Love &'nd Forever von Chan ("Denn der Himmel ist nicht ohne Gefahr!") ================================================================================ 4. Perfect enemies ------------------ Langsam verzogen sich die Rauchschwaden. Aber Myu und Natsue konnten immernoch nicht erkennen, wer ihnen Gegenüber stand. Plötzlich blitzte etwas auf. Es war eine Sense. Langsam konnte man die Mimik erkennen. Und er sah nicht gerade freundlich gesonnen aus. Myu musste schlucken. Wer war das? „Wer oder was bist du?“, rief Myu der Mysteriösen Person entgegen. Es war ein Junge, ungefähr in Myus Alter. Vielleicht auch etwas älter. „Sieht man das nicht?“, er fauchte sie an. „Genau das, was du auch bist! Und meinen Namen brauchst du nicht zu wissen, Weib!“- „Und warum hast du uns angegriffen? Das war Sinnlos! Sie ist ja u blöd, um auf ihren eigenen Beinen zu stehen“, konterte Myu! Sie machte eine Geste in Natsues Richtung. „Achja? Warum bin ich dann so aufgetreten? Ich hätte euch doch aus dem Hinterhalt alle umbringen können!“, der Junge, der Ikuro hieß, war leicht sauer. Aus einem Augenwinkel sah Myu, dass Natsue wegkrabbelte. „Phhh, was zu erwarten war!“, dachte Myu, leicht abfällig. Ikuro kam auf sie zu. Er hatte eine elegante Gangart. Myu wich verunsichert zurück. „Und die Explosion?“, sie hatte nicht mehr so viel Wut in ihre Stimme gelegt. Sie fragte sich, was der Kerl eigentlich wollte. „Wie soll ich sonst auf mich aufmerksam machen? Etwa rumbrüllen oder was, kleines Mädchen“, Myu konnte nicht glauben, wie er sie genannt hatte. „Hey! So klein bin ich nun auch wieder nicht! Warum solltest du auf dich aufmerksam machen wollen? Um uns anschließend zu beleidigen?“, Myu war außer sich. Sie war wieder genau so bissig, wie vorher. Ikuro ging einen weiteren Schritt auf sie zu. Er hielt ihr drohend seine Sense an den Hals. So nah, dass Myu die Verzierungen genau erkennen konnte. „Halt die Klappe oder du stirbst!“, knurrte er. Myu schluckte. „Falls du es noch nicht mitbekommen hast, wir sind schon alle tot!“, obwohl Myu taff klang, hatte sie in Wahrheit Angst. „Wenn er merkt, dass ich Angst habe, hat er gewonnen!“, ermahnte Myu sich in Gedanken. Sie konnte nicht zulassen, dass sie als schwach galt. Aber wenn man genau hinsah konnte man erkennen, dass sie leicht zitterte. „Aber dann bist du kein Engel mehr!“, sagte er mit einem fiesen grinsen. „Vor dir habe ich keine Angst!“, sagte Myu entschlossen. „…aber vor der Sense!“, ergänzte sie in Gedanken. Er fuhr mit seiner Sense über Myus Haut, sodass dort eine Wunde entstand. „Achja…?“, er hatte eine Angsteinflößende und doch fesselnde Art. Myu schaute entgeistert auf die Wunde. „J-Ja!“, sagte sie doch etwas verunsichert. Sie wusste nicht genau, wie sie handeln sollte. „Jeder Schritt muss gut überlegt sein, sonst könnte es mein letzter sein“, sagte sich Myu. Sie wusste nicht, was Ikuro als nächstes vorhatte. Und das war das Problem! Er hatte eine Waffe, Myu könnte sich höchstens mit Händen und Füßen wehren. Und selbst das könnte schwierig werden. Mit einem Kleid ist es nicht gerade ein Vorteil, jemanden zu treten. Ikuro kam näher auf ihr Gesicht zu. Sein Gesicht war jetzt knapp vor ihrem. „Ich spüre deine Angst...“, flüsterte er. Er musste grinsen. „Macht es ihm etwa Spaß?“, fragte sich Myu aufgebracht. Aus Reflex drehte sie ihren Kopf weg. Er war ihr entschieden zu nah! „Grins nicht so! Und ich habe keine Angst!“, antwortete Myu. Nein, sie hatte keine Angst. Sie wollte es nur vermeiden ihm ins Gesicht zu sehen. Wer war er wirklich? Freund oder Feind? Und warum war er aufgetaucht? Der mysteriöse Junge grinste und holte mit seiner Sense aus. Myus Augen weiteten sich vor Schreck. Sie überlegt nicht lange und duckte sich reflexartig. Sie hielt sich schützend ihre Hände über den Kopf. „Gleich ist es aus!