Pain between the Silence von Kujira (Fortsetzung "X-JAM") ================================================================================ Kapitel 1: [Anomalie] – November 2009 ------------------------------------- Wenn es stimmt, dass Liebe durchschnittlich nur zweieinhalb Jahre andauert, bestand dann die Hoffnung, dass die Gefühle einfach nach dieser Zeit verschwinden würden? Oder galt diese Errungenschaft der Wissenschaft nur für eine erfüllte Liebe? Was aber war, wenn die Gefühle unerwidert blieben, sie vor der Oberfläche im Verborgenen wie ein schlafender Vulkan brodelten? Verschwanden diese Gefühle dann auch nach zweieinhalb Jahren? Einfach so? Ein paar Tage nach X-JAM hatten sich Sasuke und Naruto getroffen um ihre Fotos von der Maturareise auszutauschen. Der erste Kontakt nach ihrer turbulenten, ereignisreichen und alles verändernden Woche. Beide bemühten sich den Schein zu wahren, ihr Versprechen zu halten und sich ihrer Freundschaft Willen wie immer zu verhalten. Doch die Ereignisse waren noch zu frisch, um die Gefühle erfolgreich zu verdrängen, worauf bereits Schmerz in ihrem Inneren die Vorherrschaft übernahm. „Kujira und Sayuri haben mir ihre Handynummern gegeben. War es okay, dass ich ihnen deine gegeben habe?“, versuchte Sasuke die zwischen ihnen bestehende Stille zu beenden, die es beiden nicht unbedingt leichter machte. „J-ja klar, ich wollte sie sowieso fragen, aber als ich gehen musste … w-wollte ich sie nicht aufwecken.“, kamen in der kurzen Pause, die Naruto machte, dessen Erinnerungen an ihren Abschied wieder hoch, doch bekam er seine Gefühle noch rechzeitig in den Griff. Währenddessen hatte der Schwarzhaarige sein Handy gezückt und die Nummern der beiden Mädchen in seinem Adressbuch aufgerufen. „Ich geb’ sie dir gleich.“, sagte er dem Blondschopf die beiden Nummer an während die Fotos von Sasukes USB-Stick auf den Laptop des Blonden übertragen wurden und dieser seine auf den Datenträger überspielte. „Danke!“, entfernte Naruto den USB und gab ihm dem jungen Uchiha zurück. „Keine Ursache.“, nahm dieser ihn an, berührten sich dabei flüchtig ihre Finger. Beiden rauschte augenblicklich der Blutdruck in die Höhe, hatten sie für einen kurzen Moment die so begehrte Wärme des anderen gespürt. „Ich muss wieder los.“, versuchte Sasuke die Situation zu retten und den Kampf in ihrem Inneren zu beenden. „Ach ja, du immatrikulierst dich heute an der Uni.“, ging der Blondschopf auf die Ablenkung ein. „Ja.“, schnappte sich Sasuke seine Tasche, in der er alle notwenigen Originaldokumente beisammen hatte und wurde von Naruto zur Tür begleitet. „Tschüss.“, verabschiedete sich der Blondschopf von seinem besten Freund. „Bye.“, erwiderte auch dieser, trafen sich in dem Augenblick ihre Blicke. Der Moment schien plötzlich still zu stehen, stockte ihr Atmen, versanken sie wortlos in den Augen des jeweils anderen, kribbelte es in ihrem ganzen Körper. Es schien, als wollten beide etwas sagen, standen sie jeweils kurz davor ihre Lippen zu bewegen um ihren Worten Ausdruck zu verleihen, doch es kam nichts. Naruto realisierte kaum, dass der Schwarzhaarige ihm den Rücken zuwandte und langsam verschwand. Erst als dieser fast aus seinem Sichtfeld verschwunden war, kam er wieder zur Besinnung. Nein, es war definitiv nicht mehr wie früher. Sie konnten es nicht abstreiten, ihre Freundschaft hatte sich verändert. Doch es waren erst so wenige Tage vergangen und die Hoffnung besänftigte ihre wild pochenden Herzen. Fünf Monate waren bereits ins Land