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1. FC Animexx

wenn Aiko und Yuki mal Fußball spielen...©2010
von

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der Profi-vertrag

Es war Winter,
 

der Nebel war kalt und feucht, und ein eisiger Wind wehte durch die Stadt. Wer mochte schon rausgehen wenn die Temperaturen draußen im Minusbereich lagen und man Zuhause es sich vor dem Kamin gemütlich machen konnte? Ein scheinbar ruhiger Tag. Scheinbar. Von oben, vogelperspektivisch gesehen, bildete sich vor einem Gebäude neben einem Fußballstadion eine Menschentraube. Es waren Reporter und Journalisten, die an einer Pressekonferrenz teilnahmen. Es gab einen Neuzugang.
 

Es war mitten in der Winterpause,als jede Fußballmannschaft Spieler verpflichtete, verhandelte bzw. verkaufte. Der Verein,von dem hier erzählt wird, war Dynamo Dresden und zu der Zeit stand die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz der 3. Liga und musste um den Klassenerhalt kämpfen.
 

Auch ein paar Spieler der Mannschaft waren anwesend, einer davon war ein Mittelstürmer mit hellblauen Haaren und roter Strähne, namens Yuki Tanaka, 21 Jahre alt, Halb-Hamburger, Halb-Japaner. Er war auf den Neuzugang gespannt. //Ist er männlich oder weiblich, ruhig-schüchtern oder temperamentvoll, aufrichtig oder niederträchtig?//, so viele Frage schwirrten durch Yukis Kopf. Dann öffnet sich die Tür, der Trainer, der Manager und der Neuzugang, der vorgestellt wurde, kamen rein.
 

Es war ein Mädchen, rothaarig, in Japan geboren. Sie trug den Namen Aiko und war 18 Jahre jung. Sie kam aus einer Jugendmannschaft der SpVgg Lindau.
 

Das Fußballpräsidium hatte beschlossen, auf Grund mangelnder Spielerinnen die Fußballfrauenmannschaft abzuschaffen. Gleichzeitig entstand eine neue Regel,so dass in jeder Fußballmannschaft mindestens eine Spielerin in der Stammformation stehen sollte. Diese sogenannte Gleichberechtigung wurde etabliert. Yukis Verein hatte zwar eine Spielerin im Kader, aber 2 Mädels wären sicherer, für den Fall, dass sich eine verletzte, oder sowas Ähnliches.
 

//Ein Mädchen also// dachte Yuki lächelnd //Wie mag sie denn so sein?//
 

Der Scout-bericht besagte, sie dribble ungern,und sie sei eher Passgeberin bzw. Freistoßspezialistin, denn sie wäre in ihrer Jugendmannschaft die beste Tor-vorlagen-geberin gewesen und die meisten Tore von ihr kam aus einem ruhenden Ball. Genau solche Spieler hätte die Mannschaft von Yuki eigentlich gebraucht, die Mannschaft hatte hinsichtlich der Hinrunde kein einziges Tore durch Standards geschafft.
 

Es herrschte ein Gewittersturm durch die Blitze der Fotoapparate, manche Fußballspieler vertrugen sowas nicht, sie durften nicht mal Sonnenbrille als Schutz tragen. Zum Glück war es bei Aiko nicht der Fall.
 

Nun war ihr Trikot zur Vorstellung bereit. Es stand oben der Name "Aiko" drauf. Normalerweise müsste ein Familienname auf dem Trikot stehen, bei ihr gab's einige Ausnahmen, zumal sie ja aus einem weit entfernten Land stammte.
 

Aiko hatte sich für die "24" als Trikotnummer entschieden. Yuki überlegte, was diese Zahl wohl für sie bedeutete. Noch wusste er ja nicht, dass Aikos Lieblingsbuchstabe ein "X" ist.
 

Und X ist ja der 24. Buchstabe des Alphabets...

das Trainingsspiel

Es war halb zehn in der Früh,
 

eine halbe Stunde später fand das Training statt. Die Spieler begaben sich in die Umkleidekabine, wobei die männlichen Spieler in die Kabine der Männer, sowie die weiblichen in die Frauenkabine gingen. Das verstand sich ja von selbst.
 

Der Verein hatte ja aktuell nur zwei Spielerinnen, das bedeutete ja, dass Aiko nur mit einer Kollegin in die Frauenkabine umzog. Diese ging auch sogleich zu ihr.
 

"Hi, ich gehe davon aus, dass du die Neue bist, stimmt's?", fragte sie lächelnd. Aiko nickte nur kurz, während sie ihr neues Trikot anprobieren mochte. "Hach, ich war hier immer allein, es dauert bei den Männern immer zu lange und ich musste immer warten, bis die Jungs mit dem Umziehen fertig sind", starrte sie kurz den Boden an, schaute dann aber wieder Aiko mit einem Lächeln an, "schön, dass es nicht mehr der Fall ist, seitdem du zu uns gekommen bist."
 

"Freut mich", antwortete Aiko draufhin. Die Spielerin war fertig mit Umziehen und saß neben Aiko, "übrigens, ich heiße Lara, Lara van Dijk. Ich komme aus Holland", meinte sie und gab ihr die Hand. "Ah, ich bin Aiko, ich wurde in Japan geboren"
 

"Wow, in Japan, das ist aber ganz schön weit", meinte sie. Die beiden hatten Spaß beim Reden, sodass sie nicht merkten, dass die Jungs schon fertig waren. Jemand klopft an die Tür und sagte, das Training beginne gleich.
 

"Na, das ist ja super, ihr seid ja exakt 22 Leute, was ja bedeutet, dass das Trainigsspiel mit "Elf-gegen-Elf" stattfinden kann", meinte der Co-trainer. Der Trainer war in seinerm Büro mit seinen Scouts und dem Manager beschäftigt. Schließlich war ja der Transfermarkt noch für eine Woche offen und der Verein brauchte sicherlich einige Verstärkungen.
 

Die Gruppen wurden gebildet, Aiko war leider weder mit Yuki noch mit Lara gemeinsam in einem Team. "So, die andere Gruppe darf nun Leibchen tragen", rief der Co-trainer und schmiss die Leibchen in die Runde. Er besprach dann die jeweilige Aufstellungen. Zuerst die Mannschaft von Yuki bzw. Lara, dann kam er zu Aikos Gruppe.
 

"So, ihr werdet mit einem 4-5-1 System spielen. Benni, Chris, Jakob, und Patrick, ihr bildet die Vierer-kette. Aiko, du wirst mit Willi die Doppel-Sechser bilden. Robert, Kai und Daniel, ihr arbeitet im Bereich Offensivabteilung und Yves, du bist der einzige Stürmer. Los geht's"
 

Die Spieler gingen nun auf ihre Plätze. Es gab noch vor dem Anpfiff ein paar taktische Besprechungen. So ging Willi zu Aiko und sagte: "Hallöchen, Süße, freue mich mit Dir die Sechser zu spielen", er reichte ihr die Hand, "Okay, wenn unser Gegner im Ballbesitz ist, ist deine Aufgabe, den Mann mit dem blauen Haare und der roten Strähne zu decken." Gemeint war Yuki, "Ich kümmere mich dann um die anderen. Ist's okay?"
 

Aiko nickte und schaute Yuki an, wie er auf seinem Platz die Dehnübungen machte. Als er dann einen Blick auf sie warf, schaute sie sofort weg und wurde leicht rot. "Ist was?", fragte Willi sie dann. "Nein, ist schon okay", antwortete Aiko darauf.
 

Die Mannschaft von Yuki durfte anstossen. Das bedeutete, Aikos Gegner war im Ballbesitz. Sie musste sofort Yuki decken. Aber immer wenn er in der Nähe von ihr war, wurde ihr Gesicht rot und heiß. Sie fühlte sich wie gelähmt. Deshalb kamen die meiste Angriffe über Yuki, weil er nicht wirklich angegriffen wurde. Einmal war er sogar erfolgreich und schoss für seine Mannschaft ein Tor. Es würde also, wenn es ein echtes Spiel wäre, 1-0 für Yukis Mannschaft stehen. "Was ist los?", meinte Willi.
 

Den Kollegen von Aiko und dem Co-Trainer gefiel das natürlich nicht. Aber Lara hatte nach langem Nachdenken kapiert, was passiert war.
 

Als zur Pause gepfiffen wurde, ging sie dann zum Co-Trainer und meinte, Aiko solle mal eine andere Position besetzen. Dieser bestätigte und ging zu Aiko: "Fräulein, du bist jetzt im rechten Mittelfeld und sollst den Stürmer mit deinen Flanken füttern."
 

Etwas erleichtert fühlte sich Aiko diesmal und im 2. Durchgang spielte sie etwas sicherer, denn diesmal musste sie Yuki nicht mehr decken. Nach etwa einer Viertelstunde kam sie auch zu einem Angriff nach einem schönen Doppelpass. Aiko war nun rechts durch und konnte in aller Ruhe hereinflanken. Da stand der Stürmer Yves goldrichtig und kickte den Ball zum Ausgleich ins Netz. 1-1!
 

"Yeah! So muss das sein, Mädels.", meinte Willi dann. Auch der Stürmer kam zu Aiko, um sich bei ihr für die tolle Flanke zu bedanken.
 

Kurz vor Schluss bekam die Mannschaft von Aiko sogar einen Freistoß zugesprochen, nachdem ihr Kollege vor der Strafraumgrenze gefoult worden war. Der Co-Trainer forderte sie dann den Freistoß auszuführen, um zu zeigen,dass der Scoutbericht stimmte, dass Aiko Spezialist in dem Bereich sei. Aiko könnte also das Spiel drehen.
 

