He comes home von KleinReno ================================================================================ Kapitel 1: Die Entdeckung ------------------------- Titel: He comes home Autor: KleinReno Pairing: Dante x Nero Genre: Devil May Cry Altersempfehlung: 12 Kurzbeschreibung: Nero findet endlich heraus, wer seine Eltern sind. Damit ist zwar ein Problem beseitigt, aber es tun sich neue, viel kompliziertere auf. Und wie Dante da mit reingezogen wird, seht ihr hier. Disclaimer: Die Charakter gehören nicht mir (wär ja auch zu schön gewesen) und ich verdien mit der Story kein Geld (wäre ja noch schöner). Die Idee ist aber von mir und wenn es so eine ähnliche schon gibt, ist halt Pech. Kapitel 1: Die Entdeckung Langsam schlenderte er durch die Regale, die vollgestopft mit Büchern waren. Er war seit guten zwei Monaten auf der Suche nach Antworten. Doch noch hatte er nicht eine einzige gefunden. Sein letzter Anhaltspunkt war nun die Person, um die sich sein ganzes Leben zwangsläufig gedrehte hatte. Er durchquerte die letzten Reihen und trat in einen dunklen, selten betretenden Bereich und durchsah die Reihen von Büchern. Er hielt sich schon gut zwei Wochen hier auf. Gefunden hatte er noch nichts, doch noch hatte er nicht alle Bücher gelesen. Aber es gab so viele Biographien, eine unterschiedlicher als die andere. Der junge Mann fuhr mit seiner rechten Hand über die Buchrücken. Da stockte er. Ein dünnes, abgegriffenes Buch steckte zwischen den ganzen dickeren Exemplaren. Er zog es hervor und lümmelte sich in die Leseecke. Das Buch war alt und in Leder gebunden. Der Titel war in altertümlichen Buchstaben geschrieben; „Der legendäre schwarze Ritter Sparda – die einzig wahre Geschichte“. Lustlos blätterte er durch das Buch. Der Anfang, der Kampf gegen die Teufel, war der gleiche wie in jedem Buch nur nicht ganz so ausgeschmückt. Es war auch nett beschrieben mit Zeichnungen. Von Sparda im Profil, in seiner Teufelsgestalt, beim Kampf, in seiner Menschengestalt. Dann kam ein neues Kapitel, wo die anderen Bücher aufhörten. Das Leben danach. Es kam eine Zeichnung von Sparda in Menschengestalt mit einer Frau. Nun war sein Interesse geweckt. Er las aufmerksam. Die beiden hatten Zwillinge bekommen. Zwei Jungen, die sich glichen wie ein Ei dem anderen und ihrem Vater sehr ähnelten, doch auch Züge ihrer Mutter hatten. Es gab Bilder in jedem Altersstadium, doch die Namen wurden nicht genannt. Das letzte Bild zeigte sie in einem Alter von zwanzig Jahren. Sie waren immer noch nicht zu unterscheiden, außer an der Frisur inzwischen. Darunter waren in verblasster Farbe zwei Wörter geschrieben. Sie waren nachträglich hinzugefügt worden. Der Mann kniff die Augen zusammen und versuchte es zu entziffern. Unter dem Zwilling mit zurückgekämmten Haaren stand: Vergil. Und unter dem anderen stand: Dante. „Dante?“, flüsterte der junge Mann. Der Dante? Der Dante, der den Savior hingehalten, Yamato zurückgeholt und das Höllentor zerstört hatte? Er besah das Bild. Es könnte sein. Der junge Mann könnte eine jüngere Version Dantes sein. Doch! Ganz sicher! Das war Dante! Der junge Mann sprang auf und ging hektisch zum Bibliothekar. Er knallte das Buch auf den Tresen, zeigte auf die Zeichnung. „Ist die echt?! Stimmt das?“, fragte er. Der Bibliothekar sah ihn an. Er war alt. „Was ist echt?“, fragte er. „Das Buch. Woher weiß der Autor das alles?“, fragte der junge Mann. Der Bibliothekar setzte sich eine Hornbrille auf und nahm das Buch in die Hände. „Ach ja.“, sagte der alte Mann, „Das einzig Wahre. Doch es ist echt. Die Autorin war Spardas Ehefrau. So eine nette, schöne Frau.“ „Und ihre Kinder waren Dante und Vergil?“, fragte der junge Mann weiter. „Wer bist du überhaupt?“, stellte der Alte die Gegenfrage. „Nero.“, sagte er zögernd. Der Bibliothekar beäugte das Schwert auf seinem Rücken, die Pistole an der Hüfte und seinen Teufelsarm. „Warte, ich hab was für dich.“ Der Alte stand auf und ging in sein Hinterzimmer und kam mit einem schwarzen Buch wieder. „Er wollte, dass du es bekommst, solltest du doch leben.“, erklärte er. Nero sah ihn fragend an, doch der Alte sagte bloß: „Lies es! Es gehört dir.“ Der junge Mann nahm es an sich und ging zurück in die Leseecke. Auf dem Buch war „Tagebuch“ eingraviert. Er schlug es auf und in verschlungener Schrift stand „Vergil“ auf der ersten Seite. Es war die gleiche Schrift, wie die der Autorin der Biographie Spardas. Er blätterte weiter zum ersten Eintrag. Dort war die gleiche Schrift zu sehen wie die, die unter der Zeichnung. Also musste dieser Vergil die Namen eingefügt haben. Nero fing an zu lesen. Das Buch war mehr literarisch geschrieben, so als hätte er es erst nach den ganzen Erlebnissen aufgezeichnet. Der Anfang war langweilig. Eine Zusammenfassung seiner Kindheit, das Auseinanderleben mit Dante. Doch dann wurde es interessant. Vergil war in Fortuna gewesen und hatte eine Frau kennen und lieben gelernt. „… Ich sagte ihr, dass ich für einige Monate weg müsse. Sie war schwanger und ich versprach zur Geburt zurück zu sein. Doch ich schaffte es nicht. Nach sechs Monaten erreichte mich ein Brief. Sie hatte einen Sohn geboren. Natürlich machte ich mich sofort auf den Weg zurück nach Fortuna. Doch ich kam zu spät. Auf der Brücke fand ich sie. Schwer verletzt, nicht mehr zu retten. Sie sah mich an und sagte mir, dass unser Sohn Nero heißen solle und dass er mir schon jetzt ähnlich sähe. Dann starb sie. Der Orden des Schwertes, der Vater anbetete, erzählte mir, dass sie sterben musste. Sie hätte einen Teufel zur Welt gebracht. Im Arm des Kindes steckte er. Sie hätten es ebenfalls getötet. Ich hatte ihn nicht einmal gesehen, meinen kleinen Nero! Sie haben mir alles genommen, was mir lieb war…“ Nero guckte. War er gemeint? Er blätterte um und dort war ein Foto eingeheftet. Ein Babyfoto… eindeutig von ihm. Der blaue Dämonenarm war eindeutig, unverwechselbar. Er… er war… „Mein Vater!?!“, entfuhr es ihm. Er hatte ihn gefunden. Seinen Vater! Nero sprang auf und lief zum Bahnhof. Wenn Vergil sein Vater war, dann war Dante sein Onkel, sein letzter lebender Verwandte. Der junge Mann wollte sowieso bei Dante vorbeischauen, jetzt hatte er sogar einen besseren Grund als vorher. Er setzte sich ohne zu überlegen in den nächsten Zug und fuhr zum „Devil May Cry“. Kapitel 2: Eis mit der Lady --------------------------- Nero wanderte durch die Straßen Comptons. Er war auf der Suche nach dem Laden. Auf jeden Fall konnte er es verstehen, dass der Laden hier angesiedelt war. Die Stadt war zwielichtig. Hier war eine hohe Dämonenenergie, das spürte er. Die Stadt war größer als gedacht und er lief schon einige Stunden. Er hatte ja nicht erst zehn Stunden Zugfahrt hinter sich, nein! Es war Nacht geworden. Der Mond war nicht zu sehen und die wenigen Straßenlaternen spendeten mehr schlecht als recht Licht. >Schlimmer kann´s nicht kommen.<, dachte er. Da fing es an zu regnen. Ein richtig schöner Platzregen. Fluchend setzte er die Kapuze auf und rannte los. Was er im langsamen Tempo konnte, musste auch im schnellen klappen. Es klappte, dauerte bloß eine weitere Stunde. Schließlich stand Nero vor dem „Devil May Cry“. Misstrauisch beäugte er die lila Neonschrift mit dem kleinen Abbild Dantes. Mit einem Schulterzucken klopfte er an die Tür. Keine Antwort. Er klopfte erneut. Wieder nichts. Er probierte die Tür. Sie war offen. Vorsichtig öffnete er sie und trat ein. Der Raum war dunkel und er rief: „Hallo? Hier ist Besuch.“ Er wartete, doch es kam keine Antwort. Kein Türen schlagen, keine Stimme, die antwortete. Er machte das Licht an und sah sich um. Ein großer Schreibtisch stand in der Mitte. Rechts eine Jukebox. Links eine Sitzecke mit grünem Sofa. Einen Billardtisch entdeckte er auch. Der Raum war riesig. Eine Treppe führte noch nach oben. Wahrscheinlich in den Wohnbereich, obwohl dieses Zimmer sehr nach Wohnzimmer aussah, auch wenn wenige Möbel vorhanden waren. „Hallo! Ich bin´s Nero!“, rief er erneut und fügte leiser hinzu, „Falls du dich erinnerst.“ Immer noch kein Geräusch. Der junge Mann setzte sich auf die Couch. Er tropfte diese nun voll, doch es war ihm egal. Endlich war er angekommen. Es war zwar keiner hier, aber er war im Trockenen. Nero legte den Kopf in den Nacken und ließ die letzten Monate Review passieren. Er war nach dem Kampf endlich mit Kyrie zusammengekommen. Er fand ihre Beziehung vollkommen in Ordnung, doch dann war Kyrie der Kragen geplatzt und hatte es beendet. Es war das erste Mal, dass er sie schreien gesehen hatte oder überhaupt wütend. Und sie hatte gebrüllt. Das so eine Power aus der sanften, sonst immer freundlichen Stimme kommen konnte, nicht schlecht. Sie hatte ihn angebrüllt, er würde nur noch von Dante reden und sie nicht mehr beachten. Überhaupt würde er nur noch von Dante, Dämonen, Dante, seinen unbekannten Eltern, Dante, von seinem Abenteuer (in dem Dante vorkam), Dante und wieder Dämonen reden. Wenn Dämonen und vor allem Dante ihn so faszinieren würden, dann sollte er doch zu ihm gehen und nicht einen auf kleine, heile Welt mimen, wenn er das nicht wollte. Nero war dermaßen perplex gewesen, weil sie schrie, dass er sie nur verdattert angeguckt hatte. Dann war er tatsächlich gegangen. Er seufzte. Er musste zugeben, er hatte Blut geleckt und die Jagd machte auch Spaß. Doch sie hätten in Frieden auseinander gehen sollen. Gut, er gab auch zu, von Dante zu erzählen und im Nachhinein war ihm auch aufgefallen, dass es wirklich viel war. Aber Dante war auch ein Idol für ihn geworden. Vielleicht hatte er sich auch ein bisschen verschossen, eine kleine Schwärmerei, doch mehr war das auch nicht. Was war schon dabei? Er setzte sich plötzlich kerzengerade hin. Was war schon dabei?! Dante war nicht irgendein Kerl auf den er stehen konnte. Dante war sein Onkel! Er konnte nicht hierbleiben! Dante würde ihn eiskalt wieder rauswerfen, würde er davon anfangen. Nero stürzte aus dem Laden, als wäre der Orden und Mundus höchstpersönlich hinter ihm her. Dante durfte ihn hier nicht sehen! Auf keinen Fall! Auf dem Weg hierher hatte er ein Café gesehen und er hetzte zurück. Dort bestellte er einen extragroßen Schokoladeneisbecher. Er brauchte Nervennahrung. Anschließend setzte er sich an einen der Tische mit dem Rücken zur Tür. Er fing an zu essen. >Was hast du dir auch dabei nur gedacht, Nero? Aber Nero, du denkst doch so selten in letzter Zeit und hast dich diesmal sogar übertroffen. Verdammt!