gezogen. Der so lang ersehnte Sommer war bereits zu Ende und der Herbst brachte die ersten neuen Veränderungen mit sich. Studium und Arbeit hatten begonnen, läuteten sie ihren neuen Lebensabschnitt ein, waren sie der erste Schritt ins unabhängige Leben. Sasuke befand sich bereits inmitten seines Wirtschaftsstudiums an der Wirtschaftsuniversität in Wien. Doch es forderte ihn noch recht wenig, hatte er das meiste bereits an der Schule gelernt. Es wurde lediglich noch genauer ins Detail gegangen. Naruto hingegen hatte sich schlussendlich gegen ein Studium und für einen Job entschieden. Er wollte zuerst Geld verdienen und Studieren könne er dann später immer noch. So hatte seine Leidenschaft für gutes Essens gesiegt und er eine Stelle in der Küche eines guten Restaurants bekommen. Beide gewöhnten sich schnell an ihren neuen Alltag. Allerdings hatten sie nicht mehr denselben Schulweg, worunter ihre Freundschaft bald zu leiden begann und sie sich kaum noch sahen. Beide fanden neue Freunde in ihrem neuen Umfeld und konnten gemeinsam mit ihnen über fachbezogene Witze lachen, die der jeweils andere nicht verstanden hätte. Andererseits hießen sie den Umstand, sich nicht zu sehen, als kleine Auszeit willkommen. Sie würden sich schon wieder treffen, nur brauchten sie etwas Abstand voneinander, einfach etwas Zeit. Wie sollten sie sonst ihre Gefühle unter Kontrolle bringen, wenn sie nicht die Zeit dazu hatten sich mit ihnen allein und in Ruhe auseinanderzusetzen? Es erwies sich als schwierig, so äußerst schwierig. Wie konnte sich in so wenigen Tagen nur so viel ändern? Doch jetzt blieben Sasuke und Naruto nichts anderes übrig als mit der Sache umgehen zu lernen, sie auf ihre individuelle Weise zu verarbeiten. Und wenn sie Glück hatten und die Theorie über die Dauer der Liebe stimmte, würde das prickelnde, berauchende Gefühl, das ihre Körper aufheizte sobald sie sich berührten und ihre Herzen zum Rasen brachte, wenn sich ihre Augen auch nur für eine Millisekunde trafen, in spätestens zwei Jahren verschwinden. Ab dem 10. Oktober 2009, Narutos 20. Geburtstag, begannen sich die beiden wieder regelmäßiger zu treffen. Auch an Sasukes Geburtstag hatten sie etwas mit ihren Familien zusammen unternommen, herrschte allerdings eine eigenartige Atmosphäre zwischen ihnen, woraus beide im Stillen schlossen, dass sie noch bereit waren ihre Freundschaft normal fortzusetzen. Im Oktober allerdings geriet alles wieder in seine gewohnten Bahnen. Die Gefühle waren noch da, kaum schwächer als vor drei Monaten, aber ihr Verstand hatte die Kontrolle übernommen, fürchteten sie sich nicht mehr davor in einem schwachen Moment einen unbedachten Rückfall zu erleiden, wussten sie, dass sie, egal wie stark ihr Zuneigung zueinander in jedem Moment werden würde, sie den Willen und die Kraft hatten um die Auswirkungen zu verhindern, die ihnen zuvor gefehlt hatten. Allerdings hatten sie es nicht geschafft alle Anzeichen vor ihrem Umfeld zu verbergen. Beiden völlig unbewusst gab es da eine Sache, die sie von der Zeit vor X-JAM unterschied. „Naruto!“ … „Naruto!! … … Naruto?!“, rief Minato nach seinem Sohn, der sich seines Wissens in dessen Zimmer befinden musste. Aber aus irgendeinem Grund schien der Blondschopf ihn nicht zu hören. //Oh, Sasukes Schuhe sind ja da. Ich wusste gar nicht, dass er zu Besuch ist.//, entdeckte er im selben Moment die Schuhe des Schwarzhaarigen. Im ersten Stock ihres Reihenhauses angekommen, klopfte Minato an die Zimmertür Narutos. Doch immer noch kam keine Antwort. Also entschied er sich nachzusehen ob sein Sohn überhaupt in seinem Zimmer war. „Naruto, Mittagessen ist fertig. Ich wusste nicht, dass Sasuke..