Holiday of Love von Verath (unexpected reunion) ================================================================================ Prolog: Nightmare ----------------- Hallo zu meiner ersten FF! *Begrüßungsschoki geb* Also es ist alles von mir und sollte es irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen Stoys geben, dann sind sie nicht gewollt. Ich hoffe es ist nicht zu viel Mist rausgekommen.^^ Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nightmare Er sah einen hellen Raum. Darin war alles weiß. Der Boden, die Wände, die Gardienen, ja selbst die Möbel. Und auch die blonde Frau, die auf einen der Stühle saß, hatte ein weißes Kleid an. Als sie ihn im Türrahmen stehen sah, lächelte sie und winkte ihn heran. Beim Näherkommen erkannte der Junge, was die Frau in den Händen hielt. Es war eine kleine Figur aus Metall. Sie hatte die Form eines Engels und war, wie er fand, wunderschön. Die Frau stellte sie auf den Tisch neben ihr und umarmte den Jungen. Auf einmal war das weiße Zimmer von Flammen umhüllt und er stand dort, mit der Figur in den Händen. Es war unglaublich heiß und die Angst stand dem Jungen ins Gesicht geschrieben. Die Luft brannte in seinen Lungen, er zitterte am ganzen Körper. Er wollte nichts anderes als aus diesem Raum hinaus, doch selbst er erkannte, dass es keinen Ausgang gab. Seine Sicht verschwamm immer mehr und er spürte wie seine Beine nachgaben. Der Junge prallte auf den Boden, doch seine Hände umschlossen die Figur noch immer fest. Fast so, als ob er sie beschützen wollte. Kurz bevor alles um ihn herum schwarz wurde, sah er wie die Frau mit den blonden Haaren durch die brennende Tür rannte. Ihr Kleid fing schon Flammen. Das letzte, was er hörte, war ein verzweifelter Schrei, der durch Mark und Bein ging. „Noel!“ Kapitel 1: Vacation ------------------- Hallo^^ So der Prolog war ja ein bisschen kurz, aber dafür ist das erste Kapi ziemlich lange. =) Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Vacation Schweißgebadet wachte Noel an diesem Morgen auf. //Wieder dieser Traum//, dachte er sich als er aufrecht im Bett saß. Er atmete tief durch und stand auf. Nachdem er sich neue Kleidung aus seinem Schrank genommen hatte, machte er sich auf den Weg ins Badezimmer. Dort angekommen, zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche. Er liebte das Gefühl von Wasser auf seiner Haut, weshalb er hin und wieder die Zeit vergas. Als er fertig war, stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab. Das Wasser tropfte von seinen blonden Haaren auf seine Schultern. Er zog sich an und ging in die Küche. Er machte sich einen Kaffe und ein Honigbrötchen, das musste reichen, denn er war kein allzu guter Koch. Plötzlich hörte er Schritte. „Guten Morgen, Noel.“ Er drehte sich um und sah seine Mutter in das Zimmer kommen. „Guten Morgen, Miyu.“ Noel setzte sich an den Tisch und begann zu essen. Seine Mutter machte sich ebenfalls Frühstück und setzte sich gegenüber von ihm hin. „Heute fährst du doch mit Yukiko in unser Ferienhaus, stimmt‘s?“, fragte sie ihn. „Ja, ich hole sie in einer Stunde ab. … Und es ist wirklich okay, dass wir das Ferienhaus benutzen?“, wollte Noel noch einmal von ihr wissen. „Natürlich. Wieso sollte es denn nicht okay sein?“, wunderte sich Miyu. Noel war sich nicht so sicher, „Naja, es ist ja euer Ferienhaus und … ach ich weiß auch nicht.“, er fuhr sich mit der Hand durch seine mittellangen Haare. Miyu lächelte ihn an. Er lächelte nach einer Weile zurück. Als er den Teller und die Tasse in den Geschirrspüler gestellt hatte, ging er in sein Zimmer und holte noch ein paar Sachen, die er in seinen Koffer packte. //So nun sollte ich alles haben.//, dachte er sich und lies sich aufs Bett fallen. Er sah auf die Uhr und schreckte hoch. // Oh nein! Ich muss zu Yukiko!// Noel nahm seinen Koffer und raste zur Tür. Als er am Wohnzimmer vorbeikam, rief er noch: „Ciao, Miyu! Ich muss los!“ Sie drehte sich um und sagte: „Ich wünsche euch einen schönen Urlaub!“ Und er war aus dem Haus. Er fuhr, so schnell es das Gesetz erlaubte, zu Yukikos Haus. Sie waren seit einem Monat zusammen und er liebte sie über alles. Er sah sie schon vor dem Haus stehen und warten. //Hoffentlich wartet sie noch nicht lange.// Er hielt neben ihr an und stieg aus. Sie lächelte, lief auf ihn zu und warf sich ihm um den Hals. „Da bist du ja! Naja, bei dir ist es ja normal warten zu müssen.“, rief sie. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht warten lassen.“, er legte seine Arme um sie. „Ist schon in Ordnung. Jetzt bist du ja da. Können wir gleich los?“, wollte sie wissen. „Wenn du willst.“ Noel wand sich aus der Umarmung und nahm ihren Koffer. Er war viel schwerer als sein eigener. „Sag mal, hast du da Ziegelsteine drin?“, ächzte er. Sie stellte sich neben ihn und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Na hör mal, ich hab extra nicht so viel mitgenommen, weil ich ja weiß, was für ein Schwächling du bist!“ „Was hast du da gesagt? Du kleines Monster!“, rief Noel und wollte sich Yukiko schnappen. Doch sie hatte sich so etwas schon gedacht und wich gekonnt aus. „War nur Spaß!“, grinste sie ihn an. Er hievte den Koffer in den Kofferraum und stieg ins Auto. Yukiko saß schon auf dem Beifahrersitz und machte den Radio an. Sie fuhren gerade aus der Stadt als sie Noel fragte: „Sag mal, wie lange fahren wir eigentlich?“ „Naja, wenn wir eine Pause machen, wird die Fahrt wohl so um die fünf Stunden dauern. Aber wir müssen ja auch bis zum Strand fahren.“, antwortete er. „Ach so.“ Dann konnte man eine Weile nichts hören außer den Motor des Autos und die Musik aus dem Radio. „Wie ist das Ferienhaus denn so?“, fragte das Mädchen. „Hhmm… ich war zwar schon einmal da, aber das war vor, ich glaube, sechs Jahren. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern. Aber es ist ganz nah am Meer, man muss nur fünf Minuten gehen.“ „Wirklich? Das ist ja toll! Dann können wir jeden Tag schwimmen.“, freute sich Yukiko. Sie waren zwei Stunden unterwegs als Yukiko jammerte: „Ich hab Hunger, Noel. Können wir nicht irgendwo rast machen?“ „Gut. Da drüben ist ein Rastplatz. Da können wir anhalten.“, war seine Antwort. Also hielten sie am Rastplatz an und gingen in das kleine Restaurant. Yukiko schnappte sich gleich die Speisekarte und winkte die Bedienung her. Auch Noel sah sich die Speisekarte an. Die Bedienung kam und fragte, was sie denn bestellen möchten. „Einen Obstsalat und einen Cappuccino, bitte.“, war die Bestellung des Mädchens. „Und für Sie?“ „Ich würde gerne ein Schinkensandwich und einen Espresso haben.“, antwortete Noel. „Kommt sofort!“ Die Bedienung lächelte und ging zum nächsten Tisch. Yukiko strich sich ihre grünen Haare aus dem Gesicht und schaute aus dem Fenster. „Ich freu mich so sehr auf unseren ersten gemeinsamen Urlaub.“, sagte sie und grinste. „Wir werden eine Menge Spaß haben.“ „Ja, ganz bestimmt.“, antwortete Noel lächelnd. Kurz danach kam auch schon ihr Essen. Die Grünhaarige nahm ihre Gabel und stach in ein Stück Apfel. „Möchtest du auch probieren?“, fragte sie Noel verführerisch. Noel lehnte sich vor und öffnete seinen Mund etwas. Sie führte die Gabel näher zu seinem Mund und er schnellte nach vorne und schnappte sich das Stück Apfel. Sie erschrak sich etwas und quietschte. Dann kicherte sie und er grinste sie an. Beide aßen und redeten über dies und das, bevor Noel bezahlte und sie weiterfuhren. Die Fahrt verlief ruhig und verging durch die Musik ziemlich schnell. Nach weiteren zwei Stunden meldete sich Yukiko wieder zu Wort: „Noehel! Wann sind wir denn da?“ Der Blonde musste, über die Ungeduld der Grünhaarigen, lächeln, antwortete aber: „Wir sind schon sehr weit, es wird ungefähr noch eine halbe Stunde dauern.“ Sie murrte und verschränkte die Arme, was Noel wieder zum Lächeln brachte. Noel hatte Recht, sie kamen nach einer guten halben Stunde am Ferienhaus an. Yukiko fiel die Kinnlade fast bis zum Boden, als sie aus dem Auto stieg. Genau vor ihnen war der Pool, dort standen zwei Liegestühle und dahinter konnte man das Haus sehen. Es war zwar schon etwas älter, aber gerade das war es, das das Bild perfekt machte. Es war weiß gestrichen und hatte einen leichten französischen Touch. Rund um das Haus war ein Garten angelegt, in dem der ein oder andere Baum wuchs. Noel holte die Koffer aus dem Kofferraum und ging mit der Grünhaarigen in das Haus. Er schleppte die Koffer nach oben in zwei Zimmer. Beide Räume hatten ein Doppelbett, einen Schrank, zwei Nachtkästchen und einen großen Spiegel. Als er Yukikos Tasche in eines der Zimmer brachte, tauchte sie auch auf. Sie hatte die Hände hinter dem Rücken und schlenderte zum Bett. Dort angekommen, lies sie sich aufs Bett fallen. „Das Haus ist sooo groß!“, sagte sie und streckte ihre Arme. Noel lächelte und meinte: „Hast du dir alles angesehen?“ Sie nickte. „Ja, alles ist so schön. Aber am schönsten ist die Küche. Können wir einkaufen gehen?“ „Natürlich, meine Superköchin.“ Sie grinste. „Tja, es ist eben mein Hobby.“ „Komm her.“, flüsterte Noel. Yukiko stand sofort auf und tänzelte zu ihm hin. Er nahm ihren Kopf in die Hände und legte seine Lippen ganz leicht auf die ihren. Sie schloss die Augen und legte ihm ihre Hände in den Nacken. Doch nach kurzer Zeit löste Noel sich wieder und lächelte die Grünhaarige warm an. „Na, dann komm. Gehen wir Einkaufen.“ Sie nickte und so machten sie sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Supermarkt. Im Supermarkt blühte Yukiko so richtig auf. Sie flitzte von einem Regal zum nächsten und von einer Theke zur anderen. Noel kam kaum mit dem Einkaufswagen nach. Nach weitern hundert Theken und Regalen standen sie dann endlich an der Kasse. Der Blonde war ziemlich ausgelaugt, die Grünhaarige sah hingegen noch topfit aus. Es war schon an der Grenze zur Folter, als Noel alles zum Haus tragen musste. //Hätte ich das gewusst, hätte ich das Auto genommen.// Währenddessen redete Yukiko pausenlos über Kochrezepte. Zu Hause angekommen, stellte der Blauäugige die Tüten ab und lies sich auf das Sofa fallen. Die Grünhaarige sah ihn kurz tadelnd an, wendete dann aber den Blick ab und räumte die Lebensmittel in die Schränke und Regale ein. Anscheinend war Noel eingenickt, denn als er die Augen wieder öffnete, sah er, wie Yukiko den Tisch deckte. Als sie bemerkte, dass der Blonde wieder wach war, grinste sie und sagte: „Na, du Schlafmütze, bist du auch wieder wach?“ Der Blauäugige richtete sich auf und gähnte. „Ist das Essen schon fertig?“, war seine erste Frage. „Ja, setz dich.“ Also setze er sich und schenkte ihm und Yukiko etwas zu trinken ein. Nach dem Essen stellten sie das Geschirr in den Geschirrspüler und gingen ins Bett. Am nächsten Morgen wachte Noel wie immer auf. Schweißgebadet und kerzengerade im Bett sitzend. Schweratmend sah er auf die Uhr. Es war 6:42 Uhr. Na gut, um diese Uhrzeit konnte er dann wohl aufstehen. //Zum Glück sind mein Zimmer und Yukikos ein Stück entfernt, sonst hätte sie vielleicht etwas mitbekommen.// Er ging ins Bad und duschte, danach schlenderte er in die Küche und machte sich Frühstück. Nachdem er fertig war spülte er ab und schrieb, der offensichtlich noch schlafenden, Yukiko einen Zettel, dass er etwas raus gegangen war. Er zog sich seine Jacke an, denn am Morgen war es noch recht kühl draußen. Am Stand wandernd, überlegte er sich, was er heute mit der Grünhaarigen machen könnte. Nach und nach wurde es wärmer und es kamen Leute an den Strand um zu schwimmen. Nicht weit von hier war ein sehr schönes und preiswertes Hotel, das immer gut gefüllt war. Und jetzt im Sommer war es natürlich voll bis an den Rand. Er kam auf nichts Besseres als, dass sie auch an den Strand gehen würden. Noel entschied sich, sich so langsam wieder auf den Heimweg zu machen. //Nun könnte Yukiko auch wach sein.// Zu Hause angekommen sah er die Grünhaarige am Küchentisch sitzen und eine Schüssel Müsli essen. Als sie ihn bemerkte, lächelte sie ihn an und aß auf. „Und was machen wir heute?“ „Hhmm... ich dachte, dass wir heute an den Strand gehen könnten.“, schlug der Blonde vor. „Das hört sich gut an. Ich zieh mir gleich mal meinen Bikini an und hol die anderen Sachen!“ Mit diesen Worten rannte sie auch schon nach oben. Noel ging langsam ebenfalls nach oben und zog sich seine Badehose an. Dann wartete er vor der Tür auf Yukiko. Diese kam auch bald darauf die Treppen runter. Sie hatte einen lilafarbigen Bikini an und hatte alles Mögliche in den Armen. Einen Sonnenschirm, zwei Sonnenbrillen, eine Decke, Sonnencreme, zwei Taucherbrillen mit Schnorchel und eine Schwimmreifen-Ente hatte sie um die Taille. Noel lief zu ihr hin und nahm ihr den Großteil davon ab. //Wie hat sie es geschafft, das alles alleine zu tragen?//, wunderte er sich. Und so gingen sie zum Strand. Sie gingen etwas weiter, sodass sie in der Nähe der anderen Leute waren. Als Erstes breitete Noel die Decke aus und steckte den Schirm daneben in den Sand. Diesen spannte er dann auf. Währenddessen legte Yukiko die Sonnencreme und die Taucherbrillen mit Schnorchel auf die Decke. Danach nahm sie die Schwimmreifen-Ente und legte auch diese weg. Die andern Leute interessierten sich nicht sonderlich für die Neuankömmlinge und machten mit ihren Tätigkeiten weiter. Es war so ziemlich alles vertreten. Familien mit Kindern, Pärchen und auch einfach nur Freunde. Die Grünhaarige legte sich auf den Bauch und sah zu Noel hinauf. Dieser sah sie fragend an. //Diesen Blick hat sie nur drauf, wenn sie was will.//, dachte er sich. Genau in diesem Moment setzte sie zum Sprechen an. „Noel? Cremst du mir bitte den Rücken ein?“ Er hatte es gewusst. Also kniete er sich neben sie und nahm die Sonnencreme. Er cremte ihr, wie gesagt, den Rücken ein und übergab ihr danach die Tube. Die Grünhaarige setzte sich auf und schmierte sich die Arme, die Beine, den Bauch und das Gesicht ein. Nachdem sie das getan hatte, legte sie sich wieder auf den Bauch und beobachtete wie der Blonde sich einschmierte. Als auch er fertig war, standen beide auf. Sie liefen ins Wasser und schwammen eine Runde, danach bespritzte Yukiko Noel rein ‘zufällig‘ und so fing eine erbitterte Wasserschlacht an, die der Blonde haushoch gewann. Nach einer Weile waren beide ziemlich K.O. und kamen aus dem Wasser. Die Grünhaarige legte sich erschöpft auf ihre Decke und Noel ging zu einem Eisstand, der ganz in der Nähe war, um ihnen ein Eis zu kaufen. „Hallo, ich möchte gerne einmal Zitrone und einmal Joghurt in der Waffel.“, bestellte er. „Kommt sofort!“ Der Eisverkäufer übergab ihm die beiden Eistüten und der Blonde reichte ihn das Geld. Mit der kühlen Erfrischung in den Händen kehrte er zu seiner Freundin zurück. Diese hatte die Augen geschlossen und genoss die Sonne. Er setzte sich neben sie und flüsterte: „Ich hab da was für dich.“ Sie öffnete die Augen und fixierte das Zitroneneis. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Yukiko setzte sich auf und der Blonde reichte ihr das Eis. „Danke.“ Sie aßen genüsslich ihr Eis als ein schriller und kreischender Schrei an ihre Ohren drang. Beide drehten sich schlagartig um und sahen eine junge Frau auf sie zustürmen. Die Grünhaarige drücke Noel ihr Eis ihn die Hände, als sie Luft einzog. Diese entwich ihr in der Form eines hohen und kreischenden Schreies, während sie aufsprang und der jungen Frau entgegen preschte. Als sie aufeinandertrafen umarmten sie sich und hüpften wie wild herum. //Wie schaffen Mädchen es nur, so eine hohe und schrille Tonlage hinzubekommen?// Während er sich das fragte, stand er auf und schlenderte auf die beiden zu. Bei ihnen angekommen, konnte er ihrem Gekreische ganze Sätze entnehmen. „Oh mein Gott! Hanna was machst du denn hier?!“, rief Yukiko. „Ich mach doch seit einer Woche hier Ferien!“, kreischte Hanna zurück. „Das war hier? Ich hab’s doch glatt vergessen.“, sagte die Grünhaarige etwas leiser. „Und du machst hier auch Ferien?“ „Ja, ich bin heute mit Noel hergefahren.“, antwortete sie. Da schien ihr etwas einzufallen. Sie drehte sich zu dem Blonden und stellte die beiden vor. „Hanna, das ist Noel. Noel, das ist Hanna, meine Cousine.“ „Hallo, schön dich kennen zu lernen.“, sagte Hanna. „Ja, schön dich kennen zu lernen.“ Sie reichte ihm die Hand, welche er nicht ergreifen konnte, da er ja noch beide Eistüten hielt. Er gab Yukiko ihr Eis zurück und ergriff dann Hannas Hand. Die drei gingen zurück zu ihrem Platz und setzten sich. Der Blonde und die Grünhaarige aßen ihr Eis zu Ende und sie sprachen über Gott und die Welt. Nach einer Weile machten die drei ein Wettschwimmen und spielten Wasserspiele. Sie hatten noch eine Weile Spaß, bis zum Abend. Dann nahm Hanna die Grünhaarige in Beschlag und Noel war allein. Er beschloss sich etwas zu Essen zu kaufen, denn er wusste, würde er versuchen selbst etwas zu fabrizieren, würde es ungenießbar werden. Er ging zu einem Bistro und bestellte sich Ramen. Er mochte Ramen sehr gerne. Als er gegessen und bezahlt hatte, fasste er den Entschluss, am Strand spazieren zu gehen. So wie es aussah, würde Yukiko so schnell nicht wieder zurückkommen. Es war inzwischen schon dunkel geworden und das Meer wurde vom schwachen Schein des Mondes erhellt. Noel ging gedankenverloren den Strand entlang und spürte den Sand unter seinen nackten Füßen. Erst bemerkte er die Person, die ihn entgegenkam, nicht, doch dann blieb er abrupt stehen. Die Person schritt noch etwas näher. Dann blieb auch sie stehen. Nun konnte Noel sie im schwachen Mondenschein gut erkennen. „Naoki-kun?“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sorry Leute, dass bis jetzt noch kein Shonen-ai kam, aber der Anfang musste eifachso sein. *bitte nicht hauen* Es wird sich auch schon bald ändern. eure cold-blooded Kapitel 2: Meet again --------------------- Hallo meine lieben Leser^^ ich hab für euch schnell weitergeschrieben und hoffe natürlich, dass es euch gefällt und ein kleiner Kommi für mich rausspringt =3 Das wars auch schon von mir. ^.^ Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Meet again Das schwarze Haar hatte einen seltsamen Glanz und es kam Noel so vor, als ob die smaragdgrünen Augen ganz leicht leuchteten. Sein Gegenüber lächelte schwach. Noel war starr vor Verwunderung und bekam kein einziges Wort heraus. „Dass du mich nach so vielen Jahren gleich wiedererkannt hast, hätte ich nicht gedacht.“, hörte er eine distanzierte Stimme sagen. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Naoki schien noch nie so weit entfernt wie in diesem Moment. Noch nicht einmal die ganzen Jahre war er ihm so weit weg vorgekommen, obwohl er nicht einmal wusste, wo der andere die ganze Zeit war. Er hätte ihn zu gerne gefragt. Hatte so viele Fragen an ihn. Warum hatte er sich nie gemeldet? Weshalb war er einfach aus seinem Leben verschwunden? Ohne ein einziges Wort? So als hätte es ihn nie gegeben. Er spürte wie sich Tränen in seinen Augen bildeten, doch er wollte nicht vor ihm weinen. Wollte nicht schwach erscheinen. Er kämpfte mit aller Kraft gegen die Tränen, als seine Lippen wie von selbst eine Frage formten. „Warum?“, war alles, was er herausbekam, doch es war genug. Naokis Gesicht verdunkelte sich einen Moment, bevor er wieder zum Sprechen ansetzte: „Wir haben noch genug Zeit um diese Frage zu klären.“, ein undefinierbarer Unterton schwang in seiner Stimme mit. Noel verstand nicht ganz. Was meinte er mit ‚genug Zeit‘? Doch er hatte keine Zeit nachzufragen, denn der Schwarzhaarige ging an ihm vorbei. Er wollte nach ihm greifen, ihn festhalten, doch der andere war schneller, er schien die Bewegung vorausgesehen zu haben und wich gekonnt aus. So blieb der Blonde zurück und sah seinem Kindheitsfreund verwirrt nach. Er wusste nicht wie lange er so dastand, aber ihm wurde langsam kalt, also entschied er sich weiterzugehen. Wieso kam er nun zurück? Nach all der Zeit? Fast zehn Jahre war er wie vom Erdboden verschluckt und nun ohne Vorwarnung, ohne ein Wort taucht er auf. Es war nicht so, dass er sich nicht unglaublich freute, doch er konnte es weder nachvollziehen, noch so recht glauben, dass er nun wieder hier war. In dieser Nacht träumte er, zum ersten Mal nach Jahren, nicht von jenem Tag. Schwache Sonnenschrahlen weckten ihn am nächsten Morgen. Er blinzelte ein paar Mal, bis er sich an das Licht gewöhnt hatte und aufstand. Er streckte sich ausgiebig, bevor er sich im Bad frisch machte. Ihm kam etwas an diesem Morgen seltsam vor, doch er kam nicht darauf. Nachdem er die Treppe hinuntergegangen war, bewegte der Blonde sich Richtung Küche. Kurz bevor er in die Küche trat, hörte er es laut scheppern und klirren. Er steckte seinen Kopf durch die Tür und sah Yukiko. Sie stand beim Herd, während sie zwei Teller gerade noch so fest hielt. Sie hatte den Oberkörper nach vorne, ein Bein nach hinten gestreckt und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Noel, der das bemerkte, lief zu ihr, stellte sie wieder sicher auf beide Beine und nahm ihr die Teller ab. Die Grünhaarige grinste ihn dankend an und umarmte ihn, nachdem er die Teller auf die Küchenzeile gestellt hatte. „Guten Morgen, Yukiko.“, grüßte Noel sie. „Guten Morgen, Noel. Ich dachte, da du heute so lange geschlafen hast, mache ich dir mal Frühstück. Und da ich nicht genau weiß, was du morgens gerne isst, habe ich dir einfach Pfannkuchen gemacht.“, plapperte sie fröhlich. Sie wandte sich wieder der Pfanne am Herd zu, die der Blonde bis gerade eben nicht bemerkt hatte. Deshalb sah sie nicht, wie Noel sein Gesicht verzog. //Pfannkuchen. Igitt!// Es schüttelte ihn. Es gab kaum etwas, was er mehr verabscheute als diese wabbeligen Dinger, die sich nicht so ganz entscheiden konnten, ob sie nun eine Süßspeise sein sollen oder nicht. Aber sollte er es Yukiko sagen und sie traurig machen oder sollte er sie einfach hinunterwürgen? Sie hatte es ja nur gut gemeint. Er entschied sich, nach langem Hin und Her, sie dieses Mal zu essen, doch dann nie wieder! Er würde sie später einfach bitten, keine Pfannkuchen mehr zu machen. Da fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, was die Grünhaarige gestern mit Hanna noch unternommen hatte. „Was habt ihr gestern Abend eigentlich noch gemacht?“, fragte er sie. Sie wandte sich zu ihm und sah ihn begeistert an. „Hanna hat mich zu einer Kochsendung eingeladen!“, kreischte sie und hüpfte wild herum. „Es war ja so toll! Der Koch hat als erstes einen Truthahn gemacht, aber nicht irgendeinen, sondern einen mit ganz viel …“, erzählte Yukiko euphorisch. Der Blauäugige hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, denn Kochen war nun mal eine Sache für die er sich nicht interessierte. Stattdessen sah er aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne und er konnte ein paar Kinder am Strand sehen. Auf ein Mal hörte er Yukiko fluchen, er sah zu ihr und verstand. Innerlich grinste er teuflisch. Die Grünhaarige hatte nicht aufgepasst und der Pfanneninhalt war nun ungenießbar. Also noch ungenießbarer als vorher. Sie lies die Hände sinken und sah traurig zu Noel hoch. Dieser wollte natürlich nicht, dass sie traurig war, wusste aber auch nicht, was er nun machen sollte. „Es tut mir leid, ich wollte dir doch eine Freude machen und dann lass ich die Pfannkuchen anbrennen.“, schluchzte Yukiko. „Aber das macht doch nichts. Dann esse ich eben einen Apfel, die hier“, er zeigte auf eine Obstschale, „sind sehr lecker.“ Der Blonde ging zur Schale rüber und griff hinein. Nur blöd, dass er zu ihr sah, anstatt zu der Frucht, die er sich gerade nahm. Er führte sie zu seinem Mund und biss demonstrativ hinein. Das Gesicht verziehend, besah er sich die Frucht, in die er gerade gebissen hatte. Es war eine kleine, gelbe, ovale Frucht. Na toll. Er hatte in eine Zitrone gebissen. Anscheinend war sein Gesichtsausdruck sehr lustig, denn Yukikos Mundwinkel zuckten und schließlich fing sie an zu lachen. Naja, wenigstens machte sie nicht mehr dieses traurige Gesicht. Dafür hatte es sich gelohnt in die Zitrone zu beißen. Er legte die Zitrone weg und nahm sich nun wirklich einen Apfel. Nach einer Weile schlug er vor, mit Yukiko wieder an den Strand zu gehen. Dies taten sie dann auch. Sie saßen gerade erschöpft im Sand, als Noel etwas auffiel. „Sag mal, wo ist Hanna denn heute?“, wollte er wissen. „Oh, hab ich dir das noch nicht gesagt? Sie hat heute keine Zeit.“, war die darauf folgende Antwort. Sie hatte keine Zeit? Gut. Ihm war das ganz recht. So gab es niemanden, der sie stören konnte. „Heute um fünf Uhr kommt ein ganz toller Kinofilm. Hanna hat mir davon erzählt. Sie sagte, er sei wunderschön und sein Geld auch mehr als wert. Können wir uns den vielleicht anschauen?“, fragte die Grünhaarige. Der Blauäugige sah sie einen Moment an. „Aber natürlich. Wenn du willst, können wir uns den Film gerne ansehen.“ „Oh, danke, danke, danke! Du bist der beste!“, rief sie. Die beiden gingen bald daraufhin zurück und machten sich langsam fertig. Um halb fünf verließen sie dann das Ferienhaus und machten sich auf den Weg zum Kino. Yukiko plapperte die ganze Zeit über die gestrige Kochsendung und den neuen Kinofilm. „… und Sagawa Naoki spielt die Hauptrolle! …“, dieser Teil ihres Geschwafels erinnerte den Blonden an etwas, dass er doch tatsächlich vergessen hatte. Er blieb ruckartig stehen. //Natürlich! Wie konnte ich so etwas nur vergessen?!// Der gestrige Abend, an dem er Naoki wiedergetroffen hatte! Eine der wichtigsten Personen in seinem Leben. Und er vergaß es einfach! Er könnte sich selbst schlagen. „Noel? Alles in Ordnung?“ Ach ja, Yukiko stand noch immer neben ihm. Innerlich seufzte er. In diesem Moment wünsche er sich eigentlich nichts sehnlicher als alleine zu sein. „Ja, alles okay. Lass uns weitergehen.“, entgegnete er ihr und setzte sich wieder in Bewegung. Sie kauften sich Karten und gingen in den Saal. Kaum hatten sie ihre Plätze gefunden und sich hingesetzt, ging auch schon das Licht aus und der Film begann. Doch Noel konzentrierte sich nicht auf die Leinwand, sondern lies das gestrige Aufeinandertreffen Revue passieren. Was meinte Naoki mit ‚genug Zeit‘? Wieso wollte er ihm nicht sagen, wo er die letzten Jahre war? Und warum dachte er, dass der Blonde ihn nicht wiedererkennen würde? So viele Fragen schwirrten im Kopf des Blauäugigen. Und er konnte sie beim besten Willen nicht beantworten. Er wusste noch nicht einmal, wo Naoki nun war. Okay, er hatte ihm gestern signalisiert, dass er nun wieder in seiner Nähe war, doch wo? Er hatte keine Ahnung. Und das machte ihn verrückt. Der Blonde wollte Antworten! Er wollte mit Naoki reden können, ohne dass er Angst haben musste, dass dieser gleich wieder verschwinden würde. Er dachte noch eine ganze Weile darüber nach und bekam rein gar nichts vom Film mit. Doch als das Licht wieder anging und die ersten Leute aus dem Saal gingen, tauchte er aus seiner Gedankenwelt auf und sah zu Yukiko. Diese schaute gerade in diesem Augenblick zu dem Blauäugigen und strahlte über beide Ohren. Anscheinend hatte ihr der Kinofilm sehr gut gefallen. „Oh Mann, der war ja sooooo toll! Der eine Typ hatte ja so viel Mut das zu machen! Findest du nicht?“, plapperte sie darauf los. „Äh, ja … er war echt mutig.“, stimmte der Blonde zu. Am Nachhauseweg redete die Grünhaarige nur über den Film, sodass Noel später die ganze Handlung kannte. Obwohl er ihr nur mit halben Ohr zuhörte, denn er dachte noch immer an Naoki. Als sie daheim ankamen, war es kurz vor acht Uhr und es fing langsam an zu dämmern. Sie aßen zu Abend und Yukiko telefonierte mit einer Freundin, die sie fragen wollte, wie es ihr denn so gefiel und wie es ihr ging. Währenddessen schwamm Noel noch eine Runde. Dabei ließen ihn die Gedanken an seinen Kindheitsfreund einfach nicht los. Er schweifte etwas in die Vergangenheit ab. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Kinder tobten herum und lachten. Sie spielten fangen oder malten mit Straßenmalkreide. Als eine laute Glocke schellte und alle sich auf ein großes Gebäude zubewegten. Auch Noel steuerte auf die große Tür zu und machte sich zu einen der Zimmer auf. Dort angekommen, setzte er sich auf einen Platz und einer seiner Freunde gesellte sich zu ihm. Ungefähr 30 Kinder waren nun im Zimmer und redeten. Die Tür wurde ein weiteres Mal aufgemacht und einige drehten ihre Köpfe um zu sehen, wer nun eintrat. Es war ein schwarzhaariger Junge mit smaragdgrünen Augen, der etwas schüchtern aussah, als er durch die Tür kam. Gleich darauf ging das Getuschel los, denn solche Augen sah man sehr selten. Der Blonde wandte seinen Kopf ebenfalls zu dem Neuankömmling, doch sah er ihn nur interessiert an, anstatt zu tuscheln. Ein anderer Junge, der in einer Gruppe von vielen Kindern stand, zeigte auf den Schwarzhaarigen und rief: „Schaut euch den mal an! Der kann doch nicht normal sein! Solche Augen, wie hässlich!“ Die Blicke derer, die bis jetzt noch nicht zu dem Jungen geschaut hatten, wanderten nun zu jenem und musterten ihn abschätzend. Sie alle sahen ihn nun durch einen Schleier von Verachtung, und das nur wegen des Kommentares dieses vorlauten Jungens. Der Grünäugige senkte seinen Kopf und schien unglaublich traurig. Dies war auch verständlich, denn wer würde anders reagieren, wenn man am ersten Schultag gleich von allen abgewiesen werden würde? Dies fragte sich auch der Blonde, der bis jetzt ruhig zugehört hatte. Doch nun reichte es ihm. Er verstand die anderen nicht. Wieso verurteilten sie ihn, obwohl sie ihn nicht einmal kannten? Er stand auf, stützte die Hände auf den Tisch und schob dabei seinen Stuhl kratzend nach hinten. „Ich finde seine Augen nicht hässlich.“ Bei diesen Worten wurde es ganz still. „Ich finde sie sehr interessant. Wenigstens nicht so langweilig wie die meisten. Und wenn ihr glaubt, ihn nur wegen seinem Aussehen zu kennen und einschätzen zu können, dann seit ihr ziemlich blöd.“, sagte er mit ruhiger und kalter Stimme. Alle sahen ihn nun mit großen Augen an, denn dass sich jemand für einen komplett neuen Jungen einsetzt, hätte keiner gedacht. Auch der Schwarzhaarige hatte große Augen bekommen, dann lächelte er Noel vorsichtig an. Dieser setzte sein strahlendes Grinsen auf und nahm wieder Platz. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Ihr erster Schultag. So hatte ihre Freundschaft angefangen. Merkwürdigerweise war Noel trotz dieses kleinen ‚Ausraters‘ sehr beliebt in der Klasse gewesen. Es war damals so schön und einfach. Aber dann verschwand Naoki eines Tages. Genauso wie seine Eltern, alles war weg. Angeblich waren sie wegen eines Jobangebotes übereilt und plötzlich umgezogen, doch das hatte er ihnen nicht geglaubt. Warum hatte Naoki denn nicht einmal angerufen oder einen Brief geschrieben? Er kannte doch seine Adresse. So war er damals auf die Idee gekommen, dass es einen anderen Grund geben musste. Doch diesen hatte er bis jetzt noch nicht herausgefunden. Er hatte ganz vergessen, dass er noch immer im Meer war und schwamm. Mittlerweile stand der Mond leuchtend und voll am Nachthimmel, umringt von hunderten von Sternen. Noel schwamm ans Ufer und ging dem Strand entlang zum Ferienhaus zurück. Dort war Yukiko doch tatsächlich noch am telefonieren. Er verabschiedete sich noch von ihr und ging ins Bett. Doch einschlafen konnte er nicht. Er musste immer wieder an Naoki denken und fragte sich, wann dieser wieder auftauchen würde. Nach längeren Herumgewälzte siegte dann doch die Müdigkeit und er sank in seinen allnächtlichen Schlaf. Er wachte auf wie immer, doch etwas war anders. Normalerweise saß er nur schweißgebadet und schwer atmend kerzengerade in seinem Bett. Doch heute spürte er, dass er zitterte. Der Blonde blieb noch eine Weile sitzen und beruhigte sich wieder. Das Zittern nahm langsam ab und hörte schließlich ganz auf. Er lies sich zurückfallen und sah auf seinen Wecker. Er war wieder sehr früh aufgewacht. Man konnte die Sonne noch nicht einmal sehen. Noel ging erst einmal duschen, danach machte er sich einen Kaffee und setzte sich an den Küchentisch. Und wieder dachte er an seinen Kindheitsfreund. Er schlich sich immer wieder in seine Gedanken. //Wann kommst du wieder auf mich zu?//, dachte der Blonde verzweifelt. Er wollte ihn wieder sehen, und nicht nur das. Er wollte mit ihm sprechen, wollte ihn so vieles fragen, wollte wieder mit ihm lachen und wollte, dass es wieder wie früher war. Doch er wusste nicht, wie er das anstellen sollte. Die Sonne kam zum Vorschein und erhellte das Land. Die Vögel sangen ihre Lieder und die ersten Frühaufsteher waren draußen schon zu sehen. Der Blauäugige saß noch immer über seinen, nun kalten, Kaffee und war in seiner Gedankenwelt versunken. Deshalb hörte er auch nicht, wie eine zierliche Figur die Treppen herunter gepoltert kam. Sie ging gemächlich in die Küche und erschreckte sich ein wenig als sie den Blonden so dasitzen sah. „Oh, Guten Morgen, Noel. Bist du auch schon wach?“, grüßte sie ihn gutgelaunt. Sie ging zum Kühlschrank und sah hinein. Doch bekam die Grünhaarige keine Antwort vom Blauäugigen, sodass sie sich zu ihm umdrehte und ihn verwundert musterte. Er sah etwas abwesend aus und starrte nur in seine Tasse. Yukiko schlenderte zu ihm rüber und bückte sich zu ihm hinunter, sodass die Gesichter der beiden auf gleicher Höhe waren. Als er noch immer nicht reagierte, wedelte sie mit ihrer Hand vor seinem Gesicht hin und her. „Noel! Noel, hallo?“ Als die Grünhaarige seinen Namen rief, zuckte er zusammen und sah zu ihr. „Oh! Hallo, Yukiko. Wo kommst du denn her?“, war sein verwunderter Ausruf. Verständnislos schüttelte sie den Kopf und wandte sich wieder dem Kühlschrank zu. „Na woher wohl? Ich bin von oben gekommen.“, sagte sie leicht eingeschnappt. Darauf sagte Noel nichts mehr, denn weder wusste er, was er nun sagen sollte, noch hatte er Lust sich mit Yukiko zu streiten. Er bemerkte, dass sein Kaffee kalt geworden war und stellte ihn weg. War er wirklich so sehr in Gedanken gewesen? Er hatte sie tatsächlich nicht gehört, obwohl sie manchmal so trampelte wie ein Walross. Die Grünhaarige füllte sich eine Schüssel mit Cornflakes und schmierte dem Blauäugigen ein Marmeladenbrot, denn sie konnte sich denken, dass dieser noch nichts gegessen hatte. Nun stand die Sonne strahlend am Himmel und der Strand füllte sich immer mehr mit Menschen. Doch im Osten zogen graue Wolken auf. Es würde wohl heute Mittag regnen. Also könnten sie heute nicht lange ans Meer. Dieser Gedanke verschlechterte Noels Laune etwas, denn er hatte sich eigentlich vorgenommen, jeden Tag so viel es geht zu schwimmen. Doch das Wetter wollte ihm anscheinend einen Strich durch die Rechnung machen. Yukiko wollte nun wissen, ob er schon weiß, was sie heute machen könnten. Doch da er sich noch keine großen Gedanken darüber gemacht hatte, schüttelte er einfach den Kopf. Da klingelte es an der Tür. Der Blonde entschied sich an die Tür zu gehen, denn er war schon fertig und die Lilaäugige aß noch ihre Cornflakes. Er öffnete die Haustür und sah eine aufgeregte Hanna über beide Ohren strahlen. „Hallo Noel! Ist Yukiko auch da?“, fragte sie gutgelaunt. „Ja, sie ist in der Küche.“, antwortete er wahrheitsgemäß. Die Schwarzhaarige schob sich an ihm vorbei und flitzte in die Küche. Dann war nur noch ein schrilles Kreischen seitens Hanna zu hören: „Yukiko-chan!!!“ Er wollte noch einige Jahrzehnte hören können, deshalb wartete er, bis es wieder ruhiger wurde, schloss die Tür und ging gemächlichen Schrittes ebenfalls zurück. Die beiden Mädchen saßen am Tisch und beredeten irgendetwas. Als sie den Blauäugigen bemerkten, wandten sie sich zu ihm und Hanna fragte: „Noel, hast du Lust, mit uns in die Stadt zu gehen und zu shoppen?“ Innerlich verzog er das Gesicht. Er wusste, warum sie ihn das fragten. Sie brauchten schließlich jemanden, der ihre ganzen Tüten und Taschen trug. Doch da mussten sie sich einen anderen Dummen suchen, er machte da nicht mit. Er schüttelte den Kopf: „Nein danke. Aber ich würde euch doch nur im Weg stehen und ihr habt ohne mich mindestens genauso viel Spaß.“ Er sah, wie sich die verschiedensten Gefühle auf ihren Gesichtern spiegelten. Yukikos Gesicht wirkte erst ein bisschen traurig und dann beleidigt. Hannas Gesicht wurde von leichter Wut geziert. Er konnte sich denken, was sie dachte. //Der ist nur zu faul um uns beim Tragen zu helfen!