Tagebuch einer verbotenen Geschichte von Kasa ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Ich weiß nicht genau, wann ich aufgehört habe darüber nachzudenken. Stop, nun denke ich darüber nach. Vielleicht ist es auch einfach ein Prozess, den man nicht unterbinden kann. Soweit ich mich zurück erinnern kann, weiß ich, dass es mittlerweile zur Gewohnheit für mich geworden ist. Obwohl man es nicht so ansehen darf. Aber nach unzähligen malen, ist es eben so geworden. Einfache Gewohnheit in der ich ein Opfer bin. Opfer von dreckigen Händen die meinen Körper anfassen. Mich benutzen wie ein Kaugummi. Nur werde ich nicht ausgespuckt, nein, man kaut immer und immer wieder auf mir herum. Es fing vor gut 11 Jahren an. Am Strand. Ich war gerade einmal acht Jahre alt gewesen. Ein Kind, was niemals davon hätteWind bekommen dürfen. Ein Kind, was eigentlich damit beschäftigt war zu spielen. Mit Freunden die nicht existierten, mit Bauklötzen, die ich mir selbst gebastelt hatte und bei einmal benutzen kaputt gingen. Ich ging über den Strand von New Jersey. Alleine. Wieso ein achtjähriger alleine über einen Strand läuft? Nun ja, ich brauchte Abstand von meiner Mutter, die mich eh hasste. Es kam wie es kommen musste. Ein älterer Mann sprach mich an. Damals fand ich es nett, heute sehe ich es als beängstigend an. Ich sollte nur eine Begleitung sein, ein Wegweiser. Das dieser Mann mein Wegweiser wurde, hätte ich nicht gedacht. Das dieser Mann der Anfang von allem sein würde, konnte ich mir nicht denken. Wie soll ich sagen? Ich erinnere mich nicht an vieles. Nur an diesen schweren Körper auf mir, sein Geruch, das schnaufen, dass Rauschen des Meeres. Ich spüre dieses schwere Gewicht auf mir. Den Schmerz, der mich einmal durchzog und ich hoffte, dass es bei einmal blieb. Aber im grunde genommen war ich einfach zu eng. Kein Wunder, ich war acht. In solchen Momenten wünscht man sich eigentlich nur Hilfe von irgendwem. Sei es von einem schwächlichen Mann, der den Mann über mir hätte verscheuchen können bishin zu einem Köter, der ihm seinen erbärmlichen Penis hätte abfressen können wie ein verkümmertes Würstchen. Es blieb bei einem Mann, der mich anschaute. Ich heulte wie ein Neugeborenes, der Mann verschwand. Vielen Dank auch. Hätte ich eine Uhr bei mir gehabt, hätte ich sagen können, wie viel Uhr es war als es anfing und wie viel Uhr es war, als er aufhörte. Aber ich konnte mich nur an den Himmel richten, der am Anfang hell war, mit seiner strahlenden Sonne am Leib und am Ende war die Sonne weg. Genau wie meine innere Sonne. Ich weiß nicht welches Gefühl schlimmer ist. Das Gefühl als es passierte oder das Gefühl als ich dalag wie ein zerknülltes Stück Papier. Dann fingen die Gedanken an, die mich bis heute begleiten. Wieso passiert mir das? Was hab ich im Leben so falsch gemacht, dass ich sowas erfahren musste? Hab ich diesen Mann dazu verführt? Kann ein kleines Kind solche Reize auf einen alten Mann ausüben? Warscheinlich. Ich ging, nein eher humpelte nach Hause. Aufgerissen bis sonst wohin, gebraucht, verheult und zerstört. Man sah, was passiert war. Man sah es. Meine Mutter wollte es nicht sehen. Ich war in ihren Augen ein Lügner, ein Spinner. Wieso sollte mir sowas passieren? Nur weil mein Leben bis dato schon beschissen war, musste mir sowas nicht auch noch passieren? Damals zerstörte es meine kleine Kinderwelt, heute denke ich mir: Selbstschutz. Jahrelang hilt ich es geheim, bis ich es irgendwann meinem Vater erzählte und die Frau die mich geboren hatte verschwunden war. „Casey?“ die Stimme meines Vater ertönte von unten. Ich ging hinunter und schaute ihn fragend an. Wieso auch Worte benutzen, wenn Blicke eh mehr sagen als alles andere. „Hast du schon für die Schule gelernt?“ fragte er mich. Ja, hab ich dachte ich mir aber sagte nur „Nein“. Wieso ich das getan habe? Weil es die Wahrheit ist. Im Prinzip lügen meine Gedanken aber nicht meine Worte. Verkehrte Welt. Er schaute mich mit seinem zum Teil vorwurfsvollen und zum Teil besorgten Blick an. „Dann mach es bitte. Du steckst mitten in deinem Abitur, du musst reichlich lernen“ klärte er mich auf. Oh Wunder, dass weiß ich schon. Seufzent nickte ich und ging wieder hoch in meine eigenen vier Wände. Heiliges Zimmer, dachte ich mir schmunzelnt. Bis vor vier Monaten dachte ich mir noch, dass mir hierdrin nichts passieren kann. Man kann sich täuschen. Aber das ist noch ein anderes Kapitel. Ich setze mich an meinen Schreibtisch und kramte in Ruhe meine Schulssachen aus meiner Tasche. Ich klappte mein Geschichtsbuch auf, öffnete meinen Block und hatte schon den Stift in der Hand, als mich die Unlust packte. Also ließ ich den Stift auf den Tisch fallen und starrte vor mich hin. Hinterließ mich meinen Gedanken ungeschützt. Kann man das irgendwann einmal stoppen? Irgendwo ist es nervend immer in Gedanken zu schwelgen und zu nichts zu kommen. Okay, ich könnte rein theoretisch aufhören mich von anderen Dingen wie zum Beispiel meinen Gedanken ablenken zu lassen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich keine Lust auf Hausaufgaben habe. Vielmehr überkam mich die Lust etwas anderes zu machen. Etwas, dass viele als Spaß ansehen, andere als Befriedigung und solche wie ich als pure Qual. Ich fing an mir einen runterzuholen. Im Volksmund auch als Wixen/Wichsen/Wixxen angesehen. Warum Qual? Ich mag es nicht mich anzufassen, ich mag nicht etwas sanft berühren, was andere fast gebrochen hätten. Wo andere Hände schon dran gerieben haben ohne mein Einverständnis. Aber es musste gerade einfach sein. Ich brauche es um Druck abzulassen und um mir etwas zu beweisen: Ich bin nicht krank. Ich bin ein ganz normaler 19 jähriger Junge, der Spaß am Leben hat. Nur nicht weiß, wie das geht. Hiermit fängt meine persönliche Geschichte an. Eine Geschichte von einem oftmals sexuell missbrauchten Jungen auf dem Weg zur Selbstfindung und auf der Suche nach dem Glück im Leben, wovon viele reden. Meine Geschichte, die euch vielleicht Gänsehaut einbringen wird oder wo ihr euch denken werdet „der spinnt“. Viel Spaß Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)