Vier Jahre... von id57699 (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 1: ... nur ein kurzer Augenblick ---------------------------------------- Titel: ... nur ein kurzer Augenblick Teil: 1 Autor: Kana Genre: Shounen-ai, Romantik, später Lemon, und sicherlich auch OOC Pairing: Seto x Joey (what else?) Disclaimer: Alles von Yu-Gi-Oh gehört nicht mir und wer was anderes behauptet der lügt! Es kann erschreckend sein und erstaunlich zugleich, wenn man eines Morgens aufwacht und feststellt wie verdammt viel Zeit doch vergangen ist. Zum einen kann diese Feststellung etwas durchaus Gutes sein, ein gutes Erschrecken. In der Art wie…festzustellen, dass man sein Mittagessen Zuhause hat stehen lassen, aber noch genug Geld im Portemonnaie, um sich einfach etwas zu kaufen. Ein kurzer Schreck, der nur ein minimales Kribbeln in der Magengrube auslöst und sich schnell wieder verflüchtigt. Die Zeit macht einen reifer und bringt einen weiter. Sie führt einem vor Augen was man früher einmal war und heute nicht mehr ist, weil man sich weiterentwickelt hat, zu etwas Besserem und Größerem. Einem besseren Wesen auf diesem Planeten. Oder aber sie macht einem nur zu deutlich wie verdammt wenig man erreicht hat und dass man kaum mehr ist als ein Krümel Sand, der sich in einem Kaugummi festgesetzt hat, welcher wiederum einem Straßenfeger unter den Schuhen klebt. Und gerade jetzt, in diesem Moment, bezweifelte Joey sogar, dass er diesem Sandkorn gerecht werden würde… Eiskalte Schauer liefen ihm den Rücken herunter und ließen ihm die Nackenhaare zu Berge stehen. Und das bei guten 25° im Schatten. Ein Traum, ein Albtraum, konnte es leider nicht sein, denn als er heute Morgen aufgestanden war, hatte er sich den kleinen Zeh an der Bettkante gestoßen und das hatte viel zu weh getan, um ein Traum sein zu können. Es hätte doch zu diesem Zeitpunkt schon klar sein müssen, dass er einfach wieder unter die Bettdecke hätte kriechen sollen. Aber Pflichtbewusst wie er nun mal war, war er aufgestanden und zur Arbeit gegangen, nur um jetzt diesen Anblick vor sich zu haben. Seto Kaiba war ja schon zu Schulzeiten nicht unattraktiv gewesen, ohne Frage. Diese kühle Aura, die Nase immer hoch erhoben im Wind. Die Schuluniform hatte ihm eh immer viel zu gut gestanden. Aber -das- dort grenzte jetzt schon an totale Erniedrigung. Vier Jahre waren vergangen, seit er Seto das letzte Mal gesehen hatte und die Zeit hatte ihm eindeutig nichts anhaben können. Dieser Mann war unmenschlich. Dort stand er, gerade mal 10 Meter von Joey entfernt, eine Hand lässig in der Hosentasche, die andere hielt das Handy am Ohr. Im Gegensatz zu früher trug Seto jetzt keine Schuluniform mehr, sondern einen offensichtlich maßgeschneiderten, anthrazitfarbenen Dreiteiler. Die Weste hatte er Vorschriftsmäßig zugeknöpft, das Jackett stand offen, ebenso wie die oberen Hemdsknöpfe. Die Hose musste ihm wirklich jemand direkt auf den Arsch geschneidert haben, da saß jede Falte an der richtigen Stelle, jede Naht war perfekt. Selbst auf diese Entfernung war das ganz klar erkennbar. Die Schuhe sahen so aus, als könnte man vom Preis derselbigen ohne Probleme ein Dritte-Welt-Land für ein Jahr ernähren und vielleicht sogar den wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichen. Die Krönung des ganzen war die Frisur. Jede einzelne Haarsträhne saß perfekt. Zu hundert Prozent das Ergebnis stundenlanger Feinarbeit eines Meistercoiffeurs, der sich Setos angenommen hatte, natürlich gegen eine nicht zu verachtende, geringe Gebühr. Innerlich schnaubte Joey. Natürlich, ein Seto Kaiba würde -niemals- zu einem Frisör