Neubeginn von Bluey ================================================================================ Kapitel 3: 3. Kapitel --------------------- Einige Stunden später brachte Colt seine völlig übermüdete, aber glückliche Tochter in ihre Hälfte des Doppelzimmers im Schlafzimmer des Hotels, wo sie während ihres Aufenthaltes auf Yuma wohnten. Er hatte eigentlich ein Appartement mit zwei Schlafzimmern mieten wollen, aber durch die Feierlichkeiten waren fast alle Hotels ausgebucht gewesen. Wenn er es sich richtig überlegte, fand er diese Lösung sowieso besser. Er gab Emma, die schlief sobald ihr Kopf das Kissen berührt hatte, noch einen liebevollen Kuss auf die Stirn, bevor er das Zimmer verließ und ins angrenzende Wohnzimmer ging, wo Saber, Sincia, Fireball und April sich auf die verschiedenen Sitzgelegenheiten rund um den Couchtisch verteilt hatten und auf ihn warteten. Der Cowboy ließ sich neben April auf die Couch fallen und wusste nicht so richtig, wie er beginnen sollte. „Das ist zwar nicht Ramrods Küche, aber es ist fast wie in alten Zeiten.“, meinte er unbeholfen. „Deine Tochter ist reizend.“, half Sincia ihm, das Schweigen zu unterbrechen und lächelte ihn an. „Danke, sie mein ganzer Stolz, mein ein und alles.“, erwiderte er. „Das merkt man Kumpel. Die Fragen sind nun, wo sie herkommt, wo die Mutter ist und weswegen du einfach so verschwunden bist. Es ist offensichtlich, dass sie noch während unserer Zeit als Star Sheriffs gezeugt wurde, oder?“, fragte Saber direkt und sprach damit aus, was allen auf der Zunge lag. Colt nickte und lehnte sich auf der Couch zurück, die Augen auf die Wand gegenüber gerichtet. „Ich habe euch ja versprochen, dass ich euch auf alle Fragen eine Antwort geben würde.“, begann er. „Ab jetzt der Reihe nach, damals haben sich die Ereignisse dann überschlagen. Emma ist das Ergebnis einiger weniger unvergesslicher Wochen, die ich mit ihrer Mutter Sophia verbrachte. Sie war unglaublich lebenslustig, hat viel gelacht und ihre ganze Art hat mich tief beeindruckt. Wir hatten Urlaub und ich lernte Sophia in einer Bar kennen, wo sie gerade den Lokalmatador im Billard fertig gemacht hat. Wir kamen ins Gespräch und den Rest könnt ihr euch denken. Wir waren drei Wochen unzertrennlich, aber wir beide wussten, dass unsere Zeit begrenzt war. Jeder hatte sein eigenes Leben und zwischen uns gab es jede Menge Leidenschaft und freundschaftliche Gefühle, aber es war keine Liebe im Spiel. Nach diesem Urlaub kehrte ich zu den Star Sheriffs zurück und habe sie nie wieder gesehen oder etwas von ihr gehört.“ „Aber was war mit Emma?“, unterbrach ihn April. „Ich meine, ihr müsst doch… Und wieso hast du uns nichts von ihr erzählt?“ „Ich wusste selbst nichts von der Kleinen.“, gestand Colt und beobachtete die verwirrten Gesichter seiner Freunde. „Sophia hat sich nie mit mir in Verbindung gesetzt, um mir zu sagen, dass sie schwanger ist. Sie wollte nicht, dass ich mich verantwortlich für sie fühle oder am Ende aus Pflichtgefühl ihr gegenüber vielleicht sogar meinen Job an den Nagel hänge. Sie wusste, was dieser mir bedeutet hat und wie wichtig unser Kampf gegen die Outrider war. Und sie hat dies unterstützen wollen, indem sie nichts gesagt hat.“ Colt schwieg eine Weile. „Was ist dann passiert?“, fragte Saber schließlich vorsichtig. „Nach dem Ende meiner Beziehung mit Robin fiel meine Welt in Trümmern zusammen. Alles was ich mir erträumt hatte, hatte ich verloren. Und gerade in der Zeit, als ich irgendwann mal allein an Bord von Ramrod war, kam eine Hypercom Verbindung rein. Es war ein Arzt von Sophias Heimatplaneten und er teilte mir mit, dass sie als seine Patientin im Krankenhaus liege. Sie wollte mit mir sprechen und hatte ihm außerdem die Erlaubnis erteilt, seine ärztliche Schweigepflicht zu brechen. An jenem Abend erfuhr ich, dass sie ihm Sterben lag, dass sie an einer seltenen Blutkrankheit litt und keine Möglichkeit mehr gab, sie zu heilen. Ihr Wunsch war es gewesen, dass er mich findet und bittet, zu ihr zu kommen, sie müsse vor ihrem Tod unbedingt mit mir reden. Ich konnte diese Bitte nicht abschlagen, also bin ich los. Vielleicht hätte ich Bescheid sagen müssen, aber ihr wusstet nichts von ihr und ich wollte keine langen Erklärungen abliefern, ehe ich nicht wusste, was sie wollte.