Love &'nd Forever von Chan ("Denn der Himmel ist nicht ohne Gefahr!") ================================================================================ Prolog: Destiny - A cold November- ---------------------------------- Irgendwo in irgendeiner Stadt. Schritte sind zu hören. Vielleicht schnelle, vielleicht langsame. Das wusste nur das Blonde Mädchen, dass durch die Straßen lief. Nur sie wusste, was an jenem Tag im November geschah. Die Blätter schimmerten in den schönsten Rot-, Gelb- und Brauntönen die die Natur zu bieten hatte, während sie langsam von den Bäumen herabfielen. Nur an einigen Stellen konnte man noch vereinzeilt den kalten, grauen Asphalt des Bürgersteigs sehen. Natsue lief die Straße entlang, als es bereits zu dämmern anfing. Sie wollte doch eigentlich nur die Straße überqueren, um nach Hause zu kommen. Waren sie oder der Autofahrer zu unaufmerksam gewesen? Niemand konnte verhindern, was in diesem Moment binnen weniger Sekunden geschah. Natsue war erst ein paar Schritte vom Bürgersteig entfernt, als ein Schwarzes Auto angerast kam,und sie erfasste. Ein Schrei zeriss für einen kurzen Moment die Stille und ebenso plötzlich, wie der Schrei zu hören war, verstummte er auch wieder. Der Fahrer des Autos schaute nur kurz in den Rückspiegel, fuhr dann aber schnell weiter. Das Mädchen blieb aber allein zurück. Der Blick glasig, ihre Haare blutverschmiert und klebten an ihrem Gesicht. Wahrscheinlich konnte sie sich nochnicht einmal fragen, warum das ausgerechnet ihr passiert ist. 1. First Meeting ---------------- Sie blinzelte. Langsam öffnete Natsue ihre Augen. Wie von Geisterhand schwebte das Mädchen der Sonne entgegen. "Ehh?", verwundert blickte sich das Mädchen um. Sie konnte es selbst nicht glauben, was mit ihr geschah. Während sie sich noch fragte, was mit ihr geschah, landete sie etwas unsanft auf einer weißen Wolke. " Wo... bin ich?", fragte sich Natsue. "Autsch!" Schmerzen durchzuckten ihren Rücken. Als sie über ihre Schultern nach hinten sah, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung und Schrecken. Ja, es war ganz deutlich zu sehen, dass dort langsam aus ihrem Rücken an zwei Stellen etwas weiches, weißes heraus kam. Sie durchzuckte wieder dieser Schmerz. Diesmal kniff Natsue vor Schmerz die Augen zu. Als sie diese wieder öffnete, konnte sie deutlich erkennen, dass nun zwei riesige wunderschöne Flügel auf ihrem Rücken thronten. " Das kann doch nicht wahr sein! Das muss ein Traum sein! Jawohl, ein Traum!", meinte Natsue verwirrt zu sich selbst und schlug sich ein paar mal leicht mit der Hand auf den Kopf, in der Hoffnung sie würde sich die weißen Schwingen nur einbilden. Doch es half nichts. Sie waren immer noch da. Erst jetzt bemerkte Natsue den leuchtenden Ring auf ihrem Kopf und das weiße Kleid mit den vielen verspielten rosafarbenen Bändern, dass sie trug. Als sie sich umsah, entdeckte sie ein Mädchen etwas von ihr entfernt. Es hatte ein kurzes schwarzes Kleid mit Trägern an und hatte grau- schwarze Haare. Ihre Flügel waren kleiner, als die von Natsue und schwarz. Ihre Augen hatten ebenfalls keine normale Farbe, wie blau oder braun, sondern grau. "Jemanden so anzustarren ist unhöflich!", sagte das Mädchen zu Natsue ohne sie anzusehen. " Ähh Tschuldigung...", murmelte Natsue. " Aber... Ist das ein Traum?" Sie antwortete :" Kneif dich doch!". Natsue tat, wie ihr vorgeschlagen wurde. " Autsch!", sie verzog kurz das Gesicht. " Selbst schuld!", gab das Mädchen kühl zurück. Natsue streckte ihr die Zunge raus. " Angeber!", meinte sie. " Wenn du meinst", gab das grauhaarige Mädchen zurück, drehte ihren Kopf weg, schloss die Augen und genoss den Wind. " Damit habe ich nicht gerechnet, und das wollte ich auch nicht!", dachte sie sich. " Waaah!", schrie Natsue auf einmal. Ihr Fuß war in eine Wolke gerutscht. Nun versuchte sie verzweifelt ihren Fuß heraus zu ziehen. " Das ist doch nur eine Wolke.", verständnislos schaute der Grauschopf Natsue an. Diese schaffte es endlich ihren Fuß aus der Wolke zu bekommen. " Ich... bin übrigens Natsue", verriet Natsue dem grauhaarigen Mädchen." Myu", antwortete das Mädchen ihr knapp." Aber ich wüsste nicht, was dich das angeht!"