Der Junge in mir von shinichi_san (-Junge sein macht viel mehr Spaß-) ================================================================================ Kapitel 15: Gefühle?! --------------------- Jaja, es ist mal wieder etwas kürzer getreten, aber hey, dafür ganz viel Janie *freu* Ich mag das Mädchen einfach *g* Viel Spaß... ------------ Kapitel 15: Gefühle?! Der nächste Morgen begann viel zu früh, weil Janie sich unbedingt noch schminken wollte und mich vor dem Schlafen gehen dazu genötigt hatte, den Wecker eine Stunde vorzustellen, damit sie genügend Zeit dazu hatte. EINE GANZE STUNDE! Ich wollte sterben, als mein Wecker dreiviertel sechs klingelte und Janie neben mir nicht die Kraft fand, das Ding abzuschalten. “Janie, steh auf!”, murrte ich, aber das Mädchen brummte nur ungehalten. “Komm schon, ich wollte mich nicht hübsch machen, sondern du, also mach das auch, verdammt!” Ich schubste sie aus meinem großen Bett und hörte einen leisen Rums, als sie auf dem Boden ankam. “Au!”, sagte sie leise und richtete sich wieder auf. “Was soll das? Ich wäre doch gleich aufgestanden!” Ich drehte den Kopf auf die andere Seite und brummte nur vor mich hin. Hauptsache, sie war endlich aus dem Bett raus. Doch zu meinem Entsetzen schaltete sie das Licht an und ich blinzelte erschrocken. “Ey, mach das Licht aus! Ich will schlafen!” Janie schenkte mir noch einen spöttischen Blick, bevor sie sich an meinem Schrank zu schaffen machte. “Dritte Schublade!”, meinte ich und zog die Decke über den Kopf. Ich war jetzt nicht in der Lage aufzustehen. “Wow! Du hast ja echt geile Klamotten!”, meinte Janie und ich seufzte tief. “Toll, kannst du dich bitte leise darüber freuen? Ich würde gerne die Augen noch für zehn Minuten zu machen. Darf ich das?”, fragte ich leicht genervt. “Ja, ich gehe ja schon!”, meinte sie und kurz darauf war das Licht aus. “Danke!”, murmelte ich, bevor ich noch einmal kurz einnickte. “Hey, Sammy! Aufwachen!” Man rüttelte an meiner Schulter und ich brummte unwillig. “Ach komm schon.”, meinte man und ich drehte mich auf die andere Seite, nur um Janie genervt anzuschauen. “Ich hatte auch keine Lust zum Aufstehen. Aber wir müssen zur Schule.” Ich brummte erneut und richtete mich langsam auf. Janie setzte sich in Bewegung und begab sich in die angrenzende Küche. “Willst du Tee? Kaffee?” Ich schnaubte. Was sollte das? Sie war das erste Mal in meiner Wohnung, ein Mädchen, dass ich kaum kannte, und fragte mich, ob ich etwas trinken wollte. Das war doch nicht normal. “Tee.”, sagte ich dennoch und stand von meinem Bett auf. Aus meinem Schrank holte ich eine neue Shorts, eine Hose und ein ausgewaschenes Shirt. Dann ging ich in das Bad, band mir meinen Verband um die Brust und zog mich an. Janie summte die ganze Zeit irgendein Lied in der Küche vor sich her. Ich hoffte nur, sie würde mich heute nicht noch mehr nerven. Fertig angezogen marschierte ich aus dem Bad raus und ging in mein Zimmer, um mein Fenster aufzureißen und die frische Luft hinein zu lassen. Dann streckte ich mich einmal genüsslich und gähnte tief. Ich schloss kurz die Augen, bevor ich mich umdrehte und meine Bettdecke zusammenlegte, um sie ordentlich auf das Bett zu legen. “Hier.”, sagte Janie vor mir und ich hob den Blick. Sie reichte mir eine Teetasse mit dampfendem Inhalt. Ich nahm sie entgegen