“ Bei der Erinnerung an dieses Gespräch schloss er die Augen und April streichelte tröstend seinen Arm, während sie und die anderen den Cowboy entsetzt und mitleidig ansahen. „Ich traf noch am selben Abend im Krankenhaus ein und ging sofort zu ihr. Sie war schon zu schwach, um noch aufstehen zu können, sah blass aus und so zart, dass ein Windhauch sie hätte umpusten können. Aber sie war immer noch wunderschön und in ihren Augen spiegelte sich noch so viel Kraft, ich weiß nicht, wo sie die noch hergeholt hat. Wir haben ein langes Gespräch geführt und sie hat mir von meiner Tochter erzählt, die in dieser Zeit bei Freunden von Sophia war. Außerdem hat sie mich gebeten, mich nach ihrem Tod um Emma zu kümmern und dafür zu sorgen, dass sie sicher und behütet aufwachsen kann. Ein Kind bräuchte die Liebe seiner Eltern und auch wenn nur ein Elternteil für sie da sein kann, dann solle es eben so sein. Das waren ihre genauen Worte, ich habe sie nie vergessen. Und ich habe ihr dieses Versprechen gegeben. Danach bin ich in ein Hotel und habe mich dort in der Bar besinnungslos betrunken, während ich mir meine Möglichkeiten überlegt habe. In jener Nacht hat sich mein ganzes Leben schon wieder geändert gehabt und ich musste einige Entscheidungen treffen. Als ich am nächsten Tag wieder einigermaßen nüchtern war, bin ich zu Commander Eagle gegangen und habe gekündigt. Gleichzeitig habe ich ihm mitgeteilt, dass er im absoluten Notfall über Dooley Kontakt mit mir bekommen kann, danach habe ich Yuma verlassen. Ich bin wieder zu Sophia ins Krankenhaus und habe sie gebeten, oder besser überredet, meine Frau zu werden.“ „Du lieber Himmel Colt, und was war mit Robin? Oder mit uns? Wieso hast du nicht mit uns gesprochen?“ April musste diese Fragen einfach dazwischen werfen, als der Cowboy eine kurze Pause machte und tief Luft holte. Colt sah sie bedrückt an. „Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Robin, aber unsere Beziehung war nicht mehr. Und damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich daran noch etwas ändern würde. Was euch angeht, ich habe hin und her überlegt, ob ich euch einweihen sollte, aber mich dagegen entschieden. In meinem Kopf war alles durcheinander und ich wollte keine Ratschläge oder Vorhaltungen, dass ich einfach so ein Kind gezeugt hatte und nun mit den Folgen leben müsste. Alles war auch so schon schwer genug und ich hatte meine Entscheidung getroffen und wollte nicht, dass mir dort irgendjemand reinreden konnte, auch ihr nicht. Ihr habt Sophia dort in diesem Krankenhaus nicht liegen sehen. Sie war die Mutter meiner Tochter, hatte nicht mehr viel Zeit zu Leben und ich konnte mich nicht einfach rumdrehen und gehen. Ich konnte nicht darauf warten, dass irgendein Anwalt mich anruft, mir von ihrem Tod berichtet und mir sagt, wo ich mein Kind abholen solle. Ich war damals überzeugt, das Richtige getan zu haben und ich bin es auch heute noch, auch wenn ich euch einfach so zurückgelassen habe. Ich bin bei Sophia geblieben und wir haben noch im Krankenhaus geheiratet. Ich habe von meinen Ersparnissen eine kleine, aber gut gehende Pferderanch gekauft und meine Frau und mein Kind nach Hause geholt. Die Ärzte im Krankenhaus haben uns klar gemacht, dass sie nichts mehr tun konnten und Sophia war glücklich, dass sie ihre letzten Wochen nicht in einer Klinik lag und mit unserer Tochter verbringen durfte. Drei Monate später ist sie gestorben und ich war plötzlich allein erziehender Vater eines kleinen Mädchens, welches noch dabei war, sich an mich zu gewöhnen und nebenbei die Welt für sich entdeckte. Anfangs lief alles noch ein wenig holprig und wir hatten unsere Schwierigkeiten miteinander, aber ich habe eine Haushälterin eingestellt und Emma hat unsere Herzen im Sturm erobert. Sie ist so ein Engel. Ein Lächeln von ihr und ich versuche, ihr die Welt zu Füßen zu legen.