Digimon: Awakening! von Arcane_Carbuncle ================================================================================ Kapitel 3: Neue Freunde ----------------------- Kapitel 1 Neue Freunde --------------------------------------------- Und heute: Zwei neue Charaktere und ein paar witzige Tricks, von denen Tatsuya bisher nichts wusste, weil er zu schlecht informiert war. Enjoy^^ --------------------------------------------- Kate wischte sich den Schweiß aus der Stirn, was durch ihre mit Asche beschmierten Hände jedoch nur dazu führte, das sie sich ihre Ponyfransen mit Kohleschlamm beschmutzte. Das allerdings merkte sie erst, als es schon zu spät war. Ihre eigentlich rotblonden Haare sahen nun eher grau aus. Naja, wenigstens konnte man ihre dunkelgrünen Augen unter dem Schmutz noch sehen. Sie half gerade bei den Aufräumarbeiten nach einem großen Brand, der beinahe das ganze Dorf zerstört hätte; diese Arbeiten waren auch der Grund dafür, das sie ihre sonst hüftlangen Haare hochgesteckt trug. Naja, eigentlich trug sie ihre Haare immer hochgesteckt, wenn sie in der Digiwelt war, einfach weil es praktischer war. Hier befand sie sich gerade: In der Digiwelt... Es war ein großer Wunsch für sie in Erfüllung gegangen, als sie vor einer Woche aus heiterem Himmel in der Digiwelt gelandet war. Es war wirklich ganz plötzlich gekommen, gerade noch saß sie in ihrem Zimmer mit Aussicht auf die New Yorker-Skyline und im nächsten Moment: Puff! war sie in der Digiwelt gelandet! Bei ihrem ersten Besuch war sie auch ihrem jetzigen Digimon-Partner begegnet: Biyomon. Gerade, wo Kate an ihren Partner dachte, flog er, naja eigentlich eher sie, Biyomon kam Kate eher weiblich vor, über ihren Kopf hinweg, landete und eilten auf sie zu. “Kate!”, rief es, weiter auf sie zu rennend. “Kuzuhamon sagt, ER ist gerade in hier angekommen!” Kate, die sich gerade auf ihren Spaten gestützt hatte, blickte das rosafarbene Vogeldigimon mit der merkwürdigen, blau gestreiften Federtolle auf dem Kopf nur undeutbar an und sagte schließlich: “Na dann wollen wir mal gucken, was der Typ so drauf hat...” “Hoppla!”, rief Tatsuya, den das Erdbeben, das Monochromon soeben ausgelöst hatte, ihn unsanft umruppte. Monochromon hatte sie, Tatsuya und Dorumon, gerade auf dem Weg vom ‘Tor’ zum Dorf aus unerfindlichen Grund angegriffen. Vielleicht hatte es damit zu tun, das der Jugendliche und sein Partner ihm versehentlich auf den Kopf getreten waren, im Irrglauben, es sei ein Stein, über den sie kletterten... “Dorumon! Von oben!”, schrie Tatsuya seinem Partner zu, als er den Schwachpunkt des Dinodigimons bemerkte: Monochromon konnte nur auf einer Ebene angreifen, und zwar direkt über dem Boden. Wenn es nur dort angreifen konnte, sollte es sich auch nur dort verteidigen können. Zumindest hoffte das Tatsuya... Kate und Biyomon kamen gerade noch rechtzeitig, um zuzusehen, wie sich der Typ und sein Digimon die Missgunst eines Monochromon zuzogen, indem sie ihm über den Kopf kletterten. Nun ja, die New Yorkerin und das Vogeldigimon konnten zumindest nicht meckern ,das diese Bekanntschaft unspannend anfing... Sie beobachteten, wie der Junge umfiel, naja, laut Kuzuhamon war er 18, sollte Kate ihn also vielleicht doch anstatt ‘Junge’ ‘Mann’ nennen? Nein, dafür war der Typ zu bubig, die Jugendliche würde sich komisch dabei fühlen, ihn als Mann zu bezeichnen. Kate zog beeindruckt die Augenbraue hoch; der Typ hatte gerade erstaunlicherweise den Schwachpunkt Monochromons entdeckt, was sie nun doch etwas beeindruckte. “Hey, jetzt weiß ich wieder wie er heißt”, murmelte Kate ihrem Partnerdigimon zu. “Takuya Nojiko oder sowas