Wer ich bin von SakuraEclipse13 (-> Kapitel 4 on -> Weblog schauen!) ================================================================================ Kapitel 2: Missionsbericht -------------------------- Kapitel 2 Missionsbericht “Was soll das heißen, du hast sie verloren?!”, brüllte eine aufgebrachte Stimme, während die dazugehörige Faust krachend auf dem Schreibtisch niedersauste und dafür sorgte, dass die darauf gestapelten Papiere gefährlich ins Rutschen gerieten. “Wie kann man ein dreiundachtzig Zentimeter großes- das nicht fähig ist zu Laufen, geschweige denn zu Sprechen- zwölf Kilo schweres, zweijähriges Kind verlieren? Sag mir das Naruto Uzumaki, oder du kannst deine Ramen bald nur noch püriert schlürfen!” ~*~*~*~ Auf dem Platz vor dem Hokageturm herrschte geschäftiges Treiben. Überall sah man Shinobis vorbeieilen, die entweder den Turm anstrebten, ihn gerade verließen oder einfach nur den Platz passierten. Ganz unterschiedliche Mienenspiele sah man in den vielfältigen Gesichtern. Einige wirkten ausgezehrt und erschöpft von den erledigten Missionen, andere schienen überglücklich, dass sie wieder in ihrem Heimatdorf waren und wieder andere Gesichter wirkten wie versteinert, die Züge hart, auf der Stirn tiefe Sorgenfalten eingemeißelt. Einfache Zivilisten, die keinerlei Ninja-Ausbildung erhalten hatten, strebten emsig durch Konohas Straßen und Gassen, erledigten Einkäufe, gingen zur Arbeit oder versuchten ihre kreischenden Kinder zu bändigen. Kurzum, es war ein ganz normaler Tag in Konoha. Zumindest solange, bis man die donnernde Stimme Tsunades auf dem Platz hören konnte. Sofort verharrten die Shinobis auf der Stelle und richteten ihre verblüfft geweiteten Augen auf den Turm. Selbst die Passanten schauten erstaunt zu dem Machtzentrum Konohagakures und verharrten in ihrer Tätigkeit. Tsunades Wutausbrüche waren legendär und sogar noch bekannter als die regelmäßigen Flugübungen die Sakura mit Naruto veranstaltete. Man munkelte, dass die Hokage ihre Brutalität Eins zu Eins an ihre Schülerin weitergegeben hatte, weswegen es auch keiner mehr auf eine Auseinandersetzung mit der Haruno anlegte. Außer natürlich Naruto Uzumaki. Nur Naruto wagte es noch, sich mit seiner ehemaligen Teamkameradin und deren Sensei anzulegen. Ob er nun in dieser Hinsicht besonders mutig oder einfach nur töricht war, darüber stritten sich die Dorfbewohner noch heftig. Bisher überwog allerdings eindeutig die Ansicht, dass Naruto wohl eher ohne vorher darüber nachzudenken die Hokage und ihre Schülerin reizte. Trotz der vielen Kopfnüsse von Sakura und den Wutausbrüchen Tsunades, lernte Naruto nicht dazu und stolperte von einem Fettnäpfchen ins andere. So wie es auch jetzt wohl der Fall war, denn man hörte deutlich den Namen Narutos aus Tsunades Gebrüll heraus. Die Shinobis tauschten vereinzelt schnelle Blicke, schüttelten verständnislos den Kopf und beschlossen dann einstimmig das Weite zu suchen. Keiner von ihnen wollte jetzt auch nur in der Nähe des Hokageturms sein. Annähernd jeder Shinobi hatte Tsunade schon einmal wütend erlebt und wusste deshalb, dass ein Überleben in diesem Zustand beinahe unmöglich war. Selbst Jiraiya, der alte Teamkollege Tsunades, brachte sich lieber in Sicherheit, wenn