“ Colt hielt inne und ließ seinen Freunden Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. „Deine Handlungsweise ist nachvollziehbar.“, begann Saber schließlich und sowohl seine Frau, als auch Fireball und April nickten bestätigend. „Was ich nicht verstehe, „ fuhr April fort. „ist, warum hast du dich nicht nach Sophias Tod gemeldet? Ich meine, wir hätten dir doch helfen können und wären für euch da gewesen. Wir alle haben uns große Sorgen gemacht und Robin hat unendlich gelitten, als du einfach so verschwunden bist. Oh wie ich meinem Vater übel nehme, dass er uns nichts gesagt hat, obwohl er mehr wusste.“ Colt schüttelte den Kopf. „Dein Vater hatte keine Ahnung, wo er mich finden konnte. Er hatte nur Dooley als Anhaltspunkt. Von Sophia, Emma oder der Hochzeit hat er auch nichts gewusst.“, stellte er klar. „Ich konnte nichts sagen und ich konnte nicht zurückkommen. Das ich euch verletzt habe, war mir klar. Das Robin verletzt war, war mir auch bewusst, aber wir waren getrennt. Wir haben beide zu viele Fehler gemacht und ich war nicht mehr überzeugt davon, dass wir das wieder hinbekommen würden. Dafür war zu viel passiert. Denkt ihr, mir ist es leicht gefallen, all das hier einfach zurück zu lassen? Aber was sollte ich denn machen. Auf einmal war ich Vater, die Mutter schwer krank und ich konnte nicht zurück. Ich hatte die Verantwortung für beide übernommen und in dieser Situation weiter als Star Sheriff arbeiten ging auch nicht. Ich konnte keine Mission mehr mitfliegen, aber ich wollte auch nicht durch euch damit konfrontiert werden, was ich alles aufgegeben hatte. So war es einfacher für mich. Ich wurde rund um die Uhr gebraucht. Wenn ich nicht gerade Sophia gepflegt habe, war ich damit beschäftigt, Emma kennenzulernen und rauszufinden, was sie mag und nicht mag, was ihr gefällt, was sie gern isst und glaubt mir, Möhren gehören nicht dazu.“ Colt erlaubte sich ein schwaches Grinsen. „Sie hat mich etliche Nerven gekostet und noch mehr Maschinen Wäsche, aber ich würde keine Minute dieser Zeit eintauschen wollen. Ich war kein Star Sheriff mehr, sondern nur noch Krankenpfleger, Hausmann und Vater. In den ersten Monaten hatte ich gar keine Zeit, mich meiner Trauer und den Gedanken über das Ende der Beziehung mit Robin hinzugeben und danach, als sich alles einigermaßen eingerenkt hatte, habe ich mich immer wieder abgelenkt. Sicher, ich habe schon darüber nachgedacht, aber es gab da Emma und die war einfach wichtiger. Ein kleiner Dreikäsehoch, der seine Mummy nur noch im Bett liegend gesehen hat, sie vermisste und sich nur langsam an mich gewöhnte, genauso wie ich Zeit brauchte, um viele Dinge zu lernen und mich mit der neuen Situation abzufinden. Sophia und ich waren nur Freunde, zwischen uns ist nichts gelaufen, aber auf freundschaftliche Art habe ich meine Frau geliebt und Sophia wusste das, ihr ging es nicht anders. Sie hat nie gefragt, ob es in meinem Leben eine Frau gegeben hat und ich habe ihr nie von Robin erzählt. Das alles gehörte seit dem Anruf aus dem Krankenhaus zur Vergangenheit. Sophias Wohl kam an erster Stelle und sie hat immer wieder gesagt, dass sie glücklich ist, dass ich Emma anerkenne und das sie weiß, dass das Kind sehr glücklich aufwachsen wird. Und sie war in den letzten Wochen nicht allein, ich hab sie in dieser Nacht im Arm gehalten, während Dooley auf Emma aufgepasst hat. Ihr Tod war schlimm für uns beide und ohne Dooleys Hilfe hätte ich nicht gewusst, wie es weitergeht.