hatte Kuzuhamon doch gesagt, wenn ich mich richtig erinnere” Biyomon zuckte nur kurz mit den Achseln, denn auch es hatte bereits vergessen, wie der Typ hieß, und es war ihm auch schnuppe. Mädchen und Digimon wandten sich wieder dem Kampf zu, der da unten tobte. Es war doch praktisch auf diesem Hügel zu liegen, so eine Art ‘Logenplatz’. So konnten die beiden genau erkennen, wie das blaue Drachendigimon von Monochromon auf die Hörner genommen und weggeschleudert wurde. OK, sie hatten genug gesehen. Wenn dieser Kampf so weiterging, würden dieser Takuya oder so und sein Digimon noch als Dinodigimon-Futter enden. Mit einem stummen Nicken bestätigte Biyomon Kates Ansicht, dann standen die beiden auf und rannten den Hügel herunter, auf den Kampf zu. Tatsuya musste gerade mit ansehen, wie Dorumon über Monochromon hinweg geschleudert wurde und reglos liegen blieb, während der Digimon-Dino nun gemächlich umdrehte, um Dorumon zu zertrampeln. In diesem Moment hörte er hinter sich eine Stimme. Eine weibliche Stimme! Und sie rief: “Digi-Modify! Highspeed Plug in H!” Während Tatsuya noch damit beschäftigt war, das Auftauchen der Stimme, und vor allem die Stimme selber irgendwo einzuordnen, fegte etwas Pinkes an ihm vorbei. Dieses verdammt schnelle, pinke Vieh entpuppte sich als ein Biyomon. Mit dieser neuerlichen Wendung beschäftigt, überhörte der Jugendliche beinahe das “Digi-Modify! Strength Plug in B!”, das die weibliche Stimme ausstieß; wieder hatte Tatsuya versäumt, zu horchen, wo die Stimme denn nun herkam. Sei’s drum, was sich nun vor ihm abspielte, war erstmal spannender. Wie als Antwort auf den Ausruf der Stimme strahlte Biyomon’s Körper hell auf; dann rief das Vogel-Digimon “Spiral Twister” und das nun ausgestoßenen Feuer, das Großbrand-Charakter hatte, umschlang Monochromon und lies es in Datenpartikel zerfallen. Erst jetzt kam Tatsuya die Idee, hinter sich nach der fremden Stimme zu suchen, und siehe da, es klappte. Hinter ihm stand ein Mädchen. Und zwar ein Mädchen, das dafür sorgte, das Tatsuya rot anlief... Es hatte rotblondes Haar, welches locker hochgesteckt war, ein hübsches Gesicht, und darin unglaublich grüne Augen. Wie konnte man nur so grüne Augen haben? “Was glotzt du so, Trolli?”, maulte das Mädchen ihn an, und nun wurde ihm klar, das er es anstarrte, was ihm erst recht die Röte ins Gesicht trieb. Dorumon hatte sich anscheinend erholt und war zu Tatsuya gedackelt. Dort angekommen kam es gar nicht daran vorbei, den starren Gesichtsausdruck und die rote Gesichtsfarbe seines Partners zu registrieren. Den Kopf ein wenig schief legend, fragte es: “Was is’ den nun los? Du siehst aus als hättest du zu lange im heißen Wasser gebadet!” In diesem Augenblick vernahmen die beiden Partner ein Räuspern, was sie dazu verleitete, wieder Notiz von der soeben aufgetauchten jungen Frau zu nehmen. Mittlerweile hatte sich auch das Biyomon neben sie gesellt; anscheinend waren sie Partner, so wie Tatsuya und Dorumon es waren. “Ja bitte?”, fragte der Jugendliche die beiden neuen Gestalten vorsichtig. Das Mädchen lächelte. “Wie wäre es, wenn du erstmal aufstehst, ich habe keinen Bock mich vorzustellen, während du auf dem Boden herumkriechst”, sagte sie. Mit einem vorsichtigen Nicken stand Tatsuya auf. “Schon besser”, meinte das Mädchen und streckte dem Jungen die Hand hin. “Mein Name ist Kate.” Tatsuya, Dorumon, Kate und Biyomon saßen mittlerweile in Kuzuhamons Hütte und unterhielten sich, auf die Besitzerin der Hütte wartend. Als sie in die Hütte gekommen waren, war diese wider Erwarten nämlich nicht da gewesen, was schlecht war, wollten Tatsuya und Kate doch etwas mit ihr