< Er hörte wie die Tür aufging und schon setzte sich jemand schwungvoll ihm gegenüber. „Hey, bist du-?“, die Frau verstummte. Sie hatte braune Haare und ein blaues Auge und ein rotes. „Du bist ja gar nicht Dante. Entschuldige.“, sagte sie. „Nein.“, sagte Nero knapp und steckte den Löffel wieder in den Mund. „Ich bin Lady.“, brabbelte sie weiter, „Und du?“ „Nero.“ Ihre Augen weiten sich. „Aus Fortuna?“ Er nickte stumm, sie grinste. „Dante hat von dir erzählt. Du hast wohl auch gut was auf dem Kasten.“ „Ich komm klar.“, sagte er. Der junge Mann wollte nicht reden… obwohl. Wenn sie Dante kannte, kannte sie vielleicht auch Vergil. „Du bist mit Dante befreundet?“, fragte er. Sie lachte. „So könnte man es auch nennen.“ „Kennst du auch seinen Bruder?“, fragte er weiter. Die Braunhaarige guckte ihn komisch an. „Vergil?“ Er nickte. „Ja.“, sagte nun sie knapp. „Was ist aus ihm geworden? Weißt du das?“ „Er ist in der Hölle verschollen.“, sagte sie. „Aber gut gekannt hab ich nicht. Dante redet nicht über ihn.“ Nero nickte verstehend. >Das Verhältnis muss wirklich schlecht gewesen sein.<, dachte er. „Weißt du, ob er Kinder hatte?“, fragte Nero neugierig. „Was Dante erzählt, war Vergil kaltherzig. Er hatte sicher kein Interesse an etwas Zwischenmenschlichem.“, sagte sie. „Aha.“, machte er. Also wusste niemand so vom ihm. Offiziell gab es keinen Sohn. „Wie lange ist er denn verschollen?“, fragte er. „Wieso willst du das alles wissen?“, fragte Lady argwöhnisch. „Ich hab da sowas gelesen. Er hätte ein Kind und so.“, rettete er sich und steckte sich wieder Eis in den Mund. Für ihn war damit das Thema beendet ebenso wie für Lady. Die Tür ging abermals auf und schloss sich wieder. „Das übliche, Fredi.“, ertönte eine bekannte Stimme. Dante! „Hier bitteschön.“, überreichte der Besitzer das Bestellte. Lady rutschte näher an das Fenster und Dante setzte sich, in der Hand ein „Strawberry Sunday“. Er sah Nero an, Nero sah ihn an. „Kid! Was machst du denn hier?“, entfuhr es ihm. „Recherche.“, sagte dieser knapp. „Hier? Was ist mit Fortuna?“, fragte er scheinbar interessiert und steckte sich den Löffel in den Mund. „Fortuna steht wieder, aber dort gibt es nichts dazu. Es führt alles hierher.“, sagte Nero und sah kurz zu Lady. Diese sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Ihre Miene sagte eindeutig: „Warum interessierst du dich für Vergil?“ Sie saßen eine Weile schweigend und aßen ihr Eis. „Was sagt Kyrie dazu?“, fragte Dante unvermittelt. Neros Kopf schoss hoch. „Wer?“ „Kyrie. Was sagt sie, dass du so weit von ihr entfernt bist.“ „Sie hat mich rausgeworfen.“, sagte er knapp und senkte den Kopf. Dante blinzelte. „Wieso?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Na komm, Kid.“ Der Jüngere seufzte. „Sie sagte, ich würde auf jemand anderen stehen.“, nuschelte er. Dante grinste breit, wofür Lady ihm einen leichten Stoß in die Rippen gab. Nero lief währenddessen rosa an und zog unwillkürlich den Kopf ein. „Die war sowieso nichts für dich.“, grinste der ältere Jäger. „Wieso?“, fragte der Jüngere verdutzt. „Die kann nicht auf sich selber aufpassen. So kann man nicht vernünftig arbeiten.“, erklärte er. Nero zuckte mit den Schultern und löffelte die Reste aus dem Becher. Sehr sorgfältig. Nebenbei verglich er sich mit Dante. Dante war Vergils Zwilling, was hieß, Dante sah aus wie sein Vater. Dante hatte ein Gespräch mit Lady angefangen und achtete nicht auf ihn. Sie hatten die gleichen Augen und Haare. Auch einige Gesichtszüge waren dieselben. Er sah ihm wirklich ähnlich, da hatte seine Mutter Recht gehabt. Wie seine Mutter wohl war? Sie musste ein gutes Herz gehabt haben, wenn Vergil wirklich so kaltherzig gewesen sein sollte und er dann solche Sätze über sie schrieb. Wie von selbst wanderte die Hand zur Tasche, in der das Buch war. „Kid?“ Überrascht schaute er auf. „Was ist?“ Dante seufzte. Lady war schon gegangen. „Du hast mir gar nicht zugehört. Wie lange bist du schon in der Stadt?“ „Ein paar Stunden.“ „Hast du schon einen Schlafplatz?“ Nero schüttelte den Kopf. „Kannst mit zu mir kommen.“ „Echt?“, fragte er verdutzt. „Ja. Echt.“, sagte Dante mit einem halben Grinsen. Er stand auf und Nero tat es ihm gleich. Kapitel 3: Von Telefongesprächen und Antworten ---------------------------------------------- Sie kamen im „Devil May Cry“ an und Dante steuerte die Treppe an, Nero folgte ihm einfach. Jetzt war er doch wieder hier. Aber er hatte in Dante nicht einmal seinen Onkel gesehen. Dante war einfach nicht der Onkel-Typ. Das passte einfach nicht. Im ersten Stock schob Dante ihn vor eine Tür. „Du bist ja total nass.“, sagte er. „Bin in den Regen gekommen.“ Der Ältere trocknete sich die Hände an seinem Mantel. „Warte.“ Dante ging in sein eigenes Schlafzimmer und kam mit Kleidung zurück. „Die kannst du erst mal haben.“, sagte er und drückte die Sachen Nero in die Hand. Dann ging er ins Zimmer zurück und schloss die Tür wortlos. Nero stand auf dem Flur und guckte auf die Tür. Okay… Er ging in das Gästezimmer. Es war genauso schlicht eingerichtet, wie der Raum unten. Ein Bett, ein Schreibtisch und ein Schrank. Der junge Jäger legte den Mantel ab und hing ihn über die Heizung. Anschließend besah er sich die Kleidung. Eine alte Jogginghose und ein alter Pullover, beides in einem verwaschenen Schwarz. Er schälte sich aus seiner Weste und dem engen T-Shirt. Es klebte regelrecht an seiner Haut. Er war so durchgefroren, dass er es nicht besonders fühlte. Er öffnete den Schrank und fand tatsächlich ein Handtuch. Er rieb sich über die Arme und die Brust, Bauch und den Rücken. Anschließend schlüpfte er in den Pullover. Er war etwas zu groß, doch schön gemütlich. Die Stiefel fanden auch schnell ihren Platz unter der Heizung. Dann zog er die Hose aus. Auch diese klebte wie eine zweite Haut. Er trocknete schnell die Beine ab und schlüpfte in die Jogginghose. Sie war ebenfalls etwas zu groß. T-Shirt, Weste und Hose wurden ebenfalls auf die Heizung gelegt. Nero legte sich ins Bett. Es roch nach Waschpulver. Er legte den Arm übers Gesicht. Warum tat er sich das an? In Dante würde er keine Familie finden. Wie sollte er es auch sagen? „Ach Dante, übrigens. Vergil ist mein Vater.“ Nein. Das konnte er nicht machen. Der Ältere würde ihn rauswerfen. „Ich versuch hier etwas zu finden, was es nicht gibt.“, murmelte er und atmete tief durch. Der Pullover roch nach Dante und er sog den Geruch tief ein. Sich Gedanken machen, brachte auch nichts. Er drehte sich um und dämmerte weg. ~*~ Am nächsten Morgen wurde Nero durch lautes Hämmern geweckt. „KID! Jetzt steh endlich auf! Frühstück!“, schallte Dantes Stimme durch die Tür. Der jüngere Jäger murrte und stand schließlich auf. Barfuß tappte er die Treppe hinunter und gähnte herzhaft. In der Sitzecke war der Tisch gedeckt im Sinne von zwei Tassen Kaffee. Dante hatte schon das Sofa in Beschlag genommen. Nero setzte sich in den Sessel. „Morgen.“, sagte er und schob die Ärmel bis zu den Ellbogen hoch. „Schläfst du immer so lange?“, fragte der Ältere. Nero griff sich eine Tasse und beäugt sie. „Ich hab die letzten Tage nicht viel geschlafen. Viel gelesen.“, erklärte er. „Was liest du denn?“ „Recherche.“ „Was für Recherche?“ „Geht dich nichts an.“, pampte er. „Mein Haus, meine Regeln. Was für Recherche?“ „Geht dich immer noch nichts an.“, pampte er erneut. Dantes Blick bohrte sich in Neros. „Ich bin viel erfahrener als du. Du könntest etwas lernen.“ „Du willst mein Mentor werden?“, fragte der Jüngere verdutzt. „Du bist noch unerfahren, hast aber Potential und ich brauche einen Partner.“, sagte Dante. Nero blickte ihn über seine Tasse hinweg an. „Okay.“, sagte er und nippte an dem Kaffee. Er verzog das Gesicht. „Sag mal. Wie stark machst du den?“, „Wieso?“, fragte der Ältere. „Da kannst du ja gleich Koffeintabletten schlucken.“, meinte er. „Nee…“, Der Sohn Spardas verzog das Gesicht. Sie schwiegen. „Ich suche meine Eltern.“, sagte Nero. Dante sah ihn an. „Die Recherche. Ich hab meine Eltern gesucht. Ich muss wissen, ob ich ein Dämon bin oder nicht.“, erklärte er. „Und?“ „Halbdämon, sieht wohl so aus.“, sagte er und sein Blick fiel auf seine rechte Hand. Bevor Dante aufgetaucht war, war sie normal gewesen. Okay, relativ normal. Sie war menschlich gewesen, sah allerdings immer etwas bläulich aus. Er seufzte leise. „Dein Vater oder deine Mutter?“, fragte Dante ernst und aufrichtig interessiert. „Mein Vater. Er war… ist… falls er noch lebt… ein Halbdämon. Meine Mutter war ein Mensch.“ „Für so wenig Teufelsblut bist du stark.“, sagte Dante. Nero lächelte leicht. Ob der Jäger ihn bewusst aufmuntern wollte oder nicht, es half. „Ich komm wohl ziemlich nach ihm. Er war nicht bei meiner Geburt dabei und als er da war, um für seine Familie zu sorgen…“ Er brach ab und sammelte sich erneut. „Die Menschen haben meine Mutter umgebracht, weil sie einen Teufel geboren hatte. Sie starb in seinen Armen. Und die Leute haben gesagt, ich wäre auch tot. Da ist er gegangen. Ich hab ihn nie gesehen.“, sagte Nero leise. „Hmm…“, machte der Ältere, „Woher weißt du das alles?“ „Hab sein Tagebuch.“ „Ach so. Na dann.“ Dante trank seinen Kaffee in einem Zug aus. „Wie kannst du das nur trinken?