Wetteifer von Zyra (Der Auslöser war das Pfirsichsorbet ...) ================================================================================ Kapitel 5: Wettschuld --------------------- Hallo! Ja, mich gibt es noch. ^^ Tut mir Leid, dass es wieder so lange gedauert hat mit dem neuen Kapitel. Aber ich war fast meine gesamten Sommerferien weg, hatte also kaum Zeit zum Schreiben. Ich kann leider nicht garantieren, dass ich jetzt wieder schneller bin, da ich nun in meinem letzten Schuljahr bin und wohl einige Ziet mehr mit Lernen verbringen muss. Na ja, jetzt ist erst mal wieder ein Kapitel da! Und ich hoffe, es gefällt euch! LG Kyra --- Kapitel 5: Wettschuld „Mel“, rief Aaran erstaunt aus und setzte sich halb auf. Dabei zog er mich unweigerlich mit. „Was tust du denn hier?“ Mel? Seine Schwester? Ich musterte die Frau kritisch. Sie war relativ klein – vielleicht 1,65 m – und hatte schulterlange, braune Haare. Sie hatte mit Aaran kaum Ähnlichkeit. Nur an den blauen Augen und der Stupsnase – die weitaus mehr in ihr Gesicht passte, als in das ihres Bruders – konnte man die Verwandtschaft erkennen. Unwillkürlich atmete ich auf. Nach allen, was Aaran mir über sie und seine Beziehung zu ihr erzählt hatte, würde sie ihn mit Sicherheit nicht verraten. Und damit bestand auch für mich keine Gefahr. So zumindest meine Theorie. Es dauerte einen Moment bis sie antwortete. Sie musterte erst mich, dann ihren Bruder. Kurz darauf grinste sie breit. „Hier riecht es, als hättet ihr heute Nacht viel Spaß gehabt.“ Aaran nickte nur. Er schien immer noch nicht ganz zu begreifen, dass seine Schwester hier war. Anscheinend war seine Frage nicht rhetorisch gemeint gewesen. Und Mel würde sie wohl in der nächsten Zeit auch nicht beantworten. Sie kam zum Bett hinüber. „Melanie Lennox, Aarans Schwester“, stellte sie sich vor und hielt mir die Hand hin. Automatisch ergriff ich sie und beschränkt mich auf ein einfaches „Seto Kaiba“ als Erwiderung. „Wusst‘ ich’s doch!“, meinte sie triumphierend. Das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde noch eine Spur breiter, auch wenn ich das für unmöglich gehalten hatte. Sie beugte sich über mich hinweg und zerzauste Aarans Haare endgültig. „Ich glaub’s nicht. Mein kleiner Bruder hat sich seinen langjährigen Schwarm geangelt. Wenn ich das meinen Freundinnen erzähle, …“ Aaran war erst rot geworden, dann bleich. „Dann bin ich meinen Job los“, beendete er trocken ihren Satz. Melanie blinzelte. Ihr Blick schwang zwischen Aarans und meinem Gesicht hin und her. Ich seufzte innerlich. Ich sollte mich wohl aus dieser Position befreien. Aber ich konnte nicht. Aarans Arm hielt mich an ihn gedrückt. „Er ist einer deiner Schüler“, realisierte Melanie entsetzt. „Warum hast du mir davon nichts erzählt?“ Aaran zuckte mit den Schultern, antwortete, als seine Schwester fragend den Kopf schieflegte, aber doch noch: „Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Und da es so schon schwer genug war, wollte ich nicht noch irgendwie unter Druck geraten.“ „Hm“, meinte sie nur, schien ihm allerdings nicht böse zu sein. Zumindest, was das Nicht-Erzählen anging. Über die Situation, in die sich ihr Bruder manövriert hatte, war sie augenscheinlich alles andere als glücklich. „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte sie um Ruhe bemüht. Aarans Arm drückte mich noch etwas fester an ihn. Melanie hob die Hand, als er zum Sprechen ansetzte. „Okay, dumme Frage, sag nichts, ist schon klar.“ Entweder handelte es sich bei dieser Überzeugung um etwas, wovon ich keine Ahnung hatte oder sie legte den im Allgemeinen gültigen Grundsatz „Wenn der Schwanz steht, ist der Kopf im Arsch“ an. „Mel, lass uns das in Ruhe besprechen“, erwiderte Aaran ruhig. „Machst du Tee und deckst zum Frühstück auf? Ich spring kurz unter die Dusche und komm danach runter.“ Er hielt inne. „Möchtest du auch etwas?