Holiday of Love von Verath (unexpected reunion) ================================================================================ Kapitel 6: Relations -------------------- Hallo meine lieben Leser^^ Ich bin der Weihnachtsmann und habe das neue Kapitel in meinem Sack. - Ach ne, das hatten wir ja schon ^,~ Und zur Feier des baldigen neuen Jahres, ein längeres Kapi! Enjoy! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Relations Dunkelblaue Augen musterten den Blonden. Als sich dieser zu dem Mädchen umgedreht hatte, öffnete sie den Mund um etwas zu sagen. Noel, der bis dahin noch leicht in Gedanken war, blickte nun aufmerksam zu ihr hoch. „Wo ist denn Yukiko?“, die Schwarzhaarige drehte den Kopf nach links und rechts. „Ich kann sie nirgends sehen.“ Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf den Blauäugigen. Dieser betrachtete sie mürrisch. Warum musste sie denn gerade heute hier am Strand sein, wenn Yukiko sauer auf ihn und somit nicht bei ihm war? Nun hatte er nicht einmal die Ausrede, dass er sie nicht vom Kochen abbringen konnte, denn sobald Hanna zu ihr ginge, würde sie merken, dass sie mehr als schlecht darauf war. Was sollte er denn nun antworten? Die Wahrheit? Nein, was ging diese Sache Hanna schon an? Und falls Yukiko da anderer Meinung war, sollte sie es ihr doch sagen. Das war es! Er würde sie einfach abblitzen lassen und wenn sie dann zu ihrer Cousine ginge, konnte sie es ihr ja erzählen. Ein Räuspern holte ihn zurück ins Hier und Jetzt. Der Blonde blickte in das ungeduldige Gesicht der Schwarzhaarigen. Anscheinend hatte er mit seinen Überlegungen etwas länger gebraucht, als er gedacht hatte. „Im Ferienhaus. Da müsste sie sein.“, sagte er mit monotoner Stimme. Sie sah ihn kurz leicht verwirrt an. Wahrscheinlich hatte sie eine freundlichere Antwort erwartet, doch im Moment war Noel einfach nicht allzu gut auf Yukiko zu sprechen. „Und warum ist sie nicht hier bei dir?“, fragte sie trotzdem nach. Innerlich stöhnte der Blonde genervt. Weshalb konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er stand auf und erwiderte: „Frag sie doch selber.“ Dann ging er an ihr vorbei und suchte sich einen anderen Platz. Er spürte zwar noch den Blick der Schwarzhaarigen im Nacken, aber es schien nicht so, als ob sie ihn weiterhin auf die Nerven gehen würde. Etwas entfernt von den anderen Leuten war ein großer umgefallener Baum. Der Blonde wunderte sich, wie hier mal ein Baum stehen hatte können. Im Sand! Aber dann setzte er sich und lehnte sich mit dem Rücken an den Baumstamm. Dort verharrte er für einige Zeit und beobachtete die Urlauber, wie sie sich am Strand und im Wasser amüsierten, und den Himmel. Wie die wenigen Wolken langsam über das Blau zogen. Es wirkte beruhigend auf ihn und so schloss er nach kurzer Zeit die Augen und genoss den Wind, der sanft durch seine Haare strich. ... Irgendetwas bewegte sich. Langsam öffnete der Blonde seine meerblauen Augen. Die Sonne strahlte noch immer heiß vom Himmel herab und die Anzahl der Wolken hatte sich minimiert. Von Weitem konnte er Stimmen und Wasserrauschen wahrnehmen. Allen Anscheins nach war er eingeschlafen. Was bei seinem Schlafmangel nicht verwunderlich war. Doch was hatte ihn geweckt? Er drehte den Kopf nach rechts, sah aber nichts Ungewöhnliches. Plötzlich hörte er eine bekannte sagen: „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufwecken.“ Er wandte seinen Blick abrupt nach links und entdeckte … Naoki. Er hatte sich neben den Blonden gesetzt, was wohl auch der Grund dafür war, dass er aus seinem Schlaf gerissen wurde. Der Blonde musste wohl sehr überrascht wirken, denn sein Gegenüber musste sich ein Grinsen verkneifen. Nachdem Noel seine Gesichtszüge wieder in Griff hatte, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Der Schwarzhaarige hatte wieder Wort gehalten. Er hatte die Worte des anderen noch gut in Erinnerung: „Mach dir doch nicht immer solche Sorgen. Wir werden uns morgen sicherlich über den Weg laufen und wenn nicht, dann komm ich eben wieder vorbei.