Digimon: Awakening! von Arcane_Carbuncle ================================================================================ Kapitel 4: Genie und Wahnsinn ----------------------------- Kapitel 4 Genie und Wahnsinn ------------------------------------------- Dieses Kapitel war iwie schwer zu schreiben. Ich hoffe es ist trotzdem gut geworden^^ Ach ja: Wieso das Kapitel so heißt und nicht anders, erklärt sich glaube ich jedem von selber (zumindest wenn er das Kapitel liest) ------------------------------------------- “Hast du nicht gesagt Sakuyamon würde hier wohnen?” Tatsuya, Dorumon, Kate und Biyomon standen vor einem Loch. Einem verdammt tiefen und breiten Loch, genauer gesagt. Kate sah auf Tatsuya’s Frage hin etwas verlegen drein. “Biyomon, aber hier war es doch, oder?”, fragte das Mädchen sein Digimon. Dieses antwortete auch prompt. “Anscheinend ja nicht!” Die New Yorkerin verdrehte die Augen. “Klar, jetzt steht Sakuyamon’s Hütte hier nicht mehr, aber als wir zum ersten Mal hier waren schon, richtig?” Biyomon nickte. “Ja, ich glaub schon... Aber wo ist die Hütte jetzt hin? Und vor allem, wo ist Sakuyamon jetzt?” “Hmmmm”, machten Tatsuya und Dorumon wie aus einem Munde. “Also, ich spür nur Biyomon, sonst niemanden”, sagte Dorumon überzeugt, und das Vogeldigimon nickte lebhaft, als Zeichen, das kein fremdes Digimon in der Nähe war. “Vielleicht sollten wir mal von oben gucken?”, schlug Tatsuya vor. Kate sah ihn fragend an. “Und was soll das bringen?”, fragte sie. Tatsuya zuckte mit den Schultern. “Naja, für den Fall, das du und Biyomon doch in der Stelle irrt, sehen wir so vielleicht die richtige Stelle?” Kate grinste ihn nur säuerlich an, dann nörgelte sie: “Falls du unseren zuverlässigen kleinen Partnern nicht zugehört hast, hier in der Nähe ist kein anderes Digimon außer den beiden. Da müssten wir uns schon richtig übel in der Stelle irren, du Schwachkopf!” “Kein Grund so grob zu ihm zu sein, Kate, auch wenn ich dir recht geben muss”, sagte Biyomon beschwichtigend. Das Mädchen verdrehte noch einmal genervt die Augen, und warf sich dann missmutig auf einen Baumstumpf, der mitten auf dieser öden Lichtung in der Digiwelt stand. Der gleichen Lichtung, auf der auch Sakuyamon’s Hütte hätte stehen müssen. Kate seufzte. “Na toll, Sakuyamon ist weg, wir haben keine Infos... Wie zum Teufel sollen wir die gestohlene D-Mote denn jetzt bitte schön wieder finden? Wer auch immer BlackAgumon’s Meister ist, der oder die lacht sich jetzt bestimmt ins Fäustchen!” “Wieso geht das Ding nicht? BlackAgumon, bist du dir sicher, dass das so eine D-Mote ist?” Der Mann fluchte und warf die D-Mote zurück auf den Tisch. Sie blinkte nicht einmal! BlackAgumon buckelte ängstlich vor ihm und sagte leise: “Ich bin mir sicher! Das ist eine D-Mote! Die sieht genauso aus wie die von den anderen Menschen!” “Warum funktioniert sie dann nicht?” Der Mann, welcher bis jetzt vor dem Computer gesessen hatte, wirbelte herum, sprang auf und verpasste seinem Diener einen Fußtritt, der BlackAgumon quer durch den Raum fliegen ließ. Mit zwei Schritten schnellte er an das Digimon heran, ging auf die Knie und griff dem Dinodigimon an den Hals. Nun drückte er ganz langsam und genüsslich zu. Es war hier in seiner Welt, und doch war es in seinem Spiel, wenn er es töten wollte, hatte er hier die Möglichkeit dazu. Statt dessen warf er das Digimon in Richtung seines