Feel For You von VenRoxas (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Prolog: Back Then... -------------------- Prolog: Back Then… Ein Jahr, fünf Monate, zwei Wochen und vier Tage. Solange hatte Cloud gewusst, was Glück wirklich war. Er hatte es mit jeder Faser seines Körpers gespürt, sein Herz diesem wunderbaren Gefühl der Liebe und Geborgenheit hingegeben. Alles war perfekt gewesen, nur er und Sephiroth. Sephiroth. Cloud hatte soviele Bezeichnungen für ihn gehabt. Mann seiner Träume, seine erste, größte und wahrscheinlich einzige Liebe. Er hätte alles für ihn gegeben, absolut alles… …und er war so dumm gewesen, zu glauben, dass Sephiroth auch alles für ihn geben würde… …oder das er auf ewig bei ihm bleiben würde… You were my first love The earth moving under me Bedroom scent, beauty ardent Distant shiver, heaven sent I’m the snow on your lips The freezing taste, the silvery sip I’m the breath on your hair The endless nightmare, devil’s lair Es war Naivität in seiner reinsten Form gewesen. Hatte er wirklich geglaubt, dass so eine Perfektion wie Sephiroth sich auf Dauer mit einem Niemand wie ihm abgeben würde? Irgendwo musste es doch Zeichen gegeben haben, irgendetwas das sagte ‚Mach dir keine Illusionen‘. Wenn ja, dann war er zu blind gewesen, um es zu sehen. Blind vor Liebe… Und dann traf es ihn wie aus heiterem Himmel. Er war damals mit Sephiroth zu dem kleinen Bahnhof von Nibelheim gefahren, um ihren besten Freund Zack zu verabschieden. Zack hatte sich Wochen zuvor in das SOLDIER-Programm von ShinRa, einem riesigen Konzern, eingeschrieben und wurde nun von der Firma eingezogen. Zu der Zeit führte ShinRa einen blutigen Krieg gegen Wutai und brauchte jeden Mann, der verfügbar war. Cloud war dagegen gewesen, wollte seinen besten Freund nicht in einen Kampf ziehen lassen, aus dem es womöglich keine Wiederkehr gab. Doch letztendlich hatte er nachgegeben. Zacks Traum war es schon immer gewesen, ein Held zu sein und in der Zeit des großen ShinRa-Wutai Krieges war dieses Ziel nur in der Armee zu erreichen. Und dem Traum eines Freundes im Weg zu stehen, war eines der letzten Dinge, die Cloud wollte. Er hätte stutzig werden müssen, als Sephiroth einen gepackten Koffer mit zum Bahnhof nahm. ‚Leihe ich Zack, er kriegt seine Sachen nicht ganz unter‘, hatte sein Freund bloß gesagt und starr geradeaus auf die Straße geschaut. Cloud hatte es nur mit einem Schulterzucken abgetan…Hatte ihm vertraut… Woher hätte er denn wissen sollen, dass dieser Tag sein gesamtes Leben zerstören würde? Alles, woran Cloud geglaubt hatte, war innerhalb von nicht einmal fünf Minuten zerbrochen und hatte ihn hilflos und zitternd allein in der grausamen Welt zurückgelassen. Ein Teil von ihm starb nach einem Jahr, fünf Monaten, zwei Wochen und vier Tagen glücklicher Beziehung… Only so many times I can say I long for you The lily among the thorns The prey among the wolves Someday I will feed a snake Drink her venom, stay awake With time all pain will fade Through your memory I will wade xXxXxXxXx Flashback xXxXxXxXx “Ah! Spiky! Ist schon gu-aaah! Nicht so fest…!