“ Trotzdem fragte er ihn: „Wie hast du mich denn gefunden?“ Worauf der Grünäugige antwortete: „Ich bin hier am Strand vorbei gegangen und habe, rein zufällig, einen, mir sehr bekannten, blonden Jungen gesehen.“ Noel musste sich ein Grinsen verkneifen, denn er fand die Art, wie sich der andere hin und wieder ausdrückte, sehr lustig. Eigentlich war es nichts besonderes, aber für den Blonden doch immer wieder wirklich amüsant. „Du siehst so aus als ob du schlecht drauf wärst. Ist etwas passiert?“, fragte Naoki mit leichter Sorge. Der Blauäugige sah ihn erst einmal verwirrt an. Er hatte nicht erwartet, dass man ihm das so stark ansehen würde, dann seufzte er. Er sah zum Himmel hinauf und betrachtete die Wolken. „Meine Freundin ist sauer auf mich.“, sagte er schließlich. Daraufhin wurde ihm ein fragender Blick zugeworfen. „Weshalb?“ „Ach… ich hatte gestern Abend einfach keine Lust noch mit ihr rumzumachen und das hat Madame nicht gepasst.“, antwortete er und sah den anderen mit einem schiefen Lächeln an. Daraufhin nickte der Schwarzhaarige verständnisvoll. „Das kann ich verstehen. Manche Mädchen neigen dazu, etwas über zu reagieren.“ Der Blonde lachte. „Da hast du Recht.“, stimmte er ihm zu. Noel hatte sich inzwischen bequemer hingesetzt. Wenn man das noch als Hinsetzten bezeichnen konnte. Er lag schon halb im Sand. Die Füße hatte er überschlagen und die Hände lagen auf seinem Bauch. Naoki saß noch etwas aufrechter, aber ebenfalls mehr in der liegenden Pose. Seine Hände hatte er neben seinem Körper im Sand. Nachdem Noel aufgehört hatte zu lachen, seufzte er. „Manchmal ist es echt schwierig mit Mädchen. Sie sind einem so schnell beleidigt. Selbst bei Bemerkungen, die deinen besten Freund zum Lachen bringen, sind sie schon eingeschnappt. Oder gerate nur ich an solche Mädchen?“, er lächelte schon fast traurig. Der Schwarzhaarige sah ihn kurz nachdenklich an, dann setzte er zu einer Antwort an: „Ich weiß nicht. Ich hatte bis jetzt lediglich eine Freundin, aber sie ist nach zwei Wochen mit ihren Eltern weggezogen. Wir hatten noch eine Weile brieflichen und telefonischen Kontakt, aber dieser brach auch schon blad ab und jeder lebte sein Leben wieder ohne den anderen. Ich würde sie als einen netten und sehr fröhlichen Menschen bezeichnen, aber es stimmt. Sie war mir hin und wieder beleidigt. Auch schon bevor wir zusammenkamen.“, beim Sprechen hatte er seinen Blick zum Himmel gerichtet. „Du hattest erst eine Freundin? Das glaub ich dir nicht.“, antwortete der Blonde belustigt, aber auch erstaunt. Daraufhin drehte Naoki sich erneut zu dem anderen, um ihn leicht eingeschnappt anzusehen. „Doch. Was ist so schlimm daran? Wie viele hattest du denn schon?“ Der Blauäugige ließ den Kopf ein Stück sinken und stupste seine beiden Zeigefinger aneinander. „Eine.“ „Ha! Da siehst du es! Du hattest auch erst eine. Warum kann ich dann nicht ebenfalls erst eine Freundin gehabt haben?“ Naoki zeigte kurz mit seinem Finger auf den Blonden. Darauf sagte Noel erst einmal nichts. Sein Gesicht sank nur noch ein Stückchen tiefer. Nun konnte der Schwarzhaarige nicht mehr in seine Augen sehen. Ein Bisschen wartete er noch auf eine Antwort, doch anscheinend wollte ihm der andere keine geben. Also entschloss er sich kurzer Hand dazu, dem anderen etwas nachzuhelfen. Der Blonde sah es nicht kommen, denn der hatte seinen Blick zu weit gesenkt. Mit einer Hand fasste der Schwarzhaarige sein Kinn und hob seinen Kopf wieder an, damit er ihm in die Augen sehen konnte. Dabei wiederholte er seine Frage noch einmal: „Warum kann ich nicht auch erst eine Freundin gehabt haben?