“ Colt hielt einen Moment inne. „Das war es, Ende der Geschichte. Seitdem habe ich Pferde gezüchtet und meine Tochter großgezogen. Außerdem habe ich nie versucht zurückzublicken. Dooley hat mich grob auf dem Laufenden gehalten und mir unter anderem auch von eurer Hochzeit erzählt, Saber. Ich hoffe, euer Geschenk hat euch gefallen.“ Er begegnete dem überraschten Blick der Eheleute mit einem listigen Grinsen. „Der Whiskey und der Sattel für Sincia. Das einzige Geschenk ohne Absender, wir wussten nie, bei wem wir uns bedanken sollten.“, entfuhr es Saber und Colt nickte. „Dooley hatte was von Reitstunden erzählt und ich dachte, die Idee wäre nicht schlecht.“, erwiderte er. „Oh Colt danke.“ Sincia war gerührt. „Das Geschenk war wundervoll und den Sattel habe ich noch, ich reite so oft es geht.“ „Gern geschehen.“ Colt senkte peinlich berührt den Kopf, so hatte er sich nicht ins rechte Licht rücken wollen war ihm dann doch unangenehm. „Ich sehe mal kurz nach Emma. Manchmal schläft sie unruhig und strampelt die Decke beiseite. Und ich hab keine Lust auf Schnupfen, Husten und Halsweh, nur weil ich nicht aufgepasst habe.“ Er stand auf und ging schnell ins angrenzende Schlafzimmer. Zurück ließ er erstaunte, berührte und nachdenkliche Menschen. Dieser ernste, verantwortungsbewusste und liebevolle Vater war ungewohnt, seine Geschichte hatte sie gerührt und jeder versuchte für sich das Ganze zu verarbeiten. Sie alle hatten sich in den letzten Jahren verändert und weiterentwickelt, aber Colt hatte sich einer Verantwortung gestellt und Dinge getan, die keiner von ihnen ihm jemals zugetraut hatte. Als der Cowboy zurückkam, hatten sie sich wieder gefasst. „Deine Kleine ist ein richtiger Schatz.“, lächelte April ihn liebevoll an. „Wehe du verdrückst dich jetzt wieder für die nächsten Jahre, dann komm ich persönlich vorbei und dann kannst du was erleben.“, drohte sie scherzhaft. „Ich glaube, ich bin gerne Tante April.“ Colt sah sie verdutzt an, dann lachte er befreit auf und zog sie in die Arme. „Keine Sorge Prinzessin, es reicht schon, wenn Emma mir dauernd Feuer gibt, bei ihr hab ich nur den Vorteil, dass ich der Daddy bin und sie das Kind. Vor dir dagegen…“ Er verzog bedeutungsvoll das Gesicht. „Ich erinnere mich noch gut an gelegentliche Knuffe und Tritte, wenn ich mich mal wieder daneben benommen habe.“ Nun lachten sie alle. Auf einmal sah Colt jedoch wieder ernst und ein bisschen nervös aus. „Ähm sagt mal…“ Er räusperte sich. „Kann es sein, dass ich auf der Feier heute Robin gesehen habe oder war da der Wunsch Vater des Gedankens?“ „Ja, sie war da, gemeinsam mit Josh.“, antwortete Saber. „Aber kaum hat sie dich gesehen, hat sie fluchtartig den Raum verlassen.“ „Das war ja zu erwarten.“, meinte Colt niedergeschlagen. „Ich hätte ja auch nicht damit gerechnet, dass sie mir freudig um den Hals fällt, aber dass nicht mal Hallo sagt ist wirklich schade.“ „Na ja Colt, ein bisschen verstehen kann ich sie ja.“, meinte April. „Damals kam sie zu uns, kurz nachdem du verschwunden warst und hat dich gesucht. Sie wollte mit dir reden und dir erklären, wieso Josh sich so verhalten hat. Außerdem hatte sie wohl viel Zeit zum Nachdenken und hat ihre Fehler eingesehen, zumindest einen Teil davon. Robin wollte von vorn anfangen.“ Schnell erzählte die Blondine ihm die Kurzversion der Ereignisse nach Colts Weggang und der Cowboy wurde sichtlich blass unter der Sonnenbräune. „Das wusste ich nicht.“, sagte er schließlich betroffen, nachdem er auf dem aktuellen Stand war. „Meine arme Robin… Aber schön, dass Josh sich so gut entwickelt hat.