// Doch ihm war egal, was sie von ihm dachte. „Komm, Yukiko. Wir gehen!“, sagte die Schwarzhaarige mit bestimmenden Ton. „Viel Spaß.“, wünschte Noel den beiden. Sie gingen zur Tür und schon waren sie verschwunden. Der Blonde entschied sich, die Zeit, in der es noch nicht regnete auszunutzen und zog sich seine Badeshorts an. Er nahm aber auch einen Pullover mit, denn es könnte ja sein, dass er vom Regen überrascht wird. So machte er sich auf den Weg zum Meer. Aber er hatte keine Lust, bei den anderen Leuten zu schwimmen, also ging er in die entgegengesetzte Richtung. Der Blauäugige ging eine ganze Weile und tauchte wieder in seine Gedankenwelt ein. Wo war Naoki? Das war die Frage, die er sich am öftesten stellte. Die, auf die er am dringendsten eine Antwort wollte. Er kam an einen Platz, an dem ein kleiner Felsen ein ganzes Stück in das Wasser ragte. Auf genau diesen ging er nun und legte seinen Pullover auf den Stein. Danach sprang er ins kühle Nass. Er vergas wie so oft die Zeit. Erst als er den immer stärker werdenden Wind, die großen Wellen und den Regen bemerkte, schwamm er schnell zurück zum Ufer. Er war zwar ein guter Schwimmer, aber er wusste nicht, wie stark die Wellen noch werden würden. Also nahm er seinen Pulli und machte sich auf den Weg zum Ferienhaus. Der Regen wurde immer stärker, die Wellen immer höher. //Gut, dass ich nicht noch weiter im Wasser geblieben bin.// Er sah zum Himmel hinauf. Dieser war bedeckt von dunkel grauen und fast schwarzen Wolken. Sein Blick wanderte über das Meer. //Nanu? Was ist das denn? Eine Person?!// ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß, es ist fies genau hier aufzuhören *smirk* Aber keine Angst, es geht bald weiter ^.~ Kapitel 3: Articulation ----------------------- Hallo meine Lieben^^ So, nun ist es endlich so weit, das neue Kapitel ist fertig! =3 Ich hoffe, euch gefällt es und ihr lasst mir nen kleinen Kommi da^^ Würde mich sehr freuen =3 Und jetzt: Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Articulation Der Blonde erblickte eine Person im Wasser. Sie schien zu surfen. //Ist der denn verrückt?! Bei so einem Wetter noch im Wasser zu sein!?// Er blieb stehen und sah der Person aufmerksam zu. Sie kam selbst mit den hohen Wellen noch gut zurecht. Er betrachtete sie eine Weile und war sich ziemlich sicher, dass die Person ein Junge war. Eine enorme Welle kam auf den Jungen zu und schlug über hin zusammen. Auch nach einigen Minuten tauchte er nicht wieder auf. Noel wurde unruhig. Was war los? Warum konnte er ihn nirgends mehr ausmachen? Er sah zwar wegen des Regens nicht sehr viel, doch hatte er die Silhouette der Person erkannt. Er schaute sich suchend um und er kannte ein Surfbrett. Es trieb alleine auf der Wasseroberfläche. //Oh nein! Was macht der Typ bloß?! Ist er vielleicht verletzt?// Noel hatte keine Ruhe. Er schmiss seinen Pullover in den Sand und sprang ins Wasser. Er hatte Schwierigkeiten mit der Strömung und kam nicht sehr schnell voran, doch dann holte er tief Luft und tauchte unter. Unter Wasser machte er die Augen wieder auf und suchte nach dem Jungen. Er schwamm dorthin, wo das Surfbrett trieb und tauchte auf um Luft zu holen und sah sich über Wasser noch einmal um. Doch dort fand er ihn ebenfalls nicht, weswegen er wieder untertauchte. Hin und her drehend versuchte er ihn zu erblicken und dann sah er ihn ein Stück weit von ihm entfernt im Wasser. Noel schwamm so schnell er konnte zu ihm. Der Junge schien bewusstlos zu sein und sank immer tiefer. Der Blonde strengte sich an und erreichte den Jungen bald darauf, doch als er ihn von Nahem sah, war er geschockt. Der junge Mann war kein geringerer als Naoki! Doch er besann sich schnell wieder, packte ihn unter den Armen und schwamm nach oben. Dort angekommen schwamm er mit Naoki auf dem Rücken zum Strand. Die Wellen waren eine große Behinderung und hin und wieder überschwappten sie die beiden. Nachdem Noel den Schwarzhaarigen bis zum seichten Wasser gebracht hatte, zog er ihn rückwärts ans Ufer. Er war außer Atem und völlig fertig, doch noch war Naoki nicht gerettet! Er sprach ihn erst einmal laut an: „Naoki! Naoki, kannst du mich hören?!“ Doch der Schwarzhaarige reagierte nicht. Der Blauäugige fasste ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Wieder keine Reaktion. //Oh Gott, bitte stirb nicht!// Er war verzweifelt, was sollte er nur tun? Er ohrfeigte ihn, erst leicht, dann immer fester. „Bitte, Naoki, lass mich nicht allein! Ich hab dich doch gerade erst wiedergekommen!“, schrie er den anderen an. Er spürte wie ihm die Tränen über die Wanden liefen und er fing an zu schluchzen. Ganz leise. Doch dann! Eine Reaktion! Naokis Augen zuckten und er fing an zu husten. Er drehte sich etwas zur Seite und hustete das Wasser aus seiner Lunge. Oh, wie war Noel erleichtert. Der Grünäugige lebe! //Danke, danke, wem auch immer ich das zu verdanken habe.// Naoki ließ sich wieder nach hinten fallen und atmete schwer. Als er Noel bemerkte, weiteten sich seine Augen etwas, doch dann schloss er sie. Er war zu erschöpft um noch wach zu bleiben. Der Blonde, der das bemerkte, stand wieder auf und nahm den Schwarzhaarigen huckepack. So machte er sich langsam und erschöpft auf den Weg zum Haus. Dort angekommen, öffnete er die Tür und trat ein. Inzwischen regnete es wie aus Eimern. Beide waren patschnass und Noel fror. Er bewegte sich auf eines der beiden Sofas zu und legte den Schwarzhaarigen auf eben jenes. Danach lief er nach oben und holte Handtücher und Decken. Mit den Handtüchern trocknete er Naoki ab und wickelte ihn in die Decken. Er selbst zog sich schnell etwas Wärmeres und vor allem Trockenes an und setzte sich auf die Lehne des Sofas. Der Grünhaarige schien zu schlafen, was auch verständlich war, nach diesem Erlebnis. Anscheinend war er von der Wucht des Wassers bewusstlos geworden und dann erst richtig in dieses gestürzt. Denn sonst hätte er wahrscheinlich viel mehr Wasser eingeatmet und Noel hätte den Rettungsdienst rufen müssen. Doch so würde es wohl reichen ihn im Auge zu behalten. Noels Herz schlug noch immer etwas schneller als sonst, was er auf seine körperlichen Strapazen schob. Seine Augen wurden ebenfalls schwer, doch er riss sich zusammen, denn er musste wach bleiben, um zu bemerken, wenn sich Naokis Zustand verschlechterte. Er lehnte sich leicht an die Lehne und betrachtete den Schwarzhaarigen etwas. Ihm war noch nie aufgefallen, dass die Haare des Grünhaarigen so weich aussahen. Am liebsten hätte er nun einfach seine Hand ausgestreckt und sie berührt, doch er war zu müde dazu. Auch, dass die Haut seines Kindheitsfreundes so blass war, hatte er nicht in Erinnerung. Man konnte sagen, dass sich der Schwarzhaarige in den letzten Jahren leicht verändert hatte. Er war größer geworden, sein Gesicht war nicht mehr ganz so kindlich und weich, es wirkte in Allgemeinen nicht mehr so fröhlich wie früher. Was war wohl die letzten Jahre passiert, dass sich das geändert hatte? Ihn blendete irgendetwas. Er öffnete die Augen und erkannte die störende Lichtquelle. Die Deckenlampe war eingeschaltet. Noel sah sich um. //Wieso bin ich im Wohnzimmer?// Etwas verwirrt registrierte er, dass er lediglich auf der Sofalehne lag. Wenn man das liegen nennen konnte. Eher saß er auf dieser und hatte sich nach hinten gelehnt. Als sein Blick weiter über das Sofa wanderte, schreckte Noel blitzartig hoch. Dort lag Naoki. Erst dann erinnerte er sich wieder an das Geschehene. Schnell blickte er wieder zu dem Schwarzhaarigen, um erleichtert festzustellen, dass dieser seelenruhig schlief. Der Blonde seufzte auf. //Gut, mit ihm ist alles okay.// Er sah sich um und suchte nach einer Uhr. Das gesuchte Etwas gefunden, erkannte er, dass es erst Nachmittag war. Er hatte also nicht allzu lange geschlafen. Er blickte kurz aus dem Fenster, nur um festzustellen, dass es noch immer regnete. Wieder zu dem Grünhaarigen schauend, registrierte er, dass dieser anscheinend allmählich aufwachte. Naoki zog seine Augenbrauen leicht zusammen und öffnete langsam die Augen. Er musste einige Male blinzeln und sah dann leicht verpeilt zu Noel hoch. Er hatte sich anscheinend noch nicht wieder ganz erinnert, was vor ein paar Stunden passiert war. Was die nächste Frage bestätigte: „Was ist passiert?“ Der Blonde musste innerlich schmunzeln, denn diese Frage war so vorhersehbar. „Du hast in dem Unwetter draußen auf dem Meer gesurft und eine gewaltige Welle hat dich erwischt. Danach bist du anscheinend bewusstlos geworden und ins Wasser gefallen.“ Es sickerte Stück für Stück in sein Bewusstsein und er schien sich wieder entsinnen zu können. Er hatte sich aufgesetzt und fasste sich nun mit der Hand an den Hals. Daher kam also dieses Kratzten. Noel beobachtete ihn dabei und wunderte sich, dass der Grünhaarige nach so kurzer Zeit wieder wach war. Er hatte tatsächlich nur ein paar Stunden gebraucht, um sich wieder einigermaßen zu erholen. Ihm brannten wieder diese Fragen auf der Zunge, doch er wollte den Schwarzhaarigen nicht gleich mit ihnen überfallen. „Möchtest du etwas trinken?“, war seine Frage. Er konnte sich denken, dass der andere Durst haben musste. Dieser sah zu ihm auf. „Ja, Wasser, bitte.“, antwortete Naoki darauf. Also stand Noel auf und holte ein Glas Wasser. Als er wieder kam, stand Naoki nahe der Tür und sah aus dem Fenster in den Regen. Oh ja, der Schwarzhaarige liebte den Regen so sehr, wie er das Meer. Das hatte er fast vergessen. Der Blonde ging auf ihn zu und stellte sich neben ihn hin. „Hier.“, er reichte dem anderen das Glas. Dieser nahm es dankend an und trank es mit langen Zügen leer. „Warum hast du bei diesem Wetter gesurft?“, Noel dachte sich, dass dies als erste Frage doch ganz unschuldig war. Der Grünhaarige sah ihn nicht an, er blickte weiterhin aus dem Fenster. „Weil ich den Regen liebe.“ Innerlich stöhnte Noel genervt auf, denn das wusste er selbst. Aber Naoki hatte ihn früher schon auf die Palme bringen können, wenn er solche aufschlussreichen Antworten von sich gab. „Aber warum hast du denn unbedingt im Wasser sein müssen?“, fragte er nun etwas genervt. Der Schwarzhaarige drehte sich mit einem fragenden Blick zu ihm. „Wo sollte ich denn sonst surfen?“, wunderte er sich und legte seinen Kopf leicht schief. Der Blauäugige vergrub sein Gesicht in einer seiner Hände und schüttelte den Kopf. Ja, so konnte der andere auch sein. Es war zwar eher selten, aber vielleicht hatte sich das mit den Jahren geändert? Nein. Das konnte nicht sein, denn noch vorgestern war er so anders gewesen. So kalt und distanziert. „Ach, vergiss es.“, Noel wandte sich von ihm ab und setzte sich auf eines der Sofas. Der Schwarzhaarige folgte ihm und setzte sich ebenfalls auf das Sofa. „Wo warst du die ganze Zeit?“ Er konnte diese Frage, auf die er so dringend eine Antwort wollte, einfach nicht mehr für sich behalten. Er sah zu seinem Kindheitsfreund hinüber und wusste beim ersten Blick, dass er diese Frage ernst nahm. Nicht so wie die Erste. Naoki sah auf seine Hände, die das leere Glas umklammerten. Fester als nötig. Eine Weile saßen sie so da. Naokis Blick war gesenkt, Noels Blick auf ihn gerichtet. Der Blonde wollte das Gefragte gerade wiederholen, als Naoki anfing zu sprechen. „Ich war … im Ausland.“, sagte er zögernd. Im Ausland!? Warum war er denn bitte im Ausland? „Mein Vater hatte dort eine vielversprechende Stelle angeboten bekommen.“ Also stimmte das mit dem Jobangebot wirklich? „Aber warum hast du mich nie angerufen oder mir einen Brief geschrieben?“, Noel konnte nicht verhindern, dass es sich ein bisschen wie ein Vorwurf anhörte. Er war gekränkt, dass sein damaliger Freund es nicht für nötig gehalten hatte das zu tun. Der Grünäugige senkte seinen Blick noch mehr. „Du kanntest doch meine Eltern … sie haben mir jeglichen Kontakt zu dir verboten.“, Naokis Stimme wurde immer leiser, am Ende war sie fast nur noch ein Flüstern. Jeglichen Kontakt verboten? Warum? Da erinnerte sich Noel wieder. Die Eltern des Schwarzhaarigen waren immer etwas merkwürdig. Sie waren jedes Mal, wenn er Naoki besucht hatte, sehr sonderbar gewesen. Noch dazu musste man einen bestimmten Anspruch erfüllen, um von ihnen richtig respektiert zu werden. Und als sich die beiden Jungen dann eine Weile gekannt hatten, sahen sie ihn immer so an. So anders. So kalt. Er wusste bis heute nicht, warum sie dies getan hatten. Haben sie alle, die Naoki mochte, so angesehen. Oder hatten sie einfach etwas gegen ihn? „Sie dachten, dass du kein guter Umgang für mich wärst und da kam ihnen das Angebot natürlich ganz recht.“, nun wurde die Stimme des Grünäugigen wieder etwas lauter und der Blonde dachte, er hätte tatsächlich Wut aus dieser gehört. Er konnte den anderen verstehen. Mit solchen Eltern war man gestraft. Da hatte er es doch so viel besser. Seine Mutter war so verständnisvoll und hatte immer einen guten Rat. Und sein Vater war ein verantwortungsvoller Mann, der aber den Spaß am Leben nie vergas. „Und warum kommst du gerade jetzt wieder?“, fragte der Blauäugige nach einer Weile und durchschnitt damit die Stille, die entstanden war. Der Schwarzhaarige sah kurz zu ihm auf, dann richtete er seinen Blick zu einem der Fenster. Draußen regnete es noch immer, aber nicht mehr so stark. „Weil ich jetzt endlich frei bin.“, sagte er ruhig, fast erleichtert. „Frei? Wieso frei?“, Noel verstand Naoki nicht. Er sprach wie so oft in Rätseln. Der Grünäugige wandte den Kopf zu ihm. Seine Augen schienen, wie so oft, zu leuchten. Er konnte Leute, die vor solchen Augen Angst hatten, nicht verstehen. Natürlich waren sie nicht sehr oft anzutreffen, sie waren wirklich selten, somit waren sie etwas seltsam und diese dummen Legenden machten es auch nicht besser. Eine von ihnen besagte, dass Wesen, die grüne Augen hatten, nicht von dieser Welt waren. Ja, sogar vom Teufel höchstpersönlich auf die Erde geschickt wurden. In einer anderen hieß es, dass solche Menschen besondere Fähigkeiten haben sollen. Alles völliger Quatsch. Es waren ganz normale Menschen. Aber diese Legenden nahmen die meisten Menschen zum Glück nicht allzu ernst. Die Kinder fanden solche Augen nur noch seltsam und fühlten sich unwohl, wenn sie von grünen Irden beobachtet wurden, aber Angst hatte eigentlich keiner mehr. Der Schwarzhaarige machte den Mund auf um ihm zu antworten. Als er das bemerkte, hatte Naoki wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Weil meine Eltern vor gut einer Woche gestorben sind.“ Wie?! Seine Eltern waren tot? Noel hatte die Augen aufgerissen und sah den Schwarzhaarigen ungläubig an. Wie konnte er das nur so sagen? Waren sie wirklich so schlimm? Naoki bemerkte den ungläubigen Blick und verstand. „Sie waren in den letzten Jahren noch schlimmer und zwangen mich dazu bei ihnen zu bleiben, anstatt hierher zurückzukehren. … Ich hatte mir fest vorgenommen, dass ich zurückkomme, wenn ich volljährig bin, und das habe ich auch geschafft.“, noch immer sah der Grünäugige dem anderen fest in die Augen. Noel sah darin keine Trauer, noch nicht einmal Betroffenheit. Sie waren so wie immer, seitdem er ihn wieder getroffen hatte. Distanziert. Doch er dachte für einen kurzen Augenblick, er hätte darin noch etwas anderes aufblitzen sehen. Aber es war nicht lange genug da, als dass er hätte erkennen können, was es war. „Aber woher wusstest du, dass ich hier bin?“, der Blonde hatte sich wieder gefasst und wollte nun weitere Antworten. Naokis Mundwinkel zuckten kurz, so als müsste er ein Lächeln unterdrücken und sagte: „Ich war bei deiner Mutter. Sie hat mich am Anfang gar nicht erkannt, doch als ich ihr dann sagte, wer ich war, hat sie mich stürmisch umarmt. Sie wollte – wie du – wissen, wo ich die ganze Zeit über war. Ich habe ihr eine Kurzfassung von allem erzählt und gefragt, wo du seist. Deine Mutter antwortete, dass du mit deiner Freundin in euer Ferienhaus gefahren bist und mir dann den Weg erklärt. Ich hatte sie gebeten, dich nicht davon in Kenntnis zu setzen, weil ich dich überraschen wollte. … Und so wie es vorgestern schien, ist mir das gelungen.“, der Schwarzhaarige lächelte den Blonden leicht an. So viel hatte der Grünäugige noch nie auf einmal gesagt. Er war eigentlich kein Typ, der zu viel sprach. Er hielt sich damit meist im Hintergrund. Seine Mutter also. Naja, von ihr hätte er auch nichts anderes erwartet. Innerlich lächelte er. Sie hatte den Kleineren sofort ins Herz geschlossen und ihn wie ihren Sohn behandelt. Deshalb war Naoki früher auch so oft er nur konnte zu ihr und Noel gekommen. Bei ihr, so kam es dem anderen vor, hatte er sich so richtig wohl gefühlt. „Deine Freundin ist süß.“, meinte Naoki ganz ungeniert. Dieser Satz riss den Blonden aus seiner Gedankenwelt. Er blickte nun wieder seinen Kindheitsfreund an, denn er hatte seinen Kopf unbewusst Richtung Fenster gerichtet. „Ja, das stimmt.“ „Wie ist sie so?“, nun war Naoki mit den Fragen dran. „Sie ist immer gut drauf, fröhlich und zu jedem freundlich. Sie liebt es zu kochen und mit anderen einkaufen zu gehen. Da blüht sie so richtig auf. Und sie liebt die Sonne.“, als Noel von der Violettäugigen erzählte, wurde sein ganzes Gesicht weicht und warm. „Wie ist ihr Name?“ „Sie heißt Yukiko.“ „Der Name passt nicht zu ihr, wenn sie die Sonne wirklich so sehr liebt.“, war Naokis Meinung. „Da hast du Recht. Yukiko – also Schneekind – ist nicht der richtige Name für sie.“, Noel grinste. Der Schwarzhaarige war nicht der Erste, dem dies auffiel. Er selbst dachte sich das Gleiche. „Und wo ist sie gerade?“, fragte der Grünäugige neugierig. „Sie ist mit ihrer Cousine, die sie hier getroffen hat, zum shoppen gefahren.“ „Im Regen?“, ungläubig sah Naoki ihn an. „Naja, als sie los sind, hat es noch nicht geregnet.“, überlegte der Blauäugige. „Vielleicht haben sie Glück und in der Stadt regnet es nicht so fest.