Worte fehlen von zitroneneis84 ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 7 -------------------- Kurzerhand zückte Bela sein Handy und wählte die vertraute Nummer. „Ja.“ Meldete sich der Chilene am anderen Ende. „Hey Rod, ich bins Bela, hast du heute Abend Lust mit mir wegzugehen?“ „Ja klar, gerne.“ Bela war froh, dass der Jüngere keine weiteren Fragen stellte. „Schön, sagen wir um 21 Uhr in unserer Stammkneipe?“ „Ok. Bis heute Abend.“ „Tschüß.“ Er drückte den roten Knopf des Telefons und atmete hörbar aus. Dann ging er zu seiner Freundin. „Schatz, ich treff mich heute Abend mit Rod.“ „Ist ok“, sagte sie abwesende. Bela grübelte. Irgendwie wirkte sie in letzter Zeit, recht häufig abwesend und nicht wirklich an ihm interessiert. Sie unterhielten sich, wenn überhaupt, über ihr Kind. Ansonsten hatten sie sich zurzeit nicht viel zu sagen. Vielleicht war das ja so eine Phase, dacht er bei sich. Bela war schon eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit, an der Kneipe angekommen. Er überlegte kurz, draußen auf Rod zu warten, aber auf Grund der winterlichen Temperaturen, beschloss er dann doch schon mal hinein zu gehen. Er suchte sich einen ruhigen Platz, Rod würde ihn schon finden. Eine junge Bedienung kam auf ihn zu und fragte nach seinen Wünschen. Er bestellte sich ein Bier und überlegte, wie er sein Gespräch mit Rod wohl anfangen sollte. Dieser trat kurze Zeit später durch die Tür und hatte ihn auch schnell entdeckt. „Du bist aber pünktlich“, stellte der Jüngere erstaunt fest. Sie umarmten sich und setzen sich dann beide hin. Rod musterte seinen Freund nachdenklich. „Was ist los?“ Na prima, man sah es ihm also schon an. „Wie kommst du darauf, dass was los ist?“ „Nun ja. Du meldest dich seit Ewigkeiten mal wieder, bist überpünktlich und siehst gelinde gesagt beschissen aus.“ Bela musste schmunzeln. „Danke fürs Kompliment.“ „Also schieß los, ist was mit dem Baby nicht ok?“ „Doch, doch, wächst und gedeiht prima.“ Bela lächelte gequält. „Was ist es denn dann?“ Glücklich wirkst du nicht. Rod schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Ich hab Mist gebaut“, flüsterte Bela leise. „Was ist denn passiert?“ Er räusperte sich kurz und quetschte dann ein heiseres: „Ich hab mit Jan geschlafen“ heraus. Rod sah in ruhig an. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Anscheinend wollte er, dass er weiter erzählte. Nun gut. „Das Problem daran ist, dass er mich liebt. Ich liebe ihn auch, aber ich kann doch mein Kind nicht im Stich lassen. Wir haben dann beschlossen es zu vergessen. Aber am gleichen Tag haben wir noch einmal miteinander geschlafen. Ich glaube ich habe ihm sehr wehgetan. Ich meine er sagt mir dass er mich liebt und ich? Ich schlafe wieder mit ihm, obwohl ich weiß dass es keine Zukunft hat. Er wollte mich danach nicht mehr sehen.“ „Verständlich.“ kam es nun von Rod. „Ja sicher. Seit er im Urlaub ist habe ich nichts von ihm gehört. Ich kann nur noch an ihn denken. Nicht mehr schlafen, nicht mehr essen. Mit Konstanze läuft auch alles schief. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll.“ „Liebst du Konstanze?“ Rod sah ihn weiterhin aufmerksam an. Bela seufzte schwer. „Nein, ich habe sie nie geliebt. Ich wollte immer nur Jan. Aber ich konnte doch nicht ahnen, dass er mich auch will. Ich dachte mir, sie ist lieb und nett, eine gute Mutter und Partnerin, was kann ich mehr erwarten.“ Rod sah ihn etwas ungläubig an. „Nun ja, man sollte schon etwas mehr, für jemanden empfinden, mit dem man ein Kind in die Welt setzt, findest du nicht?“ „Ja natürlich.“ Bela vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Bevor das mit Jan und mir passiert ist, dachte ich ja, ich würde sich lieben. Sicher nicht so wie Jan, aber so sehr dass es ausreicht.“ „Nun, dass ist wirklich schwierig, ich kann dir nicht helfen.“ Rod sah ihn ernst an. „Aber…“ „Nichts aber. Du hast zwei Möglichkeiten. Trenn dich von Konstanze und versuch dein Glück mit Jan oder bleib bei ihr und vergiss Jan.“ „Das kann ich nicht.“ flüsterte Bela mit tränenerstickter Stimme. „Dann verliere ich ihn, für immer.“ „Nun, dann wirst du nicht drumherum kommen, mit Konstanze zu sprechen.“ „Ja du hast recht.“ „Ich hab immer recht“, zwinkerte der Jüngere. „Übrigens, müsst ihr beide blind gewesen sein, wenn ihr nicht gemerkt habt, dass der jeweils andere euch liebt.“ Bela sah ihn fassungslos an. „Warum hast du denn nie was gesagt?“ „Ich dachte wenigstens das, kriegt ihr alleine auf die Reihe.“ Rod lachte. „Eins sag ich dir, wenn ihr zusammen kommt, dann haltet mich aus euren Beziehungskrisen raus.“ Wieder ein Zwinkern. „Ach Rod, was würden wir nur ohne dich tun?“ „Das weiß ich auch nicht.“ Beide lachten. Bela fühlte sich plötzlich so leicht und befreit, wie schon lange nicht mehr. Warum hatte er sich denn alles so schwer gemacht. Es war doch ganz einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)