Unvergesslicher Urlaub in London! von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 4: Neugierde! --------------------- "Ryuuzaki... Wo ist das Bad?" durchbrach die Schwarzhaarige die aufkommende Stille, sah den Japaner abwartend an, ehe dieser seine Hand erhob und einen Gang hinunter zeigte. "Die fünfte Tür, auf der rechten Seite" erklärte er den Weg, sah zu Jule, welche wohl immer noch mit der Wahrheit kämpfte. "Wenn du fertig bist, dann komm hierher zurück und geh diesen Weg. Dann gelangst du zu meinen Räumlichkeiten". Jessica nickte dem zu, lächelte den Schwarzhaarigen an, ehe sie den Weg zum Bad einschlug. "Folge mir, Jule. Watari, könnten sie uns Tee bringen?". Der ältere Mann nickte, da er selbstverständlich diesen Wunsch erfüllen würde. Einen völlig anderen Weg einschlagend, setzte sich auch Ryuuzaki in Bewegung, dicht gefolgt von Jule, welche sich interessiert umblickte und einige Bilder betrachtete. Einige Künstlerbilder, so glaubte die Braunhaarige, aber mit so etwas kannte sie sich auch nicht aus. Schließlich hielten sie bei einer Türe, ehe Ryuuzaki seine rechte Hand erhob und auf einem kleinen Schaltpult, welcher neben der Tür angebracht war, einen Code eingab. Ein Zischen erfüllte die Stille, war die Tür automatisch aufgegangen und gab somit die Sicht ins Innere frei. Der Schwarzhaarige trat in den Raum, sah über seine Schulter und wartete darauf, dass Jule ebenfalls eintrat. Nur langsam trugen Jule's Füße sie in den Raum, dessen Ausstattung sie doch sehr überwältigte. Ein großer Monitor tat sich ihr auf, während kleinere Bildschirme direkt darunter zu sehen waren und die Räumlichkeiten im Haus anzeigten. Vor den Monitoren war ein großes Schaltpult, welches wohl dazu diente, die verschiedensten Funktionen einzustellen. Mitten im Raum stand eine große schwarze Ledercouch und ein passender Sessel direkt gegenüber. Zwischen den Sitzgelegenheiten stand ein brauner, jedoch sehr massiver Holztisch mit einigen Verschnörkelungen an den Tischbeinen. Der Tisch wirkte schon sehr alt und schien auch nicht aus diesem Jahrhundert zu stammen. Jule sah sich weiter um, entdeckte an der linken Wand einen ebenso braunes Siteboard stehen, auf welche sie zahlreiche Süßigkeiten erblicken konnte. Auf der rechten Seite stand ein Schreibtisch, auf welchem einige Akten lagen und eigentlich ein Laptop stehen sollte, da man eine freie Stelle erkennen konnte. Jedoch trug Jessica den Laptop noch in ihrer Tasche, soweit sie sich erinnern konnte. Neben dem Schreibtisch erblickte sie eine weitere Tür, doch wo diese hinführte, wusste Jule nicht. "Die Tür führt zum Bad und zum Schlafzimmer, obwohl ich mein Bett eher selten benutze" erklärte Ryuuzaki, bevor er zum Siteboard lief und sich einen Spieß nahm, auf welchen er einige Süßigkeiten aufspießte. Nicht nur für sich, sondern auch für seine Gäste, wobei er sich schon fragte, ob Jessica ihre Neugierde wieder so offensichtlich zeigte. Wirklich, solch einer Frau war er noch nie begegnet, wobei er schon bedachte, dass er sonst jeglichen Kontakt zu anderen Menschen mied. Jessica verließ gerade das Bad, schloss die Türe hinter sich, ehe sie sich an die Wegbeschreibung erinnerte. Den Gang zurück und dann? Wenn die Schwarzhaarige ehrlich mit sich war, so hatte sie den restlichen Weg schon wieder vergessen. Egal, so dachte sie sich, lief den Gang hinab und sah sich um. Die Wände hier waren in einem orangenen Ton gehalten, während zur Hälfte der Wände mit einem hölzernen Muster verziert worden waren. Ryuuzaki hatte es hier wirklich schön, dass musste sie ihm wirklich lassen. In den verschiedensten Richtungen blickend, schlug sie einfach einen Weg ein, lief den Gang hinunter, ehe sie sich in der großen Halle wiederfand. Super, war ihr nächster Gedanke, war sie nun wieder beim Eingang und ging zügig den Weg zurück, ehe sie in den