“, sagte Naoki. Ja, vielleicht. Hoffentlich war es so wie immer und sie würde noch Stunden weg bleiben, denn wenn er ehrlich war, wollte er sie jetzt nicht bei sich haben. Er wollte sich weiterhin mit Naoki unterhalten und sie würde das unmöglich machen. Nicht nur durch ihre Art, die so gegensätzlich zu der von Naoki war, sondern auch deshalb, weil sich der Schwarzhaarige gleich wieder verschließen würde. Er hatte Probleme damit auf andere zuzugehen und konnte sich nur schwer anpassen. Für ihn war sie eine Fremde und er könnte sich ihr nicht öffnen und so sein, wie er im Moment war. Jedenfalls war der alte Naoki so gewesen und Noel wusste nicht, ob sich das mit den Jahren verändert hatte. Wollte es auch nicht ausprobieren. Nicht jetzt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wars. Ich hoffe, euch hat es gefallen. Ich beeil mich auch mit dem nächsten Kapi *smirk* Eure cold-blooded =3 Kapitel 4: Little Farewell -------------------------- Hallo meine Lieben^^ Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich so lange nichts reingestellt habe, aber ich hatte ein KreaTief -.-. Is wirklich nichts schönes. Man will schreiben und schreiben, aber es kammt einfach nichts raus Q.Q Aber jetzt genug gelabert. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! =) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Little Farewell Noel sah, dass der Schwarzhaarige ganz leicht zitterte. Als er an ihm heruntersah, wusste er auch warum. Naoki saß nur mit seinen Badeshorts bekleidet neben ihm. Gott, war ihm das peinlich. Er hatte tatsächlich vergessen den anderen was zum Anziehen zu geben. Er stand auf. „Naoki, komm mit. Ich gebe dir wohl besser was zum Anziehen, bevor du dich noch erkältest.“ Und so nahm er den Grünäugigen an die Hand und zog ihn hinter sich die Treppen hoch. Was ihm entging, war der ganz leichte Rotschimmer auf Naokis Wangen. Oben angekommen, ging er in sein Schlafzimmer und öffnete den Schrank. Er ließ die Hand des anderen los und musterte ihn. Nachdem er sich sicher war, dass sein Gegenüber ungefähr die gleiche Größe hatte wie er selbst, kramte er in seinem Schrank. Er zog ein schwarzes langärmliges T-Shirt, Boxershorts, eine hellblaue Hose und ein Paar Socken heraus und gab alles dem Schwarzhaarigen. Danach wandte er sich zum Gehen, doch er drehte sich noch einmal kurz um und sagte: „Wenn du fertig bist, komm bitte runter.“ Dann ging er und schloss die Tür hinter sich. Im Wohnzimmer angekommen, setzte er sich wieder auf eines der Sofas und dachte nach. Er hatte nun die Antworten auf seine dringendsten Fragen und musste diese erst mal verarbeiten. Naokis Eltern waren tot. Der Schwarzhaarige war die ganzen Jahre im Ausland gewesen. Seine Eltern verboten ihm jeglichen Kontakt zu dem Blonden, weil sie dachten, dass er ein schlechter Umgang für ihn sei. Und er war zurückgekommen. Also war er seinem Kindheitsfreund doch nicht so egal gewesen, wie er immer dachte? Anscheinend. Immerhin kam er – so wie er es verstanden hatte – wegen ihm zurück. Er seufzte erleichtert. Er hatte nun nur noch einen einzigen Wunsch. Dass er und Naoki wieder Freunde werden und alles zusammen machen. So wie früher. Sie sollen wieder unzertrennlich werden. Ihm schoss eine weitere Frage durch den Kopf. Wo schlief der Schwarzhaarige eigentlich? Das interessierte ihn wirklich. //Ich frage ihn am besten, wenn er wieder runter kommt// Da Noel einen leichten Hunger verspürte, machte er sich auf den Weg in die Küche. Im Kühlschrank suchte er nach etwas Essbaren. Etwas, dass er nicht erst zubereiten oder kochen musste. Er fand eine Packung Käse. Diese nahm er heraus und holte sich noch eine Scheibe Brot. Tada! Fertig war eine kleine Mahlzeit. Mit eben dieser setzte er sich wieder ins Wohnzimmer und wartete auf Naoki. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und kam die Treppen herunter. Danach setzte auch er sich wieder auf eines der Sofas. „Danke für die Sachen.“, Naoki durchbrach die kurze Stille, die entstanden war. „Gern geschehen. Ich kann dich doch nicht in Badeshorts rumlaufen lassen.“, grinste Noel. Nach einer Weile räusperte sich der Schwarzhaarige, sagte: „Ich sollte jetzt wohl besser gehen.“, und stand auf. Sofort griff der Blauäugige nach seinem Handgelenk. Er konnte doch nicht einfach so gehen. „Warte!“ Der Grünäugige drehte seinen Kopf zu Noel und sah ihn entschuldigend an. Wieso dass denn jetzt? Er hatte doch nichts Falsches gemacht. Außer dass er einfach so verschwinden wollte. „Es wird schon spät und ich habe dir schon genug Schwierigkeiten für einen Tag gemacht.“ Der Blonde sah auf die Uhr. 19:15 Uhr. Naja, es war zwar mittlerweile Abend geworden, aber das hieß doch nicht gleich, dass er gehen musste. Und Schwierigkeiten? Okay, er musste ihn aus dem Meer holen, als er bewusstlos geworden war, aber dafür hatte er ihn wieder in seiner Nähe. Er hatte ihn gerne das Leben gerettet und würde es jederzeit wieder tun, auch wenn er sein eigenes dabei in Gefahr bringen würde. Also gab es keinen ersichtlichen Grund für Naoki nun zu gehen. Oder doch? Er überlegte, aber ihm fiel einfach nichts ein, was der Auslöser hätte sein können. Da schoss ihm etwas durch den Kopf. Unbewusst verstärkte er den Griff um das Handgelenk des Schwarzhaarigen. Er sah zu Boden, redete sich ein, dass das ein dummer Gedanke sei, dass er völlig unberechtigt war. Wieso wäre der Grünäugige denn sonst zurückgekommen? Wenn er nicht bei dem Blonden sein wollte. Er wusste nicht, ob er ihn fragen sollte. Einerseits wollte er Gewissheit, dass er bei ihm sein wollte, andererseits käme er sich blöd vor, wenn er es sein wollte und er ihm so eine dumme Frage stellte. Er kaute etwas an seiner Unterlippe und hatte schon fast vergessen, dass der Grund seiner Fragen noch immer durch seine Hand festgehalten wurde. Erst als er die leicht besorgte Stimme des anderen vernahm, tauchte er wieder aus seinen Grübeleien auf. „Ist alles in Ordnung, Noel?“ Der Angesprochene blickte auf und sah in das besorgte Gesicht seines Gegenübers. Als er merkte, wie nah sich ihre Gesichter waren, wurde er ein kleines Bisschen rot. Naoki war vor ihm in die Hocke gegangen und sah ihm direkt in die Augen. Er entschloss sich dazu, den Schwarzhaarigen zu fragen. Er musste es einfach wissen. „Du, Naoki, kann es sein, dass du … naja, dass du nicht bei mir sein willst?“, seine Stimme war ganz leise. Der Grünäugige hatte Mühe damit, ihn zu verstehen. Erst war er mehr als verwundert, auf welche absurden Ideen der andere kam. Dann musste er sich das Lachen wirklich verkneifen. Der Blonde sah ihn verständnislos an. Hatte er doch eine ernstgemeinte Frage gestellt. „Natürlich möchte ich bei dir sein. Warum wäre ich denn sonst zu dir gekommen?“, war Naokis Antwort. Dem Blonden fiel ein Stein vom Herzen, als er das hörte. Er hatte zum Glück wirklich falsch gelegen. Man konnte ihm die Erleichterung förmlich ansehen. Und dies tat sein Gegenüber auch. „Hast du wirklich, ernsthaft geglaubt, dass ich nicht bei dir sein will?“, wollte er nun doch ernst wissen. Noel senkte leicht beschämt seinen Kopf. Er hörte wie der andere seufzte. „Wie kommst du nur auf so was?“ Es war eher eine rhetorische Frage, was der Blauäugige auch merkte und deshalb nicht antwortete. Er spürte wie sich zwei kühle Finger um sein Kinn legten und seinen Kopf anhoben. Naoki sah ihm fest in die Augen. „Jetzt hör mir mal gut zu. Ich möchte in deiner Nähe sein, ich habe nur wegen dir die ganzen Jahre über immer wieder versucht wegzulaufen um zurück zu kommen und ich will, dass du verstehst, dass du noch immer der wichtigste Mensch in meinem Leben bist.“ Dies sagte er mit einer solch festen und entschlossenen Stimme, dass der andere nicht im Traum daran gedacht hätte, der Grünäugige würde ihn anlügen. Und doch war er verwundert. Dass sein Kindheitsfreund ihm so etwas direkt ins Gesicht sagen würde, hätte er nicht geglaubt. Seine Augen hatten sich etwas geweitet, was sich aber bald wieder normalisierte. In ihm kam durch diese Aussage eine weitere Frage auf. Doch diesmal war es keine, die der Schwarzhaarige ihm beantworten könnte. Konnte er das Gleiche von sich sagen? Konnte er sagen, dass Naoki noch immer der wichtigste Mensch in seinem Leben war? Denn immerhin gab es da ja noch Yukiko. Er liebte sie wie niemand anderen. Oder etwa nicht? Bis jetzt hatte er immer geglaubt sie zu lieben, doch in den vergangenen Tagen war er sich da nicht mehr so sicher. Natürlich mochte er sie sehr, aber in den letzten Tagen ist sie für ihn in der Rangliste immer weiter nach unten gesunken. Und auf Platz Eins war nun ohne Zweifel nur einer. Naoki. Und genau dieser wollte nun wieder die Aufmerksamkeit des Blonden. Dieser hatte einen solch fragenden und – vielleicht bildete sich der Grünäugige das auch nur ein – leicht verzweifelten Blick, dass er schon dachte, er hätte etwas Falsches gesagt. Er verstärkte seinen Griff um das Kinn seines Gegenübers und hob den Kopf wieder ein bisschen an. Diesen hatte Noel wohl unbewusst ein Stück gesenkt. Der Blauäugige wurde aus seinen zwiespältigen Gedanken gerissen. Seine Augen trafen erneut auf die des Schwarzhaarigen und er sah einen leichten Zweifel in ihnen, den er aber nicht einordnen konnte. Er wollte von diesem Thema ablenken, denn er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. „Naoki, sag mal, wo schläfst du eigentlich?“ Sichtlich überrascht von diesem plötzlichen Themawechsel antwortete er: „Ähm, ich habe mich in ein Hotel ganz in der Nähe einquartiert.“ Dabei schien ihm etwas wieder einzufallen. „Und genau dahin sollte ich jetzt auch gehen.“ Er wollte gerade wieder aufstehen, als er bemerkte, dass er noch immer von einer Hand festgehalten wurde. Ein ganz leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht und er legte seine freie Hand auf die von Noel. „Ich werde doch nicht wieder für so lange wegbleiben.“, er schien zu überlegen. „Ich verspreche dir, dass ich morgen Abend wieder bei dir bin, okay?“ Der Blonde sah ihn skeptisch an und dachte darüber nach. Gehen lassen oder nicht gehen lassen? Das war hier die Frage. Er konnte ihn wohl schlecht dazu zwingen hier zu bleiben und, wenn er ihn morgen wiedersehen konnte, wäre es wahrscheinlich in Ordnung. Er würde es schon irgendwie überstehen. Er senkte seinen Kopf ein weiteres Mal und ließ Naokis Handgelenk mit einem tiefen Seufzer los. Eben jener stand auf und beugte sich noch einmal zu dem Blonden hinunter. Als der Blauäugige zwei Arme um sich spürte, weiteten sich seine Augen. Naoki umarmte ihn. Das war eine seltene Geste des anderen. Auch früher mochte der Schwarzhaarige so etwas nicht immer und erst recht nicht, wenn es irgendwer tat. Selbst bei ihm hatte er sich am Anfang geweigert. Leider waren diese Arme, die sich so gut anfühlten, viel zu schnell wieder weg. Er hörte nur noch die leisen Worte: „Bis Morgen.“, und schon war der Grünäugige durch die Tür nach draußen verschwunden. Er fühlte sich merkwürdig. So, als ob ein Teil von ihm fehlen würde. Sein Blick schweifte durch das Zimmer und blieb an seinem Käsebrot hängen. Irgendwie hatte er überhaupt keinen Hunger mehr. Und er spürte die Müdigkeit, wie sie ihn langsam, aber sicher überkam. Sein kleines ‚Erlebnis‘ heute hatte ihn wohl doch mehr angestrengt als er gedacht hatte. Somit entschloss er sich, sich nun gleich ins Bett zu legen. Und genau das tat er auch. Wieder hatte er diesen einen Traum. Man könnte meinen, dass er sich langsam daran gewöhnt hätte, aber so war es zu seinem Bedauern leider nicht. Es überrannte ihn, als ob er diesen Alptraum das erste Mal hätte. Immer und immer wieder. Er würde ihn wohl niemals loswerden, doch irgendwie war er darüber auch froh. So konnte er nie vergessen welche Schuld auf seinen Schultern lastete. Was wegen ihm passiert ist und was auch niemals vergessen werden sollte. Ja, er durfte nie vergessen, was in jener Nacht passiert ist. 5:50 Uhr. Wieder schaffte er es nicht auszuschlafen. Manchmal fragte er sich, ob er überhaupt genug Schlaf bekam. Er zerrte die Decke weg und stand auf. Der Blonde ging zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Die Sonne schien über die ersten Bergspitzen weit entfernt von ihm. Kein einziger Mensch war zu sehen. Hätte ihn auch gewundert. Der Anblick, der sich ihm bot, war einfach atemberaubend. Das Meer, leicht in den wenigen Sonnenstrahlen funkelnd, die Palmen in das geringe Licht getaucht. Der Himmel in den verschiedensten Farben leuchtend. Bei der Sonne war er hellblau, danach wurde er rot und orange, auch gelb und ein leichtes Grün waren zu erkennen, und schließlich war ein kleiner Teil noch immer dunkel. Es sah aus wie ein Bild, von irgendeinem begabten Künstler gemalt und als das Symbolbild für Idylle gedacht. Er wusste nicht, wie lange er diese Aussicht genoss, doch langsam wurde der dunkle Teil des Himmels immer kleiner und das strahlende Hellblau immer mehr. Die Sonne stieg höher und erleuchtete alles. Sein Magen fing an entsetzlich zu knurren und er erinnerte sich daran, dass er gestern außer einem Marmeladenbrot nichts gegessen hatte. Er schwang sich nach unten und bemerkte das Käsebrot auf dem Couchtisch. Der Blonde nahm es in die Hand und biss einmal davon ab. Was hatte Naoki gesagt? Er käme heute Abend wieder. Wie sollte er das nur aushalten? Er wollte ihn nur bei sich haben und nicht so lange warten müssen. Wieso kam er eigentlich erst so spät? Musste er noch etwas erledigen? Er wusste es nicht. Gedankenverloren aß er das Brot fertig und bewegte sich Richtung Küche. Dort angekommen machte er sich einen Kaffee. Wenigstens das konnte er selbst, weil er es so ziemlich jeden Morgen tat. Er setzte sich an den Tisch und überlegte was er den ganzen Tag machen sollte. Doch diesmal war er nicht so tief in Gedanken und bemerkte es, als jemand die Treppen herunterkam und die Küche betrat. „Guten Morgen, Yukiko.“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. „Oh, guten Morgen, Noel. Bist du immer so früh schon auf?“, war die überraschte Antwort von der Grünhaarigen. Sie öffnete den Kühlschrank und kramte darin herum. „Wann bist du denn gestern zurückgekommen?“ Sie sah zu ihm. „Ach ja! Wir sind um neun wieder hier gewesen. Ich hab dich gestern gar nicht mehr gesehen. Wann bist du denn ins Bett gegangen?“ Der Blauäugige kratzte sich am Hinterkopf und lächelte ein bisschen verlegen. „Ähm, ja, ich bin gestern schon um halb acht ins Bett gegangen. Ich war irgendwie hundemüde.“ Yukiko setzte sich gegenüber von ihm an den Tisch und fing an ihre Cornflakes zu essen. „Hmm… was könnten wir denn heute machen?“, fragte sie. Das Selbe hatte er sich die ganze Zeit gefragt. Es war zwar nicht die gleiche Frage, aber es war die gleiche Meinung dahinter. Was könnten sie heute tun? In die Stadt gehen? Nein, dann würde sie nur noch mehr einkaufen. Wie viel hatte sie eigentlich schon gekauft? Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich wissen wollte, immerhin war er derjenige, der es wieder schleppen durfte. „Wir könnten doch einfach wieder an den Strand gehen.“, war sein einfallsreicher Vorschlag. Erst war sie nicht so begeistert, aber dann stimmte sie doch zu. Schwimmen machte eben zu viel Spaß, als dass man dazu ‚Nein‘ sagen konnte. Und so aß die Grünhaarige auf und suchte ihre Badesachen zusammen. Auch Noel holte seine Badesachen. Nachdem sie alles hatten, gingen sie los. Auf den Weg zu dem Teil des Strandes, der belebter war, als der vor dem Ferienhaus, plapperte Yukiko über die gestrige Shoppingtour und darüber, was sie alles gekauft hatte. Der Blonde hörte ihr nur mit halbem Ohr zu und freute sich einfach auf das kühle Nass. Und das lies auch nicht lange auf sich warten, denn er sprang sofort ins Wasser, nachdem sie ihre Strandtücher ausgebreitet hatten. Als Erstes schwamm er einfach immer weiter nach draußen. Von dem Sturm, der gestern noch getobt hatte, war nichts mehr zu sehen. Nach einer Weile tauchte er unter und schwamm wieder näher ans Ufer. Viele Leute waren dort im seichten Wasser und spielten mit ihren Kindern oder Freunden. Andere lagen einfach nur rum und hofften, dass sie überall gleich braun werden würden. Auch Yukiko war eine von ihnen. Sie lag auf dem Bauch und las eines ihrer Kitsch-Romane. Er hatte sich doch tatsächlich mal überreden lassen einen Teil von einem ihrer Bücher zu lesen. Seitdem hatte er sich geschworen, nie wieder einen Blick in einen ihrer Romane zu werfen. Es war ein schöner Tag. Vor allem die Tatsache, dass er wieder schwimmen konnte, machte ihn mehr als glücklich. Doch noch mehr freute er sich als sie sich langsam wieder auf den Rückweg machten. Zurück im Ferienhaus rief Yukiko eine ihrer Freundinnen an, um ihr von ihrem Urlaub zu erzählen. Noel ging währenddessen ins Badezimmer und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser, das ihm über den Körper rann war so wohltuend, dass er die Zeit vergas. Doch die Stimme seiner Freundin riss ihn aus seiner Trance. „Noel! Das Abendessen ist fertig!“ Er stieg schnell aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an. Danach lief er nach unten. Dort war der Tisch schon gedeckt und Yukiko setzte sich gerade hin. Er nahm gegenüber Platz und so aßen sie das – wie immer – köstliche Essen. Yukiko konnte wirklich traumhaft kochen. Nachdem sie fertig waren, räumten sie den Tisch ab und der Blonde spülte ab. Die Violettäugige wollte unbedingt irgendeinen kitschigen Liebesfilm im Fernsehen anschauen und wollte den Blonden dazu überreden, dass er ihn sich mit ihr ansah. „Bitte, bitte, biiiitteeee!“, bettelte sie, doch der Blauäugige gab nicht nach. „Nein. Du weißt, dass ich solche Filme nicht ausstehen kann. Außerdem möchte ich jetzt gerne noch ein bisschen raus gehen.“ Sie blies die Backen auf und drehte ihren Kopf zurück zum Fernseher. Na toll. Jetzt war sie auch noch eingeschnappt. Innerlich seufzte der Blonde. Doch wenn er ehrlich war, war ihm das im Moment egal. Niemand konnte ihn seine gute Laune nehmen, zu sehr freute er sich darauf, Naoki wieder zu sehen. Er wand sich zur Tür und trat nach draußen in die kühle Abendluft. Diese atmete er genüsslich ein. Ja, er freute sich so sehr auf Naoki. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe es hat euch gefallen^^ Und vielleicht ist ja ein kleiner Kommi drin *Kommisüchtig is* eure cold-blooded Kapitel 5: Tears ---------------- *durch Türschlitz lug* *reinschleich* Hallo meine lieben Leser^^ Tut mir wirklich leid, dass ihr so lange nichts mehr von mir gehört habt, wirklich. Meine Ausreden sind wohl die, die ihr immer wieder von Autoren hört: Schule, Stress und einfach keine Zeit -.-' Aber jetzt gehts ja weiter!! ;) Also viel Spaß mit dem Kapitel ^.~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tears Der Blonde setzte sich auf eine Steinmauer, die das Anwesen vom Strand trennte. Die Sonne war gerade am Untergehen und färbte den Himmel rot. Sie spiegelte sich im Wasser und lies dieses warm und friedlich aussehen. Er seufzte. Alles wirkte heute so idyllisch auf ihn. Oder betrachtete er heute einfach alles genauer? Hoffentlich musste er nicht allzu lange warten, er konnte es kaum noch erwarten, dass Naoki endlich kam. Das Licht wurde langsam weniger und der Himmel wurde dunkler. Es sah so aus, als ob das Meer die Sonne verschlucken würde. Da erblickte er eine Person, die immer näher kam. Als sie noch knapp 300 Meter von ihm entfernt war, sprang er von der Steinmauer und lief auf sie zu. Denn er wusste genau, wer das war. Am liebsten hätte er ihn umarmt, aber er wusste nicht, ob der Schwarzhaarige das gewollt hätte. Also blieb er kurz vor ihm stehen und grinste ihn fröhlich an. Sein Gegenüber lächelte leicht zurück. „Wollen wir ein bisschen am Strand gehen?“, fragte Noel. Der Schwarzhaarige nickte und so gingen sie eine Weile schweigend nebeneinander her. Es war kein unangenehmes Schweigen, eher genossen beide die Ruhe. Doch nach einiger Zeit wurde Noel das dann doch zu langweilig und er stellte wieder eine Frage: „Sag mal, warum bist du erst so spät gekommen? Hast du noch etwas erledigen müssen?“ Der Grünäugige sah ihn an und sagte: „Da meine Eltern nun nicht mehr am Leben sind, muss ich mich um die Familienfirma kümmern.“ „Ach ja, die Firma deiner Eltern. Aber ist das nicht viel zu tun?“ „Naja, es ist nicht wirklich viel, ich habe ja verschiedene Helfer und andere, die mir unter die Arme greifen und mich sehr entlasten, aber da ich noch nicht lange die Führung besitze, musste ich noch ein paar Sachen erledigen.“ „Ach so.“ Er wusste nicht, was er sonst noch dazu hätte sagen sollen, und so gingen sie wieder still weiter. Nach einer Weile sah Noel den Felsvorsprung, bei dem er schon einmal im Wasser war. Er steuerte darauf zu und legte sich auf den harten Stein. Danach klopfte er neben sich auf den Felsen und zeigte Naoki, der etwas verloren da stand, dass er sich neben ihn legen soll. Also bewegte er sich ebenfalls auf den Felsvorsprung zu und machte es sich darauf bequem. So bequem man es sich auf einem Stein eben machen konnte. „Du sagtest gestern, dass deine Eltern noch viel schlimmer geworden sind. Wie genau hast du das gemeint?“, der Blonde wusste, dass er ein heikles Thema ansprach, doch er wollte es einfach wissen. Der Schwarzhaarige drehte seinen Kopf zu ihm, dann sah er in den Himmel. „Ich weiß nicht genau, wie ich das erklären soll. … Sie waren nie mit mir zufrieden. Alles, was ich getan habe – egal, ob in der Schule oder zu Hause – war nicht gut genug. Sie hatten immer etwas auszusetzen und fanden jeden noch so kleinen Fehler. Wenn ich, zum Beispiel, eine Eins hatte, fragten sie mich, warum ich keine Eins plus hatte. Sie fanden einfach immer etwas. Sie verlangten das Unmögliche von mir und wenn ich es nicht geschafft habe wurden sie sauer. Und natürlich schaffte ich das auch nicht, denn auch ich bin nur ein Mensch. Sie schlugen mich zwar nicht, aber sie sagten mir, dass ich nichts könne oder beschimpften mich anderweitig.“ Sein Gesicht war emotionslos als er das erzählte. Er sah einfach in den Abendhimmel. So, als ob er irgendeine Geschichte erzählen würde, die mit ihm rein gar nichts zu tun hatte. Noels Gesicht dagegen zeigte sein Entsetzen. Seine Augen hatten sich mit jeden Satz mehr geweitet. Was für einen Druck sie damit auf ein Kind ausgewirkt haben müssen, konnte er sich nicht vorstellen. Solange man nicht perfekt war, war man in ihren Augen nichts wert. Wie konnte man nur so mit seinem eigenen Kind umgehen? Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte und verstand nicht, wie der Schwarzhaarige dabei so ruhig bleiben konnte. Er könnte so etwas niemals so sagen. Zwar hatte er keine Ahnung, wie er reagieren würde, aber sicherlich nicht so. Der Blonde wusste, dass der andere es vielleicht nicht mögen und ihn wegstoßen wird, aber er konnte einfach nicht anders. Er streckte seine Arme ein bisschen aus und zog den anderen ganz nah zu sich, die Arme um ihn geschlungen. Diese Geste überrumpelte den Schwarzhaarigen erst einmal, seine Augen hatten sich leicht geweitet und er hatte sich versteift. Noel dachte schon, dass der andere ihn nun sicherlich wegstoßen würde, doch er hatte sich geirrt. Naoki konnte es nicht mehr zurückhalten. Die ersten Tränen liefen über seine Wangen und er fing an leise zu schluchzen. Er krallte sich in Noels T-Shirt fest und vergrub seinen Kopf an dessen Brust. Kurz war der Blonde verwundert, doch das gab sich schnell wieder. Er strich dem Schwarzhaarigen beruhigend über den Rücken. Daraufhin wurde das Schluchzen noch heftiger, sowie auch die Tränen mehr wurden. Der Blauäugige war leicht überfordert, denn er hatte noch nicht sehr oft jemanden getröstet. Vor allem nicht, wenn der Grund so schwerwiegend war. Er drückte ihn noch fester an sich und flüsterte: „Es ist alles gut. Es ist vorbei.“ Der Blonde hätte sich denken können, dass man so etwas, wie der Grünäugige erlebt hat, nicht einfach so wegsteckt. So stark waren Menschen nun mal nicht. Er hatte früher nie was davon mitbekommen. Naoki war zwar immer eine ruhige Person, doch es war ihm niemals irgendwas aufgefallen, dass auf solch ein Zuhause hingewiesen hätte. Es kam ihm anfangs zwar schon irgendwie komisch vor, dass der Grünäugige ihn nicht zu sich eingeladen hatte, doch er dachte nicht, dass es wegen dem extremen Verhalten seiner Eltern gewesen war. Anscheinend aber doch. Ein bisschen später beruhigte der Schwarzhaarige sich langsam und das Schluchzen wurde weniger. Noel war froh, dass auch das Weinen abnahm. Auch hielt der Schwarzhaarige sein T-Shirt nun nicht mehr so fest. Der Blonde strich ihm noch immer sacht über den Rücken. Doch dann wand sich Naoki etwas aus der Umarmung, wischte sich mit einer Hand über das Gesicht und lies dann ganz von dem Blauäugigen ab. Seine Augen waren gerötet. Kurz sah er seinem Gegenüber in die Augen, doch senkte seinen Blick schnell wieder auf den Boden. Anscheinend war es ihm peinlich, vor dem anderen geweint zu haben. „Tut mir leid.“, konnte man von ihm hören. Der Blonde beugte sich so, dass er wieder in die grünen Augen seines Freundes sehen konnte. „Das muss dir nicht leid tun. Es hätte mich mehr gewundert, wenn du wirklich so gelassen geblieben wärst. Es ist doch natürlich, dass man so etwas nicht einfach so wegsteckt.“, der Blauäugige lächelte den anderen liebevoll an und zog ihn in eine weitere Umarmung, nur diesmal ohne Tränen. Und der Schwarzhaarige ließ es mit sich machen, ja erwiderte sie sogar! Die Sonne war nun vollkommen verschluckt und die ersten Sterne kamen auf dem Firmament zum Vorschein. Sie erleuchteten den dunklen Himmel nur ganz schwach, doch trotzdem wirkte er durch sie heller. Die beiden lösten sich langsam von einander. Naoki blickte zum Sternenzelt empor und betrachtete es eine Weile, dann wand er sich zu dem Blonden: „Es ist spät, wir sollten zurückgehen.“ Auch Noel bemerkte dies traurig. Er wollte noch nicht wieder zurück, er wollte länger bei dem Grünäugigen sein. Er seufzte, danach nickte er. Was hätte er sonst auch tun können? Seinen Freund festhalten und sagen, er wolle noch nicht? Das würde er nie machen. Also standen sie auf und gingen nebeneinander her. Den ganzen Weg hatte der Blauäugige den Drang, den anderen noch einmal in die Arme zu nehmen. Was er natürlich nicht tat. Dass Naoki sich die beiden Male zuvor nicht gesträubt hatte, wunderte ihn schon, aber ein drittes Mal wäre wohl zu viel. So standen sie nach einiger Zeit bei der Mauer vor dem Ferienhaus. Noels Blick wurde traurig. Er wollte sich jetzt nicht verabschieden, er wusste ja noch nicht einmal, wann er den Schwarzhaarigen wiedersehen würde. Offenbar wusste Naoki, was den Blonden bedrückte, denn er sagte: „Mach dir doch nicht immer solche Sorgen. Wir werden uns morgen sicherlich über den Weg laufen und wenn nicht, dann komm ich eben wieder vorbei.“ Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen als er den anderen warm ansah. Daraufhin war Noel ziemlich überrascht, denn so war er ihn eigentlich nicht gewöhnt. „O-okay.“, war das Einzige, das er herausbekam. Kurz sahen sie sich noch einmal in die Augen, dann drehte sich Naoki zum Gehen. „Also bis morgen.“, verabschiedete er sich, hob die Hand und entfernte sich langsam. „Ja, bis morgen!“, rief der Blonde ihn noch hinterher. Als der Schwarzhaarige nicht mehr zu sehen war seufzte er und ging ins Haus. Er hörte den Fernseher laufen und wunderte sich, dass Yukiko noch wach war. Also steuerte er auf das Sofa zu und erspähte das dösende Mädchen. Sie war eingeschlafen. Ihr Oberkörper war leicht nach links geneigt und ihr Kopf war ebenfalls zur Seite geneigt. Im Fernseher lief irgendeine Talk-Show, in der sich ein Paar offensichtlich streitete. Als er wieder zu Yukiko sah, erkannte er, dass sie anscheinend gerade am Aufwachen war. Ihre Augen zuckten und öffneten sich träge. Anschließend gähnte sie und bemerkte den Blonden. Yukiko sah auf die Uhr. Es war schon halb elf. Dann richtete sie ihre Augen wieder auf den Jungen vor sich. Sie sah ihn mit einem Blick an, der ihn fragte, wo er so lange war. Er kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf, er war ihrem Blick gefolgt und hatte ebenfalls die Uhrzeit realisiert. Er hatte nicht gedacht, dass Naoki und er so lange draußen gewesen waren. Mit einem schiefen Lächeln antwortete er ihr auf die unausgesprochene Frage: „Ich hab wohl ein bisschen die Zeit vergessen als ich spazieren gegangen bin. Draußen war es aber auch schön.“ Er wusste selbst nicht, warum er seiner Freundin nicht die Wahrheit sagte, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es sie nichts anginge. Jedenfalls noch nicht. Sie sah ihn noch einen Moment skeptisch an, doch dann schien sie sich dazu entschieden zu haben, ihm zu glauben. Die Violettäugige stand vom Sofa auf und kam allmählich auf den Blonden zu. Kurz vor ihm blieb sie stehen und sah ihn frech an. Ihre Lippen näherten sich langsam den seinen und ihre Hand wollte unter sein T-Shirt wandern. Doch Noel drehte seinen Kopf weg, ergriff ihre Hand, die auf Wanderschaft gehen wollte und hielt sie kurz fest. Er sah sie abwehrend an und ließ ihr Handgelenk wieder los, aber wich auch gleich ein paar Schritte zurück, sodass sie das nicht wiederholen konnte. „Ich habe jetzt keine Lust auf so etwas. Ich gehe ins Bett.“, teilte er ihr mit und verschwand nach oben. Doch das Gesicht seiner Freundin hatte er noch gesehen. Sie verstand seine Reaktion nicht und war verwirrt, aber vor allem war sie stocksauer. Auch diesmal konnte er sich nicht erklären, warum er das getan hatte, aber er hatte wirklich im Moment nicht die geringste Lust mit ihr rumzumachen. Er hatte noch nicht einmal das Verlangen seine eigene Freundin zu küssen. Was war los mit ihm? Sonst wollte er doch auch mit ihr zusammen sein, weshalb dann nicht jetzt? Er verstand sich selbst nicht mehr. Schließlich liebte er sie doch, oder? Ja, sonst hätte er keinen Grund mit ihr zusammen zu sein. Diese ganzen Fragen ermüdeten ihn nur noch mehr und so legte er sich schließlich, nachdem er im Bad fertig war, ins Bett. Der Mond schien hell durch das Fenster ins Zimmer und erleuchtete das dunkle Schwarz ganz leicht. Kurz betrachtete er ihn noch, bevor er dann, mit dem Gesicht zum Mond, einschlief. Am nächsten Morgen, wie immer schweißgebadet und kerzengerade im Bett sitzend aufgewacht, begab er sich ins Badezimmer und stellte sich erst einmal unter die Dusche. Das Wasser prasselte auf ihn hinunter, er schloss genießerisch die Augen und blieb eine Weile so. Jedoch wusste er, dass er die Zeit wieder vergessen würde, wenn er noch länger in der Dusche bliebe. Also machte er sich fertig und ging nach unten in die Küche. Natürlich war er der Erste, was ihn heute aber auch nicht weiter störte. Er überlegte sich kurz was er essen könnte und entschied sich für ein einfaches Müsli, das konnte er wenigstens nicht anbrennen lassen oder anderweitig verhunzen. Nachdem er sich das zubereitet hatte, setzte er sich an den Tisch und fing an zu essen. Auch jetzt konnte er sich seine Reaktion vom letzten Abend nicht erklären. Was hatte ihn da nur geritten? Dass er Yukiko so abgewiesen hatte? Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie das mit ihm versucht hatte. Doch auch damals hatte er sie davon abgehalten ihn so unter Kontrolle haben zu wollen und selbst den dominanten Teil einzunehmen. Nur war er nicht so grob zu ihr gewesen. So war sie ein nettes Mädchen, doch hin und wieder wollte sie die Sachen in die Hand nehmen. Und genau das mochte Noel nicht, wenn ihn jemand in der Hand hatte… Er grübelte noch etwas darüber nach, kam aber auf keine richtige Antwort. Plötzlich hörte er wie im oberen Stockwerk eine Tür geschlossen wurde und jemand die Treppe hinunter ging. Er wusste, wer das war, doch er hatte ehrlich gesagt gar keine Lust jetzt mir ihr zu reden. Vor allem, weil er nicht wusste, was er der Grünhaarigen auf die Frage: „Was war gestern mit dir los?“ antworten sollte. Fürs Erste aß er einfach weiter. Sie kam in die Küche und wandte sich gleich dem Kühlschrank zu. Keine Begrüßung oder irgendwas. Noel konnte sich denken, was los war. Sie war eingeschnappt und beleidigt. Er wusste, dass man sie dann besser erst mal in Ruhe lassen sollte und, da er mit seinem Müsli sowieso schon fertig war, stand er auf und stellte die Schüssel in die Spüle. Danach ging er nach oben in sein Zimmer und zog sich seine Badehose an. Dann steuerte er auf die Haustür zu, öffnete diese, doch wandte sich noch einmal kurz um. „Ich bin draußen.“, war alles, was er Yukiko noch mitteilte und schloss die Tür hinter sich. Die Sonne schien strahlend vom fast vollkommen wolkenlosen Himmel. Etwas weiter entfernt hörte man Leute lachen und reden. Sie schwammen und die Kinder spielten fangen oder bauten Sandburgen. Manche lagen auch nur in der Sonne und ließen sich bräunen. Er machte sich auf den Weg dort ebenfalls ins Wasser zu gehen. Das kühle Nass umschloss seine Beine, als er ins Meer trat. Sobald es tief genug war, fing er an weiter hinein zu schwimmen. Er zog seine Bahnen und tauchte hin und wieder ab, nur um dann ganz schnell unter Wasser zu schwimmen und wieder aufzutauchen. Nach einer Weile kam er wieder ans Ufer und kaufte sich ein Waffeleis. So, wie am ersten Tag. Dann setzte er sich in den Sand und genoss sein Eis. Inzwischen war die Sonne höher gestiegen und es war um einiges wärmer. Da war so ein Eis genau das Richtige. „Noel?“ Der Blonde drehte sich erschrocken um. Er hatte nicht erwartet, dass hier jemand nach ihm rufen würde. Als er die Person erkannte, die hinter ihm stand, wünschte er sich, dass er jetzt weit draußen im Meer wäre und die Person ihn nicht erkannt hätte. //Die hat mir gerade noch gefehlt.// ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Cut!! ich weiß, ich bin gemein *fg* Hoffe, es hat euch gefallen^^ Kommis sind wie immer gern gesehen ^.~ eure Shinigami_sama Kapitel 6: Relations -------------------- Hallo meine lieben Leser^^ Ich bin der Weihnachtsmann und habe das neue Kapitel in meinem Sack. - Ach ne, das hatten wir ja schon ^,~ Und zur Feier des baldigen neuen Jahres, ein längeres Kapi! Enjoy! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Relations Dunkelblaue Augen musterten den Blonden. Als sich dieser zu dem Mädchen umgedreht hatte, öffnete sie den Mund um etwas zu sagen. Noel, der bis dahin noch leicht in Gedanken war, blickte nun aufmerksam zu ihr hoch. „Wo ist denn Yukiko?“, die Schwarzhaarige drehte den Kopf nach links und rechts. „Ich kann sie nirgends sehen.“ Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf den Blauäugigen. Dieser betrachtete sie mürrisch. Warum musste sie denn gerade heute hier am Strand sein, wenn Yukiko sauer auf ihn und somit nicht bei ihm war? Nun hatte er nicht einmal die Ausrede, dass er sie nicht vom Kochen abbringen konnte, denn sobald Hanna zu ihr ginge, würde sie merken, dass sie mehr als schlecht darauf war. Was sollte er denn nun antworten? Die Wahrheit? Nein, was ging diese Sache Hanna schon an? Und falls Yukiko da anderer Meinung war, sollte sie es ihr doch sagen. Das war es! Er würde sie einfach abblitzen lassen und wenn sie dann zu ihrer Cousine ginge, konnte sie es ihr ja erzählen. Ein Räuspern holte ihn zurück ins Hier und Jetzt. Der Blonde blickte in das ungeduldige Gesicht der Schwarzhaarigen. Anscheinend hatte er mit seinen Überlegungen etwas länger gebraucht, als er gedacht hatte. „Im Ferienhaus. Da müsste sie sein.“, sagte er mit monotoner Stimme. Sie sah ihn kurz leicht verwirrt an. Wahrscheinlich hatte sie eine freundlichere Antwort erwartet, doch im Moment war Noel einfach nicht allzu gut auf Yukiko zu sprechen. „Und warum ist sie nicht hier bei dir?“, fragte sie trotzdem nach. Innerlich stöhnte der Blonde genervt. Weshalb konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er stand auf und erwiderte: „Frag sie doch selber.