“, wendete er sich an mich. Eigentlich wollte ich nur schlafen. Obwohl Duschen wirklich verlockend klang, aber ich fühlte mich immer noch ziemlich kraftlos. Und Essen … eine Kleinigkeit wäre vielleicht ganz angebracht. „Ich komm dann in die Küche“, murmelte ich, ließ mich aber erst mal, nachdem Aarans Arm verschwunden war, in die Laken sinken. Ich musste meine Gedanken ordnen. „Okay“, sagte Aaran und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Er deckte mich ordentlich zu und öffnete kurz darauf Rollladen und Fenster. Meine Gedanken standen Kopf. Sie waren wirr und sprunghaft. Ich zwang mich, die Situation chronologisch durchzugehen. Angefangen mit dem plötzlichen Auftauchen von Melanie Lennox. Alles was davor kam, war viel zu kompliziert. Ich verstand mich nicht. Weder warum ich die Geschehnisse der Nacht so hingenommen und mehr noch so sehr genossen hatte, noch warum ich mich jetzt an diesem Morgen im Bezug darauf so wohl fühlte. Es war konfus und nicht konform. Also würde ich mich jetzt erst mal mit Dingen beschäftigen, die ich begreifen konnte. Und die nicht minder wichtig waren. Es galt die Situation zu analysieren … mit möglichen Risiken. Melanie Lennox war Aaran besuchen gekommen, aus welchem Grund wusste ich nicht, und hatte uns im Bett erwischt. Sie war von der Tatsache, dass ihr Bruder mit einem seiner Schüler geschlafen hatte, nicht angetan. Soweit das, was ich wusste. Anzunehmen war, dass sie ihn und somit mich, nicht verraten würde. Aber sie hatte zweifellos einen großen Einfluss auf Aaran und wovon sie ihn überzeugen wollte, konnte ich nicht einschätzen. Im Großen und Ganzen war die Situation keine Gefahr für die Firma und mein Image, aber was die weitere Beziehung zu Aaran anging, konnte ich nur abwarten. Unwillkürlich kamen mir Melanies Worte in den Sinn. Sie hatte mich als „langjährigen Schwarm“ bezeichnet. Aber Aaran war nicht einmal ein Jahr an der Schule. Das bedeutete, dass er schon für mich geschwärmt haben musste, bevor wir uns überhaupt kennen gelernt hatten. Ich erinnerte mich daran, dass Duke irgendwann mal gesagt hatte, dass Aaran mich besser kennen und mehr über mich wissen würde, als ich dächte. Vielleicht hatte Duke schon in der Zeit, in der er noch in Amerika gelebt hatte, von mir erzählt. Was ich aber von dieser Konstellation halten sollte, wusste ich nicht. Ich seufzte und rappelte mich mühsam auf, um duschen zu gehen. Vielleicht würde ich davon einen klaren Kopf bekommen. Das dem nicht so sein würde, war klar, als ich ins Bad kam und Aaran noch unter der Dusche stand. Immerhin war er Teil des Problems – soweit ich das Problem überhaupt definieren konnte. Als er mich erblickte, lächelte er mich an und meinte: „Komm doch her!“ Skeptisch hob ich eine Augenbraue. War das jetzt eine Aufforderung zum Sex? Bevor seine Schwester begann, mit ihm darüber zu diskutieren, ob es richtig gewesen war, mit mir zu schlafen und es ihm möglicherweise ausreden würde? Ich wusste es nicht. Aber allein der Gedanke an die letzte Nacht jagte mir einen warmen Schauer über den Rücken. „Na komm schon her!“, forderte mich Aaran erneut sanft auf. „Die Dusche ist groß genug für zwei. Ich kann dir den Rücken einseifen.“ Ich seufzte. Was grübelte ich eigentlich die ganze Zeit? Ich war so oder so nicht in der Lage für eine Wiederholung der letzten Nacht, da konnte mir egal sein, was Aaran vielleicht implizierte. Er würde schnell merken, wie ausgelaugt ich war. Die Erschöpfung allein war eine Sache, aber dass man sie mir so deutlich ansehen musste, stieß mir noch mehr auf. Wie ich diese Schwäche hasste! Sie zwang mir Grenzen auf, insbesondere körperliche. Wenn Aaran mich also waschen wollte … bitte. Er wusste schließlich von der Krankheit. Davon einmal abgesehen war die Situation zwischen uns unleugbar außergewöhnlich. Und da ich mich für diese Tage später wahrscheinlich so oder so verabscheuen würde, was machte da eine Tat mehr oder weniger schon aus. Also schlüpfte ich aus dem Bademantel, den ich mir aufgrund der Kälte in Aarans Zimmer übergezogen hatte, und stieg zu ihm unter die Dusche. Das heiße Wasser war eine Wohltat. Es schien innerhalb von Sekunden die Kälte aus meinem Körper zu vertreiben. Aaran lächelte glücklich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich genoss