In the Shadows von Viebi ================================================================================ Kapitel 3: Erinnerungen ----------------------- Titel: In the Shadows Kapitel: 3/25(?) Autor: Viebi_Lucifer Bereich: Sport / Fußball Genre: Drama; and so one Rating: PG-18; Slash Pairing: Bernd Schneider / René Adler (?), ? Disclaimer: Alle vorkommenden Personen sind eigenständig und ich kenne sie weder privat noch persönlich. Das hier ist eine frei erfundene Geschichte, mit dieser ich kein Geld verdiene. Anmerkung: Sooo… eigentlich müsste ich das Kapitel erst Morgen online stellen. (-: (laut meinen Zweiwochen Rhythmus) Aber da ich heute die Gelegenheit habe, bevor ich Morgen nach Hause ins Internet zu kommen… bin ich mal sozial und einen Tag eher. (-; Genug des dummen Vorgewäschs. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Kritik und Reviews sind wie immer gern gesehen und erlaubt. (-; Fühlt euch gegrüßt. Viebi_Lucifer ********************************************************************************* Erinnerungen Nur das ticken der Uhr, wies René daraufhin, dass die Zeit nicht stehen geblieben, sondern eifrig am weiter drehen war. Sollte er sich darüber freuen? Irgendwie konnte er das nicht. Dafür fühlte es sich zu sehr danach an, als wäre er in einem Alptraum gefangen. Die Tränen hatten schon vor einer Weile aufgehört zu fließen, doch trotzdem fand er einfach keine Ruhe. Dafür drehten sich seine Gedanken zu schnell. Zu schnell um das Vergangene. Den vergangenen Schmerz, der nicht aufhören will, weh zu tun. Unruhig drehte René sich auf die andere Seite des Bettes. Leider vertrieb das nicht die Einsamkeit, die ihn befiel, wenn er die leere Betthälfte betrachtete. Wie gerne wünschte er sich jetzt, dass jemand bei ihm wäre, der ihn einfach nur in die Arme nahm und zeigte, dass er nicht allein war, dass sein Vater Unrecht hatte und zum Teufel gehen sollte. Doch niemand war da. Er lag wie viele Abende zuvor auch, allein in seinem Bett. Und wieder drehte er sich auf die andere Seite des Bettes und fand somit weiterhin keinen erlösenden Schlaf. Sein Kopf, aber ließ ihn damit nicht in Ruhe. Statt das seine Gedanken irgendwann aufhörten sich zu drehen und zu wenden, schickte es ihm Bilder vor Augen. Bilder die René gerne weiterhin im inneren seines Kopfes behalten hätte. Weit weg vergraben, in einen der vielen Ecken, wo solche Bilder hingehörten. Doch dem war nicht so. Es fühlte sich für ihn an, als wäre es erst gestern gewesen. „Mama, Mama!“, schrie der kleine sechsjährige René durch das Haus, in voller Freude, seine Mutter jetzt aufsuchen zu können und einem dringenden Wunsch, dieser gleich etwas sehr wichtiges zu unterbreiten. Aufgeregt sauste er durch das Haus und fand seine Mutter in der Küche, wo sie gerade das Mittagessen zubereitete. Lächelnd hielt sie in ihrer Arbeit inne und schaute auf ihren ältesten Sohn, welcher jetzt vor ihr stand und auf und ab hüpfte. Manchmal war dieser wirklich schlimmer, als ein Sack Flöhe zu hüten. „Was gibt es denn so wichtiges, das du deshalb durch das Haus schreien musst René?“, fragte sie sichtlich amüsiert und wartete im selben Atemzug, was ihm auf der Seele brannte. Auch wenn sie es sich fast schon denken konnte. „Schuldige…“, nuschelte René erst einmal, bevor er wieder über das ganze Gesicht strahlte „Darf ich vor dem essen noch eine Runde im Garten mit dem Ball spielen?