die Hokage explodierte. Er wusste aus erster Hand was es bedeutete, von Tsunade verprügelt zu werden, da sie ihn mehr als einmal dabei erwischt hatte, wie er junge Mädchen beim Baden in der heißen Quelle bespannt hatte. Selbst sein hohes Kreischen von wegen `Nachforschungen`, hielten die junge Tsunade nicht davon ab ihr Teammitglied windelweich zu schlagen. Deswegen und auch wegen aktuelleren Gerüchten, waren die Ninjas Konohagakures lieber vorsichtig, wenn es auch nur das leiseste Flüstern darüber gab, das die Hokage schlecht gelaunt sei. Und das sie es jetzt war, belegte ihr wütendes Brüllen, welches noch immer aus dem Turm erklang. Nur Sekunden nachdem der Tumult aus dem Turm auch außerhalb hörbar wurde, war der Platz vor dem Hokageturm wie leergefegt. ~*~*~*~ Im Büro der Hokage kochten die Emotionen eben Genannter derweil bedrohlich über. Tsunade lauschte bis eben noch schweigend dem Missionsbericht Narutos, was sich aber augenblicklich ins Gegenteil verkehrte, als sie erfuhr, dass der Uzumaki ein Kleinkind aus den Augen verloren hatte, welches er eigentlich schützen sollte. Zwar war dieser Ausbruch der Hokage offensichtlich schon kurz vorher der Fall gewesen, nur hatte Naruto die Zeichen nicht gesehen, die er sowieso gerne ignorierte. Das Pochen der Ader auf Tsunades Stirn, die geballten Fäuste, das zischende Luftholen, waren dabei nur die schlichtesten Anzeichen. Das die Hokage ihren heißgeliebten Sake zur Seite gestellt hatte, wäre jedem Shinobi sofort unangenehm aufgefallen, ebenso das sie ihn im weiteren Verlauf des Gespräches nicht angerührt hatte, hätte den Ninja dazu veranlasst, ein wenig mehr Sicherheitsabstand zwischen sich und die Hokage zu bringen. Nicht aber Naruto. Der blonde Chaosninja plapperte begeistert über die Mission und trat sogar näher an den Schreibtisch heran, was eigentlich schon alle Alarmglocken zum Schellen bringen würde. Er ignorierte ebenso geflissentlich wie seine nicht vorhandenen Alarmglocken die merkwürdigen Gebärden seiner Teammitglieder auf Zeit, die da Hinata Hyuuga und Kiba Inuzuka wären, da beide noch immer Chunin waren, ihr ehemaliges Teammitglied Shino hingegen schon Jonin und bei einer ANBU-Einheit. Weswegen die beiden ehemaligen Mitglieder von Team Acht immer dann eingesetzt wurden, wenn irgendein Chunin eines anderen Teams ausfiel oder Urlaub hatte. Naruto zuckte dennoch erschrocken zusammen, als die Hokage plötzlich anfing zu brüllen und schaute sie verwirrt an, als könnte er nicht verstehen was daran so schwerwiegend sein sollte. “Aber Yuki-chan wurde doch wiedergefunden, Tsunade-obaachan”, sagte Naruto und kratzte sich am Kopf, “Das ist doch nicht schlimm, echt jetzt!” Hinter ihm schlug sich Kiba an die Stirn, schloss die Augen und stöhnte laut, während Hinata nervös die Fingerspitzen gegeneinander stieß und nicht wusste, ob sie Naruto warnen, oder lieber vor dem kommenden Wutausbruch flüchten sollte. Alle weiteren Überlegungen wurden allerdings im Keim erstickt, da Tsunade nun wirklich explodierte. “NARUTO UZUMAKI! Wie zum Teufel kann man es schaffen, ein zweijähriges Kleinkind zu verlieren, das noch nicht einmal weglaufen kann! Du solltest nur eine Stunde, EINE STUNDE! auf Yuki aufpassen, mehr nicht und selbst das hast