Office Mein von elfogadunk (Im Büro) ================================================================================ Kapitel 26: Brodelnde Wut im Handtuch ------------------------------------- Endlich am Anwesen (1) angekommen, registrierte Anjali zufrieden, wie verblüfft Rahul über die Größe des Hauses und des dazugehörigen Grundstückes war. Er hatte ganz offensichtlich nicht damit gerechnet, dass ihre Familie zur gehobenen Mittelschicht gehörte und durch ihre vielen Felder ein überaus reichliches Einkommen hatte. Nachdem sie das Haus betreten hatten, hoffte Anjali, dass ihre Mutter sie bitten würde, Rahul sein Zimmer zu zeigen, doch zu ihrer Enttäuschung übernahm sie diese Aufgabe selbst und riet Anjali stattdessen, auf ihr Zimmer zu gehen und sich auszuruhen. Es war – durch die Zeitverschiebung in Indien bedingt – schließlich mitten in der Nacht und ein Jetlag würde erfahrungsgemäß nicht ausbleiben. Etwas mürrisch folgte sie der Anweisung ihrer Mutter und hoffte, dass sie wenigstens am nächsten Tag irgendwann die Möglichkeit haben würde, mit Rahul allein zu sein. Sie konnte es kaum noch abwarten, ihre Wut über seine Dreistigkeit und seine unverfrorenen Lügen endlich an ihm auszulassen. In ihrem Zimmer angekommen, stellte sie ihr Gepäck ab und ließ sich anschließend bäuchlings und mit einem lauten Seufzer auf ihr Bett fallen. Erst jetzt bemerkte sie, wie müde sie eigentlich war. Die ganze Aufregung, die Rahul verursacht hatte, hatte diese Tatsache völlig in den Hintergrund treten lassen. Sie beschloss, nur noch für einen Moment liegenzubleiben und anschließend duschen zu gehen, doch kaum hatte sie die Augen geschlossen, war sie auch schon eingeschlafen. Erst das Klopfen ihrer Mutter an ihrer Tür am späten Vormittag ließ sie wieder aufwachen. „Machst du dich fertig und kommst dann frühstücken, Anju?“, wollte sie wissen und steckte den Kopf zur Tür herein. Ohne die Augen zu öffnen, wedelte Anjali mit der Hand herum und ließ ein zustimmendes Brummen verlauten, als Zeichen dafür, dass sie wach war und verstanden hatte. Nachdem ihre Mutter daraufhin wieder verschwunden war, blieb Anjali noch fünf Minuten liegen, bevor sie sich mühsam aus ihrem Bett quälte und zur Dusche schlich. Sie war froh, dass im Haus jedes Schlaf- und Gästezimmer ein eigenes Bad hatte, denn so konnte sie sich so viel Zeit lassen, wie sie wollte und das heiße Wasser ausgiebig genießen ohne gestört zu werden. Als sie das Gefühl hatte, endlich einigermaßen wach und frisch zu sein, stieg sie aus der Duschkabine und schlang sich ein großes Badetuch um den Körper. Große Dampfwolken umgaben sie, als sie das überhitzte Bad verließ und wieder in ihr Zimmer trat. Sie war gerade damit beschäftigt, sich mit einem kleinen Handtuch die Haare zu trocknen, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine im Raum war. Rahul saß – gekleidet in ein weißes T-Shirt und eine beige Stoffhose – mit verschränkten Armen auf ihrem Bett und musterte mit einem interessierten Lächeln auf den Lippen ausführlich ihre Erscheinung (2). „Was machen Sie denn hier?!“, entfuhr es Anjali mit aufgebrachter Stimme, während sie puterrot anlief und versuchte, ihr ihr mit einem Mal viel zu klein erscheinendes Handtuch gleichzeitig höher über ihre Brust und tiefer über ihre Schenkel zu ziehen. Rahul beobachtete amüsiert das kleine Schauspiel, das sich ihm bot und meinte: „Deine Mutter bat mich, dich zum Frühstück zu holen. Und da du im Bad warst, dachte ich, ich warte hier einfach auf dich.“ Sein Grinsen wurde breiter, als er aufstand und langsam auf sie zukam. „Und wie ich sehe hat sich das Warten sehr wohl gelohnt...