Rebellen auf Zeit von Lizzan (unser Hokage muss vom Posten!) ================================================================================ Kapitel 16: Bruder und Schwester -------------------------------- Wie ein Messerstich ins Herz trafen Sasuke diese Worte. Er war sich nicht sicher, ob er dem Feind trauen könnte oder nicht. Die Maske, die er die ganze Zeit trug zerbrach mit einem Schlag und prompt entdecke seine Beste Freundin Umeko, wie es um ihn stand. Ihr verhalten zeigt wieder einmal, das sie sehr aneinander hängen und sich gegenseitig unterstützen, wo es nur geht. Das Band zwischen ihnen wurde immer stärker... - Umekos Sichtweise - „Koichi... Shhh... Beruhig dich doch bitte, Sasuke schafft das!“, sagte ich, während ich so schnell wie möglich das Weite suchte. Koichi wollte einfach nicht aufhören zu weinen, ich war selbst bald am Ende meiner Latein. „Aber Mama...was ist, wenn Papa nicht wiederkommt?“, fragte er mich mit verweinter Stimme. „Daran darfst du nicht mal denken!“, sagte ich ihm mit Nachdruck in der Stimme. Ich konnte leider nicht stehen bleiben und ihm eine Standpauke halten. „Wir reden später weiter, jetzt ist es wichtig, das wir so weit wie möglich wegkommen!“, sprach ich weiter, während ich mein Tempo erheblich erhöhte. Koichi krallte sie in meinen Pullover und drückte seinen Kopf auf meinen Rücken. Ich sah über die Schulter zu meinem Sohn und sagte ihm lächelnd: „Dein Papa schafft das, ganz sicher.“ Dann spürte ich, wie er gegen meinen Rücken nickte. Weil ich immer noch über meine Schulter zu ihm sah, bemerkte ich, das Sasuke schon mit seinem Jutsu begonnen hat. Ich sah wieder nach vorne und entdeckte das Rebellenlager. Schnellen Schrittes lief ich dorthin und setzte Koichi in dem Mitte des Lagers ab. „Komm mit, wir sehen nach wie es hier gelaufen ist.“ „Okay, Mama!“, sagte er und lief neben mir durch das Lager. „Wo wart ihr denn? Und wo ist Sasuke?“, fragte uns Anko, die uns gerade entgegen kam. „Wir haben die Gegner abgelenkt und Sasuke bringt sie jetzt auf einen Schlag um. Wie ist es bei auch gelaufen?“ „Nachdem ihr weg wart, sind die feindlichen Ninja euch gefolgt. Wir konnten einige fangen. Ibiki verhört sie gerade. Was ma-“ Anko wurde in ihrem Satz unterbrochen, denn nun flog ein riesiger Drache aus den Gewitterwolken auf den Boden runter. Es knallte unbeschreiblich laut und Koichi krallte sich ein meinem linken Bein fest. „Was ist das?!“, hörte ich Anko durch den Krach den der Drache verursachte. „Sasuke!“, antwortete ich knapp. Später werde ich alles erklären, jetzt ist nicht die Zeit dazu. Anko nickte. Noch ein paar Sekunden lang schlugen, laut donnernd, die Blitze ein. Als wieder Ruhe herrschte, hob ich Koichi hoch und stellte mich mit ihm neben Anko. „Wo ist Fumiko?“ „Im Krankenzelt, warum fragst du?“ „Koichi ist fix und fertig. Ich möchte das er ins Bett geht. Aber ich muss mit euch unbedingt noch etwas besprechen, deswegen brauche ich Fumiko.“ Ich machte mich auf den Weg ins Krankenzelt. Nebenbei sah ich mich im Rebellenlager um. Anfangs schluchzte Koichi noch laut, aber er wurde immer leiser. Langsam aber sicher schlief er ein, was auch gut so war. Ich schob die Plane zu Seite und betrat das Krankenzelt. Fumiko, die gerade von Shizune behandelt wurde, sah mich fragend an. „Sasuke kommt gleich und ich möchte bitte, das du mit Koichi ins Bett gehst. Ich lasse ihn ungern allein, verstehst du?“, sagte ich und sie nickte stumm. „Shizune, wann bist du fertig?“ „Gleich.“ Fumiko sprang von der Trage runter, auf der sie saß. „Du brauchst die Wunde nicht verbinden, sie heilt auch so. Aber trotzdem Danke.