Pain between the Silence von Kujira (Fortsetzung "X-JAM") ================================================================================ Kapitel 8: [Schlussstrich] – September 2016 ------------------------------------------- Einige Stunden später Langsam erwachte der Schwarzhaarige aus seiner Traumwelt. Nachdem er sich einmal auf die andere Seite gedreht hatte, öffnete er seine nachtschwarzen Augen und blickte an die nackte Wand, an der sein Bett stand. Doch in der nächsten Sekunde fiel ihm wieder ein was vor ein paar Stunden passiert war und er drehte sich in der Hoffnung, das alles doch nicht geträumt zu haben, um. Aber genau die Hoffnung war es, die ihn von seinem Glück gerade trennte. Naruto lag in Sasukes Bett, ja, aber Hope hatte es sich zwischen ihnen breit gemacht. Alle vier Pfoten auf der Seite schlafend von sich gestreckt, schien er mehr Platz zu benötigen, als einem der beiden Menschen momentan noch zustand. Sasuke wunderte sich, wie der Kater in sein Schlafzimmer gekommen war, aber dann fiel ihm wieder ein, dass er die Zimmertür offen gelassen hatte. Somit war er selbst Schuld dran. Wenigstens hatte es sich Hope nicht auf einen ihrer Kleidungsstücke gemütlich gemacht, auch wenn diese sowieso in die Reinigung mussten. Allerdings wollte der Schwarzhaarige keinen weiteren Gedanken an diese Dinge verschwenden, sondern sah nun zu dem schlafenden Blondschopf. Ein Lächeln schlich sich dabei unaufhaltsam auf seine Lippen und er fühlte sich in dem Moment sieben Jahre zurückversetzt. Auch Naruto hatte sich in dem Bett ausgebreitet, nur konnte er seine Gliedmaßen links und rechts von sich strecken, was Hope aufgrund dessen Anatomie nicht so ganz gestattet war. Wenn man es genau betrachtete war Sasuke eigentlich auf den kleinsten Schlafraum zurückgedrängt worden. Gegen die Zwei schien er allem Anschein nach den Kürzeren zu ziehen. Ohne die beiden aufzuwecken, stieg er über sie hinweg aus dem Bett und sammelte ihre Kleidungsstücke auf, wobei er an die sanften Liebkosungen der Nacht denken musste. Eigentlich hätte er gedacht, wenn er jemals wieder intim mit Naruto werden könnte, könnte er sich nicht mehr länger beherrschen und würde sofort mit ihm schlafen. Doch der Fall war nicht eingetreten, aber auch zum Wunsch des Blondschopfs. Er hatte gemerkt, dass auch Naruto gern weiter gegangen wäre, aber allein die Tatsache, dass er ihn auch wollte, machte es ihm einfacher sich noch einen Tag länger zu gedulden. Was war schon ein Tag mehr oder weniger, wenn man schon sieben, naja eigentlich sechs Jahre durchgehalten hatte? Aber das vergrößerte die Vorfreude der beiden auf das unvermeidlich Bevorstehende nur. Die Erinnerungen an die Berührungen des Blonden, aber auch die Empfindungen, als dieser seinen Körper berührt hatte, lösten ein berauschendes Prickeln in Sasuke aus, wie ein kleines Nachbeben. Als er alles aufgesammelt hatte, warf er noch einen letzten Blick zu Naruto und unterdrückte den Drang sich selbst in den Arm zu zwicken. So eigenartig der Gedanke auch sein mochte, wagte er nicht daran zu zweifeln, dass sich ihre Situation jetzt ändern würde. Ein Poltern kam aus dem Schlafzimmer, dessen Tür wenige Augenblicke später aufgestoßen wurde. „Sasuke!“, stand Naruto irgendwie hektisch und leicht panisch im Wohnzimmer. „Ja?“, kam der Gesuchte mit einer Tasse Kaffee in der Hand aus der Küche. „Ah, äh … ich..