besprechen. Noch auf dem Hügel, auf dem sie gegen Monochromon gekämpft hatten, hatte Kate den Jugendlichen regelrecht ausgepresst; sie wollte einfach alles wissen, besonders was am Tag passiert war, als BlackAgumon die D-Mote gestohlen hatte. Anscheinend hatte Kuzuhamon ihr schon einiges darüber berichtet, aber die New Yorkerin wollte auch noch Tatsuya’s Version der Geschichte hören. Nach knappen zwei Stunden, die sie redend auf dem Hügel verbracht hatten, waren sie zu einem Entschluss gekommen: Sie würden die D-Mote zurückholen! Naja, eigentlich war es Kate gewesen, welche die Idee geäußert hatte, aber auch der Japaner hatte bereits mit dem gleichen Gedanken gespielt, schon seit BlackAgumon entkommen war. Also hatte er gleich zugesagt. Schließlich hatten sie noch vereinbart, das sie zuerst mit Kuzuhamon reden wollten. Seitdem saßen sie hier und warteten. Dorumon und Biyomon, welche anscheinend von dem doch sehr anstrengenden Kampf gegen Monochromon noch verausgabt waren, waren irgendwann eingeschlafen. Tatsuya und Kate jedoch unterhielten sich die ganze Zeit. Zuerst über belanglose Dinge, wie ihre jeweiligen Länder, und darüber, das Tatsuya auch wirklich ‘Tatsuya’ hieß, und nicht etwa ‘Takuya’, wie Kate zuerst dachte. So erfuhr japanische Junge, das Kate’s vollständiger Name ‘Catherine Blackwell’ und sie 17 Jahre alt war, und sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in New York lebte. Zudem erzählten sie sich gegenseitig Geschichten aus ihrer Zeit in der Digiwelt; Kate war interessanterweise am gleichen Tag in die Digiwelt gekommen, wie Tatsuya. Kate’s Bericht zufolge, hatte Tatsuya ihr etwas voraus, denn Biyomon war im Gegensatz zu Dorumon noch nicht digitiert. Schließlich kamen die beiden bei den heutigen Ereignissen an, und der Japaner konnte endlich eine Frage stellen, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte. “Vorhin, als du uns geholfen hast, hat Biyomon superstarke Attacken eingesetzt... Wie hast du das hingekriegt?”, fragte er. “Oh? Das hast du bemerkt?”, meinte das Mädchen, und auf ihrem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Anstatt weiter zu antworten, zog sie etwas aus der Tasche. “Karten?”, fragte Tatsuya verdutzt. “Richtig, Karten!”, sagte Kate, und begann ausführlicher zu werden. “Weißt du, das man mit dem komischen schwarzen Streifen auf der D-Mote Karten einscannen kann?” Tatsuya sah das Mädchen verdutzt und auch ein wenig beeindruckt an. Obwohl auch er sich gefragt hatte, wofür dieses merkwürdige Feld gedacht war. Während der Junge noch verwundert nachdachte, sprach Kate weiter: “Als ich das erste Mal aus der Digiwelt nach Hause kam, hab ich meine D-Mote nochmal genau untersucht, und als ich dann das Scanfeld gesehen habe, fiel mir auch wieder ein, das man bei ‘Digimon-Online’ ja auch Karten benutzen kann... Wie, das wusstest du nicht?” Tatsuya hatte tatsächlich nicht gewusst, das man bei dem Spiel Karten verwenden konnte, ansonsten wäre auch er bestimmt auf die gleiche Idee gekommen wie Kate. “Typisch Jungs, die kriegen nie was mit...”, murmelte Kate, und erklärte dann weiter. “Naja, wie auch immer, auf jeden Fall hab ich dann meine Karten ausgegraben und es einfach probiert! Und wie du siehst, bin ich ja mittlerweile ganz geschickt mit den Karten...” Tatsuya wollte darauf gerade etwas erwidern, als er auch schon davon gebremst wurde, das Kuzuhamon die Hütte betrat. “Oh, ihr alle hier?”, fragte sie, und fügte mit einem Blick auf Kate und Tatsuya hinzu: “Wie es aussieht, kennt ihr euch bereits.” Jetzt ergriff das New Yorker-Mädchen ihre Chance: “Ah, Kuzuhamon, da bist du ja endlich, wir haben schon