-" Dann hättest du mir nicht antworten sollen!" , meinte Natsue grinsend. "Ich weiß, es gehört sich aber!", gab Myu zurück. Schon breitete sie die Flügel aus, stieß sich von der Wolke ab und erhob sich in den Himmel. "Warte mal... Du kannst FLIEGEN?!", Natsue konnte nicht fassen, was sie gerade sah. " Die... Frage... kannst... du... nicht... ernst... gemeint... haben!", Myu betonte jedes Wort einzeln. "Doch... Aaaah !!!", Natsue rutschte aus vollzog eine wunderbare Bauchlandung. " Oje! Wie wärs damit, deine Flügel zu benutzen ?", fragte Myu, während sie Natsue ihre Hand entgegenstreckte. " Äh, okay.", antwortete Natsue und begann, mit ihren Flügeln zu schlagen. Allerdings lag sie jetzt eher in der Luft. " Die Hand habe ich dir entgegen gestreckt, um dir aufzuhelfen." , Myu konnte nicht verstehen, wie eine einzige Person so kompliziert sein konnte. Endlich verstand Natsue und griff nach Myus Hand. " Ich kanns !", rief Natsue begeistert während sie mit den Flügeln schlug. "Du kannst mich nun loslassen Myu !"- "Wenn du meinst!", Myu war etwas mulmig zumute, als sie Natsue losließ. Und schon fiel Natsue. Sie hatte aber Glück im Unglück, da sie etwas weiter unten auf eine Wolke fiel. Destiny -A broken Dream- ------------------------ Es war ein Tag wie jeder andere im Kimderheim. Myu hatte sich in eine Ecke zurück gezogen und arbeitete an einem Aufsatz, den sie für die Schule schreiben musste."Und Myu? Wie kommst du vorran?", fragte die Heimleiterin mit gespielter Fröhlichkeit. Sie konnte Myu nicht ausstehen, und das wusste sie auch. Myu war ein Problemfall. Sie war schon bei mehreren Pflegefamilien, kam aber immer wieder ins Heim."...Gut.", antwortete Myu nach einiger Zeit. Sie redete selten mit den Betreuern und wenn, dann ware es nur einzelne Worte. Als die Leiterin endlich gegangen war, setzte sich ein schwarzhaariger Junge neben Myu." Du kommst nicht wirklich voran!", meinte dieser mit einem Grinsen."Nicht wirklich, Ren. Das Thema ist langweilig und wenn mich die Leiterin noch einmal so gespielt freundlich fragt, wie ich voran komme, lauf ich Amok!", seufzte Myu. Sie lächelte Ren an. Ren war ihr bester Freund und sie konnten immer aufeinander zählen. Außerdem war er der einzige, mit dem Myu sich auch länger unterhielt. Die beiden wurden auch Zwillinge genannt, obwohl Ren zwei Monate älter war als Myu. "Was macht eigentlich dein Freund, Myu?", fragte Ren neugierig. Allerdings war er sich schon sicher, was Myu antworten würde."Genau das gleiche, wie die letzten. Das hat Schluss gemacht!", antwortete Myu desinteressiert. Doch Ren wusste, wie sehr es sie bedrückte, dass die Leute immer dachten, sie können mit Myu machen was sie wollten. Zwar wirkte Myu nach außen kalt und bissig aber man konnte sie genauso verletzen wie alle anderen Menschen. Ihr bissiger Character war nur eine Fassade, eine Abwehrmethode, damit man ihr nicht zu nah kam."Myu, so kann das nicht weitergehen!Sie müssen endlich kapieren, dass man dich nicht so behandeln darf! Demnächst, wenn dir sowas passiert, sag mir bescheid! Und dann..... BAMM!", Ren schlug mit seiner Faust in die Luft."Und das ist ein Versprechen!", meinte Ren und hielt Myu eine Kette an der ein kleines Kreuz war entgegen. Myu musste lachen. Auch wenn sie von den anderen nicht akzeptiert wurde, solange Ren bei ihr war, war es ihr egal. Die Jahre vergingen. Ren wurde adoptiert, Myu blieb allein zurück. Rens Adoptiveltern wollten nicht, dass Ren und Myu kontakt zueinander haben. Ren und Myu trafen sich heimlich. Die "Zwillinge" durften doch nicht einfach getrennt werden!! Nun wartete Myu am vereinbarteten Treffpunkt."Und? Was macht dein Freund?", fragte Ren frech von hinten." Genau das gleiche, wie der letzte. Hi Ren!", erfreut drehte Myu sich um." Wow, anscheinend gibt es nur noch Idioten auf dieser Welt!", antwortete Ren überrascht."Das ist doch egal!", antwortete Myu."Ach, echt?", Ren verstand nicht, dass es ihr wirklich egal sein konnte."Ja, solange wir befreundet sind!", Myu drehte sich in Rens Richtung und strahlte."