Prolog
Der Himmel war grau und voller schwerer Wolken die aussahen als würden sie jeden Moment ihre Last verlieren. Die Luft roch schon nach Regen, obwohl es schwer zu beschreiben war wie den Regen roch.
Der dunkelhaarige junge Mann sah hoch zu den dunklen Wolken und ließ den auffrischenden Wind mit seinem offenen Haar spielen. Der Regen versprach Abkühlung. Erleichterung für die von der langen Hitze geplagte Erde und die Kinder des Dorfes würden wie immer in den sich bildenden Pfützen Spielen. So voller Lebensfreude und Übermut…
Der junge Mann senkte den Blick und die Erinnerungen kamen wieder. Wie immer wenn es regnete kehrten sie zurück. Niemals würde er vergessen können was sich vor 7 Jahren ereignet hatte. Wie eine zufällige Begegnung und ein Schicksalsschlag, sein Leben für immer prägen würden.
Er schloss die dunkelblauen Augen und erinnerte sich…erinnerte sich an den Tag zurück der sein Leben verändern sollte. Ein Tag wie heute…ein Tag des Regens…
Es donnerte in der Ferne und Kazuya sah missmutig zu dem Wolkenbedecktem Himmel hoch. Regen! Meist bedeutete das nur nasse Kleidung, Schlamm und viel Arbeit. Heute schien es nicht anders zu sein.
Der 16 jährige Junge war ein Diener im Hause des Shóguns dieser Region. Er war schon als Diener geboren worden. Sowohl seine Mutter, als auch sein Vater diente dem Fürsten. Kazuya hatte keine andere Wahl als selbst zu akzeptieren was, und wer er war. Doch der Junge hatte schon immer von einem Leben in Freiheit geträumt. Mochte es auch nur ein Traum bleiben. Er wollte sich nicht damit abfinden sein Leben lang, bis er ein alter Mann war und starb, ein gewöhnlicher Dienstbote zu sein. Geboren um Botengänge zu erledigen oder um zu putzen. Was eigentlich nicht der Grund war warum er diesem Leben entfliehen wollte. Der wirkliche Grund für Kazuya war, er wollte nicht auf ewig wie ein Gegenstand behandelt werden. Er wollte keine >Sache< mehr sein. Kein Gebrauchsgegenstand der behandelt werden konnte wie es den Herrschern beliebte. Er wollte selbst entscheiden was er tat. Doch hatte noch jeder, dem er von seinen Träumen erzählt hatte gelacht und ihn einen hoffnungslosen Träumer genannt.
Eine unfreundliche Stimme riss den Jungen nun aus seinen Gedanken. Isaku, seines Zeichens oberster Kammerdiener des Shòguns schrie ihn schon von der Weite des hinter ihm liegenden Flures an, das er nun endlich loslaufen sollte um die neuen Stoffe aus der angrenzenden Stadt zu holen die der Schneider des Hauses verarbeiten wollte.
„Du unnützes, faules Balg! Wirst du nun endlich deine Arbeit machen?“, schrie der hagere kleine Mann ihn nun an und drohte mit seinem Bambusstock in der Hand. „Willst du warten bis der Regen dich mitsamt den Stoffen davon schwemmt?“
Kazuya nahm die Beine in die Hand und lief los. Er hatte schon zu oft Bekanntschaft mit dem biegbaren und robusten Stock des Oberkammerdieners gemacht dem er unterstellt war. Dieser schlug nämlich nur zu gerne zu. Einen richtigen Grund brauchte er nicht dazu und Kazuya, der diese Situationen immer wieder gerne aus Trotz provoziert hatte, konnte oft Tagelang kaum sitzen oder auf dem Rücken schlafen weil er zur Strafe dann solange verprügelt wurde bis sein Hinterteil aussah wie eine gestreifte Tomate.
So machte er sich nun also trotz des wenig erfreulich aussehenden Wetters mit seiner Rückentrage auf den Weg um die kostbaren Stoffe abzuholen, wie es ihm aufgetragen worden war.
Der Weg war nicht sonderlich beschwerlich, aber weit. Der Palast des Shóguns lag Abseits der benachbarten Dörfer und Städte. Der Herrscher liebte die Abgeschiedenheit seines Zuhauses und erholte sich in dieser Stille von den Reisen und Schlachten die er zu führen hatte.
Wie immer wenn er alleine unterwegs war, träumte Kazuya vor sich hin. Er stellte sich vor wie es währe wenn er Shógun währe oder auch nur einer seiner Samurais. Ein stolzer und starker Krieger der für seinen Herrn in die Schlacht zog und siegreich wiederkehrte.
Mit einem langen Ast den er sich unterwegs abgebrochen hatte, lief er die Strasse entlang und bekämpfte erfundene Feinde mit seinem erdachten, messerscharfen Katana um sich den Ruhm zu erkämpfen den jeder Samurai erstrebte.
