The strength of war von Tijana ================================================================================ Kapitel 8: Tagesanbruch ----------------------- Zu dem Zeitpunkt, an dem sie auf dieser etwas unbequemen Liege lag und nervös an die Decke des Zimmers starrte, in dem sie sich nun befand, war Hinata komplett davon überzeugt, das ihre Kehle vor Angst trockener war, als die Wüste Sunas. Diese Situation war im Moment nichts Gutes abzugewinnen. Selbst dann nicht, wenn Konoha nicht überrannt worden wäre. Grundsätzlich war sie in Ungnade gefallen. Sie hatte ihr Gesicht verloren. Und das, obwohl der größte Wunsch ihres Herzen, wie durch ein Wunder in Erfüllung gegangen war. Jetzt stand sie ganz alleine da. Sie war noch nie alleine gewesen. Nicht, seit dem sie sich erinnern konnte, war sie einmal einsam gewesen. Da war immer irgendwer an ihrer Seite gewesen. Der auf sie aufgepasst, der sie beschützt hatte. Jetzt wusste sie nicht, ob da in Zukunft auch noch jemand war, der mit ihr den gleichen Weg ging. Hinata schluckte schwer und konnte nur mit einem zitternden Seufzen und aller größten Anstrengungen eine weitere Flut aus Tränen unterdrücken. Sie war verloren. Niedergeschlagen, schloss sie ihre Wunderschönen, doch knallrot geheulten Augen und wusste nicht was sie nun hoffen sollte. Sie hatte selten alleine sehr wichtige Entscheidungen getroffen. Man hatte ihr das immer abgenommen. Jetzt, da sie unter Umständen kein würdiges Mitglied ihres Clans war, lag es wohl an ihr, diese Entscheidung zu treffen. Sie hatte Angst davor. Was war, wenn sie die falsche Entscheidung traf und am Ende alles verlor? Ihre letzten Hoffnungen lagen deswegen bei Ino. Die junge Frau mit den dunklen Haaren rollte deswegen mit dem Kopf etwas zur Seite und sah nach unten auf den Schopf der hochkonzentrierten Medical - Nin. Ino saß auf einem Hocker neben ihr und hatte ihre warmen Hände auf ihren Bauch gelegt. Mit gesenkten Kopf und geschlossenen Augen - damit sie sich besser konzentrieren konnte - saß sie da und bewegte sich schon eine ganze Weile nicht mehr. Mit jeder Minute, gar mit jeder Sekunde länger, die Ino so da saß und das grünliche Leuchten um ihre Finger schweben ließ, wurde Hinata immer ungeduldiger und nervöser. Auch, wenn sie es nicht zeigte. In ihr tobte ein Krieg und die Gegner schienen sich ebenbürtig. Von anderen Paaren kannte sie es, das sie so eine Entscheidung gemeinsam trafen. Auch Ino und Shikamaru hatten sich damals gemeinsam entschieden. Durfte sie denn jetzt einfach so egoistisch sein und das alleine entscheiden? Musste sie es nicht sogar? Naruto war nicht hier. Sie wusste ja noch nicht mal, wann er wieder kommen würde. Oder ob er wieder kommen würde. Nein. So durfte sie gar nicht denken. Er würde wieder kommen. Definitiv. Naruto würde immer wieder kommen. Immer wieder kommen… Dieser Gedanke hallte in ihrem Kopf nach und gab ihr doch ein kleines Stück Hoffnung wieder zurück. So wie sie Naruto kannte, war er keiner der… Ino unterbrach ihren Gedankengang mit einem schweren Seufzen. Sofort sah sie die Blondine an, die einen prüfenden Blick, mit einem sehr weichen Lächeln in den Kinderwagen warf, in dem ihr Sohn schlief, bevor ihr Gesicht wieder erst wurde und sie ihre Freundin ansah. Alleine an der angespannten Miene, der Hyuga wurde der Nara klar, wie wichtig ihr eine Diagnose war. Hinata sah man öfters grübeln. Wenn man sie näher kannte, konnte man in ihr Lesen wie in einem offenen Buch. Und gerade las Ino, das in ihrer Freundin ein Kampf tobte, den sie sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen konnte. Sie wusste, worum es ihrer Freundin