gehen, wie die Normalsterblichen. Seto Kaiba ging zu einem Coiffeur. Ach was, ging? Niemals! Der Typ würde zu ihm nach Hause kommen. Joey schluckte. Es war einfach nicht von der Hand zu weisen, dass diese Frisur, die Kleidung und das alles einfach nur -perfekt- waren. Und mit weniger hätte sich Seto sicherlich auch nie zufrieden gegeben. Er sah gut damit aus. Schwer schluckte Joey als Seto leicht den Kopf drehte und er jetzt mehr von dessen Gesichtszügen ausmachen konnte. Seto war erwachsen geworden. Die Kinnpartien und die Wangenknochen waren ausgeprägter als früher, irgendwie männlicher und…sehr viel attraktiver. Die Nase hatte noch immer den feinen Schwung wie früher, dieses aristokratisch anmutende. Joey drängte sich die Frage auf, ob Seto wohl adlige Vorfahren hatte… Danach hatte er nie gefragt und doch interessierte es ihn jetzt. Es würde eine Menge erklären. Ein Sonnenstrahl verfing sich in der silbernen Halskette Setos und ließ sie aufblitzen. Joey blinzelte, die Reflektion blendete ihn. Seto schien ruhig in sein Handy zu sprechen, gelassen. Selbst wie er das Handy hielt geschah mit einer Eleganz die 99 % der Menschheit niemals erreichen würde. Nicht einmal ansatzweise. Und ganz gewiss nicht Joey, der jetzt sogar bezweifelte, dass er ein Sandkorn war. Viel eher wäre er im Gegensatz zu Seto ein… ein… Ja was? Genau! Eine Straße. Eine abgetretene, vielbefahrene Straße, bestehend aus zusammen gereihten Schlaglöchern, auf die alle Spuckten, auf der Penner herumlagen und auf die Hunde ihre Häufchen setzten. Ja, das würde seinem Stand schon ziemlich nahe kommen. Besonders, wenn Seto ihn so sehen würde. Ein Tablett auf der Hand balancierend, die Kellnerschürze um die Hüfte gebunden und mit dem weißen Hemd und der schwarzen Weste darüber, die ihm nicht so recht passen wollte, egal was er versuchte mit Sicherheitsnadeln zu kaschieren. Es war vielleicht kein schlechtes Café, in dem er hier arbeitete, sogar ein ziemlich gutes, deswegen ja auch der Aufzug mit der Kellnerweste… Aber im Vergleich zu Seto war es eben doch nur…eine total verranzte Straße… Das alles erfasste Joey in nur wenigen Sekundenbruchteilen und gerade wollte sich ein tiefes, nach Mitleid heischendes Seufzen aus seiner Kehle quälen, als Seto Kaiba sein Handy zuklappte und im gleichen Augenblick den Blick hob und direkt in Joeys Augen blickte. Es schien als würde die Welt für einen Moment anhalten. Oder noch besser, als würde sie über ein Schlagloch fahren. Denn irgendwie wackelte es auf einmal, Joey verlor das Gleichgewicht und das Tablett, auf dem zwei leere Cappuccino-Tassen standen, segelte zu Boden. Mit einem unangenehmen Klirren zerbrachen die Tassen und Joey wünschte sich, überall zu sein, nur nicht hier. Ein Glück saß hier im Außenbereich nur ein Pärchen und die machten sich gerade bereit zu gehen. Schnell sammelte Joey die Scherben ein und als er sich wieder aufrichtete, wagte er es kaum zu schauen, ob Seto noch immer dort war. Wie beiläufig sah er in die Richtung. Aber der große Mann war verschwunden. Joey ließ die Schultern hängen und schlich nach drinnen. Wenigstens arbeitete er in einem Café, wo ihm zerbrochene Tassen nicht vom Lohn abgezogen wurden. Er würde nicht einmal Ärger bekommen deswegen, aber dennoch wurmte es ihn. Wobei er nicht genau zu sagen vermochte, was genau ihn so störte. War es der Fakt, dass er nach vier Jahren immer noch nichts erreicht hatte? Er war jetzt 23 Jahre alt. Er war ein Kellner ohne Ausbildung. Er wartete noch immer auf seinen Studienplatz und würde das wahrscheinlich auch noch in 10 Jahren tun, wenn sich an den Zulassungsregeln nicht