“ Fußball. Was anderes hätte sie auch gar nicht von René erwartet. So verrückt wie dieser nach dieser Sportart jetzt schon war. Lachend nickte sie deshalb. „Aber NUR, wenn du mir versprichst, diesmal meine Blumen heil zu lassen, bei deinen Schussübungen.“ Jauchzend freute sich René über die Worte seiner Mutter und nickte deshalb eifrig. „Versprochen Mama. Ich lass sie alle heile“, erklärte er und war auch schon im nächsten Augenblick nach draußen in den Garten verschwunden. Seinen Ball hatte er schon aus seinem Kinderzimmerfenster erspäht und fand diesen deshalb auch relativ schnell. „Denk an meine Blumen“, hörte René noch einmal seine Mutter von drinnen rufen, bevor er sich seinem Ball ganz widmen konnte. Wenn es etwas gab, was den kleinen Menschen glücklich machte, dann war es mit seinen Fußball spielen zu dürfen. Denn darin war er richtig gut. So gut, dass er jetzt auch in einem Verein schon mitspielen durfte. Etwas was ihn mächtig stolz machte. Konzentriert tippelte René mit dem Ball vor seinen Füßen durch den Garten und achtete dabei natürlich darauf, nicht wieder alle Blumen abzuschießen. Das eine oder andere Kriegsopfer, gab es dabei leider trotzdem zu beklagen. Sein Spiel endete abrupt damit, als sein Vater auf einmal vor ihm auftauchte und ihn somit zum stoppen brachte. Fragend blickte er zu diesem auf, aber bekam erst einmal keine Antwort. Dafür musste er mit ansehen, wie der Ball vor seinen Füßen weggeschnappt wurde. „Genug sinnlos gespielt. Sei ein guter Bruder und lass Rico auch einmal damit spielen“, richtete sich die Anweisung an René und der blieb einfach perplex stumm. Schweigend beobachtete er seinen Vater wie dieser sich zu seinen kleinen Bruder setzte und den Ball zu ihm rollerte. Rico fand das natürlich toll, mit seinen einem Jahr. Das war doch aber mein Fußball von Oma, dachte René im nächsten Moment. Gerade als er den Mund aufmachen wollte um dies kund zu tun, drehte Dietmar seinen Kopf zu ihm. Der Blick war unmissverständlich wahrzunehmen. ‚Hau ab. Das ist jetzt Rico seiner‘ René schlich sich daraufhin ins Haus zurück, nicht ohne einen traurigen Blick zu seinem Fußball zu schicken. Doch er wusste, wenn er ihn wegholen würde von Rico, würde sein Vater sehr wütend werden und das würde nicht gut enden. Hatte er den Ball danach eigentlich je wiederbekommen? René wusste es nicht mehr, aber er glaubte nicht daran. Warum musste das jetzt unbedingt wieder durch seine Erinnerungen streifen? Es gab weitaus glücklicheres, als dieses Ereignis. Sein Vater schaffte es wahrlich jedes Mal ihn zum durchdrehen zu bringen. „Waschlappen“, schimpfte er sich selbst. Aber was sollte er schon groß dagegen machen, wenn diese Flut an Erinnerungsfetzen auf ihn hereinbrach. Fassungslos blickte René auf das Papier in seinen Händen. Er hatte es geschafft, er hatte es wirklich geschafft. Das tagelange üben, pauken hatte sich wirklich gelohnt und er wurde auch damit belohnt. Die Mathearbeit in seiner Hand mit der dicken roten Eins in der Ecke, bewies es ihn gerade. Ausgerechnet in Mathe, was seine Schwachstelle in den Schulfächern war. Leise schloss René die Haustür auf und spähte gleich an die Garderobe, wo die ganzen Jacken hingen, ob eine ganz bestimmte zu sehen war. Tatsache, die Jacke seines Vaters war auch dabei. Genau heute wollte er zu Erst zu ihm, bevor er seine Mutter aufsuchte. Schnell schloss er die Türe hinter sich und stellte seine Tasche gleich in die Ecke. Bestimmt saß sein Vater im Wohnzimmer und studierte die Zeitung. Er hatte sich extra angestrengt, um seinen Vater beweisen zu können, dass er ebenfalls Ehrgeiz besaß und doch nicht auf den Kopf gefallen war. Als er im Wohnzimmer ankam, sah er ihn wirklich auf dem Sofa sitzen und beim Zeitung lesen. „Papa?