“ Fast hätte er seinen Satz vor Erstaunen und Verwirrung nicht zu Ende sprechen können, denn als er das Gesicht seines Gegenübers sah, war er schon verwundert. Der Blonde war rot! Noel sah verlegen zur Seite. „Naja… s-so wie du … a-aussiehst, musst du doch schon viel mehr gehabt haben.“, stotterte er. Der Schwarzhaarige sah ihn nur noch verwirrter an: „Wie sehe ich denn aus?“ „… Gut.“, war alles was der andere herausbekam, dabei wurde er noch roter als er sowieso schon war. Er wusste nicht, was mit ihm los war, warum sich seine Wangen sich so warm anfühlten, aber er konnte sich denken was das hieß: Er war rot. Und das machte ihn dann nur noch verlegener, wodurch er noch mehr errötete. Es war ein Teufelskreis. Er traute sich nicht in das Gesicht seines Gegenübers zu sehen. Erstens hatte er Angst, dass er dadurch nur noch röter werden würde und zweitens wusste er nicht, wie der Schwarzhaarige reagierte. Und er war sich nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte. Er wusste nicht wie lange sie so dasaßen, aber es war schon ein Weilchen. Keiner der beiden wusste, was er sagen sollte oder wie er jetzt am besten reagieren sollte. Doch dann entschied sich Naoki anscheinend dazu, diese unangenehme Stille zu brechen. „Du findest ich sehe gut aus? Na das hört man doch gerne.“, sagte er lachend. Er nahm seine Hand von Noels Kinn und lehnte sich wieder an den Baumstamm. Der Blonde war etwas überrascht. Hatte der andere gerade das erste Mal, seit sie sich wieder gesehen haben, gelacht. Aber auch er lehnte sich wieder an den Baumstamm hinter ihm und setzte zu einer Antwort an: „Es ist so. Ich kann einfach nicht glauben, dass du nur eine einzige Freundin hattest und dann auch noch so kurz!“ Seine Wangen hatten nun auch ihre normale Farbe wieder. Naoki seufzte. „Es ist aber so. Sagen wir einfach, die Richtige ist noch nicht gekommen. Und ich habe kein Interesse an einer Beziehung ohne Gefühle. Die Person, mit der ich zusammen sein will, soll die Person sein, die ich von ganzem Herzen liebe.“ Von dieser Aussage war der Blauäugige nun wirklich überrascht. Er hätte nie im Traum daran gedacht, dass der Grünäugige ihm das alles so offen sagen würde. Doch er hatte sich bald wieder gefangen. Anscheinend aber nicht schnell genug, denn der Schwarzhaarige interpretierte sein verwundertes Gesicht anders. Er sah ihn kurz mit leichten Zweifel an und fragte: „Ist das bei dir nicht so?“ „Doch, natürlich!“, kam es wie aus der Pistole geschossen vom Blonden. „Ich würde nie etwas mit jemanden anfangen, den ich nicht liebe.“ Kurz schweiften seine Gedanken zu Yukiko ab. Und wieder kam in ihm die Frage auf, ob er sie auch wirklich liebte. Natürlich hatte er sie gerne und hatte auch viel Spaß mit ihr, aber war das bei seinen Freunden nicht auch so? Auch mit ihnen amüsierte er sich immer sehr gut und auch sie hatte er gern. In letzter Zeit dachte er nicht mehr sehr oft an sie. … Sondern nur noch an Naoki. War die Person, die man liebte denn nicht immer in seinen Gedanken? Bei Tag und bei Nacht? Soviel er wusste: ja. Hieß das, dass er Yukiko nicht mehr liebte? Oder war das nur vorrübergehend? Nur so lange, bis er sich daran gewöhnt hatte Naoki wieder um sich zu haben? Apropos, wie lange wird der Schwarzhaarige überhaupt noch bleiben? Eine Hand, die vor seinem Gesicht hin und her wedelte, holte ihn aus seinen Gedanken. Er sah auf. Der Grünäugige, dem die Hand gehörte, lies sie wieder sinken und sah den Blonden fragend an: „Was ist denn mit dir los?