“ Dann ging er an ihr vorbei und suchte sich einen anderen Platz. Er spürte zwar noch den Blick der Schwarzhaarigen im Nacken, aber es schien nicht so, als ob sie ihn weiterhin auf die Nerven gehen würde. Etwas entfernt von den anderen Leuten war ein großer umgefallener Baum. Der Blonde wunderte sich, wie hier mal ein Baum stehen hatte können. Im Sand! Aber dann setzte er sich und lehnte sich mit dem Rücken an den Baumstamm. Dort verharrte er für einige Zeit und beobachtete die Urlauber, wie sie sich am Strand und im Wasser amüsierten, und den Himmel. Wie die wenigen Wolken langsam über das Blau zogen. Es wirkte beruhigend auf ihn und so schloss er nach kurzer Zeit die Augen und genoss den Wind, der sanft durch seine Haare strich. ... Irgendetwas bewegte sich. Langsam öffnete der Blonde seine meerblauen Augen. Die Sonne strahlte noch immer heiß vom Himmel herab und die Anzahl der Wolken hatte sich minimiert. Von Weitem konnte er Stimmen und Wasserrauschen wahrnehmen. Allen Anscheins nach war er eingeschlafen. Was bei seinem Schlafmangel nicht verwunderlich war. Doch was hatte ihn geweckt? Er drehte den Kopf nach rechts, sah aber nichts Ungewöhnliches. Plötzlich hörte er eine bekannte sagen: „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufwecken.“ Er wandte seinen Blick abrupt nach links und entdeckte … Naoki. Er hatte sich neben den Blonden gesetzt, was wohl auch der Grund dafür war, dass er aus seinem Schlaf gerissen wurde. Der Blonde musste wohl sehr überrascht wirken, denn sein Gegenüber musste sich ein Grinsen verkneifen. Nachdem Noel seine Gesichtszüge wieder in Griff hatte, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Der Schwarzhaarige hatte wieder Wort gehalten. Er hatte die Worte des anderen noch gut in Erinnerung: „Mach dir doch nicht immer solche Sorgen. Wir werden uns morgen sicherlich über den Weg laufen und wenn nicht, dann komm ich eben wieder vorbei.“ Trotzdem fragte er ihn: „Wie hast du mich denn gefunden?“ Worauf der Grünäugige antwortete: „Ich bin hier am Strand vorbei gegangen und habe, rein zufällig, einen, mir sehr bekannten, blonden Jungen gesehen.“ Noel musste sich ein Grinsen verkneifen, denn er fand die Art, wie sich der andere hin und wieder ausdrückte, sehr lustig. Eigentlich war es nichts besonderes, aber für den Blonden doch immer wieder wirklich amüsant. „Du siehst so aus als ob du schlecht drauf wärst. Ist etwas passiert?“, fragte Naoki mit leichter Sorge. Der Blauäugige sah ihn erst einmal verwirrt an. Er hatte nicht erwartet, dass man ihm das so stark ansehen würde, dann seufzte er. Er sah zum Himmel hinauf und betrachtete die Wolken. „Meine Freundin ist sauer auf mich.“, sagte er schließlich. Daraufhin wurde ihm ein fragender Blick zugeworfen. „Weshalb?“ „Ach… ich hatte gestern Abend einfach keine Lust noch mit ihr rumzumachen und das hat Madame nicht gepasst.“, antwortete er und sah den anderen mit einem schiefen Lächeln an. Daraufhin nickte der Schwarzhaarige verständnisvoll. „Das kann ich verstehen. Manche Mädchen neigen dazu, etwas über zu reagieren.“ Der Blonde lachte. „Da hast du Recht.“, stimmte er ihm zu. Noel hatte sich inzwischen bequemer hingesetzt. Wenn man das noch als Hinsetzten bezeichnen konnte. Er lag schon halb im Sand. Die Füße hatte er überschlagen und die Hände lagen auf seinem Bauch. Naoki saß noch etwas aufrechter, aber ebenfalls mehr in der liegenden Pose. Seine Hände hatte er neben seinem Körper im Sand. Nachdem Noel aufgehört hatte zu lachen, seufzte er. „Manchmal ist es echt schwierig mit Mädchen. Sie sind einem so schnell beleidigt. Selbst bei Bemerkungen, die deinen besten Freund zum Lachen bringen, sind sie schon eingeschnappt. Oder gerate nur ich an solche Mädchen?“, er lächelte schon fast traurig. Der Schwarzhaarige sah ihn kurz nachdenklich an, dann setzte er zu einer Antwort an: „Ich weiß nicht. Ich hatte bis jetzt lediglich eine Freundin, aber sie ist nach zwei Wochen mit ihren Eltern weggezogen. Wir hatten noch eine Weile brieflichen und telefonischen Kontakt, aber dieser brach auch schon blad ab und jeder lebte sein Leben wieder ohne den anderen. Ich würde sie als einen netten und sehr fröhlichen Menschen bezeichnen, aber es stimmt. Sie war mir hin und wieder beleidigt. Auch schon bevor wir zusammenkamen.“, beim Sprechen hatte er seinen Blick zum Himmel gerichtet. „Du hattest erst eine Freundin? Das glaub ich dir nicht.“, antwortete der Blonde belustigt, aber auch erstaunt. Daraufhin drehte Naoki sich erneut zu dem anderen, um ihn leicht eingeschnappt anzusehen. „Doch. Was ist so schlimm daran? Wie viele hattest du denn schon?“ Der Blauäugige ließ den Kopf ein Stück sinken und stupste seine beiden Zeigefinger aneinander. „Eine.“ „Ha! Da siehst du es! Du hattest auch erst eine. Warum kann ich dann nicht ebenfalls erst eine Freundin gehabt haben?“ Naoki zeigte kurz mit seinem Finger auf den Blonden. Darauf sagte Noel erst einmal nichts. Sein Gesicht sank nur noch ein Stückchen tiefer. Nun konnte der Schwarzhaarige nicht mehr in seine Augen sehen. Ein Bisschen wartete er noch auf eine Antwort, doch anscheinend wollte ihm der andere keine geben. Also entschloss er sich kurzer Hand dazu, dem anderen etwas nachzuhelfen. Der Blonde sah es nicht kommen, denn der hatte seinen Blick zu weit gesenkt. Mit einer Hand fasste der Schwarzhaarige sein Kinn und hob seinen Kopf wieder an, damit er ihm in die Augen sehen konnte. Dabei wiederholte er seine Frage noch einmal: „Warum kann ich nicht auch erst eine Freundin gehabt haben?“ Fast hätte er seinen Satz vor Erstaunen und Verwirrung nicht zu Ende sprechen können, denn als er das Gesicht seines Gegenübers sah, war er schon verwundert. Der Blonde war rot! Noel sah verlegen zur Seite. „Naja… s-so wie du … a-aussiehst, musst du doch schon viel mehr gehabt haben.“, stotterte er. Der Schwarzhaarige sah ihn nur noch verwirrter an: „Wie sehe ich denn aus?“ „… Gut.“, war alles was der andere herausbekam, dabei wurde er noch roter als er sowieso schon war. Er wusste nicht, was mit ihm los war, warum sich seine Wangen sich so warm anfühlten, aber er konnte sich denken was das hieß: Er war rot. Und das machte ihn dann nur noch verlegener, wodurch er noch mehr errötete. Es war ein Teufelskreis. Er traute sich nicht in das Gesicht seines Gegenübers zu sehen. Erstens hatte er Angst, dass er dadurch nur noch röter werden würde und zweitens wusste er nicht, wie der Schwarzhaarige reagierte. Und er war sich nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. Er wusste nicht wie lange sie so dasaßen, aber es war schon ein Weilchen. Keiner der beiden wusste, was er sagen sollte oder wie er jetzt am besten reagieren sollte. Doch dann entschied sich Naoki anscheinend dazu, diese unangenehme Stille zu brechen. „Du findest ich sehe gut aus? Na das hört man doch gerne.“, sagte er lachend. Er nahm seine Hand von Noels Kinn und lehnte sich wieder an den Baumstamm. Der Blonde war etwas überrascht. Hatte der andere gerade das erste Mal, seit sie sich wieder gesehen haben, gelacht. Aber auch er lehnte sich wieder an den Baumstamm hinter ihm und setzte zu einer Antwort an: „Es ist so. Ich kann einfach nicht glauben, dass du nur eine einzige Freundin hattest und dann auch noch so kurz!“ Seine Wangen hatten nun auch ihre normale Farbe wieder. Naoki seufzte. „Es ist aber so. Sagen wir einfach, die Richtige ist noch nicht gekommen. Und ich habe kein Interesse an einer Beziehung ohne Gefühle. Die Person, mit der ich zusammen sein will, soll die Person sein, die ich von ganzem Herzen liebe.“ Von dieser Aussage war der Blauäugige nun wirklich überrascht. Er hätte nie im Traum daran gedacht, dass der Grünäugige ihm das alles so offen sagen würde. Doch er hatte sich bald wieder gefangen. Anscheinend aber nicht schnell genug, denn der Schwarzhaarige interpretierte sein verwundertes Gesicht anders. Er sah ihn kurz mit leichten Zweifel an und fragte: „Ist das bei dir nicht so?“ „Doch, natürlich!“, kam es wie aus der Pistole geschossen vom Blonden. „Ich würde nie etwas mit jemanden anfangen, den ich nicht liebe.“ Kurz schweiften seine Gedanken zu Yukiko ab. Und wieder kam in ihm die Frage auf, ob er sie auch wirklich liebte. Natürlich hatte er sie gerne und hatte auch viel Spaß mit ihr, aber war das bei seinen Freunden nicht auch so? Auch mit ihnen amüsierte er sich immer sehr gut und auch sie hatte er gern. In letzter Zeit dachte er nicht mehr sehr oft an sie. … Sondern nur noch an Naoki. War die Person, die man liebte denn nicht immer in seinen Gedanken? Bei Tag und bei Nacht? Soviel er wusste: ja. Hieß das, dass er Yukiko nicht mehr liebte? Oder war das nur vorrübergehend? Nur so lange, bis er sich daran gewöhnt hatte Naoki wieder um sich zu haben? Apropos, wie lange wird der Schwarzhaarige überhaupt noch bleiben? Eine Hand, die vor seinem Gesicht hin und her wedelte, holte ihn aus seinen Gedanken. Er sah auf. Der Grünäugige, dem die Hand gehörte, lies sie wieder sinken und sah den Blonden fragend an: „Was ist denn mit dir los?“ Noel war es etwas peinlich, vor dem Schwarzhaarigen so in Gedanken versunken gewesen zu sein. „Ach, ich war nur etwas in Gedanken. Sag mal, wie lange wirst du überhaupt noch hier bleiben?“ Er sah seinem Gegenüber fest in die Augen und erwartete gespannt dessen Antwort. Natürlich hatte er auch etwas Angst vor ihr. Er könnte ja sagen, dass er morgen schon wieder weg muss und DAS wollte Noel nun wirklich nicht. Der Grünäugige sah ihn gespielt gekränkt an und sagte in dramatischem Ton: „Wieso fragst du das? Willst du mich denn schon wieder los werden?“ Der andere erkannte natürlich, dass es nur gespielt war und verdrehte die Augen. „Nein, natürlich nicht. Ich will nur nicht, dass es dann heißt: 'Ach nur mal so nebenbei, morgen muss ich wieder fahren' Darauf habe ich keine Lust.“, antwortete er dann aber ernst. Auch Naoki wurde wieder ernster und gab ihm nun eine richtige Antwort: „Ich kann meine Arbeit fast überall machen, somit werde ich solange bleiben wie du willst.“ Der Blonde traute seinen Ohren nicht. Naoki wird so lange bleiben wie er wollte? Er sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. „Ich hoffe du weißt, dass das 'für immer' heißt.“, warnte er den Schwarzhaarigen. Doch dieser lachte nur. Zum zweiten Mal an diesem Tag. Noel hatte das Gefühl, als ob er sich ihm immer mehr öffnen würde. Das alte Vertrauen schien wieder zu kommen. Beide waren nun eine Weile still. Der Blonde sah zum Strand. Dort war nur noch ungefähr die Hälfte des Strandes von Leuten besetzt. Er blickte zum Himmel und erschrak mal wieder darüber, wie viel Zeit schon wieder vergangen war. Die Farben rot, gelb und orange zogen sich über den Himmel und drängten das Blau immer weiter zurück, sodass nur noch ein kleiner Teil von ihm in blau erstrahlte. Die Wolken waren in sattem Orange und zogen langsam über das Firmament. Die Sonne schien, als würde sie vom Meer verschlungen. Es war Abend. Er war den ganzen Tag am Strand gewesen. Wenn er nach Hause kommt, wird er sich einer stinksaueren Yukiko entgegenstellen müssen. Darauf freute er sich jetzt schon. Sie hasste es nämlich, wenn man einfach so verschwindet. Er seufze. Das konnte ja was werden. „Was hast du?“, fragte der Schwarzhaarige. „Ich denke nur gerade, dass ich mich auf etwas freuen kann, wenn ich nach Hause komme.“ „Auf was denn?“, hakte er nach. „Auf meine Freundin. Ich bin heute Morgen mit einem ‚Ich bin draußen‘ gegangen und sie hasst es, wenn sie nicht weiß, wo jemand ist oder wann er zurückkommt. Am liebsten würde ich heute gar nicht mehr Heim.“, klagte Noel. Naoki gab einen nachdenklichen Laut von sich und sah ebenfalls zum Himmel. Plötzlich hörte man ein lautes Knurren. Beide sahen sich ziemlich erschrocken an. Doch dann realisierte der Blonde, dass er dieses Geräusch verursacht hatte. Besser gesagt, sein Magen. Er hielt sich mit beiden Händen den Bauch und wurde rot. Als auch der Grünäugige bemerkte, dass dieser Laut von Noels Magen gekommen war, konnte er sich nur knapp ein Grinsen verkneifen. „Scheint so, als ob du Hunger hättest.“, stellte er schmunzelnd fest. „Ja, mein Bauch protestiert schon.“, grinste der Blauäugige. Der Schwarzhaarige stand auf und hielt dem Blonden seine Hand hin. Dieser sah erst sie, dann Naoki fragend an. „Na komm. Ich lade dich zum Essen ein.“ Jetzt verstand der Sitzende was der Grünäugige von ihm wollte. Er nahm seine Hand und Naoki zog ihn in die Höhe. Dann machten sie sich auf den Weg. „Wann hast du denn das letzte Mal gegessen?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. Noel musste kurz nachdenken, dann sagte er: „Ehm, so um die Mittagszeit habe ich mir ein Eis gekauft.“ „Und wann hast du das letzte Mal etwas richtiges gegessen?“, fragte der andere nach. „Heute Morgen.“, lachte der Blonde. Doch noch wusste er nicht wohin sie überhaupt gingen. Also fragte er einfach: „Und wo gehen wir jetzt hin?“ „Zu dem Strandrestaurant dort vorne. Soviel ich weiß, hat es bis in die frühen Morgenstunden geöffnet.“ Vor ihnen war ein sehr großer Steg, auf dem Stühle und Tische standen. Der Steg war eingezäunt, sonst hätte man schon fast von da aus ins Wasser springen können. Darauf standen noch überdachte Bars und auch die Küche war mit einem Schilfdach überdeckt. Hinter dem Strandrestaurant waren viele Palmen gepflanzt. Es war ein wirklich schönes Restaurant. Als sie den Steg betraten und sich an einen freien Tisch setzten, kam auch gleich eine Bedienung zu ihnen und gab den beiden zwei Speisekarten. Anscheinend war es sehr beliebt, denn es gab kaum noch unbesetzte Tische. „Hast du dir schon etwas ausgesucht?“, wollte Naoki wissen. Der Blonde sah von seiner Speisekarte auf. Er hatte nur ein ganz bestimmtes Gericht gesucht. „Ja, hab ich.“, teilte er dem Grünäugigen mit. Dieser rief die Bedienung und wartete bis sie zu ihnen kam. „Was darf ich ihnen bringen?“, fragte sie höflich. „Ich hätte gerne einmal Ramen und eine Apfelschorle.“, bestellte Noel. „Zweimal, bitte.“ „Kommt sofort.“, sagte die junge Frau noch und ging zum nächsten Tisch. „Magst du Ramen noch immer so gerne?“, fragte der Schwarzhaarige sein Gegenüber amüsiert. „Natürlich. Wie könnte ich denn nicht?“, lachte der Blauäugige. Er richtete seinen Blick zum Meer. Die Sonne war noch ungefähr zur Hälfte zu sehen und färbte das Wasser rot. Die Bedienung kam mit den Getränken wieder und stellte sie auf ihren Tisch ab. Auch ihr Essen kam bald darauf und sie aßen genüsslich. Sie redeten noch über dies und das. Nach einer Weile wurden die Leute weniger und auch sie bezahlten. Inzwischen war es dunkel geworden und der Mond schien. Sie gingen am Meer entlang ohne wirklich ein Ziel zu haben. Als Noel so über das Wasser blickte, kam ihm eine Idee. „Du, Naoki?“ „Ja?“ „Sag mal, was hälst du von einem kleinen Wettschwimmen?“, fragte der Blonde begeistert. „Jetzt?“, fragte der andere nochmal nach. „Ja, wieso denn nicht? Es ist doch dank dem Mond hell genug.“, erwiderte er. „Na ich weiß nicht so recht.“ „Ach, bitte, bitte!“, bettelte der Blauäugige. Der Schwarzhaarige seufzte. „Na gut, aber dann muss ich erst noch zurück zum Hotel.“ Noel sah ihn fragend an: „Weshalb denn das?“ „Na, soll ich mit meinen Klamotten schwimmen?“, stellte der Grünäugige eine Gegenfrage. Da sah Noel an ihm herunter. Tatsächlich. Der andere hatte keine Schwimmsachen an. Das war ihm bis gerade eben gar nicht aufgefallen. „Wieso läufst du am Strand auch mit normaler Kleidung rum?“ Es war eine rhetorische Frage, aber er bekam trotzdem eine Antwort: „Ich hatte nicht vor ins Wasser zu gehen.“ „Warum denn das?“, wolle er nun verständnislos wissen. „Ach was weiß ich. Es ist halt so, dafür gibt es keinen besonderen Grund.“ „Na gut. Dann eben erst zum Hotel.“, seufzte Noel. Nach einem kleinen Fußmarsch kamen sie an dem Hotel an. Vor ihnen war ein großes Gebäude. Es hatte anscheinend einen weißen Anstrich, was man aber wegen der Dunkelheit nicht sicher erkannte. Viele Fenster machten es offener und ließen es nicht so gewaltig erscheinen. Neben dem Gebäude standen ein Paar Palmen, die den Anblick noch abrundeten. Es war wirklich ein sehr schönes Hotel. Als sie die Empfangshalle betraten war Noel schon erstaunt. Überall waren Leute zu sehen, die eincheckten, auscheckten oder anderweitig beschäftigt waren. Der Blonde hatte nicht gedacht, dass hier so viel los war. Vor allem, weil es doch schon Abend war. Er merkte, dass er stehen geblieben war, denn Naoki, der vorangegangen war, drehte sich zu ihm um. Schnell schloss er wieder zu ihm auf. „Wartest du kurz hier? Dann ziehe ich mich schnell um und komme wieder runter.“, sagte Naoki. Der Blonde nickte. Das war ihm ganz recht, so konnte er sich noch etwas umsehen. Was er auch tat. Gleich nachdem der Schwarzhaarige in einem der Aufzüge verschwunden war ging er in der großen Halle herum. Überall standen verzierte Vasen mit bunten und exotischen Blumen. In den beiden Ecken neben dem Eingang sowie in der Mitte des Raumes waren Sitzecken. Nach einer Weile setzte sich Noel auf einen Sessel in der Mitte der Halle. Kurz darauf kam der Schwarzhaarige auch schon auf ihn zu. Er hatte eine schwarz-rote Badeshort an. Auf dem rechten Oberschenkel war eine weiße Sonne aufgedruckt. Noel war noch nicht aufgefallen, dass der Schwarzhaarige so blass war. Doch durch die schwarze Badeshort wurde der Kontrast sehr deutlich. Auch fiel ihm auf, dass er einen ziemlich durchtrainierten Körper hatte, was man unter der normalen Kleidung gar nicht bemerkte. „Kommst du?“, fragte Naoki den Sitzenden. Dieser wurde dadurch aus seinen Gedanken gerissen, er nickte und stand wieder auf. Und so gingen sie erneut zum Strand zurück. Als sie endlich beim Meer waren, konnte Noel sich nicht mehr zusammenreißen und war schneller im Wasser als der Grünäugige schauen konnte. „Wo bleibst du denn, Schlafmütze?“, lachte der Blonde und schwamm auch schon los. Der Schwarzhaarige schüttelte nur seinen Kopf über so viel Enthusiasmus, doch folge dem anderen trotzdem schnell mit einem: „Komme doch schon.“ Noel blickte hinter sich und musste feststellen, dass Naoki wirklich schnell war. Aber mit ihm konnte er nicht mithalten. Vielleicht lag es auch einfach an seinem Vorsprung, aber das würde sich schon noch herausstellen. Jedenfalls blieb er im Wasser stehen und wartete auf den anderen. Dieser hatte auch schnell aufgeschlossen. „Na? Bereit für ein kleines Wettschwimmen?“, fragte er herausfordernd. „Aber immer doch.“, war die kurze Antwort seines Gegenübers. Kurz sah der Blonde sich um. Passenderweise war, ein Stück von ihnen entfernt, eine Boje. „Okay. Von hier bis zu der Boje.