du nicht geschafft! Hinata war es schließlich, die Yuki zufällig in ihrem Kinderzimmer fand, obwohl du draußen mit ihr spielen solltest!” Tsunade holte einmal tief Luft und schnitt Naruto das Wort ab, der gerade den Mund öffnen wollte, um zu protestieren. “Lass mich gefälligst ausreden, Uzumaki!”, fauchte die Hokage und schüttelte drohend ihre Faust. Ihr Körper zitterte vor Wut auf diesen unverschämten Bengel, der anscheinend nicht einmal auf ein Kleinkind achten konnte ohne das es abhanden kam. Da Naruto sich nur zu gut an Sakuras Schläge erinnerte und diese ihre immense Kraft von Tsunade gelernt hatte, hielt er es für klüger, kurz zu schweigen. Seine manchmal etwas trägen Instinkte warnten ihn nun davor in diesem Moment irgendetwas zu sagen. Wie immer zu spät, aber diese brutale Ehrlichkeit war es auch, die Narutos Wesen ausmachte und die seine Freunde und Kollegen trotz allem schätzten. Nur der missbilligende Zug um seine Lippen machte deutlich, dass er diese erzwungene Schweigepflicht keineswegs schätzte. “Jetzt sag mir gefälligst, wie du es geschafft hast Yuki aus den Augen zu verlieren- und bete, dass ich deine Erklärung für plausibel befinde, sonst kannst du die nächsten Monate damit verbringen Katzen aus Bäumen zu retten und Unkraut zu jäten!”, drohte Tsunade mit noch immer erhobener Faust. Ihre braunen Augen glitzerten drohend und machten jeden Anwesenden deutlich, dass sie es bitterernst meinte. Naruto zupfte an seiner blonden Mähne und grinste breit. “Ich hab Yuki-chan ein paar Blumen gepflückt, weil sie die unbedingt haben wollte und hab mich nur kurz umgedreht und gebückt, ehrlich Tsunade. Und als ich ihr die Blumen bringen wollte, war sie weg...”, er überlegte kurz und kratzte sich am Kinn, “Ich frag mich auch wie sie das gemacht hat, Tsunade-obaachan. Echt jetzt!” Tsunades Brauen zuckten gefährlich in die Höhe, als sie den verhassten Suffix hörte, doch gleichzeitig wusste sie genau, dass sie Naruto in diesem Leben nicht mehr dazu bringen konnte sie ehrenvoller anzureden. Seitdem dieser Bengel wusste, das sie fast genauso alt war wie sein Sensei Jiraiya- ihr nervender, herzensguter, ehemaliger Teamkamerad- nannte er sie so. Auch eine kräftige Tracht Prügel würde daran wohl nichts ändern, doch zu diesem Zeitpunkt war die Vorstellung dennoch verlockend. Tsunade beschloss, diesen Gedanken später vielleicht noch zu verfolgen und schaute nun zu Narutos beiden Teamkameraden auf dieser Mission. Hinata Hyuuga und Kiba Inuzuka. “Könnt ihr mir etwas dazu berichten? Hinata? Kiba?”, fragte Tsunade ruhig und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. Die beiden Chunin sahen sich kurz an und schließlich war es Kiba, der als Erstes sprach. “Naja, es war in etwa so, wie Naruto es geschildert hat, Tsunade-sama...” Die Hokage atmete erleichtert auf, als sie seine ehrenvolle Anrede vernahm und dankte im Stillen jeder erdenklichen Person auf Erden, dass Narutos Unverfrorenheit noch nicht auf die anderen Shinobis übergegriffen hatte. Wenigstens einige wussten noch was Anstand war. “... nur für den Vorfall mit Yuki konnte er wirklich nichts.” Überraschung, das der Hundeliebhaber Naruto in Schutz nahm, ließ die Hokage kurz innehalten. Ihre braunen Augen spiegelten