ging. Auch, wenn sie ihre offensichtliche Sorge nicht nachvollziehen konnte. Trotz allem stand sie vor Hinata mit leeren Händen da. Sie hatte nie auf der Gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses von Konoha gearbeitet. Ino musste sich eingestehen, dass sie im Vergleich zu Sakura, dann doch eher ‚Insel begabt‘ war. Die Blonde war eher die Frau fürs grobe. Wenn es darum ging operativ Knochenbrüche zu richten oder neue Prothesen in verschlissene Gelenke einzubauen, war sie genau die richtige. Sie enttäuschte Hinata nicht gerne, aber das Ergebnis war einfach weder ein definitives ‚Ja‘ oder ein ‚Nein‘, das sie ihr geben konnte. „Es tut mir leid Hinata. Aber die Gynäkologie ist Sakuras eins von Sakuras Spezial Gebieten!“ sagte die junge Mutter und konnte es sich fast nicht mit ansehen, wie sehr enttäuscht Hinata doch war. Ach verdammt! Sakura war eine allround Könnerin in der Medizin. Warum war sie nicht da, wenn man sie brauchte? Sie war es schließlich auch damals gewesen, die ihr eine Schwangerschaft mittels dieser Technick, die die rosa haarige entwickelte, diagnostiziert hatte. Das Ino ungefähr wusste, was sie machen musste um mit ihrem Iryounin - Chakra das des ungeborenen zu finden, wusste sie also auch nur daher, weil Sakura es kurz erklärt hatte. Schließlich war man als Medizinerin stets neugierig. Doch ohne geübt zu haben war das sehr schwierig. Ino seufzte noch einmal und schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln. Doch es steckte Hinata nicht an. Die Hyuga war mehr als nur verzweifelt. Gut, es änderte nichts an dem Umstand, dass sie verstoßen war, denn das war sie ganz sicher. Aber nicht zu wissen, woran sie jetzt war, war so als hätte man sie von einer sehr hohen Brücke geschubst ohne Sicht auf den Grund. Sie hatte sich immer gewünscht, die Jenige sein zu dürfen, die Narutos ganze Liebe haben durfte. Dass sie nun tatsächlich die Frau in Narutos Leben war, die den Platz neben ihn eingenommen hatte, konnte sie vor Glück immer noch nicht glauben. Grundsätzlich war sie auch der Meinung, dass das Leben an sich zu Schützen war. Deswegen würde sie niemals einen Kollegen und schon gar nicht einen Freund einfach dem Tod überlassen. Das war die eine Ninja Regel, die sie ganz bestimmt brechen würde, wenn sie es müsste. Doch Narutos Liebe war ihr so heilig, das sie nicht wusste, was sie machen sollte. Das es nun so gekommen war, das durch dieses eine Mal, ihr Glück drohte wieder einzubrechen, wollte sie noch weniger glauben. Dieses ‚vielleicht schwanger - oder auch nicht‘ war ein absoluter Zustand. Brach sie nun ihren aller höchsten Grundsatz oder riskierte sie es, nachdem sie schon ihre Familie verloren hatte, auch Naruto zu verlieren? Die dunkelhaarige presste ihre Augenlider zusammen und konnte es nicht mehr verhindern, das ihr nun doch dicke, aber dafür umso traurigere Tränen aus den Augen rannen. Erst waren es Seufzer die ihren Körper schüttelten. Dann war es der Ausdruck der absoluten Verzweiflung. Sie war alleine… Alleine die warme Hand die sich auf ihre legte und das leichte ziehen ihrer Freundin, die ihr den Impuls gab sich aufzusetzen, damit sie sich bei ihr anlehnen konnte, gaben ihr etwas Halt. Ino legte ihre Arme um den Körper ihrer niedergeschlagenen Freundin. Sie verstand ihre Freundin. Dieses nicht wissen war schrecklich. Doch ahnte die blonde Medical Nin, das die Ungewissheit nicht das einzige Problem war, das Hinata gerade so bekümmerte. „Schhhhh...