Things like loneliness von ViciousOtter ================================================================================ Kapitel 1: Goodbye my lover --------------------------- "You touched my heart you touched my soul. You changed my life and all my goals. Goodbye my lover, goodbye my friend. You have been the one, you have been the one for me. I am a dreamer but when I wake, You can't break my spirit - it's my dreams you take. " (James Blunt's "Goodbye my lover") 24 Stunden hatte Ulquiorra mir eingeräumt…in dieser Zeit durfte ich mich von einem einzigen Menschen verabschieden, ohne, dass dieser es bemerkte. Also wartete ich, bis es dunkel wurde. Natürlich hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, von wem ich mich verabschieden wollte. Und auch, wenn ich vielleicht zuerst an Tatsuki, meine beste Freundin hätte denken sollen, entschied ich mich dafür, zu Kurosaki-kun zu gehen und mich von ihm zu verabschieden. Da ich ja dieses Armband bekommen hatte, womit ich durch Wände gehe konnte, schlüpfte ich in Kurosaki-kuns Zimmer. Es fühlte sich komisch an, schließlich war ich noch nie durch eine Wand gegangen und ehrlich gesagt hatte ich erst auch ein bisschen Angst, dass Ulquiorra mich reingelegt haben könnte und ich jeden Moment mit dem Kopf gegen den unnachgiebigen Stein des Hauses prallen würde, aber zum Glück passierte mir nichts. Lächelnd sah ich mich um. Noch nie im Leben war ich hier. Es roch alles so angenehm nach meinem Angebeteten. Mittlerweile konnte man das wirklich sagen, denn ich war schon so lange in ihn verliebt…zuerst hatte ich etwas Angst vor ihm, so wie fast alle in der Klasse. Schließlich kursierten wildeste Gerüchte darum, was für ein Schläger er doch war und der Riese, Sado-kun, der meistens bei ihm war, beruhigte auch nur die wenigsten, obwohl er der sanfteste Mensch war, den ich je kennen lernen durfte. Langsam ging ich zu Kurosaki-kuns Bett. Er schlief so friedlich…an seiner Hand konnte man noch einen Verband erkennen. Sanft strich ich darüber, ehe ich mich erschreckte, weil ich ein Murmeln hörte. Erst dachte ich, dass er es gewesen war…als ich dann übers Bett schielte, sah ich, dass seine beiden kleinen Schwestern ans Bett gelegt oder auf dem Boden zusammen gekauert schliefen. „Ich verstehe…sie haben sich sicher gesorgt und deswegen hier bei ihm gegessen“, stellte ich leise, nun wieder lächelnd fest. Nun strich ich über Ichigos Hand, ehe ich meine wieder etwas fester auf seine legte. „Natürlich gibt es viele Menschen, denen ich gerne ‚Auf Wiedersehen’ sagen würde…Tatsuki-chan, Ishida-kun, Sado-kun…“ flüsterte ich, sah in Kurosaki-kuns friedliches Gesicht. Jetzt war eigentlich meine Chance…heute musste ich mit nach Hueco Mundo, vielleicht hatte ich nie wieder die Möglichkeit, ihm so nahe zu sein. Langsam beugte ich mich runter, meine langen Haare fielen nach vorn und ich wollte ihn wirklich küssen, ehe ich zurückschreckte. Kurosaki-kun war aufgewacht und starrte mich nun verwirrt und – wenn ich das richtig deutete – auch etwas wütend an. „Inoue…was machst Du hier in meinem Zimmer?!“ fragte er. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich ihn geweckt hatte, aber es war etwas Aggressives in seiner Stimme, das ich so gar nicht kannte. Zu mir war er immer nett gewesen…diesen Tonfall kannte ich höchstens von seinen Kämpfen, so redete er vielleicht mit nervigen Hollows, aber mit mir?! „Ich…ich…also“ stammelte ich verlegen herum und sah dann auf den Boden. „Ich…wollte mich verabschieden.“ Auch, wenn ich runter sah, spürte ich dennoch seinen Blick auf mir. Schockiert, verwirrt, wütend. „Wieso verabschieden? Und wieso um diese Uhrzeit? Es ist mitten in der Nacht! Hat mein Vater dich rein gelassen?“ fragte er und ich wusste, dass er noch mehr Fragen dieser Art hatte und sie auch stellen würde, wäre ich nicht schnell genug. Ulquiorra wollte nicht, dass jemand anders wusste, was passieren sollte…also würde ich nicht sagen, dass ich mit ihm in die Heimat der Hollows gehen musste. Schließlich konnte es nur von Vorteil sein, wenn ich den Zorn des Arrancars nicht auf mich zog. „Ich…ich muss umziehen“ meinte ich, auch, wenn ich ein schlechtes Gewissen dabei hatte, meinen Traummann anzulügen. Na ja, eigentlich war es ja nicht direkt eine Lüge…umziehen würde ich ja in gewisser Weise. „Und…deswegen wollte ich dir noch etwas sagen. Etwas, dass ich dir schon lange hätte sagen sollen.