seinen warmen Mund und ließ mich bereitwillig in seine Arme schließen, schmiegte mich regelrecht an ihn, um die Wärme seiner Haut und die darunter spüren zu können. Oh ja, dafür würde ich mich später wirklich hassen. Aber im Moment war ich viel zu träge, um auch nur daran zu denken, die Situation in eine andere Richtung zu lenken. Aarans Hände verteilten mit sanftem Druck das Duschgel auf meinem Rücken. In großen Kreisen fuhren seine Finger über meine Haut. Ich genoss die Berührungen und Aarans Nähe. Die Situation war auf eine Weise intim, die ich nicht kannte. Ich seufzte leise, als er ebenso gefühlvoll meinen Po einseifte und begann spielerisch an meinem Hals zu knabbern. Während seine Hände meine Oberschenkel hinunter wanderten, suchten seine Lippen die meinen. Er küsste mich zärtlich, aber nachdrücklich. Ich seufzte leise, woraufhin er den Kuss und die Handbewegungen intensivierte. Als seine Zunge begann über meine Lippen zu streichen und sie bittend anzustupsen, löste ich mich widerstrebend von ihm. Es war nicht mein Risiko. Schließlich war ich schon krank, dennoch beendete ich den Kuss. Ich wollte nicht, dass er auch eine Grippe bekam. Sie war lästig genug, um nicht zu wollen, dass er sich ausgerechnet daran erinnerte, wenn er später einmal an diese Tage zurückdachte. Warum auch immer, mir das so wichtig war. Aber mein Kopf schien während einer Krankheit nie so zu funktionieren, wie er sollte. „Du bist gerade dabei, die nächste große Dummheit zu begehen“, murmelte ich gegen seine Lippen. Aaran legte den Kopf schief und blickte mich fragend an. Wassertropfen schimmerten in seinen Wimpern. „Die Wahrscheinlichkeit, dass du eine Grippe bekommst, steigt rasant, je länger du mich küsst.“ „Ich hab gute Abwehrkräfte“, bestimmte Aaran grinsend und fragte: „Was war denn meine letzte große Dummheit?“ „Mit mir zu schlafen“, erwiderte ich ernst. Eigentlich hatte ich es nicht direkt ansprechen wollen, bis ich mich entschieden hatte, wie ich mich weiter ihm gegenüber verhalten wollte. Aber wenn er fragte … Aaran blinzelte. Er schien verwirrt und besorgt. „Hat es dir denn nicht gefallen?“ Er begriff anscheinend nicht, dass Gefallen nicht gleichbedeutend mit Richtigkeit war. Es stand viel zu viel auf dem Spiel, als dass nur Gefühle über richtig oder falsch entscheiden konnten. „Nur weil es uns gefallen hat, ändert es nichts daran, dass es rational betrachtet eine Dummheit war.“ „Meinst du?“, fragte er, ließ mir aber nicht die Möglichkeit zu antworten. Seinen Mund pressten sich auf meinen, seine Zunge strich verlangend über meine Lippen und stieß gegen sie. Dieses Mal gewehrte ich ihm den gewünschten Einlass. Seine Zunge fuhr über meine Zähne, meinen Gaumen entlang und stupste dann auffordernd meine an. Ich war gerne bereit, auf sein Spiel einzugehen. Damit war endgültig bewiesen, dass sich mein rationales Denkvermögen in Sekundenschnelle abschaltete, wenn Aaran mir zu nahe kam. Und ich wusste nicht, ob es mich beruhigen oder eher beunruhigen sollte, dass es ihm mit mir offenbar genauso ging. *** Das Frühstück war eine Farce. Mehrmals war ich versucht voller Sarkasmus zu sagen: „Ja, ignoriert mich ruhig. Ich hab ja nichts damit zu tun.“ Aaran und Melanie diskutierten über Aarans Verhalten und seine Entscheidung, mit mir zu schlafen, als wäre ich nicht anwesend. In manchem Moment war ich für sie wahrscheinlich auch nicht anwesend. Einen entschiedenen Vorteil hatte es allerdings, nicht beachtet zu werden: Mir wurde nicht die Schuld gegeben und somit musste ich keine Stellung beziehen. Das wäre zweifelsohne schwierig geworden. Schließlich war ich mir selbst nicht bewusst, wie ich zu bestimmten Dingen stand. Zumindest der Schlamassel blieb mir so erspart. Ich aß eine Kleinigkeit, für dessen Wahl Aaran die Diskussion mit seiner Schwester sogar unterbrochen hatte, und verschwand danach wieder ins Bett. Trotz des immer noch nicht sonderlich guten Kopfkissens war das Liegen eine Wohltat. Mich zu bewegen war doch reichlich anstrengend gewesen. Ich dämmerte langsam ein, hörte aber immer noch die gedämpften Stimmen von unten. Obwohl ich eigentlich nur in der Lage war, zu unterscheiden, wer gerade sprach und vage die Stimmung einschätzen konnte. Blieb abzuwarten, was dabei herauskam. *** „Mister Kaiba“, drang leise die Stimme von Melanie Lennox an mein Ohr. „Sind Sie wach?