kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 29: Wie man sich einnistet ---------------------------------- Kein großes Vorwort diesmal, aber für ein Dankeschön für eure tollen kommentare is immer platz ^___^ Und noch ne kleine anmerkung: Wir haben nach... 29 Kapiteln.. auch mal ein Titelbild xD korai hat sich drangesetzt und das is das ergebnis ^^ Ein trailer sollte eigentlich auch noch kommen. Ich hoffe, ich schaff das in den ferien jetzt. Genau so wie der OS noch aussteht. So, jetzt wisst ihr bescheid über unsere nächsten Planungen xD Und natürlich viel Spaß auch weiterhin mit learning by doing! _________ Kapitel 29 Wie man sich einnistet „Schön! Wenn ihr das jetzt geklärt habt, dann könnten wir uns ja jetzt mal wieder auf das eigentliche Problem konzentrieren!“, warf Reita in die bedrückende Stille und ließ Kanon und Aoi somit aufschauen. „Wo ist mein Reisepass?“ Wieder Stille. Diesmal war sie aber nicht bedrückend, sondern es schwebte eher ein Anflug von Unglauben in der Luft. „Manchmal überrascht es selbst mich noch wie taktlos du sein kannst. Und dabei sind meine Erwartungen an dich schon minimal.“ Kanon konnte sich Aois Meinung nur anschließen. Gerade hatte er erfahren, dass er in fünf Tagen ausziehen musste und es interessierte Reita kein Stück. Irgendwie hatte Kanon immer angenommen, dass der Blonde ihn wenigstens etwas mochte. Scheinbar war das aber nicht der Fall. „Wieso sollte ich jetzt plötzlich Taktgefühl zeigen?“, fragte der Gazette-Bassist verärgert. „Ich hab gerade erfahren, dass ich in fünf Tagen am anderen Ende der Welt sein und da eine Tour haben werde! Der Kleine wird in der Zeit nur blöd auf unsere Couch rumliegen und meine Chips essen!“ Kanon brauchte einige Sekunden um den Vorwurf zu verarbeiten. Hatte Reita wirklich das gesagt, was er glaubte? „Das heißt, ich werde hierbleiben?“ „Natürlich bleibst du hier! Ich bin noch nicht ganz mit dir fertig. So leicht kannst du dich nicht aus dem Staub machen!“ Am liebsten wär Kanon dem Bassisten um den Hals gesprungen. Er konnte bleiben! Er musste diese Wohnung, welche ihm inzwischen wirklich ans Herz gewachsen war, nicht schon so bald verlassen. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen bei dem Gedanken daran, dass Reita das gemeinsame Wohnen als eine Strafe für Kanon ansah. Vielleicht war es anfangs eine gewesen, doch jetzt war er über jeden verbleibenden Tag froh. Aois Gedanken schienen Kanons ähnlich zu sein, denn er lächelte den Jüngeren jetzt auch breit von der Seite an. „Dann sollten wir jetzt mal damit anfangen Reis Reisepass zu suchen“, meinte Aoi erfreut, woraufhin Kanon voller Tatendrang nickte. Wahrscheinlich hätte er sich auch gefreut, wenn er das Klo hätte putzen müssen. Hauptsache er durfte hier bleiben! „Na endlich!“, rief Reita entnervt aus. Anscheinend verstand er wirklich nicht, worum es Aoi und Kanon ging, sondern ärgerte sich nur über die Verzögerung. „Ich such in meinem Zimmer. Kleiner, du fängst hinten in der Küche an. Aoi, du bleibst mal hier.“ Nickend standen Aoi und der Bassist auf. Kanon machte sich direkt auf den Weg in die Kochnische, um die ganzen Blätter auf dem Esstisch zu durchsuchen. Allerdings glaubte er hinter sich zu hören, wie Aoi seinem Mitbewohner ein leises „Danke“ zuflüsterte. Der Papiersalat auf dem Esstisch brachte sie nicht weiter. Zumindest nicht, was den Reisepass betraf. „Ich glaub ich hab ne Mahnung gefunden!“, rief Kanon irgendwann quer durch die Wohnung und hielt besagten Brief hoch. Irgendjemand musste vergessen haben, die Miete zu bezahlen. In drei Schritten war Aoi, der zuvor die Schubladen beim Fernseher durchsucht hatte, bei ihm. „Pscht!“ „Wer hat ne Mahnung bekommen?