Der Torwart des Gegners schrie laut, 5 Leute sollten eine Mauer bilden. Da war auch Yuki dabei und Aiko fühlte schon wieder diese Lähmung. Auch Angst, dass sie ihm noch ins Gesicht schiessen könnte, hatte sie sehr wohl. Sie zögerte, bis ihr Kollege ungeduldig wurde: "Worauf wartest du, Mädel, hau das Ding einfach drauf!"
 

Sie hörte vor Aufregung ihren Kollege nicht und entschied sich für eine Flanke zum Strafraum. Der Ball wurde dann von einem Verteidiger geklärt und der Pfiff ertönte, es war Schluss mit Trainigsspiel.
 

Während der Co-trainer dazu über ging das Spiel zu analysieren, ging Lara zu Aiko, und fragte, weshalb sie so bei Yukis Dasein reagierte. "Weißt du was, Lara?", meinte Aiko etwas zögerlich, "ich weiß es auch nicht." Sie kratzte sich am Kopf und schaute den Boden an, "es ist so, sobald er sich mir annähert, fängt mein Herz an wie verrückt zu klopfen."
 

Lara fing an ganz leise zu lachen: "Aha, solch eine Ausstrahlung hat er also."
 

Dann griff Aiko ihren Arm und flüsterte ihr zu: "Bitte, sag das nicht weiter."
 

"Keine Sorge! Es bleibt unter uns", zwinkerte Lara ihr zu.
 

"Vielen lieben Dank", lächelte Aiko.
 

"Ah, kein Problem", meinte Lara, "Willst du was trinken?"

das U21-Länderspiel

Eine Woche verging,
 

und in wenigen Tagen sollte nun die lang ersehnte Rückrunde der Fußballliga beginnen.

"Und nun werden wir mal ein bisschen Fußballtennis spielen," meinte der Trainer gutgelaunt. Der "echte" Trainer durfte nun das Training leiten, nachdem er sich ja damals zusammen mit seinen Kollegen mit der Personalpolitik seiner Mannschaft beschäftigt hatte. Aiko & Co. waren jetzt wieder auf dem Trainingsplatz. "Der Zweck dieses Spiels ist es, die Passgenauigkeit und das hohe Direktspiel zu verbessern. Die Regeln sind die gleichen wie beim Tennis, nur, dass ihr anstatt mit einem Tennisschläger mit euren Füßen und Köpfen spielt", sagte der Trainer, während er die Bälle verteilte.

"Na, Klasse, das bedeutet ja, dass wir dann anstatt Tennis-Arm eher Tennis-Bein kriegen, oder was?", lachte Willy scherzhaft.

"So, dann bildet ihr mal eine 4er Gruppe und spielt mal 2 gegen 2, als Netze dienen die Tische aus der Schule. Ich hab um Erlaubnis gebeten sie zu nutzen, seid also bitte vorsichtig damit, nicht dass wir Ärger von der Schule kriegen"

Erfreulicherweise durfte Aiko mit Lara spielen, ihrem 'Kabinenkumpel' sozusagen. "Na dann zeigen wir ihnen mal, was die Frauen können, nicht wahr?", scherzte Lara. Aiko nickte kurz und ging zu ihr aufs Spielfeld. Ihre Gegner ließen sie anfangen. "Ladys first", meinten die Männer als Ausrede. "Na dann mach du mal den Aufschlag", sagte Lara und gab Aiko den Ball. Aiko trat den Ball bis nach hinten und die Männer hatten etwas Mühe den Ball abzufangen, da der Ball gedreht war, kein Wunder, schließlich war Aiko ja auch Freistoßspezialistin, da war der "Effet" ja ihr zweiter Vorname. Der Ball prallte ab und Lara schoss dann zurück, leider zu weit, sodass der Ball ins Aus ging.

"Hey, wie wollen wir überhaupt spielen? Mit dem 15-30-40-Punkte-System wie beim Tennis, oder ganz normal 0-1-2?", meinte plötzlich einer der Jungen, während der andere den Ball holte. "Keine Ahnung, wie ihr wollt", antwortete Lara daraufhin.
 

Die Jungs schienen Spaß zu haben. Aiko hingegen nicht unbedingt. Denn ihr Schwarm Yuki war an dem Tag nicht erschienen. Er war zum Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft gerufen worden und trainierte dort mit den Anderen. Für "Unter 21" sollte diese U21 stehen. Am nächsten Tag sollte die U21-Deutschland ein Freundschaftsspiel gegen die U21-Tschechien in Leipzig bestreiten. Und Leipzig ist nicht weit von Dresden, wo Aiko & Co. gerade waren.
 

Dennoch absolvierte Aiko das Training gemäß den Worten des Trainers.

"So, Jungs, das habt ihr ja prima gemacht, wir machen dann mal eine halbe Stunde Pause, dann gehts weiter mit dem individuellen Training", schrie der Trainer und hob seine Hand, als sei dies der Abpfiff. Die Spieler stürmten dann zur Reserve-bank zu den Wasserflaschen, als ob sie im Krieg ums Überleben wären. "Nicht so eilig, da ist genug Wasser für uns alle", meinte Yves. Willy fügte noch einen Satz hinzu: "Nu, und selbst wenn, dann gibts ja noch die Elbe da. Da könnt ihr solange Wasser trinken, bis ihr wie Gymnastikbälle ausseht"
 

Das Trainingsspiel verlief ganz ruhig und normal. Die beiden Mädchen begaben sich nun in die Umkleidekabine. Aiko saß für eine Sekunde ganz still nach unten schauend. Lara hatte natürlich sofort erkannt, was geschehen war. Sie zog sich schnell um und saß dann neben ihr. "Weißt du was, wollen wir nicht für dieses Wochenende, also morgen, mal nach Leipzig fahren? Ich wollt sowieso meine Bekannten dort besuchen." Als Aiko das zuhören bekam, schaute sie sofort hoch mit strahlende Augen. Sie bedankte sich bei ihr und umarmte sie so doll, sodass Lara keine Luft mehr bekam.
 

Der Zug kam etwas zu früh, weshalb die beiden los-eilen mussten, damit sie noch den Zug kriegten. Lara hatte einen Wochenendticket besorgt, was bedeutete, dass man mit bis zu 5 Personen zusammenfahren durfte. Sie waren zwar zu Zweit und hätten noch 3 Personen mitnehmen können und die Kosten hätten sich nicht geändert, aber letztendlich ist der Preis für Lara zweitrangig, denn sie wollte im Grunde genommen nur Aiko glücklich machen. Das mit dem Bekannte besuchen war nur eine Lüge.
 

Das Spiel fing erst spät abends an und beim Abpfiff des Spiels würde es keinen Zug mehr geben, der sie nach Hause bringen würde. Deshalb machten sie sich sofort nach der Ankunft in Leipzig auf die Suche nach einer Jugendherberge für eine Nacht. Das Stadion lag nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt, also Zeit genug, um in ein Restaurant zu gehen und dort erst mal zu essen.

Anschließend machten sie sich auch schon auf in Richtung Stadion. Als sie dann ca. eine halbe vor Spielbeginn am Stadion ankamen, sahen sie schon die ganzen Menschenmassen, die auch ins Stadion wollten. Das Zentralstadion war die aktuelle Spielstätte des FC Sachsen Leipzig. Dieser Verein spielte derzeit in

der Oberliga, dort wo Dynamo Dresdens 2. Mannschaft auch spielte. Aiko wurde als Neuzugang in die 2. Mannschaft vorerst beordert, das bedeutete ja, dass sie irgendwann mal gegen diese Mannschaft spielen würde.
 

Wenn es sich um ein A-Nationalspiel handeln würde, würden sie auf Grund des ausverkauften Stadions keinen Platz mehr kriegen. Dafür musste man immer früh vorbestellen, aber es war ja nur ein U21-Länderspiel, somit konnten sie auch vor dem Stadion die Eintrittskarten besorgen. "Wo willst du denn sitzen?", fragte Lara dann vor der Kasse. "Mir egal", antwortete Aiko, "hauptsache ich kann das Spiel gut sehen."

"Das heißt, du willst in den Tribühnenbereich. Von dort aus kann man das Spiel am besten anschauen. Aber klar ist, dass es dort auch am teuersten ist." erklärte Lara und trotzdem wählten sie dann die Tribühnenplätze, und zwar ganz vorne unten. Ein Fußballer hatte im Grunde genommen keinerlei finanziellen Probleme, also war ihnen letztendlich egal, wie viel ein Ticket kostete.