rechten Gang bog. Wirklich, Jessica kam sich vor, als würde sie durch in einem Irrgarten laufen, denn jede Tür, alle Wände, sah man von den Gemälden ab, sahen gleich aus. Schließlich hielt die Schwarzhaarige bei einer Tür, betätigte die Klinke und öffnete die Tür vorsichtig. Ihr Mund klappte auf, als sie sich in einem Raum wiederfand, mit etlichen Schränken, in dessen Fächern sie zahlreiche Bücher entdeckte. Einige Titel konnte sie lesen, während andere mit japanischen Zeichen versehen waren. Welch unglaubliches Wissen in den zahlreichen Büchern stecken musste, konnte Jessica nur vage erahnen. Den Raum wieder verlassend und die Tür hinter sich schließend, hielt sie inne und sah sich suchend um, da sie ihren Namen deutlich vernommen hatte. "Lauf den Gang runter und nimm dann den rechten Weg. Lauf bis zum Endes des Ganges und klopf an die silberne Tür" wurde der Schwarzhaarigen über Lautsprecher erklärt, nickte verstehend den Worten zu und ging den Gang hinab, bevor sie Ryuuzaki's Wegbeschreibung wieder vergaß. Als sie endlich die silberne Tür erreichte, klopfte sie an, ehe sich die Türe automatisch öffnete. Jule saß bereits auf einer schwarzen Ledercouch und schien etwas Süßes zu essen. Jessica's Blick huschte durch den gesamten Raum und ihr Interesse wuchs mit jeder Sekunde weiter an, während sie alles genauestens erforschte. Bei Ryuuzaki blieb sie mit ihrem Blick hängen, saß er vor dem Schaltpult auf einem Drehstuhl und starrte auf die zahlreichen Monitore, welche die Räumlichkeiten des gesamten Hauses anzeigten. "Entschuldige... Ich wollte nicht schnüffeln" gab die Schwarzhaarige leise von sich, lief auf die Couch zu und setzte sich neben ihre Freundin. Ryuuzaki stieß sich vom Schaltpult ab, rollte mit dem Drehstuhl durch den halben Raum, ehe er aufstand, nur um sich in einer hockenden Haltung auf den Ledersessel zu setzen. Watari hatte vor einigen Minuten Tee und Erdbeerkuchen gebracht, weswegen sich der Schwarzhaarige Tee in eine Tasse goss und zeitgleich Jessica einen Süßigkeitenspieß reichte. "Danke" lächelte die Schwarzhaarige und betrachtete den Spieß eingehend. Vieles kannte sie zwar nicht, aber sie würde zumindest probieren, denn Jule schien es zu schmecken. Argwöhnisch betrachtete Jessica wieder den jungen Ermittler, welcher schon das fünfte Würfelzuckerstück in seinen Tee warf und noch immer nicht genug vom Zucker zu haben schien. Warum? So süß sollte ein Tee, oder eben Kaffee, nicht sein, jedenfalls aus Jessica's Sicht. "Ryuuzaki... Weniger Zucker erfüllt den gleichen Zweck, findest du nicht auch?". Nein, sie wollte ihm nicht seine Gewohnheiten verbieten, keineswegs. Er sollte nur seinen täglichen Zuckerzufuhr ein wenig reduzieren, wenn er nicht im jungen Alter sterben wollte. "Ich mag meinen Tee aber so süß... Bei mir muss alles süß sein, sonst lassen meine Denkfähigkeiten nach, wie du sicherlich weißt". Ja, dass wusste sie, aber L würde wirklich im jungen Alter sterben, wenn er nicht ein wenig auf seine Gesundheit achtete. Als sie kurz zu Jule blickte, sah sie deren Kopfschütteln, ehe ihr Blick nochmals durch den Raum glitt. "Was ist hinter der Tür dort?" wollte Jessica wissen, zeigte in die besagte Richtung und wartete gespannt auf eine Antwort. "Das Bad und mein Schlafzimmer" erwiderte L nach einem Schluck Tee, sah der jungen Frau dabei zu, wie sie ihren Süßigkeitenspieß auf den Tisch ablegte und sich schließlich erhob. Er verfolgte ihre Schritte, wie auch Jule, welche ebenfalls zu ihrer Freundin sah. Scheinbar wollte Jessica unbedingt wissen, wie Ryuuzaki lebte, oder? Und wieder bemerkte Ryuuzaki ihre Neugierde, welche sie so offensichtlich zeigte. Kaum war die Schwarzhaarige bei der Tür angekommen, sah sie auch schon, dass sie einen Code benötigte, welcher eingegeben werden musste, um die Tür zu öffnen. Rasch sah Jessica zu Ryuuzaki rüber, welcher