“, fragte er trotzdem vorsichtshalber nach. Mit der Tür ins Haus wollte er nicht gleich fallen. Dieses Mal musste René auch gar nicht lange warten und Dietmar lies die Zeitung sinken und widmete seine Aufmerksamkeit gleich ihn. „Ja?“, fragte er kurzangebunden, was René einen Anstoß gab. „Ich muss dir was zeigen.“ Überrascht ging die Augenbraue seines Vaters nach oben. „So? Dann zeig mal her…“ Das ließ sich er auch nicht zweimal bitten und hielt ihn gleich seine Arbeit hin. Für einen Moment herrschte völlige Stille im Zimmer und René wartete einfach gespannt auf die Reaktion von dem Älteren. Sie ließ auch nicht lange auf sich warten. „Was soll ich damit?“ René hörte das Pochen seines Herzens in den Ohren und antwortete schnell auf die Frage. „Na… das ist meine Mathearbeit. Und wie du siehst habe ich es geschafft eine Eins zu schreiben…“, versuchte er nervös zu erklären. „Schön und mit sowas sinnlosen musst du mich jetzt belangen? Geh zu deiner Mutter, die wird den Fetzen schon unterschreiben.“ Das nervöse Lächeln, verschwand sofort aus dem Gesicht von René und er schaute seinen Vater stumm an. War das alles? „Ist noch etwas? Wenn nicht dann geh und lass mir meine Ruhe. Du weißt genau das ich nach Arbeit etwas entspannen muss, also nerv nicht“, und schon verschwand das Gesicht wieder hinter der Zeitung. Schweigend zog René seine Arbeit zurück und ging leise aus dem Raum, nach oben in sein Zimmer. Konnte er überhaupt etwas tun, um seinen Vater ein Wort der Anerkennung abzuverlangen? Er kam sich dumm vor. Vielleicht sollte er jetzt nur noch Einsen mit nach Hause bringen. Wenn er weiter fleißig lernt und sich mächtig anstrengt, kann sein Vater dann doch gar nicht anders. René wurde von neuem Ehrgeiz gepackt und ging gleich nach unten, um seine Tasche aus der Ecke zu holen. Wenn er gleich mit dem lernen anfing, würde es umso schneller gehen, dass sich seine Leistungen verbesserten. Doch bevor er nach seiner Tasche griff, lugte er leicht um die Ecke ins Wohnzimmer. Sein Bruder war anscheinend auch gerade nach Hause gekommen. „Papa, Papa, schau mal. Ich habe heute meine Englischarbeit wieder bekommen. Und rate mal was ich habe?“, erklang die aufgeregte Stimme von Rico. Lachend versuchte sein Vater Rico zu beruhigen. „Ruhig Rico, bleib stehen. Wenn du mir die Arbeit zeigst muss ich gar nicht erst raten was du bekommen hast.“ René beobachtete wie sein Bruder auf den Schoss seines Vaters gezogen wurde. „Ha Papa, muss ich dir gar nicht zeigen. Ich sag’s dir nämlich. Eine Zwei Plus. Nur ein halber Punkt fehlt zur Eins. Aber ist das nicht toll?“ „Eine Zwei Plus? Das ist doch schon eine halbe Eins Minus. Klasse gemacht Großer, ich bin stolz auf dich. Das nächste Mal schaffst du mit Sicherheit eine Eins“, ermutigte Dietmar seinen Jüngsten. „Na logo schaff ich das. Das wäre ja gelacht, wenn nicht.“ „Genau, dass ist die richtige Einstellung Rico. Ich sehe schon, aus dir wird was später.“ „Jaha, ich will doch Polizist werden wie du.“ „Ach so? Das wusste ich noch gar nicht. Aber weißt du was?“ „Nein Papi?“ „Damit es das nächste Mal klappt, fahren wir beide jetzt zusammen in die Eisdiele und essen da einen großen Eisbecher. So als Belohnung schon für deine Zwei Plus.“ „Au ja“, jauchzte Rico erfreut. „Danke Papa, ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch, mein Großer.