Schreibtisches. “Wenn diese nicht funktioniert, dann beschaffe mir halt eine andere!”, fuhr er das Digimon an. “Aber wo...?”, stotterte Agumon los. “Kein aber!” Wieder trat der Mann nach BlackAgumon. “Tu es einfach! Du bist mir etwas schuldig! Ohne mich wärest du nichts als eine einfache Spielfigur in ‘Digimon Online’! Das kann ich auch gerne wieder rückgängig machen!” Das Digimon krümmte sich und wimmerte. “Meister, nein...” “Dann GEH! Und versage ja nicht noch einmal!” BlackAgumon schluchzte noch einmal, und verschwand dann im Monitor des PCs. Derweil rannten Kate und Tatsuya in den Wald hinein, in Deckung. Dieses ShimaUnimon war wie aus dem nichts gekommen, hatte Dorumon quer über die Lichtung geschleudert und hatte dann angefangen, Lichtbälle auf die beiden Menschen zu schießen. Biyomon hatte Tatsuya und Kate zugerufen, sie sollen sich in Deckung begeben, und das hatte sie dann auch getan. “Was meinst du, schaffen die beiden das?”, fraget das Mädchen den anderen, als die beiden sich am Waldrand zwischen die Bäume gestellt hatten. “Klar doch”, antwortete Tatsuya und sah sich um. Von ihrem Standpunkt aus hatten sie einen guten Überblick über das Geschehen. Etwa in der Mitte der Lichtung war das Loch, wo Sakuyamon’s Hütte hätte sein sollen. Nicht weit von den beiden Menschen entfernt rappelte Dorumon sich gerade hoch. Biyomon lenkte ShimaUnimon, das wie ein Zebra mit Maske aussah, ab. Kate hatte ihre Karten herausgeholt, und auch Tatsuya’s Hand rutsche zu seiner Hosentasche, wo er seine D-Mote immer aufbewahrte, und klaubte das Gerät sowie seine Karten hervor. Allerdings bemerkte er nicht, das ihn etwas aus den Büschen beobachtete... Kate scannte derweil ihre erste Combo ein. “Digi-Modify! Highspeed Plug-In H! Digi-Modify! Reinforcement Plug-In B!” Sofort wurde Biyomon schneller und begann zudem, ShimaUnimon mit unglaublich starken Flammenspiralen zu beschießen, was Tatsuya die Chance gab, schnell ebenfalls zwei Karten zu benutzen. “Digi-Modify! Highspeed Plug-In H! Digi-Modify! Dragon’s Breath!” Dorumon sprintete hinter ShimaUnimon und schoss mehrere große Feuerkugeln auf dieses ab, so das seine Mähne und sein Schweif in Brand gerieten. Lichterloh brennend stieß das Digimon-Zebra einen schrillen Schrei aus, und zerplatzte dann förmlich zu Datenpartikeln, die sich in zwei gleich große Datenströme ordneten und dann von Tatsuya’s und Kate’s D-Motes absorbiert wurden. Die beiden Menschen rannten hinter den Bäumen hervor auf ihre Partner zu, um diesen sogleich um den Hals zu fallen. Nachdem er mit dem obligatorischen Digimongeknuddel fertig war, richtete Tatsuya sich auf und blickte kurz seine D-Mote an. Der Ladeanzeige zufolge war sie zum ersten Mal seit er sie bekommen hatte vollständig aufgeladen. “Na, damit haben wir uns wohl unsere nächsten paar Reisen zwischen den Welten gesichert”, meinte er dann, und Kate, die auch gerade ihre D-Mote gecheckt hatte, stimmte lächelnd zu. “Jupp, das dürfte für die nächsten drei oder vier Reisen genügen”, sagte sie. Eine Bewegung aus Richtung des Waldrands ließ Dorumon aufblicken, und als es sah, wer da aus dem Wald gestapft kam, nahm es sofort Kampfhaltung an. Den anderen dreien blieb das natürlich nicht verborgen. “Dorumon was hast... Verdammt! BlackAgumon!” Tatsuya hatte besorgt in die gleiche Richtung geblickt wie Dorumon. Und da, ebenfalls in Kampfhaltung, stand der Dieb, welcher Kuzuhamon