“, fragte Nero erneut. Dante zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ab jetzt dein Partner bin.“, fing der Jüngere an, „dann kann ich sicher hier wohnen.“ Dante nickte. „War so geplant.“ „Ich hab mein Zeug noch in Fortuna. Ich denke, ich hol es heute erst einmal.“ „Okay.“ Nero stand auf und ging zurück ins Gästezimmer. Er zog sich seine Sachen wieder an und legte die Dantes auf das Bett. Anschließend machte er sich auf den Weg zum Bahnhof. ~*~ Es war Nachmittag. Nero würde noch eine Weile brauchen, um wieder in Compton anzukommen. Dante saß an seinen Schreibtisch, die Füße auf der Platte, am Essen einer Pizza. Da klingelte das Telefon. Er schluckte und nahm ab. „Devil May Cry?“ „Hey Dante.“ „Kein Passwort. Wir haben geschlossen und auf Wiederhören.“ Der Hörer wanderte schon wieder gen Apparat. „DANTE!!!“, kam der Schrei aus dem Hörer. „Oh, hey Trish.“, grinste er leicht ins Telefon. „Und hast du schon einen neuen Partner?“, fragte sie. „Ja.“, sagte Dante und biss in die Pizza. „Wen?“ „Nero.“ Man konnte das wissende Lächeln durch das Telefon hören. Nach einer kurzen Pause sagte sie: „Du bist selbstverliebt.“ „Huh?“ „Er sieht dir ähnlich und benimmt sich auch ähnlich wie du. Er ist bloß ein bisschen mehr Gentleman.“ Dante grinste in den Hörer. „Ich steh nicht auf ihn, weil er so aussieht, wie er aussieht.“ „Er könnte dein Bruder sein.“ „Nein. Auf keinen Fall. Vater hatte keine weiteren Kinder und außerdem ist der Junge viel zu jung.“ Trish lachte, sagte dann aber ernst: „Nimm ihn nicht als Bruderersatz. Das tut weder dir noch ihm gut.“ Damit hatte sie aufgelegt. „Ich brauche keinen Bruder.“, sagte er in den Hörer und knallte ihn auf die Gabel. Diese Frau brachte ihn doch immer wieder auf die Palme, auch wenn er es gut verstecken konnte. ~*~ Nero ging mit seinem Koffer auf dem Rücken zur Kirche. Diese war ebenfalls wieder aufgebaut worden. Er trat durch die Tür und entdeckte Kyrie in der ersten Reihe sitzen, den Blick auf die Statue Spardas, die Hände zum Gebet gefaltet. „Kyrie.“, sagte er und trat zu ihr. Sie blickte auf. „Nero.“ Er setzte sich neben sie und betrachtete die Statue. Das war also sein Großvater. Der legendäre schwarze Ritter Sparda. Er musste lächeln, als er sich vorstellte, wie er seiner Großvaterrolle gerecht wurde und Geschichten von früher erzählte. „Du gehst endgültig?“, fragte die junge Frau. Er nickte. „Ich habe meine Eltern gefunden.“, sagte er. „Und wie sind sie so?“ „Tot.“, sagte er knapp. Er fühlte sich schuldig, ihr zu erzählen, dass er sie gefunden hatte, aber er wollte nicht erzählen, dass ihr eigener Vater höchstwahrscheinlich an dessen Mord mitgewirkt hatte. „Wo gehst du hin?“ „Zu Dante.“ Sie schwiegen. Es war eine erdrückende Stille. Nach einiger Zeit stand er auf. „Ich hab dich lieb, Schwester.“, sagte er und setzte einen Kuss auf ihre Haare. Damit ging er. „Ich dich auch, Nero.“, sagte Kyrie und er lächelte ihr über die Schulter noch einmal zu. Draußen auf der Straße kam eine alte Frau auf ihn zu. „Du verdienst Antworten.“, sagte sie und trat ohne ein weiteres Wort in ein Haus. Neros Neugier war geweckt und er folgte ihr. „Du hast Antworten?“, fragte er. Sie nickte. „Setz dich hin und höre einfach zu.“, befahl sie und der Jäger setzte sich an den Tisch. „Ich bin eine alte Bekannte deiner Mutter und ich finde, du solltest einiges wissen. Deine Mutter hatte einen Dämon geheiratet. Niemand wusste, was er war oder woher er kam, da die beiden es in dieser Stadt für am besten hielten, es geheim zu halten. Sie waren so ein schönes Paar. So voller Liebe. Dann kamst du. Schon mit deiner Geburt hattest du diesen Arm. Ihr war es egal und dein Vater war nicht da. Sie hatte einen Narren an dir gefressen, so wie jede Mutter an ihrem ersten Kind. Sie hatte dich aus ganzem Herzen geliebt. Doch die Leute sahen in dir das Böse. Sie hat dich mit ihrem Leben versucht zu beschützen. Eigentlich wollten sie dich auch töten, doch du warst noch ein Baby und unschuldig. Sie waren der Überzeugung, dich zu einer guten Waffe des Ordens ausbilden zu können. Sie benutzten einen Fluch, der das Aussehen deines Armes normalisierte, doch die Fähigkeiten erhalten sollte. Es wurde vertuscht, wer du wirklich bist. Nur die Ältesten wussten davon. Der Fluch sollte erst endgültig gebrochen werden können, wenn du mit derselben Teufelskraft in Kontakt kommst. Doch dann hast du schon früher angefangen die Kontrolle zu verlieren über etwas, von dem du nicht wusstest, das du es kontrollierst.“ Nero sah auf den Boden. Ja, mit fünfzehn Jahren hatte er schon einmal die Macht seines Armes gespürt und auch benutzt. Doch darüber sprach er nicht und versuchte es zu verdrängen. Doch seitdem konnte er seinen Arm bewusst kontrollieren und einsetzen. „Daraufhin hat sich dein Arm leider nie wieder komplett normalisiert. Der Fluch war nicht stark genug, aber auch nicht zu schwach. Aber du hast es ja damals gut verdeckt. Und dann wurde der Fluch doch noch gebrochen. Durch den Sohn Spardas. Das finde ich äußerst interessant. Wieso durch ihn?“, schloss die Frau. Nero sah auf. Er wollte nicht einer fremden Person von seiner Verwandtschaft erzählen. Doch eine Antwort war er ihr schuldig. „Wie Seine Heiligkeit es schon damals gesagt hat. In mir ist ebenfalls Spardas Macht.“, sagte er bloß und stand auf. Die Frau ließ ihn gehen. Als er wieder im Zug saß, holte er das Tagebuch hervor. Er schlug die Seite mit dem Foto auf. Da hatte er noch seinen Arm, so wie er nun aussah. Seine Mutter musste das Foto gemacht haben. Er seufzte. Warum war sein Leben so kompliziert? Kapitel 4: Mission zu zweit, ob das gut geht? --------------------------------------------- Es war schon mitten in der Nacht, als Nero die Tür zum „Devil May Cry“ aufstieß. Den Koffer schleifte er hinter sich her. Dante saß an seinem Schreibtisch. „Wie war die Zugfahrt?“, fragte er. „Lang.“, sagte der Jüngere bloß und schlurfte nach oben, „Ich geh schlafen. Wehe, du weckst mich morgen früh wieder.“ Dante hörte oben noch die Tür laut zuschlagen und schmunzelte. Da war wohl jemand maulig und eindeutig in der Pubertät. Ja, menschlich war er wohl gerade durch, aber das Teufelsblutlöste eine weitere aus. Keine Veränderung des menschlichen Körpers, aber es wurde meist der teuflische gebildet. Dante hatte dies ebenfalls durchgemacht. Sein Vater fand es recht amüsant, sich die Stimmungsschwankungen seiner beiden Söhne anzuschauen. Er hätte nicht gedacht, dass Nero sie ebenfalls durchmachen würde. Aber vielleicht war er auch nur schlecht gelaunt, obwohl es mehr nach Pubertät aussah. Dante hatte die Macht von Neros Blut schließlich schon miterleben dürfen. Ein bläulicher Schatten hinter Nero und rot-leuchtende Augen, zudem eine höhere Stärke. An sich ein schwacher Teufel, aber für das bisschen Teufelsblut in seinen Adern mächtiger als erwartet. Obwohl die Pubertät schon vorbei sein müsste, da die Teufelsseite schon hervorgekommen war. Aber wie bei Menschen, diese Phase lief bei jedem anders ab. Dante stand auf und ließ die Wirbelsäule knacken. „Ah.“, seufzte er entspannt und legte eine Hand in den Nacken. Er legte den Kopf auf die rechte, dann auf die linke Seite, ließ die Halswirbel ebenfalls knacken. >Dann leg ich mich auch hin. < ~*~ Es war Mittag, als Trish zusammen mit Lady im „Devil May Cry“ auftauchte. Dante saß an seinem gewohnten Platz hinter dem Schreibtisch, mit den Füßen auf der Platte, vertieft in eine Zeitschrift über Handfeuerwaffen. Auf dem Tisch lag eine leere Schachtel Pizza. „Hast du uns gar nichts übriggelassen?“, fragte Trish und setzte sich auf den Tisch. „Siehst du doch.“, sagte er. „Wo ist denn dein Partner?“, fragte Lady. „Pennt.“ „Und du lässt ihn schlafen?“, fragte Lady weiter, während Trish Dante das Magazin wegnahm. „Der Junge ist in der Pubertät.“, grinste Dante. Lady guckte ihn an. „Ist er dafür nicht ein bisschen alt?“ „Als Dämon kommt man erst später in die Pubertät.“, erklärte Trish. Sie hörten wie oben eine Tür aufging und Schritte im Flur. Dann ertönte eine weitere Tür. „Die Küche.“, sagte Dante und schnappte sich die Zeitschrift wieder. Nach fünf Minuten wurde die Tür erneut geöffnet und Nero schritt die Treppe hinunter. „Morgen.“, sagte er mit einem Gähnen. „Gut geschlafen?“, fragte Lady. Nero setzte sich auf das Sofa und umfasste einen Becher mit beiden Händen. „Ja.“, sagte er. Trish und Dante beäugten das Outfit, was Nero trug. Eine hellblaue, ausgewaschene Jeans und einen alten, wirklich uralten, schwarzen Pullover, der ebenfalls ziemlich ausgewaschen war. Auf der linken Brust prangte ein aufgesticktes „V“. Dante zog eine Augenbraue hoch. „Woher hast du den Pullover?“, fragte er. „Hinterlassenschaft meiner Mutter. Aber ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, erklärte der jüngste Jäger im Raum und trank einen Schluck. „Hmm…“, machte Dante bloß. ~*~ Es war dunkel und die beiden Halbdämonen aßen zu Abend. Immer wieder wanderte Dantes Blick von seiner Pizza zu Neros Pullover. >Trish hat Recht. Er sieht Vergil echt ähnlich. Diesen Pullover hatte er auch, ebenso wie ich. Woher hat er den wohl? < Nero hatte sich bloß einen Salat bestellt und stocherte darin herum. Er machte sich Gedanken, ob er Dante von seiner Herkunft erzählen sollte. >Hey, du. Mein Vater ist Vergil… Ne… Dein Bruder heißt doch Vergil? Wusstest du, dass er einen Sohn hat? ... Bloß nicht… Dante. Ich bin dein Neffe… Ach Mist. < Er fuhr sich durch die Haare und stopfte sich Salat in den Mund. „Was willst du sagen?“, fragte der Ältere. „Gar nichts.“, sagte Nero. „Du denkst doch darüber nach, das sehe ich doch.“ „Vergiss es. Eh alles Schwachsinn.“ Nero aß weiter. Dante beließ es dabei und aß ebenfalls an seiner Pizza weiter. Da wurde die Tür aufgestoßen und ein Mann mittleren Alters trat ein. „Sind Sie Dante, der Dämonenjäger?