“ Reita steckte seinen Kopf durch den Türspalt. „Niemand!“, antwortete der Gitarrist sofort und riss Kanon das Papier aus der Hand, um es zwischen den restlichen Briefen zu vergraben. Einen zweifelnden Blick später war der Blonde auch schon wieder verschwunden. „Er hält mir das ewig vor, wenn er erfährt, dass ich vergessen hab, das Geld zu überweisen“, erklärte Aoi dem verwirrten Kanon leise, während er sich zu ihm hinunterbeugte. „Wenn er was vergisst, mach ich ihn nämlich normalerweise fertig… Das wäre ein gefundenes Fressen für ihn!“ Der Bassist musste leicht schmunzeln. „Du bist ziemlich vergesslich in letzter Zeit.“ „Scheint so“, meinte der Angesprochene leicht verlegen, zwinkerte ihm dann aber kurz zu und schlenderte zurück zum Fernsehschrank. Kanon verharrte noch einen Augenblick in der Position und sah Aoi lächelnd hinterher. Er mochte es, wenn sie kleine Geheimnisse hatten, von denen niemand anderes wusste. Selbst wenn es nur um eine blöde Rechnung ging, die sie vor Reita geheim hielten. Es verband sie. Diese kleinen Augenblicke, in denen sie miteinander tuschelten. Mit diesem Gedanken aber verschwand das Lächeln auch gleich wieder aus seinem Gesicht. Er hatte nur noch vier Tage. Vier Tage, die er genießen musste. Vielleicht sollte er versuchen, sich Aoi weiter zu nähern, aber vielleicht sollte er die restlichen Tage auch einfach nur genießen. Seine Gedanken waren so durcheinander wie das Chaos auf dem Tisch. Und Kanon war sich nicht sicher, ob er es irgendwie ordnen konnte. „Ich hab ihn!“, kam es aus Reitas Zimmer. Kanon ließ sofort alle Zettel fallen und ging zurück zur Couch. Gott sei Dank musste er sich jetzt nicht durch das Chaos wühlen! „Und ich hab deinen Führerschein gefunden!“, rief Aoi laut zurück und setzte sich dann zeitgleich mit dem Jüngeren aufs Sofa. Er lächelte Kanon amüsiert an und hielt mit einer Hand den eben gefundenen Schatz in die Höhe. „Mein Perso wär mir zwar lieber, aber das ist ein Anfang“, antwortete Reita, als er aus seinem Zimmer stürmte, sich dem Ausweis aus Aois Hand schnappte und gleich weiter ins Bad lief ohne sein Tempo auch nur zu verlangsamen. „Gern geschehen“, meinte der Gitarrist noch sarkastisch, doch sein Ton hörte sich nicht wirklich vorwurfsvoll an. Wahrscheinlich empfand er eine viel zu große Schadenfreude darüber, dass Reita jetzt so in Hektik war, als dass er wirklich sauer auf ihn sein konnte. „Ich glaub, der ist für heute Abend beschäftigt“, grinste Aoi seinem Nebensitzer entgegen. Den Geräuschen nach zu urteilen war der Blonde gerade dabei den Wäschekorb auszuleeren. „Ich hab gehofft, dass Reita dich während unserer Tour hier bleiben lässt, aber ich hatte auch Angst weil seine Laune in letzter Zeit so schlecht war, dass er dich dann einfach rausschmeißt“, gestand Aoi dem Jüngeren. „Ich wollte nicht, dass du schon gehst, also hab ich dir nichts von Europa erzählt. Und Reita auch nicht.“ „Dann ist dein Plan ja ziemlich gut aufgegangen“, meinte Kanon und musste bei Aois schuldbewusstem Gesichtsausdruck Grinsen. „Du wusstest also, dass Reita sich die Daten falsch notiert hatte?“, schlussfolgerte er, woraufhin der Blick des Gitarristen sofort zum Bad huschte. Als allerdings kein wütender Reita raus stampfte, entspannte er sich wieder etwas „Da er das Thema die letzten paar Tage nie angeschnitten hat, hab ichs mir gedacht.“ Kanon schüttelte tadelnd den Kopf, woraufhin Aoi noch ein bisschen mehr in sich zusammensackte. Allerdings war Kanons tadelnder Blick nur gespielt und er war dem Älteren in Wirklichkeit ziemlich dankbar. Hätte er von der Tour gewusst, hätte er seinen Aufenthalt sicher vor der Abreise seiner Gastgeber beendet. Oder Reita hätte sein „Projekt“ davor abgeschlossen. „Wenn du in der Zeit nicht hier bleiben willst, dann kannst du auch nach Hause gehen. Wir zwingen dich nicht! Ok, Reita vielleicht schon, aber dem kann ich das auch wieder ausreden! Nur weil ich will, dass du bleibst, musst du nicht auch bleiben.