“ Träge schlug ich die Augen auf. Sie stand in der geöffneten Tür und blickte besorgt drein. „Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?“ Ich nickte fahrig und fragte mich im nächsten Moment, ob das so eine gute Idee gewesen war. Vielleicht hatte ich mich damit genau in die Situation gebracht, die mir bisher erspart geblieben war. Jetzt ließ es sich nicht mehr ändern. Sie zog sich einen kleinen Sessel ans Bett. „Ist es auch wirklich okay?“, fragte sie besorgt. „Aaran hat mir erzählt, dass Sie …“ Sie machte eine wegwerfende Geste. Anscheinend hatte sie begriffen, dass die Krankheit kein gutes Thema war, sondern mich eher noch im Stolz kränken würde. „Keine Ahnung, was sie nach der Sache geradeeben von mir denken“, begann sie von neuem und fuhr sich seufzend durchs Haar. „Ich hab wohl ziemlich tyrannisch gewirkt. Aber ich mach mir einfach Sorgen, um meinen kleinen Bruder.“ Sie lächelte leicht. „Er ist solange ich denken kann das Wichtigste für mich. Mein Gott, ich hab sogar schon in der Grundschule mehrmals meine mürrische Lehrerin überredet, dass er auf einen meiner Schulausflüge mit durfte, weil ich genau wusste, dass er traurig sein würde, wenn er erfährt, wo ich hinfahre.“ „Das kommt mir bekannt vor!“ Mokuba war für mich auch immer der wichtigste Mensch in meinem Leben gewesen. Ich hatte schon so manches Mal Kopf gestanden, damit er etwas bekam, das er haben wollte. An Melanie Lennox Beweggründen hatte ich nie gezweifelt, nach alldem, was Aaran mir über sie erzählt hatte. Es war von Anfang an klar gewesen, dass sie sich Sorgen machte. „Sie haben Ihren Bruder auch auf Ihre Schulausflüge mitgenommen?“, fragte sie und mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich wohl laut gesprochen hatte. So ein Mist. Verdammte Krankheit! Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nur etwas Ähnliches“, erwiderte ich. Als ich in der zweiten Klasse gewesen war, hatte der Verlag, der die Leselernbücher herstellte, einen limitierten Becher herausgebracht. Nur für den einen Jahrgang von Schülern. Ich konnte schon lesen, als ich in die Schule kam und die Texte des Buches waren für mich sehr einfach gewesen, aber die Geschichten an sich, die hatte ich geliebt. Genauso wie Mokuba. Und da hatten eben zwei Becher hergemusst, was mein Lehrer erst nicht ganz einsehen wollte. Melanie lächelte Kopfschüttelnd. „Was ich mir damit schon für Ärger eingefangen hab. Besonders mit unseren Eltern. Aber mir war’s immer egal. Dann ging eben mein Taschengeld drauf“, meinte sie schulterzuckend. „Ja, das kann ich nachvollziehen“, sagte ich. Ich hatte im Waisenhaus und während der Zeit bei Gozaboru so manchen Schlag weggesteckt. Sie lächelte erleichtert. „Aber warum sagen Sie mir das?“ „Ich habe Aaran das Versprechen abgerungen, verdammt vorsichtig bei dem zu sein, das er tut, aber …“, erklärte sie. „ … aber Sie zweifeln, ob er sich daran halten wird“, vollendete ich ihren Satz. „Ich kenne meinen Bruder“, sagte sie seufzend. „Ich weiß, dass er niemals absichtlich ein Versprechen brechen würde, aber ich bin mir durchaus darüber im Klaren, was er für Sie empfindet und dass er da schon mal leichtsinnig werden kann.“ „Sie denken, ich bin das nicht“, begriff ich. Aber seit heute Vormittag war ich mir da gar nicht mehr so sicher. Aarans Nähe hatte Auswirkungen auf mich, die ich nicht vollständig einschätzen konnte. „Zumindest nicht so wie Aaran“, erwiderte Melanie. „Ich werde ihn etwas auf Abstand halten“, erklärte ich, „aber ich weiß nicht, was das für Auswirkungen haben wird.“ „Um mehr wollte ich sie gar nicht bitten“, sagte sie glücklich und zog dann eine Visitenkarte aus der Tasche, die sie mir augenzwinkernd reichte. „Falls Sie irgendwann mal das Bedürfnis haben, über die kleine Nervensäge zu reden!