die D-Mote gestohlen hatte. Dorumon und Biyomon schoben sich vor ihre Partner, um sie im Notfall decken zu können. “Keine Sorge, erstmal will ich nur verhandeln!”, sagte BlackAgumon laut. Tatsuya zog die Augenbrauen hoch. “Verhandeln? Mit was willst du handeln?”, fragte er. BlackAgumon, das immer noch in Kampfhaltung stand, antwortete: “Naja, gebt mir eure D-Motes und ich gehe friedlich. Wenn ihr sie allerdings nicht freiwillig rausrückt, hol ich sie mir halt mit Gewalt. Klar soweit?” Kate rümpfte verächtlich die Nase. “Einem wie dir meine D-Mote geben? Nie im Leben!” “Kate, provozier es nicht!”, ermahnte Biyomon sie, und Dorumon rief BlackAgumon zu: “Du kriegst die D-Motes nicht! Und solange Biyomon und ich hier sind wirst du auch Tatsuya und Kate kein Haar krümmen!” BlackAgumon seufzte und senkte den Kopf, und etwas daran machte Kate stutzig. Waren das Tränen in BlackAgumons Augen? Zitterten nicht seine Knie? Irgendetwas war ganz und gar nicht richtig... Entschlossen schüttelte das schwarze Digimon den Kopf, und stellte sich fest hin. “Dann bleibt mir leider nichts anderes übrig... BlackAgumon digitiert zu...” Das Virusdigimon leuchtete auf. “BlackTyrannomon!” “Was...”, Tatsuya war total baff, und Kate stolperte erschrocken einige Schritte zurück, während Dorumon und Biyomon sich auf einen harten Kampf gefasst machten. BlackTyrannomon war ein Monstrum; haushoch, tiefschwarz und mit Sicherheit absolut tödlich. Tatsuya wollte gerade seine D-Mote wieder heraus kramen, da wurde Dorumon gegen ihn geschleudert. Kate kam gar nicht zum Zuge, da BlackTyrannomon sie mit seiner Riesenpranke schnappte und mit der anderen Biyomon locker wegschnippte. Dann drehte es sich zu dem Knäuel, zu dem sich Tatsuya und Dorumon verheddert hatten, warf Dorumon beiläufig zur Seite, wo es in einem Baum landete, und krallte sich dann Tatsuya, um davonzustapfen, und Dorumon und Biyomon, beide bewusstlos, alleine ohne Partner auf der Lichtung zurück zu lassen. Fünf Minuten später krochen drei Gestalten aus dem Gebüsch, eine sehr kleine und zwei große. Die drei hatten Tatsuya, Kate und ihre Digimon die ganze Zeit beobachtet, seit sie hier auf der Lichtung aufgetaucht waren. Dem entsprechen hatten sie auch beobachtet, was gerade passiert war. BlackTyrannomon hatte die beiden Menschen entführt und deren Partner kampfunfähig hier gelassen. “PawnChessmon, pass auf, das nicht noch ein Gegner kommt!”, sagte eine der großen Gestalten, welche eine weibliche Stimme hatte, zu der kleinsten. Dieses, ein kleines Digimon in schwarzer Rüstung , nickte und begann um die Lichtung herum zu laufen. “Ich suche den Vogel, dieses Biyomon, das ist denke ich irgendwo im Wald gelandet”, sagte die andere größere Gestalt, welche offenbar männlich war. “Jojo, aber pass auf dich auf, sonst endest du noch als Matschhaufen!”, antwortete die erste Gestalt, welche sich schon in Richtung des Baumes gewand hatte, auf dem Dorumon gelandet war. Gerade als die Gestalt den Baum erreichte, knickte der Ast ab, auf dem Dorumon lag und der Digidrache stürzte zu Boden. “Juchuu!”, schrie die Gestalt amüsiert, und frohlockte: “Fallobst!” Jetzt rappelte Dorumon sich auf, hob den Kopf und starrte der Gestalt direkt ins Gesicht. “Öh...”, machte es, stellte dann fest: “Du bist ja ein Mensch!” “Whoa, super geraten, dafür gibt es 1000 imaginäre Kekspunkte für den Pelzdrachen!”, jubilierte das