“ Kanon wurde innerlich ganz warm, als er Aois Worte hörte. Aoi wollte, dass er blieb! Er wollte ihn bei sich haben! „Ich will aber bleiben“, antwortete Kanon mit leiser und doch fester Stimme, bevor er schmunzelnd hinzufügte: „Wenn ihr damit leben könnt, dass ein Fremder eure Wohnung auf den Kopf stellt.“ „Also erstmal“, erwiderte der Ältere sofort. „Bist du…“ „Kein Fremder“, vervollständigte Kanon mit einem gespielt genervten Augendrehen den Satz. Aoi ließ sich davon allerdings nicht beirren, sondern fuhr mit einem Nicken fort. „Und dann... Kannst du die Wohnung sicher nicht noch mehr auf den Kopf stellen als sie sowieso schon ist.“ „Und da bist du dir ganz sicher?“ Kanon hob verschwörerisch grinsend die Augenbrauen, was Aoi einen Moment zögern ließ, bevor er antwortete. „Okay, vielleicht bin ich mir doch nicht so ganz sicher. Aber ich glaube, ich lass es einfach mal drauf ankommen.“ Dass Reita fluchend an der Couch vorbeizischte und wieder in seinem Zimmer verschwand, bekam Kanon nur am Rande mit. Sollte der Blonde doch alleine seine Sachen suchen. Er hatte sie ja sicher auch alleine verschlampt. „Da fällt mir ein… Wann kommt ihr überhaupt zurück?“ Und schon war das Hochgefühl wieder verschwunden, das er immer hatte, wenn er so ungezwungen mit Aoi redete und herumalberte. „Wir sind nicht lange weg. 2 Wochen glaub ich. Wir müssten am 2. November wieder zurück sein. Aber ich schreib Kai nachher noch ne SMS. Muss ich sowieso machen, sonst ruft er heute Abend an und fragt, ob wir seine Nachricht bekommen haben. Und wenn er sowieso schon dabei ist, findet er sicher auch wieder irgendein Thema zum Meckern.“ „Ihr seid ganz schön fies zu Kai“, stellte Kanon mit einem leichten Lächeln fest. Normalerweise stand er ja auf Aoi Seite, aber der Gazette-Leader war immer so nett zu ihm, dass er sich fragte, ob dieses Verhalten Kais gegenüber Aoi und Reita nicht auch ein bisschen deren eigene Schuld war. Zu seinem Erstaunen schien der Gitarrist das aber ganz ähnlich zu sehen, denn er widersprach dem nicht wirklich. „Beruht auf Gegenseitigkeit“, lachte er. „Aber bis jetzt hatten wir noch nie wirklich große Probleme deshalb. Also kein Grund das zu ändern.“ „Wenn du Kai jetzt auch noch zu Moralpredigten ermutigst, dann haben wir die längste Zeit zusammengewohnt!“, rief Reita dazwischen, als er mal wieder an der Couch vorbeirauschte, um zurück ins Bad zu stürmen. Sah nicht danach aus, als hätte er seinen Personalausweis schon gefunden. Aoi seufzte genervt. Wieso musste sich Reita auch immer in jedes Gespräch einmischen? Wie ein kleines Kind, das immer im Mittelpunkt stehen musste! „Wie wär’s, wenn wir uns mal wieder was zum Essen bestellen und einen Film anschauen? Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht!“, schlug Aoi Kanon vor und ignorierte seinen Mitbewohner einfach. Der Angesprochene zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wir haben uns erst vorgestern was zum Essen bestellt.“ „Aber keine Pizza!“ „Stimmt. Das ist schon mindestens eine Woche her“, antwortete Kanon sarkastisch, lächelte seinen Nebensitzer aber auch gleich wieder an. Wenn Aoi es wollen würde, würde Kanon mit ihm auch tagelang trocknes, altes Brot essen. Allerdings behielt der Bassist das lieber für sich und stimmte der Pizza dann doch zu. „Wenn ihr entscheidet, was wir essen, such ich den Film aus!“ Schon war Reita aus dem Bad ins Wohnzimmer gerannt und hatte sich vor seiner DVD-Sammlung positioniert. Aoi und Kanon tauschten einen verwirrten Blick aus. „Du schaust doch eh nicht mit! Du suchst noch deine Unterlagen zusammen!