Tränen verbinden von Kiajira (... und Tränen können Geheimnisse aufdecken ...) ================================================================================ Prolog: Zusammen und doch einsam -------------------------------- Hallo alle zusammen! Schön, dass ihr da seid! Disclaimer: Die Welt von Harry Potter hat Rowling ja immer noch nicht hergegeben, also gehört mir leider mal wieder nichts außer der Idee und ich bekomme auch kein Geld dafür. Aber vielleicht einen Kommi? Ich würde mich total freuen! ^^***^^***^^ Tränen verbinden Prolog - Zusammen und doch einsam Ginny rannte durch den Verbotenen Wald. Ihr Umhang wurde von den vielen Dornenbüschen zerrissen, doch es kümmerte sie nicht. Tränen vernebelten ihr die Sicht und liefen an ihren Wangen herunter. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte Harry ihr das nur antun? Sie rannte nur noch schneller. Nur weg von der Schule, nur weg von ihm. Ein Gefühlstrampel war er zwar schon immer gewesen, doch jetzt hatte er es echt übertrieben. Er hätte sie nicht anlügen dürfen. Beim Frühstück hatte er mit ihr Schluss gemacht - mit der Begründung, er habe Voldemort in seinem Kopf gespürt und wolle nicht, dass sie seinetwegen in Gefahr schwebte. Pah! Von wegen! Nach dem Unterricht hatte sie noch Luna in den Ravenclawturm begleitet, weil Luna ihr ein Buch ausleihen wollte - und war in einer Nische vor dem Gemeindschaftsraum der Ravenclaws über Harry und Cho gestolpert, eng umschlungen und sich wild küssend. Ginny blieb kurz stehen, weil sie vor Tränen nichts mehr sehen konnte, wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und lief dann wieder los. Sie hatte ihnen ihren stärksten Flederwichtfluch aufgehalst und sich dann verkrümelt. Cho hatte ordentlich das Kreischen und Harry das Fluchen angefangen. Hoffentlich schlugen sie sich immer noch mit ihren Flederwichten herum. Verdient hätten sie es. Vor allem Harry. Was fand er überhaupt an einer Heulsuse wie Cho? Sie bog um eine dichte Gruppe Tannen - und rannte in jemand hinein. Der Jemand strauchelte und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Ginny lief um ihn herum und wollte schon weiter rennen, da wurde sie am Arm gepackt. Sie versuchte, sich loszureißen, schaffte es jedoch nicht. Nun hob sie zum ersten Mal den Blick und erkannte den Jemand. Es war Professor Snape. Er war wie immer in schwarz gekleidet und sah sie mit seinen ebenfalls nachtschwarzen Augen durchdringend an. "Miss Weasley", meinte er überrascht. "Was ist denn mit ihnen passiert?" Seine Stimme klang nicht annähernd so kalt, wie Ginny es im Unterricht gewohnt war. Sie schauderte. Es war nicht das erste Mal, dass sie glaubte, diese Stimme würde in ihren Kopf eindringen, so tief, wie sie selbst nicht blicken konnte. Sie schüttelte den Kopf und schwieg. "Miss Weasley, warum sind Sie hier?" Ginny hob trotzig den Kopf. "Warum sind SIE hier?", entgegnete sie und wischte sich die Tränen aus den Augen. Er hielt ein Bündel hoch, aus dem es verführerisch duftete. "Ich war Kräuter sammeln. Was ist mit Ihnen? Sie haben doch hoffentlich nicht vergessen, dass Sie nicht hier sein dürften?" Ginny schauderte erneut. Sie hatte eine ellenlange Standpauke erwartet. Dieser sanfte Tadel passte gar nicht zu dem strengen und unnahbaren Professor, den sie kannte. Obwohl, streng war er zu ihr noch nie gewesen. Sie wusste, wann sie in seinem Unterricht reden sollte und wann nicht, sie erledigte ihre Arbeit augenscheinlich zu seiner Zufriedenheit und sie legte sich nicht mit 'seinen' Slytherins an. Alles, was es brauchte, um einen Professor Snape davon abzuhalten, jemanden nicht zu mögen. Er hatte nie einen Grund gehabt, ihr Punkte abzuziehen oder ihr eine Strafarbeit aufzubrummen, und so war sie vermutlich die Griffindor, die am wenigsten unter seinen Launen zu leiden hatte. Ginny schniefte und antwortete sehr leise: "Ich wollte alleine sein." Snape nickte