“ beruhigend strich sie über den zuckenden Rücken der Hyuga und wiegte sie leicht hin und her. „Ganz ruhig, Hinata“ Die junge Mutter ließ der dunkelhaarigen Hinata Zeit, bis sie sich so weit beruhigt hatte, das sie sich von selbst wieder von ihr löste. Ino wartete noch einen Moment, lächelte sie aufmunternd an und strich ihr die Tränen von den Wangen. Gleich der nächste Schwall rollte über die geröteten Wangen der Clan Erbin. Ino schenkte ihr einen sehr liebevollen Blick. „Wenn es dich beruhigt, es hat sich leider in den Köpfen der Jenigen Manifestiert, die keine Medizinische Ausbildung haben, das jede Frau, die kotzt und dabei fernab von jedem Alkoholischen Getränk ist, definitiv direkt schwanger sein muss!“ verwirrt hob Hinata, die zu eben jenen gehörte, die keine Medizinische Ausbildung hatte, den Kopf. Natürlich! Ino schüttelte über sich selbst den Kopf. Hinata hatte nicht den Weg einer Medical Nin eingeschlagen. Daran hätte sie auch wirklich denken sollen! Ino schüttelte über sich selbst den Kopf, bevor sie ihre Freundin wieder ansah um ihr das was sie meinte, genauer zu erklären. "Übelkeit, Erbrechen und Schwindel sind allesamt unsichere Schwangerschaftszeichen, kleine. Diese Symptome können auch dann auftreten, wenn man unter großen Stress steht! So wie du gerade. Es wundert mich nicht, das du so leidest. Schließlich hältst du endlich das Herz des Mannes deines Lebens in der Hand und dann verschwindet er! Die Medical Nin traute der Hyuga so viel Verstand zu, das sie verstanden hatte, was sie ihr gerade erklärt hatte. Das Hinata aber trotz allem sie immer noch nicht verstehend ansah, lag bestimmt daran, das ihre Erklärung diesen Verdammten ‚vielleicht schwanger‘ Zustand nicht unbedingt besser gemacht hatte. Und weil sie total aufgelöst war. Mit einem prüfenden Blick bestätigte Ino sich selber. Fahriges atmen, zitternde Augen, knallrotes Augen weiß, ein erhitzter Körper und Schweißtropfen die vor Anspannung der Schläfe der jungen Frau entlang rannen. Hinata war außer sich und definitiv total verunsichert. "Hinata…" sagte Ino sehr liebevoll. "Die sicheren Schwangerschaftsanzeichen gehen immer vom Kind aus. Das heißt, wenn du dich wirklich von keinem anderen Arzt untersuchen lassen willst, musst du schon ein paar Monate warten, bis es anfängt dir in den Bauch zu treten. Dann braucht dir aber kein Arzt mehr zu sagen ob du schwanger bist oder nicht!“ Hinata beobachtete, wie sich der Blick ihrer so selbstbewussten Freundin verlor. Ganz abwesend legte sie sich anscheinend in Erinnerungen schwelgend, die Hand auf ihren Bauch. Ein warmes lächeln breitete sich auf den Lippen der Blondine aus. Es wirkte sogar so beruhigend auf Hinata, das sie nicht anders konnte, als zu bemerken, wie ein kleiner Teil ihrer Sorgen und Ängste sich weit weniger schlimm anfühlten. Diese wärme, die eben noch auf den Lippen der Medical gestanden hatte, schlich nun auch nach oben in ihre herrlich blauen Augen. Auch das trug einen Teil dazu bei, das die dunkelhaarige sich vielleicht nicht weniger verzweifelt, aber umso aufgehobener fühlte. Inos Augen waren von einer Herzlichkeit erfüllt, die Hinata dankbar annahm und auf sog. Sie konnte sich sogar etwas entspannen. „Hinata“ sagte sie noch einmal so gefühlvoll sie zu ihrer Freundin, mit den Lavendel farbenen Augen, wie sie nur konnte. „Du wirst vielleicht Mama. Und das auch noch von dem Mann, den du schon dein ganzes Leben lang liebst. Was willst du eigentlich noch?