Das verbotene Elixier von IsshiShiohara (Flammen des Blutes) ================================================================================ Prolog: Blutstadt ----------------- Finster, wie das Universum, war die Gasse und gerade mal einen Meter breit. Kein Mondstrahl gelangte hier hin, Orte wie dieser gehörten den Geschöpfen der Nacht, den Werwölfen und Vampiren. Diese Uralten Wesen lebten seit Anbeginn der Menschheit im Schatten des Mondes und der Sterne neben den Menschen. Ein Geräusch, das sich anhörte, als würde man ein Stück Stoff zerreißen, drang von irgendwoher. Jäh durchbrach ein Todesschrei die Stille der Nacht. Eine schlanke Gestalt mit einem Umhang schwarz wie die Nacht stand am ende der Gasse und blickte sich um. Das fremde Wesen umhüllte seine Silhouette mit dem Umhang. Das Gesicht wurde vom Schatten der Kaputze verdeckt. Sie schien in die Nacht hinein zu lauschen. Es folgte kein weiterer Schrei. Einen Wimpernschlag später, war die Gestalt verschwunden. Sanft strich er über die Inschrift des Grabsteins. Während er so da hockte begann es zu regnen und bereits nach kürzester Zeit waren seine Kleider durchnässt. Seine blonden Haare klebten an seiner Stirn und Tropfen für Tropfen, tropfte von seinen Haar. Als er sich erhob schaute er sich kurz um, ehe er seine Blick auf, die weiße Rose senkte die vor dem Grabstein lag. Eine weitere etwas größere Gestalt warf einen langen Schatten in die Gasse. Die Gestalt reckte ihre Wolfsschnauze in die kühle Nachtluft und schien etwas zu wittern. Gierig sog sie immer und immer wieder die Luft ein, die spitzen Ohren horchten aufmerksam in die Umgebung. Vorsichtig senkte sie die Schnauze hinunter zu einer Blutlache die sich dort gebildet hatte. Mit der Zunge begann der Werwolf das Blut auf zu lecken und hob kurz den Kopf als hätte er etwas verdächtiges gehört. Dann senkte die Gestalt wieder den Kopf und begann das Fleisch des Kadavers zu fressen. Er drehte sich herum und wandte sich zum gehen. Er war bereits einige Meter gegangen, als etwas in ihm, ihn dazu veranlasste sich noch einmal um zudrehen. Auf dem Grabstein saß eine etwas durchsichtig schimmernde Gestalt, schön wie ein Engel. Der Anblick, der ihm über die Jahrhunderte, die sie mit einander verbracht hatten so vertraut geworden war, raubte ihm nun erneut den Atem. Wie oft schon hatte er voller Faszination die Züge mit seinen Fingern nach gezeichnet? Er konnte es nicht mehr zählen.. Ihre Blicke trafen sich und er spürte diese unendlich tiefe Liebe in sich, die er für diesen Mann empfand. Verlassen lag die Gasse da. Leises Rascheln war zu vernehmen, das trappeln kleiner Füße unterbrachen die Stille. Das Quieken einer Ratte und das Nagen ihrer Zähne an Knochen hallte in der Gasse wider. Stunden vergingen ,in denen sie einfach nur dort standen und sich ansahen. Sie beide spürten was sie auf ewig miteinander verband. Dieses Band, das niemals durchtrennt werden konnte. Niemals würden sie einander vergessen. Als die Sonne ihre ersten Strahlen sanft über den Horizont streckte, war der Regen längst verschwunden und hinterließ tausende kleine Diamanten auf den Grashalmen. Im stärker werdenden Sonnenlicht verschwammen die Umrisse des Mannes, doch bis zum Schluss wagte keiner von ihnen etwas zu sagen oder gar den Blick abzuwenden. „Lebe wohl, sollte ich nun auch ein neues Leben beginnen mein Liebster...so wird mein Herz immer dir gehören! Unsterblich ist meine Liebe. Unsterblich das Verlangen, dass, nur du stillen kannst. Unvergänglich die Sehnsucht in meinem Innern. Unvergänglich die Leidenschaft in dieser Hülle meiner Seele. Ich liebe dich...und...Ich werde dich niemals vergessen...“ Auch die Gasse wurde von den Sonnenstrahlen erleuchtet, das goldenen Licht das sanft über die Pflastersteine strich kletterte über die Häuserwände. Doch gab sie den Blick nicht frei auf den Ort des gestrigen Geschehens. Unschuldig blieb der junge Morgen wehrend die unwissenden Menschen in strömen ihrem Tagewerk nachgingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)