Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Kapitel 20: Leb wohl, Bruder!!! ------------------------------- „Oh, die ist aber sauer“, bemerkte Marco und Ace nickte. „Irgendwas muss vorgefallen sein“, sagte er und auch Whitebeard schien das zu denken. „Ich red mal mit ihr“, sagte Ace und lief seiner Schwester nach. Er würde schon herausfinden, was vorgefallen war. Vorsichtig klopfte Ace an die Zimmertür seiner Schwester und ohne wirklich auf ihr „Herein“ zu warten, trat er ein und fand sie auf ihrem Bett vor, den Kopf in das Kissen gedrückt. „Was willst du?“, kam es dumpf aus dem Kissen und Ace setzte sich neben sie, auf die Bettkante. „Kann es sein, dass irgendetwas auf dem Schiff von Shanks vorgefallen ist?“ Die einzige Antwort war ein Kopfschütteln, was Ace seufzen ließ. „Hatten wir uns nicht versprochen, dass wir uns alles sagen und keine Geheimnisse voreinander haben?“ Langsam setzte die Uchiha sich auf und sah ihren Bruder an. Dieser runzelte die Stirn. Was konnte nur vorgefallen sein, dass seine Schwester so durcheinander war? „Es geht um Shanks…“, begann sie und Ace verengte die Augen. „Hat er dir etwas angetan?“ „Nein“, widersprach sie ihm sofort und Ace fuhr fort. „Weiß er über uns Bescheid?“ Erneut schüttelte Carina ihren Kopf und nun waren Ace scheinbar die Ideen ausgegangen. „Was denn dann?“, fragte er und Carina senkte leicht ihren Kopf. „Er hat mich geküsst“, murmelte sie ganz leise und Ace glaubte für einen Moment, dass er sich verhört hatte. „Er hat WAS?“, sagte er laut und packte seine Zwillingsschwester an den Schultern. „Was ist passiert, Carina? Nun sag schon!“ „Er war betrunken, hat mich geküsst und ich bin abgehauen. Mehr war da nicht“, nuschelte sie und Ace blinzelte. „Das ist echt ein starkes Stück“, gab er zu und im nächsten Moment grinste er. „Jetzt sag bloß, es hat dir gefallen?“ Es war eher als Provokation gemeint, als wirklich ernsthaft, doch als Carina nicht antwortete und ihren Kopf noch weiter sinken ließ, fiel die Feuerfaust fast aus allen Wolken. „Das … äh … ist ein Scherz, oder?“, begann er, doch Carina verneinte dies mit einem erneuten Kopfschütteln. „Ich weiß nicht, was in diesem Moment mit mir passiert ist, aber … oh verdammt Ace, ich weiß nicht wie ich’s sagen soll. Es war … unglaublich.“ Ace hörte ihr schweigend zu. Er wollte alles, was sie fühlte verstehen, denn er wollte die innige Verbindung, die sie zueinander hatten, nicht mehr missen. Sie waren zwei Teile derselben Medaille. „Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht, aber jedes Mal, wenn ich an ihn denke, dann ist es als würde ich nicht mehr klar denken können. Mein Verstand scheint sich dann jedes Mal zu verabschieden. Und mein Herz ist … was guckst du so?“ Ace hatte anfangs die Stirn gerunzelt, doch nach den Worten seiner Schwester hatte er sich stöhnend an die Stirn geschlagen. „Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt.“ Es brauchte nur eine Sekunde, da war das Gesicht der Angesprochenen puterrot angelaufen und sie schüttelte wie wild den Kopf. „Nein, du irrst dich. Ich bin nicht in ihn verknallt, ich bin nur … verwirrt.“ „Jaja, red dir das ruhig ein“, gab Ace zurück. „Ich wusste schon, warum ich es dir nicht erzählen wollte“, antwortete sie trocken und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Tut mir leid, wenn ich dir das jetzt sage. aber ich glaube, dass ich von solchen Gefühlen ein bisschen mehr…Ahnung habe, als du.“ „Du meinst wohl eher mehr „Erfahrung“, huh?“, fragte sie und grinste, als ihr Bruder sich räusperte. „Wie auch immer“, lenkte er vom Thema ab und schaute sie ernst an. „Vergiss den Rotschopf. Der Typ hat in einem Monat bestimmt mehr Frauen, als du in deinem ganzen Leben gesehen hast.“ Carina nickte. Ace hatte ja Recht, sie sollte sich Shanks aus dem Kopf schlagen. Das wäre besser für alle Beteiligten. Vor allem für sie selbst. Gefühle konnten lästig sein, das wusste sie gut und daher wollte sie es nicht noch schlimmer machen als es ohnehin schon war. „Ich hoffe, die nächsten Tage werden etwas besser“, dachte sie hoffend. Dennoch hatte das Schicksal etwas anderes für sie und ihre Kameraden vorgesehen. Wenige Tage nachdem Carina auf die Moby Dick zurückgekehrt war, überfielen sie ein feindliches Piratenschiff und die Beute fiel recht ordentlich aus. „Seht mal“, drang Thatchs Stimme freudig an ihr Ohr. Carina drehte sich um und betrachtete überrascht die Frucht, die Thatch in der Hand hielt. Eine Teufelsfrucht. „Nicht schlecht“, grinste sie ihn an. „Weißt du schon ob du sie essen willst? Du hast sie gefunden, also gehört sie, nach unseren Schiffsregel, dir.