This Butler, as always. von Uke-Pa-Chan (Soft Ciel X Sebastian) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein schrecklicher Gestank. Er schwebt durch den ganzen Saal, mehreren Quellen zu Grunde und nun zum Geruch eines Dämons vereint. Nur ein mattes Kerzenlicht scheint durch diesen stinkenden Blutnebel. Leises Wimmern, durchstochenes, rohes Fleisch und das erfreute Lächeln dieser Männer. „Du wünscht einen Pakt zu schließen? Bist du dir ganz sicher?“ Ich hol ihn mir. Der einzige Dämon in diesem Saal der keinen menschlichen Körper besitzt. „Mach schon und schließ den Pakt!“ ...Nun sind sie es, für die es an der Zeit ist für ihren Gott zu bluten. Niemand... Ich sage niemand stellt sich mir in den Weg!! „Sebastian, das ist ein Befehl! Töte sie...“ „Yes, my Lord.“ Kapitel 1: A glamorous Smile ---------------------------- Das Klacken der Türklinke, durchstoßender Lärm kleiner Absätze und das sanfte Öffnen der Vorhänge. Unbarmherziges Licht strahlte sofort in mein Gesicht und verriet mir, dass es an der Zeit war aufzustehen. „Junger Herr, was wünschen sie zum Frühstück? Feines Gebäck mit Bourbonvanille von Mme. Toussé? Oder doch lieber einen herben Apfelkuchen aus dem Hause Choiseé?“ Ich richtete mich langsam ermüdet auf und blickte diesem mir wohl bekannten schwarzhaarigen Mann entgegen. Im Glanz der Sonne schimmerten seine Augen in einem dämonischen rot auf. Jedes Mal, wenn ich ihn ansah konnte ich wieder diesen schrecklichen Schmerz in meiner Brust spüren, der mich damals mit ihm verband. „Apfelkuchen...“, erwiderte ich nur leise und Sebastian platzierte das silberne Tablett auf meinem Schoß. Danach schob er die Zeitung neben meine Beine. Sie war noch warm vom Bügeleisen, also nahm ich sie in die Hand und las das Titelblatt. „Keine Prostituierten-Morde mehr!“, stand über die ganze Seite geschrieben. Na ja, wer hätte auch ahnen können, dass Jack the Ripper in Wirklichkeit ein Todesgott war? Ich legte sie wieder zur Seite und begann langsam mein Frühstück zu genießen. Leider war dies nicht sehr lang von Dauer, denn Sebastian legte nicht nur meine Kleidung heraus, sondern breitete auch direkt eine Liste aller anstehenden Pflichten aus. „An erster Stelle steht heute die Geigenstunde, also beeilt euch bitte mit eurem Frühstück, junger Herr.“ Spätestens jetzt war mir der Appetit völlig vergangen. Solche nutzlosen Dinge zu tun lag mir wirklich mehr als fern. Aber ich wusste was passieren würde, wenn ich Sebastian verärgern würde... Obwohl er unter meinem Dienste steht... Aber ich kann es mir nicht aussuchen. Denn er ist der eigentliche Fadenzieher. Ohne ihn wäre ich schon längst tot und hätte keine Chance mehr meine letzte Aufgabe zu erfüllen... Nur noch das...mehr will ich nicht. ~Intermission 1~ Ein Junge, klein und froh er lebte Doch kränklich war, sich kaum erhebte War der Sohn eines edlen Grafen, lebte in England, an einem Hafen. War schüchtern und gern ruhig Ließ niemanden in sein inneres durch. Die Maske, das bezaubernde Lächeln Sein Gesicht vergrub Und als der Tag näher rückte er fast In den Himmel abhub. Ein wahres Lächeln, sein fröhliches Gesicht, doch es erwartete ihn das letzte Gericht. Sein Geburtstag war nah und er rannte nach Haus, dort waren alle Lichter aus. Er trat hervor, rief seine Eltern so laut, Doch das Feuer hatte ihn umstellt. Seine Eltern von Flammen umringt, das Kind nur zu ihnen hinkt. Die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen In den letzten Trümmern lässt er sich vom Regen übergießen. „Junger Herr?“ Seine dunkle Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich richtete mich prompt auf. „Ich möchte ausgehen.“ „Jetzt? Ich sagte doch, dass die Geigenstunde an erster Stelle steht.