Mädchen, das direkt vor Dorumon stand. Sie hatte ein schwarze Jeans und ein dunkelblaues Top an, aber Dorumon’s Blick war auf die Haare des Mädchen gerichtet. In ihrem schwarzen Haar befanden sich unzählige farbige Strähnen; blau, rot, grün, gelb, rosa und einige Farbnuancen, die Dorumon noch nie gesehen hatte. Sie aus wie eine durchgeknallte Farbpalette. Was den total durchgedrehten Eindruck noch verstärkte, waren die beiden Pipi-Langstrumpf-Zöpfe, zu denen die Haare des Mädchens gefasst waren Nun nickte das Mädchen breit grinsend, und sagte: “Mein Name ist Leelo, und ich bin die Super-Hackerin aus der Welt der Menschen.” Dorumon legte stutzig den Kopf auf die Seite. “Was zum SkullSatamon ist denn bitte ein Häkkarin?” Komisches Wort, dachte es sich. Und warum poste dieses komische Mädchen so übertrieben? Gerade als Leelo antworten wollte, kam die andere Gestalt mit Biyomon auf dem Arm aus dem Wald. Auch diese Gestalt war offensichtlich ein Mensch, und er sah zu Dorumon’s Erleichterung recht normal aus. Dorumon rannte schnell auf den Jungen zu, gefolgt von der sich heftig beschwerenden Leelo, die meinte es solle ihr gefälligst zuhören. Jetzt war das Drachendigimon bei den Jungen und Biyomon angekommen, und fragte: “Was ist mit Biyomon?” Der Junge blickte ihn an. “Ach das wird schon wieder”, sagte er schließlich. Er legte Biyomon auf den weichen Boden. Der Junge hatte dunkelblonde wuschelige Haare, und blaue Augen. Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine ebenfalls schwarze Jeans, die der in unregelmäßigen Abständen Gürtelschnallen angebracht waren. “Wie heißt du?”, fragte Dorumon den Jungen. “Du hast hoffentlich nicht auch so einen bescheuerten Namen wie die komische Häkkerin da.” “Öh”, machte der Junge, und übertönte Leelos “Was heißt hier bescheuert?!”, mit einem: “Mein Name ist Lucas.” Leelo rollte mit den Augen. “Hab ihr jetzt genug gesmalltalk? Dann sollten wir jetzt den tollpatschigen Asiaten und das zickige Girlie suchen!” Mit diesen Worten warf sie sich ins Gras und zog einen solide aussehenden Laptop aus ihrer Umhängetasche. “PawnChessmon!”, rief sie, und das kleine Ritterdigimon stapfe stolpernden Schrittes auf sie zu. Dorumon wandte den Blick von Biyomon ab, welches gerade wach zu werden schien, und legte den Kopf schief. “Ist PawnChessmon dein Partner?”, fragte es Leelo. Diese grinste breit und sagte: “Jop! Und mit meiner und PawnChessmon’s Hilfe hast du deinen Tamer schnell wieder! Also sei mir bloß dankbar, das ich dich hier nicht mitten in der Pampa sitzen lasse!” “Was zum SkullSatamon ist ein Tamer?”, fragte Biyomon, welches gerade zu sich gekommen war und noch ein wenig benommen zu sein schien. Lucas erklärte: “Ein Tamer ist ein Mensch, der ein Digimon als Partner hat.” Biyomon sah in verwirrt an. “Und wer seid ihr?”, fragte es und blickte der Reihe nach Lucas Leelo und PawnChessmon an. Mit Lucas’ Hilfe erklärte Dorumon Biyomon die Situation, während Leelo mit kindischem Vergnügen auf ihrer Tastatur rumhämmerte, während PawnChessmon ganz still neben ihr stand, sich überhaupt nicht rührte. “So wie es aussieht, können wir euch ja vertrauen”, meinte Biyomon, welches mittlerweile wieder auf den Beinen war. “Warum helft ihr uns eigentlich?”, fragte Dorumon. Lucas hob unbestimmt die Schultern, und meinte: “Nur so, warum sollten wir das nicht machen?” Biyomon legte den Kopf schief, und sah dann zu