Ähh j-ja...", Ren war nun doch etwas überrascht."Schön, dass ihr beide euch so gut versteht. Aber Regeln scheint ihr ja nicht sonderlich zu beachten." Erschrocken drehten sich Myu und Ren um. Das konnte doch nicht sein? Sie waren aufgeflogen! "Das ist Myu. Sie ist ab heute in eurer Klasse, seid nett zu ihr!", bat die Lehrerin ihre Schüler. Mit bedrohlichem Schweigen ging Myu auf die letzte Reihe zu und setzte sich auf den freien Platz. Sie musste auf eine andere Schule gehen, während Ren umziehen musste. Aber Myu würde es nicht akzeptieren. "Was die sich einbildet.", tuschelten zwei Mädchen aus ihrer Klasse."Ein Glück, dass ich mir das nicht mehr lange anhören muss!", dachte Myu sich und fasste an ihre Kette mit dem Kreuz. Sie war erst einen Monat an der Schule. Aber es war das gleiche! Nach der Schule stand Myu auf dem Geländer der Brücke, die über die Schlucht führte. Ihre langen Haare wehten im Wind. Sie drehte sich um. Es stand niemand sonst auf und das war auch gut so. Das Schicksal hatte Myu und Ren zusammen geführt, genau so hatte es die beiden wieder getrennt. Nun sah es wieder etwas neues für Myu vor. Sie legte sich die Kette um, das Kreuz blitzte durch das Sonnenlicht kurz auf. Sie breitete die arme aus. Und ließ sich vom Geländer nach hinten fallen. 2. A crazy group ---------------- Etwas weiter unten saß ein Mädchen auf einer Wolke. Als sie sich ein wenig umschaute, dachte sie sich, dass es dort gar nicht so schlecht wäre.Aber es wurde ihr langweilig.So bekann sie mit ihren Füßen hin und her zu baumeln."Wenn hier nicht bald etwas passiert, schlaf ich noch ein vor lauter langeweile", dachte sie sich mit einem grinsen. Plötzlich sah sie einen Jungen mit hellen Haaren an sich vorbei fliegen. Als dieser sie sah, verdrehte er nur die Augen und flog einfach weiter. Sollte sie ihm folgen?Vielleicht kannte er ja ein paar Engel? Allerdings flog er ziemlich schnell. So gab sie die Idee lieber wieder auf."Den kann ich nie einholen, er ist einfach zu schnell", seufzte sie. So schaute sie wieder zu den Menschen auf die Erde. Dann knallte neben ihr jemand auf die Wolke."Autsch!!!", Natsue rieb sich den Kopf."Hey, alles OK mit dir?", fragte das andere Mädchen besorgt und streckte ihr die Hand entgegen."Nein, nein! Brauchst du nicht!", wehrte Natsue ab.Schon setzte sie sich wieder auf. Sie begann ihr Kleid zurecht zu zupfen, zog an ein paar Bändern, und verfing sich in den ganzen rosa Bändern. Das Mädchen musste kichern."Soll ich dir wirklich nicht helfen?", fragte es wieder."Ähh, vielleicht doch.", antwortete Natsue, als sie mit dem Bein in der Wolke steckte."Mach ich doch gern!" Das Mädchen lächelte. Sie begann an Natsues Bein zu ziehen, fiel dabei aber selbst auf den Po und musste lachen.Nun saßen sie beide auf dem Boden. "Na super! Zwei Tollpatsche auf einmal!", lachte Natsue."Ich bin Natsue und du?", fragte sie das Mädchen."Das kannst du laut sagen! Ich heiße Yuki aber ich bin noch nicht so lange hier!", antwortete Yuki und reichte Natsue die Hand. Diese griff dankend nach der Hand und erzählte:"Ich bin erst seit fünf Minuten hier. Nur leider kann ich noch nicht so gut fliegen." Erstaunt sah Yuki sie an."Oh, erst seit fünf Minuten. Naja ich bin schon eitwas länger hier. Aber den Dreh mit dem Fliegen hat man eigentlich schnell herraus. Das ist eigentlich gar nicht so schwer.", erklärte sie."Du hattest keine Flugbeschwerer, wie diese Bänder!", meinte Natsue während sie auf die Bänder zeigte. Yuki musterte Natsue von Kopf bis Fuß."Aber es sieht sehr schön aus. Und keine Sorge. Ich bin mir sicher, dass du bald fliegen kannst", meinte Yuki mit einem lächeln."Bald... das ist so unfair!", jammerte Natsue."Was soll daran unfair sein?", fragte Yuki, als sie aufstand. Sie konnte dabei keinen Sinn verstehen."Na, das alle fliegen können außer ich. Aber vielleicht habe ich ja eine geheime Waffe, die ihr nicht habt.So wie eine Basuka", Natsues Augen begannen zu strahlen."Eine Basuka?", fragte Yuki ungläubig."Wo willst du die denn unterbringen?"-"Äh...", darauf hatte Natsue keine Antwort. Yuki schmunzelte und zwinkerte ihr zu."Naja, dir wird schon noch etwas einfallen. Mal ganz nebenbei Natsue, du hast aber schöne Flügel bekommen.",fiel Yuki auf."Ahja? Deine sind aber schöner!", erwiderte diese.Yuki schaute kurz ihre Flügel an "Oh dankeschön, wie lieb von dir! Und zum Fliegen eignen sie sich bestens", Yuki freute sich über das Kompliment und schlug einmal mit ihren Flügeln. Natsue erschrack sich flog nach hinten um. "Natsue! Sei froh, dass du schon Tod bist!", rief eine Stimme leicht amüsiert hinter Yuki."Wer war das denn?", fragte sich Yuki und im nächsten Augenblick flog Myu an ihr vorbei."Oh hallo, wer bist denn du?", fragte sie Myu neugierig. Diese bemerkte Yuki erst jetzt und sagte nur ihren Namen."Oje, noch so eine! Und Natsue ist schonwieder hingefallen.", dachte