“, fragte er. Dante antwortete: „Wir haben geschlossen.“ „Aber die wollen ein Höllentor öffnen.“, sagte der Mann weiter. „Das ist nicht meine Angelegenheit.“, sagte Dante ohne Gefühl in der Stimme und biss von seiner Pizza ab. Nero schielte zwischen den beiden hin und her. ´Die´ wollten ein Höllentor öffnen und Dante war das egal? Wieso hatte er dann in Fortuna geholfen? Die Insel lag doch mehrere hundert Kilometer entfernt und dafür war er sich nicht zu schade. „Also“, fing Nero an, „Dante, wir haben doch eh nichts-“ „Du hältst dich da raus, Kid.“, schoss Dante ihn an. „Aber-“ „Ich bin der Ältere. Ich entscheide. Nein!“ Der Fremde sah Dante an. „Ich sage denen, dass Sie einen Sohn haben. Dann ist sein Leben nicht mehr sicher.“, fing der Fremde wieder an. Dante verschluckte sich an der Pizza. „Mein Sohn!?! Er ist nicht mein Sohn.“, berichtigte er sofort. „Aber Sie sind der Sohn Spardas. Viele Teufel würden Sie gerne töten, um dem neuen Dämonenkaiser einen Tritt zu verpassen.“, sagte der Mann mit einem wissenden Grinsen. „Neuer Kaiser?“, fragte Dante und stand auf. „Nimm an und Sie kriegen Ihre Antwort.“, sagte der Mann. „Wer bist du? du bist bloß ein Mensch. Du kannst gar nichts wissen.“, sagte der ältere Jäger und ging wie beiläufig zum Schreibtisch, zu seinen Pistolen. „Mein Name ist Kyle und ja, ich bin nur ein Mensch. Allerdings habe ich regen Kontakt zu Teufeln, die in der Bar neben meiner Wohnung ein und ausgehen.“, erklärte der Mann. Dante überlegte. „Okay. Ich habe eh nichts Besseres zu tun. Und nun erzähl.“ Kyle grinste triumphierend. „Der neue Dämonenkaiser hält viel auf Sparda und damit auch auf Sie. Er hält die meisten Teufel in der Hölle, um Sie zu entlasten.“, sagte er. „Das ist aber mager.“, sagte Dante, „Kannst du es dir überhaupt leisten jemanden wie mich damit zu beauftragen?“ „Ja, ich entlohne Sie, wenn Sie es erledigt haben.“, sagte der Mann. „Okay. Los, Kid. Zieh dich an. Wir gehen los.“, sagte Dante und war schon in seinen Mantel geschlüpft. „Ist ja gut.“, sagte Nero und ging hoch in sein Zimmer. Nach fünf Minuten kam er ebenfalls im altbekannten Mantel und bewaffnet die Treppe wieder herunter. Kyle war schon verschwunden. Die Halbdämonen liefen los ~*~ „Das ist aber auch ein langweiliges Museum.“, sagte Nero. Ihre Schritte hallten durch die leeren Gänge. „Hier sind ja gar keine Bilder.“ „Wir sind ja auch nicht zum Gucken hier, sondern wegen diesem Ring.“, meinte Dante. Er schnappte sich ein Prospekt und studierte es. „Der Ring liegt im ersten Stock. Die Treppe ist da hinten.“ Sie liefen weiter. Im besagten Stockwerk angekommen, trat Nero an die Vitrine. „Er ist weg.“, sagte er und drehte sich zu Dante. Dieser zielte mit der Pistole auf ihn mit eiskalter Miene. „Wow. Dante-“ Es gab einen lauten Knallton, als Dante feuerte, direkt an Nero vorbei, so dass dieser den Luftzug spüren konnte. Er wirbelte herum und sah den Teufel, der durch den Schuss zurück gehalten wurde. „Du bisssst zzzzu sssspät.“, zischte der Teufel, „Dante. Zzzzu sssspät.“ Der Teufel lachte irre und sprang aus dem Fenster, bevor einer der beiden Jäger reagieren konnte. „Das … war komisch.“, sagte Nero nach einer Weile. Dante nickte und sah aus dem Fenster, welches nun durch den Dämon kaputt war. „Er ist auf dem Weg zum Hafen.“, stellte der Ältere fest. Sie mussten gar nicht mehr den Schritt absprechen. Sie liefen sofort dem Teufel hinterher. Kapitel 5: Teufelsgestalt und Pläne ----------------------------------- Am Hafen war ein langer Steg, an dessen Ende eine Plattform war. Der Teufel stand mit dem Rücken zum Land. Sie hörten leise die Beschwörung. „Er beschwört einen mächtigeren Teufel als er selbst und seine Vorboten.“, erklärte Dante da er schätzte, dass es Neros erste Beschwörung war. Dieser nickte verstehend. „Dann lass uns rocken!“, grinste Dante und stürmte vor, Ebony und Ivory gezückt und schoss. Nero hetzte hinterher in seiner linken Hand sein Schwert Red Queen und seinen Devil Bringer bereit. Der Teufel drehte sich um und grinste ihnen entgegen mit seinem breiten Mund. „Sssschon wieder zzzzu sssspät. Essss isssst vollbracht.“ „Nichts, was wir nicht ändern könnten.“, erwiderte der ältere Jäger. Der Teufel grinste bloß weiter irre. Plötzlich schossen Tentakeln aus dem Wasser frontal auf die Halbdämonen zu. Dante reagierte schnell, er ließ sich im vollen Lauf fallen und rutschte auf dem Rücken unter den Tentakeln hindurch. Nero blieb stehen und duckte sich. Die Tentakel schossen über ihn rüber und versanken schließlich wieder im Wasser. Das war knapp! Danke blickte kurz zu dem Jüngeren. „Kid! Pass auf!“, rief er. Der Teenager hatte aber schon bemerkt, dass der Angriff diesmal von hinten erfolgte. Er schlug den Tentakeln mit seiner Red Queen entgegen. Trotzdem wickelte sich eine um seinen Knöchel und zog ihn mit Ruck unter die Wasseroberfläche. Dante sah es. „NERO!“ Doch Nero war schon verschwunden und die Wasseroberfläche wieder still. Unter Wasser sah es anders aus. Der Junge hackte mit seinem Schwert auf alles ein, was sich bewegte. Trotzdem wurde er weitergezogen, doch plötzlich änderte sich die Richtung, nicht mehr in die Tiefe, sondern weiter hin zur Plattform. Er sah in die Richtung. Ein Höllentor befand sich unter Wasser und aus diesem kamen die Tentakeln. Der Teufel schob sich langsam immer weiter vor in die Welt der Menschen. Nero schaltete schnell und drückte mit seinem Devil Bringer gegen den Teufel. Dante hatte währenddessen ein Gespräch angefangen, auch wenn er sich um Nero sorgte. „Kumpel, verschwinde einfach wieder in die Hölle und wir bekommen keine Probleme.“, sagte Dante und breitete demonstrativ die Arme aus. „Dante, ich musssss dasss tun und essss isssst nicht deine Angelegenheit. Dassss verpassssst dem Kaissssser einen harten Sssschlag.“, sagte der Teufel. „Das ist mir so was von egal. Wer ist überhaupt der Kaiser?“, fragte er. Der Teufel grinste wieder. „Du kennsssst ihn bessssser alssss irgendjemand ssssonst.“ Er grinste breiter, gehässiger. „Der Dämonenkaissssser Vergil, Ssssohn dessss Ssssparda.“ Dantes Blick entgleiste für eine Sekunde. „Vergil ist tot.“ Der Teufel lachte sein irres Lachen. „Nein. Nachdem du Mundussss getötet hasssst, hat er ssssich empogekämpft.“ Dantes Gesicht war kalt, richtig kalt. Er schritt auf den Teufel zu und rammte das Schwert vor ihm in den Boden. Der Ring zersprang in zwei Teile. Das Tor müsste sich nun schließen, wo auch immer es war. Dante vermutete es unter Wasser. Nero hatte es geschafft sich zu befreien und den Dämon auf die andere Seite gedrückt. Plötzlich schloss sich das Tor und er zog schnell den Arm zurück. Dann erinnerte er sich, dass Dante die Tore, die er einst verschlossen auch zerstört hatte. Er beschwor Yamato und ließ die Hiebe auf das Tor sausen. Es zerfiel in Bruchstücke. Auf der Plattform sahen sie plötzlich Wellen. Dante nutzte die Ablenkung und tötete den Teufel mit einem einzigen Hieb. Der Teufel hatte seine Gefühle aufgewühlt. Vergil war Kaiser? Warum hatte sich nie gemeldet? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er ein Husten hörte. Nero klammerte sich an den Steg und zog sich schließlich hoch. Er hustete erneut und wischte sich die Haare nach hinten weg, damit sie nicht ins Gesicht tropften. Dante starrte. Mit den Haaren nach hinten und dem blauem Mantel sah er Vergil zum Verwechseln ähnlich. Er hielt immer noch Yamato in seiner Rechten. „Dante?“, fragte er. Er schrak auf. „Lass uns gehen.“, sagte der Ältere. Nero nickte und sie liefen langsam den Steg entlang Seite an Seite. Der Teufel, den Dante eigentlich getötet hatte, richtete sich hinter ihnen auf. Hasserfüllt starrte er auf Nero. „Ich töte dich, Vergil.“, zischte er leise und rannte lautlos hinter ihnen her, bis er aufgeschlossen hatte. Er hob eine Klaue und zerfetzte die rechte Seite des Jüngeren. Nero ging in die Knie und fasste ungläubig an die Wunde, er stand unter Schock. „Du bisssst essss nicht würdig der Kaisssser zzzzu ssssein, Vergil.“, zischte der Teufel mit irrem Blick auf Nero. „Er ist nicht Vergil.“, stellte Dante klar, der immer noch verwirrt war. Nero schnappte nach Luft. Die Wunde schloss sich nicht. Der Schmerz durchdrang den ganzen Körper. Er hatte festgestellt, dass seit der Fluch gebrochen war, seine Wunen ebenfalls so schnell heilten wie die Dantes. Doch wieso jetzt nicht? Dante hob sein Rebellion und tötete den Teufel endgültig. Kurz bevor er starb, sagte er allerdings noch: „Du hasssst die Vorboten vergessssssen.“ Der Blick des älteren Jägers suchte blitzschnell die Umgebung ab. Dämonen kamen auf ihn zu. Sie hatten Klingen als Armersatz und starrten ihn ebenso wie Nero blutrünstig an. „Dann lasst es rocken.“, sagte Dante mit amüsierten Unterton, doch sein Gesicht sprach eine andere Sprache. Nero hatte sich wieder halb aufrichten können, doch die Wunde blieb unverändert. Er hatte den Oberkörper nach vorne gebeugt. Das Blut tropfte aus seiner Seite auf den Boden und traf auch Yamato. Dante hatte währenddessen ein Gemetzel gestartet. Er versuchte Nero so gut es ging zu schützen. Natürlich hatte er gemerkt, dass dieser nicht mehr auf die Beine kam. Doch es waren zu viele Teufel, um auch noch einen anderen zu beschützen als sich selbst. Nero merkte, dass irgendetwas mit ihm passierte. Es fühlte sich an wie damals, als er Yamato zum ersten Mal in der Hand hielt, nur weitaus stärker. Dann lief eine Welle durch seinen Körper. Die Teufel erstarrten und drehten sich allesamt zu Nero. Dante drehte sich ebenfalls um und erstarrte. Dort stand nicht mehr Nero, der um sein Bewusstsein kämpfte, dort stand ein Teufel, der nun in einer Geschwindigkeit die Teufel regelrecht abschlachtete. „Kid?!