bereits auf dem Weg zu ihr war. Mit dem rechten Zeigefinger gab er den Code ein, ehe sich die Tür öffnete. Jessica trat in den Raum, welcher sich als Schlafzimmer entpuppte und sah sich auch hier ausgiebig um. Ein großes Bett, einem Ehebett gleich, stand unter einem sehr großen Fenster, an welches ein weißer Vorhang hing. Der Bettbezug war in Blau gehalten, aus feiner Seide, soweit Jessica dies beurteilen konnte. Gegenüber vom Bett stand ein großer brauner Schrank, auf welchen Jessica zusteuerte und dreist eine Schranktür öffnete. Der Kleiderschrank, war ihr nächster Gedanke, ehe sie ihren Kopf verwundert schief legte. Okay, so wirklich verwundert war Jessica nicht, da sie Ryuuzaki's Kleidungsstil kannte, aber das er wirklich so eintönig lebte? Der Japaner trat näher, sah über ihre Schulter und bedachte Jessica mit einen neugierigen Blick. Es störte ihn nicht, dass die junge Frau einfach seinen Kleiderschrank geöffnet hatte, aber wieso sah sie nun so verwundert drein? "Trägst du echt nur die gleichen Klamotten? Ich sehe in deinem Schrank nichts anderes, außer weiße Pullover und Jeans". Fragend sah Jessica über ihre Schulter zum Schwarzhaarigen, welcher nun seinerseits seinen Kopf schief legte. "Hast du mich je mit anderen Klamotten gesehen?". Sie schüttelte ihren Kopf, während L ein leiches Grinsen andeutete. "Siehst du... Also dürfte dich mein schlichter Stil nicht weiter verwundern". Jessica sah wieder in den Kleiderschrank, überlegte, ob sie sich einen weißen Pullover und eine Jeans nehmen sollte, doch verbot es ihr der gelernte Anstand. Bei sich zu Hause hatte sie fast die gleichen Klamotten, da sie einst L gecosplayert hatte. Nur, das Original wäre noch besser, oder? Eine perfekte Kopie. "L... Ähm... Darf ich einen Pullover und eine Jeans haben?". Vielleicht klang ihre Frage allein schon dreist, aber sie wollte bei dem nächsten Event L richtig kopieren. Weswegen trug sie denn momentan fast dieselbe Frisur, wie Ryuuzaki? Nur wegen einem Cosplayer-Treff hatte sie sich ihre Haare geschnitten, sie gefärbt und war einen halben Tag lang durch die Stadt gelaufen, um fast dieselben Klamotten zu bekommen. "Jessica... Lass mich raten. Du willst beim nächsten Cosplayer-Treff exakt so aussehen, wie Ryuuzaki?". Jessica blickte zur Tür, in welcher Jule stand und sich nun ebenfalls umsah. Ein Rotschimmer breitete sich auf den Wangen der Schwarzhaarigen aus, ehe sie wieder die Klamotten musterte. "Cosplay... Eine Person schlüpft in den Charakter einer nicht existierenden Figur" murmelte Ryuuzaki leise, ehe er wieder zu Jessica blickte. Jetzt verstand er auch, warum die Schwarzhaarige fast dieselbe Frisur hatte, wie er sie immer trug. Zerzaust und ungekämmt wirkend. Sie wollte ihn kopieren und dazu brauchte sie seine Kleidung. "Du siehst, ich habe viele weiße Pullover und auch viele Jeans, da macht es keinen Unterschied, wenn ich dir Kleidungsstücke von mir abgebe". Meinte Ryuuzaki das Ernst? Wow, dachte sich Jessica und zog einen weißen Pullover hervor, griff nach einer Jeans und beäugte diese. "Vielen Dank, ich weiß das wirklich zu schätzen". Seltsam, wie konnte sich eine junge Frau nur so sehr über seine Kleidung freuen? Ein weißer Pullover und eine einfache Jeans waren nichts Besonderes, oder doch? Lag es vielleicht daran, weil sie sich nun verkleiden konnte? Freute sie sich allein aus diesem Grund so sehr? "Du bist echt einmalig, Jess. Ich hätte nicht den Mut gehabt, Ryuuzaki nach seinen Klamotten zu fragen, aber vielleicht liegt es auch daran, weil du schon immer so bist?". Jessica machte ein verwundertes Gesicht, stellte ihre Tasche auf dem Bett ab und wollte gerade die Kleidung einpacken, als ihr der Laptop auffiel. "Ach ja, dein Notebook... Hätte ich fast vergessen, Ryuuzaki" murmelte sie, stellte den Laptop auf dem Bett ab und packte endlich die Kleidung