Das Spiel fing aus technischen Gründen etwa 15 Minuten später an, und Yuki saß zunächst auf der Bank. Die Tschechen spielten munter drauf los und ein starkes Pressing der Tschechen in der Anfangsphase ließ die Deutschen nicht aus der eigenen Hälfte raus kommen. In der 20. Minute war es soweit, die deutsche Abwehr hatte nicht aufgepasst und ließ einen tschechischen Stürmer die Flanke abnehmen, der aus kurzer Distanz dann ohne Mühe einschieben konnte. Es steht 1-0 für Tschechien. Aber das schien Aiko nicht groß zu interessieren. Immer wieder schaute sie die deutsche Bank an, anstatt das Spiel. Es war Halbzeitpause, es würde sicherlich einiges zu besprechen geben bei der deutschen Mannschaft. Die Spieler gingen schnell in die Katakomben, sodass Yuki nicht mal gemerkt hatte, dass er gerade an Aiko vorbei gelaufen war. Aiko war natürlich etwas enttäuscht, dennoch hatte sie ein wenig Verständnis dafür und hoffte, dass er dann in der zweiten Halbzeit eingewechselt würde. Da es sich um ein Freundschaftsspiel handelte, durften die beide Mannschaften höchstens 5 Spieler einwechseln, bei einem Pflichtspiel durfte man nur höchstens 3 Spieler einwechseln. Die beiden Mannschaften taten dies und ließen ihre eigene Mannschaft neu würfeln, dennoch saß Yuki weiter auf der Bank. Die Deutschen hatten nur 3 Einwechslungen durchgeführt, also war es noch möglich innerhalb der zweiten Halbzeit ein paar Spieler einzuwechseln.

Ein tschechischer Mittelfeldspieler war nach einem schönen Pass von außen in einer guten Schussposition und probierte es einfach direkt drauf. Der Ball flog so stark gedreht, dass der deutsche Torwart sich nur noch vergeblich strecken und zuschauen konnte, wie der Ball ins Netz flog. 2-0 für Tschechien, das sah für die Deutschen gar nicht gut aus. Der Trainer war natürlich stocksauer und ging zur Bank und forderte nun Yuki, sich aufzuwärmen. Aiko stand auf und schaute zu, wie er am Rand des Spielfeldes mit seinem Kollege hin und herlief und sich dehnte. Jedoch hatte Yuki von Aikos Anwesenheit auf Grund seiner Konzentration, die er auf das Aufwärmen gerichtet hatte, immer noch nicht bemerkt. Nach knapp einer Stunde wurde Yuki für einen Abwehrspieler eingewechselt und somit spielten die Deutschen nun mit vollkommener Offensive

aber natürlich auch mit dem Risiko. Ab da beobachtete Aiko ihn nur noch, auch wenn er nicht mal am Ball war.

So kurz vor Schluss bekam Yuki den Ball und wollte sich im Strafraum durchsetzen. Er wurde zu Fall gebracht und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Aiko stand auf und fing an zu hüpfen. Jedoch gab es eine Tradition, dass der Gefoulte nicht schießen durfte. Das nahm sich Yuki zu Herzen und übergab den Ball seinem Kollege. Dieser legte sich den Ball zurecht. Aiko fand es etwas schade, dass Yuki nicht schoss. Sobald der Schiedsrichter den Ball freigab, nahm er langer Anlauf. Der tschechischer Torwart sprang in die falsche Richtung und der Ball flog ins Netz, 2-1 der Anschlusstreffer. Der Schütze eilte ins Tor, holte den Ball und rannte zurück bis zum Mittelkreis.

Aber auch der Elfmeter hatte am Ende nicht gereicht, pünktlich pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und die Spieler machten sich zum Trikot-Tausch bereit. Erst da sah Yuki die beiden Mädels und ging langsam zu ihnen. Aiko begann rot zu werden und ihr Herz wurde immer schneller und lauter. "Na ihr beiden", rief er den beiden dann zu. "Du warst gut", sagte Lara dann, "Schade, dass du nicht komplett durchspielen durftest, vielleicht wäre dann das Ergebnis ja anders."

"Naja, der Trainer entscheidet und ich habe es zu respektieren und akzeptieren", meinte er gelassen und schaute Aiko an. Sie schaute weg, weil es ihr dann doch zu peinlich wurde. "Und? Willst du mein Trikot haben?"

Als Aiko das gehört hatte, schaute sie ihn an und ihr war diesmal egal, wie ihr Gesicht aussah. Sie nickte lächelnd und nahm das Angebot an. Yuki zog sich dann das Trikot über den Kopf, er hatte noch nen Unterhemd an, sodass er trotz des Ausziehens des Trikots nicht nackt war, das wäre vor den beiden vielleicht doch zu peinlich geworden. Er gab Aiko dann das Trikot ganz langsam und gefühlvoll. Lara schaute zu und lächelte leicht.
 

Es war der Anfang.

das erste Spiel

Es war Sonnabend,
 

während Lara, Yuki und Co. ein Ligaspiel bestritten, das erste Spiel der Rückrunde, spielte Aiko bei der 2. Mannschaft von Dynamo Dresdens gegen die Leipziger. Laras und Yukis Mannschaft spielte eine Halbzeit früher als Aikos, weshalb die beiden reintheoritisch zu Aikos 2. Halbzeit kommen könnten, wenn sie fertig waren. Aiko durfte von Beginn an spielen. Die Mannschaft von Aiko dominierte das Spiel von Beginn an und hatte viele gute Möglichkeiten. In der 15. Minute stand der Stürmer nach einem Pass von ihr urplötzlich frei vor dem gegnerischen Torwart,

doch leider verstolpert er den Ball, sodass er nur den Torwart anschoss und der Ball ins Aus kullerte. Es gab eine Ecke, die aber Nichts einbrachte. Aiko war in der 22. Minute in einer guten Schussposition und versuchte ihr Glück. Der Ball krachte an die Latte und wieder mal Pech für die Dresdner Reservistin. Kurz vor der Pause landete der Ball im Tor der Leipziger, aber der Schiedrichter meinte, es wäre Abseits gewesen. Die Spieler von Dresden waren von dieser Entscheidung natürlich enttäuscht.

Dann war Pause. Die Spieler gingen in die Katakomben. Ein paar Wörtchen sprach der Trainer in der Umkleidekabine mit ihnen, die Rede jedoch war eher ruhig und gelassen, denn im Gegensatz zur 1. Mannschaft des Vereins stand die 2. Mannschaft in der Ligatabelle ziemlich gut. Der Trainer kam dann auch kurz zu Aiko und wollte ein kleines Gespräch führen. Er sagte: "Mach weiter so, Kleine, dann ist dein Aufstieg nur eine Frage der Zeit". Gemeint war, dass sie schon bald mit Lara und Yuki spielen könnte.

Sie musste leicht schmunzeln, als sie das zuhören bekam. Hochmotiviert ging sie als erste raus und sah dabei Lara und Yuki auf der Tribüne. Die beiden winkten ihr zu und Aiko wurde leicht rot und winkte den Beiden zurück.

//Jetzt bitte nicht ablenken lassen// dachte sie und rechtzeitig pfiff der Schiri die 2. Halbzeit an.

In der 50. Minute versuchte ein Stürmer von Aikos Mannschaft aufs Tor zu schießen und der Schuss wurde knapp außerhalb des Sechzehners abgeblockt. Der Schiri entschied auf Freistoß, weil angeblich Hand gespielt wurde. Die Mitspieler diskutierten kurz, wer diesen schießen sollte. Bis Eine auf die Idee kam: "Hey, wie wär's mit unserem Neuling? Lasst sie es mal probieren." Aiko bekam das Vertrauen von ihre Mitspielern und durfte schießen. Sie nahm Anlauf und schoss den Ball über die Mauer und ins linke Eck, unhaltbar für den gegnerischen Torwart, es stand 1:0 für die Dresdner. Lara und Yuki standen auf und applaudierten. Aiko wurde dann von ihren Kollege bejubellt und umarmt, als ob sie schon länger bei ihnen gespielt hatte. In der 89. Minute bekamen die Leipziger einen Freistoß halbrechts zugesprochen. Die Leipziger wollten es riskieren und warfen fast alles nach vorne, um den Ausgleich zu schaffen. Aiko hatte so ein komisches Gefühl, dass sie angesprochen wurde, sie solle zum Tor laufen. Ohne nachzudenken rannte sie ins Tor, als der Freistoß ausgeführt wurde. Die lange Flanke kam zu dem Stürmer, der frei zum Schuss war. Der Torwart von Dresden war schon geschlagen, aber Aiko stand richtig und klärte den Ball noch vor der Linie. Somit hatte sie den Ausgleich verhindert, noch besser es lief im Anschluss ein Konter von Dresden über links, der am Ende mit einem sehenswerten Tor belohnt wurde. Nach dem Klären von Aiko standen plötzlich 3 Dresdner gegen 2 Leipziger, die Dresdner behielten die Nerven und passten genau zu dem freien Mann, der nur noch einschieben musste.

Nun stand's 2:0 für Aikos Mannschaft und Aiko selbst fühlte sich erleichtert und wollte sich bedanken, wer auch immer ihr irgendwie gesagt hatte, dass sie ins Tor musste.

Es gab keine Nachspielzeit und pünktlich pfiff der Schiri das Spiel ab.

Spieler, oder besser gesagt, Spielerin des Tages war eindeutig Aiko, weil sie an 2 Toren beteiligt gewesen war und auch insgesamt sehr bemüht war.

Sofort ging sie zu Lara und Yuki, und die beiden beglückwünschten sie zum Sieg. Yuki ging danach raus, ohne Aiko Tschüss zu sagen. Aiko schüttelte den Kopf: //Herrje, was ist das denn für einer?// Laras Mannschaft hatte davor mit 1:3 verloren und somit wurde die Lage immer schwieriger in Sachen Klassenerhalt. Vielleicht lag's daran, dass Yuki sich diesmal so benahm, dachte Aiko. Lara wollte etwas loswerden und sagte Aiko: "Weißt du noch die Szene, als du ins Tor gelaufen bist?" Aiko nickte. "Davor hatte Yuki mir leise gesagt, dass du ins Tor müsstest", meinte Lara, "weil er sah, dass der Gegner in der Überzahl war und mit Sicherheit sofort aufs Tor zielen wollte. Ich hätte nie gedacht, dass du tatsächlich zum Tor gerannt wärest, so als ob du uns auf telepatischem Wege hören kannst" lachte sie.