“ Sein strenger Blick verfolgte mich und er begann mich zu entkleiden. Ich könnte mich nun so oder so nicht auf mein Geigenspiel konzentrieren, aber ich konnte mich ihm nicht entgegenstellen. „Dann lass uns danach gehen...“, murmelte ich untergiebig und ließ mir in meine Kleidung helfen. Er zupfte mir noch meine Schleife zurecht und seufzte dann als er den Blick zu meinem Frühstück wendete. „Ihr habt nicht sehr viel gegessen, my Lord. Das ist nicht sehr gesund.“ „Als wenn du dich für meine Gesundheit interessieren würdest.“ „Ihr beschämt mich.“ Er setzte das Tablett wieder auf den Wagen und fuhr ihn aus dem Zimmer. Ich ließ noch einen letzten Blick aus dem Fenster schweifen, strich durch meine Haare und bemerkte, dass Sebastian vergessen hatte mir meine Augenklappe anzulegen. Wie konnte er nur so einen groben Fehler begehen? Immer muss man sich um alles selber kümmern. Kapitel 2: Little Bird wants to Fly ----------------------------------- Nachdem ich mir die Augenklappe ungeschickt umgebunden hatte, verließ ich mein Zimmer und machte mich auf in einen der großen Säle in dem immer meine Geigenstunde stattfand. Wie erwartet lehnte sich Sebastian schon erwartungsvoll im Sessel zurück. Obwohl er nur kurz vor mir das Zimmer verlassen hatte war er schon so gut vorbereitet hier. „Heute steht die berühmte Mondschein Sonate des deutschen Komponisten Ludwig von Beethoven an. Ich werde mir die Ehre erweisen sie auf dem Klavier zu begleiten. Widerwillig nahm ich meine hölzerne Geige in die Hand und ließ meinen Blick über die Noten wandern. Sebastian begann mit seiner Begleitung und ich setzte den Bogen an. ... Entsetzt schlug er sich die Hand an die Stirn. „Es ist sinnlos wie immer.“ Er unterbrach sein Klavierspiel und wand sich zu mir. Sebastian erhob sich und puffte mir mit seinem Taktstock in die Seite. „Wie wollt ihr solch ein schweres Stück spielen, wenn ihr nicht einmal richtig stehen könnt?“ Er ließ seinen Blick über mich von Kopf bis Fuß wandern und musterte meine, seiner Meinung nach, krumme Haltung. „Und eine Schleife binden könnt ihr auch nicht. Nutzlos wie immer.“ Er band die Schleife meiner Augenklappe neu, bevor ich ihm die Hand wegschlug. „Ich bin jetzt das Oberhaupt der Phantomhive Familie! Ich habe wichtigere Aufgaben zu erledigen, als Geige spielen zu lernen!“ „Aber die Pflichten eines Gentleman...“ Es war wirklich sinnlos mit ihm zu reden. „Ich will jetzt ausgehen! Dass ich so weit gehen muss...Sebastian das ist ein Befehl! Die Geigenstunde fällt heute aus!“ „Yes, my Lord.” Das Klappern lauter Pferdehufen hallte in meinen Ohren. Wir hatten uns mit der Kutsche auf den Weg in die Stadt gemacht. Während ich aus dem Fenster sah konnte ich Sebastian’s kalten Blick auf mir spüren, der wie immer den Platz gegenüber von mir eingenommen hatte, während Tanaka, ein weiterer Butler der schon meinem Vater gedient hatte, den Wagen lenkte. Das Oberhaupt der Phantomhive Familie zu sein trug eine schwere Last mit sich. Von außen waren wir nur eine Firma, die Kinderspielzeug und Süßigkeiten herstellte, doch in Wirklichkeit waren wir die rechte Hand der Königin. Sie gab uns Befehle, wir führten sie aus. Ein einfaches Prinzip. Ja, selbst die vielen Morde von Jack the Ripper hatten wir aufgeklärt. Ja...Eigentlich ist alles wie ein großes Schachspiel...Und bis ich, der König, seine Aufgabe erfüllt hat, mögen mich die anderen Figuren beschützen. Solange bis der König fällt, umringt von den Leichen seiner Begleiter... Aber einen gibt es...der ganz besonders ist. Und mein Blick schweifte zu ihm. Der Wagen hielt mit einem lauten Quietschen. Sebastian ging vor und hielt mir die Hand hin um aus dem Wagen zu steigen. Ich umklammerte meinen Gehstock und steig aus dem Wagen, während ich Sebastian ignorierte. Tanaka nickte mir noch kurz zu und fuhr dann den Wagen weg. Ich strich noch einmal über den blauen Diamanten an meine linken Daumen und machte mich dann auf in die Einkaufsstraße. „Was wünschte ihr denn zu kaufen, junger Herr?