“, doch als sein Blick in den Raum fiel hielt er kurz inne und sah die beiden verwirrt an ehe er fortsetzte, „auch da ist, aber er kann mitessen.“, ohne alles gesagt zu haben, stoppte der Herr des Hauses an dieser Stelle, da ihn die beiden Angesprochenen zu ignorieren schienen. Was ihn hatte stocken lassen, war die Tatsache, dass Naruto und Sasuke auf den Boden saßen und sich stillschweigend anstarrten. Sie starrten sich einfach an und reagierten überhaupt nicht auf ihre Umwelt. Von dem sich bietenden Bild komplett vor den Kopf gestoßen, entschied Minato das Zimmer wieder zu verlassen und später noch einmal raufzukommen. Doch bevor er die Tür wieder geschlossen hatte hörte er plötzlich etwas, dass ihn erneut an die Zimmertür klopfen ließ. „Ja?“, vernahm Minato nun Narutos Stimme. Vorsichtig steckte er den Kopf hinein, sah Sasuke ebenfalls in seine Richtung. „Das Mittagessen ist fertig.“, wiederholte er. „Okay, ich komme gleich! Ähm, kann Sasuke auch mitessen? Ich mein nur wenn du willst.“, war der letzte Satz an den Schwarzhaarigen gerichtet. „Wenn ich darf?“, antwortete dieser auf die Frage seines besten Freundes. „Aber natürlich. Kommt ihr beiden!“, antwortete der Vater des Blonden und ging zurück in die Küche. //Was war denn das? Sie haben mich überhaupt nicht bemerkt.//, wunderte sich Minato über das eben Gesehene, trat es aber mit dem Gedanken ab, dass die beiden wahrscheinlich gerade einmal wieder dabei gewesen waren sich zu messen. Minato hatte es für eine einmalige Sache gehalten, aber er schien sich getäuscht zu haben. Immer wieder erwischte er die beiden wie sie sich stillschweigend anstarrten. Zu Anfangs waren es nur Sekunden gewesen, die diese äußerst merkwürdigen Momente angedauert hatten, doch mit der Zeit wurden sie immer länger, schienen die beiden dabei die Zeit zu vergessen. Erst nach einer ganzen Weile, er hatte zu den beiden kein Wort über diese Feststellung der Tatsache gesagt, konnte er den Beginn einen dieser Momente erwischen. Sasuke war nach einigen Tagen mal wieder zu Besuch gekommen und die beiden hatten sich in Narutos Zimmer verzogen um Playstation 3 zu spielen, welche der Blondschopf zu seinem 20. Geburtstag bekommen hatte. Minato wollte ihnen etwas zu Trinken bringen, hörte er schon das Geräusch eines wilden Kampfes aus dem Zimmer seines Sohnes kommen. Gerade als er dir Tür öffnen wollt hörte er Naruto noch: „Juhu! Gewonnen!“, rufen und sah ihn grinsend zu Sasuke blicken, als das Grinsen plötzlich verschwand und sie wieder in ihre bewegungslose Starre verfielen, nur in die Augen des Freundes gegenüber sahen. Um der Sache endlich mal auf den Grund gehen zu können, beschloss Minato die beiden so lange zu beobachten bis auch dieser Moment vorüber war, bemerken würden sie ihn sowieso nicht. Er wartete. Und wartete weiter, ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen. Ein kurzer Blick auf die Wanduhr ober Narutos Zimmertür verriet ihm, dass bereits fünf Minuten vergangen waren und als er wieder zu den beiden sah, schien sich wenige Sekunden darauf etwas zu verändern. Es schien fast so, als würden sie geistig wieder in die Realität zurückkehren. „Noch eine Runde?“, fragte Sasuke plötzlich. „Sicher!“, grinste der Blondschopf wieder, als wären zwischen vorhin und jetzt keine fünf Minuten vergangen. „Dieses Mal werde ich gewinnen!