The Lies Of Love von Valanya ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Hallo! =) Nach einer halben Ewigkeit geht's hier endlich weiter. Es tut mir echt schrecklich Leid, dass es sooooo lange gedauert hat, aber ich hatte eine Schreibblockade vom Feinsten >.< Ich hoffe, Ihr könnt mir verzeihen... So, aber jetzt viel Spaß beim Lesen =D Eure Valanya PS: Auch dieses Kapitel widme ich IgelCheen, weil sie mich zum Weiterschreiben animiert hat =) Außerdem ein fettes Dankeschön an Kari14 für die lieben Kommentare *freu* ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Schweißgebadet schreckte ich hoch. Ich suchte das Zimmer ab, doch ich war allein. Katherine. Die Frau... Es war sie. Das Mädchen in meinem Traum war sie. Nicht ich. Damon machte in meinem Traum mit ihr rum. In meinem Traum! Langsam stand ich auf. Mein ganzer Körper fühlte sich träge an. Fast so als wäre ich ein...Mensch? Fühlte man sich als Mensch denn so träge? Ich wusste es nicht. Ich kämpfte mich die Treppen nach unten und schleifte mich in die Küche. Das Einzige, das mir jetzt noch helfen konnte, war Blut. Ich fühlte mich so schwach. Mit zittrigen Händen öffnete ich den Kühlschrank – dann schrie ich. Es war kein typischer das-Mädchen-in-dem-Horrorfilm-schreit-sich-die-Seele-aus-dem-Leib-weil-sie gleich-stirbt-Schrei, sondern ein Damon-ich-bring-dich-um-Schrei. Dieses ignorante Arschloch hat das Blut nicht wieder in den Kühlschrank gelegt! Ich muss in den Keller.... Ahhhh, ich mach ihn kalt! Aber davor brauch ich unbedingt eine Stärkung, sonst kipp ich um. Mein Handy vibrierte kurz. Ich fischte es aus meiner Hosentasche und blickte auf den Display. Eine neue SMS, von Stefan. 'Muss mit dir reden. Geht um diese Sache.' Ich seufzte. Anscheinend hatte er etwas über meine Eltern herausfinden können. Geschwind hängte ich das süße lila Kleidchen zurück auf den Kleiderständer; meine eben erst angefangene Frust-Shoppingtour musste wohl noch ein klein wenig warten. Mit einem aufgesetzten Lächeln verließ ich die Boutique und machte mich auf den Weg zu dem vermutlich freundlichsten Vampir der Welt. Wie gewöhnlich war ich nach nicht einmal fünf Minuten bei ihm. Er erwartete mich schon auf der Veranda des kleinen Hauses. „Hey!“, begrüßte ich ihn und küsste ihm die Wangen. Er erwiderte die Umarmung und lächelte mich vorsichtig an. „Also, was gibt’s?“ Ich tönte fröhlich um mich, was wohl darauf zurück zu führen war, dass ich dieses wunderschöne lila Kleidchen entdeckt hatte. Natürlich war es noch nicht meines, aber wenn das hier erledigt ist, wird es in meine Kleidersammlung aufgenommen. „Deine Eltern leben noch“, sagte Stefan. Wir spazierten durch den großen Garten und genossen die Natur; es war ein sonniger Tag und hier und da saßen Vögel und zwitscherten eine fröhliche Melodie. „Gut. Wie geht es ihnen?“ „Sie...“, er stockte. Plötzlich blieb er stehen, griff nach meinen Schultern und drehte mich zu sich um. „Sie sind in einer geschlossenen Anstalt, Emilie. Sie reden nicht, verweigern jede Form der Nahrung. Und sie... sie sind entstellt. Furchtbar entstellt.“ Wieder brach er ab. Seine Augen blickten mich forschend an, so, als würde er nach einer kleinen Regung, die ihm verriet, dass ich wusste, was passiert war, suchen, doch ich zuckte nicht mal mit der Wimper. „Emilie, du musst mir sagen, was damals passiert ist.“ Ich schluckte. „Ich...“ Aufmunternd blickte er mich an. Okay, jetzt oder nie, Emilie. Du kannst ihm vertrauen. „Du weißt, dass ich dir das jetzt nur erzähle, weil ich dir vertraue. Missbrauch mein Vertrauen nicht, sonst bring ich dich um“, sagte ich kalt. Ich meinte es so, wie ich es sagte; bester Freund hin oder her. Er nickte knapp und deutete mir, dass er weitergehen wollte. „Ich nehme nicht an, dass dir Damon erzählt hat, in welchem Zustand ich mich befand, als er mich gefunden hatte?