ihre Verwirring wieder, denn der Inuzuka war nicht gerade dafür bekannt, ein enges Verhältnis zu Naruto zu haben. Ihr durchdringender Blick forderte Kiba geradezu überdeutlich auf, endlich eine Erklärung für seine Worte folgen zu lassen. Bevor es dazu jedoch kommen konnte, durchbrach Narutos zustimmendes “Echt jetzt!” die Stille. Der Chaosninja nickte heftig und strahlte Hinata erleichtert an, die sofort feuerrot anlief, als Naruto sie dann auch noch begeistert auf die Nasenspitze küsste und lauthals anfing zu lachen. “Ich hab`s doch gesagt, Tsunade-obaachan!”, jubelte er. Nur eine Sekunde später hefteten ihn mehrere Kunais, die längs seiner Arme in der schwarz-orangenen Jacke steckten, an die Wand von Tsunades Büro. Der blonde Ninja blickte erschrocken zur Hokage, die mit erhobener Hand erneut aufrecht stand und mit ihren Augen imaginäre Blitze auf ihn abfeuerte. Naruto hatte überhaupt nicht bemerkt, dass sich Tsunade bewegt hatte, geschweige denn, wo sie die Kunais plötzlich aufgetrieben und auf ihn geworfen hatte. In diesem Moment, als er wie ein Käfer aufgespießt an der Wand hing, wurde Naruto erneut klar, dass Tsunade die stärkste Shinobi des Dorfes war und nicht umsonst die fünfte Hokage. Durch ihr jugendliches Aussehen vergaß er es immer wieder, doch Tsunade war im gleichen Alter wie Ero-Sennin und hatte dennoch Reflexe wie eine Zwanzigjährige. Selbst im betrunkenen Zustand würde er niemals soweit gehen und behaupten, dass die Hokage kampfunfähig sei. Der Alkohol ließ sie lediglich ihre Selbstbeherrschung lockern, was zur Folge hatte, dass sie weitaus kraftvoller zuschlug als sonst. Was im schlimmsten Fall tödlich enden konnte. Es war Naruto also nicht zu verübeln, dass er leicht besorgt war, als er die wutschnaubende Tsunade betrachtete, die ihn immer noch verärgert anstarrte. Irgendwann wollte er auch so stark sein wie sie und würde dann als nächster Hokage das Dorf genauso gut leiten wie Tsunade und alle anderen Hokage vor ihr. Nur den Alkoholkonsum würde er wohl nicht übernehmen, überlegte er, während er versuchte seine Arme von der Wand zu lösen. Tsunade hatte ganz genau gezielt, schließlich wollte sie Naruto nur warnen, nicht skalpieren, so dass der Shinobi nun an seiner Jacke an die Wand gepinnt war. Seine aufgerissenen blauen Augen sahen sie erschrocken an und die Hokage erkannte, dass er mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte. Hinata hatte die Hand vor ihren Mund geschlagen und starrte entsetzt auf Naruto, während Kiba ungerührt den Uzumaki betrachtete und die Schultern zuckte, als wolle er sagen `Selber Schuld, wenn man die Hokage so reizt. Das hast du dir selbst zuzuschreiben.` Er drehte sich auch zügig wieder um und ignorierte Naruto, der von Hinata derweil aus seiner misslichen Lage befreit wurde, da der seine Arme überhaupt nicht mehr bewegen konnte. “So, Kiba...”, nahm Tsunade ihren verloren gegangenen Faden wieder auf, als sei nichts geschehen, “Berichte mir wieso Naruto nichts für das Verschwinden Yukis konnte?” Der Hundenarr zuckte mit den Schultern. “Wie gesagt, es war eigentlich alles so wie Naruto schon berichtet hat. Nur das uns Kanamaru-sama nicht gesagt hatte, dass seine Tochter schon in ihrem Alter Jutsus beherrscht. Während