“ Noel war es etwas peinlich, vor dem Schwarzhaarigen so in Gedanken versunken gewesen zu sein. „Ach, ich war nur etwas in Gedanken. Sag mal, wie lange wirst du überhaupt noch hier bleiben?“ Er sah seinem Gegenüber fest in die Augen und erwartete gespannt dessen Antwort. Natürlich hatte er auch etwas Angst vor ihr. Er könnte ja sagen, dass er morgen schon wieder weg muss und DAS wollte Noel nun wirklich nicht. Der Grünäugige sah ihn gespielt gekränkt an und sagte in dramatischem Ton: „Wieso fragst du das? Willst du mich denn schon wieder los werden?“ Der andere erkannte natürlich, dass es nur gespielt war und verdrehte die Augen. „Nein, natürlich nicht. Ich will nur nicht, dass es dann heißt: 'Ach nur mal so nebenbei, morgen muss ich wieder fahren' Darauf habe ich keine Lust.“, antwortete er dann aber ernst. Auch Naoki wurde wieder ernster und gab ihm nun eine richtige Antwort: „Ich kann meine Arbeit fast überall machen, somit werde ich solange bleiben wie du willst.“ Der Blonde traute seinen Ohren nicht. Naoki wird so lange bleiben wie er wollte? Er sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. „Ich hoffe du weißt, dass das 'für immer' heißt.“, warnte er den Schwarzhaarigen. Doch dieser lachte nur. Zum zweiten Mal an diesem Tag. Noel hatte das Gefühl, als ob er sich ihm immer mehr öffnen würde. Das alte Vertrauen schien wieder zu kommen. Beide waren nun eine Weile still. Der Blonde sah zum Strand. Dort war nur noch ungefähr die Hälfte des Strandes von Leuten besetzt. Er blickte zum Himmel und erschrak mal wieder darüber, wie viel Zeit schon wieder vergangen war. Die Farben rot, gelb und orange zogen sich über den Himmel und drängten das Blau immer weiter zurück, sodass nur noch ein kleiner Teil von ihm in blau erstrahlte. Die Wolken waren in sattem Orange und zogen langsam über das Firmament. Die Sonne schien, als würde sie vom Meer verschlungen. Es war Abend. Er war den ganzen Tag am Strand gewesen. Wenn er nach Hause kommt, wird er sich einer stinksaueren Yukiko entgegenstellen müssen. Darauf freute er sich jetzt schon. Sie hasste es nämlich, wenn man einfach so verschwindet. Er seufze. Das konnte ja was werden. „Was hast du?“, fragte der Schwarzhaarige. „Ich denke nur gerade, dass ich mich auf etwas freuen kann, wenn ich nach Hause komme.“ „Auf was denn?“, hakte er nach. „Auf meine Freundin. Ich bin heute Morgen mit einem ‚Ich bin draußen‘ gegangen und sie hasst es, wenn sie nicht weiß, wo jemand ist oder wann er zurückkommt. Am liebsten würde ich heute gar nicht mehr Heim.“, klagte Noel. Naoki gab einen nachdenklichen Laut von sich und sah ebenfalls zum Himmel. Plötzlich hörte man ein lautes Knurren. Beide sahen sich ziemlich erschrocken an. Doch dann realisierte der Blonde, dass er dieses Geräusch verursacht hatte. Besser gesagt, sein Magen. Er hielt sich mit beiden Händen den Bauch und wurde rot. Als auch der Grünäugige bemerkte, dass dieser Laut von Noels Magen gekommen war, konnte er sich nur knapp ein Grinsen verkneifen. „Scheint so, als ob du Hunger hättest.“, stellte er schmunzelnd fest. „Ja, mein Bauch protestiert schon.“, grinste der Blauäugige. Der Schwarzhaarige stand auf und hielt dem Blonden seine Hand hin. Dieser sah erst sie, dann Naoki fragend an. „Na komm. Ich lade dich zum Essen ein.“ Jetzt verstand der Sitzende was der Grünäugige von ihm wollte. Er nahm seine Hand und Naoki zog ihn in die Höhe. Dann machten sie sich auf den Weg. „Wann hast du denn das letzte Mal gegessen?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. Noel musste kurz nachdenken, dann sagte er: „Ehm, so um die Mittagszeit habe ich mir ein Eis gekauft.“ „Und wann hast du das letzte Mal etwas richtiges gegessen?“, fragte der andere nach. „Heute Morgen.“, lachte der Blonde. Doch noch wusste er nicht wohin sie überhaupt gingen. Also fragte er einfach: „Und wo gehen wir jetzt hin?