Die Wolken hielten noch dicht während er in die Stadt marschierte. Gegen Mittag erreichte, nach 5 Stunden Fußmarsch erreichte er den Laden des Stoffhändlers und ließ sich von seinem Helfer die kostbaren Stoffe auf die Trage binden die er dann auf dem Rücken wieder zurück zum Palast tragen musste.
Es waren wertvolle und kostbare Stoffe.
Seide, so weich das man glaubte die Haut einer jungen Frau zu berühren. Bestickt mit Goldfäden und anderen kostbaren, feinen Stickereien.
Kazuya sah voller Staunen zu wie die Stoffe in Papier verpackt wurden und schließlich auf seiner Trage befestigt wurden.
„Beeil dich Junge. Es sieht nach Regen aus. Falls der Regen dich überrascht stelle dich unter. Es bekommt diesen kostbaren Stoffen nicht wenn einfaches, kaltes Regenwasser sie berührt.“, meinte der Händler blessiert und Kazuya murmelte vor sich hin warum dann nicht eine Kutsche diese Ladung transportierte, worauf er für seine vorlaute Rede eine Ohrfeige bekam und daran erinnert wurde das er keine dummen Fragen zu stellen hatte. Schließlich war er bloß ein einfacher Diener und sollte nur seine Befehle befolgen.
Mit vor Wut glühenden Augen und brennender, leicht geröteter Wange, lud er sich die Last nun auf seine Schultern und machte sich auf den Heimweg.
Wie schon so oft fühlte er sich wie ein Esel der nur dazu da war Lasten zu schleppen. Warum ein Pferd und einen Kutscher losschicken? Schließlich konnte der Esel Kazuya das schließlich auch alleine.
Seine bitteren Gedanken begleiteten ihn auf den Weg durch die Stadt bis er endlich wieder auf der Landstrasse war und somit den staubigen Gassen Lebewohl sagen konnte.
Der junge Diener brachte mit schon schmerzenden Füssen die Hälfte des Heimweges hinter sich. Dann aber öffnete der Himmel doch noch seine Schleusen und die ersten Regentropfen fielen auf die Erde.
Laut vor sich hin fluchend verließ der Junge die Strasse und suchte Unterstand in dem angrenzenden Wald, dessen hohe, und dicht bewachsene Bäume scheinbar den Großteil des Wassers abzuhalten versprachen. Jedoch täuschte er sich dabei gewaltig. Aus dem anfänglichen Getropfe, wurde eine kleine Sturzflut die sich durch das dichte Blattwerk der Bäume kämpfte und auch den Waldboden erreichte. Verzweifelt suchte der junge Diener nach einem geeigneten Versteck für seine kostbare Last und wurde, voller Erleichterung, auch fündig.
Ein großer ausgehöhlter Baumstamm lag mitten auf dem Waldboden und Kazuya schaffte es in letzter Minute die Stoffe ins Innere des Stammes zu schieben, bevor der Regen ihn erreichte.
Der Baumstamm hielt das Wasser ab und er atmete erleichtert aus während er so selbst zwar klatschnass werden wurde, aber immerhin waren die Stoffe in Sicherheit. Er setzte sich auf die Wurzel eines Baumes um das Wetter auszusitzen. Schließlich konnte er solange es regnete ohnehin nicht weitergehen.
„Sitzt du gerne im Regen?“ Eine männliche Stimme ließ den Jungen zusammenzucken so das er sich in die Richtung drehte aus der sie kam.
Am Stamm eines weiteren starken Baumes lehnte ein Mann. Sein hellbraunes Haar war offen und er lächelte dem Jungen amüsiert zu, der tropfnass im Regen stand und ihn erschrocken anstarrte.
Der Grund weshalb der Fremde nicht nass geworden war, war ein großer Baumpilz der über ihm aus dem Stamm wuchs. Er war groß genug um als Dach zu fungieren.
„Falls du nicht dort im Regen stehen bleiben willst. Kannst du dich gerne auch hier unterstellen Junge.“, sprach der Fremde weiter und Kazuya warf einen besorgten Blick auf das Versteck für seine Lieferung.
„Keine Angst! Ich werde dir nicht stehlen was du auch immer mit dir führst. Ich warte hier nur den Regen ab.“, sprach der fremde Mann weiter als wüsste er was Kazuya dachte.
Zögernd blieb er noch einen Moment stehen. Dann donnerte es wieder dunkel über den Baumkronen und das war Anreiz genug für den Jungen sich in Sicherheit zu begeben.
Der Fremde war fast anderthalb Köpfe größer als der Junge selbst und hatte haselnussbraune Augen die freundlich zu ihm herabsahen. Kazuya senkte seinen Blick den die Kleidung des Fremden zeichnete ihn als wohlhabend aus. Also war es nicht korrekt wenn er mit ihm sprechen würde. Jedoch bedankte er sich dafür dass er sich ebenfalls hier unterstellen durfte.
