Nachts von Katta (Ace x Ruffy) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nachdem die Strohhutbande Ruffys großen Bruder Ace in der Hafenstadt Nanohana getroffen hatte, waren die Sieben in die Wüste aufgebrochen, weil sie die Oase Yuba, in der der Stützpunkt der Rebellen vermutet wurde, erreichen wollten. Da sie zunächst denselben Weg haben würden, entschied sich Ace dazu die Strohhutbande das Stück zu begleiten. Später, nachdem sie abends zusammen gegessen hatten, was natürlich nicht ohne irgendwelche Streitereien um die Portionsgrößen ablief, hatten sich Ruffy, Lysop, Chopper und Zorro mehr oder weniger freiwillig aneinander gekuschelt und waren auch schnell eingeschlafen. In der Zwischenzeit hatte Nami Sanji dabei geholfen die Überreste wegzuräumen und Vivi führte derweil ein zugegebenermaßen ziemlich einseitiges Gespräch mit Ace über seinen kleinen Bruder und dessen Fähigkeiten als Käpt'n einer Piratenbande. Wenige Augenblicke später waren die drei zum Schlafen in ihren Zelten verschwunden, während der Älteste der Gruppe noch eine Weile wie hypnotisiert ins Feuer starrte. Immer wieder schweiften seine Blicke von den tanzenden Flammen hinüber zu seinem Bruder, der mit Choppers Huf im Mund friedlich schlafend an seine Nakama gelehnt war. 'Er hat sich wirklich nicht verändert', dachte Ace, seufzte kurz auf und schlang die Arme um seine Knie, ehe er erneut ins stetig schwächer werdende Feuer sah. Langsam wurden seine Lider schwerer und von Zeit zu Zeit fielen ihm die Augen ein paar Mal ganz zu, woraufhin er jedes Mal leicht wieder aufschreckte. Ace rieb sich kurz durchs Gesicht, um die schleichende Müdigkeit wenigstens etwas zu bekämpfen, und wandte den Blick gen Himmel, wo sich eine Vielzahl von Sternen tummelte. Doch lange konnte er dieses Schauspiel nicht betrachten, da ihn seine Schläfrigkeit nun ein für allemal übermannt hatte. Schließlich war dieser Tag auch für ihn ziemlich anstrengend gewesen. Wie so häufig fuhr Ace nach wenigen Minuten leicht erschrocken nach oben, schüttelte den Kopf und schaute sich verwirrt um, während er sich das Haar aus der Stirn strich. Das Feuer war mittlerweile kurz vor dem endgültigen Erlöschen, doch die vier Strohhutpiraten hatten ihre Position und Tätigkeit die gesamte Zeit über beibehalten. Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf die Gesichtszüge des momentan Ältesten, als er die winzigen, restlichen Flammen mit Sand erstickte und anschließend an den Jüngeren vorbei in sein eigenes Zelt schlich. 'Genau wie früher...' Ace zog den Vorhang hinter sich zu, warf seinen Hut zur Seite und legte sich selber auf den Boden. Aus seinem weißen Schal formte er ein behelfsmäßiges Kissen, worauf er seinen Kopf bettete und anschließend etwas nachdenklich an die Decke des Zeltes starrte. Obwohl er draußen noch so müde gewesen war, konnte er jetzt nicht einfach so einschlafen. Und das war ein mehr als seltener Zustand bei dem Sommersprossigen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, winkelte sein rechtes Bein leicht an und schloss die Augen. In Gedanken ging er noch einmal die wichtigsten Geschehnisse des letzten Tages durch, wobei sich ein zufriedenes Grinsen auf seine Lippen legte. Auch wenn der Grund, weswegen er seinen kleinen Bruder nach drei Jahren der Trennung wieder sah, alles andere als erfreulich war, so glaubte er dennoch, dass es nicht besser hätte kommen könnte. Er konnte schließlich trotz seiner Mission Zeit mit Ruffy verbringen. Als er an den Kleineren dachte, atmete Ace schwer ein und seufzte schwach, ehe er sich auf die Seite drehte und noch mal zwanghaft probierte einzuschlafen. Er wischte sich die störenden Haare aus dem Gesicht und rückte erneut den zum Kissen umfunktionierten Schal zurecht. Da die Temperatur nachts in der Wüste unter den Nullpunkt fiel, behielt er seinen Mantel, der ihn tagsüber vor der brennenden Sonne beschützen sollte, an und zog ihn enger um sich. Gerade in dem Moment, als der Schlaf damit begonnen hatte seinen Verstand schrittweise zu vernebeln und ihn mit sich ins Reich der Träume zu ziehen, nahm Ace ein leises Rascheln wahr. Er spitzte aufmerksam die Ohren, richtete sich ein wenig auf und blinzelte einige Male. Jedoch konnte er nichts außergewöhnliches feststellen. 