etwas änderte oder er genügend Geld verdiente, um die Uni einfach zu kaufen. Er hatte kein Auto, es reichte gerade mal für eine Monatskarte für die Bahn. Seine Wohnung war zwar schön, aber klein. Sein Job war anstrengend, was ihm jeden Abend seine schmerzenden Füße sagten. Und er hatte nicht mal ansatzweise so etwas wie eine Familie. Seine Schwester war mit ihrem eigenen Studium viel zu beschäftigt, er sah sie nur noch selten, auch wenn sich an ihrem guten Verhältnis bis dato nichts verändert hatte. Zu seinem Vater hatte er den Kontakt schon kurz nach seinem Abschluss abgebrochen. Und es hatte ihm nur gut getan. Aber was war sonst? Nun gut, Joey würde niemals das Klischee mit Haus, Hund, Frau und 1,3 Kindern erfüllen. Es scheiterte nämlich schon an dem Fakt, bei einer Frau einen hoch zu bekommen. Aber… Zweizimmerwohnung, Kanarienvogel und Liebhaber würde ihm schon reichen. Nur bis jetzt hatte er nicht mal davon etwas in Aussicht. Er hatte eine Einzimmerwohnung, viele vergangene Liebschaften, von denen es nicht eine einzige ehrlich gemeint hatte, aber wenigstens ein Plüschtier, das man mit viel Phantasie als Vogel identifizieren konnte. Also wenn man es auf den Punkt brachte, war sein Leben mehr als einfach nur Scheiße. Es war zum Kotzen. Und Seto Kaiba? Kaiba war ein Geldsack und würde wohl für den Rest seines Lebens einer bleiben, denn Joey bezweifelte, dass ein einziger Mensch in der Lage war, mehrere Milliarden auszugeben noch dazu, wenn es ein so beherrschter Mensch wie Kaiba war. Er kippte die Scherben in den Mülleimer und wischte dann das Tablett sauber, bevor er sich im Gastraum umsah. Das Café war gut besucht, hier drinnen war es gut klimatisiert. Die Gäste genossen ihre Cola, das Eis oder was auch immer sie sich bestellt hatten. Sie alle schienen unbekümmert und sorglos, genau wie Joey. Nach außen hin. Und doch wusste er, dass jeder Mensch seine Probleme mit sich herum trug. Es war auf eine gewisse Art tröstlich, sich das vor Augen zu halten, zu wissen, dass man nicht der Einzige ist, der abends im Bett liegt und sich fragt, warum man überhaupt geboren wurde. Vielleicht ja nur, um immer und immer wieder verhöhnt zu werden von einem viel zu perfekt aussehenden, reichen Mann. Der auch noch genau ins eigene Beuteschema passte, wie man erschreckend feststellen muss. Beinahe mechanisch nimmt Joey die nächste Bestellung auf. Ja, im Grunde war Seto genau sein Typ. Groß, ein makelloser Körper, schlank ohne schlaksig zu sein, eher sportlich aber nicht zu muskulös. Dunkles Haar und durchdringende blaue Augen. Genau die richtige Portion an Dominanz. Joey mochte Männer, die sagten wo es langging. Nur hatte er mit jedem von ihnen bisher einen Griff ins Klo gelandet. Entweder sie stiegen von einem Bett ins nächste oder sie standen auf Sex, der absolut nicht Joeys Fall war. Wer ließ sich schon gerne halb erwürgen? Oder sie waren seinem Vater viel zu ähnlich, was sich in einigen blauen Flecken und einer gebrochenen Rippe geäußert hatte. Joey hatte es schon so gut wie aufgegeben, es noch mal mit irgendjemandem zu versuchen. Aber Seto hatte ihm schon damals gefallen auch wenn er zu Schulzeiten noch zu verklemmt gewesen war, sich einzugestehen, dass er auf Männer stand. Vielleicht wäre er Seto dann anders begegnet, hätte sich anders ihm gegenüber verhalten. Die Frage drängte sich ihm auf, ob Seto sich auch charakterlich verändert hatte. Ob er, wie sein Aussehen, auch reifer geworden war? Ob sie sich immer noch an die Gurgel springen würden? Sich die Augen auskratzten? Als Joey um 16 Uhr seine Schicht beendete, hing er immer noch diesem Gedanken nach. Wie würde wohl eine Begegnung zwischen ihm und diesem unterkühlten, gutaussehenden Mann ablaufen? Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie dieser perfekt gekleidete Firmenchef die Fassung verlieren und ihn als Köter beschimpfen würde. Die Vorstellung war so abstrus, dass er grinsen musste als er die Bahn bestieg. Mit einem Zischen schlossen sich die Türen und Joey suchte sich einen Sitzplatz. Ein Anzugträger würde doch sicher nicht mehr herumpöbeln, oder? Dennoch blieb zu bedenken, dass es Seto Kaiba war. Der kalte Seto Kaiba, der keine Gelegenheit ausgelassen hatte, ihn zu demütigen, ihm eine Beleidigung an den Kopf zu werfen und ihn spüren zu lassen, dass er, Joey, am anderen Ende der Nahrungskette stand. Womit er ja auch Recht hatte. Das war nicht von der Hand zu weisen. Joey ließ den Kopf an die Scheibe sinken und sah nach draußen. Die Sonne schien noch immer mit voller Kraft auf die Erde und erhitzte sie weiter und weiter. Im Grunde kein Wetter, das zu seiner einsetzenden, miesen Stimmung passte. Das war doch lächerlich. Sein Leben war schon immer mies und unbedeutend gewesen. Und nur, weil ihm jetzt Seto Kaiba begegnet war, ließ er sich so hängen? Nur weil ihm dieser Schnösel vor Augen führte, was er nie haben würde? Nicht in einer Milliarde Jahren? Ja, irgendwie deprimierte ihn das. Sogar sehr. An seiner Station stieg Joey aus und lief die letzten Meter zu seiner Mietwohnung. Er stieg die Treppen in den vierten Stock hoch und schob den Schlüssel ins Schloss. Als er die Tür öffnete, empfing ihn diesmal nicht, wie so oft, eine einsame, stille Wohnung. Ein mehr als appetitlicher Duft stieg ihm in die Nase, der Fernseher im Wohnzimmer lief. Seine Stimmung besserte sich etwas und er ließ die Schuhe im Flur stehen. „Schatz, ich bin Zuhause!“, flötete der Blonde und erntete ein Lachen aus der Küche. „Ich hoffe, du hast den Wein mitgebracht, um den ich dich gebeten habe, Darling.“, kam es schlagfertig zurück und als Joey in die Küche trat, grinste ihm Yugi entgegen. Yugi, sein bester Freund und zur Überraschung aller ein hervorragender Koch. Er hatte seine Lehre vor etwa einem Jahr beendet und eine Anstellung in einem schönen Restaurant bekommen. Aber Joey war sich sicher, dass er dort nicht lange bleiben würde bei dem Talent, das der kleine Irrwisch hatte. Und Joey liebte es, wenn der Kleinere ihn hin und wieder so überraschte und meistens auch genau an den richtigen Tagen. „Du spinnst wirklich, dich bei diesen Temperaturen in meine kleine Küche zu zwängen.“ Yugi zuckte die Schultern und schwenkte die Pfanne. „Einen Koch stört so etwas nicht. Du kannst schon mal die Teller rausholen, ich bin gleich fertig.“ Joey tat wie ihm gehießen und begann den Tisch zu decken. „Was kochst du da eigentlich?“ Yugi grinste. „Neue Kreation. Du musst mir sagen wie es ist.“ Joey hob eine Augenbraue. „Ach, ich bin dein Versuchskaninchen?“ „Na ja, von Nachteil ist es für dich ja nicht, oder?“ Der Blonde lachte. „Stimmt.“ Auch Yugi hatte sich sehr verändert in den letzten Jahren. Er war ebenfalls erwachsener geworden, hatte sich anscheinend seinen älteren Bruder zum Vorbild genommen und seinen Kleinen-Jungen-Charme beinahe vollständig abgelegt. Ja, auch ein Yugi wird mal erwachsen. Zehn Minuten später saßen sie gemeinsam am Tisch, begleitet vom Gedudel des Fernsehers und Joey schwelgte in den höchsten Genüssen, auch wenn er keine Ahnung hatte, was genau das jetzt war, was er da aß. Aber es schmeckte grandios. „Was meinst du damit, du hast Seto Kaiba gesehen?“ Joeys Gabel schwebte vor seinem Mund in der Luft. „Na ja. Gesehen eben.