Leelo hinüber. “Was macht sie da eigentlich?”, fragte es schließlich. Lucas hob unbestimmt die Schultern. “Das weiß ich auch nicht so genau, aber sie ist ein Genie, was sie da macht, wird schon richtig sein.” “Sie soll ein Genie sein? Das merkt man ihr aber überhaupt gar nicht an...”, meinte Dorumon. Leelo drehte sich um. “Naja, in unserer Welt heißt es, es ist nur ein schmaler Grad zwischen Genie und Wahnsinn, und ich hab’s geschafft, beides gleichzeitig zu sein”, meinte sie breit grinsend und formte mit ihren Händen ein Herzchen. “Aha..”, fang Dorumon an, wurde aber von einem erfreuten Quieken seitens Leelo’s unterbrochen. “Yeah!”, schrie sie: “Hab sie!” “Wen?”, fragte Biyomon. “Na eure Tamer! Los, wir wandern sofort los, dann bin ich rechtzeitig zum Abendessen zu Hause!”, meinte Leelo, sprang auf und ging voran. Achselzuckend folgten ihr die anderen. Sie waren seit einer halben Stunde unterwegs, als Dorumon etwas auffiel. “Du, Lucas?”, fragte es. “Hmm?”, machte dieser. “Was ist denn?” “Wo ist eigentlich dein Partner?” “Der hat noch gar keinen Partner!”, tönte Leelo von vorne. Biyomon legte den Kopf schräg. “Warum denn nicht?” Lucas zuckte mit den Achseln. “Hat sich einfach noch nicht ergeben, denke ich. Außerdem hab ich gar keine D-Mote, also geht das auch gar nicht”, sagte er. Dorumon legte nachdenklich eine Kralle unter die Schnauze. “AH! Ich weiß was!”, rief es schließlich. “Und was?”, fragte Leelo, blieb stehen und drehte sich um. “Naja...”, fing Dorumon an. “Wir sind auf der Suche nach einer gestohlenen D-Mote, wenn wir die endlich gefunden haben, kann Lucas die haben! Kuzuhamon hätte bestimmt nichts dagegen!”, meinte es schließlich Biyomon nickte zustimmend. “Ihr würdet mir die echt geben?”, freute Lucas sich. “Klar!”, meinten Dorumon und Biyomon einstimmig. Leelo kicherte vergnügt. “Ist ja alles schön und gut!”, sagte sie. “Aber zuerst, sollten wir eure Tamer aus dem Schlamassel holen, oder?” “Bist du verrückt?! Binde uns sofort los und gib uns unsere D-Motes zurück!”, schrie Kate hysterisch. “Komm runter, Kate! Rumbrüllen bringt doch nichts!”, versuchte Tatsuya sie zu beruhigen. Die beiden Lagen wie Weihnachtsgeschenke verschnürt in einer kleinen Felshöhle. BlackAgumon sass mit dem Rücken ihnen auf dem Boden und starrte konzentriert die beiden D-Motes an. Was mache ich hier eigentlich? Ich sollte die beiden Menschen liegen lassen und die D-Motes zum Meister bringen!, dachte es sich. Auf einmal ertönte von draußen ein Ruf, nein eher ein Trällern: “Komm raus, du kleines putziges, diebisches Digimon! Ich waaaaaaaaaarte!!!” “Da sind sie drin?”, fragte Biyomon ungläubig. Leelo grinste breit. “Yupp!”, sagte sie überzeugt. “Man, wenn das stimmt... Leelo du bist ein Genie!”, meinte Dorumon. Leelo spielte die Geschmeichelte. “So also gut, dann kommt jetzt Mal der Plan des Genies”, begann sie. “Ich locke dieses BlackAgumon mit meiner absolut wundervollen Stimme aus der Höhle, und Dorumon und Biyomon gehen rein und holen ihre Tamer raus.” Lucas runzelte die Stirn. “Und was mache ich?”, fragte er. “Du bleibst in Deckung, damit du nicht als Blumendünger endest!”, sagte Leelo wie selbstverständlich. Lucas murmelte etwas davon, er hätte es wissen müssen. Leelo wandte sich den drei Digimon zu. “PawnChessmon, bist du bereit?”, fragte sie ihren Partner, welcher stumm nickte. Sie winkte den beiden anderen digimon und trat aus ihrem