“, meinte der Schwarzhaarige. „Haha! Davon träumst du aber nur nachts!“, erwiderte Naruto lachend, während er einen neuen Kampf einstellte, sie sich einen Spieler auswählen und eine neue Runde starteten. „Ich hab euch etwas zu Trinken gebracht.“, meldete sich nun auch Minato zu Wort, der immer noch im Zimmer stand. „Oh Dad! Ich hab dich gar nicht bemerkt, ’tschuldigung!“, drückte der Blonde auf Pause und drehte sich überrascht seinem Vater zu. //Ja, das hab ich mir gedacht.// „Ich bin auch eben erst gekommen. Ihr wart so in euren Kampf vertieft.“, belächelte er die Entschuldigung seines Sohnes. „Danke, Dad!“, nahm Naruto die Getränke nun an sich und überreichte eines Sasuke, der seinen Kontroller vorübergehend auf seinem Schoß abgelegt hatte. //Da stimmt irgendetwas nicht. Nicht einmal Sasuke hat mich bemerkt.// „Ja hallo? Hier bei Familie Uchiha?“, meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Telefonleitung. „Mikoto?“ „Minato! Schön dass du dich mal wieder meldest!“, begrüßte ihn fröhlich Sasukes Mutter. „Ich muss mit dir über was reden. Ist Sasuke zu Hause?“ „Ähm, nein. Naruto hat ihn doch abgeholt. Sie sind gemeinsam mit Freunden heute Abend ausgegangen.“, antwortete sie, klang aber etwas verwirrt. „Ach ja stimmt!“, täuschte Minato vor sich wieder daran zu erinnern, wollte er aber lediglich sicherstellen, ob die beiden Jungs noch im Hause der Familie Uchiha verweilten oder bereits wieder gegangen waren, „Es geht um Sasuke und Naruto. Ist dir in letzter Zeit vielleicht irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen?“ „Etwas Ungewöhnliches? Nein eigentlich nicht. Was soll denn sein?“, fragte sie. „Naja, wie erklär ich das am besten? Ist dir noch nicht aufgefallen, dass sich die beiden anstarren?“ „Anstarren?? Wie meinst du das?“ „Manchmal starren sie sich einfach nur an. Sie sagen nichts, sie bewegen sich nicht und sie bemerken es auch nicht, wenn jemand in diesem Zustand zu ihnen in den Raum tritt.“, versuchte der Vater des Blondschopfs zu erklären. „Das machen sie?!“, kam es verwundert aus dem Hörer zurück. „Ja, ich kann mir das nicht erklären. Es hat einfach irgendwann angefangen und je öfters es passiert, desto länger dauern diese Momente an. Ich hab sie beobachtet, Mikoto. Das kann nicht normal sein. Irgendwas stimmt zwischen den beiden nicht, da muss was passiert sein!“, äußerte Minato sein Unbehagen. „Das ist wirklich äußerst seltsam. Und seit wann ist dir das aufgefallen?“ „Vor ein, zwei Monaten hab ich es zum ersten Mal gesehen. Ich weiß auch nicht. Genaugenommen benehmen sie sich seit sie von der Maturareise zurück sind schon irgendwie komisch. Sie haben sich in den Sommerferien kaum getroffen, obwohl sie so lange auf diese Zeit gewartet hatten, in der sie endlich den ganzen Stress los sind.“ „Vielleicht haben sie sich dort wegen einem Mädchen gestritten?“, schlug Mikoto als Ursache vor. „Aber sie haben uns doch von X-JAM erzählt und auch die ganzen Fotos gezeigt.“ „Ja, aber sie haben dort doch zwei Mädchen kennengelernt. Ich weiß nur nicht mehr wie sie heißen.“ „Nein, mit denen beiden war nichts, das hätt’ ich mir sicher gemerkt und Naruto würde es mir nicht verheimlichen, wenn er eine Freundin hätte. Das hat er bis jetzt noch nie gemacht.“ „Das kann ich von Sasuke leider nicht behaupten oder er hat gar keine Freundin. So was erzählt er mir leider nicht und ich hab auch noch nie eine seiner Freundinnen gesehen.“ „Tja, da sind unsere Söhne wohl total verschieden.“ „Allerdings!