“ René hörte sich nicht den Rest der Unterhaltung der Beiden an. Warum konnte er nicht wie Rico sein? Der musste nichts tun und bekam das, wonach er sich nur sehnen konnte. Die Liebe seines Vaters. Tapfer kämpfte er die Tränen zurück und schlich unbemerkt die Treppen wieder nach oben, in sein Zimmer zurück. Beim lauschen wollte er nicht erwischt werden. Aber genauso wenig wollte er jetzt noch lernen. Für was denn? Damals besaß er noch den Gedanken und den Willen, seinen Vater zu beeindrucken. Heute wusste er es besser. Aber woher sollte er das mit seinen Dreizehn Jahren da schon wissen?! Einsicht kam meistens doch erst ein wenig später. So toll wie sein Bruder konnte er nicht werden, also musste er irgendwie anders um die Gunst des Familienoberhauptes kämpfen. Im Nachhinein alles vergeudete Zeit und Energie. Er war nicht Rico, also würde er weiterhin der Schandfleck bleiben. Kaum zu glauben, dass sein Mutter und sein Bruder das immer noch nicht mitbekommen hatten. Aber René wusste was sein Vater für ein guter Schauspieler sein konnte. Als er noch zu Hause war, tarnte er seine Gemeinheiten mit vielen Worten. Sodass man nur beim genauen hinsehen und hinhören darauf kam, dass er das genau Gegenteil meinte damit. Für René selbst genügte der Blick, der ihm immer zugeworfen wurde. Ein Stück Dreck bekam mehr positive Beachtung, als er selbst. „Beeil dich Rico, nicht trödeln. Du weißt doch das Papa nicht gerne ewig auf uns wartet“, versuchte René seinen Bruder darauf aufmerksam zu machen, ein wenig schneller zu gehen. Es kam selten vor, dass ihr Vater Zeit hatte die Beiden von der Schule abzuholen. Was ein Grund mehr war, ihn nicht warten zu lassen. Nur wie brachte man das seinen Fünf Jahre jüngeren Bruder bei, der alles andere interessanter fand, als jetzt einmal nicht zu trödeln. „Aber die Steine die da lagen waren sooo schön René. Die hätten sich perfekt auf meinen Schreibtisch gemacht…“, schmollte Rico jetzt, aber ließ sich schließlich von seinen Bruder zu dem Auto ihres Vaters mitziehen. „Morgen beeilen wir uns ein bisschen beim Stundenende und da sammeln wir die Steine auf. Okay?“ Frühs ging es leider nicht, da sie jedes Mal Recht knapp an der Schule ankamen mit dem Bus. „Au ja. Versprochen?“, freute sich der Jüngere jetzt. „Versprochen ist Versprochen…“ „Und wird auch nicht gebrochen“, vollendete Rico und war zufrieden mit dem Vorschlag. Als die Beiden am Auto ankamen, öffnete René selbstverständlich die Beifahrertür. Immerhin war er der Ältere. Doch anscheinend hatte er die Rechnung wieder nicht mit seinen Vater gemacht, der das kritisch beäugte. „Was wird das, wenn es fertig ist?“ Unsicher sah René ihn an. „Ich wollte neben dir sitzen?“, fragte er ein wenig kleinlaut, da die Stimmlage seines Vaters schon wieder so schroff war. Hatte er damit jetzt wieder etwas Falsches gemacht? „Wie oft soll ich dir es noch erklären, dass du nicht so verdammt egoistisch sein sollst und auch einmal an deinen Bruder denken kannst?“ „Entschuldigung…“, erklärte er nur und machte Rico schweigend Platz, welcher nichts von dem Gespräch mitbekommen hatte und sich freudig auf die Beifahrerseite setzte. René machte noch die Tür hinter ihm zu und setzte sich dann nach hinten. Er war wirklich doof. Wusste er doch, dass es sein Vater gerne sah, wenn er Rico immer vorließ. Prompt bekam er die Rechnung dafür. Sein Vater war wieder schlecht auf ihn zu sprechen. Er war echt ein Idiot. Eine Weile herrschte Stille im Auto, als sie losgefahren waren. Doch diese hielt nicht lange an. „Papa, heute war es wieder richtig toll in der Schule. Wir haben heut im Werkunterricht kleine Vogelhäuser gebaut und ich bin auch fast schon fertig damit.