“, stotterte der Blondschopf nur. Doch Sasuke verstand was sein blonder Wirbelwind sagen wollte. Er wollte sich genauso wie er versichern, dass alles wirklich so stattgefunden hatte, wie ihre Erinnerungen es ihnen weis machen wollten. „Kaffee?“, frage der Schwarzhaarige. „Ja, bitte.“, trottete Naruto ihm drauf in die Küche nach, ehe ein anscheinend etwas eingeschnappter Hope, aufgrund der unsanften Weckung, an ihnen mit erhoben Schwanz und Näschen vorbeimarschierte, auf die Küchenzeile sprang und mit einem eindringlichen Blick prompt sein Frühstück verlangte. „Hope, runter von der Küchenzeile!“, mahnte Sasuke streng, doch der Kater sah ihn unverändert an, ließ sich von seinem Herrchen nicht beeindrucken. Drauf setzte der Schwarzhaarige den Kleinen auf den Fußboden. Doch ehe er sich wieder Naruto zuwenden konnte, saß dieser schon wieder auf der Ablage der Küchenmöbel. „Ist ja schon gut, hier hast du dein Fressen.“, seufzte der Schwarzhaarige und machte sich ans Werk. Als Hope schnurrend sein Kaninchen in Gelee verschlang, schenkte Sasuke schwarzen Kaffee in ein zweites Häferl. „Viel Milch und drei Löffel Zucker?“, fragte er. „Ja, das weißt du immer noch?“, antwortete Naruto begeistert. „Wie könnte ich das vergessen. Bei deinem Kaffee bekommt schon in aller Früh den ärgsten Zuckerschock.“, begründete Sasuke, „Willst du auch etwas Essen?“ „Das wäre echt nett.“ „Gut, dann zieh dir an, was ich dir ans Bett gelegt habe und ich bereite daweil etwas vor.“ Erst jetzt bemerkte der Blonde, dass er immer noch nur in Unterwäsche bekleidet herumlief, worauf unverkennbare Röte in seine Wangen stieg. „O-okay.“, machte er schnell einen Schluck, solange der Kaffee noch heiß war, zog sich an und half seinem besten Freund die bereitgestellten Sachen an den Tisch im Wohnzimmer zu tragen. Aber konnte er >sein bester Freund< überhaupt noch sagen? Sollte es jetzt nicht eher heißen >sein FreundJa< auf. „Wieso?“, fragte sie, merkte er an ihrer Stimme, dass er sie gerade schrecklich verletzt hatte. „Weil es jemanden gibt, den ich mehr liebe als dich. Und ich will diese Gefühle nicht länger verleugnen.“, antwortete der Blonde, fand er, dass sie die Wahrheit verdient hatte. Warum sollte er auch lügen. „Seit wann?“, hatte sie sich wieder gesetzt und ihre Stimme war wieder normal geworden. „Noch vor deiner Zeit.“ „Wieso bist du dann eine Beziehung mit mir eingegangen, wenn du jemand anderen liebst? Weißt du wie verarscht ich mich grad fühle!“, wurde sie nun wieder lauter. „Es tut mir leid.“ „Komm mir nicht mit Entschuldigungen!“, fuhr sie ihm dazwischen. Sie war zwar sehr aufgebracht, aber versuchte so gut es ging ruhig zu bleiben und das Gespräch erwachsen weiterzuführen. „Wer ist sie? Kenn ich sie?“, wollte sie wissen. Naruto durchfuhr innerlich ein Schock, hatte er insgeheim gehofft diese Information für sich behalten zu können. „Ich kann’s dir nicht sagen.“ „Warum nicht?“, ihre Körperhaltung verriet aber, dass sie auf eine Antwort bestand. „Du würdest mich verurteilen.“ Kurz herrschte Stille in der Wohnung ehe Mia wieder das Wort ergriff. „Ich würde aber gerne wissen für welche Frau du gewillt bist unser gemeinsames Leben einfach zu beenden.