“ „Zu dem Strandrestaurant dort vorne. Soviel ich weiß, hat es bis in die frühen Morgenstunden geöffnet.“ Vor ihnen war ein sehr großer Steg, auf dem Stühle und Tische standen. Der Steg war eingezäunt, sonst hätte man schon fast von da aus ins Wasser springen können. Darauf standen noch überdachte Bars und auch die Küche war mit einem Schilfdach überdeckt. Hinter dem Strandrestaurant waren viele Palmen gepflanzt. Es war ein wirklich schönes Restaurant. Als sie den Steg betraten und sich an einen freien Tisch setzten, kam auch gleich eine Bedienung zu ihnen und gab den beiden zwei Speisekarten. Anscheinend war es sehr beliebt, denn es gab kaum noch unbesetzte Tische. „Hast du dir schon etwas ausgesucht?“, wollte Naoki wissen. Der Blonde sah von seiner Speisekarte auf. Er hatte nur ein ganz bestimmtes Gericht gesucht. „Ja, hab ich.“, teilte er dem Grünäugigen mit. Dieser rief die Bedienung und wartete bis sie zu ihnen kam. „Was darf ich ihnen bringen?“, fragte sie höflich. „Ich hätte gerne einmal Ramen und eine Apfelschorle.“, bestellte Noel. „Zweimal, bitte.“ „Kommt sofort.“, sagte die junge Frau noch und ging zum nächsten Tisch. „Magst du Ramen noch immer so gerne?“, fragte der Schwarzhaarige sein Gegenüber amüsiert. „Natürlich. Wie könnte ich denn nicht?“, lachte der Blauäugige. Er richtete seinen Blick zum Meer. Die Sonne war noch ungefähr zur Hälfte zu sehen und färbte das Wasser rot. Die Bedienung kam mit den Getränken wieder und stellte sie auf ihren Tisch ab. Auch ihr Essen kam bald darauf und sie aßen genüsslich. Sie redeten noch über dies und das. Nach einer Weile wurden die Leute weniger und auch sie bezahlten. Inzwischen war es dunkel geworden und der Mond schien. Sie gingen am Meer entlang ohne wirklich ein Ziel zu haben. Als Noel so über das Wasser blickte, kam ihm eine Idee. „Du, Naoki?“ „Ja?“ „Sag mal, was hälst du von einem kleinen Wettschwimmen?“, fragte der Blonde begeistert. „Jetzt?“, fragte der andere nochmal nach. „Ja, wieso denn nicht? Es ist doch dank dem Mond hell genug.“, erwiderte er. „Na ich weiß nicht so recht.“ „Ach, bitte, bitte!“, bettelte der Blauäugige. Der Schwarzhaarige seufzte. „Na gut, aber dann muss ich erst noch zurück zum Hotel.“ Noel sah ihn fragend an: „Weshalb denn das?“ „Na, soll ich mit meinen Klamotten schwimmen?“, stellte der Grünäugige eine Gegenfrage. Da sah Noel an ihm herunter. Tatsächlich. Der andere hatte keine Schwimmsachen an. Das war ihm bis gerade eben gar nicht aufgefallen. „Wieso läufst du am Strand auch mit normaler Kleidung rum?“ Es war eine rhetorische Frage, aber er bekam trotzdem eine Antwort: „Ich hatte nicht vor ins Wasser zu gehen.“ „Warum denn das?“, wolle er nun verständnislos wissen. „Ach was weiß ich. Es ist halt so, dafür gibt es keinen besonderen Grund.“ „Na gut. Dann eben erst zum Hotel.“, seufzte Noel. Nach einem kleinen Fußmarsch kamen sie an dem Hotel an. Vor ihnen war ein großes Gebäude. Es hatte anscheinend einen weißen Anstrich, was man aber wegen der Dunkelheit nicht sicher erkannte. Viele Fenster machten es offener und ließen es nicht so gewaltig erscheinen. Neben dem Gebäude standen ein Paar Palmen, die den Anblick noch abrundeten. Es war wirklich ein sehr schönes Hotel. Als sie die Empfangshalle betraten war Noel schon erstaunt. Überall waren Leute zu sehen, die eincheckten, auscheckten oder anderweitig beschäftigt waren. Der Blonde hatte nicht gedacht, dass hier so viel los war. Vor allem, weil es doch schon Abend war. Er merkte, dass er stehen geblieben war, denn Naoki, der vorangegangen war, drehte sich zu ihm um. Schnell schloss er wieder zu ihm auf. „Wartest du kurz hier? Dann ziehe ich mich schnell um und komme wieder runter.