Die Liebe zum Spiel von Kogaiji (Katie x Marcus) ================================================================================ Kapitel 4: 4. Annäherungsversuche --------------------------------- 4. Annäherungsversuche Katie ließ ihren Besen vor dem Schlosstor stehen und hetzte durch die Eingangshalle zur Treppe. Sie nahm jede zweite Stufe und stolperte fast, weil der Tränenschleier vor ihren Augen die Sicht behinderte. Im zweiten Stock verkroch sie sich im alten Arithmantikzimmer und weinte sich die Augen aus dem Kopf. Auch sie konnte nicht immer stark sein. Ihre Niederlage gegen Slytherin, die verlorene Wette und der entsetzte Blick Olivers trugen dazu bei, dass sie ihren Gefühlen jetzt freien Lauf ließ. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Draußen begann es in Strömen zu regnen und sie sah aus dem offenen Fenster, wie die Hogwartsschüler ins Schloss zurückeiferten, um nicht allzu nass zu werden. Katie saß auf dem Fensterbrett und wischte sich die Tränen weg. „Jetzt heul ich schon wegen DEM!“, meckerte sie mit sich selbst und versank in Gedanken. Nach ein paar Stunden ging leise die Tür zum Arithmantikzimmer auf und Katie schaute zu der Person. Ihr Körper spannte sich an und sie sprang von der Fensterbank zurück in den Klassenraum. „Was willst du hier!“, fauchte sie ungehalten und Flint lachte sein vertrautes, höhnisches Lachen. „Gucken wie es dir geht – ob du dich schon aus dem Fenster gestürzt hast.“, gab er zurück und musterte Katie. „Wie du siehst habe ich es nicht getan und jetzt hau endlich ab!“, Katie wollte ihn nicht sehen und mit ihm reden schon gar nicht. Flint seufzte und setzte sich auf einen Tisch. “Woher wusstest du, dass ich hier bin?“, fragte sie direkt und betrachtete ihn argwöhnisch. „Wusste ich einfach“, meinte er nur achselzuckend und sah sie weiter an. „Ich weiß nicht, warum du so einen Aufstand daraus machst, dreimal mit mir auszugehen.“, befand Flint schließlich und Katie war sich nicht ganz sicher, ob da nicht auch ein wenig Unsicherheit in seiner Stimme mitschwang. Sie schüttelte den Kopf, das musste sie sich nur eingebildet haben. „Oh, das kann ich dir ganz genau sagen, Flint. Weil ich dich hasse. Und jetzt sogar noch mehr als vorher!“, keifte Katie und drehte sich von ihm weg. „Nächstes Wochenende gehen wir nach Hogsmeade. Ich lade dich zum Essen ein.“, gab er mit ruhiger Stimme bekannt und wartete auf eine Reaktion. „Schön, hoffentlich kann ich dann sehen, wie du an deinem Essen erstickst!“, antwortete sie mit gefährlich zischender Stimme. „Du gefällst mir!“, lachte Flinte leise und Katie verstummte. „W-was?“, fragte sie verwirrt und sah ihren Feind an. „Du gefällst mir, Katie. Sehr sogar.“, wiederholte er grinsend und stand auf. Er ging auf sie zu und Katie wich vor ihm zurück. „Bist du krank?“, fragte sie nun etwas eingeschüchtert und stieß gegen das Lehrerpult. „Nein, mir geht es blendend.“, erklärte er und über sein Gesicht huschte ein Lächeln. Flint stützte seine Arme nun links und rechts neben ihrer Hüfte auf den Tisch und beugte sich zu Katie runter. Ihr Körper versteifte sich und sie bekam eine Gänsehaut, als sein Atem ihre Wange streifte. „Du bist das schönste Mädchen auf Hogwarts, wundert es dich nicht, dass ich dich will?