Hinata und ich das Anwesen nach versteckten Fallen durchsuchten, musste Naruto auf die Kleine aufpassen. Tja, dabei hat sie wohl das Jutsu des Tausches angewendet und sich so in ihr Kinderzimmer getauscht. Erst nach diesem Vorfall erzählte uns der Hausherr, dass Yuki wohl instinktiv ihr Chakra nutze und dadurch schon für viel Verwirrung bei seinen Bediensteten und ihm selber gesorgt hatte. Er hatte wohl gehofft, dass sie sich benimmt, während wir da waren und uns deshalb nichts von dem Talent seiner Tochter erzählt.” “Ja, Tsunade-sama”, schaltete sich Hinata ein, die inzwischen Naruto von allen Kunais befreit hatte und diese laut scheppernd auf den Schreibtisch fallen ließ, “Wir sollen Euch außerdem die Bitte überbringen, seiner Tochter so bald wie möglich einen Platz an der Akademie zu geben, da er nicht will, dass ihr offensichtliches Talent vergeudet oder missbraucht wird.” Hinata huschte, als sie geendet hatte, wieder auf ihren Platz zwischen Kiba und Naruto, als ihr plötzlich noch etwas einfiel. “Oh, Verzeihung Tsunade-sama. Da war noch etwas das ich Euch ausrichten sollte”, platzte sie hervor und senkte verlegen den Blick. “Ja?”, die Hokage zog eine Braue hoch und betrachtete die Hyuuga abwartend. “Ich soll Euch noch sagen, dass es Kanamaru-sama Leid tut, dass er Euch nichts von Yukis Fähigkeiten erzählt hat. Doch er fürchtet sich sehr davor, das Abtrünnige Ninjas davon Wind bekommen und seine Tochter entführen um ihn zu erpressen oder sie zu ihren dunklen Zwecken zu missbrauchen”, versuchte Hinata das Gespräch mit Yukis Vater in die richtige Reihenfolge zu bringen. Tsunade faltete ihre Hände ineinander und stellte ihre Ellbogen auf dem Tisch ab. Ihre Stirn legte sich in Falten, als sie angestrengt nachdachte. Die drei Ninjas warteten schweigend. Nur Naruto murmelte leise vor sich hin, dass seine Jacke jetzt vollkommen durchlöchert sei und er sich eine neue kaufen muss. Schließlich sah die Hokage auf und bedachte den immer noch vor sich hin plappernden Naruto mit einem scharfen Blick. “Ich werde mir das durch den Kopf gehen lassen. Ich will eueren schriftlichen Bericht am Ende der Woche haben, von euch allen...” Das letzte Wort zielten besonders auf den blonden Uzumaki ab, der seine Berichte immer mindestens einen Tag zu spät reinreichte. Hinata, Kiba und Naruto nickten einstimmig. Doch die Hokage ahnte schon, dass Narutos Bericht wohl wieder erst nächste Woche auf ihrem Schreibtisch liegen würde. “Gut, da das nun geklärt ist, könnt ihr gehen”, meinte Tsunade dann knapp und winkte in Richtung Tür. Die Hyuuga und der Inuzuka drehten sich auch sofort um, doch Naruto blieb auf seinem Platz stehen. “Tsunade?”, fragte er vorsichtig. Einen Ton, den man normalerweise nicht mit Naruto verband. “Ja, Naruto?”, Tsunades Brauen bewegten sich wieder gefährlich in die Höhe. Außerdem begann die Ader an ihrer Stirn wieder zu pochen, da sie genau wusste, dass dieser umsichtige Tonfall keineswegs etwas Gutes bedeuten konnte. Der blonde Shinobi überlegte kurz und strich sich gedankenverloren durch seine abstehenden Haare. “Ist Sakura-chan eigentlich wieder da?” Tsunade seufzte laut auf und strich sich eine blonde Strähne nach hinten. Ach, darauf will er hinaus... “Nein”, sagte sie