Nun war es für Aiko klar, Yuki war es gewesen, dass sie sich angesprochen fühlte.

Vielleicht lag's daran, dass er schnell aus der Stadion gegangen war. Vielleicht wusste er schon längst, was kommen würde, wenn er geblieben wäre...

Déjà-vu

3 Wochen vergingen,
 

Aiko hatte 3 Spiele mit der 2. Mannschaft hinter sich, einmal war es ein 1:1 gegen einen Aufstiegskandidat in Magdeburg, einmal ein 3:1 Heimsieg gegen Babelsberg und ein ganz lockerer 0:5 Sieg in Darmstadt, wo Aiko sogar einen Hattrick erzielt hatte. Das bedeutete, dass sie innerhalb eines Spiels 3 Tore geschossen hat. Zweimal durch Freistöße und einmal aus dem Spiel heraus.

Yuki und Lara dagegen mussten nach 2 Niederlagen und einem Unentschieden noch mehr ackern und sich noch mehr Sorgen um Klassenerhlat machen, denn seit dem Rückspiel stand die Mannschaft auf dem letzten Platz der Liga.

Der Co-trainer der 1. Mannschaft hatte alle 3 Spiele von Aiko gesehen und sprach daraufhin mit dem Trainer der 2. Mannschaft. Nach allen Analysen war er fest davon überzeugt, dass Aikos Aufstieg nichts mehr im Wege stehen würde. Im Training durfte Aiko nun das zu hören bekommen und ihre Reaktion war genau so, als ob sie die Champions-League gewonnen hätte.

Das nächste Spiel wäre aber ein Pokalspielknaller am Dienstag gegen einen Erstligisten in Frankfurt. Das hieß, dass der Sieg nur ein Traum wäre, dennoch wäre es eine Erfahrung wert für Aiko, so ein Spiel zu bestreiten. Sie war so aufgeregt, dass sie erst spät schlafen konnte und an dem Tag an dem das Spiel stattfand, früh aufwachte, sodass sie richtig müde war. Ein Glück, dass die Busfahrt nach Frankfurt recht lange war, sodass sie im Bus ganz vorne neben Lara weiterschlafen konnte und Lara musste sie immer wieder beruhigen. Yuki saß ganz hinten, sodass die beiden keine Chance hatten, sich Blickkontakte zu verschaffen, erst Recht nicht, wenn Aiko sogar am Fenster saß. Aiko hatte Lara gebeten, sich möglichst von ihm fernzuhalten, weil sie sich sonst weiter aufregen würde, und man mochte sowieso keine müden Fußballer auf dem Feld sehen.
 

Das Spiel begann und es sah nicht nach dem Klassenunterschied aus. Die Dresdner hatten ganz gute Chancen, einmal nach einer Ecke von Aiko köpfte ein vorgerückte Verteidiger knapp über das Tor. Lara kam dann mit einem feinem Dribbling am Strafraum des Frankfurters an. Sie legte zurück auf Yuki, der den Ball annahm aber das Leder versprang. Beim Fußball war es immer so, wenn eine Mannschaft ihre Chance nicht nutzte, so wurde sie eiskalt bestraft. In der Schlussphase schossen die Frankfurter tatsächlich das Tor, nachdem die Abwehr der Dresdner einmal nicht aufgepasst hatte. Es lief die Nachspielzeit, nach einem mustergultigen Konter und wunderschöne Zuckerpass standen plötzlich Aiko und Yuki ganz alleine vor dem Frankfurter-tor. Yuki schrie: "Gib rüber! Gib rüber!". Aiko hatte ihn zwar gehört, aber sie wollte es doch lieber alleine versuchen, sie jedoch schoss den gegnerischen Torwart an und der Ball kullerte ins Aus. Yuki konnte es nicht glauben und fasste sich an den Kopf, er wäre frei vor dem leeren Tor gewesen, wenn Aiko abgespielt hätte. Der Schiri pfiff dann ab, und das Spiel ging dann leider für die Dresdner verloren. Yuki ging zu Aiko und fasste sie an beiden Schulter: "Bist du blind? bist du taub? Wieso hast du nicht abgespielt?", meinte er. Aiko wollte etwas sagen, aber irgendwie wollte ihr Mund nicht aufmachen. Yuki machte dann weiter: "Mädel, dann mach die Augen auf! Wach auf! Wach auf!"
 

Plötzlich öffnete sie ihre Augen und sie wurde von Yuki aufgeweckt. "Wie, was?", fragte Aiko irritiert in noch halbwachen Zustand. "Wach auf, Mädel, wir sind schon da.", meinte er. "Wie, wir sind schon da?", Aiko wurde sofort rot und Yuki liess sie dann los und ging weg. Sie schaute sich um und stellte fest, dass sie noch im Bus saß. Das verlorene Spiel war doch nur ein Traum. Lara war schon längst ausgestiegen und Yuki kam zu ihr. "So, sie ist auf", zeigte er zum Bus und ging mit seinen Kollegen ins Hotel. Aiko stieg eilig aus und ging zur Lara. "Wie kannst du nur???", sagte sie dann wütend, "ich habe dich doch gebeten, ihn fernzuhalten."

Lara zuckte mit den Schultern: "Was kann ich dafür? Ich habe dich mit allen Mitteln versucht, aufzuwecken, aber du warst wirklich im Tiefschlaf. Und wer wollte dauerhaft im Bus bleiben? Also habe ich einfach das Verbot gelockert."

Aiko schmorte und war natürlich für kürzere Zeit empört. Aber danach ging's wieder. "Was hast du denn geträumt, dass du so tief geschlafen hast?", fragte Lara dann neugierig. Sie antwortete: "Naja, weiß nicht, es ist so komisch, aber auch kein Alptraum, oder doch?" Lara konnte im Voraus ahnen, wovon sie gerade geträumt hatte, schmunzelte ein wenig und sagte dann, "Okay, ist jetzt nicht wichtig. Freue dich lieber auf das Spiel". Aiko nickte und die beide gingen dann als letzte ins Hotel.
 

Nach dem Abendessen und Abschlusstraining war es dann soweit. Das Spiel fing diesmal wirklich an. Zunächst saß Aiko auf der Bank und versuchte, sich immer wieder zu kneifen. Es tat zwar weh, aber immerhin wusste Aiko nun, dass es diesmal kein Traum war. Der Spielverlauf sah jetzt anders aus. Schon nach 5 Minuten gingen die Frankfurter in Führung und in der 8 Minuten bauten sie sogar die Führung beinahe aus, der Ball verfehlte Gott sei Dank sein Ziel. 2 Minuten später ging der Ball ins Tor nach einer schönen Kombination der Frankfurter. Der Schiri meinte aber, dass der Ball vor der Flanke schon im Aus war, sodass das Tor nicht gegeben wurde. Die Frankfurter liessen sich das natürlich nicht gefallen und ein Spieler bekam sogar wegen Meckerns die Gelbe Karte. In der 15. Minute schoss der Frankfurter Stürmer den Pfosten an, wieder mal Glück für die Dresdner. Noch mehr Glück hatte die Dresdner nicht, denn in der 22. Minute gab es ein Handspiel im Strafraum und es hätte Elfmeter für die Frankfurter geben sollen. Es gefiel dem Trainer nicht, was die Jungs auf dem Feld machten. Er ging zur Bank und sagte Aiko, sie solle sich schon mal aufwärmen. Ihr Herz fing an, schneller zu schlagen, vielleicht gelang ihr Debüt doch noch. Sie hatte am Anfang gedacht, dass sie bis zum Ende auf der Bank sitzen würde. Ohne zu zögern ging sie zum Spielfeldrand und beobachtete das Spiel, während sich mit ihr 2 weitere Kollegen aufwärmten.
 

Der Schiri pfiff zur Halbzeit, es stand 1:0 für den Gegner und die Spieler gingen sofort in die Katakomben. Die Rede vom Trainer war diesmal viel Ernsthafter, als von dem Trainer der 2. Mannschaft, stellte Aiko fest. Mit ihrem alten Trainer war die Atmosphäre noch ganz locker, aber nicht in dieser Mannschaft. Die 2. Halbzeit begann, Aiko wurde eingewechselt und durfte ihr Debüt feiern. In der 52. Minute bekamen die Dresdner eine Ecke zugesprochen. Die Spieler meinten, Aiko sollte die Ecke ausführen, weil sie ja Flankenspezialist sei. Gesagt, getan, sie ging zur Ecke und führte sie aus. Der vorgerückte Verteidiger hatte den Ball wohl nicht erwischt und köpfte diesen über das Tor. Aiko blieb stehen //Warte kurz, da war was// dachte sie, sie musste aber sofort zurücklaufen, da sie im Abseits stand. In der 79. Minute kam Lara dann mit einem feinen Dribbling am Strafraum des Frankfurters an. Sie legte zurück auf Yuki, der den Ball annahm und dem das Leder aber versprang. Aiko schaute das ganze an und geriet ins Grübeln //Moment mal, das kommt mir irgendwie so bekannt vor//

Es lief die Nachspielzeit, nach einem mustergültigen Konter und wunderschönen Zuckerpass standen plötzlich Aiko und Yuki ganz alleine vor dem Frankfurter-tor. Die Zuschauer von Dresden waren aufgestanden. Yuki schrie: "Gib rüber! Gib rüber!". Aiko schaute zu ihm rüber und machte dabei ganz große Augen. Jetzt wurde es ihr klar. Die ganzen Ereignisse hatte sie schon im Traum gesehen, als sie im Bus geschlafen hatte. Diesmal gab sie den Ball rüber zur Yuki und er schob dann den Ball ins leere Tor rein. Ausgleich! Jubel brach aus und die Dresdner liefen sofort zur Yuki und umarmte ihn, außer Aiko. Sie schaute nach unten und konnte es immer noch nicht fassen. Was war los? Wer hat den Traum erfunden? War alles geplant?