“, entfuhr es Dante. Der Teenager hatte seine Teufelsgestalt angenommen. Aber er sah nicht irgendwie aus. Er hatte dieselbe Gestalt wie Vergil, bloß dass seine Arme und Beine leuchteten. In kürzester Zeit waren sämtliche Dämonen tot, zum Fliehen hatten sie keine Zeit. Doch etwas verblüfft stand Dante in einem Schlachtfeld. Der Steg war nicht nur nass von dem Wasser. „Kid?“, fragte er vorsichtig. Der Teufel drehte sich um, als hätte er ihn erst jetzt bemerkt. Er hob das Schwert, Yamato, und trat langsam auf den Älteren zu. „Woooow, Kid.“, Dante hob die Hände und trat mit jedem Schritt den Nero vorwärts ging, einen rückwärts. Als er am Ende des Stegs angekommen war, grinste er schwach Nero an. Er konnte ihn natürlich ganz locker leicht überwältigen, aber wahrscheinlich wäre der Jüngere danach schwer verletzt. Aus irgendeinem Gefühl heraus wollte er dem Kleinen nicht wehtun. Er war doch erst in der Pubertät und hatte keine Kontrolle über sich! „Komm schon, Kid! Wir sind doch Freunde.“, sagte er. Ein Brummen kam von dem Teufel. „Reiß dich zusammen. Du musst dich unter Kontrolle bringen.“ sagte Dante, allerdings schon bestimmender. Er erinnerte sich noch gut an seine eigene erste Wandlung. Er hatte ebenfalls keine Kontrolle. Es war bei seinem ersten wirklich ernsten Kampf mit Vergil, als dieser ihm das Schwert durch die Brust gestochen und ihn somit an den Boden genagelt hatte. Doch zu seinem Glück hatte es nur einige Augenblicke angedauert. Da durchfuhr ihn eine Idee. „Nero.“, sagte Dante eindringlich. Der Teufel stoppte und stolperte schließlich zurück. Er gab Schmerzenslaute von sich und fasste seinen Kopf. Schlussendlich wandelte er sich zurück und fiel ohnmächtig der Länge nach vornüber. Dante lächelte träge. Hatte seine Idee doch geklappt. Nero fasste sich immer und kam wieder zu seiner alten Stärke zurück, wenn er seinen Namen aussprach. Warum konnte er sich auch nicht erklären. Nachdenklich betrachtete er den Kleinen. Jetzt sah er so friedlich und … ja, seinem Alter entsprechend aus. Doch eins wunderte ihn schon und das Lächeln verschwand. Wieso sah Nero in seiner Teufelsgestalt aus wie sein Bruder Vergil? Er hatte bloß den Unterschied, dass er dieses Leuchten in seiner Haut hatte. „Na, dann komm, Kid.“, sagte Dante und packte den Bewusstlosen Huckepack. „Auf nach Hause.“ ~*~ Mit ordentlichen Kopfschmerzen wachte Nero auf. Er stöhnte. „Au… Was ist denn passiert?“, fragte er sich. Da kamen die Erinnerungen hoch. Der Teufel, wie er das Höllentor zerstörte, wie Dante und er auf dem Rückweg waren, wie der Teufel ihm in die Hüfte hieb, wie er sich in einen Teufel verwandelte, wie er die Dämonen tötete und wie er Dante attackierte. DANTE! Seine Erinnerungen rissen ab. Hoffentlich hatte er Dante nichts angetan. Er sprang aus dem Bett und bemerkte, dass Dante ihn wohl ausgezogen haben musste, da er nur noch seine Boxershort* anhatte. Schnell zog er sich eine Jeanshose über und rannte ohne weiteres Aufhalten die Treppe hinunter. „DANTE!“, rief er. Genannter sah desinteressiert von seinem Magazin auf. „Was ist? Alles okay?“ „Dir geht es gut.“, seufzte er erleichtert auf. „Wieso auch nicht? Wir haben gestern ein Höllentor zerstört und ein paar richtig gute Kämpfe gehabt. Besser kann es mit nicht gehen.“, grinste er. „Ich dachte schon, ich hätte dir etwas getan. Ich kann mich nämlich nicht erinnern.“, sagte er zerknirscht. Dante legte die Zeitschrift weg. „Es ist nichts passiert. Du bist ohnmächtig geworden.“ Nero guckte unglücklich. Das war peinlich. Da verwandelte er sich schon in seinen Teufel und verkraftete es nicht einmal. „Wir müssen Klartext reden.“, sagte der Ältere entschlossen, „Du hast Spardas Macht in dir, die Macht meines Vaters. Außerdem wie er weiß-silberne Haare und blaue Augen, man könnte sagen, wir sind Brüder. Und du hast den gleichen Pullover wie mein Bruder Vergil, den schwarzen mit dem „V“ und in deiner Teufelsgestalt siehst du aus wie er bloß mit Beleuchtung. Ich möchte jetzt wissen, bist du mein Bruder und hast du Vergil getroffen?“ Nero schluckte. Vergil hatte auf jeden Fall nach Neros Geburt noch gelebt und war hundertprozentig erst danach Dämonenkaiser geworden. Wahrscheinlich, so wie es in dem Tagebuch klang, hatte Dante ihn für tot gehalten bis gestern Abend. Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht dein Bruder und habe Vergil nie getroffen.“ >Jedenfalls seit ich denken kann. <, schloss er in Gedanken. Dante nickte. „Dann will ich dir glauben, weil ich dir vertraue und du mein Freund bist.“ Nero fühlte sich schlecht, als er Dantes enttäuschten Blick sah, auch wenn dieser ihn zu verstecken versuchte. Aber er konnte ihm die Wahrheit nicht sagen. Das brachte er nicht fertig. „Gut…“, sagte er langsam, „Also wenn ich dich nicht verletzt habe, dann kann ich ja wieder gehen.“ Er ging wieder in sein Zimmer und schmiss sich bäuchlings auf das Bett. Er fühlte sich durch die Wandlung schon mies und jetzt hatte er auch noch Schuldgefühle. Da kam ihm eine Idee. Er stand auf und zog sich an. Sein übliches Out-fit: schwarzes T-Shirt, rote Kapuzenweste, Jeans, Stiefel, Mantel. Dann setzte er sich an den Schreibtisch und begann seinen Plan in die Tat umzusetzen. Kapitel 6: Von Briefen und Aufbrüchen ------------------------------------- Dante öffnete schwungvoll die Tür zum „Devil May Cry“ und schloss sie ebenso schwungvoll. „Kid! Ich hab uns Eis geholt.“, rief er nach oben, doch es kam keine Antwort. Verwirrt stellte Dante die beiden Eisbecher auf den Schreibtisch ab, ohne auf diesen zu achten. Er ging zu Neros Zimmer und öffnete die Tür. „Kid?“, fragte er, doch das Zimmer war leer. Verwirrt ging er herunter und setzte sich an den Schreibtisch. Da fiel ihm ein Zettel auf. Er nahm in die Hand und musterte ihn misstrauisch. Wenn er jetzt schon Liebesbriefe bekäme, sollte er vielleicht doch die Tür ab und an abschließen. Er sah auf die Signierung und stellte fest, dass er von Nero war. Schnell las er ihn und konnte mit jeder Zeile weniger glauben, was der Kleine ihm schrieb: „Dante! Es tut mir Leid, wirklich. Allerdings konnte ich es dir nicht sagen. Warum weiß ich selbst nicht, es ging einfach nicht, das ist mir furchtbar unangenehm. Die Frage, die du mir gestellt hast, ist mehr als berechtigt. Nein, ich bin nicht dein Bruder. Aber dennoch habe ich Spardas Macht meines Vaters wegen, ebenso das Aussehen. Ich bin dein Neffe, Vergil ist mein Vater. Er war verheiratet mit einer Menschenfrau und… ach, das kann er dir auch selber erzählen. Ich habe dir sein Tagebuch, mein einziges Erbe von ihm, welches ich erst vor einigen Tagen erhielt und damit meine Herkunft erfuhr, dagelassen. Allerdings will ich dir nicht nur das erzählen. Ich will mich auch verabschieden. Ich gehe. Ich will meinen Vater kennenlernen. Wahrscheinlich komme ich nicht zurück. Ich habe dich aber gern gewonnen, nicht als meinen Onkel, mehr als meinen Freund. Nero“ >Tagebuch? <, war Dantes erster Gedanke. Da sah er das schwarze Buch auf dem Tisch liegen. Er nahm ihn an sich und öffnete es. „Vergil“ stand auf der ersten Seite in verschlungener Schrift. >Aber das ist doch-! <, dachte er ziemlich verblüfft und zog aus einer Schublade ein identisches Exemplar hervor. Er schlug dieses ebenfalls auf, doch dort stand „Dante“ in derselben Schrift. >Das hat Mutter uns geschenkt. < Er hatte sich damals mit Vergil geschworen nie darin zu schreiben, denn Tagebuch schreiben ist ja was für Mädchen. Er lächelte bei der Erinnerung und fing an zu lesen. Auch wenn er eigentlich nichts davon hielt in den Sachen anderer zu schnüffeln. Mit jeder neuen Seite und neuen Zeile kamen andere Erinnerungen hoch, gute sowie schlechte. Schließlich kam er bei der Seite an, wo Neros Babyfoto eingeklemmt war. Er las die Zeilen. „…Auf der Brücke fand ich sie. Schwer verletzt, nicht mehr zu retten. Sie sah mich an und sagte mir, dass unser Sohn Nero heißen solle und dass er mir schon jetzt ähnlich sähe. Dann starb sie. Der Orden des Schwertes, der Vater anbetete, erzählte mir, dass sie sterben musste. Sie hätte einen Teufel zur Welt gebracht. Im Arm des Kindes steckte er. Sie hätten es ebenfalls getötet. Ich hatte ihn nicht einmal gesehen, meinen kleinen Nero! Sie haben mir alles genommen, was mir lieb war…“ Dies musste Dante sacken lassen. Nero war sein Neffe, ein Stück Familie. Und Vergil wusste nie, dass gelebt hatte. Es war traurig. Da hatte sein großer Bruder es geschafft sich eine Familie aufzubauen und diese Menschen hatten sie ihm genommen. Dante erinnerte sich an die Ereignisse vom Temen-ni-gru. Dort hatte Vergil nicht viel von Menschen gehalten und doch hatte er danach eine Menschenfrau geliebt, geheiratet und eine Familie mit ihr gründen wollen. Er wäre sicher ein guter Vater gewesen. Die Tür ging auf und Trish trat ein. „Hey, Dante.“ „Trish, ich glaub, ich hab ein Problem.“, sagte er ohne den Kopf zu heben und fuchtelte mit dem Brief herum. Die Dämonin setzte sich auf den Tisch und griff auch gleich nach dem Zettel. Während sie las, zogen sich ihre Augenbrauen immer mehr zusammen. „Tja. Wer hätte das von ihm gedacht.“ „Du könntest ruhig etwas mehr sagen.“, fand Dante. „Gut, wie du willst. Schieb deinen Arsch vom diesem Stuhl auf direktem Weg in die Hölle und hol ihn zurück. Er überlebt doch keine fünf Minuten.“, sagte sie ernst. „Irgendwie hab ich damit gerechnet.“, seufzte er. „Du wolltest meine Antwort.“ „Jaja.“, sagte er nur und machte Ebony und Ivory kampfbereit. Trish verschränkte ihre Arme und sah ihn abschätzend an. „Ich finde, du reagierst viel zu gelassen, dafür, dass Nero sich ganz alleine in die Hölle aufgemacht hat.“ „Er ist auch kein kleines Kind mehr.“, sagte er und sicherte die beiden Pistolen. „Nein, das nicht, aber er steckt in einer existentiellen Krise. Er ist doch nur hier her gekommen, weil du sein Onkel bist.“, stellte die Blonde die These auf und stand auf. Der Jäger nickte. „Wahrscheinlich.