schließlich und funkelte Naruto verärgert an, “Sie hat noch zwei Tage Urlaub, wie du eigentlich noch wissen müsstest, da du mich ja damals bekniet hast ihr zwei Wochen zu geben, weil sie so blass und erschöpft aussah. Und jetzt raus hier, alle Drei!” Kiba ergriff ohne Naruto vorzuwarnen, seinen zerfetzten Ärmel und zog ihn hinter sich aus dem Büro. Hinata folgte den Beiden und zog behutsam die Tür hinter sich zu. “Baka”, war das einzige was Kiba sagte, als der blonde Junge lautstark gegen diese Behandlung aufbegehrte. Er begrüßte freudig Akamaru, der wegen seiner extremen Größe nicht mehr mit ins Büro der Hokage konnte und strich liebevoll über das Fell des Hundes, der ihm sofort das Gesicht abschleckte. “Hey, nicht so stürmisch Akamaru!”, lachte er und ließ wie nebenbei Narutos Arm los. Der plumpste unsanft auf den Boden, was Kiba nicht zu stören schien, Naruto aber wieder einen Protest entlockte. Kiba verabschiedete sich unterdessen kurz von Hinata und ließ den zeternden Naruto einfach dort wo er ihn hat fallen lassen. Akamaru leckte der Hyuuga einmal kurz über die Hand, bevor er seinem Freund schwanzwedelnd folgte und die beiden um die Ecke verschwanden. Hinata errötete, als Naruto und sie alleine waren, der Uzumaki sie allerdings nicht wirklich wahrzunehmen schien. Er schimpfte immer noch über Kibas Verhalten, während er sich aufrappelte. Solange bis ihm irgendwann die Puste ausging und er verstummte. Ein Grummeln kam aus seiner Brust. “Na-Naruto?”, Hinata stotterte noch immer in seiner Gegenwart und wurde zutiefst verlegen. Auch nach Jahren schaffte sie es nicht einen anständigen Satz in seiner Gegenwart zu formulieren. Er muss mich ja für verrückt halten, stöhnte Hinata im Gedanken und klatschte sich selber an die Stirn, wenn ich immer in seiner Nähe rot und ständig ohnmächtig werde. “Oh, Hinata!”, Naruto klang überrascht. Seine blauen Augen strahlten die Hyuuga an, als ihm wieder einfiel, dass sie auch noch da war. Sie war immer so still und zurückhaltend, dass man sie kaum wahrnahm. Naruto runzelte die Stirn. Dabei ist sie so eine liebevolle Person, die sich um jeden und alles sorgt. Selbst wenn sie ihre Bedürfnisse dafür in den Hintergrund stellen musste. “Ich dachte du wärst schon weg gewesen”, lachte er plötzlich und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Dabei fiel sein Blick wieder auf die regelmäßig angeordneten Löcher in seiner Jacke und ein kurzer Schatten huschte über sein strahlendes Gesicht, bis er sich wieder auf die Hyuuga konzentrierte und sie angrinste. “N-N-Nein”, stotterte Hinata und knetete nervös ihre Hände. Der Uzumaki runzelte die Stirn und grinste die blauhaarige Hyuuga weiterhin an, der unter seinem Blick mal wieder ganz schwindelig wurde. “Hast du Lust mit mir Ramen zu essen? Da Sakura-chan ja noch immer Urlaub hat und keiner sonst außer ihr und dir noch mit mir Ramen isst und ich keine Lust habe alleine zu gehen, würdest du heute mitkommen?”, fragte er plötzlich und fand die gegenüberliegende Wand ganz plötzlich sehr interessant. Hinata schaute ihn verwirrt an. Hatte... hatte Naruto... hatte Naruto gerade tatsächlich gefragt ob sie mit ihm Ramen essen würde? “Ich soll... Ich soll mit-mit... dir Ramen essen gehen?”, versicherte