“ Sie hatte Recht, er würde auch wissen wollen, für wen sie ihn verließ. Er wich ihrem fixierenden Blick erneut aus und starrte auf eine der Bakettbodendielen. Seine Hände zitterten, ihm war kalt und heiß zu gleich und er wusste nicht, ob er den Namen über seine Lippen bringen würde, hatte er zu viel Angst davor, dass sie ihn dafür abstoßend finden würde. Es war ihm mehr als bewusste, dass sie ihn momentan hassen würde, aber von ihr verachtet zu werden, würde sein Selbstbewusstsein eine gleichgeschlechtliche Beziehung einzugehen beträchtlich vermindern. „Los!“, forderte Mia ihn erneut auf, als sie noch immer keine Antwort erhalten hatte. Naruto schloss die Augen und lauschte einen Moment seinen Gefühlen für den Schwarzhaarigen, die so stark waren, dass er irgendwann sicher verrückt geworden wäre, wenn er sein Leben weiterhin so gelebt hätte. „Sasuke.“ Jetzt war es raus. Einen Bruchteil einer Sekunde war es mucksmäuschenstill gewesen, doch ihre Reaktion ließ nicht länger auf sich warten. „WAS!? Sasuke?!! Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist!“, forderte sie ihn auf, „Sieh mich an!“, sie hatte sich wieder von ihrem Sessel erhoben, der dabei quietschend über den Boden gescharrt war. Widerwillig sah er sie wieder an, schlug ihr verletzter und fassungsloser Blick in seinem Herzen ein wie eine Bombe, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem Verleugnen seiner Gefühle für Sasuke. „Wieso sollte ich damit scherzen?“, antwortete er mit einer Gegenfrage, wirkte nun wieder entschlossen, sodass sie nicht erneut an seinen Worten zweifeln konnte. Ihr stiegen die Tränen in ihre grünen Augen, doch sie konnte sie noch zurückhalten und wendete sich im nächsten Moment ab. „Aber wenn du schon weißt, wer es ist, muss ich dir noch etwas sagen. Ich finde du solltest es wissen.“ „Hab ich denn noch etwas zu verlieren?“ „Weißt du noch, als ich mit ihm in Ägypten war? Wir haben uns damals geküsst.“, beichtete er ihr nach Jahren nun endlich den Betrug, den er damals begangen hatte. Er konnte ihre Reaktion nicht sehen, erschreckte deswegen leicht, als sie sich plötzlich umwandte und in ihr Schlafzimmer verschwand. Bevor Naruto ihr nachgehen konnte, war sie schon wieder zurück und schleuderte ihm eine Reisetasche entgegen. „Pack deine Sachen und verschwinde!“, schmiss sie ihn aus der Wohnung. „Aber..“ „Nix da aber! Du hast soeben mein Leben zerstört! Ich will dich nicht mehr sehen!“, unterbrach sie und wollte den Raum verlassen, da ihre Tränen an die Oberfläche drängten. „Du kannst die Wohnung und das Auto behalten. Ich zahle natürlich weiter Miete, bis du etwas Neues gefunden hast.“, sagte er ruhig und auch einfühlsam, wusste er, dass sie die Wohnung allein nicht erhalten konnte. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und als er keine Antwort bekam, ging er in ihr Schlafzimmer, stopfte die nötigsten Sachen in die Reisetasche, holte noch seine wenigen Hygieneartikel aus dem Bad und nahm die Jacke von dem Sessel. Mia stand immer noch an derselben Stelle, mit den Rücken zu ihm. „Ich hole meine restlichen Sachen, wenn du in der Arbeit bist.“, sagte Naruto noch ehe er sich mit einem >Leb wohl< verabschiedete, die Wohnung verließ und ohne sich noch einmal umzudrehen die Straße zur nächsten Busstation entlangging. Mia zuckte zusammen als die Tür ins Schloss fiel. Ihr Gesicht war bereits tränenüberströmt, hatte sie sie nicht länger aufhalten können, doch ihre Würde hatte es lautlos über sie ergehen lassen. Jetzt da Naruto weg war, verkrampften sich ihre Hände über der Stelle ihres Herzens, während sie laut schluchzend auf den Boden sank mit der Sicherheit, dass der Blondschopf sie nicht mehr hören konnte. Ein Klingeln