Der Fremde lachte. „Du bedankst dich dafür das du dich unter einen Baum stellst der mir nicht gehört? Weshalb?“
„Weil ich nur ein einfacher Diener bin. Ich dürfte nicht hier bei euch stehen.“, sagte der Junge schnell. Schließlich wollte er keinen Ärger bekommen. Dieser würde sich ohnehin einstellen wenn der Regen noch lange dauerte und er zu spät zurück zum Palast kam.
„Sehr pflichtbewusst.“, antwortete der Fremde. „Wie heißt du Junge?“
Er sah kurz zu ihm auf und wand dann wieder den Blick ab. „Kazuya, mein Herr.“
„Nun denn Kazuya. Du scheinst gerade aus der Stadt zu kommen. Kann es sein das du den Weg zum Palast des Shóguns einschlägst?“
Der Junge wusste nicht was er sagen sollte. Was wenn das eine Falle war? Ein Hinterhalt? Ein Überfall?
Er griff nach seinem Dolch den er zu seiner Verteidigung bei sich trug wenn er den Palast verließ. „Warum fragt ihr mich das?“
„Ich bin selbst auf dem Weg dorthin.“, war die Antwort und Kazuyas Augen wurden groß. „Vielleicht kannst du mich führen wenn du selbst dorthin gehst?“, fuhr der Fremde fort und lächelte den Diener freundlich an. „Du musst nicht nach deiner Waffe greifen. Ich sagte doch…ich tu dir nichts und ich habe nicht vor dich zu bestehlen.“
Ruckartig ließ der Junge deine Hand sinken. Dann herrschte Stille. Nur der Regen auf den Blättern der Bäume war zu hören.
Kazuya sah verstohlen zu dem Fremden neben sich hinüber. Besah sich das Schwert an seiner Hüfte. Das lange Haar das seidig über seine Schultern fiel und auch die Kleidung die ihn als einen Mann mit Reichtum auswies. Warum aber war er dann alleine unterwegs? Es war doch weit und breit kein Mensch zu sehen. Was wollte er von seinem Herrn? Ob er ihn das einfach fragen konnte? Nein! Damit würde er sich nur die nächste Ohrfeige einfangen. Dazu hatte er nun wirklich keine Lust.
„Mein Name ist Takuro. Ich will den Shógun bitten mich in seinen Reihen aufzunehmen.“, sagte der Fremde nun und zum zweiten Mal beantwortete er die Fragen die sich Kazuya stellte und nicht zu fragen wagte.
„Kannst du mir also den Weg zeigen Kazuya?“, fuhr er fort und der Junge sah zu dem Größeren hoch, dann nickte er.
„Schön! Gemeinsam geht es sich auch fiel leichter findest du nicht?“
Kazuya wusste wirklich nicht was er von diesem Mann halten sollte. War er vielleicht einfach nur ein Irrer der an schöne Kleidung gekommen war? Es war ungewöhnlich das ein wohlhabender Mann mit jemanden wie ihm sprach und noch dazu freundlich war. Kazuyas schlichte Kleidung wies ihn immerhin schon als Diener aus und normalerweise sprach keiner länger mit ihm als es brauchte einen Befehl zu geben.
„Du sprichst nicht viel wie es scheint.“ Takuro ließ sich nicht beirren und streckte eine Hand aus so dass ein paar Regentropfen auf die blasse Haut seiner Hand fielen, darüber rannen und schließlich unter dem Ärmel seines Kimonos verschwanden.
„Ich mag Regen.“, fuhr er fort. „Die Luft riecht so frisch und es ist als würde der Himmel einen streicheln.“ Takuro drehte seine Handflächen nach oben, fing ein paar Tropfen auf und führte sie an seinen Mund wo er die schönen Lippen öffnete und das Regenwasser trank.
Kazuya konnte nicht anders als ihn anzustarren. Dieser Mann hatte eine Eleganz und Ausstrahlung die seinesgleichen suchte. Er hatte noch nie gesehen wie jemand sich so geschmeidig, ja, anmutig bewegte, und das eine so einfache Geste, so dermaßen aufregend sein konnte.
Takuro drehte den Kopf ein wenig und sah den jungen Diener mit diesen warmen braunen Augen an und Kazuya fühlte sich als wenn er gerade bei etwas Verbotenem erwischt worden war. Außerdem spürte er wie er rot wurde und die Hitze ihm ins Gesicht stieg. Beschämt sah er auf den Boden und der Mann neben ihm lachte auf. Sein Lachen klang freudig, melodisch. Wie Musik und der Junge schluckte schwer. Was war bloß los mit ihm?
Langsam ließ der Regen wieder nach. Hierzulande waren gerade jetzt im Sommer, solche plötzlichen Schauer keine Seltenheit.