Versteck, einem Busch in der Nähe der Höhle. Mit lauter Stimme sang sie dann: “Komm raus, du kleines putziges, diebisches Digimon! Ich waaaaaaaaaarte!!!” Nach kurzer Zeit kam BlackAgumon dann auch heraus, und erschrak sofort, als er sah, das da ein Mensch Seite an Seite mit einem Digimon stand. “Wa-wa-Was?”, fragte es bestürzt. “Wie kann das denn sein, mein Meister hat nichts von anderen Menschen gesagt!” Leelo drehte ein Pirouette, und zog ihre D-Mote aus der Tasche. “Da kannst du mal sehen, auch dein komischer Meister ist nicht allwissend!” Jetzt begann sie mit ihrer D-Mote zu posen. BlackAgumon sah sie verwirrt an. “Was machst du da eigentlich?”, fragte es. “Ach, weißt du, ich lenke dich ab, damit du keine Chance mehr hast, zu entkommen, denn die anderen Menschen sind schon auf dem Weg hierher, um deine beiden Geiseln zu befreien!”, rief Leelo laut. BlackAgumon starrte erschrocken das komische Menschenmädchen an, und dieses starrte grinsend zurück. Das war zwar eine absolut leere Drohung, allerdings verfehlte diese ihre Wirkung nicht. BlackAgumon blickte sich ängstlich um, als ob es erwarten würde, das gleich eine riesige Menschenarmee hinter den Bäumen hervorkommen, und sagte dann: “Dann bleibt mir keine Wahl... BlackAgumon digitiert zu... BlackTyrannomon!” Darauf hatte Leelo nur gewartet. Mit einem unauffälligen Wink bedeutete sie Dorumon und Biyomon, loszulaufen um ihre Tamer zu befreien. Sie selbst zog ihre Karten aus der Tasche und scannte gleich die erste ein. “Digi-Modify! Digitation! Plug-In S!” PawnChessmon ging einige Schritte vor und begann zu glühen. “PawnChessmon digitiert zu... KnightChessmon!” Aus dem Lichtkegel, der gerade noch PawnChessmon umgeben hatte, brach nun ein Digimon hervor, welches etwas größer war als Leelo. Es hatte einen humanoiden Oberkörper, der in ab den Hüften in einen Pferdekörper überging. Das gesamte Digimon war von einer schwarzen Rüstung umschlossen. BlackTyrannomon brüllte. Es hatte nicht erwartet, das dieses kleine PawnChessmon digitieren würde. Leelo grinste. Dann sagte sie: “Na dann kann es ja jetzt losgehen, was?” Damit hatte sie das Startsignal gegeben. BlackTyrannomon in KnightChessmon stürmten aufeinander zu. Gerade als das Dinodigimon seinen Angriff starten wollte, verschwand KnightChessmon und tauchte hinter BlackTyrannomon wieder auf. Dieses konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, um nicht vom Speer des anderen Digimons getroffen zu werden. BlackTyrannomons Augen funkelten wütend; dieser Kampf würde schwieriger werden als erwartet. Währenddessen waren Dorumon und Biyomon in die Höhle gehuscht. Nicht weit vom Eingang konnten sie schon Kates wütendes Geschimpfe hören, was sie dazu veranlasste, sich zu beeilen. Nach ein paar Biegungen hatten sie eine große Kuppel erreicht, an dessen Ende ihre Tamer gefesselt auf dem Boden lagen. Von draußen war der Kampflärm zu hören. Jetzt hatten auch Kate und Tatsuya die Anwesenheit ihrer Digimon bemerkt. “Dorumon! Biyomon! Was macht ihr denn hier? Was ist da draußen los?”, fragte Tatsuya, als die beiden Digimon schon dabei waren, ihn und Kate loszubinden. “Kleines Ablenkungsmanöver”, meinte Dorumon grinsend. Biyomon nickte und wand sich dann seinem Artgenossen zu. “Wir sollten Leelo helfen gehen!”, sagte es. “Wer ist denn jetzt bitteschön Leelo?”, fragte Kate. Die beiden Digimon sagten gleichzeitig: “Erklären wir