“, sagte sie freundlich und verließ mit mir das Zelt. Ohne zu murren arbeitete Shizune weiter. Wir gingen zu unserem Schlafplatz. Ich legte Koichi in sein Bett und deckte ihn zu. Er schlief jetzt tief und fest, ziemlich verständlich. Ich hoffe nur, er schläft jetzt durch und hat keine Alpträume... „Gute Nacht, Umeko-sama.“, wünschte mir Fumiko und ich sagte das gleiche. Dann verließ ich das Zelt und ging wieder auf den Hauptplatz in der Mitte. Dort standen schon Anko und Iruka. „Da bist du ja Umeko.“, begrüßte mich Iruka. „Es fehlt zum Glück keiner. Dem Plan steht nichts im Wege.“, fuhr er fort und ich nickte. „Wann kommen die anderen?“ „Shizune und Ibiki sind fürs erste beschäftigt. Shino dürfte gleich kommen. Was ist mit Sasuke?“, fragte Anko und sah mich an. „Jemand sollte ihn suchen gehen, vielleicht ist er verletzt.“, sagte Iruka mit leicht besorgter Stimme. Ich nickte, doch bevor ich sagen konnte, das ich allein gehe, fiel mir Anko ins Wort: „Nimm Hanabi mit. Ab heute gibt es keine Alleingänge mehr.“ Wieder nickte ich und ging zu dem Zelt der Anko-Gruppe. „Hanabi?“, rief ich, vor dem Zelt stehend und wartete. Dann kam das Mädchen heraus und sah mich fragend an. „Was gibts?“ „Komm mit, wir gehen Sasuke suchen.“, sagte sie ohne noch einmal die Situation zu hinterfragen. „Okay, wo ist er?“ „Nordwesten. An einem See. Nicht weit entfernt von hier.“ Wir beide verließen das Lager und rannten wieder zu dem See, an dem wir uns getrennt hatten. Am Ufer des Sees blieben wir stehen und suchten es nach Sasuke ab. Schließlich entdecke Hanabi ihn, mittels des Byakugans. So schnell ich konnte rannte ich mit ihr zu ihm. Er kniete auf dem Boden und hatte den Kopf auf den Boden gelegt. Kaum drei Meter vor ihm, hörte ich, das er weinte... Ich konnte mir auch schon denken, wieso. Als er uns dann hörte, wischte er sich hastig seine Tränen weg. „Tut mir Leid, ich wollte nicht so lange weg bleiben.“, sagte er Kleinlaut und richtete sich auf. Er tut mir so unendlich leid... Die Sorge um Naruto, seine Liebe und Itachi, seinen Bruder, muss ihn ja förmlich umbringen... Natürlich mache ich mir auch Sorgen um die beiden, aber sicherlich nicht annähernd so sehr wie Sasuke. Ich muss mir schnellstens etwas überlegen...wie ich die vermissten wieder zurückbringen könnte. Ich möchte Sasuke endlich wieder glücklich sehen. Denn ich habe schon länger das Gefühl, das sein lächeln und sein lachen nicht echt ist. „Du hast anscheinend die ganze Meute erledigt, Sasuke-sensei.“. Sagte Hanabi und sah sich um. „Ja, das habe ich. Einige Ninja schwimmen noch an der Wasseroberfläche doch die meisten sind schon auf dem Grund des Sees.“, sagte er und lächelte ein wenig stolz. Ich beschloss, nicht schon wieder mit dem Thema Naruto und Itachi anzufangen und sah glücklich zu Sasuke. „Wo ist Koichi?!“, fragte mich dieser etwas panisch und ging auf mich zu. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn zuversichtlich an. „Keine Sorge, er schläft. Im Rebellenlager. Dort ist er sicher.“ Sasuke sah mich erleichtert an. Ich machte eine Kopfbewegung Richtung Rebellenlager und er nickte. Hanabi, Sasuke und ich machten uns auf den Weg zum Rebellenlager. Den ganzen Weg über wirkte Sasuke so still und nachdenklich...das war etwas unheimlich, fand ich. „Da seit ihr ja endlich!“, begrüßte Anko uns mürrisch und kam auf uns zu. „Versammlung in 10 Minuten am üblichen Ort.“ Sasuke und ich sahen uns kurz an und dann sahen wir wieder zu Anko. Wir nickten synchron. Ich bedankte mich noch einmal bei Hanabi für ihre Hilfe und dann trennten sich unsere Wege. „Ich...gehe nochmal schnell zu Koichi, okay?“ „Geh ruhig, ich warte dann mit den anderen.