“ Trish schritt Richtung Tür. „Du sitzt da ja immer noch rum! Jetzt komm endlich.“ „Sag bloß, du willst mitkommen?“, fragte Dante und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ich hab mehr Zeit in der Hölle verbracht als du in deinem weiß-ich-nicht-wie-langem Leben. Außerdem kenn ich einen Zugang.“, stellte sie klar. ~*~ Nero trat in die Spelunke ein. Er hatte diesen Kyle ausfindig gemacht und ihn nach dieser Kneipe gefragt. Die Teufel dort konnten ihm sicher sagen, wie er in die Hölle kam, und nun stand er in dieser Kneipe, um die er normalerweise einen großen Bogen gemacht hätte. Zu seiner eigenen Beruhigung war er ja bewaffnet. Er lehnte sich an die Bar. Der Wirt beäugte ihn komisch. Natürlich hatte der Teenager seinen Arm nicht verdeckt und so leuchtete er in seiner ganzen Pracht. „Was willst du?“, fragte der Wirt, während sein Blick zwischen Neros Gesicht und Arm hin und her flog. „In die Hölle.“, sagte er unverfroren. Der Wirt, der Gläser geputzt hatte, stellte das Glas weg und legte das Tuch auf seiner breiten Schulter ab. „Ich hab ein Tor im Keller. Allerdings kostet die Benutzung etwas.“, sagte er und stützte die Hände auf der Theke ab. Nero musterte den Wirt. Durchschnittlich groß war er bloß, allerdings hatte er an Muskeln nicht zu knapp. „Wie viel?“ „Wie viel kannst du mir bieten, Junge?“ Der Teenager durchwühlte seine Taschen. Alles was er fand, waren fünf Dollar und ein paar Zerquetschte. Er legte es auf die Theke. „Mehr hab ich nicht.“, sagte er und schob die Hände in die Hosentaschen. Der Wirt sah nicht begeistert aus, steckte aber trotzdem das Geld ein und deutete Nero, dass dieser ihm folgen sollte. Er führte ihn eine breite Treppe hinunter und durch eine Flügeltür. Neros Blick wanderte über die Wände. Hier unten sah alles komplett anders aus. Verzierungen an den Wänden und allgemein alles andere als schäbig. Sie blieben vor dem Höllentor stehen. Es maß ungefähr zwei ein halb Meter in die Höhe und zwei Meter in die Breite. „Es bringt dich direkt in die Nähe des Schlosses des Dämonenkaisers. Wenn dir dein Leben lieb ist, verziehst du dich direkt von dort und läufst in genau die andere Richtung. Die Teufel dort sind nicht gerade die Freundlichsten dort, Junge.“, sagte der Wirt. Der Silberhaarige nickte. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. So viele Dämonen, die den Kaiser stürzen wollten, da durfte man nicht zimperlich sein, wenn man den Posten behalten wollte. „ich verzieh mich dann wieder nach oben. Einfach die Tür aufdrücken und durch. Es schließt sich von selbst.“, sagte der Ältere noch und verschwand. >Jetzt bin ich ganz nah dran! <, dachte er und durchschritt das Tor in die andere Welt. ~*~ Dante blickte auf das Schild und versuchte die Worte zu entziffern. „A-….t. J…i…mm…ys.“ „Du klingst wie ein Analphabet.“, zog Trish ihn auf. „Da steht „At Jimmy´s“.“ Der Jäger schnaubte. „Das kann man gar nicht mehr lesen.“ Das Schild war total verwittert und durch den Schmutz noch zusätzlich, war es fast unleserlich. „Ach. Jetzt komm.“, sagte die Blonde einfach und trat durch die Tür. Dante folgte ihr grummelnd. „Hey Trish. Lange nicht gesehen.“, sagte der Wirt. „Jimmy. Wir brauchen dein Tor.“, sagte sie. „Natürlich, kennst ja den Preis.“, sagte er achselzuckend. Dante platzte dazwischen, in dem er mit Ebony auf ihn zielte. „Für sowas bezahle ich nicht.“, sagte er leise. Jimmy hob die Hände beschwichtigend und sagte: „Ist ja gut. Ich kann es doch versuchen. Trish, du weißt ja, wo es steht.“ „Ich hab da noch eine Frage.“, sagte der Jäger. „Was?“, fragte Jimmy ziemlich genervt von der Art des Jägers. „War ein Junge hier? Ungefähr neunzehn Jahre, so groß und mit blauem Arm.““, fragte Dante. Jimmy nickte. „Ist vor einer halben Stunde durch das Tor.“ Er nickte und Trish packte ihn am Oberarm. „Jetzt komm endlich und hör auf Zicken zu machen.“, zischte sie. Somit machten auch sie sich auf den Weg in die Hölle. Kapitel 7: Schritte in der Hölle -------------------------------- Als Nero auf der anderen Seite aus dem Tor kam, blickte er sich verwundert um. Wie konnte man hier leben wollen? Eine Einöde bis hin zum Horizont. Er wandte sich um und besah sich das Tor. Es war bloß eine Tür mitten im Nirgendwo. Er besah sich weiter die Umgebung. Kein Teufel weit und breit. „So viel zu gefährlichen Dämonen.“, sagte er ironisch und schaute gen Norden. Jedenfalls glaubte er, dass es Norden war, denn es war die Richtung geradeaus vom Tor war. Dort stand in einer Entfernung ein großes Schloss. >Dann los. < Er lief eine ganze Weile, doch das Schloss kam einfach nicht näher, jedenfalls fühlte es sich so an. Schließlich blieb er frustriert stehen. Seine Motivation sank mit jedem Schritt mehr. >Das hat doch alles keinen Sinn. <, dachte er. „MAN!“, schrie er aus und zertrümmerte mir seinem Devil Bringer einen Felsen. Da tauchten drei Teufel auf. „Ein Teufel.“ „Nein, ein Mensch.“ „Ein Halbblut.“ „Mit so viel Kraft?“ „Mit so starker Teufelsenergie?“ „Was will er?“ „Will er mit dem Kaiser sprechen?“ „Will er mit dem Kaiser kämpfen?“ „Will er den Kaiser töten?“ „Ist er gefährlich?“ „Nein, er ist harmlos.“ „Er hat seine Macht.“ „Wieso hat er seine Macht?“ „Ist er ein Nachkomme.“ „Er muss ein Nachkomme sein.“ „EURE MAJESTÄT!“ Die drei Teufel verbeugten sich. Nero starrte sehr perplex. Was sollte das denn darstellen? „Äääähhh… Was?“, fragte er. „Eure Majestät.“ „Wir bringen Euch ins Schloss.“ „Folgt uns.“, sagten die drei und liefen Richtung Schloss. Langsam lief Nero ihnen hinterher, die linke Hand auf seiner Blue Rose liegend. Man wusste ja nie. ~*~ Dante und Trish standen vor dem Tor. „Herzlich Willkommen in der Hölle. Das Hotel liegt zwei Kilometer vor Ihnen in Gestalt eines riesigen Schlosses.“, fing Dante sarkastisch an. „Jetzt bleib doch einmal ernst.“, tadelte Trish. „Nein. Auf meinem Schreibtisch schmelzen ein Strawberry Sunday und ein Schokobecher.“, grinste er halb und zog sein Rebellion. Trish zog ebenfalls ihre Waffen und schritt los. „Jetzt komm endlich.“ „Ja-ja. Ich bin ja schon unterwegs.“, seufzte er und lief langsam hinterher. ~*~ Vor dem Schlosstor hielten die drei Teufel an und traten mit einer Verbeugung hinter Nero. Dieser drehte sich um und behielt sie im Auge. Er traute ihnen nicht ganz, aber sie hatten ihn hierher gebracht. „Dankeschön.“, sagte er. Die Teufel verbeugten sich noch tiefer und lösten sich auf. Nero hob eine Augenbraue und drehte sich wieder um. Ob die Tür verschlossen war? Er drückte die Klinke herunter und die Tür öffnete sich von alleine. Vorsichtig trat er ein und die Tür schloss sich laut hinter ihm. ~*~ Das Schwert durchschlug den Hals und Blut schoss hervor. Dante ließ Rebellion sinken. Es war die letzte der Marionetten gewesen. „Wie nervig.“, sagte er und wischte das Schwert an dem Umhang der Marionette ab. „Dante.“, sagte Trish und deutete auf drei Teufel, die in einiger Entfernung standen und redeten. „Wer ist das?“ „Ein Sohn Spardas.“ „Dante.“ „Und die Frau?“ „Mundus´ Schöpfung.“ „Trish.“ „Nach dem Bild der Mutter.“ „Eines Menschen.“ „Was wollen sie?“ „Wollen sie unseren Kaiser stürzen?“ „Wollen sie unseren Kaiser töten?“ „Wollen sie unseren Kaiser sprechen?“ „Wer seid ihr?“, unterbrach Dante sie. Die Teufel guckten ihn an. „Die Wächter.“ „Wir passen auf den Weg zum Schloss auf.“ „Ohne uns kommt ihr niemals im Schloss an.“, sagten sie. „Wie wollen bloß ein Kind zurück nach Hause bringen.“, sagte er. „Den Teufel?“ „Den Menschen?“ „Das Halbblut?“, sagten sie. „Genau den meinen wir.“, sagte Trish. „Er ist im Schloss.“ „Wir können euch hinbringen.“ „Folgt uns.“ Die Teufel drehten sich um und liefen los. Dante und Trish liefen mit einem Schulterzucken hinterher. ~*~ Nero trat eine Treppe hinauf. An den Wänden standen Statuen und er trat zwischen ihnen hindurch durch die Gänge. Was er nicht bemerkte, war, dass die Statuen die Köpfe nach ihm wandten, von ihren Sockeln kletterten und ihm folgten. Bis sie einen der Sockel umstießen und dieser mit einem dumpfen Geräusch zu Boden viel. Sofort schoss Nero herum und fixierte die zehn Statuen, die ihn feindlich anblickten. ER zog seine Red Queen und ließ sie aufbrummen. „Muss das sein?“, fragte er notorisch. Der Teenager schoss vor und hieb mit seinem Schwert auf die Schulter der ersten Statue. Ohne einen Kratzer zu verursachen, prallte die Klinge zurück und der Jäger sprang fünf Meter rückwärts. Ohne weiteres Zögern zückte er die Blue Rose und schoss auf dieselbe Statue. Auf die zwei Kugeln hinterließen keinen Schaden. Nun war er ratlos. Die Statuen waren wahrlich aus Stein. Seine Waffen konnten nichts ausrichten. Obwohl… er hatte noch eine Waffe. Er beschwor Yamato. Die Statuen schoben sich weiter vorwärts auf ihn zu. „Wenn ihr es so wollt.“, sagte der Jäger und ließ zwei Hiebe auf sie zusausen. Sie, die Statuen, wurden halbiert und fielen zu Boden. „Wenn du nur ein bisschen Spielen willst, dann verschwinde von hier und mach es voanders.“, ertönte eine Stimme hinter ihm und Nero drehte sich um. Er legte die Klinge seinem Gegenüber an den Hals, da dieser ihm ebenfalls das Schwert an den Hals hielt. „Wenn man mich angreift, schlag ich zurück.“, sagte Nero leise und bedrohlich. „Was willst du hier?“ „Dir bin ich keine Rechenschaft schuldig.“, sagte der Jäger und musterte den Dämon. Er trug eine goldene Rüstung, sowie Schwert und Schild. „Wenn du Ärger machst, bring ich dich um.“, sagte der Goldene. Nero regierte darauf, indem er seinen bläulichen Schatten rief. „Versuch es doch.“, sagte er, seine Stimme hatte diese bekannte Verzerrung. Der goldene Ritter ließ seine Waffe sinken und trat einen Schritt zurück. „Eure Majestät.“, sagte er und verschwand im nichts. „Was für ein Weichei. Aber warum „Eure Majestät“?