sie sich. "Freut mich, dich kennen zu lernen.Ich bin Yuki", sagte Yuki mit einem breitem Lächeln. Myu schwieg und dachte sich nur:"Noch so eine Grinsebacke!". Yuki seufzte."Na toll, jetzt haben wir hier so eine Spaßbremse.Hilft sie mir nun mit Natsue oder nicht?", fragte sie sich in Gedanken. Inzwischen hatte Natsue sich wieder aufgesetzt. Sie schielte zu Yukis Flügeln, und konnte es sich nicht verkneifen, mit ihnen zu spielen."Natsue? Ist dir schon aufgefallen, dass du dich wie ein Kleinkind benimmst?", fragte Myu leicht irritiert."Wenn ich schon im Himmel bin, dann will ich auch Spaß haben!", zur Bekräftigung ihrer Aussage streckte sie Myu ihre Zunge entgegen. Aufeinmal hörten die drei einen Hilfeschrei. "Ihr wisst nicht, wer das war, oder?", fragte Myu, während sie sich umschaute."Nein, ich kapier das nicht!", antwortete Natsue und flog in die Luft. Allerdings eierte sie eher in der Luft."Ich habe es auch gehört. Was war das?", fragte Yuki die anderen. Natsue knallte gegen ein weiteres Mädchen mit langen blonden Haaren. "Was machst du da?", fragte Myu und flog ebenfalls hoch." Hey du, alles in Ordnung? Warum zitterst du?", Yuki war die erste, die sich um das blondhaarige Mädchen kümmerte."Ich... ich habe mich vorhin nur erschreckt. Wegen... dem Schrei.", meinte dieses.Als sie Yukis Flügel sah, verlor sie das Bewusstsein."Oh mein Gott! Hey, was hast du?", Yuki reagierte schnell genug, um das Mädchen aufzufangen. Während dessen rollte Natsue von der Wolke und kam vor einem weiteren Mädchen, das gerade weinte zum Stehen."Der Detektor hat was gefunden.!", rief sie begeistert Myu zu, die ihr gefolgt war. Das Mädchen hörte auf zu schluchtzen.Mit großen Augen schaute sie Myu und Natsue an. "Chiiiiii!", rief das Mädchen erfreut. Myu und Natsue schauten sich verwirrt und irritiert an."Hat... das Mädchen... gerade >Chi< gesagt?", fragte Myu ungläubig." Die Sache wird immer verrückter!", dachte sie sich überrascht."Ja!Chi!!!Jemanden gefuuuuuuunden!", antwortete das merkwürdige Mädchen ihr und ließ sich vor Freude und Erleichterung auf die Knie fallen."Alsooo, ich bin Natsue, und du?", fragte Natsue das Mädchen."Chi!", antwortete das Mädchen und umarmte Natsue stürmisch." Warum hast du vorhin die ganze Zeit Chi gesagt?", fragte Myu nun doch verwundert. Doch sie bekam keine Antwort, da Natsue aufeinmal zusammen mit Chi die Wolke herrunter rollte." Natsue! Was machst du denn?", fragte Myu und flog ihnen eilig hinterher." Ich... rolle... glaube... ich...", vor Natsues Augen drehte sich alles." Die armen", dachte sich Myu.Sie holte immer mehr auf und war inzwischen auf der gleichen Höhe, wie Chi und Natsue. Nun flog sie schnell vor die beiden und versuchte sie zu bremsen. Es klappte auch zur hälfte. Chi blieb wie eine Eins stehen, aber Natsue wurde durch den plötzlichen Stillstand in die Luft katapultiert." Hui! Die fliegt aber weit!", Myu konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Das Chaos wurde durch eine Explosion unterbrochen. Diese war so heftig, dass nun einzelne Wolkenstücke durch die Gegend flogen, genauso Myu. Chi fing unterdessen Natsue auf."Was zum...?", fragte Myu. Sie hatte es geschafft, dass sie ihren Körper unter kontrolle hatte und sah nun zur Mitte der Explosion. Man konnte deutlich hören, dass sie sauer war. Es war allerdings ziemlich schwierig etwas zu sehen, da es durch die Explosion ziemlich nebelig war. Das einzige, dass man erkennen konnte war der männliche Körperbau und die großen, weißen Schwingen. Destiny -Friends forever- ------------------------- Ren ist ein Straßenjunge, dem Gesetze egal sind. Zumindest war er das. Bis das Jugendamt ihn in ein Heim gesteckt hat. Aber auch dort waren ihm die Regeln egal.„ Sollen die doch alle zur Hölle fahren!“, dachte er sich immer wieder. Eines Tages passierte es, dass er sich mit den älteren Jungs aus dem Heim anlegte. Ihm war nicht bewusst, dass diese schnell zurückschlagen würden. Zwischen ihnen entbrannte ein heftiger Streit. Gerade, als Ren zum Schlag ausholen wollte, traf ihn eine Dose am Kopf.“ H-Hey!“, verärgert drehte er sich in die Richtung, aus der die Dose kam. Dort stand ein Mädchen mit silbrig-grauen Haaren. Sie warf ihm einen Kalten Blick zu, der ihn erschaudern ließ.“ Wenn ihr dann mal fertig seid… Die Betreuerin will, dass du sofort in die Küche kommst, Shin-kun!