“ Yugi starrte seinen besten Freund perplex an, während dieser sich die Gabel in den Mund schob. „Könntest du das bitte etwas genauer erklären, Joey?“ Sein Gegenüber ließ die Gabel sinken und der Schatten der sich über Joeys Augen legte gefiel Yugi gar nicht. Er hatte ihn schon viel zu oft gesehen bei seinem Freund. Viel zu oft. „Na ja, ich…hatte gerade abkassiert und den Tisch aufgeräumt und…da hebe ich den Blick und da stand er. Einfach so.“ Yugi hob eine Augenbraue. „Er stand da…einfach so? Irgendwie kann ich das nur schwer glauben, Joey. Soweit ich weiß, steht ein Seto Kaiba nicht einfach so rum. Bist du sicher, dass du dir das nicht eingebildet hast?“ Joey nickte. „Natürlich, ich hab ihn doch gesehen Yugi. Außerdem hat er telefoniert. Mit einem sündhaft teuren Handy. Und mit diesem sündhaft teuren Haarschnitt und dem perfekten Anzug und… Mir geht das echt auf die Nerven. Wieso ist dieser Kerl nur so perfekt, Yugi?“ Yugi schwieg eine Weile. „Und du bist ganz sicher, dass er es war?“ Joey schnaubte. „Nur ein Mensch auf der Welt hat diese Augen. Er war es. Hundertprozentig.“ „Und?“ Joey blinzelte. „Was und?“ Yugi wackelte mit der Gabel. „Na ja, das klang alles so, als würde jetzt noch ein -und- folgen.“ Joey schnaubte. „Vergiss es. Er war kurz da, jetzt ist er wieder weg. Ich bin froh, dass er mich nicht angesprochen hat oder so was. Nachher darf ich mir wieder diese Beleidigungen anhören. Nein, vielen Dank auch.“ Yugi betrachtete besorgt, wie sein Freund sich das Essen jetzt sichtlich reinquälte. Dem Blonden war der Appetit vergangen. Leise seufzte Yugi. „Du hast noch immer eine Schwäche für ihn, hm?“, fragte er leise. Joey ließ die Gabel sinken und nickte dann leicht, sah Yugi aber nicht in die Augen. „Er sah so…perfekt aus. Und so erfolgreich…“ Yugi lächelte. „Kaum zu glauben, dass du nach all den Jahren immer noch in ihn verliebt bist. Und das, nach allem was er dir an den Kopf geworfen hat.“ Joey schnaubte. „Sehr witzig. Im Grunde ist es doch kein Wunder, dass ich so verkorkst drauf bin, oder?“ Nein, gedanklich musste Yugi seinem Freund zustimmen. Nach allem was der Blonde durchgemacht hatte, war es generell ein Wunder, dass er bis jetzt nicht versucht hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Bis jetzt. Denn Yugi gefiel dieser Schatten nicht, der sich seit einigen Wochen immer wieder auf das Gesicht seines Freundes legte. „Außerdem, wer sagt denn bitte, dass ich in ihn verliebt bin?“ Herausfordernd blinzelte Joey Yugi an. Der erwiderte den Blick ungerührt und grinste nur. „Ach, bist du also nicht?“ „Nein, bin ich nicht.“, moserte Joey, woraufhin Yugi nur eine Augenbraue hob. „Na toll, schön! Gut! Vielleicht bin ich ja ein bisschen…verknallt in ihn. Aber ich bin nicht in ihn verliebt, klar?“ Yugi grinste. „Schon klar. Aber gefallen hat er dir schon, als du ihn heute gesehen hast?“ Joey seufzte leise. Yugi horchte auf. Für ein paar Sekunden wich der Schatten aus Joeys Gesicht. Und das Seufzen war keines dieser deprimierten Die-Gesamte-Welt-Ist-Gegen-Mich-Seufzen. Sondern ein verträumtes. „Er sah…verdammt gut aus.“, sagte Joey jetzt und Yugi lächelte. Anscheinend gab es also doch noch etwas, was seinen Freund aus dieser tiefen Stimmung herausreißen konnte. Für den Moment wusste er zwar noch nicht, was das groß bringen konnte, aber die Zukunft würde schon zeigen, was sie für Joey vorgesehen hatte. Und Yugi hoffte zutiefst, dass es endlich mal etwas Gutes war. ~***~ So, Teil eins. An Teil zwei arbeite ich zur Zeit. So ein Netbook für die Bahn ist ganz große Klasse. ^^ Thank's for reading! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)