“, hauchte Flint in ihr Ohr und Katie wurde so rot wie noch nie. Er gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange und ließ sie dann allein im Arithmantikzimmer zurück. Katies Herz schlug wie wild und ihr Atem ging ganz schnell. Herrje, so was hatte sie noch nie erlebt. Was sollte sie jetzt nur tun? In der Eulerei schrieb sie einen Brief an ihre Mutter und schilderte ihr, was in Hogwarts so los war und ich es ihr ging. Hi Mom, du glaubst nicht was mir hier in Hogwarts passiert. Es ist wie verhext – naja, das meiste ist es auch, aber nicht so wie sonst eben – Marcus Flint, von dem hab ich dir letztens noch erzählt, hat ein Auge auf mich geworfen und stellt mir nach. Furchtbar sag ich dir. Mit Oliver hab ich mich ganz schrecklich gestritten. Ich weiß nicht was ich tun soll. Er hat mit Flint um mich gewettet und verloren. Ich fühle mich wie ein Gegenstand, den man einfach weiterreicht. Oliver nimmt das alles gar nicht so ernst, glaube ich. Flint dafür umso mehr. Er erzählt mir die ganze Zeit wie toll er mich findet und so. Aber der macht mit jeder rum, was will er also mit mir. Der weiß genau, dass ich nicht zu haben bin für so was!!! Mom, schreib mir bitte ganz schnell. Am Wochenende muss ich mit Flint ausgehen, das hab ich mir selbst eingebrockt und ich stehe zu meinem Wort. Vorher muss ich wissen, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und was du darüber denkst. Deine Katie Sie las sich den Brief noch zweimal durch und steckte ihn dann in einen Umschlag. „Beeil dich!“, flüsterte sie der Eule zu und gab ihr noch einen Keks. Das graubraun gefiederte Tier spannte die Flügel und machte sich auf den Weg. Katie seufzte und stieg die Stufen zum siebten Stock hinab. Im Gemeinschaftsraum herrschte trübe Stimmung und Katies Blick fiel direkt auf Oliver, der sie nur stumm ansah. Sie setzte sich zwischen Angelina und Alicia, die sich angeregt unterhielten. „Wo warst du so lange?“, fragte Angelina und Katie zuckte mit den Schultern. „Flint hat dich gesucht“, meinte Alicia und Katie sah sie an. „Ich weiß, er hat mich gefunden.“, erwiderte Katie matt und Alicia zog die Brauen hoch. „Und? Was wollte er?“, hakte Angelina weiter nach. „Er hat mir gesagt, dass wir am Wochenende in Hogsmeade essen gehen und er hat mich geküsst…“, begann Katie und die Münder von Angelina und Alicia standen offen. Sie wollte gerade hinzufügen, dass er sie nur auf die Wange geküsste hatte, da sprang Wood auf. „Er hat WAS?“, fragte er laut und Katie sah ihn an. Er hatte mitgehört? „Was geht dich das an?“, fragte Katie und stand ebenfalls auf. „Du gehst mit ihm aus und knutschst mit ihm rum? Mit FLINT?“, seine Stimme bebte und war laut. Alle Schüler im Gemeinschaftsraum richteten ihre Augen auf die beiden Streitenden. „Ja und? Ist doch DEINE Schuld!“, erwiderte Katie mit fester und ebenso lauter Stimme. „MEINE?“, reagierte Wood heftig. „Ich habe nicht gewettet, dass ihr ausgeht!“ „Du hast um MICH gewettet, das ist viel schlimmer!“, brüllte Katie nun und regte sich ganz fürchterlich auf. Wood sah sie etwas beschämt an und fuhr dann fort: „Du hättest dich nicht einmischen sollen!“. „Ach ja? Wenn es um mich geht, soll ich nur zusehen oder was? Spinnst du?“, keifte Katie. „Was ist nur los mit dir?“, fragte Wood kopfschüttelnd. „ICH habe kein Problem. DU auch nicht mehr, meine Freundschaft bist du ab sofort los. Kein Grund sich aufzuregen.“, fauchte Katie und drehte sich weg. Wood sah sie wütend an und verschränkte die Arme. „Gut, ich brauch deine Freundschaft auch gar nicht!“, gab er ärgerlich zurück. „Schön. Dann kann ich dir ja auch endlich sagen, dass du ne Niete bist. Als Kapitän und als Freund!