“ Ich nickte und schob sie in meine Reisetasche, die unter Aarans Bett stand. Ich bezweifelte, dass ich sie brauchen würde. „So, ich hab dir das zweite Schlafzimmer halbwegs freigeräumt“, erklang wenig später Aarans Stimme von der Tür. „Ist zwar immer noch nicht richtig gemütlich mit den vielen Kartons, aber zum Schlafen wird es wohl gehen.“ „Dass du dir sicherlich heute mit mir teilen wirst“, äußerte Melanie provokant. „Wenn das eine offizielle Frag ist, ja“, erwiderte Aaran grinsend, dann legte er fragend den Kopf schief. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du überhaupt hier in Japan bist?“ Dieses Mal begann sie, bei der Frage zu strahlen. „Ich wollt’s dir persönlich sagen“, rief sie freudig aus. „Sean hat mir einen Antrag gemacht. Wir werden heiraten.“ Und in der hintersten und am schlechtesten einsehbarsten Ecke meines begehbaren Kleiderschranks liegt ein Hochzeitskleid, dachte ich, das dort vergammeln kann, samt Schmuck. *** Am Samstagmorgen war das Wetter wieder so gut, dass ich problemlos wieder nach Hause kam. Wie Melanie es zuvor geschafft hatte, unversehrt vom Flughafen zu Aaran zu kommen, war mir schleierhaft. Ihr, wie sich schnell herausgestellt hatte, auch. Damit war mir klar, was Aaran mit der Risikobereitschaft in unterschiedlichen Bereichen gemeint hatte. Im Gegensatz zu seiner Schwester wäre er nie auf so eine waghalsige Idee gekommen. Trotz Geländewagen mit Schneeketten. Die Zeit mit den Geschwistern empfand ich als erstaunlich angenehm. So manches Mal erinnerten die beiden mich an meine Beziehung zu Mokuba. Nur dass sie ständig über Aarans und meine gemeinsame Nacht diskutieren mussten, nervte mich. Von der Grippe einmal abgesehen. Diese sorgte dafür, dass ich noch eine Weile das Bett hüten musste. Ich versuchte die Zeit sinnvoll zu nutzen. Mit Arbeiten und dem Aussuchen von Dukes Wettschulden. Die Kleider bestellte ich übers Internet und schickte sie ihm direkt nach Hause ... samt Rechnung. Dafür, dass er vorgehabt hatte, mich in einem Hochzeitskleid in die Schule zu zwingen, hatte er es verdient. Wenn ich gerade nichts zu tun hatte, von Mokuba belagert wurde oder schlief, wanderten meine Gedanken zu Aaran. Langsam begann ich zu begreifen, was mich so hatte handeln lassen, wie ich es getan hatte. Es war mitnichten nur die Wette gewesen. Auch wenn mir diese Erkenntnis widerstrebte und ich es auch jetzt noch nicht wahr haben wollte, schien ich mich wirklich in ihn verliebt zu haben. Anders waren diese absurden Gefühle nicht zu erklären. Richtig akzeptieren konnte ich es noch nicht. Und so leugnete ich es ein ums andere Mal vor mir selbst. Die Zeit verging schnell. Und es machte mir wegen meines vollen Terminplans auch keinerlei Probleme, einen guten Grund zu finden, Aarans Einladungen auszuschlagen. Viele waren es ohnehin nicht, Melanies Warnung, nicht allzu viel zu riskieren, nahm er sich anscheinend zu Herzen. In der Schule blieb alles beim Alten: Die typische Aaran-Seto-Lehrer-Schüler-Beziehung. Nur, dass man beim Frotzeln darauf achten musste, was man sagte. Nach meiner Einschätzung hatte uns beiden schon mehrmals etwas auf der Zunge gelegen, dass sich auf meinen Aufenthalt bei ihm zu Hause bezog. Bisher war es aber nur dann und wann bei amüsierten Blicken und Gesten geblieben, die für Außenstehende nicht als etwas Besonderes zu identifizieren waren. Es sah ganz so aus, als ob meine Tage bei Aaran keine Konsequenzen haben würden. Aber solange ich meinen Abschluss nicht hatte, war Aaran gegenüber höchste Vorsicht angeraten. Nicht, das es am Ende doch noch in einem Skandal gipfelte. Außerdem stand noch Dukes Wettschuld aus und ich hatte ihm bisher nicht gesagt, dass ich meinen Teil gewonnen hatte. Ich spielte mit dem Gedanken, ob ich es ihn einfach selbst herausfinden lassen sollte, in dem er es erst sah, wenn ich am letzten Schultag vor den Ferien, sprich nächste Woche Mittwoch, in Schuluniform kam. Ich überlegte gerade, wie groß das Risiko war, dass ihm zu viel über die Wette herausrutschte, als das Telefon klingelte – Dukes Nummer leuchtete auf dem Anzeigefeld auf. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Was konnte er an einem Sonntagnachmittag von mir wollen? „Hallo, Duke“, meldete ich mich. „Was gibt es?“ „Hi, Seto“, ertönte es alles andere als munter aus dem Hörer. Anscheinend war er erkältet, da er durch die Nase sprach. „Es geht um die Wette.“ „Was ist damit?“, fragte ich, ahnte jedoch, dass er den Termin verschieben wollte. „Ich komm gerade vom Notdienst. Ich hab ne Blasenentzündung und ne leichte Erkältung und bin bis zu den Ferien krankgeschrieben.“ „Ja und?“, fragte ich. Natürlich hatte ich nicht vor, ihn krank in die Schule zu schicken. Aber wenn ich ihn zappeln ließ, bekam ich vielleicht die Chance, aus der Situation etwas herauszuschlagen. Schließlich brachte es mir keinen Profit, wenn Duke sich lächerlich machte. „Ich bin kurz vor Ablauf meiner Frist krank geworden.“ „Ja, ich weiß. Es war wohl nicht besonders fair von mir, dir die Tage nicht gut zu sprechen“, lenkte er prompt ein. „Meinetwegen kannst du sie jetzt noch haben.“ Ich lächelte diabolisch. Das lief ganz nach meinem Geschmack. „Wozu denn?“, fragte ich. „Jetzt brauch ich sie nicht mehr.“ Einen langen Moment herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. „Du hast mit ihm geschlafen?“, brach es ungläubig aus ihm hervor. „Warum weiß ich das nicht?“ „Richtig, trotz meiner Krankheit hab ich gewonnen“, rief ich ihm noch einmal deutlich vor Augen. „Es dir zu sagen, hat sich einfach nicht ergeben. In aller Öffentlichkeit war mir das zu riskant.“ „Seid ihr zusammen?“, fragte er, ohne weiter auf das einzugehen, was ich gesagt hatte. Diese Frage hatte ja kommen müssen. Inzwischen war mir klar geworden, dass es Dukes Ziel war uns zu verkuppeln. „Nein“, erwiderte ich nur und während ich sprach, kam in mir ein Gefühl der Unzufriedenheit auf. „Mann, was seid ihr zu geknöpft. Als ob es so schwierig wäre, jemandem seine Liebe zu gestehen“, schimpfte Duke. Das war typisch für ihn. Er hatte damit wirklich keine Probleme. Er dachte fortwährend nur an Liebe. Äußere Umstände oder die Gefahr, verletzbar zu werden, interessierten ihn nicht. „Es steht viel zu viel auf dem Spiel“, sagte ich bestimmt und fragte mich, warum ich nicht abstritt, Aaran zu lieben. Weil Duke es mir so oder so nicht abnehmen würde, gab ich mir selbst die Antwort, ob es nun der Wahrheit entsprach oder nicht. „So ein Unsinn. Ihr liebt euch, alles andere ist egal.“ „Beantworte mir eine Frage: Warum siehst du immer nur ein ‚entweder oder‘?“, knurrte ich ins Telefon. Es war wieder einmal der Punkt erreicht, an dem seine Einstellung begann, mich zu reißen. „Liebe ist das Wichtigste im Leben. Mit einem Geliebten an der Seite kann man alles meistern“, behauptete er. „Selbst wenn“, sagte ich und ließ keinen Zweifel daran, wie sehr ich mit seiner Meinung übereinstimmte. „Warum sollte ich für die kurze Zeit, dieses große Risiko eingehen, wenn ich mit etwas Geduld beides haben kann?“ Wieder war es einen Moment ruhig, dann seufzte Duke. „Warum fang ich nur immer wieder damit an“, sagte er wie zu sich selbst. „Ich sollte inzwischen begriffen haben, wie wichtig dir deine Arbeit ist.“ Ganz recht, dachte ich, das solltest du. Genauso wie das Warum. Arbeit schaffte meine und vor allen Dingen Mokubas Lebensgrundlage. Arbeit machte das Leben so viel einfacher. Ich konnte mir Wünsche erfüllen – ich konnte Mokuba seine Wünsche erfüllen. Es gab für mich nichts wichtiges, als dass es ihm gut ging ... dass er eine gute Kindheit hatte. „Okay, zurück zu eigentlichem Thema“, sagte Duke, als ich weiterhin schwieg. „Wie stellst du dir das ganze denn vor?“ Ich überlegte einen Moment, aber spontan fiel mir nichts ein, was ich von Duke verlangen konnte, dass mir hilfreich war. Also musste ich meine Entscheidung etwas aufschieben. Ich dachte daran, dass es nicht seine Absicht war, seiner Wettschuld zu entgehen und es im Grunde auf den Tag auch nicht ankam. Ich wollte meinen Profit, genauso wie ich ihm den Schlamassel, in den er mich reingeritten hatte, heimzahlen wollte. Plötzlich kam mir eine Idee. „Du kannst deinen Aufschub haben“, beschloss ich, „aber nur unter einer Bedingung: Eine weitere Wette. Wenn du gewinnst, bleibt es bei deinen Wettschulden. Alles Weitere überleg ich mir über die Ferien.