Kaum das es aufgehört hatte, lief Kazuya wieder zu dem Baumstamm und zog sein Bündel heraus. Die Stoffe waren trocken geblieben. Er atmete erleichtert durch und lud sich die Trage wieder auf den Rücken, was hier auf dem nun feuchten Waldboden etwas unbequem, jedoch machbar war und sah den hellhaarigen Fremden auffordernd an als er bereit war weiterzugehen.
Takuro folgte ihm mit diesem ruhigen und besonnenen Lächeln das Kazuya schon einmal bei Priestern gesehen hatte, jedoch noch nie bei einem Krieger oder was auch immer Takuro sein mochte.
Schweigend verließen sie wieder den Wald und als sie zurück auf die Strasse kamen, glitt der junge Diener im nassen Gras aus und drohte mitsamt seiner kostbaren Fracht in eine große Pfütze zu stürzen. Er hatte schon die Augen geschlossen und sah seine Bemühung, die Stoffe trocken zu halten gerade verfliegen, als er zwei starke Arme spüren konnte. Eine hielt seinen Arm, die andere war auf seinem Rücken.
Überrascht öffnete er die Augen wieder und sah Takuro an der ihn festhielt. Das helle Haar fiel ihm nach vorne ins Gesicht und körperlich war er ihm ziemlich nahe, was jedoch unausweichlich war wenn er nicht wollte dass der Junge ins Wasser fiel.
„D…D…Danke…“, stammelte Kazuya und sah erst jetzt das er sich ebenfalls wohl durch einen Reflex an der Kleidung seines Retters festhielt.
Wieder dieses Lächeln und Takuro richtete den Jungen wieder auf, nahm ihm die Trage ab und legte sie selbst um seine Schultern.
„Was…was tut ihr den da? Das müsst ihr doch nicht tun. Bitte…das ist meine Aufgabe und, und ich werde Ärger bekommen wenn man sieht das ich es nicht selbst trage.“, sagte er schnell und versuchte den größeren Mann dazu zu bringen ihn wieder seine Arbeit tun zu lassen.
„Du zeigst mir den Weg und unterhältst dich ein wenig mit mir und ich gebe dir dein Bündel schon rechtzeitig zurück. Es ist ziemlich schwer. Du würdest ja noch Stunden daran zu schleppen haben und ich würde gerne noch vor der Dämmerung im Palast ankommen.“, meinte der junge Mann amüsiert und marschieret einfach drauf los. Kazuya hatte keine andere Wahl als ihm zu folgen.
„Ihr seid ein seltsamer Mann.“, meinte er schließlich als er wieder neben ihm herging. „Warum tut ihr das?“
„Warum tue ich was?“, konterte Takuro.
"Warum seid ihr so nett zu mir? Ihr kennt mich doch gar nicht und außerdem, ich bin bloß ein einfacher Diener. Mit jemanden wie mir spricht ein Mann eures Standes doch nicht. Das gehört sich einfach nicht.“
„Wer sagt das? Und woher willst du meinen Stand erkennen?“
Kazuya war einfach nur noch erstaunt. Dieser Man war seltsam und verrückt. Anders konnte das nicht zu erklären sein.
„Weshalb ist ein Diener weniger wert als ein anderer Mensch Kazuya? Warum kann ich mich nicht mit dir unterhalten wo wir doch denselben Weg haben und ich dich angesprochen habe? Natürlich, wenn du nicht willst dass ich mit dir spreche dann sag es mir. Dann werde ich schweigen.“
Betroffen schüttelte der Junge den Kopf und beeilte sich mit den großen Schritten des Mannes auch Schritt zu halten. „Nein, so ist es nicht ich…ach egal. Was wollt ihr wissen? Was soll ich euch erzählen? Etwas über mich? Das wird euch langweilen Herr. Ich…“
Takuro hob seine Hand und legte dem Jungen den schlanken Zeigefinger an die Lippen, so dass er schweigen musste.
„Erstens: Nenn mich nicht Herr! Meinen Namen habe ich dir genannt und Zweitens: Ob du langweilig bist oder nicht entscheide ich schon selbst. Tragisch ist eher die Tatsache das du dich scheinbar selbst für langweilig hältst.“
Der Junge sah ihn etwas betroffen an. „Aber es ist wahr. Ich lebe um zu dienen. Ich putze, mache Besorgungen, erledige Botengänge…das ist nicht sonderlich aufregend.“
„Weshalb? Ich denke dass dein Leben bestimmt für andere Menschen aufregend sein kann. Für jeden der nicht in einem Shógunenpalast lebt zum Beispiel.“
Das konnte vielleicht sogar stimmen. Ihm war schon aufgefallen das ihn die Kinder der Bauern oft beobachteten wenn er auf dem Weg in die Stadt war. Aber dennoch…
„Mir scheint für diese Menschen jedoch eher der Reichtum des Shóguns von Bedeutung zu sein als mein Leben in seinem Palast.“, sagte der Diener nun und strich sich das dunkle Haar aus dem Gesicht, das sich aus seinem im Nacken lose gebundenen Pferdeschwanz löste.