Plötzlich stand Yuki vor ihr und Aiko war etwas geschockt, als sie ihn anschaute. "Danke, dass du auf mich gehört hast. Das war ein Superpass von dir", meinte er und umarmte sie. Aiko wurde rot und ihr Herz schlug wie ein Maschinengewehr. Als er sie dann aus der Umarmung entließ und zurück lief, blieb Aiko wieder für einen Momente stehen. Sie konnte weder lachen noch weinen, denn sie fragte sich, was das gewesen sein sollte. Was ist jetzt Traum und was ist real?

Der Schiri pfiff die 2. Halbzeit ab und es stand 1:1. Da es sich um ein Pokalspiel handelte, musste ein Sieger her. Es ging also in die Verlängerung, ohne das etwas passierte. Also sollte der Sieger durch das Elfmeterschießen bestimmt werden, das sogenannte Lotto-spiel für einen Fußballer. Der Torwart von Dresden hieß Alexander, auch Alex genannt, und hatte im Training Elfmeter trainiert. Also sollte die Wahrscheinlichkeit, dass er paar Bälle hielt, hoch sein. Der Trainer sagte den Schützen Bescheid, Yuki durfte anfangen, danach Lara und Aiko durfte die 4. sein.

Der Gegner fing an. Der erste Schütze traf sicher ins rechte Eck, Alex hatte die Ecke geahnt, aber der Schuss war zu platziert. 2:1. Yuki war dran, er schoss das Leder eiskalt ins obere linke Eck rein, keine Chance für den gegnerischen Torwart. Es stand nun 2:2. Der Gegner war am Zug, diesmal war der Schuss nicht so stark, sodass Alex den Ball abwehren konnte. Es blieb beim 2:2. Lara durfte schießen, der Torwart war zwar richtig gesprungen und hatte den Ball auch berührt, aber er ging trotzdem rein, Glück gehabt. Die Dresdner waren jetzt im Vorteil und es stand 2:3 aus Sicht der Frankfurter. Die ließen sich aber nicht davon beirren und machte den 3. Elfer rein. 3:3 Wieder Gleichstand, aber die Dresdner könnten wieder führen, wenn der 4. reinginge und er ging rein. Der Torwart war in die falsche Richtung gesprungen. Also 3:4. Die Frankfurter waren wieder dran, der Schütze wollte diesmal bolzen und der Ball knallte an die Latte, Pech, der Schütze sank auf den Boden und konnte es nicht fassen. Alex sprang vor Freude auf und konnte selber nicht fassen, denn sollte Aiko nun als 4. Schützin treffen, dann hätten die Dresdner das Spiel gewonnen. So ging er zu Aiko mit den Worten: "Ey, wenn du das Ding reinmachst, dann schwöre ich, ich werde deine Schuhe küssen, ja, sogar deine Socken und Schienbeine auch". Aiko machte ein komisches Gesicht und lachte gleichzeitig, denn sie konnte sich das gar nicht vorstellen, wie ekelhaft das aussehen würde. Sie schaute noch Lara an, "du schaffst es", meinte sie. Aikos Blick wanderte dann vorsichtig zur Yuki. Er hob nur sein Daumen hoch. Sie lächelte und drehte sich zum Ball, legte diesen auf den Punkt und machte einige Schritte nach hinten. Wenn der nicht reinginge, mussten die Jungs weitere Elfer schießen und aufs Glück warten. Der Schiri

hatte gepfiffen, der Elfer war freigegeben. Aiko lief an und der gegnerische Torwart sprang schon mal in eine Richtung. Aber Aiko machte es ganz geschickt und lüpfte den Ball in die Mitte, denn sie wusste, der Torwart war zu nervös gewesen.

Genau wie bei Yuki liefen viele auf Aiko zu und es hatte sich eine Traube gebildet. Tatsächlich ging Alex auch zu ihr, zog ihre ganzen Fuß-assecoires aus und küsste sie wie blöde. Alle lachten sich natürlich kaputt. Der Co-Trainer gab sogar an: "Na? Wem habt ihr denn das zu verdanken? Ich habe sie hier hergeholt", es antwortete keiner, denn die Euphorie war einfach zu groß. Aiko war zwar barfuß, aber auf dem grünen nasse Rasen fühlte sie sich eigentlich ganz gut. Sie ging zur Lara und erzählte ihr die Ereignisse ihres Traumes während der Busfahrt.

Ligadebüt

Es war ein Freitag,

am nächsten Tag bestritt Dresden ein Ligaspiel zu Hause gegen die 2. Mannschaft aus Bremen. Auf dem Trainingsgelände fand gerade ein Abschlusstraining in Anwesendheit von Aiko statt. Der Trainer kam aus dem Vereinsgebäude und pfiff so laut, dass alle Anwesenden taub wurden. Er rief die Mannschaft zu einer Besprechung. Es bildete sich ein Kreis und der Trainer stellte sich in dessen Mitte. "So Herrschaften, ab morgen heißt es wirklich nur noch 'siegen oder fliegen'. Denn sonst können wir die 3. Liga schon mal abhaken und müssen uns dann mit der Regionalliga befassen und das wollen wir ja mit aller Kraft verhindern", meinte er mit ernstem Blick. Aiko stand neben Lara und hörte dem Trainer zu, von wo aus ihr Blick ab und zu mal zu Yuki schweifte. Er stand sozusagen gegenüber der beiden Mädels. "Wir haben noch 10 Spiele vor uns und 13 Punkte Rückstand zum rettende Ufer, das bedeutet, wir brauchen mindestens 4 Siege und ein Unentschieden, und natürlich auch Unterstützung von unserem Kellerrivalen, dass sie nicht punkten. Das wird schwierig werden, aber es ist immer noch machbar. Also nun zur Aufstellung für morgen", er nahm den Zettel raus und sagte, wer am nächsten Tag von Anfang an spielen würde bzw. wer auf der Bank sitzen solle. Aiko war überrascht, als der Trainer ihren Name erwähnte. Sie durfte das Spiel von Anfang an spielen. Laras Reaktion war ein Daumenhoch: "Super, meine Kleine. Deine Arbeit musste einfach belohnt werden."

Sogar Yuki auf der anderen Seite musste leicht schmunzeln und Alex, der Torwart, meinte ganz leise "Unsere Pokal-heldin darf spielen, yay!"

"Bitte um Ruhe!" meinte dann der Trainer, "also morgen treffen wir uns wieder hier um 10 und fahren dann gemeinsam mit dem Bus ins Stadion, also Herrschaften, Feierabend."
 

Aiko und Lara gingen in die Umkleidekabine der Mädchen. Nachdem Aiko fertig mit Duschen und Umziehen war, stand Lara auf. Es gab nur einen Duschraum, weshalb eine von beiden warten musste. "Meinen Glückwunsch!", sagte Lara nochmal, "aber denk dran, dass 90 Minuten lang auf dem Platz zu stehen bedeutet, dass es anstregend wird. Es erfordert mächtig Ausdauer." Aiko nickte, während sie zuhörte. "Es ist nämlich nicht wie bei deiner 2. Mannschaft, hier musst du wirklich um jeden Ball kämpfen, Räume zumachen, jedes mal anspielbar sein, Anspielstationen suchen, etc." Dann saß Lara neben Aiko und fasste sie an den Schultern, "aber du wirst es schon schaffen, ich glaub an dich."

"Ahja, ich wollte dir noch was sagen", meinte Lara, bevor sie den Duschraum betrat, "wenn du es schaffst, bitte versuche dich nur auf dich und Fußball zu konzentrieren." Damit war wohl Yuki gemeint. "Denn im Pokalspiel hatte ich den Eindruck, dass du zu oft zu Yuki schaust, bzw. viele Pässe von dir waren an ihn gerichtet." Aiko nickte und wurde dabei leicht rot, als der Name genannt wurde. "Wenn's geht, betrachte Yuki einfach als normalen Fußballspieler. Du musst als Ballverteilerin auch gut Bälle verteilen, das heißt aber nicht, dass du jetzt Yuki nicht mehr anspielen sollst, sondern einfach schaust, wer besser anspielbar ist, oder ob du selber in Schussposition bist, usw.Tu das bitte für die Mannschaft, es ist nicht böse gemeint von mir." Aiko schmunzelte leicht, als ob sie so eine Aussage sie böse meinen würde.
 

Der Freitag war auch schon zu Ende. Das Wetter war angenehm und die Sonnen schien. Das Stadion war nicht ausverkauft, aber Stimmung war da. Die Fans aus Dresden unterstützten die Mannschaft kräftig mit dem Plakat "Wir wollen euch kämpfen sehen." Die 2. Mannschaft aus Bremen war das Mittelmaß der Liga, es gab also für sie weder etwas zu gewinnen noch was zu verlieren. Der auffälligste Spieler der Mannschaft hieß Ordo Namsnilk, denn er war berühmt für seinen Schauspieleinlagen und Schwalben. Kein Wunder also, dass er auch viele gelbe Karten gesammelt hatte. Dennoch sorgte er immer für umstrittene Szenen.
 