“ Ich überlegte kurz... „Am besten einen neuen Butler.“ „Solch harte Worte von euch...Ihr scheint wirklich schlechter Laune zu sein. Kann ich denn nichts für euch tun um eure Laune zu bessern?“ Er blieb stehen und zog an meiner Wange, sodass sich mein Mund zu einem Lächeln formte. „Ein junger Mann von 13 Jahren sollte öfter sein wundervolles Lächeln zeigen!“ Und wieder musste ich ihm die Hand wegschlagen. Mich so ungehobelt anzufassen... Und mein Blick fiel erneut auf den funkelnden Ring an meiner Hand. „Ich habe mein Lächeln schon vor langer Zeit verloren.“ ~Intermission 2~ Ein Mann ihn packte, fest an der Schulter Er nur in den Trümmern saß, wie ein nasser Kater. Er schmiss ihn fest in einen Wagen, dort wo viele andre Kinder lagen. Das Schluchzen erfüllte die Nachte, niemals hätt’ er das gedacht, dass aus seinem Geburtstag, dem schönsten Tag, so ein Albtraum zu erscheinen vermag. Im festen Käfig saß er eingeschlossen In diesem Saal wurde schon viel Blut vergossen. Der Hunger ihn quälte, die Wunden ihm schmerzten, doch das größte Leid flammte in seinem Herzen. Viele Wochen verbrachte er dort unten im Käfig, zu keinem einzigen Wort war er mehr fähig. Die Maskengesichter lachten ihn von außen an, da öffneten sie den Käfig und packten ihm am Arm. Sie zogen ihn heraus, an Ketten gefesselt, auf die Platte sie ihn legten, sie hatten ihn umstellt. Sie packten ihn grob, sie fassten ihn schmutzig, Die Unschuld des Jungen, sie war dahin! Sein Gesicht verzog sich zu einem dunklen Lächeln. Solch ein Lächeln konnte wahrhaftig nur das eines Dämons sein. Zu diesem boshaften Lächeln passten seine tiefschwarzen Haare und seine feuerroten Augen nur zu gut. „Was soll dieses dämliche Grinsen?!“ Er nahm mich an die Hand und zog mich durch die Straßen. „Sebastian! Lass mich sofort los! Was hast du vor?!“ „Warum gönnen wir uns nicht ein wenig Süßes der Phantomhive-Firma?“ „Als wenn ich davon nicht schon genug gehabt hätte...“ Er zog mich in einen Süßwarenladen und bediente sich an zwei Tafeln Schokolade und einem Karamelllutscher. Sie waren alle mit einer schwarzen Katze bedruckt, die eine Krone trug. Natürlich hatte sich Sebastian sich dieses Zeichen für unsere Süßigkeiten ausgedacht. Zuerst blickte und der Verkäufer etwas skeptisch an, als Sebastian beherzt in die Tafel biss, doch dann sah er den Ring an meiner linken Hand. Sebastian reichte mir seine angebissene Tafel Schokolade. „Sie ist nicht vergiftet, my Lord.“ „Natürlich nicht... Das ist mein eigenes Produkt. Du gibst sie mir doch nur, weil du süßes Zeug nicht leiden kannst. Obwohl diese schon extra bitter ist...“ Sacht brach ich mir ein Stück er Tafel ab und schob es mir in den Mund. Sebastian ließ noch einige Sachen in seinem Mantel mitgehen und verließ dann mit mir den Laden. „Wo wolltet ihr denn nun noch wirklich hin, my Lord?“ „Eigentlich wollte ich nur etwas an die frische Luft...“ „Die Geigenstunde ist sinnlos, aber das spazieren gehen gehört also zu einer eurer Pflichten, ja? Ich muss schon sagen...Ihr benehmt euch heute höchst verdächtig... Zeigt ihr mir schon wieder eure verletzliche Seite?“ „Willst du damit irgendwas andeuten?“ „Lasst uns nach Hause gehen, dann zeige ich euch was ich meine.“ Tanaka, der alte, ruhig Butler fuhr schon bald wieder mit seiner Kutsche vor. Welch trostloser Spaziergang. Sebastian half mir in den Wagen, er hatte seit seinem letzten Satz geschwiegen. Ich musterte ihn eindringend, doch man konnte nie erahnen was er gerade dachte. Da streckte er plötzlich seinen Arm aus und nahm meine kleine Hand in Seine. Er beugte sich vor um meinen Ring zu küssen und brach dann das Schweigen. „Welchen Tee bevorzugt ihr einzunehmen, wenn wir an unserem Anwesen erscheinen?