gewartet! Wir müssen dringend mit dir über etwas reden!” “WAS habt ihr vor???”, fragte Kuzuhamon etwas zu laut, was Dorumon und Biyomon, welche gerade noch in der ecke gedöst hatten, aus dem Schlaf riss. “Wassn los?”, nuschelte Dorumon, wurde aber von allen ignoriert. Kuzuhamon war von ihrem Sitzkissen aufgesprungen und redete von oben herab, in der Hoffnung, so etwas mehr Autorität zu erhaschen. “Das macht ihr nicht! Das ist viel zu gefährlich!”, sagte es eindringlich. Kate und Tatsuya hatten die letzte halbe Stunde damit zugebracht, Kuzuhamon ihr Vorhaben zu erklären. Sie würden die D-Mote zurückholen, egal was das Priesterinnen-Digimon nun sagte! “Ihr könnt das einfach nicht ernst meinen! Ihr seid viel mehr Wert als diese D-Mote!”, meinte Kuzuhamon. “Ach, das sagst du jetzt? Sah aber vor einer Woche noch ganz anders aus, als BlackAgumon die D-Mote gestohlen hat”, sagte Tatsuya, der schließlich damals Kuzuhamons verzweifelten Gesichtsausdruck gesehen hatte. Kuzuhamon blickte ihn böse an. “Da wusste ich auch noch nicht, das mit Kate auch noch ein zweiter Mensch in der Digiwelt ist!”, fuhr sie ihn an, wandte sich dann Kate zu und fügte hinzu: “Meine Schwester wäre nicht erfreut, wenn sie hörte, du würdest dich in Gefahr bringen!” Kate rollte mit den Augen. “Vielleicht, aber deine verehrte Schwester Sakuyamon ist gerade nicht hier, oder? Und wo du es schon ansprichst; wir sind zu zweit, und Dorumon kann schon digitieren, also kann gar nichts passieren!”, meinte die New Yorkerin. “Ich lasse euch aber nicht einfach so gehen! Ihr könntet umkommen!”, versuchte es Kuzuhamon jetzt, indem es an ihre Vernunft appellierte. Nun schaltete sich Tatsuya wieder ein. “Wenn es zu gefährlich wird, können wir immer noch zurückkommen. Außerdem haben wir nicht um Erlaubnis gefragt, sondern nach Unterstützung. Wir wollten bloß wissen, ob du irgendwelche hilfreichen Infos für uns hast. Wenn nicht, suchen wir halt auf eigene Faust!”, sagte er in einem so entschlossenen Ton, das Kuzuhamon es nicht mehr wagte zu widersprechen. Es hätte so oder so nicht genutzt. Die beiden würden so oder so tun, was sie wollten. Waren eigentlich alle Menschen so? “Na gut”, sagte die Digimon-Priesterin. “Wenn ihr euch sowieso nicht umstimmen lasst, dann helfe ich euch eben. Ich weiß zwar nicht, wo BlackAgumon mit der D-Mote hingegangen ist, aber ich kann euch etwas geben. Wartet hier!” Mit diesen Worten verschwand es in einem der hinteren Räume der Hütte. Man hörte es kurz herum werkeln und schon tauchte Kuzuhamon wieder auf, mit einem kleinen, Notebook-artigen Gerät in der Hand. Dieses legte Kuzuhamon auf den Tisch und schob es Tatsuya zu. “Mit diesem Gerät wird es euch möglich sein, überall ‘Tore’ in eure Welt zu öffnen. Das dürfte euch die Suche erleichtern...” Die beiden Menschen verbeugten sich tief, dann sagte Tatsuya: “ Danke, Kuzuhamon... Wir werden dann sofort aufbrechen.” Kuzuhamon war nun alleine in ihrer Hütte. Tatsuya, Kate, Dorumon und Biyomon waren soeben aufgebrochen. Die Digimon-Priesterin sah noch immer zur Tür, und murmelte schließlich: “Viel Glück, ihr beiden. Ich habe so das Gefühl, wir werden uns eine Weile nicht sehen...” Tatsuya hatte die letzten fünf Minuten damit verbracht, sich das Merkwürdige Gerät anzusehen, das sie von Kuzuhamon erhalten hatten. Er war in dieser Zeit zu einem Schluss gekommen; das Ding sah nicht nur so aus wie ein Notebook, es war eines. Aber woher hatte Kuzuhamon ein Notebook aus der realen Welt? “Was hast du gesagt?”, fragte Kate ihn. Er hatte gar nicht bemerkt, das er die Frage laut gestellt hatte... “Nichts”, sagte er schnell. Er hatte keine Ahnung, warum