“ „Keine Ahnung, ich glaube, ich werde noch mal ne Nacht drüber schlafen. So was entscheidet man immerhin nicht mal so mir nichts dir nichts.“ „Ach echt? Also, als ich meine in den Händen hielt, hab ich sie auch wenige Sekunden später gegessen“, sagten Ace und Carina gleichzeitig. Belustigt grinsten sie sich an, während Thatch auflachte und Marco genervt seufzte. „Das wundert mich ehrlich gesagt nicht, ihr Beiden denkt doch nie über etwas nach.“ ^^ Am nächsten Morgen ^^ Carina streckte sich und gähnte noch einmal herzhaft. Wieder einmal war sie die Erste, die auf den Beinen war. Wahrscheinlich schliefen die Anderen gerade mal wieder ihren Rausch aus, während sie dann das ganze Chaos aufräumen musste. Plötzlich hörte sie ein seltsames Geräusch. Es klang beinahe wie ein Röcheln. Mit pochendem Herzen sprang sie auf das Unterdeck und sah sich um. Zuerst sah sie ihn nicht, doch als er leicht zuckte wendete sie ihren Kopf in seine Richtung. Für einen Moment vergaß sie Luft in ihre Lungen zu pumpen, weil ihr der Atem stockte. „Thatch“, hauchte sie und viel neben dem leblosen Körper auf die Knie. Der Boden war blutgetränkt, ebenso wie seine Kleidung. Carina drehte ihn vorsichtig um und fühlte zittrig nach dem Puls. Erleichtert holte sie Luft als sie einen schwachen Puls wahrnahm. Mit lauter Stimme, die man sogar in 10 km Entfernung noch gehört hätte, schrie sie über das ganze Deck nach Whitebeard, Ace, Marco und einem Arzt. In weniger als einer Minute waren alle versammelt, entsetzte Blicke machten die Runde. „Thatch, sieh mich an. Du musst wach bleiben, hörst du? Wer hat dir das angetan?“ Thatch hustete kurz und ein ganz leises „Teach“ verließ seinen Mund. Carina erstarrte. Teach gehörte zu ihrer Division. Kalter Zorn stieg in ihr hoch, als Thatch noch irgendetwas von „gestohlener Teufelsfrucht“ stammelte. So war das also. „Dafür werde ich ihn töten, das schwör ich mir“, dachte sie. „G-geh“, keuchte Thatch kurz darauf. „Ich will nicht, dass du mich sterben siehst.“ Carina stieß einen Fluch aus. „Du wirst nicht sterben, verdammt. Das wird schon wieder.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen, aber sie unterdrückte sie zwanghaft. Wenn sie jetzt weinte, würde Thatch seinen Lebenswillen und seine Hoffnung ganz verlieren. „Nein. Lass mich … ich sterbe. Wissen wir beide.“ Inzwischen besah sich der Schiffsarzt Thatchs Wunden, Carina schüttelte währenddessen den Kopf und sagte: „Nicht so, Bruder. Du wirst wieder gesund. Ganz bestimmt.“ „Nein“, murmelte Thatch leise. Er zischte vor Schmerz und biss die Zähne zusammen. „Nein, Carina. Werd ich nicht.“ Der Anblick von seinen Wunden und dem ganzen Blut, brachte Carina beinahe dazu, sich abzuwenden, doch sie blieb standhaft und drückte sanft seine Hand. Die Kommandanten standen hinter ihr und auch Whitebeard betrachtete das Geschehen angespannt und mit Tränen in den Augen. Sie schwiegen, trauten sich nicht das Wort zu ergreifen. „Für mich gibt’s keine Rettung mehr. Ich hätte vorsichtiger sein sollen!“ „Scheiße“, flüsterte Carina. „Verdammt, Thatch. Nein. Nein, das darf nicht wahr sein.“ Thatch schnappte nach Luft und bekam einen heftigen Hustenanfall. Der Arzt richtete sich langsam auf und schüttelte den Kopf, sodass alle Anwesenden erstarrten. Der Körper des Sterbenden zitterte, die Haut schien immer blasser zu werden. „Ich hätte gerne gesehen, wie du Marco besiegst, Carina!“, lachte Thatch röchelnd. „Wirst du“. Carina starrte auf ihn hinab. Der verletzte Körper war auf einmal seltsam ruhig geworden. „Durchhalten Thatch. Komm schon … mach die Augen auf. Du musst atmen verdammt!“ Doch Thatchs Augen blieben geschlossen. Er holte Luft, aber nur ein letztes Mal. Beim Ausatmen fiel sein Brustkorb in sich zusammen, dann erlag er seinen Verletzungen, die Spur seines stets unbeschwerten Lachens immer noch auf den Lippen. Thatchs Qualen waren ausgestanden, doch die seiner Kameraden fingen gerade erst an. Carina nahm den übel zugerichteten Leichnam ihres Bruders in die Arme und wiegte ihn sanft hin und her. Der Anfang vom Ende hatte begonnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)