Takuro marschierte weiter und sah zum Himmel hoch wo sich die Regenwolken wieder verzogen und langsam Stücke des blauen Himmels freigaben.
„Jedes Leben ist gleich viel wert Kazuya, und jeder Mensch hat das recht etwas aus seinem Leben zu machen. Du bist ein Diener oder? Kein Sklave. Du arbeitest für Essen und Unterkunft.“, sprach er nun und der Junge nickte. „Siehst du. Wer sagt dir also das du dein Leben lang ein Diener bleiben musst?“
„Was soll ich den sonst machen?“
„Was du willst.“
Kazuya war sprachlos. Was er wollte?
„Was willst du denn Kazuya? Was würdest du den gerne machen. Du bist doch ein junger gesunder Mann wie mir scheint. Was hast du für Träume?“, fragte Takuro weiter und ließ sich von der Sprachlosigkeit des Jungen nicht beirren. „Keine Angst ich werde nicht lachen falls du diese Sorge hast.“
Sollte er es den wirklich sagen? Einem Wildfremden? Aber immerhin fragte er ihn nach seinen Träumen. Das hatten nicht einmal seine Eltern bisher getan. Sie hielten Träume ohnehin für Zeitverschwendung. Sie waren der Meinung wer Zeit zu träumen hatte, sollte seine Zeit besser einteilen und nutzen.
Takuro schwieg. Er ließ dem Jungen die Zeit die er zum überlegen brauchte. Das Kazuya mit sich selbst rang war deutlich zu sehen.
Ein Blick in Takuros haselnussbraune Augen überzeugte den Jungen schließlich. Warum wusste er nicht aber er atmete tief durch und sprach es aus: „Ein Samurai!“
Jetzt war es raus. Er hatte es wirklich gesagt, und kaum das er es ausgesprochen hatte, wartete er auch schon darauf das der Mann neben ihm ihn auslachte. Doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil…
„Eine mutige Entscheidung. Aber ein Samurai muss stark, mutig und treu sein. Sowie einen eisernen Willen haben. Wenn du jetzt schon zögerst deine Träume auszusprechen, wie willst du sie verwirklichen?“
Kazuya sah auf den Boden. „Also bleibt es ein Traum.“
„Das meinte ich nicht.“ Der junge Mann blieb stehen und legte seine Hand auf die Schulter des Jungen. „Aber wenn du es wirklich willst dann darfst du nicht nur träumen Kazuya. Dann musst du handeln. So wie auch ein Samurai handeln würde. Mutig und furchtlos.“
Die dunkelblauen Augen des Jungen sahen wieder auf und wurden von Takuros Blick gefangen genommen. Warum nur hatte er plötzlich das Gefühl seinen Traum wirklich verwirklichen zu können? Was hatte dieser Mann nur an sich das er so etwas glauben konnte?
Der ernste Blick verwandelte sich wieder in das charmante und freundliche Lächeln. „Lass uns weitergehen. Ich bin neugierig auf das Schloss deines Herrn.“, und schon marschierte Takuro weiter und wieder musste der Junge ihm nacheilen.
Der Rest des Weges verlief ruhig und weniger aufwühlend. Noch bevor sie in Sichtweite des Palastes kamen gab Takuro dem Diener seine Last wieder zurück und schritt dennoch neben ihm her als sie sich dem Tor näherten.
Kazuya wurde eingelassen und die Wache sprach mit dem Fremden der ihn begleitet hatte. Gerne währe er noch bei ihm geblieben um zu erfahren ob der Shógun ihn auch wirklich empfing, aber er wurde bereits erwartet und war froh die Stoffe endlich dem Oberkammerdiener vorlegen zu können.
Das dieser ihm erstmals eine Standpauke hielt weil er so lange gebraucht hatte war nicht verwunderlich und der Junge ließ es über sich ergehen. Danach verzog er sich in das kleine Zimmer das er mit ein paar anderen Dienern teilte und ließ sich seine tägliche Portion Reis mit Gemüse geben die er beinahe gierig hinunterschlang. Immerhin war er schon den ganzen Tag auf den Beinen.
Es blieb ruhig im Palast und seine Dienste wurden nicht weiter benötigt am heutigen Tag weswegen er eigentlich zu Bett gehen konnte aber, die Neugierde ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Keiner der anderen Diener hatte ein einziges Wort über den Fremden verloren der mit ihrem Herrn sprechen wollte. War er vielleicht schon wieder davongejagt worden?
Kazuya beschloss später, als es schon dunkel war und beinahe alles schlief herauszufinden was mit Takuro geschehen war.