“ Der Teenager ließ den Schatten erlöschen und ging weiter den Gang entlang. Yamato behielt er lieber kampfbereit in der Hand. Als er um eine Kurve ging, leuchtete das Schwert auf. ~*~ Der Kaiser saß auf seinem Thron. Er hatte den rechten Fuß auf dem linken Knie liegen und den Kopf in einer Hand aufgestützt. Kaiser sein konnte sehr ermüden. „Was tut man nicht alles für den kleinen Bruder?“, murmelte er vor sich hin. Doch da spürte er es. Eine Welle reiner Energie durchlief das Schloss. Diese Energie kannte er. Es konnte nur von seinem Schwert kommen. Diese einfältigen Menschen, dieser Orden des Schwertes, hatten es ihm genommen. Es war bei den Kämpfen mit den Fürsten zerbrochen, doch sie hatten es einfach mitgenommen. Niemals hätte er sein Yamato zurückgelassen oder vergeben. Doch nun war es hier! Ganz eindeutig. Er hatte sich längst aufgerichtet und stand auf. Die Schwerter seines Vaters waren besonders. Sie kamen immer zu ihrem Besitzer zurück. Auch wenn es lange dauerte. Es war in der Hölle und würde nicht ruhen, bis es bei ihm war. Ebenso wenig wie er selbst. ~*~ Dante und Trish standen in der Eingangshalle. Vor ihnen befand sich eine große Treppe. „Nettes Heim.“, sagte Dante. Trish verdrehte bloß die Augen. Sie gingen auf die Treppe zu, doch auf halben Weg mussten sie stehenbleiben. Ein Teufel versperrte ihnen den Weg. „Das hasse ich an der Hölle. Die Teufel tauchen einfach auf, wenn sie es wollen, und verschwinden genauso spurlos. Da liebe ich die Menschenwelt mit ihren physikalischen Gesetzen.“, seufzte der Jäger und griff nach Rebellion. Der Teufel allerdings griff nicht an, sondern verbeugte sich. „Ich heiße Euch willkommen, Sir Dante. Euch ebenfalls, Milady.“, sagte er und kam aus seiner Verbeugung hoch. „Ähhhh… Dankeschön.“, sagte der Jäger und wollte an dem Teufel vorbeigehen, doch dieser versperrte den Weg mit seinem Schwert. „Ich kann Euch nicht durchlassen, Sir Dante. Ihr seid zwar der Sohn Spardas, doch Euer Ruf eilt euch voraus. Es sind hier viele Dämonen, die Euch fürchten oder aber töten wollen.“ „Damit komm ich klar, so schnell bringt man mich nicht um.“, sagte er locker und wollte weiter, doch der Weg blieb versperrt. „Treib es nicht zu weit, Kumpel. Bloß weil du der goldene Ritter bist.“, drohte der Weißhaarige, „Ich will bloß meine Familie einsammeln.“ „Überlass ihn mir.“, meldete sich Trish und zog ihre Pistolen. Er nickte und lief schnell die Treppe empor. „Euer Sohn ist rechts entlang.“, sagte der Goldene noch und Dante war verschwunden. Er rannte durch die Gänge und blieb kurz stehen. Ein Hauten Statuen lag zerstört auf dem Boden. >Da hat Kid ganze Arbeit geleistet. <, dachte er mit einem Schmunzeln. Weit konnte Nero allerdings nicht gekommen sein. Schnell lief er weiter und als er um eine Ecke trat- „NERO! WARTE!“ ~*~ Nero war noch ganz überrascht von dem Leuchten, das sich in nun regelmäßigen Abständen wiederholte. Doch plötzlich hörte er ein Rufen und drehte sich um. Dante! Nein, er durfte ihn nicht aufhalten. Geschockt riss er die Augen auf, drehte sich wieder um und rannte los, flüchtete regelrecht. „Nero! Jetzt warte doch!“, hörte er von hinten, doch es trieb ich nur weiter an. Er wusste, dass Dante ihm folgte, doch der ältere Jäger würde ihn nicht davon abhalten, seinen Vater kennenzulernen. Er rannte weiter, hörte seine Schritte, seinen Atem, seinen Herzschlag. Doch er hörte auch Dantes Schritte laut und deutlich. Vor ihm tat sich eine riesige Flügeltür auf. >Egal, was dahinter ist, es ist besser als Dante. <, dachte er- Da wusste er nicht, wie falsch er lag. Kapitel 8: Erinnerung --------------------- Nero rannte weiterhin auf die Tür zu und Dante blieb ihm auf den Fersen. Der Teenager riss die Tür auf und rannte in den Raum, die Tür ließ er offen stehen. ~*~ Dante hatte die Tür fast erreicht, als Nero stehen blieb und die Tür sich wie von Geisterhand schloss. Er versuchte die Tür wieder zu öffnen, doch sie ließ sich nicht bewegen. „Verdammt!“, fluchte der Jäger und schlug gegen die Tür. ~*~ Nero blieb geschockt stehen. Vor ihm befand sich eine glückliche Familie. Kyrie im Kindergartenalter, sowie Credo, der natürlich viel älter war, da er zehn Jahre vor Kyrie auf die Welt kam. Hinter den beiden standen ihre Eltern und sie sahen alle zu Nero. „Wir das mein neuer Bruder?“, fragte Kyrie und als die Eltern es bejahten, rannte sie fröhlich auf ihn zu, doch als sie ihn erreicht hatte, löste sie sich zusammen mit Credo und den Eltern in Rauch auf. Nero war verblüfft. >Was war das? < Da tauchte eine neue Szene auf, Ein Schulhof mit spielenden Kindern. Nero kannte den Schulhof bestens, hier war er zur Grundschule gegangen. Plötzlich sah er sich selbst im Alter von acht Jahren alleine abseits stehen. Andere Jungen kamen auf den kleinen Nero zu, sie waren älter und schubsten ihn. „Hey Kleiner!“ Wieder schubsten sie ihn. „Wo ist denn deine Mami?“ „Die ist tot, oder?“ „Und dein Papa ist abgehauen, richtig?“ Die Szene löste sich auf und andere Bilder und Szenen tauchten auf, wo er gehänselt, gemobbt und verprügelt wurde. Mit zunehmendem Alter des Neros aus den Szenen nahm auch die Intensität der Beschimpfungen zu. Psychisch angeschlagen wanderte Nero von den Bildern weg, doch die Bilder folgten ihm. Schließlich wurde er im Alter von fünfzehn Jahren gezeigt, wie er auf dem Boden lag und eine Gruppe Gleichaltriger ihn fertig machten. „Hey, du Verlierer.“ Der kleine Nero wischte sich schnell über das Gesicht, er hatte geweint. „Hast du schon wieder geheult?“ „Dein Vater wird dich nicht von hier wegholen.“ „Wer will dich auch schon haben?“ „Du bist einfach im Weg.“ „Ein Versager.“ „Ich würde dich auch nicht holen kommen.“ Die Jungen fingen an den kleinen Nero zu treten. „Aufhören.“, flüsterte der ältere, reale Nero, „Aufhören. Lasst mich in Ruhe.“ Es war als würde er selbst die Tritte bekommen. Er spürte sie genau. Es war wirklich passiert. All die Szenen und Bilder waren Erinnerungen, die wie real durch den Raum sprangen. „Ich will das nicht. Hört auf.“, flüsterte er weiter und drückte die Hände auf die Ohren und kniff die Augen zu. ~*~ Dante malträtierte immer abwechselnd mit Rebellion, Ebony und Ivory und der Coyote-A die Tür. Er hörte die Tritte, Schläge und Beschimpfungen. Er machte sich Sorgen um den Kleinen. „Gut, dann eben anders.“ Dante verwandelte sich in seinen Teufel und schmiss sich mit aller Kraft gegen die Tür. Diese brach dann auch schließlich auch auf und Dante verwandelte sich zurück. Er sah die Illusion und durchsuchte den Raum schnell mit einem Blick. Er fand Nero auf dem Boden kauernd mit starrem Blick auf die Illusion. Der Ältere besah sich das Geschehen näher und erstarrte. Die Jungen verprügelten den jüngeren Nero. „Ein Raum der Erinnerungen.“, stellte Dante fest. So ein Raum befand sich meistens in Dämonenschlössern, um Eindringlinge zu vertreiben. Sie zeigten einem die schlimmsten Erinnerungen. Er ging zu Nero und strich ihm sanft über den Kopf. „Lass uns gehen.“, sagte er ruhig. Nero starrte nur weiter auf die Szene. „Ich wollte das nicht. Ehrlich. Es war ein Versehen.“, sagte er ohne Zusammenhang. Dante schaute auf die Erinnerung. Die Jungen hatten aufgehört Nero zu treten und bespotteten ihn wieder. „Du bist so ein Loser.“ „Wehrst dich noch nicht einmal.“ „Und du sollst zu der Familie von Hauptmann Credo gehören?“ „Du scheinst ja auch ein Auge auf Kyrie geworfen zu haben.“ „Du hast sie gar nicht verdient.“ „Ihr seid doch Geschwister. Ist ja voll eklig.“ „Vielleicht sollten wir ihr mal einen Besuch abstatten?“ Die Jungen grinsten eindeutig. Der Blick von dem jungen Nero veränderte sich, entschlossen und wütend. „Ihr rührt sie nicht an.“, zischte er. „Und was wenn doch?“ „Wir könnten ihr mehr geben als-“ Weiter kam der Junge nicht. Nero war aufgesprungen und die Szene war in ein bläulich-weißes Licht getaucht. Als es vorbei war, lagen die Jungen regungslos auf dem Boden und rührten sich nicht. Der junge Nero starrte bloß entsetzt und rührte sich nicht. Dann ganz langsam sah er auf seinen Arm. Der Pullover war zerfetzt und der Arm hatte eine bläuliche Färbung als wäre die Durchblutung gestört. „Nero! Was ist denn hier passiert?“ Credo, in seinen Jahren, kam in die Szene und starrte ebenfalls fassungslos zwischen den Jungen und Nero hin und her. Er stürzte zu den Jungen. „Sie sind tot.“, zischte er. „Ich… ich wollte das nicht! Ehrlich! Ich – ich… ich weiß nicht, was passiert ist!“, stammelte Nero los. Credo stand mit einer finsteren Miene auf und packte den Kleinen fest im Genick. Wortlos zehrte er ihn mit und die Szene löste sich auf. Dante sah wieder zu Nero, sich selbst in den Armen hielt und hin und her wiegte. „Ich wollte das nicht. Ich wollte das nicht. Ich wollte das nicht.“, wiederholte er apathisch. Der Ältere schlang die Arme um den Kleinen und drückte ihn fest: „Natürlich wolltest du das nicht. Natürlich nicht.“ Sanft streichelte er über die Haare des Kleinen und dieser drückte sich an ihn. Nero krallte sich fest und weinte. Der Ältere hielt ihn einfach und wiegte ihn sanft. Sollte er sich doch ausweinen, wenn es half. So wie diese letzte Erinnerung zeigte, hatte der Kleine wohl nie eine wirkliche Familie. Auch wenn Kyrie und er gut miteinander auskamen. Auch die beste Adoptivfamilie konnte die echte nicht ersetzen, wenn die Unterschiede zu offensichtlich waren. Nach einiger Zeit hatte sich Nero wieder beruhigt und wischte die Tränen weg. „Sollen wir nach Hause?“, fragte Dante. Er schüttelte den Kopf. „Können wir Papa besuchen?“, fragte er und schaute Dante aus großen Augen an. Dem Älteren war bewusst, dass Nero in Moment nicht der junge Mann mit Kampferfahrung sondern ein Junge ohne Eltern war. Er nickte und sagte sanft: „Natürlich. Komm hoch.