“, dachte sie. Aber dem war nicht so. Er stoppte im letzten Moment. Ein triumphierendes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. „Du hast doch Angst!“, sagte er triumphierend. Myu schaute hoch. Sie hatte die Hände immer noch über ihrem Kopf. Sie starrte ihn finster an. Der Grauschopf fühlte sich ertappt. Es war ihr peinlich, dass sie in diesem Moment wirklich geglaubt hatte, er würde angreifen. „Dir…macht es wohl Spaß, andere Leute zu quälen.“, fragte Myu. Es war eigentlich keine Frage, sondern eine Feststellung. Sie sah ihm dabei nicht ins Gesicht. Sie schämte sich dafür, überhaupt mit ihm zu reden. Er war momentan in ihren Augen ein Monster. „Quälen kann man das nicht nennen. Eigentlich sollte ich euch nur eure Waffen geben“, erklärte Ikuro. Myu glaubte ihm kein Wort. In ihren Augen quälte er Leute. Da gab es keine Kompromisse. „Wie Waffen? Wofür?“, fragte Myu misstrauisch. „Engel sollen nicht nur auf die Erde aufpassen...“, begann er. „Sondern auch auf die Seelen der Verstorbenen. Der Himmel ist nicht ohne Gefahr!“ Myu lauschte ihm aufmerksam. Das Engel angeblich auf die Seelen der Verstorbenen aufpassen hatte sie schon des Öfteren gelesen. Aber das der Himmel gefährlich wäre, ist für sie etwas neues. „Du spinnst doch… Erst greifst du mich an, dann erzählst du etwas davon, dass du uns Waffen geben sollst!“, Myu weigerte sich, ihm zu glauben. „Und überhaupt, wer hat uns gefragt, ob wir auf irgendwas aufpassen wollen?“ Aber statt ihr eine Antwort zu geben holte Ikuro einen Ausweis hervor. „Communtity, wenn du mir nicht gehorchst, stirbst du. Oder du kommst in die Hölle.“, gab er ihr knapp zur Antwort. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „erwarte das bloß nicht!“, gab sie zurück und drehte sich von ihm weg. „Ich lasse mir von jemandem wie dir gar nichts sagen!“ Mit einer Handbewegung ließ Ikuro Myus Kette aufleuchten. Aus ihr entstand ein Bogen, wie man ihn fürs Pfeile schießen verwendet. „Na gut, hier. Die anderen haben auch Waffen. Mit denen müsst ihr die Monster besiegen. Denk aber nicht, dass ich jetzt nett bin!“- „Müssen muss ich hier schon mal GAR nichts. Und von dir erwarten tu ich auch nichts!“, meinte Myu. Der Bogen löste sich wieder auf, und Myu strich sich eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Wenn die anderen einen, sie müssten nach deiner Pfeife tanzen, solln sie halt!“, Myu warf ihm über ihre Schulter einen Eiskalten Blick zu. „Aber ich bin noch nicht so tief gesunken!“, vollendete sie. „Entschuldigung.“, Ikuro seufzte. Er lächelte Myu an. Es war ein eigenartiges lächeln. „Ach, vergiss es!“, Myu wusste nicht warum, aber sie konnte nicht mehr zickig klingen. „Ich bin Ikuro!“, sagte er freundlich. Er hielt die Sense nun mit der spitzen Seite nach unten. Das bedeutete wohl, dass er sie nicht mehr so schnell attackieren wollte. „Und ich Myu!“, sie lächelte in an, ohne es selbst bemerkt zu haben. Sie hörte sofort wieder auf zu lächeln. „Bist du schon lange hier?“, fragte er interessiert. Myu wurde es zu blöd. Sie wollte sich nicht mit ihm unterhalten. Sie ging auf Abstand. „Das geht dich gar nichts an!“, gab Myu ihm zurück und wich noch etwas zurück. Ikuro aber drehte ihren Kopf zu sich. „Ich möchte es doch nur wissen“, sagte er ruhig. Myu überlegte nicht, sondern schlug seine Hand weg. Sie warf ihm einen Todesblick zu und wich wieder zurück. Myu schlug mit dem Kopf gegen eine Barriere. Eine Schutzbarriere, die Monster abhalten sollte, weiter in den Himmel vorzudringen. In diesem Moment war sie aber Myus schlimmster Feind. Sie rieb sich den Kopf. „Und das auch noch bei seiner Anwesenheit! Peinlich!“, dachte Myu. Ikuro kam ihr näher. Myu wusste nicht wohin. Vor ihr war Ikuro und hinter ihr die Barriere. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn finster anzustarren. Ikuros Gesicht war nun ganz nah vor ihrem. Seine Lippen kamen immer weiter auf ihre zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)