Sein Weg führte ihn durch die dunklen Flure. Es war weitgehend still nur hier und da hörte man die Diensthabenden Wachen miteinander plaudern.
Kazuya schlich barfuss umher. Er belauschte die Wachen und versuchte herauszufinden was mit Takuro geschehen war. Doch keiner der Wachmänner sagte etwas das ihm weiterhalf. Der Junge hätte sich gefreut einen Mann wie Takuro hier im Palast zu haben. Jemanden mit dem er vielleicht hätte sprechen können, dem er von seinen Träumen und Ängsten erzählen konnte. War er wirklich schon fort? Es war nicht unwahrscheinlich. Das etwas eigenartige Verhalten des schönen Mannes war sicher auf Missfallen gestoßen. Er konnte es niemanden verdenken. Wahrscheinlich hatte er auch den Wachen gesagt dass alle Menschen gleich waren und diese hatten ihn ausgelacht und fortgejagt.
Der dunkelhaarige Junge war nun im hinteren Garten des Palastes angekommen. Hier hielt er sich gerne auf und setzte sich an den Teich mit den großen und bunten Kois. Diese Fische waren handzahm und kamen an den Rand des Teiches wenn man die Finger ins Wasser hielt. Es machte dem Jungen einfach Freude sie zu beobachten. Es ließ ihn für ein Weilchen sein ödes Leben vergessen.
Doch heute Nacht war er unachtsam, und plötzlich hatte ihn auch schon jemand gepackt und zog ihn am Kragen seines Gewandes weg vom Wasser.
„Was hast du hier zu suchen Bengel?“, schrie die dunkle Stimme eines Wachmannes. Kazuya war zu erschrocken um sich verteidigen zu können. Auch weil er keine gute Erklärung hatte, den er durfte hier nicht sein. Dienern war das betreten des Gartens nur gestattet wenn sie hier sauber machten und das war im Moment nicht die richtige Zeit dafür.
Das Geschrei der Wache hatte leider sehr schnell Isaku, den Oberkammerdiener alarmiert der nun mit seinem Bambusstock auf den Jungen zukam, der noch von dem Wachmann gehalten wurde, jedoch versucht war sich zu befreien, was zwecklos war. Er besaß nicht die Kraft gegen den muskelbepackten Kerl anzukommen der ihn am Kragen hielt wie eine junge Katze.
„Ich wusste es!“, fauchte Isaku und das erste was Kazuya zu spüren bekam war eine Ohrfeige die sein Gesicht hart traf. „Wenn einer Ärger macht dann bist es immer du Kazuya. Aber bitte! Ich werde dir schon noch Manieren beibringen und dir notfalls einprügeln wo dein Platz in diesem Hause ist.“
Gesagt getan. Kazuya wurde an den Haaren herumgerissen und auf alle viere gedrückt wie ein Hund. Dann sauste der erste Schlag auf sein Hinterteil nieder. Ein brennender Schmerz durchfuhr den jungen Körper und er biss die Zähne zusammen. Er würde nicht schreien und er versuchte auch nicht zu heulen, obwohl jeder weitere Schlag ihm die Tränen in die Augen trieb.
Der Junge hörte wie der Stock ein weiteres Mal aufgezogen wurde und durch die Luft sauste, doch der erwartete Schmerz blieb aus. Stattdessen hörte er einen erschrockenen Laut vom Oberkammerdiener und er wagte es über seine Schulter hochzusehen. Seine blauen Augen weiteten sich als er sah was da vor sich ging.
Der Wachmann war zur Seite getreten und machte einem großen Mann mit hellem Haar Platz der den Arm von Isaku gepackt hatte als dieser gerade zuschlagen wollte.
„Takuro…“, flüsterte er überrascht.
"Was soll das?“, fuhr der schöne Mann dessen sonst freundliche Augen nun wütend funkelten den Oberkammerdiener an. „Warum schlägst du den Jungen?“
„Aber junger Herr...“, stammelte der ältere Mann erschrocken. „Er ist hier eingedrungen. Er hat in diesem Bereich des Palastes nichts zu suchen.“
„Junger Herr?“ Kazuya verstand kein Wort.
"Ich habe ihm gesagt er solle hierher kommen. Ich habe ihn hierher befohlen.“, sprach Takuro nun und seine Stimme klang schneidend und kalt.