ließ Sasuke von seinen Dokumenten aufsehen. Er hatte sich nachdem Naruto sie Wohnung verlassen hatte, sich an die Arbeit gesetzt und wartete nun auf dessen Rückkehr. Allerdings konnte er sich nicht wirklich auf die Arbeit konzentrieren, war er in Gedanken ständig bei dem Blondschopf. Er wünschte er hätte ihm helfen, ihn unterstützen können, aber Naruto hatte Recht, er musste da alleine durch. So schwer es auch war. Der Schwarzhaarige erhob sich von seiner Couch, ließ dabei seine Hand noch einmal über Hopes weiches Fell gleiten, der neben ihm lag und dabei genüsslich die Pfoten streckte und drückte bei der Eingangstür den Knopf, der die Haustür öffnete, sodass der Blonde das Gebäude betreten konnte. Während Naruto sich in sein Stockwerk begab, räumte er seine Dokumente zusammen und verstaute sie wieder in seiner Arbeitstasche. Gerade als er die Tasche wieder an ihren üblichen Platz zurückstellte, klopfte es an der Tür. Sofort begab er sich zur Eingangstür und öffnete sie. Naruto trat ohne ein Wort zu sagen ein, war sein Blick gesenkt und erst als die Tür ins Schloss fiel, sah er zu Sasuke auf, der direkt vor ihm stand. „Ich hab ihr Leben zerstört.“, kam es von dem Blonden, stand er vor ihm wie ein Häufchen elend und ließ die Reisetasche in seiner Hand auf den Boden fallen. Trost spendend nahm Sasuke Naruto in den Arm, der darauf alle Anspannung fallen ließ und seinen Tränen freien Lauf ließ. „Tut mir leid, dass ich deinen Pulli vollrotze.“, entschuldigte er sich für seinen Heulausbruch, doch die Hand die anschließend über seinen Rücken glitt, ließ ihn nur noch mehr an den Schwarzhaarigen klammern, versiegten seine Tränen in dem dunklen Stoff des Pullovers. Langsam bewegte sich Sasuke Richtung Couch, setzte den Blonden darauf ab, drückte ihm Hope in die Hand und nahm ebenfalls auf der Couch Platz. Naruto schmiegte sein salzig nasses Gesicht darauf sofort in das Fell und fand etwas Trost, nachdem das beruhigende Schnurren ertönte. Der Schwarzhaarige umarmte ihn anschließend auch von hinten und der Blondschopf legte seinen Kopf auf dessen Schulter, streichelte weiter den Kater und genoss die Nähe zu Sasuke. Er wollte nicht darüber reden und war froh, dass der junge Uchiha ihn auch ohne Worte verstand und ihm seine Schulter zum Anhalten bot. Noch bevor er zu Mia gegangen war, hatte die Vorfreude überwogen. Die Vorfreude sich endlich Sasuke gänzlich hingeben zu können und ihre Gefühle nach so endlos langer Zeit aus ihren goldenen Käfigen zu entlassen, doch nun überwiegte die Trauer und beiden war klar, dass sie es noch weiter aufschieben mussten. Nach wenigen Minuten auf der Couch in den Armen des Schwarzhaarigen, hatte sich Naruto wieder etwas beruhigt. Die Tränen waren zwar noch nicht gänzlich versiegt, aber rannen sie nur noch lautlos und vereinzelt über seine geröteten Wangen. Sanft fuhr eine Hand durch sein wuscheliges Haar, bevor Sasuke ihn an der Schläfe küsste und sein Gesicht gegen den Kopf des Blonden lehnte. *** La Li Ho! Extra für die liebe Favole hab ich mich heute an ihrem Geburtstag ins Zeug geschmissen und das Kapitel aus meinen Gedächtnis abgetippt. Hab heute auch zum ersten Mal mit jemanden Schluss gemacht (also Naru mit Mia), hoffe daher es ist mir gut gelungen und hab die Gefühle dabei authentisch rübergebracht. Hoffe es hat euch gefallen! Bis zum nächsten Kapitel ^^ chu Kujira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)