“ Zack japste nach Luft und versuchte dem Klammergriff des Blonden zu entkommen – erfolglos. Cloud drückte ihn nur noch enger an sich, das Gesicht im T-Shirt des Schwarzhaarigen verborgen. „Und ich dachte, Zacks Umarmungen wären ‚atemraubend‘“, lachte Aerith, Zacks hübsche Freundin. Doch das Lächeln auf ihren Lippen wirkte eher traurig und in den Augen der Brünetten sammelten sich Tränen. „Hey! Was soll das…denn bitteschön…heißen?“, brachte Zack fast schon gequält hervor. Gaia, seit wann hatte der Kleine so viel Kraft?! „Spike, ist schon…in Ordnung…ich komm‘ doch wieder! Versprochen!...Aber jetzt…bräuchte ich wieder…dringend…Luft!!“ Cloud hatte Erbarmen mit ihm und lockerte seinen Griff, ließ aber nicht vollständig los. Zack holte ein paar Mal tief Luft, fuhr sich durch die Haare und schaute lächelnd und immer noch etwas atemlos auf den Stachelkopf vor ihm. „Grad‘ rechtzeitig aufgehört! Wir wollen doch nicht, dass hier jemand eifersüchtig wird.“ Cloud linste hinter einer seiner blonden Strähnen, die ihm ins Gesicht gefallen waren, zu Zack hinauf. „…Das…geht schon klar. Schließlich bist du mein bester Freund und wir werden uns wahrscheinlich für eine sehr lange Zeit nicht wiedersehen…“ „Ich fühle mich geehrt, Spike. Aber wenn du deinen besten Freund beim Abschied schon fast ‚erwürgst‘, dann will ich nicht wissen, was du…“, setzte Zack an, stoppte jedoch abrupt. Mit gerunzelter Stirn schaute er über Cloud hinweg auf den großen Mann, der etwas weiter von ihnen weg die Reisetaschen und Koffer in den Wagon stellte. „…Sephiroth“, sagte der Schwarzhaarige betont langsam. Cloud zuckte etwas zusammen. Wenn Zack den Silberhaarigen mit vollem Namen ansprach, dann bedeutete das nie etwas Gutes. Sephiroth hievte den letzten Koffer in den Zug, insgeheim fragte sich Cloud, warum in Gaias Namen Zack so viel Gepäck brauchte, und machte keine Anstalten, sich zu der kleinen Gruppe zu gesellen. Cloud löste sich von Zack und drehte sich zu seinem Freund, mit dem er jetzt schon fast eineinhalb Jahre zusammen war, um. Warum hielt sich Sephiroth abseits? Warum war er nicht bei ihm? „Seph?...Ist irgendetwas?“ „Du…hast du etwa…?“ Cloud schaute überrascht zurück zu Zack. Es war das erste Mal, dass er Verwirrung, Schock und Unglauben in Zacks Stimme hörte. Zack war stets ein enthusiastischer Draufgänger…so etwas passte einfach nicht zu ihm! „Cloud.“ Angesprochener wirbelte herum, verwirrt über den eisigen Klang in der sonst so liebevollen Stimme. „Ich…ich fass‘ es nich‘…“, hörte er Zack flüstern, schenkte ihm aber keine Aufmerksamkeit. Er war wie erstarrt, als hätte die Kälte in Sephiroths Stimme ihn eingefroren. „…J-ja…?“, flüsterte er, konnte das Zittern in seiner Stimme nicht verhindern. Der Blonde starrte nur auf den mit silbernem Haar bedeckten Rücken seines Liebsten, erwartete jeden Augenblick, dass Sephiroth sich umdrehen würde, lächelte und ihn mit dieser sanften Stimme voller Liebe zu sich rufen würde. Doch nichts dergleichen geschah und Cloud musste sich damit begnügen, auf das silberne Meer zu sehen. Selbst in dem grellen Straßenlampenlicht, es war bereits Abend, glänzten die Strähnen und schienen zu einem Wasserfall aus flüssigen Silber zu verschmelzen. „Ich gehe auch zu ShinRa.