später!”, und liefen dann los. Die beiden Tamer folgten ihnen, nachdem sie ihre D-Mote’s vom Boden aufgeklaubt hatten. Draußen angekommen sahen sie, was ihre Partner mit ‘Ablenkungsmanöver’ gemeint hatten. Ein fremdes Digimon kämpfte, angefeuert von einem verrückt aussehenden Mädchen, gegen BlackTyrannomon. Kate hielt ihre D-Mote in Richtung des fremden Digimon, worauf seine Daten auf den Bildschirm erschienen. “KnightChessmon, ein Maschinendigimon auch dem Championlevel, Attacke: Big Darts”, las sie vor. Tatsuya sah sein Digimon an. “Können wir ihm vertrauen?”, fragte er Dorumon. Dieses nickte. “OK, dann helfen wir ihm!”, rief der Jugendliche sofort. “Digi-Modify! Digitation! Plug-In S!” “Dorumon digitiert zu... Dorugamon!” Dorugamon sprang sofort KnightChessmon bei, welches gerade beinahe von BlackTyrannomons riesigen Füßen zertrampelt worden wäre. Mit vereinigten Kräften hoben sie den Fuß hoch und brachten so das Dinodigimon aus dem Gleichgewicht, so das dieses abgelenkt wurde. Währenddessen scannte Kate schnell einige Karten. “Digi-Modify! Highspeed! Plug-In B! Digi-Modify! Boost Chip!” Biyomon hob sich hoch in die Luft, sammelte kurz Energie und schoss dann, schnell im Kreis um BlackTyrannomon herumfliegend, eine Welle grüner Flammen ab. Nun kam Tatsuya zum Zuge. “Digi-Modify! Dragon’s Breath!” Dorugamon begann zu strahlen, und schoss dann einen Feuerball auf das gegnerische Dinodigimon ab. Biyomon’s und Dorugamon’s Attacken verbanden sich und umschlossen BlackTyrannomon, welches panisch aufbrüllte. Jetzt nahm auch Leelo ihre Chance wahr, und zog eine merkwürdig aussehende Karte aus ihrer Hosentasche. “Digi-Modify! Debugger Interface!” Tatsuya und Kate sahen verwirrt zu, wie sich vor KnightChessmon ein riesiges Gitternetz aufbaute, welches sich unter statischem Rauschen zu einer durchsichtigen, riesigen Kanone verwandelte, welche dieses mit beiden Händen packte und abfeuerte. “Debugger-Laser!” Der Energiestrahl aus der Kanone war gigantisch, groß genug um BlackTyrannomon zu umhüllen. Die Flammen um das schwarze Dinodigimon erloschen, und etwas schien aus BlackTyrannomon heraus gespült zu werden. Eine Art Schatten löste sich von ihm, und als die Energie von KnightChessmons Angriff verflog, stand da an BlackTyrannomons Stelle ein ganz normales, rotes Tyrannomon, das selbe, welches Tatsuya und Dorumon damals bereits angegriffen hatte. Tyrannomon blinzelte zweimal, und digitierte dann zu Agumon zurück. BlackTyrannomons Signal auf dem Bildschirm erlosch. Es schien so, als hätten diese Kinder es geschafft, es zu vernichten. Sei’s drum, sagte sich der Mann. Er hatte genug Diener, mit denen er sein Spiel spielen konnte. Was ihm jedoch Sorgen bereitete, waren die anderen beiden menschlichen Signale, die er empfing. Er hatte sich so auf diesen Jungen mit dem Dorumon und dieses rothaarige Göre konzentriert, er hatte nicht bemerkt, das da noch mehr Menschen in der Digiwelt waren. Aber das würde ihm nicht noch einmal passieren... Er würde alle aufspüren, sie sein Spiel stören konnten und sie vernichten... Der Mann warf einen Blick auf die D-Mote. Sie funktionierte nicht... Aber... vielleicht brauchte er sie ja auch gar nicht? Er hatte alle Daten der D-Mote gespeichert. Er würde sich eine eigene bauen, eine die ihm gehorchen würde. Und dann würde er der Sieger seines Spieles sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)