Neubeginn von Bluey ================================================================================ Kapitel 4: 4. Kapitel --------------------- Am nächsten Morgen weckte ein tatendurstiges, kleines Mädchen ihren Vater erbarmungslos um sieben Uhr. Sie sprang so lange auf ihm herum und redete auf ihn ein, bist Colt sich grummelnd erhob und unter die Dusche sprang. Wenig später waren beide auf den Weg in den Yuma- City Park zum Joggen. Dies hatte Colt sich auf der Farm angewöhnt und seit ungefähr einem Jahr wollte Emma ihren Vater dabei begleiten. Colt ließ sie gerne am Morgensport teilhaben, er genoss die Stunde, die sie gemeinsam und in Ruhe verbrachten, ehe für beide der Tag begann. Während Emma sich staunend umsah, betrachtete Colt die ihm immer noch vertraute Umgebung von Yuma. Es schien sich nicht viel verändert zu haben und doch war alles anders. Auf dem Rückweg joggten sie an einem Appartementkomplex vorbei und sein Blick fiel auf ein kleines, rotes Auto. Er erkannte es sofort und sein Herz schlug einige Takte schneller. Entweder hatte Robin den Wagen verkauft oder aber sie wohnte hier. Der Cowboy beschloss, dies so schnell wie möglich herauszufinden, nun jedoch war es erstmal Zeit, ins Hotel zurückzukehren und sich zum Frühstück mit seinen Freunden anzuziehen. Fünfundvierzig Minuten betraten sie geduscht und umgezogen das Hotelrestaurant, wo die anderen schon auf sie warteten. Colt hob Emma auf einen Stuhl, setzte sich dann neben sie und bemächtigte sich Fireballs Kaffee, den er mit einem genießerischen Seufzen mit beinahe einem Zug herunterstürzte, noch ehe der Rennfahrer Einspruch erheben konnte. „Zwerg, sieben Uhr, ausgeschlafen.“, meinte er dann nur erklärend und der Rennfahrer verzieh ihm grinsend. „Vater sein ist eben kein einfaches Los.“, spottete Saber gelassen und faltete die Serviette auf seinem Schoss. „Tja Amigo, du wirst es ja bald nachvollziehen können nicht wahr?“, erwiderte Colt ironisch und sämtliche Blicke wandten sich ihm zu. „Woher weißt du das?“ Saber war sich sicher, dass sie am Vortag mit keiner Silbe erwähnt hatten, das Sincia ein Kind erwartete und außer Fireball und April wussten es bisher nur seine Eltern. Colt schnalzte mit der Zunge. „Ich züchte Pferde Superschwert und ohne Sincia hier beleidigen zu wollen, den Blick kenne ich. Meinen Glückwunsch zum baldigen Nachwuchs übrigens.“ „Du vergleichst mich mit einem Pferd?“ Sincia zog empört die Augenbrauen hoch, aber nicht lange, dann begann sie zu lachen und schüttelte den Kopf. „Du bist echt unglaublich Colt. Danke übrigens, du wirst zur Babyparty eingeladen.“ Die anderen stimmten in ihr Lachen mit ein und Emma, die zwar nicht genau wusste, worum es gerade gegangen war, grinste fröhlich von einem zum anderen. „So Prinzessin, was möchtest du denn futtern?“, fragte Colt und fing an, die Frühstückskarte zu studieren. „Eier mit Speck.“, meinte April auch prompt, woraufhin der Cowboy sie verwirrt ansah, Fireball dagegen erneut anfing mit lachen. „Ich meinte eigentlich meine Tochter.“, stellte Colt richtig und April grinste frech. „Ich weiß, aber dich aus dem Trott zu bringen ist immer noch zu witzig.“ „Was heißt das, Daddy?“, mischte sich Emma ein. „Das April mich kirre macht.“, erwiderte ihr Vater, grinste aber schon wieder. „Was heißt das, Daddy?“, fragte die Kleine erneut, da sie den Sinn noch nicht begriff. „Öhm… Das bedeutet, das April deinen alten Herrn gern ein bisschen ärgert.“, versuchte er es erneut zu erklären und die Kleine nickte verständig. „Genau wie ich, also mach ich dich auch kirre ja?