“ „Wirklich? Da müssen wir beide dann gleich mal einen geeigneten Platz im Garten dafür suchen. Findest du nicht?“, fragte Dietmar gutmütig und wuschelte Rico kurz die Haare. „Echt? Du hilfst mir dabei? Das wäre suuuuuuuuuper toll von dir“, erklärte der Jüngste begeistert und trommelte voller Vorfreude auf seinen Beinen herum. René selbst versuchte keinen Mucks von sich zu geben. Wie gerne wäre er jetzt an Ricos Stelle. Als er ein Vogelhaus gemacht hatte, wurde es keinen Blickes gewürdigt. Nur seiner Mutter war es zu verdanken, dass es einen Platz im Garten bekommen hatte. Ansonsten wäre es jetzt bestimmt schon Asche. Er wusste er sollte nicht jammern oder betrübt sein, aber ihm war gerade wieder nach weinen zumute. Doch leider war er nicht Papas kleiner Liebling und schwieg lieber, bevor er wieder angemeckert wurde. Papas kleiner Liebling… wenn dann war er ihm ein Dorn im Auge, aber auch nicht mehr und auch nicht weniger. Abschaum… Schwerfällig kroch René aus seinem Bett und schlich zurück ins Wohnzimmer. An Schlaf war heute nicht mehr zu denken, also konnte er auch aufstehen. Vielleicht lief die Nacht eine sinnlose Dokumentation die ihn ablenken konnte. Vor seinem Sofa blieb er stehen und suchte seine Wolldecke, bevor er es sich darauf bequem machte. Gerade in solchen Momenten wie jetzt, würde er am liebsten schreien. Niemand konnte besser im Selbstmitleid ersaufen wie er. Er hasste sich dafür. Statt etwas zu ändern, jammerte er lieber und blieb weiterhin schwach. Zu schwach um sich vor sich selbst zu retten. Gelangweilt lag René auf seinen Bett und starrte die Zimmerdecke an. Sein Fuß wippte zum Takt, der Musik aus dem Radio, aber ansonsten bewegte er sich keinen Millimeter. Nur ab und an drehte er seinen Kopf und starrte auf seine gepackte Tasche. Er würde ja gerne ein wenig unten im Wohnzimmer sein, aber da war mit Sicherheit auch sein Vater und dem wollte er aus dem Weg gehen. Der war die ganzen letzten Tage nur am meckern auf ihn. Egal was er machte, es störte diesen und brachte ihm auf die Palme. Derweil stand doch ihr Familienausflug an. Etwas worauf sich alle schon freuten. Morgen den ganzen Tag im Freizeitpark und eine Übernachtung in einem tollen Hotel. Leider hielt es seinen Vater nicht davon ab, René nicht in Ruhe zu lassen. Also lieber im Zimmer abtauchen. Erschrocken zuckte René zusammen, als seine Zimmertür auf einmal aufging und der Grund seines Grübelns im Rahmen stand. „Hier hast du dich also verkrochen…“, sprach sein Vater auch gleich und schloss die Tür hinter sich. „Ich wollte nicht im Weg herumspringen, wenn ihr eure Taschen packt Papa.“ Das Lachen des Älteren darauf, verunsicherte ihn gleich wieder. „Sehr nobel von dir René. Aber ich glaub du wolltest dich nur vor der Arbeit drücken.“ Perplex setzte René sich auf und starrte Dietmar entgeistert an. „Das stimmt nicht Papa, wenn ich was machen soll oder ihr bei was Hilfe braucht, müsst ihr es nur sagen…“, fing er an sich zu erklären, doch sein Vater schnitt ihm das Wort ab. „Unfug. Du könntest die Arbeit im Haus mit deinen Fünfzehn Jahren endlich mal allein sehen. Nicht wahr?“ Da René nichts darauf zu antworten wusste, schwieg er. Es wäre sicherlich eh alles verkehrt was er jetzt sagen würde. Das erkannte er an der Mimik seines Vaters. „Typisch der Herr. Faul wie sonst was und bekommt dann nicht mal den Mund auf. Bei dir ist echt Hopfen und Malz verloren…“ „Aber…“ „Nichts aber. Ich glaub ich muss bei dir endlich einmal durchgreifen, damit du begreifst, was es heißt ein Teil dieser Familie zu sein. Auch wenn du es in meinen Augen nicht wert bist.