Herbstbilder   von Morphoe
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                            Kapitel 1: Herbstbilder
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Wenn ich durch das Laub wate
Rot, Orange und Gelb
Denke ich daran
Wie sehr Du es liebtest
Dieses Geräusch.
Es klingt wie das unendlich ferne Rauschen des Meeres,
sagtest Du.
Ich nickte nur zustimmend.

Als die ersten Kastanien
Prall, glänzend in der lauen Sonne
Sich von ihrer stachligen Hülle befreiten
Warst Du immer die Erste
Die ihre Taschen mit ihnen füllte
Bis sie schwer wurden.
Das ist der Geruch des Herbstes,
sagtest Du.
Ich konnte nichts riechen.

Jedes Mal, wenn Du einen kahlen Baum am Rande des Asphalts endecktest
Legtest Du schützend Deine Hand auf seine rauhe Rinde.
Er sieht so traurig aus,
sagtest Du.
Ich konnte keine Tränen sehen.

Im dichten Nebel
Hielt ich fest Deine Hand.
Der Gedanke
Du könntest von ihm verschluckt werden
Wie die Sekunde von der Minute
Machte mir Angst.
Ich wollte Dich nicht loslassen.

   Pfeift der Wind durch die sterbende Welt
   meine ich
   in ihm Deine Stimme zu hören.
   "ich liebe Dich" sagt sie.
   Aber Du denkst schon lange nicht mehr an mich.

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