“ Fragend sah sie ihn an und Colt zerzauste ihr in gespielter Verzweiflung die Haare, während die anderen wieder in Gelächter ausbrachen. Nachdem sich alle ein wenig beruhigt hatten, konnten sie auch endlich ihr Frühstück bestellen. Emma entschied sich für das gleiche wie April, die Blondine gefiel ihr immer besser und sie beide machten ihren Daddy kirre, also hatte sie eine Gemeinsamkeit entdeckt. Der Kellner nahm ihre Bestellung entgegen und wenig später machten sich alle außer Sincia über das reichliche Frühstücksangebot des Hotels her. Sabers Frau begnügte sich mit trockenem Toast und Tee, während sie kundtat, dass diese Phase der Schwangerschaft hoffentlich bald vorüber war. „Und was haben wir heute vor?“, fragte Fireball wenig später gesättigt und schon seinen Teller beiseite. „Ich meine, keiner von uns muss heute arbeiten und nach all der Zeit können wir uns ruhig eine Weile auf den Geist gehen.“ „Einkaufen?“, schlug April auch schon vor und drei Männer schüttelten stöhnend die Köpfe. „Daran haben also auch die letzten Jahre nichts geändert.“, grinste Colt. „Ich bringe Emma dann zu deinem Vater ins Oberkommando, April. Er schien das mit der Privatführung wirklich ernst gemeint zu haben, denn er rief vorhin über Hypercom an und fragte, ob elf Uhr in Ordnung ist. Er wollte sie dann über den Mittag da behalten und Emma ist schon ganz aufgeregt, oder Maus?“ Die Kleine nickte mit vollem Mund, denn sie war immer noch mit ihrem Rührei beschäftigt, welches wesentlich besser schmeckte, nachdem ihr Vater ihr die dummen Speckstreifen weg gegessen hatte. „Er ist lieb.“, stellte sie fest und setzte gleich noch einen drauf. „Daddy sagt, er ist ein wichtiger Mann und dass es eine Ehre ist, wenn er sich soviel Zeit nimmt. Also bin ich jetzt ein VIP.“ „Wo hast du das Wort denn her?“, fragte Colt nicht wenig erstaunt und sie zeigte auf Fireball. „Hat er gestern auf der Feier gesagt, wir wären die VIPs und extrem wichtig.“ „Ui Kleine, in deiner Gegenwart muss man sich jedes Wort wirklich überlegen.“, staunte der Rennfahrer und Colt nickte. „Vielleicht kannst du jetzt nachvollziehen, wieso ich gestern gewartete habe. Sie hört alles, sie sieht alles und sie merkt sich immer genau das, was sie nicht soll und plappert es dann meist bei passender Gelegenheit wieder aus.“ Colt sagte dies mit deutlich väterlichem Stolz in der Stimme. „Übrigens, ich habe heute beim Joggen ein Auto gesehen, was mir bekannt vorkam- klein, rot, schnell. Ist es ihres?“ Die Frage war an alle gerichtet und Saber nickte. „Ja, sie wohnt hier und unterrichtet die Kinder der Unterstufen im Kavallerieoberkommando.“ „Wer denn Daddy?“, fragte Emma neugierig nach und Colt sah sie etwas hilflos an. April sprang für ihn ein. „Eine alte Freundin deines Daddys aus der Zeit, wo er noch hier auf Yuma gelebt hat, bevor ihr die Farm hattet.“, erklärte sie, erntete einen dankbaren Blick von Colt und gleich darauf wechselte dieser auch das Thema, bevor Emma weiterfragen konnte. Er lenkte sie ab, indem ihr vorschlug, April und den anderen doch von ihrem Pferd und Zuhause zu erzählen und bis zum Ende des Frühstücks lauschten sie alle Emmas Geplapper über Pferde, Mitschüler und den Hund, den sie sich wünschte. Pünktlich um elf Uhr lieferte Colt seine Tochter dann bei Commander Eagle ab, der sie schon erwartet hatte. Der Commander teilte ihm noch einmal persönlich mit, wie froh er war, das Colt der Einladung gefolgt sei und obwohl er neugierig war, wie es dem ehemaligen Star Sheriff in den letzten Jahren ergangen war, hielt er sich zurück und widmete sich ganz seinem kleinen Gast. Die Freunde ließen Emma beruhigt in seiner Obhut zurück und April und Sincia überredeten Fireball und Saber, mit ihnen doch einen kleinen Einkaufsbummel zu wagen, vorzugsweise zu Babyausstattern. Colt nutzte die Gelegenheit und schob eine Verabredung vor, die ihn ungefähr zwei Stunden lang beschäftigen würde, also trennten sie sich und wollten sich später zum Mittagessen wieder im Oberkommando treffen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)