Das Geheimnis des Vetrauens von LeoShishiza (Ich brauche dich, wenn ich einsam bin) ================================================================================ Kapitel 3: Der Lichtblick ------------------------- Der Eingangsraum des Krankenhauses verströmte ein unangenehmes Gefühl. Die Wände waren kalt und weiß, nichts schien ihnen hier Hoffnung machen zu wollen. Leo ging an Yusei gedrückt in Richtung der Info. Hier würden sie ihnen hoffentlich Auskunft darüber geben können, wo Luna lag oder liegen würde, wenn sie sie versorgt hatten. Ihre Schritte hallten leise durch den Raum und eine Frau mit schwarzen Haaren schaute sie von der Info aus an. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie höflich, ohne die jetzige Uhrzeit zu beachten. Es war bereits 20 Uhr, aber sie schien es nicht zu stören. Mit einem lächeln musterte sie die beiden. „Wo ist meine Schwester! Bitte sagen Sie es mir!“, bettelte Leo und sprang aufgeregt vor dem Tresen der Info herum. „Deine Schwester?!“ fragte sie verwirrt. „Entschuldigen Sie ihn bitte, wir suchen Luna Shinrai. Sie ist erst vor ein paar Minuten eingeliefert worden“, erklärte Yusei der Dame ruhig. „Moment, ich schaue mal gerade nach!“, verkündete sie und ging zu einem Computer. „Ich danke Ihnen!“, bedankte sich Yusei und verbeugte sich. Leo zog genervt an Yuseis Ärmel, denn er wollte die Empfangsdame selbst nach Luna fragen. Schnell flogen die Finger der Empfangsdame über die Tastatur. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie ihnen genauere Auskunft geben konnte. „Luna Shinrai… konnte ich leider nicht finden. Aber kurz bevor Sie kamen, wurde ein Mädchen eingeliefert, “ entschuldigte sie sich bei Yusei. „Das ist sie!!!“, schrie Leo aufgebracht. „Wo ist sie?“ Überrascht schaute sie Leo an, antwortete aber gelassen: „Sie ist im Raum 311. Aber bitte seid ruhig und lasst ihr ihre Ruhe.“ Bei den letzten Worten schaute sie Leo eindringlich ein. Leo nickte und ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Endlich war das Schicksal wieder auf seiner Seite. „Keine Angst, ich pass schon auf ihn auf“, beruhigte Yusei die Empfangsdame und beide Freunde begaben sich zum Fahrstuhl. Auf der Anzeige für die Etagen suchte Leo den Raum 311 und schon ging es in den 3ten Stock. Der Gang, der zu den einzelnen Zimmern führte war leer und Leo wurde immer ungeduldiger. »Bitte, Luna muss es gut gehen!« dachte er sich und hoffte inständig, dass es seiner Schwester gut ging. Beide Freunde hielten vor dem Raum 311 an. Ihr Blick sagte ihnen alles, beide hatten Angst. Selbstsicher legte Leo die Hand auf die Klinke. „Rallllyy!“, durchbrach die Stimme von Nervin die Stille, die in den Straßen lag. „Ja, ich komme!“, antwortete ihm jemand von weiter weg und schon sah man einen rotschöpfigen Jungen im Alter von etwa 14 Jahren auf ihn zu rennen. „Es ist spät und du weißt, wie gefährlich es hier draußen ist.“ „Tschuldigung…“, murmelte Rally und ging an Nervin vorbei in das Haus. »Das ist also unser neues Leben? Werden wir es hier wirklich besser haben, als in Satellite? Was war hier schon anders? Zerfallene und herunter gekommene Häuser gab es auch hier. Der einzigste Unterschied bestand wohl darin, dass uns die Menschen hier wie Dreck behandelten. Es war in Satellite doch viel einfacher für uns. Doch nein, wir mussten diese Stadt ja verlassen. Yusei hatte etwas von einer Gefahr erzählt, die trotz ihres Sieges immer noch unter der Stadt verborgen war. Aber es war doch unsere Heimat, Yusei hast du es etwa vergessen?« Traurig schweiften seine Gedanken zu seiner alten Heimat. Der rote Lockenschopf schnappte sich auf dem Tisch einen Apfel und verschwand in seinem Zimmer. »Eigene Zimmer, dass ist es was wir hier noch haben, aber ich vermisse die Menschen und die Freiheit, die wir in Satellite hatten. « Sein Bett war aus ein paar Holzbrettern und einer harten Matratze gemacht und wirkte nicht sehr gemütlich. Rally kannte jedoch nichts Besseres und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. »Yusei, hast du uns etwa vergessen, oder ist dir das Leben bei Leo und Luna lieber, als das bei deinen Freunden? « Nachdenklich schweifte sein Blick durch den Raum, nichts hier hatte etwas mit Satellite zu tun, nichts außer den Kleidern, die sie am Körper trugen hatten sie mitnehmen dürfen. »Da hatte Yusei einmal davon gesprochen, dass die Bewohner von Satellite ein freies Leben führen dürften, wenn Satellite und Neo Domino endlich wieder vereint waren, aber das hier ist kein freies Leben, wir werden wie Außenseiter behandelt. Yusei, wir brauchen dich hier.