und lächelte sie freudig an. “Danke.”, meinte ich und pflanzte mich auf meinen Teppich. Janie tat es mir gleich und nippte an ihrer Tasse. Ich ließ meinen Blick über ihre Sachen gleiten. Sie hatte sich für meinen alten, roten Pulli und eine verwaschene, enge Jeans entschieden. “Entschuldige, wenn ich mich hier gleich so breit gemacht habe, aber ich fühl mich hier irgendwie wohl. Da konnte ich einfach nicht anders.”, meinte sie und ich musste grinsen. “Schon in Ordnung. Aber bitte warn mich das nächste Mal vor, wenn du bei mir übernachten willst.”, grinste ich sie an und nahm einen Schluck von meinem Tee. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr und seufzte resignierend auf. “Wir müssen los.”, sagte ich, trank meinen Tee aus und erhob mich, um Janie hochzuziehen. Sie nickte lächelnd, brummte aber trotzdem genervt. Dann lachte sie laut auf und ich blickte sie verstört an. “Du tust mir total Leid, Sammy!”, sagte sie und ich grummelte wütend. “Bitte, nenn mich nicht Sammy! Das kann ich nicht leiden!”, fuhr ich sie an, woraufhin sie seufzte und nickte. “Warum tu ich dir Leid?”, fragte ich sie dann. Sie lachte noch einmal. “Wegen Jo! Er wirft immer ein Auge auf mich und ist mit keinem Typen zufrieden, den ich anschleppe. Jetzt hab ich bei dir geschlafen, und er hat schon letztens total überreagiert, als ich dich umarmt hatte. Er ist eine Glucke! Richtig schlimm in letzter Zeit! Immer wieder das selbe! Ich will nicht mehr die kleine Schwester sein, die ständig von ihrem Bruder beobachtet und kontrolliert wird. Er hat doch auch ständig seine Bettgeschichten. Tagein, tagaus ein neues Blondchen, dass sich nicht mal den eigenen Namen merken kann…” Sie hatte sich richtig in Rage geredet und so wie es aussah, würde sie jetzt nicht einfach wieder aufhören. “Hey, ist ja gut, ich rede mit ihm!”, sagte ich und schon wieder bereute ich meine vorlaute Klappe. Wie immer! Janie hörte tatsächlich auf zu quasseln und zog ihren Schnürsenkel fest, während ich mir die Jacke anzog. “Du willst mit ihm reden? Worüber?”, fragte sie und blickte von ihren lila Chucks auf. Wollte sie mich auf den Arm nehmen? Sie plapperte doch ohne Pause und konnte sich nicht merken worüber? “Na darüber, dass er dich nicht wie ein kleines Kind behandeln soll. Dass dir seine ewigen Weiber auf den Wecker gehen.”, sagte ich und steckte den Schlüssel in meine gepackte Schultasche. Janie riss erschrocken die Augen auf. “Nein, bloß nicht, sonst kommt ihm noch in den Sinn, dass ich dir das von Blondchen gestern erzählt habe. Dann bekomme ich wieder Ärger!” Ich seufzte gequält auf und schob das Mädchen aus meiner Wohnung hinaus, die Tür hinter ihr schließend. “Dann halt nicht. Aber irgendjemand muss es ihm doch sagen, oder etwa nicht?”, fragte ich das schwarzaarige Mädchen, welches sich auf die Unterlippe biss und die Schultern zuckte. “Ich weiß nicht.”, meinte sie dann leise und ich seufzte, während wir in den Fahrstuhl stiegen. “Aber ein anderes Thema: Ich bin der Meinung, dass Jo endlich eine feste Beziehung braucht, findest du nicht auch?”, fragte sie. Ich schluckte und meine Kehle war plötzlich staubtrocken. Mir wurde mal wieder schlecht. Nein, ich wollte nicht über Jo und seine vermeintliche Freundin reden und schon gar nicht darüber nachdenken. Ich zuckte die Schultern und räusperte