“, kicherte sie leicht amüsiert. „Aber zurück zum Thema. Ich bin mit meinem Latein echt am Ende. Kannst du nicht auch mal ein Auge auf die beiden werfen, wenn sie bei euch sind?“ „Okay, werde ich machen.“ „Danke!“, beendete Minato das Gespräch und verabschiedete sich von der Mutter des schwarzhaarigen besten Freundes seines Sohnes. Hektisch klingelte ein Handy und schien von seinem Besitzer nicht bemerkt zu werden. „DAD!! Dein Handy läutet!“, schallte im nächsten Moment Narutos Stimme durchs ganze Haus, der soeben nach Hause gekommen war. „Hallo! Was ist denn das für eine Begrüßung, Sohnemann?“, wies Minato seinen Sohn etwas zurecht, der schon die Stufen rauf zu seinem Zimmer abgehauen war und hob von seinem Mobiltelefon ab. „Minato!! Ich hab’s gesehen!!!!“, dröhnte ihm eine aufgeregte Frauenstimme aus dem Handy entgegen. „Moment, er ist gerade nach Hause gekommen.“, versuchte er Mikoto für einen Moment zu beruhigen, bis er ungestört und ungehört reden konnte, „Du hast es gesehen?“ „JA! Das Anstarren! Es ist wie du gesagt hast. Sie sitzen einfach nur da und bemerken nichts um sich herum. Ich glaube es könnte eine Bombe neben ihnen einschlagen und sie würden es nicht registrieren.“, erzählte sie aufgebracht weiter. „Was kann nur zwischen den beiden vorgefallen sein?“, warf Minato die Frage seufzend ein. „Ich hab keine Ahnung. Ich hab so was noch nie gesehen. Vielleicht sollten wir sie darauf ansprechen?“, schlug sie vor. „Nein, das halte ich nicht für klug.“ „Oh danke.“, kam es gespielt entrüstet von Mikoto zurück. „Entschuldigung, so war das nicht gemeint. Ich meine nur, sie sind beide 20 Jahre alt. Sie sind keine kleinen Kinder mehr und müssen lernen mit ihren Problemen allein zu Recht zu kommen, umzugehen und eine Lösung zu finden.“ „Ja“, seufzte Sasukes Mutter, „Sie werden so schnell erwachsen. Bei Itachi hatte ich ja wenigstens noch Sasuke, aber jetzt ist er auch schon so groß.“, driftete sie in ihre Zeit als junge Mutter ab, „Aber du hast Recht. Und falls sie wirklich Hilfe brauchen, müssen sie von sich aus zu uns kommen.“ „Ja, das müssen sie.“, bestätigte Minato, „Aber es beruhigt mich, dass du diesen Umstand auch bemerkt hast. Wirst du Fugaku davon erzählen?“ „Nein, der ist viel zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt. Dem fällt das sicher nicht auf. Ich möchte ihn damit nicht unnötig belasten.“ „Verstehe.“ „Dass heißt jetzt abwarten und Teetrinken?“ „So sieht’s aus. Es ist wahrscheinlich etwas ganz Harmloses. Pass auf, so schnell wie es aufgetaucht ist, so schnell ist es sicher wieder verschwunden. Uns wird das wahrscheinlich im ersten Moment gar nicht auffallen.“ „Du hast bestimmt Recht. Aber ich werde sie trotzdem weiter im Auge behalten. Vielleicht kann ich ja doch etwas in Erfahrung bringen.“, sagte Mikoto. „Tu das! Nur hoffentlich passiert ihnen das nicht irgendwo anders.“ „Ja, sonst verpassen sie womöglich noch bei der richtigen U-Bahn-Station auszusteigen.“, lachte sie. „Oder es passiert ihnen beim Autofahren und bauen dadurch einen Verkehrsunfall.“ „Mal doch nicht den Teufel an die Wand! Wieso sollte Sasuke oder auch Naruto beim Autofahren die Augen von der Straße abwenden? Er will doch auch, dass seinem besten Freund nichts passiert!“, versuchte sie sich das von Minato eben ausgelöste Szenario in ihrem Kopf wieder gutzureden. „Ja stimmt!“, beschwichtigte er sie worauf sie kurz darauf das Telefonat beendeten und Minato ins Wohnzimmer kam, in dem Naruto mit einer Tüte Chips vor dem Fernseher hockte. „Das war aber ein langes Telefonat. Wer war denn das?