiere unterschrieben hatte, desto eher könne er in die Zukunft blicken und einen Neuanfang wagen.
 

"Ich weiß, es fällt dir nicht leicht, aber...". Die Erfinderin hielt in ihrem Satz inne und sah zur Tür, durch welche Son-Goku soeben getreten war. Auch er setzte sich wortlos an den Tisch und starrte nun verblüfft in die Runde, da alle Augen auf ihn gerichtet waren. War vielleicht etwas passiert? Wieso starrten sein Sohn und dessen Frau ihn so an? Vegeta schien wieder besorgt zu sein und blieb angelehnt bei der Wand stehen, während Bulma ihren Kopf senkte. Hallo? Was war denn nun los? Sah er denn wirklich so schrecklich aus?
 

"Also schön..." ertönte die Stimme des Prinzen und zog die Schublade wieder auf. Zum Vorschein kamen Papiere, welche er dem Jüngeren feinsäuberlich vor die Nase auf dem Tisch legte. "Unterschreib den Müll und du siehst diese Furie nie wieder" erklärte er Son-Goku auf dessen fragenden Blick hin. Natürlich klangen seine Worte wieder viel zu hart, aber anders raffte es Kakarott doch nicht, oder?
 

"Ach so... Damit wird meine Ehe aufgelöst, oder?" wollte sich der Jüngere versichern und bekam das zustimmendes Nicken der Blauhaarigen, welche noch immer ihren Blick gesenkt hielt. Son-Goku blickte wieder auf den Wisch, welcher vor ihm lag und las sich die wenigen Zeilen durch. Gut, Chichi könne das Haus behalten und viel hatte er dort eh nie gehabt, außer seine Kleidung und einige Erinnerungsstücke, welche er beim letzten Besuch mitgenommen hatte. Langsam setzte er mit dem Stift an, welchen Vegeta ihm freundlicherweise gegeben hatte und unterschrieb auf der vorgegebenen Stelle. Okay, nun war er also nicht länger verheiratet, oder? Komisch, müsse er sich nun nicht eigentlich besser fühlen?
 

Schließlich reichte er die Papiere an Bulma weiter, da sie sicherlich wusste, was nun zutun war. "Ich werde dem Anwalt die Papiere zuschicken, keine Sorge" murmelte sie leise und legte die Papiere erstmal zur Seite, da sie nun endlich das Abendessen genießen wollten. Auch Pan und Bra gesellten sich schließlich zu ihnen, da sie ihr Spiel mit den Tieren beendet hatten.
 

Vegeta sah immer wieder zu Kakarott rüber, welcher sich wieder ganz normal benahm. Ob er Son-Gohan und Videl nur etwas vorspielte, oder ging es ihm nun tatsächlich besser? Zu gerne hätte er gefragt, aber hier bei Tisch wollte er das nicht unbedingt tun. Deswegen aß er still weiter und achtete nicht auf das Gespräch, welches Bulma mit Videl führte. Seine Augen fuhren zu Son-Gohan, welcher still und heimlich Kakarott beobachtete und scheinbar auch dessen Befinden zu analysieren versuchte. Er konnte die Sorge deutlich in dessen Augen sehen und sie sogar verstehen. Bulma hatte sicherlich erzählt, wie sich Kakarott in den letzten Tagen benommen hatte, oder?
 

"Wir sollten nun auch langsam nach Hause gehen" sprach Videl plötzlich und erhob sich von ihrem Stuhl. Son-Gohan erhob sich ebenfalls, während Pan einen missmutigen Eindruck machte. Vermutlich wollte sie noch gar nicht nach Hause gehen und noch ein bisschen mit Bra spielen. "Danke für die Einladung, Bulma" lächelte Videl und zog ihre Tochter mit zur Tür, welche natürlich einen Aufstand machte und sich weinend von ihrem Opa verabschiedete, welcher ihr leicht lächelnd winkte. Doch alles Quengeln der Kleinen half nichts, sie würde mit nach Hause müssen.
 

Son-Gohan blieb noch im Türrahmen stehen und sah auf den Rücken seines Vaters, welcher sich den nächsten Nachschlag holte. "Vater... Das mit Mutter tut mir sehr leid" murmelte er lediglich, ehe er seiner Frau folgte und sich ebenso von Bulma verabschiedete. Son-Goku hielt in seinen Bissen inne und ließ sogar die Hähnchenkeule sinken. Ja, es tat ihm auch leid, dass er je so eine Frau geheiratet hatte, aber nun hatte der Spuk ein Ende. Die Scheidung würde schon bald eingereicht werden und dann würde er sie nicht mehr sehen müssen.
 

