Dich zu finden von zambie-chia ================================================================================ Kapitel 2: Kleiner Zwerg ------------------------ Name: o2. Kleiner Zwerg Datum: 12.o4.2o1o Autor: Chiaki Starring: Ibuki (D=out); Reika (D=out); Hikaru (D=out) [Die Bands müssen nicht wie wie im Realen existieren bzw. können sich auch erst finden. Die Charakter der einzelnen Figuren/Mitglieder sind frei erfunden / interpretiert. Ich habe außerdem keine 'Verbindung' zu den Bands – Sie gehören nicht mehr, etc.] >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> „Aufwachen, du Schlafmütze! Beweg' deinen Hintern von meinem Sofa!“ Ibuki grummelte wütend und tastete mit den Fingern nach einem Kissen, um den Störenfried, der versuchte ihn aus seinem tiefen Schlaf zu wecken, zu vertreiben. Zu seiner Überraschung fand er kein Kissen. Erst jetzt bemerkte er, dass nicht einmal sein Kopf auf so einer weichen Unterlage ruhte. Müde drehte der junge Mann sich um und fuhr sich mit einer Hand über die Augen, ehe er diese langsam öffnete. Erst nach längerer Zeit erkannte er vor sich die Umrisse seines besten Freundes Reika. Nun kamen auch die Erinnerungen an den letzten Abend wieder. Hatte er tatsächlich auf dem Sofa seines Kumpels übernachtet? „Hallo? Lebst du noch? Ich weiß, wie sehr du deinen Schönheitsschlaf brauchst, aber hier gibt es eine Wohnung aufzuräumen“, kam es von Reika. Mit gerunzelter Stirn richtete Ibuki sich auf und streckte dem Anderen die Zunge heraus. „Wieso muss gerade ich dir helfen? Gibt doch noch genug Leute, die auch mit gefeiert haben.“ Gekonnt verdrehte der Blonde die Augen und entgegnete: „Die waren aber nicht so dumm, sich auf mein Sofa zu legen und mich die Nacht über voll zu schnarchen. Pech, Pech, Ibu-chan. Jetzt bist du mein Opfer und musst mit aufräumen.“ Ibuki gab ein seltsames Grunzen von sich und nahm eine Plastiktüte, die Reika vor ihm platziert hatte. „Ich schnarche gar nicht“, grummelte er dann und begann langsam die Flaschen auf dem Wohnzimmertisch einzusammeln. „Nein, gar nicht“, lachte Reika und duckte sich, um der leeren Red Bull Dose auszuweichen, die in hohem Bogen auf ihn zu geflogen kam. „Arsch“, rief er mit weit aufgerissen Augen. „Schlampe“, kam es postwendend zurück. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, räumten die beiden Freunde in lieblicher Eintracht die Wohnung weiter auf... * * * 'Mist!', fluchte Ibuki innerlich und joggte so schnell es ging die Hauptstraße entlang. Die Aufräum-Aktion hatte länger gedauert als gedacht und nun musste sich der junge Mann beeilen, um nicht zu spät zu seiner Arbeit zu kommen. Natürlich hätte er noch einen Tag Blau machen können, jedoch brauchte er auch etwas Geld zum leben – und dafür musste er nun einmal arbeiten. Genervt starrte Ibuki auf die rote Ampel, fixierte sie regelrecht und hoffte, dass sie bald auf Grün springen würde. Als sie nach Jahren, wie es ihm vorkam, endlich die Farbe wechselte, sprang der Rothaarige schnell auf die Straße und hetzte weiter in Richtung Shopping-Center. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er nur noch knapp acht Minuten hatte, bis seine Schicht begann. „Verdammt“, murmelte er und beeilte sich noch mehr. Als er in mordsmäßigen Tempo um eine Hausecke stürmte, sah er gerade noch einen Jungen vor sich, ehe er in seinem hohen Tempo mit diesem zusammen knallte. Ibuki fand sich auf den Boden wieder und brüllte wütend, ohne richtig nachzudenken.: „Kannst du nicht aufpassen?