„Das…das wusste ich nicht junger Herr. Ich entschuldige mich für mein Unwissen. Bitte vergebt mir.“, jammerte der Kammerdiener unterwürfig und sank in die Knie als der junge Mann ihn losließ. Schnell verbeugte er sich und zog sich dann zurück. Ebenso die Wache. Kazuya starrte zu dem Mann in dem roten Kimono hoch und hockte immer noch auf dem Boden. „Junger Herr? Du bist…ihr seid…“
„Der Neffe des Shóguns ja. Mein Vater bat mich hierher zu kommen um mich hier zu verstecken. Man sucht nach mir. Ich habe Feinde die meinen Tot sehen wollen.“, sagte Takuro und reichte dem Jungen seine Hand, aber als dieser sie nicht nehmen wollte, griff er nach seinem Arm und zog ihn hoch. „Bist du schwer verletzt?“
Kazuya schüttelte den Kopf und machte sich von dem anderen los. Er konnte es nicht fassen. Er war nicht nur ein Samurai, er war ein direkter Verwandter seines Herrn und somit ein Man von Adel.
„Kazuya!“, beim Klang seines Namens sah der Junge hoch in die braunen Augen seines Gegenübers. Takuro sah ihn freundlich an und berührte die Wange des Jungen mit seinem Fingern. „Alles was ich dir gesagt habe ist wahr. Sieh mich an. Ich bin wie du es nennst ein Mann von Adel und dennoch wandere ich durch das Land, allein, und gebe mich als ein einfacher Samurai aus. Wir sind das was wir aus uns machen Junge. Ich wollte nie sein was ich bin, also änderte ich es. Das könntest du auch. Wenn du nur an dich glaubst und an deine Fähigkeiten. Wenn du ein Samurai sein willst dann lerne und befreie dich von dem Leben als einfacher Diener.“
Der Junge war gefangen von dem Blick der auf ihm lag und ohne zu wissen warum, nickte er.
Takuro lächelte und streichelte durch das dunkle Haar des Kleineren.
Von nun an war Kazuya fast ständig bei dem jungen Neffen seines Herrn. Die anderen Diener munkelten hinter vorgehaltener Hand über eine Liebesbeziehung. Kazuya aber wusste was Takuro und er waren. Freunde! Der Standesunterschied war ihnen gleichgültig. Kazuya lernte es zumindest mit der Zeit und Takuro lehrte ihn die ersten Schritte auf seinem Weg zum Samurai.
Offiziell waren die beiden natürlich Diener und Herr, aber sie entwickelten ein Band der Freundschaft das stärker war als ihre Herkunft. Doch gab es Gründe weshalb Takuro verfolgt wurde und Feinde hinter ihm her waren. Zwar fürchtete der attraktive Mann sie nicht, aber sie lauerten auf ihn bis ihre Zeit gekommen war.
Es war wieder ein regnerischer Tag. Beinahe ein Jahr war vergangen seid Takuro in das Leben des jungen Kazuyas getreten war.
Kazuya war nun aus den Diensten des Shóguns getreten und auf den Weg in die Stadt. Um von dort aus den Weg anzutreten den Takuro ihm geebnet hatte. Er würde zu dem ehemaligen Sensei seines Freundes reisen um bei ihm zu lernen was es hieß wirklich ein Samurai zu sein. Nun war er soweit wie Takuro fand.
Sie hatten sich schon im Palast verabschiedet. Kazuya hatte geweint und sein Freund meinte dass es keinen Grund dafür gab. Immerhin würde er nun der Erfüllung seines Traumes näher kommen und das war ein Grund zur Freude.
Beinahe schwermütig schritt der Junge nun durch die Gassen der Stadt. Die Regenwolken hingen tief und es würde nicht mehr lange dauern bis es anfing zu regnen, das konnte man riechen.
Kazuya dachte an das was Takuro ihm gesagt hatte. Das sie sich wieder sehen würden und dann war auch Kazuya ein Samurai. Dieser Gedanke stimmte ihn etwas fröhlicher so dass er sein Tempo erhöhte und etwas schneller ging.
Die ersten Regentropfen fielen auf die Erde als plötzlich zwei vermummte Gestalten vor ihm vom Dach der umstehenden Häuser sprangen und ihn mit ihren Schwertern bedrohten.
„Wenn haben wir den da? Der kleine Geliebte von diesem Mistkerl.“, knurrte einer von ihnen und der zweite lachte dumpf.
Kazuya schluckte hart und wich einen Schritt zurück. Er hatte nur einen Dolch bei sich. Was war ein Dolch gegen zwei Schwerter?
„Als Geisel taugt er schon. Wenn Takuro erfährt das wir seinen Liebsten haben dann liefert er sich uns schon freiwillig aus. Scheinbar ist er ganz versessen auf dich Kleiner.“, meinte nun wieder der erste der beiden Männer.
Der dunkelhaarige Junge wusste von den Gerüchten um ihn und seinen Freund. Die Wahrheit glaubte ihnen ohnehin keiner also hatten sie nichts weiter darüber gesagt. Nun kamen die beiden näher und wollten Kazuya packen, doch plötzlich stach eine Katanaspitze bei dem rechten der beiden aus der Brust heraus und er starrte darauf wie auch Kazuya und der zweite Mann, dann brach er röchelnd zusammen und hinter ihm stand Takuro. In seiner Hand das blutige Schwert.