“, sagte ich lächelnd, winkte ihm noch einmal fröhlich und ging dann zum Treffpunkt. „Hy!“, begrüßte ich die Anwesenden. Es waren Anko und Shizune. „Hy.“, kam es von den beiden zurück. Ich setzte mich zu ihnen in die Runde. Ein paar Minuten später trafen dann auch Shino, Kakashi und Neji ein. „Wie geht es euch? Ihr wart schwer verletzt, es wundert mich, das ihr jetzt schon auf den Beinen seit.“, fragte ich, während ich sie erstaunt musterte. Beide hatten noch Verbände und Pflaster am Körper, aber ihnen schien es prächtig zu gehen. „Ach es geht. Ich kann ja immerhin wieder laufen, also kann ich auch zu der Versammlung kommen.“, sagte Kakashi und lächelte. „Ich kann mich dem nur anschließen.“, ergänzte Neji. Wir klärten sie kurz über die aktuelle Situation auf, damit sie in etwa auf unserem Wissenstand waren. Als wir gerade fertig waren, traf auch Sasuke ein. „Entschuldigt, es hat länger gedauert.“ „Um genau zu sein dreißig Minuten.“, antwortete Kakashi und lächelte lieb. „Lange nicht gesehen, Sasuke.“, sagte er dann noch, während sich Sasuke neben ihn setzte. Sasuke erwiederte das lächeln und antwortete: „Ja, lange ist es her.“ „Wo warst du so lange?“, unterbrach ich das Gespräch der beiden. „Koichi hatte einen Alptraum und wurde wach. Ich musste warten, bis er einschlief.“ Auf seine antwort nickte ich nur. „Da jetzt alle auf dem gleichen Wissensstand sind, können wir ja anfangen.“, begann Ibiki die Diskussion. „Wie ist es eigentlich gelaufen, Ibiki?“ „Sie wollen nicht reden. Ich habe sie in einem Genjutsu fangen lassen, vielleicht reden sie danach. Aber jetzt ist die Versammlung erstmal wichtiger.“ „Hast du nichts herausgefunden?“, hakte ich noch einmal nach. „Sie haben mir nur verraten, das ihre Anführerin Moe heißen soll. Mehr nicht.“ „Moe?“ „Ja Moe Natsuki. Sie sagten, sie würde diesen ganzen Aufstand anführen und nicht Danzou. Aber ob wir ihnen trauen können, ist die andere Frage.“ Ich nickte verstehend. „So wie es aussieht, sollte ich mich mal um besagte Feinde kümmern. Ich bringe sie bestimmt zum Reden.“, warf Kakashi ein. Er hatte einen strengen Ton. Shizune sah ihn zweifelnd an. „Du warst schwer verletzt und wenn du das Mangekyo schon wieder benutzt, liegst du wieder flach. Das geht nicht Kakashi.“ Sie hatte eigentlich recht, denn wenn die Benutzung des Mangekyo ihn so viel Kraft kostet, dann sollte er es nicht tun. „Dann sollte Sasuke es versuchen.“ „Was, ich?!“, warf er erstaunt ein. „Du besitzt doch auch das Mangekyo, also versuch es.“ „O-okay...wenn du meinst...“ Er blickte Niedergeschlagen auf den Boden. Es erschien mir so, als ob er plötzlich kein vertrauen mehr in seine Fähigkeiten hatte. Ich glaube, es wird Zeit, dass ich mit ihm mal ein Gespräch führe. Er muss endlich wieder sein altes Selbstvertrauen bekommen, sonst wird er Naruto nie finden! Schon wieder lächelte er freundlich. Ich wusste jetzt endgültig, das dieses Lächeln falsch war und fragte mich, wann er endlich zugeben würde, wie verzweifelt er eigentlich ist... Naja, so wie ich Sasuke kenne, geht es über seinen Stolz. Es wird noch lange dauern. „Seit ihr immer noch der Meinung, das der Angriff auf Konoha in die zweite Runde gehen soll?“, fragte Neji skeptisch und sah jeden in der Runde einmal an. Er hatte den ganzen Trubel nicht mitbekommen, er hatte vielleicht sogar die Objektivste Perspektive von allen. „Warum fragst du?“ „Findet ihr nicht, Danzou hat etwas gegen uns in der Hand, falls wir noch einen Angriff starten? Er könnte die Geiseln als Druckmittel benutzen. Ich denke ihr wisst genau für wen...