“ fragte die junge Mutter und legte dabei sanft ihre Hände auf die der Hyuga. Verdammt. Hinata wusste das Ino recht hatte. Was wollte sie eigentlich noch? Naruto war der Mensch in ihrem Leben, der immer da gewesen war. Wenn schon Ino zu ihm vollstes Vertrauen hatte, dann sollte sie es erst recht haben. Wenn alleine er schon hinter ihr stand, reichte ihr das. Aber das war nicht der Grund. Nicht der Grund, weswegen sie sich so sorgte. Schwermut sorgte nun dafür, das ihre Schultern wieder etwas in sich zusammen sanken. Dieser Grund, warum sie in Tränen ausbrach, wenn sie alleine daran dachte, war einfach nichts, was man nicht irgendwie klären konnte. Schließlich hatte Neji sie zwar nicht in flagranti mit Naruto erwischt, aber die Umstände waren schon sehr eindeutig gewesen. Und sie war sich nicht sicher, ob sie ihrem Cousin so viel bedeutete, das er einfach so tat, als hätte er sie nie, nur in einer Bettdecke eingewickelt Narutos Namen seufzen sehen und hören. Geschweige denn, das er für sie log. Eigentlich würde er keine andere Wahl haben, als die Wahrheit zu sagen, wenn ihr Vater Lunte roch und das Juin jutsu anwandte… Ino unterdes schien ihr Grübeln als ein wieder versinken in düstere Gedanken zu werten. Deswegen strich sie mit ihrem Daumen über ihren Handrücken, auch um ihre Aufmerksamkeit wieder zu bekommen. „Naruto wird wieder kommen. Mach dir keine Sorgen!“ sagte sie und strahlte sie wieder an. „Er muss das Machen. Alleine um seine beste Freundin zu retten. Und vielleicht ist das für lange Zeit auch noch mal die einzige Chance, Sasuke wieder zurückzuholen!“ argumentierte die Frau mit den blauen Augen. Doch es schien immer noch nicht zu ihrer Freundin durchzudringen. „Kopf hoch Hin…“ als sie dann doch unterbrochen wurde, war Ino erst einmal überrascht. Hinata war so gut erzogen, das sie nie jemanden unterbrach. „Ich habe Angst vor meinem Vater, Ino.“ sagte die dunkelhaarige und sah ihrer Freundin bedrückt in die Augen. Es tat unheimlich gut, genau das, genau so wie es war aus zusprechen. Aber es war auch der Fakt, der der Hauptgrund für ihre Sorgen und Ängste war. Wenn Hiashi Hyuga raus finden würde, das seine Tochter mit dem Ninja geschlafen hatte, den er aus ganz Konoha am meisten hasste, wäre mit einem verstoßen aus dem Clan noch gut bedient. Sollte er aber darüber hinaus erfahren, das sie möglicherweise genau von dem Mann auch noch schwanger sein könnte, dem er die Pest an den Hals wünschte, wäre sie des Todes. Wieder machte sich Panik in der jungen Hyuga breit und wieder waren es Tränen die aus ihren Augen quollen. Zeitgleich bemerkte Hinata auch wie ihre Augen von der ganzen Heulerei anfingen zu brennen, während sie sich zugleich angeschwollen anfühlten. Ihre Nase fing an zu laufen, obwohl sie parallel das Gefühl hatte, das eben diese verstopft wäre. Sie schluchzte und versank in den düsteren Gedanken, die nun Besitz von ihr ergriffen. Ausgelaugt fühlte sie sich, in die Ecke getrieben, ohne die Aussicht auf einen Fluchtweg. Denn dieser Umstand ‚möglicherweise schwanger‘ war etwas, was sie keinesfalls ihrem Vater verheimlichen konnte. Im Prinzip, hatte sie also gar nicht die Chance, sich selbst dazu entscheiden, ob sie dieses Kind nun behielt oder nicht. Geschweige denn, das sie Naruto mit einbeziehen konnte. Denn das würde ihr Vater ihr abnehmen. Und für ihn war kein Kind, das definitiv auch die Gene des Mannes hatte, gegen den er so abgrundtiefen Groll hegte, würdig genug, um es als sein Enkel zu bezeichnen. Als Teil des alt - ehrwürdigen Hyuga Clans. Als das nächste Oberhaupt des Hyuga Clans, sobald Hinata zu alt wäre. Hinata selbst war fassungslos aufgrund des Clan denken, aus dem sie stammte. Ein Kind war nicht würdig genug… Entsetzt blickte Hinata auf das Taschentuch, das Ino hervorgeholt hatte und ihr nun reichte. Tief in Gedanken versunken, griff sie danach, aber trocknete sich damit nicht ihre Tränen, sondern knitterte es fest in ihrer Hand zusammen. Die