sich die Hyuuga erstaunt. “Jap!” “Ist in Ordnung”, flüsterte Hinata peinlich berührt und wandte sich unsicher ab. Sie würde mit Naruto, mit Naruto! Alleine! Essen! Gehen! Ihr Körper kribbelte überall, vor allem, da Naruto begeistert einen Arm um ihre Schultern legte und sie an sich zog. Er setzte sich mit Hinata im Arm in Bewegung und fing an wie ein Wasserfall zu reden. Er bemerkte nicht, dass Hinatas Knie weich wurden und sie sich deshalb ein wenig mehr an ihn lehnte und ihr Gesicht dabei mehr denn je wie eine überreife Tomate aussah. Das blauhaarige Mädchen schwieg die ganze Zeit über und lauschte wie gebannt seinem Monolog, was weder ihn noch sie zu stören schien. Die beiden verließen auch relativ zügig den Turm, was vor allem an Narutos laut knurrendem Magen lag- und steuerten zielsicher das Ichiraku`s an, die mehr als erfreut wirkten ihren besten Stammgast wieder in Konoha begrüßen zu können. Die erste Runde ging aufs Haus, was Naruto mit überwältigendem Jubel zur Kenntnis nahm und Hinata zum zweiten Mal an diesem Tag spontan einen Kuss auf die Nasenspitze aufdrücken ließ, der die Hyuuga fast ohnmächtig werden ließ. ~*~*~*~ Nachdem die drei Shinobis ihr Büro verlassen hatten, brütete Tsunade über einer geheimen Schriftrolle, zu der nur die amtierenden Hokage Zugriff hatten. Sie war sichtlich besorgt, als sie darüber nachdachte, dass eine ihrer Anbus noch immer nicht zurück war. Verspätungen waren zwar keine Seltenheit bei diesen gefährlichen Aufträgen, obgleich die junge Frau sich noch nie soviel Zeit gelassen hatte. Sie nahm ihre Missionen ungewöhnlich ernst und scheute sich nicht, auch die Schwierigsten unter ihnen zu übernehmen, sollten sie ihr doch dabei helfen ihren größten Traum zu verwirklichen. Tsunade seufzte laut auf und stützte ihre Stirn mit der Handfläche ab. Noch war es kein Anlass zur Sorge, ermahnte sie sich selber, doch sie konnte nicht verhindern, dass sich dennoch bohrende Zweifel in ihrem Kopf festkrallten. Stöhnend presste sie ihre Fingerkuppen auf ihre geschlossenen Augen und versuchte ganz ohne Emotionen die Situation zu beurteilen. Sie hat noch einen Tag um wieder zurückzukehren. Wahrscheinlich hat sie irgendetwas aufgehalten, eine unvorhergesehene Beeinträchtigung, die sie etwas aufhielt. Kein Grund zur Sorge, Tsunade. Sie ist eine talentierte Shinobi, noch dazu Medic-Nin. Es gab kaum jemanden der sie besiegen konnte, warum sollte sie gerade bei dieser Mission auf einen unüberwindbaren Gegner stoßen? Die Hokage schüttelte diesen Gedanken ab und konzentrierte sich auf die Schriftrolle vor ihr. Wäre etwas passiert, hätte sie es gespürt. Da war sich Tsunade sicher. Nur die Zweifel, die lauernd in ihrem Kopf abwarteten, konnte sie nicht ausmerzen, doch sie würde auch nicht zulassen, dass sie ihr Denken und Handeln beherrschen würden. Schließlich war sie die Hokage und durfte sich keinerlei Nachlässigkeit erlauben. Etwas beruhigter widmete sie sich wieder ihrer Lektüre und verbannte jeden Gedanken an andere Dinge in die hinterste Ecke ihres Kopfes, wo auch die Zweifel saßen, die sie mit gierigen Augen musterten und darauf warteten, dass sie schwach wurde und sie so erneut verunsichern konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)