“, sagte der Blauäugige. „Na gut.“ Beide machten sich bereit. „Auf die Plätze, fertig, los!“, war das Kommando. Und schon schwammen die beiden mit voller Kraft los. Noel musste zugeben, dass der Schwarzhaarige ein wirklich gutes Tempo drauf hatte und er musste sich anstrengen um zu gewinnen. Was er auch tat. Er gab sein Bestes. Alleine das war schon ein großes Lob an Naoki, denn es passierte nur selten, dass sich der Blonde um einen Sieg bemühen musste. Doch auch dieses Mal gewann Noel. Zwar nur knapp, aber trotzdem. „Du bist wirklich gut.“, gab der Blauäugige außer Atem zu. „Du aber auch.“, erwiderte der andere. „Danke.“ Sie schwammen noch eine Weile und machten auch eine ‚kleine‘ Wasserschlacht. Doch dann reichte es beiden, denn es war nun wirklich spät. Der Mond stand schon hoch am Firmament und die Sterne strahlten mit voller Kraft. Also verließen beide das Meer und setzten sich in den Sand. „Du sagtest, dass du heute am liebsten gar nicht mehr nach Hause wolltest.“, wiederholte der Schwarzhaarige. „Ja. Auf das Gemecker meiner Freundin kann ich heute gern verzichten.“, erwiderte der Blonde. „Denkst du denn, dass sie jetzt noch wach ist?“, wollte der Grünäugige wissen. „Oh ja! Da würde ich sogar wetten!“ Eine Weile war es still, bis Naoki die Stille brach: „Du … könntest ja mit mir ins Hotel kommen. In meinem Zimmer ist noch ein freies Bett.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So! Das wars erstmal wieder von mir^^ ich weiß, ich bin schon wieder so gemein *fg* Aber denkt daran, Vorfreude ist bekanntlich ja die schönste Freude^,~ eure Shinigami_sama PS: Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch!X3 Kapitel 7: Bad Dream? --------------------- Hallo^^ sorry, dass ich wieder so lange gebraucht habe^^' Es tut mir aufrichtig leid...bitte killt mich nicht x.x Trotzdem wünsche ich euch (falls das noch jemand liest) viel Spaß :D ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bad Dream? Der Blauäugige sah ihn einen Moment überrascht an. Naoki lud ihn zu sich ein? Das hätte er nun wirklich nicht erwartet. Doch er freute sich sehr über dieses Angebot. Und das zeigte er auch. Er strahlte über das ganze Gesicht. „Ich würde gern mit dir ins Hotel kommen.“, antwortete er freudig. Naoki, der bis dahin etwas angespannt aussah, setzte sich wieder bequemer hin. „Aber sag mal, warum hast du zwei Betten?“, wollte der Blonde etwas verwirrt wissen. Daraufhin machte der Schwarzhaarige eine belanglose Handbewegung. „Lediglich ein Buchungsfehler und da es mich nicht störte, beließ ich es so.“ „Achso.“ „Wollen wir dann langsam gehen oder willst du noch eine Runde schwimmen?“, den letzten Teil des Satzes sagte der Grünäugige mit einem neckenden Gesichtsausdruck. „Ach ne, ich glaube, ich bin heute genug geschwommen.“, konterte der andere. Also stand er auf und bot dem noch Sitzenden eine Hand an. Dieser nahm sie dankend an und wurde von Noel hochgezogen. „Na dann wollen wir mal.“ So machten sie sich also wieder auf den Weg zum Hotel zurück, wie schon einmal an diesem Tag. Als sie an der großen Eingangstür ankamen, steuerten sie auf die Aufzüge zu. Keiner von beiden hatte noch die Lust Treppen zu steigen. Deshalb betraten sie den Lift und Naoki drückte auf den Knopf mit der 13. Es dauerte ein bisschen, bis sie in ihrer Etage ankamen. Was aber nicht am Aufzug lag, sondern daran, dass im ersten Stock noch eine Frau einstieg. Und das nur wegen einer Etage! Aber naja, was sollte man da machen? Schließlich standen sie vor einer Tür. Noel schätzte, dass es sich bei dieser um die Tür zu Naokis Zimmer handelte. Was ihm auffiel, war, dass es in diesem Stock sehr wenige Türen gab. Er hatte einen Blick auf die beiden Etagen, an denen sich der Aufzug geöffnet hatte, werfen können und bemerkt, dass dort mindestens doppelt so viele Türen gewesen waren. Was ihn doch etwas verwunderte. Der Schwarzhaarige schloss auf, schaltete das Licht ein und betrat den Raum, der sich dahinter befand. Als Noel ebenfalls hinein ging und freie Sicht auf das Zimmer hatte, da Naoki weitergegangen war, stockte ihm der Atem. Das war kein normales Zimmer. Nein. Das war eine Suite! Was auch die wenigen Türen erklärte. Wenn das alles so große Zimmer waren, wäre nicht genug Platz für so viele. Auf der linken Seite und geradeaus bestanden die Wände nur aus Fenstern. Der Raum war groß und in Weiß gehalten. Die Sofas, die sich dort befanden, waren weiß, die Wände, der große Teppich, die Vorhänge, die Tische und die Stühle. Einfach alles. Lediglich der Boden und ein Sideboard waren dunkel. Abgesehen von den dunklen Akzenten, erinnerte ihn das Zimmer sehr an den Raum aus seinem Traum. Sein Traum. Sein Körper fing an zu zittern und seine Atmung wurde flach. Plötzlich spürte er ein unerträgliches Ziehen in seiner Brust. Er konnte sich nicht rühren. Seine Hand wanderte unbewusst zu der Stelle, an der sein Herz war. Diese Erinnerungen bekamen ihm nicht gut. Es war zu real. Schlagartig knallte es laut. Dieses Geräusch lies Noel aufschrecken. Er drehte seinen Kopf zu der Lärmquelle. Eine andere Zimmertür war zugeschlagen worden und er sah eine Frau den Gang entlang laufen. „Hach, die schon wieder.“, hörte der Blonde Naoki seufzen, als er sich wieder gefasst hatte. „Wer war das denn?“, wollte er nun wissen. „Komm erst mal rein und mach die Tür zu.“ Der Schwarzhaarige hatte inzwischen einige Akten von einem Tisch geräumt, weshalb er anscheinend auch nichts von Noels „Schockzustand“ mitbekommen hatte. Der Blauäugige schloss die Tür und atmete erleichtert aus. Er wüsste nicht wie er ihm das hätte erklären sollen. Er ging auf den Schwarzhaarigen zu, der noch immer seine Akten und Dokumente ordnete, und sah ihn fragend an. Er versuchte den Raum und seine Ähnlichkeit zu dem Raum in seinem Zimmer zu ignorieren. Daraufhin seufzte sein Gegenüber. „Die Frau ist vor drei Tagen mit ihrem Mann angereist. Kurz darauf gab es schon den ersten Streit zwischen ihnen. Auch gestern und vorgestern hat sie die Zimmertür zugeknallt und ist davongelaufen.“, er zuckte mit den Schultern. „Scheint so, als hätten sie ziemliche Probleme. Aber mir ist das im Grunde eigentlich egal, deshalb habe ich nie hingehört, wenn Zimmermädchen über sie tratschten. Schließlich geht es mich nichts an.“ „Ehekrach, hm?“, der Blonde sprach mehr zu sich selbst als zu Naoki. Dabei dachte er an seine Eltern. Sie stritten sich fast nie und wenn doch, dann meist auf scherzhafter Basis. Nie war es etwas Ernstes. Sie passten zusammen wie Pech und Schwefel, wie man so schön sagte. Seine Mutter, Miyu, war eine lebensfrohe, fröhliche und sorglose Frau. Sie hatte für so vieles Verständnis, über was andere nur den Kopf schüttelten. Noch dazu hatte sie ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen. Sie sagte in beinahe jeder Situation das Richtige, wenn sie es wollte. Manchmal, wenn sie Shun ärgern wollte, stellte sie sich absichtlich ziemlich naiv und kindisch an. Was ihren Mann wiederum fast in den Wahnsinn trieb. Er konnte nicht immer über alles lachen, worüber Miyu lachte. Seine größte Schwäche war wohl das Verständnis. Er hatte ziemlich strikte Regeln, an die sich jeder zu halten hatte, und, die seiner Ansicht nach für das geregelte Zusammenleben wichtig waren. Somit hatte er mit so manchen neu anerkannten Themen seine Probleme. Doch dafür waren sein Gerechtigkeitssinn und seine Vernunft sehr ausgeprägt. Weshalb er öfters in einem inneren Zwiespalt zwischen Verständnis und Gerechtigkeit war. Einerseits wollte er einem Thema oder einer Person eine Chance geben und sie nicht sofort verurteilen, andererseits konnte er es nicht nachvollziehen und verstehen. „Willst du vielleicht noch duschen?“, diese Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte zu seinem Gegenüber. „Oder willst du mit dem ganzen Salzwasser an dir ins Bett?“, dabei grinste Naoki den Blonden schief an. Erst jetzt realisierte der Blauäugige, dass er durch ihr kleines Wettschwimmen voller Salzwasser war. „Ja, gerne.“, lächelte er. „Hier ist das Bad. Ich suche dir solange passende Sachen heraus.“, Naoki zeigte mit seinem Zeigefinger auf eine der wenigen Türen und wand sich zu einer anderen, in der er kurz darauf verschwand. Noel ging durch die ihm gewiesene Tür und bekam große Augen. Auch das Badezimmer war sehr hell gehalten. Die Wände und der Boden waren sandfarben. Und hier und da rundeten verschiedene Blautöne das ganze ab. Gleich rechts neben der Tür war eine große Badewanne und ein Stück dahinter befand sich die Dusche. Links waren noch die Toilette und das Waschbecken, worüber ein breiter Spiegel hing. Der Blonde ging auf die Dusche zu und zog sich aus. Er schaltete den Wasserstrahl an und stellte sich darunter. Wieder lief er Gefahr, die Zeit zu vergessen, doch glücklicher Weise brauchte er dieses Mal nicht sehr lange. Er trocknete sich ab und band sich ein Handtuch um die Hüfte. Seine Haare waren noch leicht nass und somit tropften kleine Wasserperlen auf seinen Oberkörper, wo sie sich langsam ihren Weg nach unten bahnten. Noel trat aus dem Bad ins Wohnzimmer, wo er Ausschau nach Naoki hielt. Dieser war nicht schwer zu finden. Er saß am Tisch und schien an irgendwas mit einem Notebook zu arbeiten. „Naoki?“ Der Gerufene sah auf. Als er den Blonden so dastehen sah – nur mit einem Handtuch bekleidet – konnte er den kleinen Rotschimmer auf seinen Wangen nicht leugnen. Der Blauhaarige bemerkte, dass der Grünäugige ihn sehr genau betrachtete. Doch schenkte er dieser Tatsache keine große Aufmerksamkeit. „Könnte ich die Sachen haben?“, fragte er den Schwarzhaarigen stattdessen. Dieser zuckte kaum merklich zusammen, doch zeigte dann gleich neben Noel. „Da sind sie. Ich hoffe sie passen.“ Dann wendete er sich wieder seinem Notebook zu. Währenddessen verschwand der Blonde wieder ins Bad und zog sich an. Die Kleidung passte ihm gut. Sie musste Naoki ein Stück zu groß sein, denn dieser war etwas kleiner als er. Zwar war es nicht der Rede wert, aber dass die Sachen ihm so gut passten, wunderte ihn trotzdem. Er ging erneut in das weiße Zimmer, wo sich sein Kindheitsfreund aufhielt. Welcher noch immer konzentriert vor seinem Laptop saß. Der Blonde schlenderte auf ihn zu und sah ihm über die Schulter. So wirklich viel verstand er auf die Schnelle nicht. Dort waren lauter Statistiken und Diagramme. „Was machst du da?“, fragte er deshalb neugierig. Der Grünäugige wandte seinen Kopf zu Noel. „Nichts Besonderes. Ich arbeite nur an einem kleinen Projekt meiner Firma.“ Er klappte das Notebook zu und stand auf. „Falls du noch Hunger oder Durst hast, da ist die Küche.“, er zeigte mit einer Handbewegung in die Richtung der Küche. Sie war Noel bis jetzt noch gar nicht aufgefallen. Sie war offen mit dem Wohnzimmer verbunden. „Ich werde jetzt ebenfalls duschen. Fühl dich ganz wie zu Hause.“, damit verschwand der Schwarzhaarige auch schon im Badezimmer. Der Blonde verspürte tatsächlich einen kleinen Hunger und begab sich deshalb in die Küche. Er war auf der Suche nach etwas, dass er nicht erst zubereiten musste. Im Kühlschrank wurde er schließlich fündig. Aus dem dort gefundenen Käse und einer der Brotscheiben, die er schon vorher gesehen hatte, machte er sich ein Käsebrot. Damit war er völlig zufrieden. Er setzte sich an den Tisch und aß in aller Ruhe sein belegtes Brot. Als er fast fertig war, öffnete sich die Tür zum Bad und Naoki kam heraus. Er setzte sich mit einem Glas Wasser zum Blonden an den Tisch. Eine Weile saßen sie sich schweigend gegenüber, bis Naoki Noel fragte: „Wird sich deine Freundin keine Sorgen um dich machen, wenn du nicht wieder kommst?“ „Die kann sich ruhig mal Sorgen machen. Ich habe keine Lust darauf, dass sie heute noch rummeckert und mich ausfrägt wo ich war und warum ich ihr nichts gesagt habe. Und außerdem würde sie dann wieder anfangen rum zu quengeln, warum ich sie nicht mitgenommen habe. Dafür bin ich echt zu müde.“, der Blonde seufzte tief und lies sich nach hinten in den Stuhl sinken. Seinen Kopf hatte er nach oben zur Decke gerichtet und betrachtete diese. „Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht mag, aber manchmal nervt sie echt. Vor allem mit ihrer besitzergreifenden Art, die sie hin und wieder an den Tag legt. Und in letzter Zeit kommt es öfter vor, dass ich mir wünschte, dass sie eine ruhigere Person wäre und nicht so energiegeladen. Und es ist schlimm, wenn jemand einfach nie den Mund halten kann.“, er seufzte. „Aber so sind Mädchen nun mal, nicht wahr? Sie kreischen los, wenn sie ihre Freundinnen sehen und plappern den lieben langen Tag.“ Noel wunderte sich selbst, dass er dem Schwarzhaarigen das alles gesagt hatte. Schließlich war dieser zehn Jahre von der Bildfläche verschwunden gewesen. Und doch vertraute er ihm gleich seine Beziehungsprobleme an. „Darf ich dich etwas fragen?“, die kühle und gleichzeitig freundliche Stimme seines Gegenübers riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah ihn mit einem fragenden Blick an. „Was denn?“ Naoki holte noch einmal kurz Luft, bevor er anfing zu reden: „Wenn dich so vieles an deiner Freundin stört und sie dich so sehr nervt, wie du es gerade gesagt hast, warum bist du dann mit ihr zusammen?“ „Naja, weil ich sie liebe.“, kam es ohne Überlegen zurück. Doch dann stutzte er. Liebte er Yukiko denn wirklich? Seine Antwort kam nur deshalb so schnell, weil er sie gewohnt war. Das war immer seine Begründung gewesen. Er liebte sie. Doch stimmte das denn auch? Liebte er sie wirklich von ganzem Herzen? Er hatte sich ja eben ganz schön über sie ausgelassen. Dachte man nicht immerzu an die Person, die man liebte? Er hatte in den letzten Tagen kaum an sie gedacht. Fühlte man nicht ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch und ein wahres Gefühlschaos, wenn man die Person, die man liebte, küsste? Das hatte er auch nicht gespürt, als er sie geküsst hatte. Hieß das nun, dass er sie doch nicht liebte? Hatte er sie nie geliebt? Nein. Er hatte sie geliebt. Sonst hätte er sie nie geküsst oder wäre nun mit ihr zusammen. Aber vielleicht liebte er sie nun nicht mehr? Auch bei diesen Gedanken müsste einem Verliebten doch das Herz weh tun. Doch, nichts. Nichts der Gleichen geschah. Er fasste einen Entschluss. Am nächsten Tag würde er es noch einmal testen. Wenn er nichts fühlte, hieß das – und zwar ohne Zweifel –, dass er sie nicht mehr liebte. Eine Hand vor seinem Gesicht holte ihn erneut aus seinen Gedanken. „Noel?“ Er sah zu dem Schwarzhaarigen auf, dem auch die Hand vor seinem Gesicht gehörte, die er nun wieder sinken ließ. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Ehm, ja. Tut mir leid. Ich war gerade in Gedanken.“, verlegen lächelte er den Grünhaarigen an. Dieser war aufgestanden und stand nun neben ihm. „Das habe ich gemerkt.“ Noel grinste den anderen schief an. „Ich habe dich gefragt, ob du ins Bett willst.“ Der Blonde dachte kurz nach. Dann nickte er. „Gut, dann komm, ich gebe dir Sachen, in denen du schlafen kannst und zeige dir dein Zimmer.“ So stand auch der Blauäugige auf und folgte seinem Kindheitsfreund. Sie gingen in einen der Räume, die Noel noch nicht kannte. Er stellte sich als Naokis Schlafzimmer heraus. Dieser ging zu seinem Kleiderschrank und suchte einige Minuten darin herum. Als er gefunden hatte, was er gesucht hatte, gab er dem Blonden die Sachen und ging, durch das Wohnzimmer, in einen weiteren Raum. Es war ein weiteres Schlafzimmer. Darin befanden sich ein Doppelbett, ein großer Schrank und zwei Nachtkästchen. Das Zimmer war etwas dunkler gehalten als das Bad und das Wohnzimmer. „Hier ist es.“ Als Naoki dabei war, aus dem Raum zu gehen, sagte er: „Gute Nacht, Noel.“ „Gute Nacht, Naoki.“, war die Antwort des Blauäugigen. Die Türe wurde geschlossen und Noel zog sich um. Er schaltete das Licht aus und legte sich ins Bett. Das Bett war sehr bequem und so schlief er schnell ein. Doch es war kein erholsamer Schlaf. Nein. Er drehte sich von einer Seite auf die andere und schwitzte. Er hatte wieder diesen Alptraum. Und doch war es diesmal anders. Er konnte nicht sagen, was es war, aber irgendwas war anders. Alles wirkte noch echter als sonst und er konnte die Gefühle des kleinen Jungen spüren, als seien es seine eigenen. Die Freude und Fröhlichkeit, als er zu der Frau in Weiß ging und von dieser umarmt wurde. Und die schreckliche Todesangst und die Schmerzen als er im Feuer gefangen war. Er hörte die Schreie der Frau ganz deutlich. „Noel!“ „Noel!“ „Noel, bitte wach doch auf!“ Der Blonde schreckte aus seinem Traum. Er starte in die Dunkelheit der Nacht. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Atem war flach und stockend. Nach einigen Momenten sah er neben sich jemanden sitzen. Er konnte nicht genau erkennen, wer es war, doch das war ihm im Moment egal. Er konnte nicht anders. Er konnte sich nicht zurückhalten. Er drückte sich an die Person und fing bitterlich an zu weinen. Er schluchzte und seine Tränen rannen ihm die Wangen hinunter. Nach einer Weile legten sich zwei Arme um ihn. Sie sollten ihm Trost spenden, auch wenn der andere nicht wusste was los war. Leise fing die Person an, beruhigend auf ihn einzureden: „Es ist alles gut. Alles okay. Es ist vorbei.“ Immer wieder wiederholte er diese Worte, dabei strich er dem Blonden über den Rücken. Nach einiger Zeit beruhigte er sich langsam. So erkannte er auch die Stimme der Person. Wer hätte es auch sonst sein können? Es war Naoki. Doch was tat dieser hier? War er im Schlaf so laut gewesen, dass der Schwarzhaarige wach geworden war? Er schämte sich dafür. Als er schließlich endgültig aufgehört hatte zu weinen, ließ der andere ihn langsam los. Noel wollte ihm nicht ins Gesicht sehen, so sehr schämte er sich. Doch da spürte er eine Hand unter seinem Kinn. Diese hob seinen Kopf hoch, sodass er Naoki in die Augen sehen musste. Dieser sah ihn forschend an. Dann hob er auch seine zweite Hand und wischte Noel mit dem Daumen die Tränen weg. „Kein Albtraum ist es wert, dass du dafür deine Tränen vergießt.