"Kakarott?". "Schon okay, Vegeta... Es geht mir bereits etwas besser" lächelte Son-Goku und aß nun weiter. Immerhin hatte er in den letzten Tagen nichts gegessen, also musste er seinen Magen doppelt füllen, oder? Der Prinz seufzte und sah über seine Schulter zu Bulma, welche Bra nach oben in ihr Zimmer schickte. Es war auch bald Schlafenszeit für die Kleine, auch wenn sie immer wieder fragte, ob sie nicht etwas länger aufbleiben dürfe.
 

"Wo sind eigentlich Trunks und Son-Goten?" wollte Vegeta wissen, denn er hatte die Jungs beim Abendessen vermisst. Sonst waren sie doch auch immer da, oder? "Eure Söhne ziehen um die Häuser. Wir sind denen doch mittlerweile zu uncool geworden, weißt du das noch nicht?" grinste die Erfinderin und setzte sich wieder an den Tisch. Trunks hatte vor einigen Tagen gemeint, er wolle nicht immer mit seinen Eltern abends brav bei Tisch sitzen und mit ihnen essen. Er wollte lieber mit seinem Freund in ein Restaurant gehen und ihn romantisch einladen.
 

"Uncool... Dem werde ich Beine machen. Ich kriege immer noch Telefonnummern von irgendwelchen Weibern, die mich mitten auf der Straße anmachen, also bin ich wohl nicht so uncool, wie unser verwöhnter Sohn glaubt". Der Jüngere wurde hellhörig und sah zum Prinzen rüber, welcher das einfach so beiläufig erzählte. Vegeta wurde von Mädchen angemacht? Er bekam Telefonnummern zugesteckt? Nun, wundern würde es ihn nicht, da der Ältere wirklich nicht von schlechten Eltern war. Moment, wieso dachte er schon wieder so? Seit Tagen dachte er nur noch wirres Zeug und dazu trug sein verehrter Prinz auch ziemlich viel bei.
 

"Jetzt gib bloß nicht so an, Vegeta. Darf ich dich daran erinnern, dass du ein überzeugter Single bist?" grinste Bulma fies, denn der feine Prinz hatte seit ihrer Trennung nie eine andere Frau gehabt. Nein, eigentlich war er pausenlos trainieren gewesen und hatte einst sogar gemeint, er habe gar keine Zeit für irgendeine Frau. Wollte er denn sein restliches Leben alleine verbringen?
 

Gerade wollte Vegeta zu einem Gegenargument ansetzen, als die Blauhaarige einfach weitere Worte in den Raum warf, welche Son-Goku dazu brachte, sich bei einem Stück Fleisch zu verschlucken. "Na ja... Vielleicht liegt dir die Männerwelt besser und neben dir sitzt doch auch ein hübscher Mann, nicht wahr, Vegeta?". Der Prinz lief rötlich an, während er zur Seite blickte. Ja, sie hackte schon die ganzen Tage auf ihm herum, weil er die Wahrheit vor ihr und Chichi geäußert hatte. Bulma besaß sogar die Dreistigkeit, ihn ernsthaft zu fragen, ob er mit Kakarott eine etwas engere Beziehung führte. Er hätte ihr am liebsten den Hals umgedreht, wenn er nicht diese ständige Sorge um Son-Goku verspürt hätte.
 

Son-Goku beruhigte sich langsam wieder, nachdem er ein Schluck Wasser getrunken hatte und sah nun zur Blauhaarigen, welche noch immer grinste. Es schien ihr Spaß zu machen, den Älteren zu ärgern, aber er würde bestimmt nicht mitmachen. Nein, stattdessen sah er zum Prinzen, welcher sich nun endlich erhob und zur Tür deutete. Son-Goku verstand den Wink und stopfte sich eine letzte Hähnchenkeule in den Mund, ehe er Vegeta zur Küchentür folgte.
 