“, sagte sie, als wäre nichts passiert. Shin war ein Junge, der als sehr gewalttätig eingestuft wurde. Murrend ging er an Ren vorbei.“ Dein Glück!“, zischte er im vorbei gehen.“ Was sollte das? Wegen dir steh ich wie ein Schwächling da!“, sagte er wütend zu Myu.“ Baka-chan, wenn du unbedingt im Krankenhaus Urlaub machen willst“, antwortete sie nur. Mit einem siegreichen lächeln ging sie an ihm vorbei. Ren fühlte sich, als hätte er gegen ein Mädchen verloren. In der Nacht schlich Ren durchs Gebäude. Er wollte etwas über dieses Mädchen herausfinden. Plötzlich hörte er hinter einer Tür ein Schluchzen. Er schaute zur Tür. Es war Myus Zimmer. Er lehnte sich gegen die Tür. Myu… Er hatte ihren Namen schon in den Akten gelesen. Eigentlich faszinierte sie ihn irgendwie. Vielleicht sollte er doch mit ihr klar kommen. Sechs Jahre später: Endlich war der Tag gekommen! Ren wollte endlich Myu wiedersehen. Er und sie waren beste Freunde geworden. Er war immer für sie da gewesen. Und: Er war schon lange in sie verliebt. Allerdings hatte er ihr das nie gesagt. Myu hatte ein „kleines“ Problem, was das Thema anging. Bis jetzt endete es bei ihr immer gleich: Sie beendete die Beziehung, um sich zu retten, bevor es zu spät war. Ren wollte sie nicht verletzen. Deswegen blieb er lieber nur ein guter Freund. Nun Packte er einen Rucksack. Er wollte nur das Nötigste mitnehmen. Ren wohnte schon lange nicht mehr im Heim. Allerdings war er bei der Adoptivfamilie nicht wirklich willkommen. Das spürte er. Und nachdem sie ihm sogar verboten hatten, sich mit Myu zu treffen, riss sein Gedultsfaden. Nun war er endlich am Bahnhof. In wenigen Sekunden würde sein Zug eintreffen. Wie Myu wohl reagieren würde? Auf das Gesicht freute er sich schon! Auf einmal wurde er zurück gezogen.“ Hey! Loslassen!“ Ren schlug wild um sich.“ Wo willst du denn hin? Ich glaube nicht, dass Mutter und Vater damit einverstanden sind!“, antwortete Rens Stiefbruder ihm. Er hielt Ren fest.“ Das geht dich gar nichts an. Lass mich los!“, Ren versuchte sich zu wehren. Sein Bruder war allerdings etwas stärker.“ Gibs endlich auf, alter!“, verständnisslos schüttelte er den Kopf.“ Ausserdem…. Sie ist eh schon längst tot!“ Ren glaubte sich verhört zu haben.“Alles Lüge!“, schrie er. Er zog ruckartig an seinem Arm. Dies passierte so plötzlich, dass er es schaffte, sich loszureißen. Allerdings hatte er dabei zu viel Schwung genommen. „Zug 635“ Ja, das war der Zug, den er erwischen wollte. Doch es kam anders. Er viel auf die Gleise und der Zug raste ungebremst auf ihn zu. Eigentlich sollte er dankbar sein. Er wollte Myu wiedersehen. Und so sollte es auch kommen. 3. How to Fly ------------- Inzwischen erlangte Natascha wieder ihr Bewusstsein. Sie war noch leicht benommen."Bin... ich... wirklich...?", murmelte sie vor sich hin."Hey, du bist ja wach! Alles in Ordnung mit dir?", fragte Yuki mit einer freundlichen aber auch besorgten Stimme. Sie hatte Natascha auf eine Wolke gelegt, nachdem sie in Ohnmacht gefallen war."Bin ich etwa echt ein Engel?", Natascha konnte es nicht glauben. Aber sie musste sich wohl damit abfinden."Wie heißt du? Ich bin Natascha!", sagte sie zu Yuki."Oh, ich heiße Yuki. Und... ja, wir sind Engel", antwortete Yuki und schüttelte Nataschas Hand."Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas gibt. Und schon gar nicht, dass ich mal einer sein werde. Aber irgendwie ist das cool!", meinte Natascha als sie ihre Flügel mit denen von Yuki verglich."Ja, das finde ich auch! Ich finde deine Flügel sind richtig hübsch.", meinte Yuki mit einem lächeln. Natascha errötete. Das war das erst mal, dass sie ein Kompliment bekam."Danke, deine sind aber auch richtig schick!", erwiderte sie leicht verlegen." Dankeschön, mir gefallen sie auch sehr. Und? Hast du schon versucht zu fliegen?", wollte Yuki nun wissen."Ähh... Nein. Ich trau mich nicht", Natascha schaute zum Boden."Willst du es mal mit mir versuchen? Es ist gar nicht so schwer!", Yuki lächelte sie lieb an. Natascha nichte nur zaghaft. Dann stellte sich Yuki vor sie und nahm Nataschas Hände."Okay, nun versuch mal mit den Flügeln zu schlagen.", begann Yuki. Natascha schaute sie noch einmal unsicher an und begann dann langsam und zaghaft mit ihren Flügeln zu schlagen. "Gut so! Und nun ein bisschen mehr Power!", meinte Yuki. Nebn ihr krabbelte Natsue am Boden."Wo kommst du jetzt her Natsue? Was ist los?", fragte Yuki, als sie Natsue bemerkte. Sie schien nichts von der Explosion mitbekommen zu haben."Der macht mir angst!", antwortete Natsue leicht zitterig." Wer?", fragte Natascha." Du brauchst doch keine Angst zu haben. Ich beschütz dich.", Yuki zwinkerte Natsue zu. Natascha fügte ebenfalls hinzu:" Ich kann dir zur Not auch noch helfen!" Obwohl Natascha etwas ängstlich war, meinte sie es trozdem ernst. Natsues Augen strahlten." Echt? Cool, danke!"