„Was? Wieso? Verschwinde von hier!“, rief im der Junge zu den von den Dächern kamen noch 4 weitere Angreifer und stürzten sich auf ihn.
Takuro schlug sich wacker. Er parierte geschickt und schnell. Blut spritzte an die Wände der umstehenden Häuser. Kazuya schnappte sich die Waffe des ersten Toten und kämpfte an der Seite seines Freundes und es gelang ihnen sie zu besiegen. Sie standen nun allein im strömenden regen und zu ihren Füssen die Leichen der Attentäter.
„Warum bist du hier?“, flüsterte Kazuya atemlos. „Warum bist du nicht im Palast geblieben?“
„Ein Brief…sie haben mir zukommen lassen was sie dir antun wollten. Ich konnte das nicht zulassen.“, antwortete Takuro und Kazuya fiel ihm in die Arme.
Sie hielten einander fest. Es war der Regen der auf ihre Körper prasselte und der hellhaarige junge Mann löste sich ein wenig von seinem kleineren Freund, hob dessen Kinn an und lächelte ihn an. „Ich hätte mir nie verziehen wenn dir etwas geschehen währe Kazuya.“
Ihre Lippen waren einander so nahe das Kazuya den heißen Atem auf seiner Haut fühlen konnte und er sich in den Augen des anderen verlor.
Takuro näherte sich weiter den Lippen des Jungen und plötzlich erschien hinter ihm etwas Dunkles. Kazuya riss die Augen auf und wollte noch etwas schreien, doch da blitzte schon etwas Glänzendes auf und drang in den Rücken seines Freundes ein.
Mit einem verzweifelten Schrei sprang Kazuya hinter dem anderen Mann hervor und rammte dem Angreifer der sich tot gestellt hatte seinen Dolch in den Hals. Wieder spritzte Blut und dieses Mal sank er wirklich tot zur Erde.
Doch auch Takuro lag nun auf dem Boden. Der dunkelhaarige Junge fiel neben ihm auf die Knie und sah auf den blutbefleckten Körper hinab.
„Das ist alles meine Schuld…“, flüsterte er gebrochen. „Wenn du nicht wegen mir gekommen währst Takuro. Ich…das wollte ich nicht…“
Der Verwundete lächelte während die Regentropfen auf sein Gesicht fielen. Er hob seine Hand an die Wange des anderen, versuchte das Blut aus dem verängstigten Gesicht zu wischen und Kazuya legte seine Hand auf Takuros Hand.
„Es ist nicht weiter schlimm. Ich habe dich gerettet Kazuya. Ich wusste dass es früher oder später passieren würde. Weine nicht um mich. Versprich es mir. Werde das was du dir immer erträumt hast. Werde ein großer Samurai und vergiss mich nicht. Ich werde immer im Herzen bei dir sein.“, wisperte Takuro und fühlte die Kraft aus seinen Gliedern weichen. „Erfülle deinen Traum! Versprich es mir!“
Kazuya schüttelte den Kopf und weinte, doch Takuro zog ihn zu sich herab, sah ihm in die blauen Augen und flüsterte gegen seine Lippen. „Liebst du mich?“
Der dunkelhaarige konnte nur nicken.
"Dann versprich es mir!“, forderte der Verwundete.
"Ich verspreche es dir!“, brachte Kazuya nun hervor. „Weil ich dich liebe.“
Ein letztes Mal lächelte Takuro, dann zog er Kazuya ganz zu sich herab und verband ihre beider Lippen zu einem zärtlichen Kuss.
„Ich liebe dich auch Kazuya. Auf ewig…“, hauchte er gegen die zitternden Lippen, dann schlossen sich die haselnussbraunen Augen und die Hand sank zu Boden.
Das prasseln des Regens war alles was noch zu hören war…
Epilog
Die ersten Regentropfen fielen nun und der junge Mann mit dem dunklen Haar öffnete seine dunkelblauen Augen wieder und lächelte.
„Sensei kommt doch herein ihr werdet ganz nass!“, riefen seine Schüler aus dem Dojo und er alte Schwertmeister der bei ihnen stand schickte sie wieder ins Haus. Er wusste was in seinem Schüler, seinem besten Schüler vorging.
Kazuya legte den Kopf in den Nacken und sah hoch zu den grauen Wolken. Die Regentropfen fielen auf sein Gesicht, neben seine Augen und rollten langsam, wie Tränen, über die blasen Wangen.
Er schloss die Augen während er die Regentropfen auf seinem Gesicht fühlte. Wie hunderte sanfter Küsse von dem Menschen der sein Leben verändert hatte und der ihm das wichtigste auf der Welt war.
„Ich habe es dir versprochen Takuro. Ich werde dich niemals vergessen und ich werde nicht um dich weinen, aber…der Regen. Er weint für mich, weil ich es nicht kann.“