Nara verstand dagegen endlich die inneren Konflikte ihrer Freundin. Es war nicht so, das sie sich der Liebe Narutos nicht sicher war. Ihre Freundin war sich sicher, das sie ab dem Augenblick an, an dem sie sich hatte von Naruto küssen lassen, nicht mehr zu der Familie der Hyugas gehörte. Und für Hinata, die nie etwas anderes gekannt hatte, als den engstirnigen Zusammenhalt ihrer Familie, war es so, als ob sich die Höllentore unter ihren Füßen aufgerissen hatten. Die blonde Iryourinin konnte sich diese bleierne Schwere spüren, die auf den Schultern der jungen Hinata lasteten. Sie erdrückten dieses feingliedrige Mädchen und doch war sich Ino sicher, das sie sich nicht mal im Ansatz vorstellen konnte, was es eigentlich bedeutete, eine Hyuga zu sein. Und dann auch noch die Jenige, die diesen uralten, sehr traditionsbewussten Clan als nächste vorstehen sollte. Im Prinzip, hatte Hinata Hyuga in dem Moment ihren Clan verraten, als sie das erste Mal in ihrem Leben ihrem Herzen gefolgt war. Nein. Ino musste sich korrigieren. Wenn es nach Hiashi Hyuga ging. Und dieser würde sie dafür mit Liebesentzug bestrafen. Was aber sicherlich noch das kleinste Übel war, was er seiner eigenen Tochter antun würde. Ino hatte Hiashi Hyuga nie richtig gekannt. Aber als Mutter konnte sie nicht nachempfinden oder verstehen, warum man seine eigenen Kinder so abstoßend oder ‚unter der eigenen Würde‘ empfand, nur weil sie nicht die Erwartungen übertrafen. Dabei fragte sie sich, was er denn eigentlich erwartete und ob ihm jemals in den Kopf gekommen war, das Hinata genau diese vielleicht hätte erfüllen können, wenn er ihr mehr Raum gegeben hätte, sich zu entwickeln. Zu der Frau zu werden, die sie in wirklichkeit geworden wäre. Denn diese Hinata existierte. Ino hatte sie gesehen, als Naruto gegen Pain gekämpft hatte und sie sich schützend vor ihn in einen Kampf geworfen hatte, den sie nie hatte gewinnen können. Hiashi Hyuga war ein schlechter Mensch. Und ein noch schlechterer Vater. Auch Ino verspürte nun Trauer. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie das war. Bei ihr und Shikamaru hatte es ganz außer Frage gestanden, das Shikaro von allen Seiten mit Liebe überhäuft werden würde. Doch Ino sah nicht ein, das Hinata sich in Zeiten wie diesen daran zu halten hatte, was ‚den Ruf des Clans wahrte‘. In diesen Zeiten des Krieges war jeder Funke Liebe unglaublich wichtig. Dabei war Ino sich auch sicher, das Narutos Liebe wie ein Inferno war. Und verdammt nochmal! Für die Liebe war es nicht nur mehr als richtig, alte Clan Traditionen zu brechen! Die blonde, junge Mutter richtete sich auf und sah ihrer Freundin fest in die Augen. Sie beobachtete wie diese etwas zurück wich, doch es war an der Zeit das Hinata von ihrem Anwärter Posten als ‚das nächste Clan Oberhaupt‘, eben zu diesem wurde. Es war in dieser Welt keinen Platz mehr, für solche altbackenen und eingestaubten Vorstellungen wie die Hiashi Hyugas. „Hinata!“ sagte Ino genau so eindringlich, wie sie sie ansah. Dabei fasste sie ihre gute Freundin sanft, aber bestimmt bei den Oberarmen. „Du bist das nächste Clan Oberhaupt. Aber ganz davon abgesehen - Clan Oberhaupt hin oder her, es ist immer noch dein Leben und du bist erwachsen. Erwachsen genug das du Entscheidungen, die sehr wichtig für dein Leben sind, selbst triffst. Und ganz bestimmt ohne vorher deinen Vater um Erlaubnis zu fragen. Es wird Zeit das duetwas änderst! Es wird Zeit, das du dir selber gut tust!" Wie erwartet, war Hinatas Blick sehr entsetzt. Aber da musste sie nun durch! ″Du verstehst das nicht Ino…" begann die dunkelhaarige Hyuga ganz unsicher. Ino