“, fragte der Blondschopf, wendete seinen Blick jedoch nicht von der Glotze ab. „Von der Arbeit.“, hoffte Minato, dass ihm die Erklärung reichte. „Ach so.“ „Wie war’s bei Sasuke?“, fragte er so nebensächlich wie nur möglich. „Wie immer. Wieso fragst du?“ „Darf ich meinen Sohn nicht mehr fragen, wie der Tag mit seinem besten Freund so war?“, antwortete Minato theatralisch mit einer Gegenfrage. Doch Naruto deutete nur mit dem Finger auf den Fernseher, was so viel bedeutete, dass es gerade interessant geworden und ihre Konversation somit auch schon wieder beendet war. „Hast du Lust auf was Süßes? Dann hohl ich uns gschwind was.“, fragte Naruto. „Okay, Dobe.“, antwortete Sasuke während sie das neue Shooter Game des Blonden zockten. „Wenn wir im nächsten Schutzraum sind geh ich.“ „Okay“ Im besagten Schutzraum angekommen legte Naruto den Kontroller zur Seite und wollte eben aufstehen, als seine Augen unvermittelt auf nachtschwarze Tiefen trafen. Gefesselt von dem Anblick war er nicht fähig sich weiter zu bewegen, hielt inne, hatte vielleicht auch Angst, wenn er auch nur die klitzekleinste Bewegung machte, konnte er diese so unendlich faszinierenden Augen verschrecken und damit den Blick auf sie verlieren. Ihm stockte der Atem und ein berauschendes Kribbeln erfasste seinen Körper. Die nachtschwarzen Opale blieben, spürte er im nächsten Moment wie etwas Warmes seinen Hals streifte. Auch Sasuke rührte sich nicht einen Millimeter. Er versank in den unendlich reinen, azurblauen Ozeanen und drohte in ihnen zu ertrinken. Doch er atmete ungehindert weiter, was ihn beruhigte und ihn den Moment genießen lies. Wie sehr ihn diese Augen immer wieder fesseln konnten. Doch er durfte nicht zu lange, immerhin hatten sie eine Abmachung und welcher beste Freund zerfloss schon sobald man auf die Augen des anderen traf? Aber noch ein bisschen. Ein kleines bisschen wollte er den Augenblick noch auskosten. Obwohl sie einen halben Meter Abstand voneinander hatten, konnte Naruto den Atem des Schwarzhaarigen auf seinem Hals spüren. Sobald er das realisiert hatte, stieg die Sehnsucht in ihm hoch, drohte ihn völlig einzunehmen, doch seine Willenskraft und der drängende Wusch ihre Freundschaft nicht gefährden zu wollen, sperrten sie wieder zurück in sein Herz. Sasuke wollte ihn berühren, so sehr wollte er ihn berühren! Die Wärme seiner Haut mit seinen Fingerspitzen fühlen und die zarten Lippen in Beschlag nehmen. Doch er durfte nicht! So sehr er auch wollte, er durfte nicht! Sasuke versuchte sich nicht zu bewegen. Seinem Verlangen somit nicht die Chance zu geben, den Wunsch, der tief aus seinem Herzen kam, in die Tat umzusetzten. „Ich bin gleich zurück.“, endete der Moment. „Ja“, sah Sasuke seinem besten Freund noch nach, wie dieser aus dessen Zimmer verschwand um in wenigen Sekunden wieder zurück zu sein. Ein paar Sekunden die er hatte um sich zu beruhigen, seine Gefühle, die erneut in ihm loderten, in den Griff zu bekommen und für so lange wie er genügend Kraft hatte wieder wegzusperren. *** La Li Ho! Ja, das erste Kapitel ist schon da! Warum? Weil 16 Kommis allein bei meinem kleinen Prolog echt der helle Wahnsinn sind und ihr mich auch mit den bereits 45 Favos so motiviert habt, dass ich nicht anders konnte, als das Kapi zu schreiben! DANKE *verbeug* Dass das, was wir als Liebe bezeichnen nur 2 1/2 Jahre andauert, hab ich aus meiner Vorlesung "Verhaltensbiologie". Ich hoffe es hat euch gefallen! chu Kujira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)