“, brüllte Katie nun und alle Schüler zuckten merklich zusammen. Olivers Mund stand entsetzt offen und Katie rauschte an ihm vorbei, hoch zum Mädchenschlafsaal. Nach einer Weile kam Angelina zu ihr ins Zimmer. „Das war heftig…“, meinte sie leise und ließ sich neben Katie aufs Bett sinken. „Er hat es verdient!“, murrte Katie nur und sah ihre Freundin an. „Und das alles nur wegen einer bescheuerten Wette!“, schüttelte Angelina den Kopf und musterte Katie. „Ich kann es einfach nicht fassen, An…“, murmelte Katie fassungslos und Angelina legte einen Arm um ihre Schultern. „Ich weiß nicht wo das alles hinführen soll“, erklärte Katie verzweifelt und in ihren Augen sammelten sich abermals Tränen. „Ich auch nicht…“, gestand Angelina und schloss sie fest in die Arme. Es dauerte nicht mal eine Sekunde und Katie weinte bitterlich. „Es tut so weh, An. Weißt du, ich dachte echt…das mit uns beiden wird in diesem Jahr was…aber alles läuft schief…“, schluchzte Katie und Angelina streichelte ihr über den Kopf. „Ich wollte mich nicht mit Oliver streiten, aber er hat mich verletzt…und ich glaube, er weiß gar nicht wie sehr…“ Angelina sagte nicht viel. Das tat sie nie. Sie hörte zu und hielt Katie einfach nur fest. Das war für Katie schon immer mehr als genug. Nach einer halben Stunde etwa hatte Katie sich beruhigt und Angelina entließ sie wieder aus ihrer Umarmung. Katie wischte sich die Tränen weg und sah Angelina aus ihren rot geweinten Augen an. „Du siehst schrecklich aus…“, stellte Angelina fest und Katie lachte leise. „Danke, ich weiß“ „Sag mal… hat Flint dich echt geküsst?“, fragte Angelina leise und schaute durchs Fenster. „Auf die Wange, ich hatte keine Gelegenheit mehr, das noch hinzuzufügen“, erwiderte Katie und grinste. „Oh man, was soll man dazu sagen? Ach, die Aussicht beim Spiel war übrigens großartig!“, meinte Angelina spitzbübisch. „Du hast ihm auf sein Teil gestarrt?“ fiel Katie aus allen Wolken. „Nimm es mir nicht übel, Katie, aber da kann eine Frau eigentlich nicht wegsehen…das war…überaus anziehend…“, flüsterte Angelina und Katie lachte. „Er hat mich ganz schön abgelenkt. Der ist extra ständig so geflogen, dass ich drauf gucken musste, der Idiot!“, gab Katie zurück und seufzte. „Meinst du nicht, dass du Flint vielleicht mal ne Chance geben solltest?“, fragte Angelina vorsichtig. „Auf keinen Fall!“, meinte Katie überzeugt und zog die Brauen an. „Mal im Ernst Katie. Hast du ihn schon mal mit ner Frau gesehen? Ich meine, er flirtet ja was das Zeug hält – Fred und George tun das aber auch – aber er war immer diskret was knutschen anging, oder? Außer bei der Clearwater, das war offensichtlich…“, meinte Angelina und hielt Katies Blick stand. „Du meinst, er vögelt sich gar nicht durch ganz Hogwarts, sondern tut nur so?“, machte sich Katie über Angelina lustig. „Nein…ich denke, er hat höhere Ansprüche an eine Frau, die uns vielleicht gar nicht bewusst sind. Dass er auf der Jagd ist, sieht man ja…aber ich glaube er sucht eine echte Herausforderung. Und wer eignet sich da besser als DU?“, vertrat Angelina ihre Meinung. „Du meinst also, Markus Flint ist eigentlich ein ganz lieber Kerl?“, lachte Katie und schüttelte den Kopf. „Er tut einfach nur nichts gegen seinen schlechten Ruf“, wich Angelina dieser direkten Frage aus. „Ob er LIEB ist, weiß ich nicht…“ „Na, das werde ich ja bald sehen…juhu“, meinte Katie sarkastisch und rollte mit den Augen. „Ich bin auf deine Berichterstattung mehr als gespannt!