“ Der Junge vor ihm wimmerte. „T...Tut mir...L...Leid“, stammelte er und sah aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Da erkannte Ibuki ihn. „Hikaru?“, fragte er überrascht. Der Kleine hob seinen Kopf und seine feucht schimmernden Augen blickten Ibuki groß an. Hastig sprang der Größere auf, gab Hikaru seine Hand und half ihm hoch. Verlegen starrte er ihn dann an. 'Himmel, wie peinlich', dachte er nur. „Sorry, Hikaru“, murmelte Ibuki schließlich leise. „Ich hätte dich nicht so anschnauzen sollen. War ja auch eigentlich meine Schuld.“ Der Blonde schüttelte hastig den Kopf und schniefte fast lautlos. Jetzt schien es ihm peinlich zu sein, dass er fast los geheult hatte, denn er wurde wieder knallrot im Gesicht. „Schon okay“, entgegnete er und fummelte verlegen an seiner Jacke herum. Ibuki zuckte mit den Schultern. „Ich muss jetzt auch weiter. Bin eh schon viel zu spät dran“, stellte er mit einem Blick auf die Uhr fest. „Man sieht sich.“ Und schon war Ibuki an Hikaru vorbei gerannt und versuchte wenigstens noch ein paar Minuten gut zu machen. Er kam zehn Minuten zu spät zu seiner Arbeit, jedoch schien es dem Chef gar nichts aus zu machen. Während Ibuki Kleider einsortierte oder Kunden bediente, dachte er über den kleinen Hikaru nach. 'Schon seltsamer Typ', dachte er. 'Dem scheint fast alles peinlich zu sein. Richtig schüchtern. Und irgendwie hat er etwas kindliches und feminines an sich. Schon knuffig.' Als Ibuki fertig war mit der Arbeit, ging er in ein Café des Centers und bestellte sich schnell einen 'Seattle Latte'. Müde unterdrückte er sich ein gähnen und beobachtete die Leute um sich herum. Er zuckte erschrocken zusammen, als sein Handy anfing in seiner Hosentasche zu vibrieren. „Hai?“, fragte er genervt. „Bist du eigentlich irgendwann mal gut drauf?“ Die fröhliche Stimme von Reika ließ Ibuki grinsen. Er stupste den Becher vor sich an und entgegnete: „Hm. Vielleicht. Sag mal... gehst du überhaupt noch mal arbeiten? Mir Vorträge halten und selber nie den Arsch aus dem Haus bewegen!“ Reika lachte. „Klar geh ich arbeiten. Aber in letzter Zeit ist im Getränkemarkt so wenig los, dass man mich eigentlich gar nicht braucht.“ „Dich braucht nie jemand...“ „Klappe“, kam es aus dem Handy. Ibuki verdrehte die Augen und fragte: „Warum rufst du eigentlich an?“ Stille. „Ich...habe keine Ahnung“, hörte der Rothaarige seinen Kumpel erstaunt sagen. „Aha“, meinte er und trank einen Schluck. „Wenn ich dich schon an der Leitung habe... Kennst du einen Typen namens Hikaru?“ „Wie kommst du da jetzt drauf? Woher soll ich den kennen?“ „Vielleicht, weil er gestern auf deiner Party war?“ „Oh“, machte Reika verblüfft. „Echt? Ich muss trotzdem passen. Noch nie gehört von dem Typen.“ „Du bist eine super Hilfe, du Freak“, maulte Ibuki. Erneut hörte er seinen besten Freund lachen. „Immer wieder gern. Wieso fragst du überhaupt? Herz verloren? Sehnsüchte? Träume von perversen, gleichgeschlechtlichen...“ Weiter kam er nicht, denn Ibuki fauchte: „Du bist grässlich.“ Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, ich suche mir nur einen neuen besten Freund. Der Alte bringt's nicht mehr. Naja, ich rufe dich später noch mal an. Eventuell.