-" Natürlich, dafür sind Freunde doch da!", Yuki grinste. Dann wendete sie sich wieder an Natascha:" So nun wieder zu dir Natascha. Mach mal ein bisschen Power. Und keine Angst ich halte dich, okay?". Nun schlug Natascha etwas kräftiger mit ihren Flügeln. Sie hebte sogar ein paar Zentimeter vom Boden ab.“Gut so! Das machst du wirklich toll!“, lobte Yuki sie. Sie flog jetzt ebenfalls in der Luft und zog Natascha ein bisschen höher.“ Machs so wie ich!“, meldete sich Natascha zu Wort, die jetzt in die jetzt in die Luft sprang und wieder auf dem Boden landete. Natascha musste lachen. „Ich brauche ader nicht mehr springen. Ich schwebe doch schon!“, sagte sie lachend. Sie flog zusammen mit Yuki immer höher.„ Du hast mein vollstes Vertrauen!“, sagte sie zu Yuki. Diese ließ jetzt eine von Nataschas Händen los. Sie zeigte mit ihrem Finger auf eine kleine Wolke.“ Und jetzt versuchen wir nach da vorne zu fliegen. Glaubst du, du schaffst das bis dorthin?“, fragte sie Natascha. Sie ließ allerdings Yukis Hand nur widerwillig los.“ Bis dahin? O-okay…“, antwortete sie unsicher. Langsam und vorsichtig flog sie in die Richtung, in der das Ziel lag. Yuki flog neben ihr her.“ Sehr gut machst du das! Wenn du nicht mehr kannst, sag es einfach.“, Yuki lächelte sie an. Allerdings begann Natascha schneller zu fliegen. Sie wollte schnell dort sein. Allerdings hatte sie auch noch ein wenig Angst. Yuki merkte dies und streckte ihr ihre Hand entgegen. „Gib mir deine Hand!“, sagte sie freundlich zu Natascha. „Okay, Danke!“, erleichtert nahm Natascha ihre Hand. Sie freute sich, dass sie, obwohl sie erst so kurze Zeit hier war, direkt neue Freunde gefunden hatte. Yuki grinste.“ Hey, nichts zu danken! Ich bin ja schon ein wenig länger hier als du und ich weiß wie schwer es ohne Hilfe sein kann.“, erzählte sie.“Gleich sind wir da!“, fügte sie noch hinzu. Ein wenig Später waren sie bei der Wolke angelangt.“Jetszt sind wir da. Du darfst allerdings nicht ruckartig aufhören mit den Flügeln zu schlagen wie Natsue“, Yuki lachte. „ Sondern du musst immer langsamer mit den Flügeln schlagen, bis du am Boden ankommst.“, erklärte sie.“Okay, ich verstehe…“, Natascha begann langsamer mit ihren Flügeln zu schlagen.“Danke!“, sie freute sich riesig, dass sie jetzt fliegen konnte.“Vielen Dank!“, sie umarmte Yuki aus dankbarkeit stürmisch. Yuki erwiderte die Umarmung.“ Keine Ursache. Das habe ich gerne gemacht!“, sagte sie bescheiden. „WARTET! Wartet doch auf mich!“, rief Natsue hinter ihnen. Sie rannte ihnen hinterher. Yuki schüttelte den Kopf.“ Ich glaube das muss ich dir auch noch beibringen.“, Yuki musste lachen. Natsue winkte ab.“Nee, das schaff ich schon alleine!“-„ Bist ja geübt drin!“, meinte Natascha scherzend.“ Und was machen wir jetzt?“, fragte Natascha in die Runde. „Wo ist eigentlich Myu?“,fragte Natsue bevor jemand Yuki antworten konnte. Erst jetzt bemerkte Yuki, dass der Grauschopf nicht mit ihnen gekommen war.“ Ja, wo ist sie?“, Yuki schaute sich suchend um.“ Hm… Wir sind ziemlich weit geflogen.“, sagte sie leise zu sich. Sie schaute kurz Natascha an.“ Glaubst du, du schaffst die ganze Strecke noch einmal zurück?“, fragte sie Natascha. Natsue war schon längst losgerannt und zog eine Staubspur hinter sich her.“ Wenn wir nur geradeaus fliegen dann ja.“, meinte Natascha.“ Natürlich. Wir fliegen ja blos zurück.“, beruhigte Yuki sie. Ein wenig später waren sie wieder dort. Aber nirgens war Myu zu entdecken.“ Du wirst ja immer besser!“, annerkennend klopfte Yuki Natascha auf die Schulter.“Danke, ich habe ja auch die beste Lehrerin!“, antwortete Natascha.“Ach, wer ist eigentlich Myu?“, fragte Natscha jetzt. In diesem Moment flog Natsue gegen Yuki. Sie hatte wohl zu viel beschleunigt und ist abgehoben.“Auuu! Natsue das bremsen solltest du aber wirklich noch üben.“, meinte Natsue tadelnd.“ Myu ist ein Engel, den wir gerade erst kennengelernt haben.