“, grinste Angelina und legte sich auf Katies Bett hin. „Ich werde nichts auslassen, versprochen“, meinte Katie abschließend und legte sich neben Angelina auf ihr Bett. Es dauerte gar nicht lange und die beiden Mädchen schliefen seelenruhig. Am Morgen freute sich Katie schon auf die Stunde Kräuterkunde vor dem Frühstück. Gut gelaunt machte sie sich auf den Weg zu den Gewächshäusern. Es war noch keiner da, außer Professor Sprout. „Ah, Miss Bell. Ich dachte mir, dass Sie wieder früher hier sind.“, lächelte die Lehrerin freundlich. „Und das an einem Montagmorgen!“, fügte sie noch hinzu und topfte ein paar Pflanzen um. „Ich helfe Ihnen.“, meinte Katie und ging ihrer Lehrerin zur Hand. Kräuterkunde machte ihr fast so viel Spaß wie Quidditch. Aber eben nur fast. „Miss Bell. Ich habe eine Bitte.“, begann Professor Sprout. „Schießen Sie los.“, flötete Katie und machte munter weiter. „Einer meiner Schüler im siebten Jahr macht mir Sorgen. Er kommt im Unterricht nicht mit und er bräuchte vielleicht ein wenig Unterstützung…und mir fehlt da leider die Zeit…“, erklärte sie und Katie schaute zu Professor Sprout. „Ich soll Nachhilfe geben?“, fragte Katie überrascht und ihre Lehrerin nickte. „Natürlich nur, wenn Sie das zeitlich einrichten könnten, dass Sie den Stoff schon erarbeitet haben, weiß ich, Miss Bell. Sie würden ohne weiteres die Prüfungen schaffen!“, lobte Professor Sprout. „Ich freue mich! Ich helfe wo ich kann wenn es um Kräuterkunde geht!“, strahlte Katie. „Wann soll es denn losgehen? Ich habe heute Nachmittag keinen Unterricht.“, fragte Katie nach. „Gut, dann schicke ich mein Sorgenkind nach dem Essen her!“, meinte Professor Sprout froh und dann kam schon der Rest der Klasse. Die Stunden vergingen schnell. Sogar Zaubertränke machte mehr Spaß als sonst. Vielleicht einfach, weil Katie jetzt aufpasste und mitmachte. Oder weil sie sich auf den Nachmittag freute. In Geschichte der Zauberei bei Professor Binns schlief sie allerdings fast ein. Sie war unendlich dankbar, als es zum Essen läutete und Katie rappelte sich schlapp auf. Das Essen war wie immer unbeschreiblich köstlich. Katie aß sich satt und trank ein Glas Wasser. „Leute, ich muss dann mal los!“, flötete Katie und verabschiedete sich kurz von ihrem Team. Katie beeilte sich und kam pünktlich bei den Gewächshäusern an. Sie schloss die Tür auf und machte Licht. Die Alraunen in der hinteren Ecke zeterten und quiekten schrill. Es war wohl heute Lektion Nummer eins, diese Viecher umzutopfen. Abermals ging die Tür auf und Katie schaute sich um. „DU?!“, kam es von ihr und Flint gleichzeitig. „Ich fasse das jetzt echt nicht!“, meinte Katie sichtlich abgeneigt und rollte mit den Augen. „Zufälle gibt’s…“, grinste Flint breit und schritt auf Katie zu. „Ja, leider…“, antwortete sie mürrisch und ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten. Sie holte ein paar Töpfe aus dem Schrank. „Ich wusste gar nicht, dass du so gut in Kräuterkunde bist, dass du einem Siebtklässler Nachhilfe geben kannst.“, begann Flint das Gespräch. „Oh, und ich wusste nicht, dass du so schlecht bist, dass dir eine Sechstklässlerin Nachhilfe geben muss.“, erwiderte Katie wenig schmeichelhaft. „Gibt Spannenderes!“, erklärte Flint gelassen und musterte Katie. „Ja, Quidditch zum Beispiel!“, riet Katie und Flint nickte kurz. „Auch…“, meinte er unbestimmt und lehnte sich gegen den Tisch. „Was machen wir heute?“, wollte Flint wissen und schaute sich im Gewächshaus um. „Alraunen umtopfen.“, antwortete sie. „Muss das sein?“, fragte er angeekelt. „Ja, jetzt steh hier nicht so rum sondern hol schon mal welche!