“ Sein Blick wanderte dabei langsam über ihren spärlich bedeckten Körper. Ihre noch feuchte Haut glänzte durch das durch die großen Fenster einfallende Sonnenlicht und lud ihn förmlich dazu ein, sie zu berühren. Als Anjali allerdings zurückwich, als er seine Hand nach ihr ausstreckte, begnügte er sich mit einer ihrer nassen Locken, die er sich spielerisch um den Finger wickelte. Anjalis Blick klebte an Rahuls Augen und sie hätte schwören können, dass sie darin sehen konnte, was er gerade dachte. Und diese Gedanken ließen erneut eine Hitzewelle über ihren Körper jagen. Ihr Herzschlag spielte verrückt und sie hoffte inständig, dass er endlich aufhörte, sie mit seinen brennenden Blicken zu mustern und den Raum verließ. Diesen Gefallen tat er ihr allerdings nicht. Stattdessen beugte er sich noch weiter zu ihr vor – was sie durch ihr darauffolgendes Zurückweichen gegen die Wand hinter sich stoßen ließ – stützte seinen Unterarm über ihrem Kopf ab und hauchte ihr rau entgegen: „Jedes Mal wenn ich dich von nun an sehe, werde ich daran denken, wie du jetzt im Moment vor mir stehst: völlig durchnässt und nur mit einem winzigen Handtuch bekleidet...“ Sein heißer Atem schob sich über ihre Haut und hinterließ eine brennende und prickelnde Spur. Doch als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, lehnte er sich noch etwas weiter nach unten und begann, mit seiner Zungenspitze langsam den Weg eines Wassertropfens, der aus den Haaren geperlt war, von ihrem Schlüsselbein hinauf zu ihrem Ohr nachzuzeichnen. Anjali konnte sich daraufhin ein leises Keuchen, das sie allerdings sofort erstickte, indem sie sich die Hand über den Mund legte, nicht unterdrücken. Mit einem triumphierenden Lächeln ließ Rahul schließlich von ihr ab und meinte: „Das Frühstück wartet. Zieh dich um, ich warte vor der Tür auf dich.“ Er hatte kaum die Zimmertür hinter sich verschlossen, als ihre Beine plötzlich nachgaben und sie zu Boden sackte. Ihr Herz hämmerte wie wild gegen ihren Brustkorb und ihr gesamter Körper fühlte sich an wie Wackelpudding. Wieso? Wieso nur hatte dieser Mann plötzlich so eine Wirkung auf sie? Wieso konnte sie nicht einfach nur Abscheu für ihn empfinden, wie sie es am Anfang getan hatte? Sie verstand es nicht. Und vor allem fragte sie sich, wann genau sich ihre Einstellung ihm gegenüber begonnen hatte, sich zu ändern – und warum. Doch jetzt war nicht die Zeit, sich um solche Dinge Gedanken zu machen. Sie musste zum Frühstück, sonst würden ihre Eltern noch auf dumme Gedanken kommen, was Rahul und sie die ganze Zeit getrieben haben. Sie atmete also mehrmals tief durch und rappelte sich anschließend auf, um sich anzuziehen. Nachdem Anjali sich schnell die Haare geföhnt hatte und in einen ihrer Lieblingssalwar Kameez‘ (3) geschlüpft war, trug sie noch ein wenig Kajal um ihre Augen auf und machte sich dann auf den Weg ins Esszimmer, wo Rahul und ihr Vater bereits am Tisch saßen und ihre Mutter ihnen das Essen auftrug. Anjali half ihr dabei und nahm anschließend neben ihrer Mutter und gegenüber von Rahul Platz. Erst in diesem Moment bemerkte sie, wie er sie mit einem merkwürdig verblüfften Gesichtsausdruck anstarrte. Verwirrt hob sie eine Augenbraue und schaute ihn fragend an, doch er schüttelte daraufhin nur etwas abwesend den Kopf und wendete seinen Blick von ihr ab. Sie zuckte daraufhin nur ratlos mit den Schultern und widmete sich dann ihrem Essen. So bemerkte sie auch nicht, dass Rahuls Augen, als sie ihm keine Beachtung mehr schenkte, verstohlen zu ihr zurückwanderten und jeden Zentimeter von ihr musterten. Er konnte kaum glauben, wie hübsch sie mit dieser indischen Kleidung aussah. Sie stand ihr ganz hervorragend und – er hätte nie geglaubt, dass er so etwas einmal denken würde – sie gefiel ihm in dieser Aufmachung beinahe sogar besser als nur mit diesem winzigen Handtuch bedeckt. Über sich selbst erstaunt, schüttelte er kurz den Kopf und wendete sich dann dem Essen zu, das auf seinem Teller lag. Als Anjalis Mutter kurz darauf vorschlug, dass Anjali Rahul heute doch ein wenig die Umgebung zeigen konnte, erklärte Anjali sich sofort erfreut einverstanden, denn so würde sie endlich genug Zeit mit Rahul allein haben, um ihn deutlich über ihren Unmut über sein Verhalten in Kenntnis zu setzen. (1) http://i824.photobucket.com/albums/zz170/elfogadunk/FF%20pics/sharma_mansion.jpg (2) http://i824.photobucket.com/albums/zz170/elfogadunk/FF%20pics/rahul_ns.jpg (3) http://i824.photobucket.com/albums/zz170/elfogadunk/FF%20pics/anjali_sk.jpg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)