“ „Okay. Sag wenn du deinen Traumtypen gefunden hast.“ „Schlampe.“ „Arsch.“ Ibuki legte auf. Er verdrehte die Augen, was er oft machte, wenn er mit Reika sprach und trank seinen letzten Schluck 'Seattle Latte' aus. Danach bezahlte er und machte sich wieder auf den Weg nach Hause. Obwohl er es nicht wollte, schweiften seine Gedanken immer wieder zu Hikaru ab. Wer war er nur? Es interessierte den Rothaarigen zu tiefst, wer dieser kleine Zwerg genau war, wo er wohnte, als was er arbeitete... Schnell verscheuchte Ibuki diese Gedanken. 'Ist doch egal. Ich sehe den wahrscheinlich so oder so nie wieder.' Doch Ibuki behielt nicht Recht. Es war schon leicht dunkel, als der junge Mann fast Zuhause war und an einem kleinen Park vorbei ging. Normalerweise war es um diese Uhrzeit still, doch heute hörte er laute Stimmen. Neugierig suchte er mit seinen Augen das offene Gelände ab und beschloss noch einmal eine Runde durch diesen Park zu gehen. Erst war niemand zu sehen und der Rothaarige dachte schon, dass er sich einfach nur Stimmen eingebildet hatte, doch dann sah er eine kleine Gruppe hinter ein paar Bäumen stehen. 'Nicht gerade interessant', dachte er enttäuscht und wollte wieder kehrt machen, als ein paar Wortfetzen in sein Ohr gelangen. „...doch hier, du Zwerg.“ „Wo ist denn deine Mama?“ „...solltest halt nicht alleine im Wald herumlaufen...“ Täuschte er sich oder hörte Ibuki dort noch ein jämmerliches Weinen? Nein, wirklich! Und dieses Mal erkannte er dieses Wimmern und Weinen sofort. So schnell er konnte ging er im Laufschritt auf die kleine Gruppe zu. Ehe er richtig wusste was er tat, brüllte er auch schon so laut es ging: „Stehen bleiben, Polizei!“ „Scheiße“, kam es von einem großen Typen. Schneller als gedachte, strömte die Gruppe aus einander und rannte im Eiltempo in Richtung Parkausgang. Erleichtert atmete Ibuki auf und lief nun die letzten Meter. Eine kleine Gestalt saß zusammen gedauert an einen Baum gelehnt da und weinte leise. „Hikaru?“, fragte Ibuki sanft, als er vor der Gestalt stehen blieb. Ein Tränen überströmtes Gesicht blickte zu dem jungen Mann hoch. Hikaru zitterte am ganzen Körper und schaffte es nicht zu antworten. „Alles okay, Kleiner“, meinte Ibuki ein wenig hilflos und hockte sich neben den Anderen. Er legte einen Arm um ihn und drückte ihn leicht an sich. „Die Idioten sind weg.“ Der Blonde nickte nur. „Komm steh auf“, versuchte der Größere es. „Die merken bestimmt gleich, dass ich sie nur verarscht habe. Dann haben wir beide Probleme.“ Erneut nickte Hikaru und versuchte aufzustehen. Dabei klammerte er sich an Ibuki fest, wie ein Ertrinkender. Es machte ihm nichts aus. Leise meinte Ibuki. „Mein Haus ist gleich um die Ecke. Komm erst einmal mit. Dann sehen wir weiter, okay?“ Er wartete die Antwort gar nicht ab, sondern zog den Kleinen einfach hinter sich her aus dem Park. Keine fünf Minuten später standen die beiden vor Ibukis Haus. Es war nun schon Dunkel, sodass Ibuki das Gesicht von Hikaru nicht mehr sehen konnte, als dieser zaghaft an seinem Ärmel zupfte. „D..Danke“, piepste der Blonde fast lautlos. Ibuki lächelte, drückte Hikaru nur kurz und schloss dann die Tür zu seinem Haus auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)