“, murrte Katie und deutete auf die Töpfe im Nebenraum. „Meckerziege…“, maulte Flint und Katie sah ihm nach. Er hatte Recht. Sie war in Meckerlaune, das lag allerdings nur daran, dass sie schon wieder ungewollt Zeit mit ihm verbrachte. Flint kehrte mit zwei Töpfen zurück und stellte sie auf den Tisch. Katie nahm sich zwei grüne Schürzen und hielt Flint eine hin. Er nahm sich eine und band sich die Schürze um. Katie bekam vor Nervosität den Knoten auf ihrem Rücken nicht richtig hin und Flint lächelte. „Warte…ich mach das.“, meinte er und Katie sah ihn über ihre Schulter hinweg an. „Ich kann das allein, Flint.“, maulte Katie nur und versuchte abermals eine Schleife. „Anscheinend ja nicht…“, lachte Flint und nahm die beiden Bände und zog sie mit einem Ruck zu sich. Katie war zu überrascht, um noch zu reagieren. Sie stieß mit ihrem Rücken gegen seine Brust. „So gefällt mir das“, hörte sie Flint sagen und ihr rauschte das Blut in den Ohren. Sie musste total rot im Gesicht sein. Er zupfte an ihrer Schürze herum und band ihr eine Schleife. Eigentlich war er nun fertig und sollte sie wieder loslassen, aber daran schien Flint nicht zu denken, denn er schob seine Hände auf ihre Hüften. Jetzt bemerkte sie deutlich wie groß er eigentlich war. Er überragte sie mindestens um einen Kopf. „Lass mich los“, sagte Katie mechanisch, aber sie musste sich eingestehen, dass sich das hier eigentlich gar nicht so schlecht anfühlte. „Bekomme ich eine Belohnung?“, fragte er und seine Stimme klang so wunderbar schmierig wie eh und je. „Wofür?“, stellte sie nun eine Gegenfrage „Für die Schleife? Flint, das hat keine Belohnung verdient!“ „Schade. Aber was hat in deinen Augen dann eine Belohnung verdient?“, hakte er weiter nach und spielte mit ihrem Haar. Er nahm eine Strähne und fuhr ihr damit über den Nacken. Eine Gänsehaut ließ sich nicht vermeiden. „Du gar nicht!“, meinte sie und drehte sich aus seinen Händen heraus. „Weil ich Marcus Flint bin. Schon klar…“, seufzte er und Katie sah ihn an. „Ich zeig die jetzt wie das richtig gemacht wird, mit den Alraunen.“, erklärte sie und zeigte ziemlich fachmännisch, wie man eine Alraune umtopfte. „Jetzt du“, forderte sie Flint auf und beobachtete ihn genau. Er machte es so wie Katie es ihm gezeigt hatte und es gelang ihm auf Anhieb. „Stellst dich ja gar nicht so blöd an wie ich dachte!“, lobt ihn Katie leise und holte neue Alraunen. „Wie lange machen wir das jetzt?“, fragte er leicht angenervt. Man merkte eben, dass ihm das nicht so großen Spaß machte wie ihr. „Bis du das genauso gut kannst wie ich!“, stellte Katie klar und musterte Flint. „Huh, meine Gesellschaft scheint dir ja gar nicht so sehr zuwider zu sein, wie du immer sagst“, grinste er und betrachtete Katie aufmerksam. „Das hättest du wohl gern!“, gab Katie gelassen zurück. „Du wirst schon sehen, bald wirst du um meine Gesellschaft betteln.“, lachte er leise und Katie schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so dermaßen von sich überzeugt sein? Katie konnte das nicht begreifen. „Und…weißt du schon was du am Wochenende anziehst?“, fragte Flint und grinste vor sich hin. „Nö, aber wahrscheinlich wird es das hässlichste Teil aus meinem Schrankkoffer sein!“, stichelte Katie und Flint zog die Brauen an. „Mach weiter jetzt!“, ermahnte sie ihn und zeigte auf die nächste Alraune. Flint betrachtete ihre Hand und deutete auf sie. „Woher hast du die?“, fragte er und nahm Katies Hand. „Was?