“, meckerte Aoi seinen Mitbewohner an, der sich nicht einmal die Mühe machte sich für seine Antwort umzudrehen, sondern weiter nach dem passenden Film suchte. „Ich kann suchen und schauen. Das nennt man Multitasking!“ „Ich dachte, das können nur Frauen“, meinte Kanon grinsend. Langsam drehte sich der Blonde um und schenkte dem Jüngeren einen Todesblick, der sich gewaschen hatte. Kanon war das allerdings egal, weil Aoi lauthals zu lachen begonnen hatte und sich dabei seitlich an ihn lehnte. Wieder stieg die Laune des Bassisten an. Und das hatte sicher nichts mit seinem Kommentar zu tun… Der Rest des Tages verlief wie viele andere davor auch. Im Laufe des Films, den natürlich Reita ausgesucht hatte, obwohl er kaum anwesend war, bestellten sie sich ein paar Pizzen und verbrachten einen ganz gewöhnlichen Abend zusammen. Der Unterschied war nur, dass Kanon dieses Mal auffiel, wie sehr das schon alles zu seinem Tagesablauf geworden war. Er hatte Angst davor, dass sich sein Tagesablauf bald wieder ändern würde. Zuerst in der Zeit, in der Gazette in Europa waren, und danach, wenn er wieder ausziehen musste. Und das würde er irgendwann müssen. So weit war er noch nicht in seine Traumwelt abgetaucht, dass er davon ausging, einfach für immer hier bleiben zu können. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Film zu Ende war, als ein Piepen die heimische Atmosphäre störte. Kanon brauchte einen Augenblick und einen fragenden Blick von Aoi, bis er seinen SMS-Klingelton erkannte. Er machte allerdings keine Anstalten aufzustehen. Wer auch immer das war, er würde wegen ihm jetzt nicht diese gemütliche Position verlassen. Der Gitarrist griff aber plötzlich und ungefragt nach der Fernbedienung und drückte auf Pause. Das Bild auf dem Fernseher erstarrte. „Willst du nicht nachsehen?“, fragte er und erklärte dann gleich weiter: „Ich werd dann immer ganz hibbelig, wenn ich hör, dass ich eine SMS bekommen hab, aber nicht weiß von wem.“ „Also eigentlich…“, setzte Kanon an, stand dann aber doch seufzend auf, als der andere ihm einen unverständlichen Blick schenkte. Vielleicht war es ja wichtig. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, was jetzt wichtiger sein konnte, als mit Aoi einen gemütlichen Abend zu verbringen. Ein wenig missmutig schlurfte er in sein Zimmer und nahm sein Handy vom Bett, um die eingegangene SMS zu lesen. Wir gehen morgen was Trinken. Mit Saga und Shou. Bist du auch dabei? Miku Einen seiner beiden verbliebenen Abende, die er noch mit Aoi hatte, opfern, um mit seiner Band was Trinken zu gehen und sich vom Klatschtantenduo ausfragen zu lassen? Na da konnte er sich wirklich was Besseres vorstellen. Kanon wollte gerade schon tippen, als sein Blick durch die Tür fiel und er Aoi bemerkte, der auf dem Sofa kniete und seinen Kopf auf seinen Armen auf der Lehne gebettet hatte. Der Gitarrist schenkte ihm einen neugierigen Blick. Vielleicht gemischt mit ein bisschen Missmut? Eifersucht? Oder wünschte sich das Kanon gerade nur? Aber Aoi konnte ja schließlich nicht wissen, dass die SMS nur von Miku kam und von keinem heimlichen Verehrer. Aber würde der Ältere eifersüchtig sein, wenn Kanon einen Verehrer hätte? Schmunzelnd sah der Bassist von Aoi weg und wieder auf sein Handy. Vielleicht sollte er es einfach versuchen? Schließlich hatte ihm Aoi mit seinem kleinen One-Night-Stand auch eine schwere Zeit beschert. Zwar war das eigentliche Vergehen schon ein paar Jahre her, aber eine kleine Rache war da wohl erlaubt. Wenn Aoi überhaupt eifersüchtig reagieren würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)