er der New Yorkerin nichts von seinen Gedanken erzählen mochte; er hatte einfach das Gefühl, das es noch nicht die richtige Zeit dafür war. Also lenkte er erstmal ab, indem er einen Blick nach vorne warf, wo die Dorumon und Biyomon liefen und sich unterhielten. “Die beiden scheinen sich gut zu verstehen”, sagte Kate, die seinem Blick gefolgt war. Tatsuya nickte. “Ja”, sagte er. “Ach so, was ich vorhin schon fragen wollte: Wer ist eigentlich Sakuyamon?”, fügte er hinzu. Kate blickte im Laufen zur Seite, tatsuya in die Augen. Dann lächelte sie. “Sakuyamon ist Kuzuhamons Schwester. Sie hat mich überhaupt erst dazu gebracht, in Kuzuhamons Dorf zu kommen. Und im übrigen: Wir sind grad auf dem Weg zu Sakuyamon, schon vergessen?”, meinte sie. Tatsuya verdrehte die Augen. Natürlich wusste er das. Deshalb fragte er ja. Kuzuhamon hatte ihnen gesagt, sie sollten zu Sakuyamon gehen; sie hätte vielleicht Informationen. “Und woher kennst du sie?”, hakte Tatsuya nach. Das war es eigentlich was er wissen wollte. Die New Yorkerin zuckte mit den Achseln. “Aus dem gleichen Grund wie du Kuzuhamon kennst; Biyomon hat mich zu Sakuyamon geführt, und dort habe ich meine D-Mote bekommen. Wie ich schon erzählte, hat sie mich dann später zu Kuzuhamon geschickt, wo ich schließlich dich getroffen habe”, erklärte sie. “Ach so ist das. Na dann”, meinte Tatsuya. Jetzt hatte er verstanden. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Der Mann starrte auf den Computerbildschirm, der sein Gesicht schwach beleuchtete. Auf diese Weise konnte man sein Gesicht schwach erkennen. Er hatte ein sehr schmales Gesicht, und sah aus, als hätte er sich einige Tage lang nicht rasiert. Er war etwa zwanzig Jahre alt, leider konnte man seine Augen nicht erkennen, denn so viel Licht gab der Monitor nun doch nicht. Der Mann, immer noch den Bildschirm anstarrend, murmelte etwas: “Noch so ein Mensch... Was hat die den da zu suchen?” Mit einem Ruck drehte er sich auf dem Bürostuhl herum, der bis auf den Computertisch das einzige Möbelstück im Raum darstellte. Er stand auf, ging einige Male im Zimmer auf und ab, und setzte sich schließlich wieder hin. Ein belustigtes Grinsen flog über sein Gesicht. Nun, den Jungen wollte er ja sowieso erledigen, wieso nicht auch diese neue Göre gleich mit? Nun erst recht erheitert drückte er langsam die Enter-Taste. “Was?”, wunderte sich Tatsuya. “Hast du das auch gehört?”, fügte er an Kate gewandt hinzu. Diese bestätigte mit einem Nicken. “Was ist das für ein Gebrummse?”, fragte sie. Langsam drehten die beiden sich um. Irgendwo her ertönte ein tiefes Summen... wie von einem Wespennest. Da sahen sie es auch schon. “Oh, Scheiße!”, murmelte Kate, drehte sich in Richtung Dourumons und Biyomons um und schrie: “Kommt mal bitte her!” Die beiden Digimon drehten sich um und taperten zurück. “Was ist den?”, fragte Dorumon. Kate deutete hinter sich in den Himmel. “Was sind das für Viecher?”, fragte sie. Biyomon sah auf, und sagte schließlich: “Ach, das sind nur Flymon. Drei Stück...” Hätte es keine Federn gehabt, hätten die Menschen jetzt beobachten können, wie es sämtliche Farbe verlor. Aber auch so sah es etwas schockiert aus. Auch Dorumon sah nicht minder geschockt aus. “VORSICHT!”, brüllte die beiden Digimon schließlich wie aus einem Munde, warfen sich auf ihre Partner und brachten sie so aus der Schussbahn der handlangen Nadeln, welche soeben von den drei bienenartigen Digimon abgeschossen worden waren. Kate sah auf und schrie unvermittelt los. “Sagt mal spinnt ihr!? Ihr könnt uns doch nicht einfach beschießen!!” Diese Aktion hatte allerdings nicht die Wirkung, das die