“, erklärte sie Natascha.“ Wähhh!“, Ntsue begann zu weinen. Yuki streichelte ihr behutsam über den Kopf.“Schon gut“, sagte Yuki leise.“ Und wo ist Myu jetzt?“, wollte Natascha wissen.“ Will Kekse!“, quengelte Natsue. Yuki reichte ihr eine Packung Kekse. Sie nahm sich selbst einen.“ Das weiß ich auch nicht. Weißt du das vielleicht, Natsue?“, Yuki schaute sie fragend an. „Die phar bei dem Phypen!“, antwortete Natsue mit vollem Mund.“Bei welchem Typen? Den mit den hellen Haaren, den ich vorhin gesehen habe?“, fragte Yuki nun wieder.“ Ich habe den noch nicht gesehen!“, meinte Natascha. Natsue stopfte sich weitere Kekse in den Mund. „Ahh! Natsue hör mal bitte auf zu essen und sag uns, wo sie ist!“, Yuki war leicht gereizt. Natascha nahm ihr die Kekse weg.“ Ohne vollen Mund versteht man dich bedeutend besser! Danach darfst du dir auch einen Keks nach dem anderen in den Mund stopfen!“, meinte sie. Ntsue verhänderte sich wieder. Yuki musste grinsen.“ Soll ich dir helfen?“, fragte sie und begann an den Bändern zu ziehen. Dann musterte Natsue. Bestimmt würde es nicht einfach werden. 4. Perfect enemies ------------------ Langsam verzogen sich die Rauchschwaden. Aber Myu und Natsue konnten immernoch nicht erkennen, wer ihnen Gegenüber stand. Plötzlich blitzte etwas auf. Es war eine Sense. Langsam konnte man die Mimik erkennen. Und er sah nicht gerade freundlich gesonnen aus. Myu musste schlucken. Wer war das? „Wer oder was bist du?“, rief Myu der Mysteriösen Person entgegen. Es war ein Junge, ungefähr in Myus Alter. Vielleicht auch etwas älter. „Sieht man das nicht?“, er fauchte sie an. „Genau das, was du auch bist! Und meinen Namen brauchst du nicht zu wissen, Weib!“- „Und warum hast du uns angegriffen? Das war Sinnlos! Sie ist ja u blöd, um auf ihren eigenen Beinen zu stehen“, konterte Myu! Sie machte eine Geste in Natsues Richtung. „Achja? Warum bin ich dann so aufgetreten? Ich hätte euch doch aus dem Hinterhalt alle umbringen können!“, der Junge, der Ikuro hieß, war leicht sauer. Aus einem Augenwinkel sah Myu, dass Natsue wegkrabbelte. „Phhh, was zu erwarten war!“, dachte Myu, leicht abfällig. Ikuro kam auf sie zu. Er hatte eine elegante Gangart. Myu wich verunsichert zurück. „Und die Explosion?“, sie hatte nicht mehr so viel Wut in ihre Stimme gelegt. Sie fragte sich, was der Kerl eigentlich wollte. „Wie soll ich sonst auf mich aufmerksam machen? Etwa rumbrüllen oder was, kleines Mädchen“, Myu konnte nicht glauben, wie er sie genannt hatte. „Hey! So klein bin ich nun auch wieder nicht! Warum solltest du auf dich aufmerksam machen wollen? Um uns anschließend zu beleidigen?“, Myu war außer sich. Sie war wieder genau so bissig, wie vorher. Ikuro ging einen weiteren Schritt auf sie zu. Er hielt ihr drohend seine Sense an den Hals. So nah, dass Myu die Verzierungen genau erkennen konnte. „Halt die Klappe oder du stirbst!“, knurrte er. Myu schluckte. „Falls du es noch nicht mitbekommen hast, wir sind schon alle tot!“, obwohl Myu taff klang, hatte sie in Wahrheit Angst. „Wenn er merkt, dass ich Angst habe, hat er gewonnen!“, ermahnte Myu sich in Gedanken. Sie konnte nicht zulassen, dass sie als schwach galt. Aber wenn man genau hinsah konnte man erkennen, dass sie leicht zitterte. „Aber dann bist du kein Engel mehr!“, sagte er mit einem fiesen grinsen. „Vor dir habe ich keine Angst!“, sagte Myu entschlossen. „…aber vor der Sense!“, ergänzte sie in Gedanken. Er fuhr mit seiner Sense über Myus Haut, sodass dort eine Wunde entstand. „Achja…?“, er hatte eine Angsteinflößende und doch fesselnde Art. Myu schaute entgeistert auf die Wunde. „J-Ja!“, sagte sie doch etwas verunsichert. Sie wusste nicht genau, wie sie handeln sollte. „Jeder Schritt muss gut überlegt sein, sonst könnte es mein letzter sein“, sagte sich Myu. Sie wusste nicht, was Ikuro als nächstes vorhatte. Und das war das Problem! Er hatte eine Waffe, Myu könnte sich höchstens mit Händen und Füßen wehren. Und selbst das könnte schwierig werden. Mit einem Kleid ist es nicht gerade ein Vorteil, jemanden zu treten. Ikuro kam näher auf ihr Gesicht zu. Sein Gesicht war jetzt knapp vor ihrem. „Ich spüre deine Angst...“, flüsterte er. Er musste grinsen. „Macht es ihm etwa Spaß?“, fragte sich Myu aufgebracht. Aus Reflex drehte sie ihren Kopf weg. Er war ihr entschieden zu nah! „Grins nicht so! Und ich habe keine Angst!