“, fragte sie verwirrt und beobachtete Flint dabei, wie er ihre Hand musterte. „Die Narbe hier…“, meinte Flint und fuhr mit seinem Daumen darüber. Katie war sprachlos, bisher war es nur sehr wenigen Menschen aufgefallen, dass sie zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger eine feine, sichelförmige Narbe hatte. Nicht einmal Angelina hatte sie wahrgenommen und das war ihre beste Freundin. „Eine Alraune im ersten Jahr.“, erklärte Katie und sah Flint an. „Sie hat mich gebissen…“ Katie wusste selbst nicht, warum sie das erzählte. Diese Situation kam ihr eigentlich viel zu intim vor, aber ein ganz kleiner Teil von ihr fühlte sich zu Flint hingezogen. Sie musste aufpassen, dass dieser Teil nicht überhand nahm. Flint hielt weiterhin ihre Hand und sie sahen sich einen ganzen Augenblick lang schweigend an. Auf Flints Gesicht schlich sich ein Lächeln. Er beugte sich zu Katie hinab und Katie konnte sehen was er vorhatte. Aber wie gesagt, ihren ersten Kuss wollte sie nicht einfach so hinter sich bringen, sondern auch wirklich was dabei fühlen. Dafür war momentan also weder Flint noch Wood geeignet. Flint kam immer näher und Katie wurde ganz warm, dennoch drehte sie ihren Kopf zur Seite. Er hielt inne und richtete sich wieder auf. Sie mied nun seinen Blick und fuhr mit den Alraunen fort. „Wenn du sie ganz unten über der Erde anpackst, dann geht es einfacher und es tut ihnen nicht weh“, erklärte Katie weiter und Flint machte es nach. „Jetzt musst du ein wenig dran rütteln, um die Erde etwas lose zu machen und dann mit einem Ruck rausziehen. Sieh zu, dass du dann deine andere Hand in Sicherheit bringst, da beißen sie halt gern rein!“ Flint machte alles so wie Katie es ihm zeigte und als er es genauso gut konnte wie sie, nickte sie zufrieden. „Gut, wir sind fertig, geh zum Essen!“, zischte Katie und räumte das Gewächshaus auf. Sie fegte die Erde in eine Ecke und nahm die Schürze ab. Flint tat es ihr gleich. „Wir können zusammen zum Essen gehen, ich begleite dich zur Großen Halle“, erwiderte er breit grinsend. „Oh nein, das wirst du schön bleiben lassen!“, beschwor Katie und Flint musterte sie selbstsicher. „Es ist einfach unglaublich…wie kann jemand, der so schön ist, nur so unheimlich verbittert sein?“, schnarrte Flint und Katie verengte die Augen. „Ich bin nicht verbittert!“, murrte sie und ihre Augen sprühten Funken. Das Kompliment hatte sie jetzt ignoriert. „Komm, gehen wir zum Essen!“, grinste Flint und zog sie an ihrer Hand hoch zum Schloss. Sie versuchte, ihre Hand aus seiner zu befreien, aber er ließ einfach nicht los. Er tat ihr nicht einmal weh und hielt sie trotzdem fest. Wenn sie jetzt händchenhaltend in der Eingangshalle gesehen wurden, dann gab das Gesprächsstoff für die nächsten zwei Monate. Vor dem Portal blieben sie stehen und Flint sah zu Katie. „Ein kleiner Kuss kann doch nicht so schlimm sein, Katie…“, lächelte er und zog sie an ihrer Hand zu sich. „Doch!“, gab Katie zurück. „Aha, und warum?“, wollte er weiter wissen und dieses Grinsen wollte einfach nicht verschwinden. „Weil ich nicht will!“, fauchte sie und legte sich eine Hand auf den Mund. Flinte lachte laut und drückte seine Lippen dann auf ihre Hand, die den Mund verdeckte. „Wir sehen uns am Wochenende, nicht wahr?“, säuselte Flint und entließ Katie aus seiner Hand. Schnell machte sie sich von ihm los und eilte in die Eingangshalle und von da aus in die Große Halle zum Abendessen. Ihr Herz raste und sie konnte nicht mehr richtig denken. Flint raubte ihr noch mal den Verstand! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)