'Das werde ich mir bloß eingebildet haben', sprach er sich in Gedanken zu, legte sich zurück in die vorherige Position und schloss die Augen. Da er einige Zeit nichts weiteres von draußen vernehmen konnte, erschrak Ace auch dementsprechend heftig, als er wieder mal kurz blinzelte und plötzlich seinen Bruder Ruffy am Fußende sitzen sah. „Oh, Mann! Willst du, dass ich einen Herzinfarkt kriege?“ Mit einem bis zum Hals klopfenden Herz richtete der Ältere sich ein wenig auf, um einen genauen Blick auf den Kleineren werfen zu können, der immer noch wie versteinert wirkte. Obwohl es so dunkel war und Ruffy wohl kaum seine Gesichtszüge erkennen konnte, zog Ace dennoch skeptisch eine Augenbraue nach oben und durchlöcherte ihn mit einem von Fragen erfüllten Blick. Der Strohhutpirat hatte den Kopf leicht gesenkt und malte mit dem Finger auf dem Boden herum. „Draußen ist es so kalt und da dachte ich“, flüsterte er beschämt, unterbrach seine bisherige Tätigkeit und sah seinem großen Bruder direkt ins Gesicht, „Kann ich heute nicht bei dir schlafen, Ace?“ Ruffy hatte nach dieser Frage gewiss einiges an möglichen Antworten darauf erwartet, aber bestimmt nicht die folgende Reaktion des Größeren. Denn dieser tauschte seinen misstrauischen Gesichtsausdruck gegen ein sanftes Lächeln ein, was den Jüngeren wahrlich etwas irritierte, als er es in der Dunkelheit erahnen konnte. So einfach hatte er sich das Ganze nämlich nicht vorgestellt. „Klar. Komm her“, sagte er ruhig, sorgte auf diese Weise für einen völlig ratlosen Ruffy und lächelte amüsiert, als dieser nach wie vor regungslos vor ihm hockte, „Wenn du nicht willst...“ Das musste er seinem Bruder nicht zwei Mal sagen, da er auf der Stelle zusammen gekuschelt neben ihm lag. Ein breites, vergnügtes Grinsen entblößte seine Zähne, während er sich ebenfalls zum Schlafen niederließ. Eigentlich hatte Ace vorgehabt sich wieder auf die Seite zu drehen, doch Ruffy machte ihm einen fetten Strich durch die Rechnung, indem er seinen Arm auf seinem Bauch platzierte und seinen Kopf auf der Brust seines Bruders bettete. Schlagartig schoss dem Sommersprossigen das gesamte Blut in den Kopf und offenbarte sich als starker Rotschimmer auf dessen Wangen, welche aufgrund der nächtlichen Dunkelheit zum Glück nicht zu sehen waren. Angespannt schluckte der Ältere einige Male, bevor er die Augen schloss und versuchte trotz dieser, für ihn ein wenig prekären, Position endlich mal zu schlafen. „Du, Ace“, durchschnitt Ruffy wie aus heiterem Himmel die knisternde Stille zwischen ihnen und irgendwie war der Angesprochene darüber auch ein wenig erleichtert, da es sich zumindest für ihn wie eine Entschärfung dieses Zustands anfühlte. „Was ist?“ Der Kleinere hob seinen Kopf von der Brust des Größeren, kletterte auf ihn, wobei sich dessen Mantel ein wenig öffnete und die darunter liegende nackte Haut entblößte, und blickte ihm geradewegs ins Gesicht, was erneut das Blut in die sommersprossigen Wangen trieb. 'So viel zum Thema Entschärfung', dachte Ace bissig und seufzte kaum hörbar. „Sag mal, was machst du überhaupt mit Blackbeard, wenn du ihn gefunden hast?“ Nach dieser anscheinend mehr als unerwarteten Frage verdrehte der Ältere die Augen, strich sich ein weiteres Mal die Haare aus dem Gesicht und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab, um während des gesamten Gesprächs den Blickkontakt mit Ruffy halten zu können. Er kräuselte kurz die Lippen, bevor er seinem Bruder endlich die ersehnte Antwort präsentierte:„Dann...werde ich ihn töten...“ Geschockt riss der Kleinere die Augen auf, starrte die Feuerfaust ungläubig an und kam ein Stück weit näher an dessen Gesicht heran, woraufhin Ace etwas zurück wich. „Das ist nicht dein Ernst...oder?“ „Doch.“ „Aber warum?“ „Weil er das schlimmste Verbrechen, das ein Pirat begehen kann, verübt hat...