“, antwortete Myu. Nein, sie hatte keine Angst. Sie wollte es nur vermeiden ihm ins Gesicht zu sehen. Wer war er wirklich? Freund oder Feind? Und warum war er aufgetaucht? Der mysteriöse Junge grinste und holte mit seiner Sense aus. Myus Augen weiteten sich vor Schreck. Sie überlegt nicht lange und duckte sich reflexartig. Sie hielt sich schützend ihre Hände über den Kopf. „Gleich ist es aus!“, dachte sie. Aber dem war nicht so. Er stoppte im letzten Moment. Ein triumphierendes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. „Du hast doch Angst!“, sagte er triumphierend. Myu schaute hoch. Sie hatte die Hände immer noch über ihrem Kopf. Sie starrte ihn finster an. Der Grauschopf fühlte sich ertappt. Es war ihr peinlich, dass sie in diesem Moment wirklich geglaubt hatte, er würde angreifen. „Dir…macht es wohl Spaß, andere Leute zu quälen.“, fragte Myu. Es war eigentlich keine Frage, sondern eine Feststellung. Sie sah ihm dabei nicht ins Gesicht. Sie schämte sich dafür, überhaupt mit ihm zu reden. Er war momentan in ihren Augen ein Monster. „Quälen kann man das nicht nennen. Eigentlich sollte ich euch nur eure Waffen geben“, erklärte Ikuro. Myu glaubte ihm kein Wort. In ihren Augen quälte er Leute. Da gab es keine Kompromisse. „Wie Waffen? Wofür?“, fragte Myu misstrauisch. „Engel sollen nicht nur auf die Erde aufpassen...“, begann er. „Sondern auch auf die Seelen der Verstorbenen. Der Himmel ist nicht ohne Gefahr!“ Myu lauschte ihm aufmerksam. Das Engel angeblich auf die Seelen der Verstorbenen aufpassen hatte sie schon des Öfteren gelesen. Aber das der Himmel gefährlich wäre, ist für sie etwas neues. „Du spinnst doch… Erst greifst du mich an, dann erzählst du etwas davon, dass du uns Waffen geben sollst!“, Myu weigerte sich, ihm zu glauben. „Und überhaupt, wer hat uns gefragt, ob wir auf irgendwas aufpassen wollen?“ Aber statt ihr eine Antwort zu geben holte Ikuro einen Ausweis hervor. „Communtity, wenn du mir nicht gehorchst, stirbst du. Oder du kommst in die Hölle.“, gab er ihr knapp zur Antwort. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „erwarte das bloß nicht!“, gab sie zurück und drehte sich von ihm weg. „Ich lasse mir von jemandem wie dir gar nichts sagen!“ Mit einer Handbewegung ließ Ikuro Myus Kette aufleuchten. Aus ihr entstand ein Bogen, wie man ihn fürs Pfeile schießen verwendet. „Na gut, hier. Die anderen haben auch Waffen. Mit denen müsst ihr die Monster besiegen. Denk aber nicht, dass ich jetzt nett bin!“- „Müssen muss ich hier schon mal GAR nichts. Und von dir erwarten tu ich auch nichts!“, meinte Myu. Der Bogen löste sich wieder auf, und Myu strich sich eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Wenn die anderen einen, sie müssten nach deiner Pfeife tanzen, solln sie halt!“, Myu warf ihm über ihre Schulter einen Eiskalten Blick zu. „Aber ich bin noch nicht so tief gesunken!“, vollendete sie. „Entschuldigung.“, Ikuro seufzte. Er lächelte Myu an. Es war ein eigenartiges lächeln. „Ach, vergiss es!“, Myu wusste nicht warum, aber sie konnte nicht mehr zickig klingen. „Ich bin Ikuro!“, sagte er freundlich. Er hielt die Sense nun mit der spitzen Seite nach unten. Das bedeutete wohl, dass er sie nicht mehr so schnell attackieren wollte. „Und ich Myu!“, sie lächelte in an, ohne es selbst bemerkt zu haben. Sie hörte sofort wieder auf zu lächeln. „Bist du schon lange hier?“, fragte er interessiert. Myu wurde es zu blöd. Sie wollte sich nicht mit ihm unterhalten. Sie ging auf Abstand. „Das geht dich gar nichts an!“, gab Myu ihm zurück und wich noch etwas zurück. Ikuro aber drehte ihren Kopf zu sich. „Ich möchte es doch nur wissen“, sagte er ruhig. Myu überlegte nicht, sondern schlug seine Hand weg. Sie warf ihm einen Todesblick zu und wich wieder zurück. Myu schlug mit dem Kopf gegen eine Barriere. Eine Schutzbarriere, die Monster abhalten sollte, weiter in den Himmel vorzudringen. In diesem Moment war sie aber Myus schlimmster Feind. Sie rieb sich den Kopf. „Und das auch noch bei seiner Anwesenheit! Peinlich!“, dachte Myu. Ikuro kam ihr näher. Myu wusste nicht wohin. Vor ihr war Ikuro und hinter ihr die Barriere. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn finster anzustarren. Ikuros Gesicht war nun ganz nah vor ihrem. Seine Lippen kamen immer weiter auf ihre zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)