ein. Ryuuzaki nickte dem zu, verließ sein Schlafzimmer wieder, da ihm da eine kleine Sache eingefallen war. Vorhin hatte er noch diesen Artikel durchgelesen und wollte der englischen Polizei einige Tipps zu diesem Fall geben, doch dazu war er noch nicht gekommen, also würde er dies nun nachholen. "So, jetzt bin ich glücklich" grinste Jessica, trat ebenfalls in den großen Raum zurück und stellte ihre Tasche bei der Couch ab. Ihren braunen Strickmantel ausziehend, sah sie zum Schwarzhaarigen rüber, welcher sich mit einem Polizist, soweit sie dies verstanden hatte, unterhielt. Laut den Worten ging es wohl um diese englische Mafia, oder? Ja, Ryuuzaki schien Tipps an die englische Polizei zu geben, denn es hörte sich verdammt danach an. "Vielleicht stören wir ihn?" murmelte Jule und trat neben ihre Freundin. Sie wollte nicht stören und vielleicht hatte Ryuuzaki auch sehr viel zutun. Sicher, ihre Freundin wollte bei L bleiben, aber wenn dieser keine Zeit hatte, dann würde Jule es doch vorziehen, besser zu gehen. Schließlich hatte sie nun einen Beweis bekommen, welcher Jule bestätigte, dass es sich bei dem Schwarzhaarigen wahrhaftig um L handelte. "Du willst doch nicht gehen, oder?" wollte Jessica wissen, sah ihre Freundin mit großen Augen an, da sie nicht gehen wollte. Jetzt, wo sie hier war, da wollte sie nicht so schnell gehen. Wer wusste denn schon, wann sie Ryuuzaki das nächste Mal sehen durfte? Sicher, vermutlich hatte er auch viel zutun, aber die Schwarzhaarige störte doch nicht, oder etwa doch? Sie konnte sich auch ruhig verhalten, wenn man es von ihr verlangte. "Jess... Ich weiß, dass du bei ihm bleiben willst, aber denk doch mal nach. Er ist L und muss sich um verschiedene Fälle kümmern. Außerdem... In fünf Tagen fliegen wir zurück nach Deutschland, vergiss das nicht. Sei vernünftig und mach keine Dummheiten". Beim letzten Satz hörte Jessica schon gar nicht mehr zu, hielt sich die Ohren zu, während sie leise eine Melodie summte. Sie wollte so etwas nicht hören, denn eigentlich wollte sie schon gar nicht mehr nach Hause. Verdammt, warum musste Jule ihr diese Tatsache wieder einmal vor Augen führen? Ryuuzaki sah über seine Schulter, da er nun das Gespräch beendet hatte und somit auch sein Auftrag erledigt war. Vorerst, denn eine Mafia bestand nicht nur aus einen Einzelnen. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis man die englische Mafia endgültig zerschlagen könnte. Diese Gedanken beiseite schiebend, sah er zwischen den jungen Frauen hin und her. Jule erklärte, dass sie und Jessica in fünf Tagen nach Deutschland zurückfliegen würden, während Jessica wohl nichts davon hören wollte, da sie sich ihre Ohren zuhielt und ihre Augen dabei geschlossen hielt. Was war denn nun los? Lag da vielleicht ein Problem vor und er wusste nun nichts davon, weil er zuvor mit seinem Fall beschäftigt gewesen war? "Jessica... Ich meine es doch nur gut mit dir... Ich weiß sehr wohl, dass du...". "Sei doch einfach ruhig... Ich will den Scheiß nicht länger hören". Eigentlich hatte die Schwarzhaarige nicht schreien wollen, aber anders schien ihre Freundin auch nicht auf sie zu hören, oder? Und die Tatsache, dass ihr nun vereinzelte Tränen aus den Augen traten, machte es der kompletten Situation auch nicht gerade leichter. Super, darauf hätte sie auch wirklich verzichten können. Ryuuzaki erhob sich, lief zu den jungen Frauen rüber, wobei er Jessica's Gefühlsausbruch genauestens studierte. Sie weinte, dass sah er deutlich, aber warum? Was hatte Jule nur gesagt, dass es die Schwarzhaarige zum Tränen vergießen verleitete? Fragend sah er zur Braunhaarigen, welche seufzte und nach den passenden Worten suchte. "Wir fliegen in fünf Tagen nach Deutschland zurück und das ist das eigentliche Problem. Jessica ist ein Dickkopf und stur obendrein. Wenn es nach ihr gehen würde, dann würden