langsam. "Ich kann Sie verstehen. Manchmal komme ich auch hierher, wenn ich meine Ruhe haben will. Aber deswegen heiße ich es noch lange nicht gut, wenn Sie sich dort herumtreiben, wo Sie nicht sein dürften. Potter färbt doch hoffentlich nicht ab, hoffe ich." Ginny schluchzte auf und brach wieder in Tränen aus. Snape stand etwas verloren daneben und schien nicht recht zu wissen, was er tun sollte. Schließlich legte er Ginny vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Ginny erstarrte. Ihr liefen immer noch unaufhörlich Tränen über das Gesicht, doch ihre Trauer und Wut hatte sich ein wenig beruhigt. Snapes Hand lag immer noch auf ihrer Schulter. Sie war viel wärmer, als Ginny gedacht hatte, und flößte ihr auf eine seltsame Art und Weise wieder Ruhe ein. Sie atmete tief durch, konnte die Tränen jedoch immer noch nicht stoppen. Jetzt ging Snape vor ihr in die Hocke, Schmerz in seinem Gesicht geschrieben. "Nicht weinen", meinte er leise. Seine Stimme klang fast sanft und fand offenbar den Weg zu Ginny. Sie spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch, das sie nicht recht zuordnen konnte. Sie schluckte. "Ich kann es nicht sehen, wenn du weinst." Jetzt lief es Ginny kalt den Rücken hinunter. Diese Stimme... Sie war so anders, als alles, was sie je gehört hatte. Sie klang sanft und leicht, gleichzeitig lastete auf ihr ein ungeheures Gewicht, als würde es Snape eine große Anstrengung kosten, diese Worte von sich zu geben. Doch er nahm diese Anstrengung offenbar in Kauf, um ihr mitzuteilen, dass er sie nicht weinen sehen konnte... Ginny wusste sofort, dass er nicht log. Diese Stimme konnte nicht lügen. Sie hob den Kopf und blickte in Snapes schwarze Augen, nur um sich sofort in ihnen zu verlieren. Es war, als täte sich ein unendlich tiefer Abgrund auf und sie fiel... Direkt in ein Meer aus Schmerz, aus Trauer und Einsamkeit. Dieses schwarze Meer füllte ihn ganz und gar aus, und in dem Moment, in dem sie hin einfiel, lief es über. Eine einsame Träne stahl sich auf Snapes Gesicht. Ginny schluckte, dann nahm sie sich ein Herz und flüsterte: "Du musst mich nicht trösten. Du hast es schon schwer genug." Normalerweise hätte es Strafen gehagelt, wenn sie Snape geduzt hätte, doch hier fühlte es sich seltsamerweise richtig an. Snapes Blick klärte sich wieder und er schüttelte den Kopf. "Und wenn ich es will?" Wieder kribbelte es in Ginnys Bauch. Snape wollte sie trösten... Im nächsten Moment spürte sie, wie ein langer Finger ihr vorsichtig über die Wange strich und die Tränen abtupfte. "Warum?" Snape schwieg und legte ihr auch seine andere Hand auf die Schulter. "Mach die Augen zu", flüsterte er. Ginny holte noch einmal tief Luft, bevor sie gehorchte. Nach einem Atemzug spürte sie, wie weiche Lippen sanft ihre Stirn berührten. Sie riss die Augen auf. Vor ihr kniete Snape und sah sie unverwandt mit diesem unendlich traurigen Blick an, der ihr tief in die Seele drang. "Warum?", wollte sie erneut leise wissen. Doch Snape schüttelte den Kopf. "Besser, wenn du es noch nicht erfährt", meinte er ebenso leise. Mit einer fließenden Bewegung hatte er sich wieder zu seiner vollen Größe aufgerichtet und Ginny stellte erschrocken fest, dass seine Augen sich wieder vor der Welt verschlossen zu haben schienen. Er blickte genauso kalt wie jedes Mal, wenn sie ihn im Schloss sah. "Nun, Miss Weasley, ich hoffe, Sie wissen, dass es nicht sonderlich angenehme Konsequenzen geben wird, wenn Sie auch nur ein Wort über unsere ... Unterhaltung hier verlieren. Sie sind in den Wald gelaufen und ich sammle Sie wieder ein und bringe Sie zum Schloss zurück, bevor Sie vermisst werden, das ist alles. Und machen Sie sich nichts vor, ich werde Sie auf jeden Fall dafür bestrafen, dass Sie unerlaubter Weise hier waren. Kommen Sie!" Ginny folgte Snape wie betäubt zum Schloss zurück. Sie wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)