Worte fehlen von zitroneneis84 ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 4 ohne adult ------------------------------- Jan ging in den Park. Er brauchte ein wenig Ruhe und frische Luft. Und Zeit zum Nachdenken. Wieso hatte er sich darauf eingelassen. Wie sollte er denn normal mit Bela umgehen, jetzt wo er wusste wie diese fühlte. Er hatte nach dieser Nacht zwar gehofft, dass Bela seine Gefühle erwidert, aber zu wissen, dass man sich liebt und keine Zukunft hat, dass war ein furchtbarer Gedanke. Heute Abend war das letzte Konzert in diesem Jahr. Danach ging es bei ihm weiter mit FURT und bei Bela, stand ein neues Soloalbum an. Nach der Tour war ein langer Urlaub geplant. Ein wirklich langer und vielleicht war das ja auch besser so. Abstand war sicher jetzt das Beste und dann konnte man ja weiterschauen. Nur noch dieses Konzert herumbekommen, ohne dass Rod etwas merkt. Der Chilene war schon immer sehr feinfühlig und einfühlsam gewesen. Er merkte sofort, wenn mit den beiden etwas nicht in Ordnung war. Aber sie hatten sich ja darauf geeinigt, einfach alles zu vergessen und weiterhin Freunde zu bleiben. Ob Bela dass wohl kann, dachte Jan. Ihm fiel es sichtlich schwer und dass nicht nur, weil er immer noch Schmerzen beim Gehen hatte. Immer wieder tauchten Bilder der letzten Nacht vor seinem inneren Auge auf und er musste gestehen, dass er es gerne wiederholen würde. Energisch schüttelte der Blonde den Kopf. Schlag es dir aus dem Kopf Jan, er wird bei seiner Familie bleiben. Er blickte auf seine Uhr und stellte fest, dass er langsam zum Hotel zurückkehren sollte, weil sie zum Soundcheck fahren mussten. Bela wollte nicht aufstehen. Nie wieder. Er fühlte sich mies. Richtig mies. Jan liebte ihn und fand auch noch den Mut ihm das zu sagen und was tat er? Ich bin so ein Arschloch. Er war verzweifelt. Wie sollte es weitergehen. Einfach alles vergessen, Freunde für immer. Wie sollte das funktionieren? Er hatte Angst vor dem Auftritt heute Abend. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Was wenn sie nicht locker und unbeschwert miteinander umgehen konnten. Rod würde sofort merken, dass etwas nicht in Ordnung ist. Rod merkt es immer. Er konnte und er wollte die letzte Nacht nicht vergessen. Es war wunderschön. Zum ersten Mal in seinem Leben, war er wirklich glücklich und voll und ganz befriedigt. Nicht sexuell, sondern emotional. Scheiße! Warum hatte Jan nicht früher mal etwas gesagt, bevor er Konstanze kennen gelernt hatte, bevor er Vater geworden war. Dann wäre alles viel einfacher. Bela quälte sich aus dem Bett und stieg unter die Dusche. Er schloss die Augen und sah sofort Seine Augen, Seinen Mund, die schmalen Lippen… Schnell drehte er das Wasser auf kalt. Völlig unterkühlt stieg er aus der Dusche und machte sich für den Soundcheck fertig. Der Soundcheck, verlief ohne große Störungen und beide versuchten so locker wie möglich zu sein. Bevor das Konzert losging, trank Bela seinen üblichen Schluck Jack Daniels, der heute aber ein klein wenig größer ausfiel als sonst. Er war einfach zu nervös. Nicht dass er betrunken war, aber nun fühlte er sich gelöster und entspannt. Seit den 80er, trank er vor Konzerten, nur noch so viel, dass er gut in der Lage war Schlagzeug zu spielen. Sie betraten also die Bühne und legten richtig los. Immerhin spielten sie auf einem Festival, dass hieß einige der Besucher, waren