“ Fragend schauten Ruffys große Augen den Älteren an, der ein wenig die Stirn runzelte. „Jetzt sag bloß nicht, dass du keine Ahnung hast, was das genau bedeutet“, flüsterte Ace unsicher und stöhnte anschließend genervt auf, als der Strohhut zustimmend nickte, „Stell dir mal das Allerschlimmste vor, das deine Kameraden dir antun könnten...“ „Meinst du zum Beispiel, wenn Sanji nicht mehr für mich kochen würde?“, hakte der Jüngere mit einem Hauch von Schock in der Stimme nach und sah erwartungsvoll zu seinem Bruder, der sich seufzend die rechte Hand vor den Kopf schlug. „Nein, so meinte ich das nicht...“ „Hm...“ Er kratzte sich angestrengt nachdenkend über die Lippen. „Er hat einen Kameraden umgebracht, Kleiner“, klärte Ace ihn mehr als deutlich auf und blickte ihn ernst an. Ruffy biss sich auf die Unterlippe und wusste nicht, was er darauf nun überhaupt erwidern konnte. Er fühlte sich irgendwie seltsam, wenn der Ältere solch ein finsteres Gesicht hatte. Er sah Ace am liebsten grinsend, weil er dann auch immer lächeln musste. Erneut baute sich eine unangenehme Stille zwischen den Brüdern auf und beide grübelten fieberhaft darüber nach, wie sie diese am besten durchbrechen sollten. Ruffy gähnte resignierend, schmiegte erneut seinen Kopf an die Brust der Feuerfaust und schloss die Augen. „Ace“, murmelte er schläfrig, während der Angesprochene seinen heißen Atem auf der Haut spürte, was ihm, wenn auch unfreiwillig, einen wohligen Schauer über den Rücken jagte, „Hast du Angst vor diesem Moment und...allem was danach kommt?“ Überrascht senkte der Angesprochene den Kopf und musterte den auf ihm Liegenden. „Warum fragst du mich das?“ „Einfach so...Es interessiert mich eben.“ Ace verschränkte vorsichtig die Arme hinter seinem Kopf, probierte dabei Ruffy so wenig wie möglich in seiner Lage zu stören und blickte nachdenklich an die Decke des Zeltes, bis er spitzbübisch grinsend erwiderte :„Natürlich nicht!“ „Ich wusste, dass du das sagen würdest“, murmelte Ruffy etwas unverständlich und legte seine Arme um seinen Bruder, der erneut wie auf Kommando errötete, „Bitte pass auf dich auf!“ Sanft streichelte der Kleinere über das kinnlange, schwarze Haar und krabbelte näher an das Gesicht des Älteren heran, sodass nur noch wenige Millimeter zwischen ihnen lagen und jeder den Atem des Anderen auf seiner Haut fühlte. Erneut spürte Ace wie sein Herz wild gegen seine Brust hämmerte, als Ruffy ihm tief in die Augen blickte. „Ich habe doch nur einen Bruder“, hauchte er gegen seine Lippen, bevor er sie mit den eigenen versiegelte. Obwohl ihn diese Reaktion des Jüngeren mehr als nur überraschte und auch sehr irritierte, genoss Ace diese Berührung mit jeder Faser seines Körpers. Er schloss die Augen, legte seine Arme um Ruffy und erwiderte diesen Kuss mit all seinen Emotionen für den Anderen. Dieser seufzte glücklich gegen die Lippen des Größeren, bevor er sich wieder von ihm löste und ihn lächelnd betrachtete. Zärtlich strich die Feuerfaust dem Strohhut über die Wange, während er ihn mit einem breiten Strahlen betrachtete. In diesem Augenblick brauchten sie keine Worte, um sich zu verstehen. Dieser Kuss hatte alle möglichen Fragen sofort im Keim erstickt. Nachdem sie sich in der Dunkelheit noch einige Zeit so angesehen hatten, schmiegte Ruffy sich wieder zaghaft an Aces Brust und malte hauchzart mit seine Finger über dessen Haut. „Seit wann hast du denn auch hier Sommersprossen?“ Der Kleinere ließ seine Hand ein paar Mal über die gemeinte Stelle wandern. Als er nach ein paar Minuten immer noch keine Antwort von dem Älteren erhalten hatte, sah Ruffy fragend zu seinem Bruder hinauf und erkannte daraufhin auch sofort, dass dieser bereits fest am Schlafen war. Schwach hob sich sein Brustkorb während des Atmen und ein leises Schnarchen drang aus seinem Mund. Ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Jüngeren ab und er streichelte über Aces pechschwarzes, kinnlanges Haar, ehe er ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen hauchte. „Schlaf gut“, murmelte er, legte sich hin und schloss glücklich lächelnd die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)