erkannte in diesem Moment unglaublich viele Emotionen in ihrem Gesicht. Natürlich war da die Angst und diese verdammte Unsicherheit, die Hinata verfolgte wie ein Schatten. Aber Ino sah auch etwas anderes. Einen Schimmer, so etwas wie Hoffnung sah sie über das erschrockene Gesicht der Hyuga huschen. Die Art Hoffnung, die sehr schnell zu Mut werden konnte. Aber auch sehr schnell in sich zusammen fallen. "Das stimmt" bestätigte die junge Mutter die Frau, ihr gegenüber. Kurz ließ sie ihre Worte im Raum stehen. Sie verstand Hinatas hin und her Gerissenheit wirklich nicht. Sie war vielleicht schwanger. Sie trug unter Umständen das größte in sich, wozu der Mensch fähig war. Dieses Leben, das da möglicherweise in ihr heran wuchs, war das beste von ihr und das beste von Naruto. Etwas, worauf man nichts anderes als Stolz sein konnte. Etwas, was sie mit ihrer eigenen Liebe überschütten konnte. "Aber der Krieg hat so viele hoch gewürdigte Krieger als Opfer verlangt, das es nun an uns - der nächsten Generation ist, die Regeln zu bestimmen. Der Einzige der das nicht verstehen will, ist dein Vater. Und wenn das heißt, das du Narutos Kind austrägst.." Schweigen erfüllte diesen Raum. Bis auf das aufgeregte Atmen Hinatas, war absolute Stille. Die Hyuga biss sich auf die Lippen. Wenn sie ehrlich war, hatte auch sie auf bestimmte Dinge wirklich eine ganz andere Sicht, als ihr Vater. Sie glaubte an andere Dinge, als das was ihr Vater ihr vorschrieb. Ihr Problem war, das sie sich nicht dazu in der Lage sah, genau aus diesem Käfig, den ihr Vater mit seinen ‚uralten Traditionen‘ um sie herum aufgebaut hatte, zu entkommen. Vielleicht brauchte sie wirklich Naruto um dem zu entkommen. Um dem zu entgehen, was aus ihr werden würde, wenn sie erst das Clan Oberhaupt nach den Vorstellungen ihres Vaters war. Doch was war, wenn auch Naruto sich sein Leben anders vorgestellt hatte? Was war, wenn es doch eine andere Frau in Narutos Leben gab? Was war wenn er einfach nur aus Frust, Trauer und weil sie eben gerade da gewesen war, mit ihr geschlafen hatte? Hinata sah verunsichert in die Augen der Blonden. „Und was ist wenn…?“ diesmal war es Ino, die Hinata ins Wort fiel. Sie hatte der Hyuga ihren inneren Zwist angesehen und sie hatte ihr von den Augen ablesen können, welche Gedanken ihr im Kopf herumgegeistert waren. „Hinata! Zweifel nicht!“ sie unterbrach sich kurz selber um sich selbst wieder in den Griff zu bekommen. Inos Stimme wurde nicht ohne Grund aufeinmal so brüchig. Oder einen Hauch von Tränen erstickt. „Zweifel niemals an Narutos Liebe. Er braucht dich! Du bist mit einer der Gründe - nein - du bist der Hauptgrund, für den er kämpft! Er wird immer für dich Kämpfen!“ beschwor sie die dunkelhaarige schon fast. Ino hatte keine Zweifel an Naruto. Er würde immer hinter Hinata stehen. Er würde… ein breites Lächeln, eins von der Sorte, das normalerweise ansteckend wirkte, wenn man nicht so am Boden zerstört war. „Wenn du wirklich schwanger sein solltest, Hinata, wird Naruto vor Freude bis zur Geburt und darüber hinaus jedem gehörig auf den Sack gehen. Er wird jedem damit in den Ohren liegen, das du sein Kind austrägst und ganz nebenher den nächsten Hokagen!" Ino starrte davon komplett überzeugt Hinata an, bis sich dann auch auf ihrem Gesicht, erst ganz vorsichtig, aber dann immer sicherer ein kleines Lächeln bildete. Ino Nara beugte sich wieder nach vorne und Umarmte ihre Freundin. „Vielleicht sollten wir schon mal das Aufgebot bestellen, meinst du nicht? Mutti!“ Von Hinata kam ein entsetztes Keuchen. „Ino!“ sagte sie erschrocken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)