wir unseren Urlaub vermutlich verlängern, nur damit sie bei dir bleiben kann" erklärte Jule den momentanen Stand der Dinge, denn in den drei Jahren hatte die Braunhaarige sehr wohl gelernt, wie Jessica manchmal dachte. Sie wollte nicht gehen, dass sah man allein durch ihre Tränen, aber sie konnten nicht in London bleiben und das musste die Schwarzhaarige einsehen. Jessica schwieg, hatte ihre Hände in den Hosentaschen vergraben und musterte den Laminatboden. Was hätte sie denn noch dazu sagen sollen? Eigentlich wollte Jessica jetzt schon gehen, da sie sich unwohl fühlte, allein weil sie gerade Tränen vergoss und es Ryuuzaki sehen konnte. Wie kam sie nun rüber? Wie ein kleines Kind, welches ihren Willen wollte, oder? Toll, dachte sie sich insgeheim und schloss ihre blauen Augen. "Stören wir dich bei deiner Ermittlung? Ich habe eben schon zu Jessica gesagt, dass wir dann besser gehen sollten. Ich störe ungern und...". "Ihr stört mich nicht, sonst hätte ich euch gar nicht erst mit zu mir genommen... Ich verstehe das Problem, auch wenn ich mir noch im Unklaren bin, warum Jessica bei mir bleiben möchte" erwiderte Ryuuzaki nachdenkend, sah wieder zur Schwarzhaarigen rüber, welche nun leise schluchzte. Irgendwie wusste er nun nicht, wie er mit der gesamten Situation umgehen sollte, lief zum Tisch rüber und holte den Süßigkeitenspieß, welchen er hinter seinem Rücken versteckte. Nach weiteren Schritten stand er vor Jessica, zog den Süßigkeitenspieß hervor und hielt ihr diesen hin. Vielleicht halfen Süßigkeiten, um ihre Tränen zu trocknen? Nur zögerlich nahm sie den Spieß entgegen, nickte seicht und fuhr sich mit der freien Hand über ihr Gesicht. Sie kam sich gerade so jämmerlich vor und wollte am liebsten für einige Stunden alleine sein, aber das hieß, dass sie zum Hotel gehen müsse, oder? "Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr über Nacht bleiben. Im ersten Stock befinden sich Gästezimmer. Watari und ich würden uns über ein bisschen Gesellschaft freuen". Sofort sahen die verweinten Augen Jessica's auf, sahen ungläubig zu L rüber, welcher diesen Vorschlag gemacht hatte. Bei ihm über Nacht bleiben? Watari und Ryuuzaki würden sich über ihre Gesellschaft freuen? "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre..." murmelte Jule nun nachdenklich, da sie sich um den Zustand ihrer Freundin sorgte. Sie mochte den jungen Japaner bereits schon so sehr und wenn aus dieses Mögen mehr wurde, dann hatten sie wahrlich ein Problem. Jessica sollte keine tiefgründigeren Gefühle für L entwickeln, denn in fünf Tagen würden sie nach Deutschland zurückfliegen. Die Schwarzhaarige würde nur darunter leiden, da war sich Jule jetzt schon sicher. Zwar hatte Ryuuzaki diesen Einwand nicht verstanden, aber er konnte die Freude in Jessica's Augen erkennen. Die Schwarzhaarige wollte bleiben und schließlich hatte Jule dies zuvor auch noch bestätigt. Mehr konnte L im Moment nicht tun, als ihnen diesen Vorschlag zu machen. Sicher, er handelte waghalsig, weil er einfach zwei junge Frauen bei sich aufnahm, aber er sah von Jessica und Jule keine Gefahr ausgehen. "Ich bleibe... Jule, gehst du zum Hotel und holst meinen Koffer? Du kannst dann machen, was auch immer du willst". Jessica klang ziemlich wütend, obwohl sie sich sehr freute. Jedoch, der Einwand von Jule, dieser machte sie wirklich wütend. Verstand ihre Freundin denn nicht, dass sie bei Ryuuzaki bleiben wollte? "Sei nicht mehr böse, Jess. Ich meine es wirklich nur gut mit dir und du weißt auch ganz genau, warum. Bis später". Nach diesen Worten wendete sich Jule von L und ihrer Freundin ab, welcher ihren Kopf erneut senkte. Ja, sie wusste, warum Jule ihr diese Worte immer wieder sagte, aber Jessica konnte nun mal nicht anders. Sie wollte doch nur diese Zeit genießen, mehr nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)