“ Er stand auf und zog den Kleinen mit auf die Beine. ~*~ Der Kaiser saß gelangweilt auf seinem Thron. wer auch immer Yamato, sein Schwert, zu ihm trug, er brauchte verdammt lange. Aber aufstehen würde er auch nicht. Das war unter seinem Niveau, er war schließlich der Kaiser. ~*~ Trish stand vor dem goldenen Ritter. Dieser lag auf dem Boden und keuchte. Die Hand der Frau knisterte noch und blaue Blitze zuckten um die Finger. „Bitte… Ich bring Euch auch zum Kaiser.“, bettelte er. Die Blonde lächelte. „Wird ja auch mal Zeit. Das man immer erst handgreiflich werden muss.“ Der Ritter stand auf und ging humpelt zu einer Wand. ER bestätigte einen Schalter und die Wand offenbarte eine Geheimtür. „Bitte nach Euch.“, sagte er. Erhobenen Hauptes schritt sie an ihm vorbei in den Gang. ~*~ Der Kaiser lag inzwischen halb auf seinem Thron und wackelte mit dem Fuß in einem bestimmten Rhythmus. Er hatte sein Schwert damals verloren, dieser verdammte Orden hatte es einfach geraubt. Ihn beraubt, wieder einmal. Wut stieg in ihm auf, doch verebbte auch gleich wieder. Nun hatte er alle Macht, die er brauchte und wollte. An der Tür pochte es und ächzend setzte er sich halb auf. „Was?“, fragte er emotionslos. Die Tür wurde geöffnet und der goldene Ritter trat ein. „Eure Majestät. Lady Trish.“, sagte er und verbeugte sich. „Soll reinkommen und du verschwindest gefälligst.“, seufzte er und setzte sich aufrecht hin. Da schritt Trish auch schon stolz herein. „Ich wäre auch so hereingekommen.“ „Natürlich, hätte ich von dir auch nicht anders erwartet.“, sagte der Kaiser kalt und bedachte sie mit einem abschätzenden Blick. „Ist Dante noch gar nicht hier?“, fragte sie und stellte sich vor den Thron. „Dante? DANTE! Wieso ist er hier? Hast du ihm das eingetrichtert? Er sollte nicht hier sein! Er sollte auch nicht wissen, dass ich noch lebe! Und schon gar nicht, dass ich der Kaiser bin!“, schrie er immer lauter und war dabei aufgestanden. Energisch schritt er auf Trish zu, sodass der blaue Mantel wehte. Doch die Blonde grinste bloß schwach. „Es geht nicht um Dante und dich, Vergil. Okay, um dich schon. Aber nicht um Dante.“ Vergil sah sie bloß fragend an. Kapitel 9: Lang ersehntes Treffen --------------------------------- Nero hatte sich inzwischen wieder gefangen und ließ sich den Ausbruch nicht anmerken. Ein bisschen peinlich war es ihm schon, aber irgendwie war es… in Ordnung. Dante hatte sich wie Familie verhalten, wie der Onkel, der er ja auch war. Vor einer Tür blieben sie stehen. „Der Thronsaal.“, sagte Dante und sah zu Nero, „Bereit?“ Er nickte und Dante öffnete die Tür. ~*~ Vergil starrte die Blonde immer noch fragend an. „Es geht nicht um Dante? Warum sollte er denn sonst hier sein?“, fragte er. „Das erfährst du noch früh genug. Sie sollten bald auftauchen.“, sagte Trish allerdings bloß und schritt gespielt gelangweilt durch den großen Saal. Bevor Vergil etwas sagen konnte, wurde die Tür weit abgestoßen und… Dante trat ein. „Vergil. Schön dich gesund und munter zu sehen.“, grinste er halb. „Dante.“, sagte der Kaiser bloß. ~*~ Nero blieb draußen stehen und lehnte sich gegen die Wand. Er wollte unbedingt, doch jetzt traute er sich nicht. Dante dagegen stand seinem Mann und trat seinem Bruder gegenüber. Und was machte er? Draußen stehen und Angst haben. Was doch völlig unberechtigt war. Vergil hatte ihn doch geliebt. Er wusste bloß nicht, dass er lebte und wenn er ihn dann sehen würde, müsste er sich doch freuen… oder? Was, wenn nicht? Was, wenn er Nero nicht haben wollte? Was, wenn er fand, dass er zu normal, zu draufgängerisch, zu dumm war? All diese Konflikte hatte er sich in seiner Kindheit erträumt, ersehnt, doch nun machte es ihm Angst. Er hörte, wie Dante versuchte, eine simple Konversation aufzubauen, auch wenn er nichts verstand. Er hörte auch die andere Männerstimme. Die Stimme seines Vaters! ~*~ „Oh Trish, du bist ja auch schon hier.“, stellte Dante fest. „Klar. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich vor dir am Ort bin.“, spottete sie. Dante zog eine Schnute. „Nur, weil du immer vorrennen musst.“ Vergil stand stumm da. Er „kannte“ Trish schon vor Dante, doch trotzdem fühlte er sich wie ein Fremder. „Was wollt ihr?“, fragte er schließlich. Er hatte seinen Bruder natürlich vermisst. Doch zugeben konnte er es nicht. „Wir? Meinst du Trish und mich? Wir wollen gar nichts. Wir sind nur die Aufpasser.“, grinste er, „Aber…“ Der Rotbemäntelte ging auf seinen Zwillingsbruder zu und umarmte ihn einfach. „Ich habe dich vermisst. Wehe, du täuschst noch einmal deinen Tod vor. Wir sind eine Familie.“, flüsterte er. Langsam und vorsichtig erwiderte Vergil die Umarmung. „Ich hab dich auch vermisst.“, sagte er nach einer Weile und löste sich. Trish räusperte sich mit einem Schmunzeln und die Männer traten beschämt einige Schritte auseinander. Um die Stille zu überdrücken, streckte Vergil die Hand Richtung Tür und rief in Gedanken Yamato. Das Schwert flog auf direkt in seine Hand. Er hieb ein paar Schläge in die Luft und steckte es zufrieden in die Scheide. „Hab ich dich endlich wieder.“ Dante schlug sich mit der Hand gegen den Kopf. „Den hab ich ja ganz vergessen. Dabei bin ich nur wegen ihm hier. KID! JETZT KOMM SCHON!“, rief Dante zur Tür. „Wegen wem?“, fragte Vergil. ~*~ Nero bekam einen Riesenschreck als Yamato, welches schon vergessen in seiner Hand lag, plötzlich aus seinem Griff gerissen wurde und in den Raum schoss. Dann hörte er Dante rufen. Nun musste er rein, wenn er kein Feigling sein wollte. Doch er tat keinen Schritt. Wieder kam ein Rufen aus dem Raum. „KID! ER TUT DIR SCHON NICHTS!“ Somit holte Nero tief Luft und trat durch die Tür. Sein Blick schoss sofort zu Vergil und aus Gewohnheit, seinen Devil Bringer bei Fremden zu verstecken, hatte er den Arm hinterm Rücken. Schüchtern stellte er sich neben Dante und schaute seinen Vater von unten herauf an. Dante fühlte sich in seiner Onkelrolle scheinbar wohl, denn er griff Neros rechten Arm und zog ihn unwirsch nach vorne. „Den brauchst du hier nicht verstecken.“, sagte er. ~*~ Vergil staunte nicht schlecht, als ein junger Mann hereintrat. Dieser trug wie er einen blauen Mantel, doch wie Dante sein Schwert auf dem Rücken und an seiner Seite war ein Revolver. Als Dante dann unsanft den Arm hervorzog, blieb ihm fast das Herz stehen. „Nero? Mein Sohn?“, hauchte er schon fast. Ehrfürchtig trat er an den Jungen und packte ihn bei den Schultern. „Mein… Sohn. Nero. Mein Junge. Du bist am Leben. Ich dachte, du wärst tot.“, flüsterte er und umarmte ihn schließlich heftig. Den Tränen nahe erwiderte Nero die Umarmung genauso heftig. „Papa…“, flüsterte er. „Du lebst. Du lebst.“, wiederholte der Kaiser bloß. Das war sein Sohn. Sein kleiner Junge, den er noch nie gesehen hatte. Und nun stand er hier, in der Hölle, in seinem Schloss, in seinen Armen. Da hörte Vergil ein leises Schluchzen und merkte, dass Nero weinte. Etwas unbeholfen strich er seinem Kleinen über den Rücken. „Ist ja schon gut. Alles okay.“, sagte er, doch sein Sohn schüttelte den Kopf. „Nein. Nichts ist okay. Darauf habe ich jetzt neunzehn Jahre gewartet. Neunzehn Jahre lang habe ich mir vorgestellt, wie mein Vater sein könne und nun steh ich vor ihm. Da kann nichts okay sein.“, sagte er. ~*~ Dante hatte sich ausnahmsweise still und gepflegt mit Trish zurückgezogen. Sie standen nun draußen vor dem Thronsaal und warteten. „Ich wusste gar nicht, dass du so gefühlvoll sein kannst.“, lächelte Trish. Dante räusperte sich und hüllte sich in Schweigen. Trish verstand und sagte ebenfalls nichts mehr. Epilog: -------- Dante saß wie gewohnt auf seinem Stuhl, die Füße auf die Tischplatte gelegt und eine Zeitschrift über sein Gesicht gelegt. Auch als ein Poltern von der Treppe ertönte, rührte er sich nicht. Schlafen tat er ebenfalls nicht, sondern er dachte nach. Seit Nero in sein Leben getreten war, hatte sich viel verändert. Gut, die Rettung Fortunas war eher Normalzustand gewesen, aber noch nie hatte es jemanden gegeben, der ihm geholfen hatte, ohne dass sie sich kannten. Dabei hatte Nero ihn am Anfang regelrecht gehasst und beschimpft. Dann fragte er, ob sie sich wiedersehen und tauchte schließlich nach Monaten in seinem Laden auf. Diese paar Tage waren mit die anstrengendsten seines Lebens. Aber er hatte ihn wieder mit Vergil vereint und sie waren wieder ein bisschen Familie geworden. Nun mit einem Mitglied mehr. Er lächelte und nahm die Zeitschrift vom Gesicht. Nero stand mit seinem Koffer, seiner Red Queen und Blue Rose vor dem Schreibtisch. „Du willst gehen.“, stellte Dante fest. Der Teenager nickte. „Diese Stadt hat schon einen Jäger, der auf sie aufpasst. Ich gehe zurück nach Fortuna. Der Ort zieht Dämonen an und wer kann da besser helfen?“, lächelte er halb. „Lass dich aber nicht umbringen. Ich kann dir ja nicht immer aus der Patsche helfen.“, grinste Dante. Nero schnaubte bloß belustigt. „Als hätte ich das nötig.“ Dante sah ihn ernst an. „Pass auf dich auf, Kid.“ Dieser nickte. „Natürlich.“ „Wehe, du meldest dich nicht.“ „Werd ich machen.“, grinste Nero und schritt zur Tür. „Pass du auch auf dich auf.“ Dante nickte bloß, auch wenn Nero es nicht sehen konnte, da er schon aus der Tür war. „Grüß Kyrie von mir.“, rief Dante noch hinterher. Nero hob bloß die Hand und ging seinen Weg. _______________________________________________________________ Hey ho an alle. Das war es von mir. Erstmal ^^. Denn die Fortsetzung ist schon in Planung. *muhahahaha* *hust* Ähm ja... das soll jetzt nicht bedeuten, dass es gemein wird und unsere beiden bzw. drei Helden zu leiden haben >:3 Aber genug davon. Ich bedanke mich bei allen die diese Geschichte gefavot haben: Meine Spacialthanks gehen natürlich an meine liebe Kommi-Schreiberin. Deine Kommis haben mich immer gefreut ^^ Vielleicht sieht man sich ja bei einem anderen Werk. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)