“ Langsam entfernte ich meine Hand aus Seiner und wandte den Blick wieder aus dem Fenster. „Earl Grey...“ „Wie ihr wünscht.“ Schon bald konnte ich wieder mein Anwesen in der Ferne entdecken. „Sebastian...“ „Ja...?“ „Ich will, dass du der Königin einen Brief schreibst. Wir haben länger keine Nachricht mehr von ihr erhalten. Ich werde misstrauisch...“ „Glaubt ihr nicht, dass es in England einfach ruhiger geworden ist?“ „Ich traue dem nicht...Also kümmere dich darum.“ „Yes, my Lord. Aber ich habe vorher noch etwas anderes zu erledigen.“ Mein Blick schweifte fragend zu ihm, während der Wagen an meinem Anwesen hielt. Kapitel 3: This is an Order --------------------------- Er führte mich auf mein Zimmer, legte mir Mantel und Hut ab und verließ dann wieder das Zimmer um sich um meinen Tee zu kümmern. Mein Blick wanderte wieder aus Reflex zu dem vom Unheil geküssten Ring. Ob man es nun poetisch sah oder einfach auf Sebastian bezog machte keinen Unterschied... Ich strich sanft darüber und drückte ihn an meine kalte Brust. Wenn ich genau lauschte hörte ich mein zweites Herz schlagen... Das Herz, dass mir dieser Dämon geschenkt und doch geraubt hatte... Die Tür öffnete sich und Sebastian schob einen silbernen Wagen mit Tee darauf vor sich her. Er schloss die Tür hinter sich ab. „Was soll das?“ „Ich serviere euch euren bestellten Earl Grey Tee. Was sonst?“ Er goss den Tee ein und reichte mir die Tasse. Seine roten Augen glänzten mich an und als ich nach der Tasse griff, packte er mich fest am Arm, sodass die Tasse mit einem lauten Scheppern auf dem Boden zersprang. „Was willst du!?“ „Hast du etwa Angst?“ Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Er hatte mich geduzt. Einige Sekunden vergingen in der nur Stille herrschte. Seine kalten Hände krallten sich fest in meinen Arm und seine roten Augen bohrten sich tief in mich. Es war wahr, auch wenn ich sein Herr war, ich war es eigentlich der ihm diente. Er war und blieb ein Dämon gegen den ich keine Chance hatte. „Deine mit Angst erfüllten Augen sind jedes Mal ein sehr amüsanter Anblick. Du tust immer so stark...“, er ließ langsam meinen Arm los und setzte wieder sein typisches Lächeln auf, „...aber in Wirklichkeit fürchtet ihr euch, my Lord.“ „..“ Ich erwiderte nichts. „Fürchtete ihr euch vor dem Tod? Oder vor dem Leben? Oder womöglich vor beidem?“ Ich erhob mich vom Bett und hob meinen Kopf um Sebastian in die Augen zu sehen. Dann strich ich mir durch die Haare und entfernte dabei meine Augenklappe. „Sitz.“ „Wie?“ „Sitz, Sebastian!“ Während Sebastian seinen Körper langsam senkte, entfernte ich die letzten Haare aus meinem Gesicht und entblößte mein Auge vor ihm. „Zieh dich aus.“ „My Lord?!“ „Zieh deine Handschuhe aus.“ Nun war es für mich an der Zeit den Spieß umzudrehen... Ja, auch wenn Sebastian kein Mensch war, er war durch einen Pakt an einen Menschen gebunden, mich. Und den Pakt zu brechen wäre nur von Nachteil. Er legte seine Handschuhe ab und streckte mir seine nackten Hände entgegen. Zuerst gab ich ihm einen groben Schlag auf die Fingerspitzen und deutete dann auf das Mal an seiner linken Hand. „Siehst du das?“ „Yes, my Lord.“ Dann deutete ich auf mein Auge, das seit jenem Tag dasselbe Mal trug. „Dann vermute ich du siehst das hier auch.“ „My Lord...“ „Du stehst unter meinen Diensten! Es ist unser Vertrag! Wir gehören zusammen! Also widersetz dich niemals mehr, niemals meinen Befehlen!