"Viel Spaß" grinste Bulma und winkte den beiden Saiyajins hinterher, während der Prinz nun ebenso seine Stimme erhob. "Keine Sorge, Bulma... Bei ihm müsste ich wenigstens nicht meine Kraft zügeln". Ja, dass hatte gesessen, denn sie brüllte ihm wütend hinterher und verwendete dabei sogar wüste Schimpfworte. Er grinste den Jüngeren nur überlegen an, während er die Stufen erklomm und hinter sich den Schritten lauschte.
 

"Seine Kraft zügeln? Verstehe... Es erging ihm also auch so. Bei Chichi musste ich auch immer sehr vorsichtig sein" dachte Son-Goku und grinste in sich hinein. Wortlos folgte er dem Prinzen ins Zimmer und war natürlich froh, diese Nacht nicht alleine verbringen zu müssen. Er brauchte wirklich seinen erholsamen Schlaf und hoffte, dass er durch Vegeta's Anwesenheit wieder schlafen konnte. Müde legte er sich schon mal ins Bett, während Vegeta sich auf dem Boden mitten im Zimmer setzte und seine Augen schloss. Menthales Training, war Kakarott's Gedanke und schloss nun ebenfalls die Augen. Nach wenigen Minuten war er bereits eingeschlafen, weswegen der Prinz seine Augen öffnete und prüfend zum Bett blickte. Gut, dem Jüngeren war also doch Schlaf vergönnt, also musste er sich diese Nacht wohl keine Sorgen machen. Hoffentlich wurde die Zukunft nun besser, denn mit einem zerbrechlichen Saiyajin wusste er einfach nicht umzugehen.

Ungewöhnliche Nacht!

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Kommentare zu dieser Fanfic (55)
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Von:  Witch23
2011-06-24T20:39:19+00:00 24.06.2011 22:39
Das hätte man nun wirklich nicht erwartet. Da kann man sagen was man will das war nicht nur ein Freundschaftsdienst...

Ok Vegeta scheint hier auch aus Rücksichtnahme und Besorgnis zu Goku so zu handeln, aber echt klasse. Vor allem wie du das ganze Verhältnis zwischen Goten und Trunks dort mit einfügst. weder überlastet noch sonst wie. Ich bin nun echt gespannt wie das ganze weitergeht, da das hier so wie ich diese Geschichte einschätze höchstens das erste drittel der Geschichte ist. Zumindest kann ich mir gerade nicht vorstellen das das jetzt schnell vorbei seien wird.

Bütte Bütte gib dir nen Ruck und schrieb weiter.
Von:  Witch23
2011-06-24T20:04:00+00:00 24.06.2011 22:04
Also ich las das Goku sich einsperrt hatte ich mir erst sorgen gemacht, aber als auf einmal der Besuch da war war klar das Goku aus seinem Zimmer herauskommt.

Aber schon wieder witzig was du daraus gemacht hast, wie Bulma Vegeta aufzieht und der dann zurück schießt XD

ist ja jetzt leider nur noch ein Pitelchen. Hoffe du machst da dann bald weiter mit ^_~
Von:  Witch23
2011-06-24T19:40:23+00:00 24.06.2011 21:40
Vor das Geschehen mit Boo wäre diese Art der Unterhaltung nicht möglich gewesen, dem

eine krasse Wendung der Geschehnisse.
Von:  Witch23
2011-06-24T19:23:52+00:00 24.06.2011 21:23
ok kleiner Kritikpunkt wieso kommt Goku so schnell darauf das Vegeta an den Kuss Denkt? Sorry stehe da auch leicht mal auf dem Schlauch ^_^° *fühlt sich zum teil deswegen Goku so verwandt *

Und jetzt der lacher von meiner Seite Goku überrascht echt göttlich und wenn ich mir das so vorstelle wie die beiden da in der Küche so halbwegs übereinander herfallen XD schön geschildert.