Die Spieler kamen aufs Feld. Aiko wurde wie erwartet als Ballverteilerin aufgestellt, Yuki bildete mit Yves das Sturmduo, Lara spielte links als Flankengeberin, bzw. Flügelflitzerin.

Aiko schaute sich noch vor dem Anstoßpfiff um und sah einen Mann mit Sonnenbrille, der auch Aiko anschaute, //was wollte er von mir?// dachte sie und bemerkte nicht, dass Lara vor ihr stand, die einfach nur reden wollten, "ist was?", fragte Lara dann. "Ah, nein, schon okay", meinte Aiko dann.

Nachdem die beide Kapitäne ihre Wappen ausgetauscht hatten und entschieden worden war, welche Mannschaft anfing, ging das Spiel auch schon los. Dresden durfte anstoßen. Kaum hatte das Spiel angefangen, schon hatte Dresden die erste Chance des Spiels in der 2. Minute, als Laras Flanke von links auf Yves kam, der den Ball aber nicht richtig traf, sodass der Ball ganz knapp rechts vorbei flog.
 

Die Dresdner Fans spürten nun, dass ihr Mannschaft kämpfte, und wurden immer lauter. Aiko schaute zwar ab und zu wieder mal Yuki, aber auch als sie Yuki ansah, kam der Rat von Lara, sie solle sich lieber auf den Ball und das Spiel konzentrieren. Als sie von dem Verteidiger den Ball bekam, schaute sie nach vorn zum Sturmzentrum. Yuki war tatsächlich gedeckt, und deshalb schaute Aiko sich noch mal um, und spielte den Ball an den Außenflügel weiter. Lara dann mit dem Gedanken //Gut so, meine Kleine//
 

Auf der anderen Seite schoss die Mannschaft aus Bremen zwar in der 14. Minute das Tor, welches wegen Abseits aber nicht anerkannt wurde. Der Schütze war aber genau der Ordo Namsnilk und er beschwerte sich bei den Schiris, weshalb er wegen Meckerns den gelbe Karton gesehen hatte. So schnell ging's. Ansonsten hatten die Mannschaft aus Dresden das Spiel unter Kontrolle. Lara bekam den Ball in der 30. Minute über die Flügel, vor ihr standen aber 2 Gegner, sodass sie nicht durchmaschieren konnte. Aiko hatte das erahnt und lief zu ihr um eine Anspielstation zu bieten. Lara lächelte leicht und gab den Ball ohne Zögern gleich zu Aiko. Diese sah aber auch gleichzeitig, dass Yuki nach vorne startete. Aiko gab ihm, nach dem Pass von Lara, einen Direkt-Laufpass,

sodass Yuki urplötzlich vor dem Torwart freistand. Lara schrie dann: "Sehr gut, du hast mich verstanden, und jetzt Yuki, schiess!!!"
 

Yuki wollte schießen, aber der Torwart war schneller und aggresiv zu Boden gegangen, sodass er sowohl den Ball als auch Yuki getroffen hatte. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Ordo wollte sich schon wieder beschweren, wurde aber von seinem Kollegen aufgehalten, denn er hatte schon Gelb und stand somit kurz vorm Platzverweis. Yuki stand wieder auf und wurde von Mitspielern beglückwunscht, dass er den Elfer geholt hatte. Normalerweise schoss er den Elfer, aber er nahm den Ball und rief Aiko zu sich. Sie wurde schon wieder leicht rot und kam ganz schüchtern zu ihm. Er gab ihr den Ball und bat sie den Elfer auszuführen. Als Begründung sagte er ganz locker: "Der Gefoulte darf nicht schießen, das bringt Unglück."
 

Lara schmunzelte, als sie gesehen hatte, was Yuki machte, und Yves, der andere Stürmer, ging zu Aiko und flüsterte ihr zu: "Mach ihn bitte nicht wieder wie beim Pokal rein, denn der Gegner hatte bestimmt unsere Pokalspiel analysiert und es wäre zu auffällig, wenn du denselben Schuss wieder abgibst."
 

Aiko nickte und legte den Ball langsam auf den Punkt. Als der Schiri den Elfer freigab, nahm Aiko kurzen Anlauf und schoss den Ball präzise in die linke Ecke. Der Torwart ahnte zwar die Ecke, hatte aber keine Chance gehabt. So stand es nun 1:0 für Dresden. Die Spieler gingen zu ihr und gratulierten ihr zum Tor. Auch Yuki ging zu ihr und umarmte sie mit den Worten: "Gut gemacht"

Aiko wollte etwas sagen, aber dann kam ihr der Satz //bitte betrachte Yuki in dem Spiel als ein ganz normaler Fußballspieler// in den Sinn. So sagte sie nur ein schüchterndes "Dankeschön" und ging wieder auf ihren Platz zurück.
 

Pünktlich pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeitspause und es stand 1:0 für Dresden.

Gelb-rot

Die Spieler von Dresden gingen mit etwas entspannter Stimmung in die Kabine. Der Trainer brachte auch kaum kritische Worte zustande: "Gut gemacht, jungs, mach bitte so konzentriert weiter."

Lara ging zu Aiko und saß neben ihr, "tolles Tor von dir und du hast außerdem auch meine Worte zur Kenntniss genommen, ich bin stolz auf dich", sagte sie und gab Aiko ein Schulterklopfen. Der Trainer gab noch ein paar taktische Anweisung, "der Gegner wird nach diesem Rückstand sehr offensiv sein, um den Ausgleich zu schaffen. Wir werden dann auf Konter lauern, das heißt, auch die Flügel und Stürmer sollten mit nach hinten gehen, den Verteidiger aushelfen. Sobald ihr den Ball erobert habt, dann versuche dies nicht gleich nach vorn zu dreschen, sondern erst zu halten, damit die Angreifer Zeit haben, sich nach vorn zu verteilen, um den Konter erfolgreich ausführen zu können." Anschließend gingen die Spieler dann auch schon wieder aus der Kabine zur Spielfeld wieder, da die Halbzeitspause zu Ende ging.

Aiko sah den Mann mit Sonnenbrille wieder, der Aiko immer noch anschaute, //irgendwann wird es mir zu heimlich// dachte sie.
 

Der Schiedrichter pfiff die 2. Halbzeit an und der Ball rollte wieder. Diesmal hatten die Mannschaft aus Bremen Anstoß. Wie befürchtet gingen die Mannschaft aus Bremen in die Offensive und auch wie der Trainer sagte, standen nun die Spieler aus Dresden tief in ihre eigene Hälfte. In der 52. Minute flankte ein Bremer von links in die Sechzehner des Dresdners rein, die Flanke war jedoch kein Problem für den Verteidigern und wurde abgefangen. Ein Verteidiger gab Aiko den Ball sofort und sie musste den Ball kurz halten, damit Lara, Yuki und Co. Zeit hatten, sich nach vorn zu verteilen. Nachdem sie nun dachte, dass es soweit sei, spielte sie ein langer Pass nach vorn und der Konter wurde somit eingeleitet. Dieser langer Pass fand ein Abnehmer, welcher direkt nach außen auf Yuki spielte, und er hatte auf der Außenbahn sehr viele freie Räume, da der Gegner ja noch in der offensiver Bewegung war. Der Trainer schrie von der Seite, dass Aiko auch mit nach vorn rennen sollte, auch obwohl sie eigentlich von der Aufstellung her etwas defensiv ausgerichtet war. So rannte sie auch mit nach vorn und suchte die Lücke in der gegnerische Abwehr. Yuki sah Aiko rennend und spielte dann ein Zuckerpass genau in die Schnittstelle des gegnerischen Abwehrs. Aiko stand nun frei im Sechzehner vor dem gegnerischen Torwart und konnte selber schießen, auch Yuki schrie, dass sie schießen sollte. Aber Aiko sah auch, wie Lara nach innen mitrannte. Aiko lupfte den Ball zur anderer Seite des Sechzehner in den Lauf von Lara, sodass sie den Ball vor dem freien Tor nur noch einzunicken brauchte. Es stand nun 2:0 für Dresden. Die Spieler jubelten und liefen zu Lara, die Torschützerin. Aber Lara selbst liefen zu Aiko und zeigte den Mitspielern auf die Vorlagegeberin. So einen erfolgreichen Konter hatte man echt vermisst, dachte sich Yuki auf der Außenseite des Spielfeldes und ging zurück zu seiner Position zurück.
 

Auf der andere Seite schüttelte Ordo sein Kopf, anscheinend wird ihm klar, dass Aiko bei der Mannschaft wohl die Schlüsselspielerin sei, weshalb er sich einen bösen Plan dachte. In der 58. Minute flankte wieder der Bremer - diesmal von rechts - in die Sechzehner des Dresdners rein. Ordo stand genau neben Aiko und fiel plötzlich ohne jegliche Körperberührungen auf dem Boden, als ob er vom Blitz getroffen wurde. Der Schiedrichter fiel auf Ordo's Schauspielanlage rein und entschied auf Elfmeter, dazu noch gelbe Karte für Aiko. Der Trainer und die Spieler von Dresden waren außer sich, die Entscheidung war einfach knallhart. Auch Aiko konnte diese Entscheidung nicht verstehen, meckerte aber kaum, da es sich sowieso nicht lohnte. Ordo legte den Ball zurecht und wollte den Elfmeter ausführen. Da erinnerte sich Aiko an Yuki's Worte wieder, dass der Gefoulte in der Regel selbst nicht schießen sollte. Tatsächlich, Ordo schoss den Elfer weit übers Tor und konnte es nicht fassen.
 