“ Sie sahen sich noch eine Weile so an. Einerseits war Noel sehr müde, es war schließlich mitten in der Nacht. Andererseits wusste er, dass er nun nicht einfach einschlafen könnte. Nicht nach diesem Traum. „Willst du einen Tee?“, fragte der Schwarzhaarige in die Stille hinein. Nach kurzem Zögern sagte der andere zu. Sie gingen in die Küche, wo der Grünäugige Wasser kochte und seinem Gast einen Tee aufkochte. Dieser saß währenddessen am Tisch und sah ihm zu. Als er die Tasse gereicht bekam, stellte er sie auf den Tisch und legte seine Hände so um sie, als ob er frieren würde. Er nahm einen Schluck, doch es war noch sehr heiß und er wartete bis er den nächsten nehmen würde. „Willst du mir nicht erzählen, was dich so aus der Fassung gebracht hat?“, wollte nun der Schwarzhaarige wissen. Noel sah zu ihm auf. Jetzt würde er wohl nicht mehr drum herum kommen, zu erzählen, was bis jetzt nur er weiß… Kapitel 8: Obvious Explanations ------------------------------- Tut mir wirklich leid, dass ich über zwei Jahre nichts reingestellt habe. Ich hatte einfach keine Lust auf diese Geschichte, hatte viel um die Ohren (u.A. meinen Abschluss, einen Umzug, neue Schule/Ausbildungsstätte) und war mit anderem beschäftigt. Doch ich mag es nicht, Sachen unvollendet zu lassen und so habe ich mich wieder eingelesen und kann nur den Kopf darüber schütteln, wie ich vor zwei Jahren noch geschrieben habe O.o und diese Rechtschreibfehler (jetzt zwar nicht viele, aber trotzdem: Sie sind vorhanden!) Und keiner hat mich je darauf aufmerksam gemacht. Shame on you! Aber genug davon. Jedenfalls will ich diese Geschichte nicht unvollendet lassen, vor allem, weil sie mir doch am Herzen liegt und sie als meine erste Story einen gewissen Stellenwert einnimmt. Und deshalb schreibe ich nun weiter! (vor allem, weil ich euch gerade da im Stich gelassen habe, wo endlich dieser Albtraum vom Prolog geklärt werden würde) Ich hoffe, so manch einer, der sie vor zwei Jahren verfolgt hat, schaut auch nun wieder rein oder vielleicht auch der ein oder andere neue Leser. Genug der Vorgeschichte. Nun gehts ab zum Kapitel. Viel Spaß beim Lesen! _______________________________________________________________ Obvious Explanations Er wusste nicht, wie er anfangen sollte. Er atmete tief durch. Auch sein Gegenüber bemerkte, dass er sich schwer tat. »Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst«, sagte er. Wenn man genau hinhörte, konnte man etwas Enttäuschung und Trauer in seiner Stimme hören. Doch es war ja nicht so, dass Noel es ihm nicht sagen wollte. »Das ist es nicht. Ich, naja, du bist nun mal der Erste, dem ich das erzähle. Und ich weiß einfach nicht, wie ich anfangen soll«, gab der Blonde kleinlaut zu. Diese Tatsache überraschte Naoki wirklich. Er war der Erste? »Fang einfach am Anfang an«, war der überaus hilfreiche Tipp seines Freundes. Noel lachte nur tonlos und sah auf seine Tasse hinab. Es war wirklich nicht einfach, das alles wieder hervorzuholen. Zwar durchlebte er jede Nacht diese verhängnisvollen Momente, aber an alles dachte er nur sehr selten. Dafür tat es zu weh, auch wenn es schon so lange her war. »Miyu und Shun, sie sind nicht meine richtigen Eltern… Sie haben mich adoptiert, als ich sechs Jahre alt war«, begann er schließlich doch zu erzählen. Dabei sah er nicht von der Teetasse auf. Hätte er es getan, wäre ihm der überraschte und perplexe Ausdruck auf Naokis Gesicht nicht entgangen. Dieser machte gerade den Mund auf und wollte seine Bestürzung kundtun, doch da sprach sein Gegenüber schon weiter: »Zuvor lebte ich glücklich mit meinen leiblichen Eltern zusammen. Ich weiß leider nicht mehr viel von ihnen, weil ich damals noch zu jung war. Aber meine Mutter, sie hatte so wunderschöne blonde Haare, liebte das Meer - so wie ich - und liebte die Farbe Weiß. Sie sagte immer, es würde die Reinheit der Welt widerspiegeln. Unsere ganze Wohnung war weiß. Also nicht vollständig, aber es gab viele weiße Akzente und ein Zimmer, ihr Zimmer, darin gab es keine andere Farbe. Dort stand nur ein einziger Gegenstand, der nicht weiß war. Es war eine kleine Metallfigur, die einen Engel darstellte, also etwas Anthrazit - Silberfarbenes. Es war ihre einzige Erinnerung an ihre Mutter. Sie war ihr Ein und Alles.« Hier unterbrach er sich, blieb für einen Moment still. Es tat weh, darüber zu sprechen, aber Naoki hatte ihm offenbart, was er unter seinen Eltern hatte durchmachen müssen und hatte sich ihm anvertraut, da war es selbstverständlich, dass auch er ihm dieses Vertrauen entgegenbrachte. Noch einmal atmete Noel tief durch, um sich auf das Kommende und den Schmerz vorzubereiten und setzte seine Erzählung fort: »Aber dann, als ich sechs Jahre alt war, brannte unsere Wohnung. Ich weiß nicht mehr, wodurch das Feuer ausgelöst wurde, geschweige denn warum es niemand rechtzeitig entdeckt hatte. Jedenfalls… starb mein Vater darin.« Erneut hielt er inne, doch das nur für einen Augenblick, dann wurde sein Griff um die Tasse fester als nötig, aber er setzte wieder an. »Ich kam mit meiner Mutter von den Klavierstunden, als wir es sahen. Das Feuer war hinter den Fenstern zu sehen und die Feuerwehr fuhr gerade in die Straße, um es zu löschen, bevor es auf die anderen Wohnungen übergreifen konnte. Doch ich hatte nur noch einen Gedanken: 'Die Engelsfigur ist noch da drin. Ich muss sie holen, sonst ist Mama unglücklich.' Ich wusste nicht, dass mein Vater in dem Feuer umgekommen war und die Gefahr konnte ich auch nicht gut genug einschätzen. Ich verfluche diese Nacht. Wäre sie doch niemals geschehen!« Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Zum zweiten Mal in dieser Nacht zogen sich dünne Rinnsale über seine Wangen. Sein Griff verstärkte sich noch, sodass die Knöchel seiner Hand weiß hervortraten. »Ich lief los, ignorierte die angstvollen und erschrockenen Rufe meiner Mutter und wich den Händen aus, die mich aufhalten wollten. Schnell war ich bei unserer Wohnung und bahnte mir meinen Weg durch die Flammen in Mutters Zimmer. Die Hitze war unerträglich, sie brannte in meinen Lungen und auf meiner Haut. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Der Rauch fraß sich durch meine Luftröhre und erschwerte mir das Atmen. Aber ich griff nach der Figur und war so glücklich, dass ich sie nun aus dem Feuer retten würde und meine Mutter nicht traurig sein müsste, weil sie verbrannte. Jedoch wuchsen die Flammen stetig an und fraßen das Mobiliar und den Stoff der Gardienen auf, sodass mein Rückweg vom Feuer versperrt war. Ich konnte nicht mehr zurück und meine Sicht verschwamm und ich merkte, wie ich auf den Boden fiel. Dann bekam ich nichts mehr von dem mit, was um mich herum passiert war. Nur noch den Mark erschütternden Schrei meiner Mutter, daran erinnere ich mich noch viel zu gut. Noch nie hatte ich solch eine Angst in ihrer Stimme vernommen.« Unter Schluchzern fuhr er fort. Sein Blick war noch immer fest auf den Tee gerichtet, dessen Oberfläche von einigen Tropfen in Bewegung gesetzt wurde. Seine Tränen flossen noch immer so stark und er zitterte. Das alles tat ihm so weh. Es raubte ihm schier die Luft zum Atmen. Da merkte er, wie zwei Arme ihn an jemanden zogen und ihn fest umschlangen. Doch er war noch nicht fertig. Er musste sich alles von der Seele reden! Mit einer Hand krallte er sich in den Stoff des Ärmels von Naokis Shirt, während er sich mit der anderen über die Augen wischte. »Später erzählte man mir, dass ein Feuerwehrmann mich aus dem Feuer gerettet hatte. Meine Mutter hatte sich… schützend über mich gelegt, damit die Flammen mich nicht erreichten. Lediglich der Rauch hat sich in meine Lungen gefressen, wodurch ich auch lange Probleme hatte. Aber für meine Mutter… war es zu spät. Der Feuerwehrmann sagte, sie habe ihn in ihren letzten Momenten angefleht, mich zu retten. Und dann war ich ganz alleine. Nur wegen dieser dummen Engelsfigur…« Nun hatte er erzählt, was ihm so schwer auf dem Herzen lastete und fühlte sich unheimlich erlöst. Zwar lag auch weiterhin die Schuld für den Tod seiner Mutter auf ihm, doch es hatte gut getan, sich jemandem anzuvertrauen. Auch wenn sein Herz gerade vor Schmerzen durch die Erinnerungen schrie und die Tränen nicht aufhören wollten, zu fließen, fühlte er sich doch besser, als all die Jahre, die er stumm alleine gelitten hatte. Erst jetzt ließ er sich völlig in die Arme seines Freundes sinken. Sein Körper erbebte unter den einzelnen Schluchzern. Doch die warme Hand auf seinem Rücken, die beruhigend auf und ab strich, tröstete ihn ungemein. Er konnte sich bei Naoki wirklich fallen lassen. Etwas, das er bei sonst keinem so gut konnte. Er war eben doch sein bester Freund und die wichtigste Person in seinem Leben, meilenweit über Yukiko. Ja, das wusste er nun. Er liebte das Mädchen nicht. Er mochte sie, hatte sie gerne, aber Liebe war nicht das Gefühl, das er bei ihr empfand. »Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass… dass du so eine Vergangenheit hast. Sonst hätte ich dich nicht so gedrängt.« Naokis Stimme schien betroffen und belegt. Aber er konnte doch gar nichts dafür. Nur weil er gefragt hatte, was Noel so aufgewühlt hatte, musste er sich nicht entschuldigen. Der Blonde sah zu ihm auf und wischte sich erneut die Tränen vom Gesicht, welche jedoch kurz darauf schon wieder nachliefen. »Es ist okay. Es hat gut getan, darüber zu reden. Danke fürs Zuhören.« Leicht lächelte Noel seinen besten Freund an und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die immer wieder neu nachkommen wollten. »Unsinn. Dafür musst du dich nicht bedanken. Wir sind doch Freunde, nicht? Da gehört so etwas dazu.« Noels Lächeln wurde breiter. Diese Worte so direkt von seinem Gegenüber zu hören, war ein beflügelndes Gefühl. »Und jetzt hör auf zu weinen, in Ordnung? Ich sehe dich so viel lieber lachen«, bat Naoki und strich die Tränen von seinen Wangen. Einen Moment blieben sie noch so, dann nickte Noel und schaffte es auch, mit dem Weinen aufzuhören. Er setzte sich wieder normal hin und sah kurz auf seinen nun kalten und mit Tränen vermischten Tee, bevor sein Blick zurück zu seinem Freund ging. »Nach diesem Vorfall habe ich alles darüber vergessen. Das war wohl auf die traumatischen Ereignisse zurückzuführen. Deshalb war es leichter, mich an eine Familie zu vermitteln. Erst als ich ungefähr zwölf war, erinnerte ich mich wieder. Dann haben auch die Träume angefangen. Jede Nacht erlebe ich den Tod meiner Mutter wieder und wieder…«, ergänzte Noel noch. Schließlich wollte er Naokis eigentliche Frage auch richtig beantworten. Es war zwar schrecklich, Nacht für Nacht zu sehen, was er angerichtet hatte, aber andererseits war es auch gut so. Er wollte niemals mehr vergessen. Er war schuld am Tod seiner Mutter und musste damit leben. Er akzeptierte jedwede Strafe, denn er hatte sie verdient. Egal, was er täte, es wusch ihn nicht von dieser Schuld rein. Aber das war in Ordnung. Damit konnte er leben. Und er würde sein Leben genießen. Denn seine Mutter hatte ihn nicht umsonst mit ihrem eigenen beschützt. Er würde sein Leben nicht verschwenden, das sie ihm geschenkt und bewahrt hatte. Doch nun reichte es mit der traurigen Stimmung, entschied er für sich selbst. Naoki fühlte sich gerade anscheinend auch nicht sonderlich wohl, deshalb suchte er nach einem Themenwechsel. Er sah sich kurz um, blieb dann jedoch wieder am Schwarzhaarigen kleben. Dieser trug noch immer dieselben Klamotten wie noch vor wenigen Stunden. War er bis jetzt wach gewesen? »Hast du nicht geschlafen?«, wollte er anlässlich dieser Erkenntnis wissen. Naoki lächelte verlegen. »Nein, habe ich nicht. Weißt du, das Projekt meiner Firma ist ziemlich wichtig und dringlich. Und da ich heute den ganzen Nachmittag und Abend mit dir verbracht habe, wollte ich noch etwas weiterarbeiten, weil ich noch nicht so müde war. Und dann habe ich dich gehört, wie du im Schlaf gemurmelt hast und… wurde neugierig. Nur dadurch habe ich etwas von deinem Albtraum mitbekommen«, gestand er leicht verlegen. Aber Noel war eigentlich ganz froh, dass der andere ihn geweckt hatte. Er wusste nicht, was er ohne ihn getan hätte. »Achso. Aber jetzt ist Schluss mit arbeiten. Es ist sicher spät genug und du bist bestimmt müde. Morgen kannst du auch weitermachen. Jetzt gehst du ins Bett, einverstanden?« Dabei lächelte der Blonde ihn an, zeigte jedoch auch, dass er da nicht mit sich reden ließ. Er selbst wusste, wie schlimm es war, nicht genug Schlaf zu bekommen und das sollte - wenn irgend möglich - vermieden werden. Naoki schien sich auch zu ergeben, denn er nickte artig und stand gähnend auf. »Dann gehe ich mal ins Bett. Gute Nacht, Noel«, verabschiedete er sich. Für einen Augenblick blieb er noch stehen, so als ob er noch etwas tun wollte, aber mit sich selbst kämpfte, dann lächelte er jedoch nur schief und drehte sich um. Kurz darauf war er in seinem Zimmer verschwunden. »Ja, gute Nacht.« Auch der Blonde stand auf und rieb sich die Augen. Er war schrecklich müde und könnte schon im Stehen einschlafen. Doch bevor er zurück in sein Bett ging, schüttete er den kalten Tee noch weg und stellte die Tasse in die Spüle, dann reichte es auch ihm für diesen Tag und er legte sich Schlafen. Der nächste Morgen kam und der junge Mann im Bett steckte sich genüsslich. Er lag etwas schief in den Kissen, die Decke war schräg und etwas stimmte nicht. Gähnend setzte sich Noel auf und sah sich im Zimmer um. Wo war er? Das war nicht sein Zimmer im Ferienhaus. Dann wusste er es wieder. Er war ja bei Naoki. Aber noch etwas war nicht so, wie sonst. Er kam nur noch nicht darauf. Ausgeruht und fit stand er auf und stapfte zum Fenster. Draußen schien schon längst die Sonne und erhellte den Tag. Er sah auf die Poolanlage des Hotels, an dem sich schon viele Leute tummelten, wobei kaum jemand im Wasser war. Sie lagen nur auf den Sonnenstühlen und bräunten sich. Wie dumm konnte man nur sein? So ein schönes Wetter musste man doch ausnutzen, um ins Meer zu gehen! Kurz darauf wusste er auch, was anders war. Er hatte ausgeschlafen! Nicht wie sonst war er durch seinen allnächtlichen Albtraum aufgewacht, schweißgebadet und kerzengerade. Er konnte es kaum glauben. Lag es daran, dass er in dieser Nacht schon einmal davon geträumt hatte oder war es die Tatsache, dass er sich jemandem anvertraut hatte? So sicher war er sich da nicht. Doch erst einmal verließ er nun gutgelaunt das Schlafzimmer und streckte sich im Gehen erneut. Er entdeckte Naoki am Tisch, hinter seinem Notebook. Doch was ihn an diesem Bild verwirrte, war, dass sein Freund eine Brille trug. Keine hässliche oder eine, die ihn wie einen Streber aussehen ließ, sondern eine schmale ohne Ränder. Aufgrund der Brille sah Naoki noch… besser aus. Irgendwie sexy. Er erinnerte ihn an einen dieser strengen, durchtriebenen Lehrer, in die sich immer die hübschen Schülerinnen verknallten. Yukiko hatte ihn so oft gezwungen, irgendwelche Filme dieser Art mit ihr anzusehen, dass er so etwas gut beurteilen konnte. Aber nun langweilte ihn diese Tatsache nicht. Er fand sie eher faszinierend. »Du trägst eine Brille?«, hörte er sich dann selbst fragen. Er war gedanklich mal wieder etwas abgedriftet, aber zum Glück schien Naoki davon nichts mitbekommen zu haben. Dieser sah etwas überrascht von seinem Notebook auf und nahm die Brille ab, zu Noels Bedauern, wie er feststellen musste. »Ähm, ja. Aber nur wenn ich länger am Computer arbeite, weil das meine Augen anstrengt.« Noel ging weiter, sodass er kurz darauf neben Naoki stand und über dessen Schulter auf den Bildschirm sehen konnte. Viele Zahlen und einiges an Fachsprache, das er nicht verstand, aber er musste es ja zum Glück auch nicht können. »Und guten Morgen«, ergänzte der Schwarzhaarige noch. Etwas abgelenkt sah der andere zu ihm. »Morgen«, erwiderte er lächelnd. »Deine Klamotten bekommst du morgen wieder, ja? Das Hotel braucht immer etwas, bis sie Sachen gewaschen haben. Solange kannst du gerne noch meine Sachen anziehen«, bot er ihm an. Noel erinnerte sich, er hatte dem anderen etwas zum Anziehen gegeben, als dieser fast ertrunken wäre. Das hätte er fast vergessen. Später am Vormittag verabschiedeten sie sich dann vorübergehend voneinander, da Naoki dringend arbeiten musste und Noel sich Yukiko stellen musste. Diese würde ihm wohl an den Hals gehen, sobald sie ihn erblickte, aber damit musste er leben. Schließlich war er den ganzen gestrigen Tag und die Nacht nicht zurückgekommen. Er machte sich also auf den Weg zurück zum Ferienhaus und atmete noch einmal tief durch, bevor er die Tür öffnete und sich nur Augenblicke einer wütenden Yukiko gegenüber sah. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und funkelte ihn böse und strafend an. »Wo warst du gestern den ganzen Tag und auch noch die Nacht? Ich habe mir Sorgen gemacht! Und was sind das für Klamotten?! Die gehören nicht dir. Wo warst du?« Sie bombardierte ihn mit Fragen und ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. »Yu-Yukiko, jetzt warte doch mal! Ich erkläre dir ja alles, aber dafür musst du mich auch mal reden lassen, in Ordnung?« Unzufrieden, in ihrem Redeschwall unterbrochen worden zu sein, schnaubte sie, zeigte ihm jedoch mit einer Handbewegung, er solle fortfahren. Und so erzählte er ihr, dass er am Vortag einen alten Freund wiedergetroffen hatte und die Zeit so schnell vergangen war, dass dieser ihm angeboten hatte, bei ihm zu übernachten, da sie sich viel zu erzählen hatten. Und dadurch hatte er selbst die Zeit vergessen und hatte nicht daran gedacht, Yukiko Bescheid zu geben, was ihm auch sehr leid tat. Er schmückte es noch etwas aus, damit es nicht so abgehackt klang und sie nicht so sauer werden konnte. Und eigentlich log er noch nicht einmal so viel, denn er hatte Naoki gestern wirklich wiedergetroffen und viel zu bereden gehabt… _________________________________________________________ So, das war es vorerst wieder, bis zum nächsten Kapitel. Ich hoffe, dass ich trotz der (unmenschlich-) langen Wartezeit noch den ein oder anderen Leser habe und vielleicht einen Kommentar erhalte, um eure Meinung zu hören :) eure Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)