“ Diese Worte brachten René zum schlucken. Was sollte er darauf denn sagen? Er wusste es nicht. „Gut da du mir nichts zu sagen hast, werde ich einfach den Familienausflug nach meinen Vorstellungen gestalten. Und damit du begreifst was ich damit meine… ein Familienausflug, ist etwas was ich OHNE dich verbringen möchte und auch werde.“ „Was?“, platzte es aus René heraus und er war auch gleich auf seinen Beinen. „Das ist unfair. Ich habe nichts getan und soll dann nicht mitfahren?“ Auch jetzt unterbrach Dietmar in gleich wieder. „Eben, du Faulpelz hast nichts gemacht.“ „Das stimmt doch gar nicht. Du lügst, du suchst nur wieder etwas um mir eins reinzuwürgen“, erboste er sich. Warum sollte er ruhig bleiben dabei? Bevor René reagieren konnte, traf die Faust seines Vaters sein Gesicht. Erschrocken taumelte er auf sein Bett zurück und setzte sich darauf. „Wirst du wohl dein loses Mundwerk halten?! Du bleibst hier und das ist mein letztes Wort. Wir sind Sonntag wieder zurück“, mit diesen Worten drehte Dietmar sich um und verließ das Zimmer. Nicht ohne noch den Schlüssel an der Tür herumzudrehen. Wie starr sitzt René auf seinem Bett und blickt zur Tür. Er fühlte sich, als wäre er gerade aufgewacht und zwar in einem Alptraum. „Er hasst mich. Er verabscheut mich…“, das wurde René in dem Augenblick endgültig klar. Abwesend lässt René diese Erinnerung vor seinen Augen vorbei ziehen. Für ihn selbst war es unverständlich solange für dieses Erkenntnis gebraucht zu haben. Als hätte jemand seine rosa Brille abgenommen. Die Zeit danach war die absolute Hölle für ihn gewesen. Sobald die Beiden allein waren, krachte es zwischen ihnen. Irgendwann wollte René aber nicht mehr erklären müssen warum er ‚die Treppe heruntergefallen war‘ oder sich ‚wo gestoßen hatte‘. Diese Zeit war es, wo das Angebot von Leverkusen kam. Für René selbst war es der Weg aus seiner kleinen persönlichen Hölle und er überlegte nicht lange ob er absagen sollte. Seinen Vater war es nur Recht gewesen, worauf es von dieser Seite keine Probleme gab. Seufzend zog er die Decke enger um seine Schultern. Das alles war so lange her und lag weit hinter ihn. Wann aber war der Schritt erreicht wo man damit abschließen konnte? Solange sein Vater in seinen Leben präsent war, wahrscheinlich nie. Ohne dass es René wollte, liefen wieder Tränen über seine Wangen. Dieses brennende Gefühl was ihm die Luft zum Armen nimmt und ihn beengt, nagt unaufhaltsam an ihm. „Ich will doch nur nicht mehr allein sein. Ich will nur ein bisschen Liebe…“ TBC? ********************************************************************************* Huch, solange sollte dieses Kapitel gar nicht werden. (-: Aber irgendwie hat es sich wie von allein geschrieben… Egal. Ihr wärt mir sicher nicht böse sein deshalb. Denn es war mir sehr wichtig, dass ihr einen kleinen Einblick in René’s Vergangenheit bekommt und ihn besser verstehen könnt. Es war sicher nicht das letzte Mal wo ich Flashbacks einbaue, doch jetzt ist es wichtig hiermit vorwärts zu kommen, denn ich habe noch einiges vor mit dem Guten. (-: Irgendwie tut er mir Leid. )-; Das nächste Kapitel heißt „Alltag“. Bis zum nächsten Teil, eure Viebi P.S: Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, die brauche ich nicht. *grins* Oder krieg ich dafür Geld? :P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)