Im Gegenzug spielte der Verteidiger von Dresden wieder ein langer Ball nach vorn, diesmal war Yves der Abnehmer des Balles und leitete den Konter ein, er spielte auch sofort Aiko in den Lauf, sodass Aiko in einer guten Schussposition war. Sie versuchte einen Distanzschuss, der Torwart streckte sich vergeblich und wäre geschlagen, aber der Ball knallte an die Latte und flog danach aufs Spielfeld zurück, wo der Torwart im Nachhinein den Ball abfing. Sicher war Aiko über diese Aktion sehr enttäuscht, denn es hätte die 3:0 sein können und der Sack wäre zu. Dennoch bekam sie von ihren Mitspielern die Daumen hoch, auch Yuki meinte: "es war gut, es war super", während er wieder zurücklief zur eigenen Hälfte wieder. Auch obwohl Aiko inzwischen wusste, was sie auf dem Feld als Spielerin tun sollte, lief sie nach Yuki's Aussage trotzdem etwas rot.

In der 80. Minute waren die Mannschaft aus Bremen im Ballbesitz. Die Mannschaft aus Dresden standen tief und lauerten auf Konter, so wie von dem Trainer besprochen wurde. Aber kaum hatte Ordo den Ball, schon dribellte er zur Mitte, wo Aiko stand. Sie wusste, dass sie bereits verwarnt war, und versuchte vorsichtiger in den Zweikampf zu gehen. Aber was tat Ordo? Er lupfte den Ball absichtlich genau in den Unterarm von Aiko und reklamierte sehr laut das Handspiel. Auch diesmal fiel der Schiedsrichter drauf ein, obwohl Ordo der Einzige war, der reklamiert hatte. Er griff schon die Karte in seiner Tasche rein und schon gingen alle Spieler von Dresden zu ihm. Es gab eine heftige Diskussion in der Mitte des Spielfeldes und auch der Trainer von Dresden fasste sich an den Haaren und konnte es nicht glauben, weil es aus seiner Sicht wieder mal eine Fehlentscheidung war. Der Schiedrichter ging davon aus, dass das Handspiel das Angriffspiel des Gegners verhinderte, und in der Regel war es eine gelbe Karte. Für Aiko aber hieß es Gelb-rot, Platz-verweis, da sie ja bereits zuvor verwarnt wurde. Aiko schaute fassungslos auf die rote Karte, die ihr der Schiedrichter zeigte, und ging mit gesenktem Kopf vom Spielfeld runter. Bevor sie in die Kabine verschwand, gab es noch ein Umarmungstrost von Trainer, denn er war genau der Meinung des anderen, dass sie die Karte nicht verdient hatte. Die Mannschaft von Dresden musste nun zu zehnt den Vorsprung halten.
 

Als Aiko die Kabine betrat, lief ihr die Tränen, //wie unfair muss das Spiel denn sein?// dachte sie in dem Moment, es hätte heute ihr Spiel sein können, denn im Verlauf des Spiels konnte man sehen, dass Aiko die beste Spielerin auf dem Platz war. Sie zog ihr verschwitztes Trikot, Schuhe, sowie auch ihre verschwitzte Socken aus und ging zur Waschbecken. Da versuchte sie die Tränen zu wischen und wusch sich das Gesicht. Als sie dann fertig war, ging sie zu ihr Kabinensitzplatz und zog sich einen normalen T-Shirt an. In dem Moment tauchte Yuki plötzlich vor der Kabinentür. Aiko war etwas geschockt und stand für kurze Zeit still. Bis sie sich dann traute, etwas zu sagen, "na, bist du auch vom Platz geflogen?", fragte sie ihn dann auch noch scherzend. Yuki fing an zu lächeln und meinte: "schön wärs"

Aiko wurde schon wieder rot nach dieser Aussage, denn noch nie waren die beiden wirklich alleine in einem Raum.

"Naja, das Spiel ist schon vorbei, wir haben das 2:0 erfolgreich verteidigt, die Spieler feiern gerade mit dem Publikum und ich dachte mir mal, ein kleines Besuch bei dir zu machen", meinte Yuki gelassen und kam langsam der Aiko näher. Aiko senkte den Kopf nach unten und schaute ihren Zehen an, in der Hoffnung, dass Yuki ihr rotes Gesicht nicht sehen konnte.

"Ich kann deine Enttäuschung verstehen, manchmal kann ein Spiel echt schlimm sein", meinte er und umarmte sie, "aber so ist nunmal Fussball. Ich habe auch Vieles erlebt, da bist du nicht die einzige"

Zu dieser Zeitpunkt vergass Aiko ihre Enttäuschung und erwiderte auch mit einer Umarmung, ihr war es nun egal, ob Yuki ihr rotes Gesicht sah oder ihren rassanten Herzschlag spürte, "danke dir", flüsterte sie ihm zu und genoss die Umarmung und auch die Zeit mit ihm alleine in der Kabine, wobei, Lara stand schon lange unbemerkt hinter der Kabinentür und schmunzelte: "endlich! Gut gemacht, Yuki", offensichtlich hatte Lara doch Yuki gebeten, Aiko zu besuchen bzw. sie zu trösten. Offensichtlich hatte auch Lara Yuki schon längst von Aiko's Verliebt-sein erzählt. Denn eigentlich wäre es besser, wenn Yuki früh Bescheid wusste, anstatt das Ganze in die Länge zu ziehen, dachte sie.

erwischt!

Es war ein Donnerstag,

die Spieler von Dresden kamen pünktlich um 10 Uhr früh zum Training an, auch Aiko, Yuki und Lara waren dabei. Bevor das Training anfing, brachte der Trainer noch ein paar aufmunternde Worte: "So, Leute, vielleicht wissen schon die meisten von euch, dass unsere Tabellenkellerkonkurrenten keine Punkte geholt hatten", manche Spieler nickten, "das bedeutet, dass wir nur noch 10 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer haben. Unser Ziel Klassenerhalt scheint also realisierbar zu sein."

Am Samstag spielte Dresden nun auswärts gegen FC Union Berlin, den aktuellen Tabellenführer der 3. Liga. Das bedeutete, dass die Spieler am nächsten Tag nach Berlin fuhren. Aiko war zwar für das Spiel wegen gelbroter Karte gegen Bremen gesperrt, aber trotzdem durfte sie mitfahren.

"Berlin ist Favorit, das ist klar", meinte der Trainer, "aber wenn wir wenigstens mal einen Punkt mit nach Hause nehmen, dann kann ich damit leben. 3 Punkte natürlich umso schöner."

Inzwischen verlief das Training ganz locker und friedlich, nicht nur weil die Mannschaft mal gewinnen konnte, sondern auch weil Aiko nun keine Angst mehr vor Yuki hatte. Sie konnte nun mit ihm ganz normal unterhalten, gar auch Witze erzählen und gemeinsam lachen. Aber eines wusste Aiko noch nicht. Sie wusste nicht, dass Lara Yuki alles verraten hatte. Lara wollte Aiko eigentlich schon darüber reden, aber sie hielt sich dann doch zurück und schwieg weiter, denn sie war der Meinung, dass sie Aikos Stimmung verderben würde, wenn sie davon was gesagt hätte.
 

Im Bus, der nach Berlin fuhr, saß Aiko nicht gleich neben Yuki, sondern neben Lara. Aiko konnte zwar Yuki inzwischen gut verstehen, aber es hieß noch lange nicht, dass die beiden sehr gut befreundet waren. Lara hatte Aiko auch danach gefragt, ob sie doch neben Yuki sitzen sollte, diese antwortete schmunzelnd mit der Gegenfrage: "sag mal, spinnst du?" Die beiden lachten und waren sich einig, dass Lara's Frage nur ein Scherz war. Nichtsdestotrotz sagte Aiko dann doch: "Mal schauen, vielleicht irgendwann mal werde ich neben ihm sitzen.", und schaute Yuki gleichzeitig an, er saß ganz vorne und Aiko etwas mittig, damit sie ihn sehen konnte, aber andersrum nicht. Auf Aikos Aussage reagierte Lara nur mit: "Ah, wie niedlich du doch sein kannst", und wuschelte an ihre Haare. Auch diesmal konnte Aiko die ganze Fahrt lang wach bleiben, denn normalerweise hatte sie eine schlaflose Nacht, sodass sie meist im Bus ihr Schlaf nachholen konnte. Seitdem sie Yuki gut verstehen konnte, konnte Aiko ganz normal schlafen.

"Wow, guck mal da!", meinte Aiko und schaute nach draußen. "Das ist das Brandenburger Tor, ein Wahrzeichen Berlins", meinte Lara. Der Bus war in Berlin angekommen und fuhr an der Sehenswürdigkeit vorbei. "Das sieht schön aus", sagte Aiko. "Wenn du willst, kannst du mit Yuki ja dahin fahren", scherzte Lara, aber Aiko nahm diesen Scherz wiederum Ernst: "Das überlege ich mir." Lara wirkte auf dieser Aussage etwas überrascht, aber dennoch auch froh und lächelte sie zurück.
 