“ Dass Robin die Probleme mit ihrem Bruder in den Griff bekommen hatte, freute ihn aufrichtig. „Robin hat wirklich lange gebraucht, bis sie verwunden hat, dass du nicht mehr zurückkommst und dich auch nicht melden wirst.“, meinte Fireball in die entstehende Stille herein. „Sie hat monatelang gelitten und Eagle wieder und wieder gebeten, ihr doch zu sagen was er weiß. Irgendwann hat sie aufgehört, ihn zu fragen und ihr Leben weitergelebt.“ „Und ich nehme mal an, sie jemand anderen gefunden?“, wollte Colt wissen, aber der Rennfahrer schüttelte den Kopf. „Nein, sie hatte zwar Chancen und viele Männer haben versucht, sich mit ihr zu verabreden, aber sie hat alle Einladungen abgelehnt.“, sagte nun wieder April und der Cowboy atmete verstohlen auf. „Colt, kann es sein das du immer noch viel für sie empfindest?“, fragte sie dann direkt nach, denn seine Reaktion war niemandem der anwesenden entgangen. „Schuldig im Sinne der Anklage.“, erwiderte Colt mit einem müden Lächeln. „Es hat seit ihr nie eine andere für mich gegeben. Warum auch, Robin ist die Frau meines Lebens. Oder richtiger, sie war es. Denn das sie mit mir nichts mehr zu tun haben will, war offensichtlich.“ Saber schüttelte den Kopf. „Kinder, Kinder, was für eine verfahrene Situation.“, fasste der Highlander zusammen. „Aber dennoch, es ist fast zwei Uhr nachts und ich denke, wir alle brauchen ein wenig Ruhe und Zeit, um über alles nachzudenken. Wie lange bleibt ihr auf Yuma Colt?“ „Ein paar Tage. Ich habe Emma versprochen, ihr alles zu zeigen und Commander Eagle wurde von ihr ebenfalls um den kleinen Finger gewickelt. Er gibt ihr morgen eine Privatführung durch das Oberkommando. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie sie ihm das Versprechen abgehandelt hatte und im Gegenzug will sie mit ihm eine Runde ausreiten, wenn er uns mal besucht.“ April lachte laut auf, die anderen grinsten breit. „Vor deiner Tochter muss man sich also in Acht nehmen, sie ist genau so ein Schlitzohr wie ihr Papa, was?“, lächelte. „Eine Frage hätte ich noch Cowboy.“, meinte Fireball. „Wie kommt es überhaupt, dass ihr heute hierher gekommen seid? Ich meine, fünf Jahre Funkstille und dann back to Beginnings oder wie?“ „Nicht ganz.“ Colt grinste. „Dooley hatte mir die Einladung nach Hause hinterher geschickt und Emma geht inzwischen zur Schule. Ich habe vergessen, das Kuvert wegzupacken, mein ach so schlaues Kind hat den Brief gefunden, entziffert und ab dann gab’s kein Halten mehr. Sie wollte unbedingt hierher und im Moment sind Ferien, also sind mir irgendwann die Argumente gegen ihren wirklich überzeugenden Dickschädel ausgegangen.“ Wieder gab es Gelächter und Fireball boxte den Cowboy gegen die Schulter. „Noch was, was sie offensichtlich von dir hat, oder? Wir sind ihr auf jeden Fall dankbar dafür. Aber nun gebe ich Saber Recht, wir sollten losmachen und dich schlafen lassen.“ Er gähnte und erhob sich dann wie die anderen auch. Sie verabschiedeten sich an der Tür und verabredeten sich für den nächsten Morgen um neun im Hotelrestaurant zum Frühstück. Sie alle waren froh, dass Colt wieder da war und wollten so viel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen. Dass so eine Geschichte hinter seinem Verschwinden stecken würde, damit hatte keiner gerechnet, aber seine Tochter war wirklich entzückend. Wenig später legte sich Colt müde neben seine schlafende Tochter ins Doppelbett, wo Emma sich auch gleich an ihn kuschelte. Er nahm sie fest in den Arm und beobachtete das kleine Mädchen noch einige Minuten im sanften Licht der Straßenbeleuchtung, welches durchs Fenster schien und das Zimmer ein wenig erhellte. „Du warst all das wert meine Kleine.“, murmelte er liebevoll, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schloss dann auch die Augen. Beim Einschlafen waren seine Gedanken bei Robin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)