mich. “Ich kann da nichts zu sagen.”, meinte ich leise, als wir den Fahrstuhl im Erdgeschoss verließen. Janie öffnete die Haustür und trat in die Kälte hinaus. Sofort zitterte sie leicht. “Ich finde, die Person, die am besten zu Jo passt… bist du, Sam!”, sagte sie fast flüsternd und senkte den Blick. Ich blieb erschrocken stehen und blickte sie erstaunt an. “Ich?” War das ihr Ernst? Anscheinen, denn sie nickte, biss sich aber weiterhin auf die Unterlippe. Ich schüttelte den Kopf. “Nein, das geht nicht! Ich mag Jo, klar, aber doch nur als Freund!”, sagte ich zu ihr, was sie leise auflachen ließ. Sie ging weiter und ich folgte ihr. “Warum hast du dann heute Nacht seinen Namen im Schlaf geflüstert?” Ich zog irritiert die Augenbrauen nach oben. “Hab ich das?”, fragte ich sie, was das Mädchen wieder zum Lachen brachte und mich rot werden ließ. Weshalb wusste ich selber nicht. Aber das Kribbeln in meinem Bauch war wieder da. Na ganz toll. “Oh ja, das hast du!”, sagte sie und grinste mich lieb an. “Und ich glaube sogar, dass Jo auch etwas mehr für dich übrig hat. Er hat dich nämlich lautstark verflucht, nachdem die Tusse weg war.” Und deshalb sollte er etwas für mich übrig haben, na ich wusste ja nicht. “Das hat mit mir sicherlich nichts zu tun. Er wollte nur Dampf ablassen.”, wiegelte ich ab, doch Janie schüttelte den Kopf. “Nein, ich habe es genau gehört. Er sagte: ‘Verflucht, warum Sam!’ Es ergibt anders gar keinen Sinn! Er hat an dich gedacht, als er Blondchen vögeln wollte, hat es somit nicht geschafft und dich verflucht, weil du ihm den Kopf verdreht hast und ihm nicht mehr aus dem Kopf gehst! Verstehst du das denn nicht?” Ich schüttelte den Kopf. “Willst du mir damit wirklich sagen, dass er in mich verliebt sei? Nein, ganz sicher nicht. Und ich bin auch nicht ihn verliebt, falls du das jetzt auch noch andeuten willst. Verdammt, ich muss mich hier als Junge durchschlagen! Ich kann es mir nicht leisten, gerade jetzt schwach zu werden und das Mädchen in mir wachzurütteln. Dazu habe ich keine Zeit und vor Allem keine Gelegenheit. Jo, Jake, Elias, August, sogar Hannah. Sie würden mich verachten. Ich kann das nicht machen. Such dir bitte jemand anderen, dessen Leben du auf den Kopf stellst, ich kann da nicht mitmachen. Tut mir Leid.” Damit wandte ich mich von Janie ab und rannte zur Schule. “Verdammt, Sam!”, schrie sie mir hinterher, aber ich wollte sie nicht hören. Ich rannte auf den Schulhof und wurde dann langsamer. Ich ging langsam in das Schulgebäude und in mein Klassenzimmer, setzte mich auf meinen Platz ganz hinten in der Klasse, zog meine Jacke aus und legte den Kopf auf die Tischplatte. Shit. Wieso erzählte mir Janie so etwas? Hatte sie nicht einmal gesagt, sie stand selber Mal auf mich? Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich wollte sie nicht mehr verstehen, vielleicht lag es daran. Aber hatte sie vielleicht doch recht? Dieses blöde Kribbeln. Wo kam es her? Was hatte es zu bedeuten? Warum suchte es mich heim? Und wieso musste ich jetzt an Silver denken? Mir stiegen die Tränen in die Augen, die ich sofort wieder runter schluckte. Ruhig, Sam. Nicht schwach werden. Du musst stark sein! Du musst ein Junge sein. Zumindest gefühlsmäßig. Keiner durfte mich durchschauen. KEINER! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)