“, sagte Naoki. Der Blonde nickte. Das war ihm ganz recht, so konnte er sich noch etwas umsehen. Was er auch tat. Gleich nachdem der Schwarzhaarige in einem der Aufzüge verschwunden war ging er in der großen Halle herum. Überall standen verzierte Vasen mit bunten und exotischen Blumen. In den beiden Ecken neben dem Eingang sowie in der Mitte des Raumes waren Sitzecken. Nach einer Weile setzte sich Noel auf einen Sessel in der Mitte der Halle. Kurz darauf kam der Schwarzhaarige auch schon auf ihn zu. Er hatte eine schwarz-rote Badeshort an. Auf dem rechten Oberschenkel war eine weiße Sonne aufgedruckt. Noel war noch nicht aufgefallen, dass der Schwarzhaarige so blass war. Doch durch die schwarze Badeshort wurde der Kontrast sehr deutlich. Auch fiel ihm auf, dass er einen ziemlich durchtrainierten Körper hatte, was man unter der normalen Kleidung gar nicht bemerkte. „Kommst du?“, fragte Naoki den Sitzenden. Dieser wurde dadurch aus seinen Gedanken gerissen, er nickte und stand wieder auf. Und so gingen sie erneut zum Strand zurück. Als sie endlich beim Meer waren, konnte Noel sich nicht mehr zusammenreißen und war schneller im Wasser als der Grünäugige schauen konnte. „Wo bleibst du denn, Schlafmütze?“, lachte der Blonde und schwamm auch schon los. Der Schwarzhaarige schüttelte nur seinen Kopf über so viel Enthusiasmus, doch folge dem anderen trotzdem schnell mit einem: „Komme doch schon.“ Noel blickte hinter sich und musste feststellen, dass Naoki wirklich schnell war. Aber mit ihm konnte er nicht mithalten. Vielleicht lag es auch einfach an seinem Vorsprung, aber das würde sich schon noch herausstellen. Jedenfalls blieb er im Wasser stehen und wartete auf den anderen. Dieser hatte auch schnell aufgeschlossen. „Na? Bereit für ein kleines Wettschwimmen?“, fragte er herausfordernd. „Aber immer doch.“, war die kurze Antwort seines Gegenübers. Kurz sah der Blonde sich um. Passenderweise war, ein Stück von ihnen entfernt, eine Boje. „Okay. Von hier bis zu der Boje.“, sagte der Blauäugige. „Na gut.“ Beide machten sich bereit. „Auf die Plätze, fertig, los!“, war das Kommando. Und schon schwammen die beiden mit voller Kraft los. Noel musste zugeben, dass der Schwarzhaarige ein wirklich gutes Tempo drauf hatte und er musste sich anstrengen um zu gewinnen. Was er auch tat. Er gab sein Bestes. Alleine das war schon ein großes Lob an Naoki, denn es passierte nur selten, dass sich der Blonde um einen Sieg bemühen musste. Doch auch dieses Mal gewann Noel. Zwar nur knapp, aber trotzdem. „Du bist wirklich gut.“, gab der Blauäugige außer Atem zu. „Du aber auch.“, erwiderte der andere. „Danke.“ Sie schwammen noch eine Weile und machten auch eine ‚kleine‘ Wasserschlacht. Doch dann reichte es beiden, denn es war nun wirklich spät. Der Mond stand schon hoch am Firmament und die Sterne strahlten mit voller Kraft. Also verließen beide das Meer und setzten sich in den Sand. „Du sagtest, dass du heute am liebsten gar nicht mehr nach Hause wolltest.“, wiederholte der Schwarzhaarige. „Ja. Auf das Gemecker meiner Freundin kann ich heute gern verzichten.“, erwiderte der Blonde. „Denkst du denn, dass sie jetzt noch wach ist?“, wollte der Grünäugige wissen. „Oh ja! Da würde ich sogar wetten!“ Eine Weile war es still, bis Naoki die Stille brach: „Du … könntest ja mit mir ins Hotel kommen. In meinem Zimmer ist noch ein freies Bett.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So! Das wars erstmal wieder von mir^^ ich weiß, ich bin schon wieder so gemein *fg* Aber denkt daran, Vorfreude ist bekanntlich ja die schönste Freude^,~ eure Shinigami_sama PS: Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch!X3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)