“ Zum Ende des letzten Satzes wurde meine Stimme immer leiser und ich sah wieder zu Boden. Was würde er wohl sagen, wenn er wusste, dass ich in ihn verliebt war? Würde er mich auslachen? Oder vielleicht wollte er dann auch gar nicht mehr mit mir befreundet sein…dann war es besser, dass ich dazu gezwungen wurde, die Seiten zu wechseln. Ichigo sah mich nur fragend an, er sagte nichts mehr. Ich spürte, wie ich immer mehr errötete und meinte dann leise. „Ich…ich bin in dich verliebt, Kurosaki-kun.“ Das Schweigen danach und das Gefühl, dass es in mir auslöste, war das Schlimmste, dass ich jemals gespürt hatte, mir Ausnahme von Soras Tod und die danach folgende Einsamkeit. Kurosaki-kun setzte sich auf und fuhr sich mit den Händen durch die Haare und über das Gesicht. Er sah ziemlich verzweifelt aus, was bei mir so ziemlich den letzten Funken Hoffnung auf ein ‚Happy End’ im Keim erstickte. Dann sah er auf und ich konnte nicht wegsehen. Ein Teil in mir hatte sich wohl damit abgefunden, dass Ichigo mich niemals lieben würde und ein anderer Teil in mir wollte endlich Klarheit. „Es tut mir Leid, Inoue, aber…ich kann deine Gefühle nicht erwidern.“, sagte er. Zwar merkte ich, dass es ihm auch schwer fiel, aber es tat unglaublich weh. Diese Worte waren wie ein Stich mit einem Dolch in mein schutzloses Herz und schon merkte ich, wie mir Tränen über die Wangen liefen. „Es…es tut mir Leid.“, murmelte ich schluchzend, dann drehte ich mich um und rannte durch die Wand raus. Ich wollte nicht hier bleiben und mir die Blöße geben, vor Kurosaki-kun weiter zu weinen. Zwar hörte ich noch ein „Warte! Inoue!“, aber es war mir egal. Blind vor Tränen rannte ich den Weg entlang, bis ich gegen etwas prallte. Da es nicht sooo hart war, wusste ich schon mal, dass es kein Baum oder gar eine Laterne war und als ich strauchelte und fast nach hinten fiel, mich aber jemand auffing, wusste ich, dass er sich bei dem Hindernis um einen Menschen handelte. Schluchzend wischte ich mir die Tränen weg. Okay, ich hatte fast richtig geraten, es war nicht ganz ein Mensch, aber ein Arrancar. Es war Ulquiorra Schiffer, der quatro Espada. „Ich habe doch gesagt, du sollst unerkannt bleiben“ meinte er mit seiner monotonen Stimme, die sich die ganze Zeit kein bisschen veränderte, während er sprach. „Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?“ Auch sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht und das machte mir Angst, wenn ich ehrlich zu mir selbst war. Langsam versiegten meine Tränen und Ulquiorra hatte mich losgelassen, als ich wieder so aussah, als könnte ich mich wieder allein auf den Beinen halten. „Doch, ich…es tut mir Leid! Wirklich! Das war nicht so-“ fing ich an, da hörte ich hinter uns eine Stimme und drehte den Kopf. Kurosaki-kun stand da, in seiner Shinigami-Robe. Ehrlich gesagt hatte ich ziemliche Angst, dass die beiden jetzt einen Kampf auf offener Straße beginnen würden, aber Ulquiorra sagte nur „Und ich dachte schon, dass dieser Ausrutscher uns Probleme bereiten würde.“ Es klang abfällig und gemein, aber was sollte ich dagegen schon tun? Ich war immer noch der Meinung, dass ich es mir mit diesem Arrancar nicht verscherzen sollte. „Kurosaki-kun…bitte geh wieder ins Haus…“ fing ich an, aber Ichigo viel mir ins Wort. Er meinte, dass er doch nicht zulassen konnte, dass ich entführt wurde und das, muss ich zugeben, brachte mich etwas zum Lächeln. Er mochte mich noch, auch, wenn er meine tiefen, innigen Gefühle nicht erwiderte. „Es ist nicht mein Auftrag dich zu töten, Shinigami“ sagte die tiefe Stimme hinter mir und dann nahm er mich hoch, sodass ich über seiner Schulter lag. Ohne auch nur einen Gedanken an Kampf zu verschwenden, ging er mit mir. Ein Tor öffnete sich, es sah aus, als würde der Himmel aufreißen und Ulquiorra steuerte sicher auf diesen Riss zu. „Sag lebe wohl zu diesem Shinigami“ meinte der quatro Espada und es klang wieder unglaublich abwertend und auch, wenn es mich störte, konnte ich nichts dagegen tun. So warf ich Ichigo nur noch einen traurigen Blick zu. Er raste uns hinterher, aber es war zu spät. Das Tor schloss sich. „Herzlich Willkommen in Hueco Mundo“ war das letzte, was ich von meinem Entführer hörte. Er brachte mich in ein Zimmer, in dem ich jetzt wohl immer schlafen würde und gab mir Sachen im Stil der Espada, die ich anziehen sollte. Dann legte ich mich schlafen, auch wenn das das Letzte war, was ich tun wollte. Es folgte ein unruhiger Schlaf, geprägt von unerwiderter Liebe und anderen schrecklichen Albträumen. _______________________________________________________ So, das war also das erste Kapitel. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)