“ Barely cold in her grave Barely warm in my bed Settling for a draw tonight Puppet girl, your strings are mine Die Worte erreichten Cloud, doch ergaben sie für ihn vorerst keinen Sinn. //Er…geht auch zu…ShinRa…zur Armee…jetzt…er verlässt Nibelheim…er verlässt…mich..? Er lässt mich…hier zurück…?...Allein..?// Die Erkenntnis traf Cloud wie eine Ohrfeige. Sephiroth, sein über alles geliebter Sephiroth, verließ ihn. Er ging weg, ließ Cloud allein in einem Hinterwäldler-Städtchen mitten im Nirgendwo, um der Armee beizutreten und in den Krieg zu ziehen. Und er hielt es gerademal für nötig, Cloud zehn Minuten vor seiner Abreise davon zu erzählen…mit einer Stimme, die sagte ‚Es ist mir egal, was du denkst, sagst oder fühlst. Du bist mir egal‘. „W-w-wie…?“, brachte er kraftlos hervor, seine Stimme nicht mehr als ein Hauch. Sephiroth hörte es trotzdem und seufzte laut auf. //Ist er…genervt?...Genervt von…mir?// „Hör zu, Cloud. Unser Land befindet sich im Krieg und es ist meine Pflicht, mein Land zu verteidigen. Ich gehe und es sieht nicht so aus, dass ich sehr bald wieder komme.“ Cloud starrte förmlich ein Loch in den Rücken des Silberhaarigen. Das konnte nicht wahr sein…das durfte nicht wahr sein! Wollte Sephiroth ihm damit sagen, dass sie beide…keine Zukunft hatten? …das er ihn…verließ? Ihre Beziehung…beendete? „Wa-…warum…?“ Cloud kämpfte mit den Tränen, versuchte dieses schmerzvolle Stechen in seiner Brust zu ignorieren und scheiterte kläglich. //W-warum lässt du mich…allein?! Was habe ich falsch gemacht?! Bin ich…bin ich dir nicht…gut genug?! Liebst du mich nicht mehr?!// „…Warum…?“, wiederholte er, diesmal sogar noch eine Spur leiser, als zuvor. Sephiroth schnaubte, wobei sich seine Schultern minimal hoben und wieder senkten. „Ja, warum wohl?“, sagte er leise. Und da geschah es. Tief in Clouds Inneren zerbrach etwas in tausend Scherben, schnitt in seine Seele und hinterließ Schmerzen in seinem ganzen Körper. Der Blonde merkte nicht, wie taub auf einmal seine Fingerspitzen waren, wie schwer es seinen Beinen plötzlich fiel, sein leichtes Gewicht zu halten. Er nahm alles nur noch dumpf war, bemerkte nur am Rande, wie Zack plötzlich neben ihm stand und seinen wie Espenlaub zitternden Körper stützte, dabei auf ihn einredete. „Nein…Nein…NEIN!“, schrie er heiser, bewirkte damit, dass sich Sephiroth umdrehte, doch Cloud sah ihn nicht an. Der Blonde presste seine Augen fest zusammen, konnte die Tränen aber nicht länger zurückhalten. Er konnte ihn nicht ansehen, nicht wenn er sich sicher war im Blick des Silberhaarigen dieselbe Kälte zu finden, wie zuvor in seiner Stimme. „…Nein…“ Dann, völlig unerwartet, riss er sich von Zack los und rannte. Er rannte die Straße entlang Richtung Stadtzentrum, Tränen flossen nun ungebremst über seine Wangen. Nicht einmal wandte er den Blick zurück. Doch wenn er es getan hätte, dann hätte er den gequälten und unendlich traurigen Blick von Sephiroth bemerkt. Aber um die gehauchten Worte des Silberhaarigen zu verstehen, war er schon viel zu weit weg. Nicht einmal Zack und Aerith hörten sie. „…Warte auf mich…“ This one is for you, for you Only for you Just give in to it, never think again I feel for you xXxXxXxXx Flashback Ende xXxXxXxXx „…oud! Sag mal, hörst du mir eigentlich zu? CLOUD!