Am nächsten Tag gab es um 9 Uhr früh im Trainingsplatz noch ein Abschlusstraining, bevor die Mannschaft am Abend dann das Ligaspiel bestritt, Aiko war aber an dem Tag nicht anwesend. Da sie ja ehe gesperrt war, hatte sie auch keine Pflicht zum Training anwesend zu sein, aber trotzdem überraschte es Yuki und Lara. "Es kann möglich sein, dass sie am Brandenburger Tor ist, sie war im Bus davon sehr fasziniert", meinte Lara, "lass uns mal dahin gehen." Yuki nickte nur. Das Training hatte auch nur eine Stunde gedauert und nach dem Training haben die Spieler bis zum Spiel sehr viel Zeit.
 

Mit dem Nahverkehr fuhren die beiden dann zur Sehenswürdigkeit. Als sie den Bahnhof verlassen hatten, konnte man schon das Gebäude sehen. "da hat Aiko wohl recht", sagte Lara beim ersten Sehen, "es sieht wunderschön aus." Yuki aber schaute sich um, ging an einem Restaurant und machte dabei schockierenden Ausdruck. Er war so geschockt, er konnte nicht fassen, was er in dem Restaurant sah. Lara ging zu Yuki und stellte fest, dass Aiko im Restaurant war. Sie saß aber gegenüber Ordo, dem Spieler, der Aiko im vorherigen Spiel die gelbrote Karte geholt hatte. Sie unterhielten sich mit ihm, lachten über die Witze, während Yuki an dem Fenster immer unruhiger wurde. Als Aiko aber auch von den beiden bemerkte und Yuki sah, drehte Yuki sofort um und verschwand. Aiko redete dann noch kurz mit Ordo, dass sie kurz weg war, und ging sofort raus. Lara wollte Yuki hinterherlaufen, sah aber Aiko rausgehend und hielt an. "Er lief zum Brandenburger Tor, vielleicht kannst du ihn noch hinterherrennen", meinte Lara dann. Als Aiko dann auch verschwand, machte sich Lara nochmal Gedanken. //Dass ich bei Yuki irgendwie eine Art Eifersucht spurte, kann es nur eins bedeuten// schmunzelte Lara und folgten auch den beiden unbemerkt hinterher, denn sie ahnte, dass gleich etwas Besonders passieren wurde.
 

Yuki saß auf einer Bank direkt vor der Sehenswürdigkeit, schaute die begeisterten Touristen vor ihm an und dachte dabei: "Idiot, wie kannst du so reagieren?", und fasste sich an seinen Haaren. Aiko kam auch angerannt bei ihm an. Ab einem bestimmten Abstand blieb sie stehen und sagte: "Ich... ich kann dir alles ... erklären."

Yuki schaute ins Leere und machte sich einen langen Atem. Anschließend sagte er: "setz dich neben mir hin und erklär mir ganz in aller Ruhe", ohne dabei sie anzuschauen. Aiko war überrascht über diese Reaktion, sie dachte, dass die Reaktion durchaus aggresiv wirken könnte. Sie setzte sich dann auf die Bank neben Yuki und schaute ebenfalls weg.

"Es... es war so... sein Hotel ist genau neben unsere Hotel und ich hab ihn aus Zufall gesehen", erklärte Aiko und schaute ab und zu Yuki an, "seine Mannschaft spielte auch hier auswärts in Berlin und er ist auch gesperrt wie ich, er hatte sich bei mir entschuldigt für das Spiel letzte Woche und wollte es wieder gut machen, indem er mich zum Essen einlädt, da wir beide ehe nicht spielen. Ich hatte am Anfang auch das Angebot abgelehnt, aber er sagte mir dann, dass er Schuldgefühle hatte, und konnte an manchen Nächte nicht schlafen, ich hatte das Gefühl, dass er mich anfleht. Also hab ich dann doch angenommen."

"Achso ist das", sagte Yuki leise, "dann bin ich ja beruhigt."

"Beruhigt? Warum bist du deshalb beruhigt?", fragte Aiko dann. Yuki machte dann einen schockierenden Blick, //erwischt! Na Klasse, Yuki, jetzt hast du dich selber verraten// dachte er.

"u.. und... wenn ich fragen darf", meinte Aiko fast flüsternd und schaute wieder weg, auch ihr Gesicht wird rot, "wie...wieso bist du dann weggerannt?" Nach dieser Frage wurde auch Yuki leicht rot. Lara schaute das Ganze hinter die beiden und dachte //tja, Yuki, dann bleib dir nun keine andere Wahl als zu sagen...//

"... weil ich dich AUCH...", Yuki unterbrach seinen Satz und schaute sie an. Aiko war völlig erstaunt, als sie nun Yuki's rotes Gesicht sehen konnte. Auch als er anfing, sie anzunähren, weitete Aiko die Augen geschockt, sie befürchte nun zu wissen, was als Nächstes kommen wurde. Instinkiv fuhr ihre Hand hinauf zu seiner Wange und beide schlossen die Augen...
 

Ein lauter Pfiff ertönte, der Schiedsrichter eröffnete nun das Spiel. Die Berliner spielten um die 3.Liga-Meisterschaft, während die Dresdnern um Klassenerhalt kämpfte. Man konnte sofort sehen, dass die Dresdner fightete, während die Berliner manche Situation spielerisch lösen wollten. Die Spieler aus Dresden kamen immer wieder nach vorn und setzte den Berliner mächtig unter Druck, aber Chancen blieben aus, da sehr oft der finale Pass fehlte. Man merkte schon, dass in der Mannschaft eine gewisse gute Ballverteilerin wie Aiko fehlte. Nichtsdestotrotz bekam die Dresdner in der 8. Minute einen Freistoß zugesprochen. Der Ball wurde in die Sechzehner geschickt, in den Tumulten. Man wusste wegen Menschenmengen nicht, was da genau geschehen war, aber plötzlich lag der Ball ins Netz. Für die Dresdner war es nun egal, denn sie führten mit diesem Tor nun 1:0. Nach einer Video-wiederholung war es ein Eigentor, ein Berliner war zuletzt dran, der die Flanken von dem Freistoß ungeschickt ins eigene Tor lenkte. Der Unglücksrabe war Mario Grüneheide, der Kapitän der Berliner Mannschaft. Sie wirkten ein wenig geschockt von diesem Gegentreffer, bemühten sich aber, um den Ausgleich zu schaffen. In der 15. Minute gab es für die Berliner eine Ecke und ausgerechnet der Eigentorschütze Mario Grüneheide köpfte den Ball ins Tor der Dresdner. Erleichtert jubelte der Torschütze und bekam von seinen Mitspielern Schulterklopfen, er machte sein Eigentor praktisch wieder wett. Danach ließen die Berliner ihre Favoritenrolle bestätigen, denn danach spielten nur noch die Berliner. Die Dresdner hatten Glück, dass sie bis zur Halbzeitpause kein weiteres Gegentor hinnehmen mussten, nachdem der Pfosten der Dresdner Tor in der 18. sowie in der 25. Minute getroffen wurde, sowie der Torwart Alex in der 21., 34. und 45. Minute 3-mal glänzend parierte.
 

So viel Glück sie in den Ersten hatten, so hatten sie in der 2. Halbzeit auch mal Pech, als Yves' Kopfball in der. 49. Minute ganz knapp rechts vorbei flog, und als Yuki's Distanzschuss aus etwa 20 Metern in der. 76. Minute nur die Latte traf. Da könnte man schon über eine Sensation reden, wenn man gegen den Tabellenführer führte. Nichtsdestotrotz waren ihre Glück nicht ganz verschwunden, denn in der 80. Minute schoss die Berliner ein Tor, aber der Schiedsrichter entschied sich auf Abseits, was aber nach Video-beweis eine eindeutige Fehlentscheidung war. In der 89. Minute gab es Handspiel im Strafraum der Dresdner, alle Berliner reklamierten schon darauf, aber der Schiedsrichter hatte es nicht gesehen und ließ weiterlaufen, das hätte einen Elfmeter für die Berliner gewesen sein. Nach dem Schlusspfiff waren die Dresdner nun erleichtert, sie sahen diesen Unentschieden als ein Sieg, ganz im Gegensatz zu den Berlinern.
 

Als die Spieler fertig mit dem Umziehen in der Kabine waren, gingen sie schon nach draußen zu dem Bus, vor dem auch Aiko stand. Yves ging zu ihr und meinte: "Wir haben dich eindeutig vermisst, mit dir hätten wir das Spiel bestimmt gewonnen."

"Danke, ich sehe das als Kompliment", sagte Aiko und lächelte. Auf dem Weg zum Hotel saß Aiko nun tatsächlich vorn neben Yuki und lehnte sich an seiner Schulter, während die anderen Spieler hinten den "Sieg" nachfeierten. "Du?", fragte Aiko dann, "am Brandenburger Tor vor dem ersten Kuss hast du mir noch gesagt, dass du mich AUCH liebst, aber wieso AUCH?" Das würde nämlich bedeuten, dass Yuki schon längst wusste, dass Aiko ihn liebt. Er beantwortete die Frage aber ganz lässig: "Lara hat mir alles erzählt"

"LARA! ICH BRING DICH UM!", schrie sie dann und lachte.

Lara war ganz hinten mit der Feier beschäftigt, sodass sie auf Aiko's Geschreie nur reagierte: "Hat irgendjemand mich gerufen?"



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