nicht unbedingt ihretwegen dort. Auch diese galt es mitzureißen und davon zu überzeugen, dass sie die beste Band der Welt waren. Vor der Graf trank Bela sein übliches Glas Rotwein und stellte fest, dass der Schluck Jack, wohl doch etwas zu groß war. Er merkte wie seine Hemmschwelle niedriger wurde. So kam es, dass er bei einem von Farins Liedern plötzlich anfing den Text zu verändern. Dieser stieg natürlich sofort darauf ein und schon nach kurzer Zeit, war die Stimmung der beiden ganz weit oben und das Niveau ziemlich weit unten. Sie übertrumpften sich gegenseitig mit neuen Strophen und sangen dabei detailliert über gewisse Sexualpraktiken, die ihnen beiden seit der letzten Nacht nicht ganz fremd waren. Rod stand wie immer sprachlos, aber amüsiert dabei und hörte einfach nur zu. Nach ca. 10 Minuten schafften die beiden es dann doch, wieder zum eigentlichen Lied zurückzukehren. Sie waren nun beide vollkommen überdreht, was dazu führte, dass der Rest des Konzertes mit kleinen Andeutungen gespickt wurde. Bei „Zu Spät“, war es dann ganz vorbei und die beiden lieferten sich ein Duell, wie schon lange nicht mehr. Beide lachten völlig befreit und stachelten sich gegenseitig immer mehr an. Irgendwann war es dann aber doch vorbei und alle drei verabschiedeten sich vom Publikum, welches sie gar nicht von der Bühne lassen wollte. Rod verschwand sofort in seiner Garderobe während Bela und Jan noch weiter herumalberten. Sie rangelten sich freundschaftlich und stießen sich gegenseitig in Jans Garderobe. Sobald die Türe geschlossen war, stürzte Bela sich wieder auf Jan. Dieser hatte damit nicht gerechnet und stürzte, Bela mitsichziehend auf den Boden. Ihre Gesichter lagen nun dicht aneinander und sie versanken in den Augen des jeweils anderen. Bela atmete stoßweise. Was passierte hier schon wieder mit ihnen. Im gleichen Augenblick spürte er Jans Hände an seinem Hinterkopf, die ihn sanft aber bestimmt nach unten zogen. Ihre Lippen trafen sich und dieser Kuss kam Bela noch viel intensiver und atemberaubender vor, als die der letzten Nacht. Vielleicht war es der Geschmack des Verbotenen, der ihn so sehr aufheizte. Jedenfalls fielen sie noch leidenschaftlicher übereinander her, als in der vorherigen Nacht. Völlig atemlos lagen sie nebeneinander. „Wir haben es schon wieder getan.“, dachte Jan. „Was haben wir getan?“, er sah Bela fragend und hilflos an. „Es tut mir leid, ich wollte dass nicht“, murmelte dieser. Jan wusste, dass der Vorfall nichts an Belas Entscheidung ändern würde. Eines war ihm jedoch klar geworden. Sie brauchten Abstand, ansonsten würde es immer wieder passieren. Ihm würde es nach jedem Mal schlechter gehen und es würde ihn kaputt machen. Schweren Herzens gab er Bela einen letzten Kuss. Dann erhob er sich und sammelte seine Klamotten zusammen. „Ich gehe jetzt und ich glaube, es ist besser wenn wir uns vor erst nicht sehen. Ich muss erst einmal, wieder klar kommen“, er sah Bela traurig an. „Jan, es tut mir so leid!“ „Es ist schon in Ordnung, ich hätte mich besser unter Kontrolle haben müssen.“ „Kann, kann ich trotzdem zu deinem Konzert in Berlin kommen?“, Bela wirkte kleinlaut. Jan sah ihn traurig an. „Ich weiß es noch nicht, lass mich darüber nachdenken, ich melde mich dann bei dir.“ Mit diesen Worten verließ Jan die Garderobe ohne sich noch einmal umzusehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)