“ Er schüttelte den Kopf. „Hätte mich auch gewundert. Er ist ja nicht unbedingt gesprächig“, ich lächelte über meinen schlechten Witz, hielt den Blick aber auf den Kiesweg gerichtet. „Ich war dem Tod näher als jetzt. Wäre Damon nur ein paar Sekunden später gekommen, würde ich jetzt nicht mit dir durch deinen Garten spazieren.“ Ich flüsterte; lauter reden konnte ich einfach nicht. Die Erinnerung an damals schmerzte mehr als alles andere. „Der Boden unter mir war kalt und eisig gewesen, Schnee fiel auf mich herab. Er färbte sich rot, als er auf meine Wunden traf. Meine Eltern lagen in dem Haus hinter mir. Ihr Herzschlag muss schon so schwach gewesen sein, dass Damon sie gar nicht mitbekam. Zum Glück, sonst wären sie jetzt vermutlich tot.“ Ich brach ab. Es war so unglaublich schwierig an all das zu denken. Mir kam es so vor, als wäre es schon Jahre her, dabei waren es nur ein paar wenige Monate – wenn überhaupt. „Wer hat dich so zugerichtet, Lilly?“ Auch Stefan flüsterte. Als ich zu ihm hochblickte, hatte er seine Augen starr nach vorne gerichtet. Ich griff nach seiner Hand und blieb stehen. Nun sah er mich an. Ich konnte den dumpfen Glanz in seinen Augen nicht deuten, doch ich war mir sicher, dass er, das was er jetzt hören wird, nicht erwartete. Ich schluckte hart. „Meine Eltern.“ Stefans Augen weiteten sich geschockt, der dumpfe Schimmer verblasste sofort, er wurde noch bleicher, als er es ohnehin schon war. Ich hörte, dass er nach Luft schnappte, doch es kam kein Laut über seine Lippen. „Sie haben es getan, weil sie sich retten wollten“, erzählte ich flüsternd weiter. „Wenn sie es nicht getan hätten, wären sie jetzt tot.“ Stefan hatte die Fassung wieder gefunden, ebenso konnte er wieder sprechen. Ich fragte mich, für wie lange. „Warum?“ Ich schluckte erneut und ließ seine Hand los. In wenigen Sekunden wird er mich hassen, schoss es mir durch den Kopf. Doch jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Ich hatte mit meiner Geschichte begonnen, also muss ich sie auch zu Ende erzählen. „Weil ich sie sonst umgebracht hätte.“ Seine Gesichtszüge entgleisten, doch ich nahm keine Rücksicht mehr auf ihn. Alles sprudelte förmlich aus mir raus. „Ich habe sie gefoltert, immer und immer wieder. Die Narben in ihrem Gesicht stammen von mir. Jede Einzelne hab ich ihnen mit einem Lächeln zugefügt. Ihre Schreie waren wie Musik in meinen Ohren. Musik, die ich rund um die Uhr hören wollte. Es war so befreiend. Ich liebte es. Ich liebte sie, meine Eltern. Sie waren perfekt für meine... für meine...“ Mir versagte die Stimme. Zitternd glitt ich zu Boden, blieb im Kies sitzen. Stefan rührte sich nicht und auch ich erstarrte zu einer Salzsäule. Was hatte ich nur getan? Diese Frage schoss mir unaufhörlich durch den Kopf. Ich konnte die nicht beantworten, egal, wie sehr ich es auch versuchte. Es war einfach unmöglich. „Warum?“ Stefan riss mich aus meinen Gedanken. Diese Frage war leicht zu beantworten. Ich lächelte. „Weil sie es verdient haben.“ Als ich meine Augen öffnete, sah ich direkt in Damons makelloses, wunderschönes Gesicht. Er runzelte die Stirn, doch auf seinen Lippen lag ein erleichtertes und böses Lächeln zugleich. „Wie viel hast du ihr gegeben?“, brummte er über mich hinweg. Das Verlangen mich aufzusetzen stieg in mir hoch, doch nichts an mir regte sich. Ich versucht an mir hinab zu sehen, aber mein Kopf ließ sich einfach nicht bewegen. „Nicht viel“, kam es von weiter hinten im Raum; ich konnte die Stimme nicht zuordnen. Damons Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, dann richtete er sich auf. „Nicht viel?! Sie ist vollkommen gelähmt! Sie kann nicht riechen, nicht reden, gar nichts! Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie mich überhaupt mitbekommt!“ Er brüllte. Seine Stimme überschlug sich fast. In mir stieg ein Lächeln auf, doch dann registrierte ich, was er eben gesagt hatte. Und er hatte recht. Ich konnte nicht riechen, mich absolut nicht bewegen. Selbst meine Augenlider wären am liebsten wieder schlaff zugefallen. Plötzlich schob sich Damon wieder in mein Blickfeld. Ich versuchte zu blinzeln um ihm so zu vermitteln, dass ich ihn hören konnte, doch es war schier unmöglich. Verdammt, was war nur mit mir los? „Bete, dass sie nicht stirbt, sonst hast du es hinter dir.“ Er strich sanft über meine Stirn. Ein wohliges Gefühl kam über mich; es wollte so gar nicht zu dem innerlichen Freudenschrei bezüglich seiner Worte passen. „Sie wird nicht sterben.“ Für einen kurzen Moment versuchte ich mich auf die fremde Stimme zu konzentrieren, doch Damon war gerade einfach viel zu präsent. „Außerdem... Was liegt dir an ihr? Sie ist nicht Katherine.“ Katherine? Die Zornesfalte zwischen Damons Augen irritierten mich so sehr, dass ich die zuckende Bewegung meiner Mundwinkel nur am Rande wahrnahm. „Nein, sie ist nicht Katherine, aber sie ist mir trotzdem wichtig“, sagte er mit gepresster Stimme ohne aufzusehen. Seine Blick ruhte sanft und hart zu gleich auf mir. Mit einem Schlag wurde mir bewusst, dass es ihn wirklich getroffen hatte, als ich mit Jeremy geschlafen habe. „Geht es ihr schon besser?“, fragte die unbekannte Stimme und überging so Damons Antwort. „Ja, sie kann ihre Lippen und Augen bereits bewegen.“ Überrascht wollte ich zu meinem Mund greifen, doch meine Arme und Hände waren nach wie vor taub. Damon hatte wohl registriert, dass ich mich vergewissern wollte, ob er recht hatte. Vorsichtig legte er seinen Zeigefinger auf meine Lippen – und ich konnte ihn spüren. Am liebsten wäre ich vor Freude aufgesprungen, doch dies ging ja leider nach wie vor nicht. „Damon“, setzte die unbekannte Stimme an, „Es tut mir Leid, ich wollte sie nicht so sehr verletzen. Ich war einfach nur so... außer mir.“ „Du hast mir immer noch nicht gesagt, weshalb“, sagte Damon trocken und nahm seinen Zeigefinger von meinen Lippen. Enttäuscht blickte ich ihm entgegen und runzelte die Stirn. Ah, ich runzelte die Stirn! Und jetzt lächelte ich! Auch in Damons Gesicht breitete sich Freude aus, als er diese Kleinigkeiten registrierte. „Das sollte sie dir selbst sagen. Aber für dich wird es nicht weiter schlimm sein.“ „Ah, dann ist es wohl irgendwas Abartiges.“ Seine Stimme klang total monoton und desinteressiert, aber ich konnte den Glanz in seinen Augen ansehen, wie sehr er auf meiner Geschichte brannte. „Und jetzt verschwinde. Sie kommt langsam wieder zu sich und ich will nicht, dass sie sich mit dir auseinandersetzen muss.“ Ich vernahm Schritte, die aus dem Wohnzimmer – sofern ich denn hier war – hinaus führten. „Komm“, forderte mich Damon auf und hielt mir sein Handgelenk hin. „Trink, du brauchst es.“ Ich tat wie mir geheißen und biss herzhaft zu. Meine scharfen Zähne durchstießen die harte Haut und bohrten sich ohne Anstrengung durch das Fleisch. Ich traf auf eine Vene; das Blut floss in Strömen in meinen Mund. Gierig schluckte ich es. Nach ein paar Sekunden – oder waren es Minuten gewesen? - begann es in meinem ganzen Körper zu kribbeln. „So ist es gut“, hörte ich Damon murmeln. Ich spürte seine andere Hand sanft auf meinem Rücken liegen, verdrängte jedoch den Gedanken, dass er mich vielleicht doch lieben würde. Stattdessen konzentrierte ich mich voll und ganz auf die immer stärker werdende Kraft in mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)