Die Unterbrechung kam echt geil und die Momentane Teleportation ist mir fast schon etwas schnell vorgekommen wenn auch komischerweise passend. Das wird jetzt spannend.
Von:  Witch23
2011-06-24T19:01:29+00:00 24.06.2011 21:01
Und schon liege ich fast lachend am Boden Goku und Vegeta in der Geisterbahn mit Glück steht die am ende noch XD

Da der Vergnügungspark nur einer Füllfolge entspringt zähle ich ihn zwar nicht so stark zu der Dragonballreihe, aber es war schön wie Goku sich an das Loch oben in der Kuppel erinnerte.
Von:  Witch23
2011-06-24T18:23:53+00:00 24.06.2011 20:23
oh man Du stellst Chichi aber auch als Oberböse dar, aber naja sie war auch einige Zeit lang recht garstig. Bin gespannt was du noch so planst ^_~
Von:  Witch23
2011-06-24T18:06:52+00:00 24.06.2011 20:06
*lacht sich gerade einen weg* was passiert wenn man zwei Männer unter Liebesentzug zusammen in einem Bett nach durchzechter Nacht aufwachen lässt oder wie nennt sich das gerade *grinsend weiter liest*

Geil geil geil

sorry da musste ich doch erst mal während des Lesens keinen Kommi abgeben XD das war so geil schräg wie die beiden Schlaftrunken zu knutschen anfingen ^_^ so richtig süß war die Verwirrung am ende. *schleicht einfach weiter zum nächsten Pitelchen*
Von:  Witch23
2011-06-24T17:49:24+00:00 24.06.2011 19:49
sorry aber das mit den verschiedenfarbigen Seen solltest du auch etwas einschränken ;) es mag aus deiner sich ja passen, aber wenn ich das so oft lese habe ich den begriff zum einen recht schnell über und zum anderen wirkt das auch eigenartig, so als wenn man bald ertrinken würde ^_^°

Irgendwann hätte (er) gemeinsam mit Trunks die Wahrheit gesagt, das kleine Wort fehlt da denke ich ^_^

erklärte der jüngste Sohn Kakarott's und sah bittend zum Prinzen auf, dessen Wangen noch mehr Farbe bekamen. *hüstel* Goten sollte größer sein als Vegeta auch mit 17 *hüstel*

und entledigte ihm das Short, die Schuhe und anschließend die Hose, ich denke es sollte das Shirt heißen aber die Satzstellung ist auch etwas verunglückt ^_~

wenn Chichi stets neben ihm im Bett gelegen war, hat

Echt erstaunlich wie viel in dem Kapitel doch passiert ist ^_^ ich musste echt nochmal zurückschauen was anfangs gewesen ist um mir sicher zu sein das das echt nur der Inhalt eines Kapitels war. So etwas finde ich immer Klasse. Oh man aber das was am ende daraus werden wird XD alles was Chichi Goku vorwirft ebenso wie Vegeta hat sie mehr oder minder ins rollen gebracht, nur wegen Goten und Trunks bin ich mir etwas unsicher, ob die etwas ahnen oder sich nur amüsieren weil Goku so nähe sucht und Vegeta nicht einfach abweisend ist ^_^
Von:  Witch23
2011-06-24T17:12:47+00:00 24.06.2011 19:12
Ein sehr amüsantes Kapitel. Goku der einfach so ausplaudert wie sich ihre söhne küssen, Vegeta der von der Nachricht etwas überfahren wird und dann diese kleine Kuschelszene XD einfach klasse.

Ich kann sogar recht gut die Bezeichnungen ignorieren, da dein Schreibstil ansonsten gut zu lesen ist.
Von:  Witch23
2011-06-24T16:49:40+00:00 24.06.2011 18:49
"Gewohnt? Aus reiner Gewohnheit bleibst du also beidir? denke ihr sollte es heißen.

Überhaupt, sie hätte Vegeta einfach in Ruhe sein Mahl essen lassen sollen, dann wäre alles in bester Ordnung gewesen, oder? wieder was zum streichen ^_~

störte es ihn, wenn Chichi so böse Worte für den jungen Saiyajin übrig hatte. hier würde ein jüngeren besser passen. wie gesagt das er Saiyajin ist ist bekannt und Jung ist er ja nun nicht unbedingt mehr ^_~

So du hast mich zum schmunzeln gebracht. Ich sitze grinsend vor dem PC und bin neugierig was Goten Vegeta gesagt hat.

Ach ja nebenbei, das Son vor den Namen kannst du eigentlich weg lassen. Das ist nur der Nachname und spielt wenn du dir mal die Serie im O_Ton anhörst unter den Freunden eher keine Rolle. Die nennen sich gegenseitig Goku, Gohan und Goten ^_~ das ist wieder mal ein Typischer Übersetzungsfehler der einfach beibehalten wurde. Du weißt doch sicher auch wie Sasuke ausgesprochen wird so in der Richtung ist dieser Fehler. ^_^


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