“ Der Blonde schreckte aus seinen Gedanken auf und schaute sich verwirrt um. Er erkannte den Ort, ein kleines, aber sehr gut laufendes Restaurant in Kalm, in welchem er seit einem halben Jahr arbeitete. „Hallo~! Gaia an Chocobokopf! Wo bist du mit deinen Gedanken, yo?“ Cloud drehte sich zu seinem Kollegen und Kumpan Reno um. „…Grad‘ ganz weit weg“ Er seufzte, nahm einen Lappen aus einem Eimer voll Wasser, der neben ihm stand, und begann, den Holztisch vor ihm abzuwischen. „Das merkt man, yo“, sagte Reno, nahm die kleine Tischdecke des Nachbartisches und schmiss sie achtlos in einen Behälter, in welchem bereits andere weiße Tücher lagen. „…Hast du wieder daran gedacht?“, fragte der Rothaarige nach einer Weile. Cloud hielt kurz inne. „…Ja“, antwortete er zögernd. Reno seufzte. „Wie lange is‘ es jetzt schon her?“ Der Blonde nahm den Wassereimer und ging zu dem Tisch, vor welchem Reno gerade stand. „Drei Jahre.“ Drei Jahre, in denen er nichts von Sephiroth gehört hatte. Keinen Brief, keinen Anruf, keine Mail…rein gar nichts. Zwei Wochen nach Sephiroths ‚Abreise‘ hatte er verzweifelt versucht, seinen Freund - oder besser gesagt seinen Ex-Freund – zu kontaktieren. Doch Sephiroth hatte ihm nichts hinterlassen, keine Adresse, keine Telefonnummer und sein E-Mail Account war gelöscht worden. Er hatte keine Möglichkeit gehabt, ihn zu erreichen. Es war die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen. Er konnte nicht schlafen, bekam keinen Bissen runter und zog sich mehr und mehr in die Einsamkeit zurück. Nach einem halben Jahr hatte er es nicht mehr ausgehalten, konnte nicht mehr ohne Sephiroth leben. Als er etwas später über das 'Ereignis' in jener Nacht nachgedacht hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass er doch die Schlaftabletten hätte nehmen sollen. Er hatte genau gewusst, dass Tifa kein Blut in solcher Menge sehen konnte und hätte ihr diesen Anblick gerne erspart. Nach diesem missglückten Selbstmordversuch hatten Aerith, Tifa und Sephiroths Eltern, Vincent und Lucrecia, ihn in eine psychiatrische Klinik gebracht. Dort hatte er Reno kennengelernt, der ebenso wegen schweren Depressionen in die Klinik eingeliefert worden war. Die beiden befreundeten sich schnell miteinander und halfen sich gegenseitig durch diesen düsteren Teil ihres Lebens. Zusammen mit seinen Freunden – mit Vincent und Lucrecia hatte er schon immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt – und seiner Psychiaterin Dr. Shalua Rui hatte er es nach zwei Jahren geschafft, wieder nach vorne zu sehen und ein neues Leben ohne Sephiroth zu beginnen. Er zog mit Reno, der schon ein paar Wochen vor ihm entlassen wurde und ihn danach immer besucht hatte, nach Kalm. Sie nahmen sich zwar unterschiedliche Wohnungen, bewarben sich aber zusammen bei dem Restaurant ‚Highwind‘ und der Restaurantchef, Cid Highwind, hatte beide als Kellner eingestellt. Und heute waren es auf den Tag genau drei Jahre. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, reicht erstmal ^_^ Hier noch der Song: Nightwish - 'Feel For You' (das geht unter die Haut XD) http://www.youtube.com/watch?v=xRQ8XB7QLvk Hoffe es hat gefallen! LG VenRoxas Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)