“, begann Neji mit seiner Begründung und sah Sasuke fest an. „So wie ihr es mir erzählt habt, hat er es auf Susano abgesehen, was bedeutet, das Koichi und auch Sasuke das Ziel Nummer eins sind. Wenn er droht, den Geiseln etwas anzutun, dann könnte Sasuke zu ihm gehen und tun was er verlangt.“ „H-hör auf... Hör auf, da-darüber zu sprechen...“, nuschelte Sasuke. Er hatte einen verzweifelten Gesichtsausdruck, das erste mal. „Aber es ist so, Sasuke! Was ich sage, ist die Wahrheit! So könnte es ablaufen, wenn du ihm ein zweites mal gegenüberstehst!“ „Bitte...Neji...hör auf damit...“, nuschelte er wieder. Neji sah ihn immer noch fest an. „Nein Sasuke! So wie es aussieht, hast du dich noch nicht mit der Realität abgefunden! Naruto, Itachi, Hinata und Shikaku sind entführt worden!“ Ich beugte mich etwas vor, um Neji direkt mal eine zu knallen. Was erlaubte er sich! Sah er denn nicht, das Sasuke schon verzweifelt genug war? Musste er es ihm auch extra noch reindrücken? „Neji! Halt deinen Mund!“ Meine Moralpredigt wäre noch länger gewesen, wenn Sasuke nicht „Entschuldigung...“ gesagt hätte. Wieso um Himmels Willen entschuldigte er sich? Neji war doch der, der sich entschuldigen müsste. „Es ist ja verständlich Sasuke, das du dir Sorgen machst...“, sagte Shizune Mitfühlend. Der Rest der Besprechung verlief ruhig. Wir diskutierten darüber, was nun zu tun sei, kamen aber zu keinem Entschluss. Wir beschlossen, das jeder noch einmal bis morgen darüber nachdenken sollte und das wir uns am morgigen Abend nochmal treffen würden. Wir alle waren ein wenig niedergeschlagen. Nach und nach verließen alle das Zelt, bis bloß noch Sasuke und ich übrig waren. Das ist jetzt genau der richtige Moment, einmal mit ihm zu sprechen. „Hör mal Sasuke...“, begann ich. Er antwortete lächelnd mit einem: „Ja? Was gibts?“ „Hör auf zu lächeln. Ich weiß, das dieses lächeln falsch ist, Sasuke. Du kannst vielleicht die anderen Täuschen, aber mich nicht. Ich kenne dich, seit du zwölf warst. Also gut genug, um zu wissen, wann du Schauspielerst.“ Wieder sah er zu Boden. Ich hörte nicht auf, auf ihn einzureden. „Gib doch zu, wie verzweifelt du bist! Ich verstehe nicht, was dir daran so schwer fällt... es ist doch nun wirklich nichts dabei, Hilfe anzunehmen... Wenigstens zu mir solltest du ehrlich sein, Sasuke. Sag es endl-“ „Hör auf, Umeko!“, schrie er mich an und hob seinen Kopf, damit er mich ansehen konnte. Er hatte unzählige Tränen in den Augen. „Du kannst doch gar nicht nachvollziehen, wie sehr mich diese Sache quält! Unter den vermissten ist keiner, der dir auch nur annähernd so sehr am Herzen liegt! Du hast keine Ahnung, wie stark mich Schuldgefühle, Angst und Sorgen plagen. Ich will doch nur, dass Koichi glücklich ist...er soll nicht mitbekommen, wie schlecht es mir geht... Er würde sich nur Sorgen machen, wütend werden... Du weißt nicht, was das letzte mal passiert ist...“ Er beendete seine Rede plötzlich und sah zur Seite. Ich wurde neugierig und drehte mit dem Zeigefinger seinen Kopf in meine Richtung. „Wie meinst du das?“ „Das letzte mal... Das letzte mal, als er richtig wütend wurde...war...als ich ihm die Wahrheit erzählt habe... Die Wahrheit darüber, wie es um dich steht. Das ich sein Vater bin. Die Wahrheit darüber, wie er wirklich entstanden ist. Warum er entstanden ist. Ich hatte ihm versprochen...dass er alles zu seinem sechsten Geburtstag erfährt... Aber, es war doch noch zu früh dafür...“ Jetzt wurde ich noch Neugieriger. Ich konnte es kaum aushalten, ihm zuzuhören. Er stockte immer wieder und schluchzte leise. „Sasuke! Was ist passiert? Spann mich nicht so auf die Folter...