“ Ich ballte meine Hand zur Faust und würde sie am liebsten mit Sebastian’s Gesicht vereinen, aber ihn zu schlagen würde jetzt auch nichts mehr bringen. „Yes, my Lord. Verzeiht. Es ging wohl mit mir durch.” Und obwohl er sich entschuldigte, lächelte er mich an als wäre nichts gewesen. „Küss meine Füße.“ „Yes, my Lord.“ Und als Sebastian seine Lippen ansetzte, war ich seit langem wieder von völliger Zufriedenheit befriedigt. Die einzige Person, die in meinem Leben noch geblieben war, die einzige Person, die mir völlig gehorchte und die einzige Person, die selbst noch an meinem toten Körper wachen würde. Ich gab ihm mit der Fußspitze einen leichten Tritt gegen die Zähne und ließ mich dann wieder aufs Bett nieder. „Und jetzt räum die Teetasse weg. Der Boden ist ganz schmutzig. Und wasch dir dein Gesicht, du blutest.“ „Yes, my Lord.“ Der Tag zog sich dahin und während ich bei Kerzenschein noch einiges an Papierkram erledigte, konnte ich das Geschehene nicht vergessen. Sebastian hatte sich seit dem Ereignis nicht mehr blicken lassen. Selbst das Abendessen hatte er nicht gebracht. Das war das erste Mal, dass er es nicht gebracht hatte. Sollte ich mir Sorgen machen? Ja... Wahrscheinlich schon. Ich erhob mich aus meinem Sessel, mit einem Kerzenhalter in der Hand und streifte durch den dunklen Flur. „Sebastian!“ Nur ein kalter Wind hauchte mir ins Ohr. Sebastian war nicht zu sehen. Als ich in den großen Eingangssaal trat, kam mir jedoch ein unangenehmer Geruch entgegen. Am Ende des Saales erkannte ich einen zweiten Kerzenschein. „Sebastian..?“ Der Schein erhob sich. „My Lord? Ihr seid noch nicht im Bett?“ „Du hast mich nicht ins Bett gebracht.“ Ich ging auf das Licht zu, senkte dann jedoch meinen Blick auf den Boden, da dieser merkwürdig klebte. In Blitzeseile hatte mich Sebastian wieder an der Hand gepackt und zog mich wieder zurück in den Flur. „Verzeiht mir. Ich hatte hier sehr viel zu tun. Ich werde dafür aufkommen.“ Er hatte zu tun..? Ich musterte ihn eingehend, während er mich bettfertig machte. „Was hast du da unten so lange getrieben?“ „Nur ein paar unerwünschte Gäste beseitigt.“ Er zog die Vorhänge zu und hob die Bettdecke an, so dass ich darunter konnte. „Wen genau? Solltest du dich nicht lieber um das Essen und den Brief der Königin kümmern?“ „Um den Brief habe ich mich gekümmert, das Essen vergaß ich jedoch. Verzeiht. Dafür komme ich morgen wieder auf.“ Er strich meine Decke glatt und machte sich mit dem Kerzenständer auf den Weg zur Tür. „Sebastian...“ „My Lord?“ „Bleib hier, bis ich eingeschlafen bin.” Er kam zurück und setzte sich an mein Bett. „Schon wieder? Wirklich noch ein Kind.“ „Das hat nichts damit zu tun! Frag nicht und befolg einfach meinen Befehl.“ „Yes, my Lord.“ Und während ich noch im Bett lag und darauf wartete bis ich einschlief, spürte ich Sebastian’s Augen auf meinem Körper und in der Dunkelheit konnte ich ein dunkles Lächeln auf seinen Lippen erkennen. ~Intermission 3~ Ein heißes Siegel, fest auf seinen Körper gepresst, ein Mal für immer, für sie ein Fest. Für ihn war es das Todesurteil, da brachten sie den zu schlagenden Keil. Er war gefesselt, er konnte nicht fliehen, konnte nur noch am roten Faden ziehen. Er sah sein Blut, ein helles Licht Doch dann erschien ein Wesen, von weißen Federn dicht. Es war kein Engel, die Federn wurden schwarz Eine Krähe kam hervor. Ein Dämon, ein Pakt, ein zweites Leben. Dafür musste er ihm nur seine Seele geben. Ein zweites Mal entstand, die Krähe verschwand Und wurde in die Menschenwelt verbannt. Sein Herz, es schlug zum zweiten mal, für die Peiniger war es an der Zeit zu sterben, in diesem Saal. Ein Mann im Anzug an seiner Seite, eine Kraft von großer Tragweite. Er gab ihm einen Namen und blickte ihn an, doch für ihn war er nur ein gewöhnlicher Mann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)