“ „Hm“, meinte er. „Das klingt fair.“ Damit war das Gespräch so gut wie beendet. Vage verabredeten wir noch, uns in den Ferien mal zu treffen. Ich beeilte mich, die Unterlagen für die Konferenz am morgigen Nachmittag durchzugehen, um den restlichen Tag mit Mokuba verbringen zu können, so wie ich es ihm versprochen hatte. *** Dass etwas nicht in Ordnung war, ahnte ich, als ich am Montagmorgen in mein Büro kam, um die Unterlagen für die Sitzung am frühen Nachmittag zu holen. Nach Hause kam ich vorher schließlich nicht mehr. Während ich die Hefter in der Aktentasche verstaute, fiel mein Blick auf das Telefon. „14 entgangene Anrufe“ informierte mich das Anzeigefeld. Verwundert ließ ich mir genauere Informationen geben. Immer wieder leuchtete Dukes Nummer auf. Was hatte der nur gewollt? Ich überlegte kurz, ihn zurückzurufen, verwarf den Gedanken aber sofort. Ich hatte keine Zeit dazu. Davon einmal abgesehen war es um diese Uhrzeit – unter den gegebenen Bedingungen – so oder so eher unwahrscheinlich, Duke zu erreichen. Was nicht stimmte, wurde mir vor Augen geführt, als ich auf dem schuleigenem Parkplatz aus dem Auto stieg und Aaran sah, der keine 50 Meter von mir entfernt sein Auto abschloss. Im ersten Moment dachte ich, er hätte mich nicht bemerkt, da mir kein fröhliches „Guten Morgen, Seto! Wie war dein Wochenende?“ oder etwas ähnliches entgegentönte. Doch dann begegneten sich unsere Blicke: Ekel stand in seinen Augen. Gleich darauf wendete er sich wieder ab und strafte mich durch Nichtbeachtung mit Verachtung. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Dieser Ausdruck. Das tat wirklich weh, auch wenn ich es mir nur ungern eingestand. Ich schaute ihm hinterher und bemerkte seinen Schmerz. Sofort war mir bewusst, dass er von Duke von der Wette erfahren haben musste. Während ich meine Schultasche aus dem Kofferraum holte, zog ich mein Handy aus der Hosentasche und schaltete es ein. Gestern hatte ich mir nicht den Nachtmittag mit Mokuba verderben lassen wollen, deshalb hatte ich es kurzerhand ausgemacht. In dieser Zeit hatte Duke sicherlich auch auf dem Anschluss versucht, mich zu erreichen. Als ich meine Mailbox abfragte, erklang wie erwartet seine Stimme. Kleinlaut und deprimiert. Er erklärte, dass er Aaran, noch bevor wir miteinander gesprochen hatten, darum gebeten hatte, ihm am Flughafen einige Dinge zu besorgen, die er wegen seiner Krankheit brauchte. Bei seinem Besuch war ihm, im Ärger über „meine Engstirnigkeit“, wie er sich ausdrückte, dann zu viel über die Wette herausgerutscht. Er hatte zwar versucht, die Situation noch halbwegs zu retten, aber es war ihm nicht gelungen. Was mich betraf: Mir fiel auch nichts Gescheites ein, wie ich Aaran beruhigen konnte. Dass ich das wollte, stand außer Frage. Denn dass die Wette nicht alles gewesen war, gab ich inzwischen zu. Aber selbst wenn ich ihm die Wahrheit sagen konnte – daran, dass ich dazu in der Lage war, zweifelte ich allein deswegen stark, weil ich kaum definieren konnte, was die Wahrheit war –, würde ich damit alles wegschmeißen, was ich bisher erreicht hatte. Schließlich war ich ehrlich genug zu mir, um zu wissen, dass ich ihm nicht widerstehen können würde. *** Für Dienstagvormittag hatte ich eine Vorstandssitzung angesetzt. Im Stress des Weihnachtsgeschäfts war kein anderer Termin zu finden gewesen. Inzwischen kam mir das zugute. Es bedeutete, dass ich vor den Ferien keinen Unterricht mehr bei Aaran hatte. Was definitiv besser war. Den ganzen Mittwochvormittag hoffte ich darauf, dass es zu keiner Auseinandersetzung zwischen uns beiden kommen würde. Wenn es so weit kam, wäre es wohl gleich bedeutet mit einem Zettel am Schwarzen Brett mit der Aufschrift „Ich habe mit Aaran Lennox geschlafen! gez. Seto Kaiba“. Als ich am Mittag die Schule verließ, schien es, als hätte ich es geschafft. Aber dann erblickte ich Aaran auf dem Schulparkplatz. Er lehnte über der geöffneten Motorhaube seines Kleinwagens und seinem Gesichtsausdruck nach würde sich das Auto in nächster Zeit keine Millimeter vom Fleck bewegen. Ich wusste, dass er über die Ferien zu seiner Schwester nach Amerika fliegen wollte und dass der Flug heute am frühen Nachmittag ging. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde er ihn also verpassen, wenn er hier nicht bald wegkam. Einen Moment blieb ich unschlüssig stehen. Ich konnte ihn sicherlich zum Flughafen bringen, ohne Aufsehen zu erregen. Auf dem Weg dorthin hätte Aaran genug Zeit, mir das zu sagen, was sich seit Sonntag in ihm angestaut hatte. Und ich bekam vielleicht die Möglichkeit, ihm einen kleinen Denkanstoß zu geben. Damit war die Sache klar. Ein Blick über seine Schulter zeigte, dass Teile des Motors wohl eingefroren waren. „Scheint so, als ob der Wagen die anhaltenden tiefen Temperaturen nicht verträgt“, machte ich mich bemerkbar. Aaran zuckte zusammen. „Was du nicht sagst“, blaffte er mich an. „Ich kann dich zum Flughafen bringen“, sagte ich und hielt mit meinem typischen eisigen Blick seinem verachtenden stand. „Verzichte!“, knurrte er und langsam aber sicher wurde ich mir wirklich bewusst, wie sehr die Wette ihn verletzt hatte. „Du willst also nicht mehrere hundert Dollar sparen und nicht die Chance nutzen, mir die Meinung zu sagen?“, fragte ich gelassen. Ich war mir sicher, dass er darauf anspringen würde. „Verdammt noch eins“, murmelte Aaran und knallte härter als nötig die Motorhaube zu. Während er sein Reisegepäck aus dem Auto lud, holte ich meinen Mercedes. Kaum hatten wir alles im Kofferraum verstaut, saß er schon auf dem Beifahrersitz und begann mit einer Schimpftriade, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Ich ließ ihn die ganze Fahrt reden. Es schien ihm gut zu tun, mir all seinen Ärger, seine Wut und seinen Schmerz wörtlich um die Ohren zu hauen. Mit jedem Satz, den er sprach, wurde mir klarer, wie sehr ihn mein Verhalten verletzt hatte. Er schien wirklich davon auszugehen, dass ich nur mit ihm gespielt hatte. Von all den unschönen Dingen, die er mir äußerst vulgär vorwarf, brannte sich ein Satz am meisten in mein Gedächtnis ein. „Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet.“ Er bewies ganz eindeutig, dass es Aaran gelungen war, hinter meine eisige Fassade zu schauen – nur dass er es nun für einen Irrtum hielt. Ich war mit Sicherheit zu vielen fähig, aber ich würde niemals leichtfertig mit der Zuneigung anderer Menschen umgehen. Dazu war ich selbst zu oft verletzt worden. „Aaran“, sagte ich, als ich den Wagen in eine Parklücke des Flughafenparkhauses gelenkt hatte und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Ich weiß, dass du wütend auf mich bist. Du hast auch alles Recht dazu, aber lass dir sagen: Wäre es nur die Wette gewesen, hätte ich nicht mit dir geschlafen.“ Aaran blinzelte. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas weicher. Unglaube und Unsicherheit ersetzten Wut und Schmerz. Es schien so, als würde ihn das wirklich zum Nachdenken anregen. „Definier das genauer“, forderte er. „Nicht zu diesem Zeitpunkt“, erklärte ich, gab ihm damit Absage und Denkanstoß zu gleich und wechselte dann das Thema. „Wenn du mir die Autoschlüssel gibst, kümmere ich mich um deinen Wagen. Sollte er zu retten sein, lass ich ihn dir hierher bringen und den Schlüssel samt Stellplatznummer an der Information hinterlegen.“ Ich öffnete den Kofferraum und stieg aus. Aaran folgte mir langsam. Er musterte mich kritisch – auch die ganze Zeit, während wir sein Gepäck ausluden. „Was ist nun?“, fragte ich. „Du machst mich echt fertig!“, brachte er seufzend hervor, löste aber den Autoschlüssel vom Bund und drückte ihn mir in die Hand. „Das ist nicht meine Absicht“, erwiderte ich nach kurzem Zögern. Damit sollte ich ihm genug zum Nachdenken gegeben haben. Ich blickte dem missmutig davon stapfendem Aaran hinterher und merkte, warum ich mir überhaupt die Mühe machte. In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal klar, wie viel er mir überhaupt bedeutete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)