“, sagte ich leise und er sah wieder zu Boden. Er musste sich wirklich unbehaglich dabei fühlen, mir diese Geschichte zu erzählen. „Er... Er ist völlig ausgerastet... Es aktivierte sich dein Teil des Kekkei-Genkai in ihm. Diese Kraft die er dadurch bekam...einfach unglaublich... Nichteinmal ich konnte ihn bremsen... Er hätte mich um ein Haar getötet, denn er war nicht mehr er selbst. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle... Und das Siegel, mit dem ich sein Sharingan unter Verschluss hielt, zerbrach. Die Schriftrolle zerbröckelte einfach. Natürlich aktivierte sich das Sharingan und Susano wäre fast frei gekommen. Im letzten Moment, bevor es sich materialisieren konnte, habe ich ihm das dunkle Chakra entzogen und es in mich aufgenommen. Das Ergebnis war, das ich fast vier Wochen lang im Bett lag. Wie mir Koishii erzählte, war ich nicht ansprechbar und habe regungslos dagelegen. Ich erinnere mich nicht mehr an diese Zeit...ich weiß nicht, was mit mir passiert ist, in diesen vier Wochen. Ich hab da einen totalen Blackout. Seitdem erzähle ich Koichi nicht mehr alles, denn ich habe Angst, dass das wieder passiert.“ „Hast du seinen Teil jetzt immer noch?“ „Nur die Hälfte...ich kann ihm nicht das ganze Chakra auf einmal geben, das geht nicht. Er würde an den negativen Einflüssen sterben. Es ist ja schon ein Wunder, das ich dieses abartige Chakra aushalte...“ Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, worauf hin er mich erschrocken ansah. Ich zog ihn vorsichtig zu mir, um ihn in eine Umarmung zu ziehen. Ich strich ihm über den Hinterkopf. „Lass alles raus, Sasuke...wein dir ruhig deinen ganzen Schmerz von der Seele, ich habe Zeit...“, sprach ich ihm leise zu. „Danke...Umeko...“, antwortete er leise, schon fast im Flüsterton. „Keine Ursache Sasuke...ist doch absolut kein Problem... Es ist doch auch wichtig, das du jetzt und hier einmal alles raus lässt, sonst werden dich diese Gefühle innerlich zerfressen...und dann wirst du irgendwann nicht mehr klar denken können.“ Er legte die Arme nun ebenfalls um mich und krallte sich in meinen Pullover. Er weinte bitterlich, das eine ganze Weile lang. Ich fand ihn ganz niedlich so, mit dieser neuen Seite, die mir ebenso unbekannt, wie neu war. Trotz seines Stolz und seiner Überstürztheit hat er trotzdem noch...diese...Naive und Kindliche Seite in sich. Ich fand es gar nicht schlimm, das er sich einmal bei mir ausweinte. Selbst wenn er inzwischen schon sechsundzwanzig und ein Mann war, heulen kann jeder mal. Ich finde es idiotisch, das man sagt, das Männer nicht weinen dürfen. Was ist so schlimm daran? Eigentlich nichts. Gefühle zu zeigen, ist doch ganz natürlich. „Hey Sasuke...“ Er löste sich aus meiner Umarmung und sah mich mit verweinten Augen an. „Wir werden sie finden, ganz sicher.“, beendete ich meinen Satz und lächelte zuversichtlich. Er nickte leicht und gab mir dann einen Kuss auf die Wange...so wie früher. Damals haben wir das immer gemacht. Wie Bruder und Schwester eben. Wenn ich aus Orochimarus Versteck abgehauen bin, ist er mir immer hinterher gelaufen. Wir redeten miteinander und immer kam ich mit ihm. Jedes mal bestand er darauf, mich zurückzutragen, ich habe bis heute keine Ahnung, wieso er das machen wollte. Ich brachte es einfach nicht übers Herz, ihn dort allein zu lassen, obwohl es mir dort schlechter ging als ihm... Wir beide lagen uns danach noch eine Weile in den Armen. Er hörte auch mit der Zeit auf zu weinen. Ich war froh darüber, das es ihm besser ging. Zumindest für diesen Moment. Wir hatten uns wirklich eine lange Zeit nicht gesehen. Jeder, der das Zelt betreten und uns so sehen würde, würde jetzt denken wir wären ein Paar. Aber eigentlich sind wir nur eins: Bruder und Schwester. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)