« Müde schloss Rally die Augen. Das Geräusch von den Geräten, die an Luna angeschlossen waren, schlug ihnen entgegen. Sofort stürzte Leo zu seiner Schwester, es war ihm egal, was die Frau an der Info gesagt hatte, er wollte bei seiner Schwester sein. Lunas Körper war immer noch total kalt, aber man spürte, dass sie lebte. Das monotone Piepsen der Geräte erfüllte den Raum und Leo saß neben dem Krankenbett und hielt Lunas Hand. „Luna…“, flüsterte er und begann zu weinen. Yusei trat hinter ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter, er wollte ihm helfen, doch wusste er nicht wie. „Luna…“ Drang leise an ihr Ohr. Sie wusste nicht, was dies zu bedeuten hatte. „Lass mich, ich will schlafen“, antwortete sie müde. Alles um Luna war dunkel, aber es war ihr egal. Sie hatte ihr Leben aufgegeben. Sie wollte einfach nicht weiter. Warum konnten sie es einfach nicht verstehen und sie einfach in Ruhe lassen? Sie hatte doch bereits schon so viel erlebt und war immer enttäuscht worden. Natürlich Leo, er war immer für sie da, aber was bedeutete es ihr jetzt schon? Sie wollte einfach nicht mehr und wollte erst recht nicht an ihren Bruder denken, den sie im Stich lassen musste. Eine wohlige Wärme durchflutete plötzlich ihren Körper und ihr Herz raste wie wild. »Was hat das alles nur zu bedeuten?« fragte sie sich und öffnete ihre Augen, doch sie sah nichts. Wie konnte sie auch? Um sie herum war nichts, nichts als Schwarz und Dunkelheit. Leo starrte seinen Freund verwirrt an, der sich über Lunas Kopf beugte. Sein warmer Atem strich sanft über Lunas Wange. Wie schön sie doch war, dachte er sich und flüsterte Luna leise etwas ins Ohr. Genauso schnell wie sich Yusei vorgebeugt hatte, so schnell stand er auch schon wieder an seinem alten Platz und schlenderte langsam zum Fenster. Graue Wolken zogen am Himmel auf und verkündeten Regen. Die Wärme, die sie eben noch verspürt hatte verschwand urplötzlich und ihr Herz beruhigte sich wieder. »Was war das nur?« „Leo, ich brauche dich“, schrie sie, als sie merkte, dass jemand wollte, dass sie ihre Augen öffnete. Aber sie sah doch nichts! „Hilf mir!“, schrie sie verzweifelt, als sie merkte, dass sich die Dunkelheit nicht lichtete und Tränen rannen ihr über die Wangen. „Ich will nicht mehr, hol mich hier raus!“ Der Regen trommelte leise gegen das Fenster von Lunas Krankenzimmer. Die dunklen Regenwolken tauchten alles in ein graues Licht. Leo beobachtete Yusei, wie er etwas auf der Straße zu beobachten schien. „Ist es wirklich so aussichtslos, dass sie die nächsten Tage aufwachen wird?“, fragte er ihn traurig. Verwundert drehte er sich zu ihm um, er konnte nicht glauben, das er dies nun aus Leos Mund hörte. „Ich weiß es nicht, wie gesagt, es liegt an Luna“, sprach er leise und wendete sich wieder von den beiden ab. Er wollte nicht, dass Leo sah, wie sehr auch er unter all dem litt. Es zerriss ihm fast das Herz, doch wusste er nicht warum. Warum war es für ihn so schwer einzusehen, dass er für die nächste Zeit Lunas schöne grünen Augen nicht sehen und ihr sorgenloses Lachen nicht mehr hören könnte? Aber würde sie nach allem was ihr zugestoßen war, wieder so sein wie früher und einfach unbeschwert leben können? Plötzlich spürte Leo, dass sich Lunas Hand, die er immer noch fest umklammert hielt, bewegte und er sprang erschrocken auf, ohne ihre Hand jedoch los zu lassen. Erschrocken drehte sich Yusei plötzlich um. „Leo!“, schrie er, bereute es aber wieder, als er merkte, dass er selbst langsam so wurde, wie es Leute in seinem Alter oft waren. Alt und kaltherzig. Ja, so sollten Männer sein, sie sollten sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. „Nein!!!“, schrie er verzweifelt und hielt sich seinen Kopf. Etwas klammerte sich um sein Herz und er merkte, wie anstrengend es für ihn war nicht die Kontrolle zu verlieren und etwas zu zerstören. „Arghh…“, knurrte er und biss die Zähne fest aufeinander. Geschockt schaute Leo seinen Freund an. „Yusei…“, flüsterte er leise, erwartete aber keine Antwort. „Leo…“, flüsterte leise eine Stimme hinter sich und er wendete sich nur widerwillig von seinem Freund ab. Verschlafen öffnete Rally seine Augen. „Hmmm…, vielleicht gibt es ja irgendwann einen Lichtblick und wir können wieder nach Hause. Aber bis dahin müssen wir wohl oder übel hier wohnen." -------------------------------------------------------------- Ich habe leider etwas länger für diese Kapitel gebraucht und dazu ist es auch noch anders geworden, wie ich es wollte. Aber mir gefällt es trotzdem ^^ Danke an meine Leser und meine Kommischreiber. Ich hoffe ich kann euch mit meiner FF zufrieden stellen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)