drei wie Bienen aussehenden Insektendigimon aufhörten auf sie zu schießen, nein, jetzt begannen sie mit einer Art Dauerfeuer. Schnell kroch Tatsuya mit Dorumon hinter einen mannshohen Stein, während Kate und Biyomon sich mit einem Hechtsprung hinter einige dichte Büsche in Sicherheit brachten. “Dorumon, kannst du digitieren?”, fragte Tatsuya seinen Partner. Dieser verneinte: “Ich weiß ja auch nicht wie ich es das letzte Mal geschafft habe, zu digitieren...” Tatsuya zog besorgt die Augenbrauen zusammen. Wenn Dorumon nicht digitieren konnte, hatten sie ein Problem. Wenn er sich nach den drei Jahren, die er nun nichts mehr Digimon zu tun gehabt hatte, richtig erinnerte, war Flymon auf dem Champion-Level. Und hier waren immerhin drei davon. Selbst mit Kate’s Karten waren sie mit nur zwei Rookie-Digimon ziemlich im Nachteil. Tatsuya Gedanken wurden jedoch von etwas durchbrochen, das in sein Blickfeld flog. Es waren drei Karten! Tatsuya warf einen Blick zu Kate hinüber, welche ihm mit einem Blick bedeutete, sich die Karten anzusehen; anscheinend war sie es gewesen, die ihm die Karten zugeworfen hatte. Tatsuya wandte sich den Karten zu. Gleich die erste Karte ließ ihn verdutzt erneut einen Blick zu der New Yorkerin werfen, welche ihm lebhaft zunickte. Anscheinend hatte sie Tatsuya’s Gedanken gelesen, denn die Karte, die ihn verdutzt hatte aufblicken lassen, war eine Digitations-Karte. Wenn Kate mit ihrer Überlegung richtig lag, hatten sie eine Chance... Die beiden Menschen warfen sich gegenseitig einen entschlossenen Blick zu. Jetzt oder nie! “Digi-Modify! Digitation Plug in S!”, zog Tatsuya die Karte über das Scanfeld an seiner D-Mote. Dorumons Körper leuchtete auf! Es klappte! “Dorumon digitiert zu... Dorugamon!” Dorugamon sprang aus seiner Deckung hervor, überraschte sie drei Insektendigimon, und schlug eines davon mit seinem Schwanz in Kates Richtung. “Den übernehmen wir!”, rief diese Tatsuya zu, welcher darauf nur nickte. Mit den anderen beiden Karten, die Kate ihm gegeben hatte, kam er gegen zwei Flymon locker an. Mit einem Grinsen setzte er die erste der beiden Karten an. “Digi-Modify! Highspeed Plug in H!” Dorugamons Bewegungen wurden sofort schneller, es begann nun die beiden Gegner aufeinander zu zutreiben. Tatsuya musste lächeln. Dorugamon hatte sofort verstanden, was er vorhatte. Nun kam die letzte Karte ins Spiel! “Digi-Modify! Dragon’s Breath!”, rief Tatsuya, und auch diesmal wirkte die Karte sofort. Dorugamon warf den Kopf in den Nacken, ein Feuerball bildete sich vor seinem Maul, und...! Mit einem ohrenbetäubenden Brüllen schoss die Feuerkugel auf die beiden Flymon zu, hüllte sie ein und verkohlte sie zu Datenpartikeln. Als diese Partikel Kurs auf Tatsuya nahmen, streckte er reflexmäßig seine D-Mote nach vorn, welche die Daten in sich aufsog. Hinter sich hörte der Junge ein beeindrucktes “Oh!”, dann drehte er sich um und blickte in Kate’s Gesicht. Auch sie hatte ihren Gegner besiegt, und ihn beim kämpfen beobachtet. “Zwei auf einmal! Wahnsinn!”, sagte sie sichtlich verblüfft. “Bist du dir sicher, das du noch keine Übung mit den Karten hattest?” Tatsuya zuckte mit den Achseln, und sagte dann: “Ich hab als Kind mal gespielt... Ich hab gerade nur aus Reflex gehandelt, weil ich dachte, das es so am schnellsten ginge. Ach so, hier, deine Karten!” Er hielt der New Yorkerin die Karten hin. Diese jedoch schüttelte den Kopf. “Kannst du behalten, wer weiß, wann du die noch mal gebrauchen kannst...”, sagte sie. “Wie spät ist es eigentlich?”, fügte sie hinzu und sah auf ihre Armbanduhr. Tatsuya staunte; seine funktionierte nicht in der Digiwelt, wieso dann Kate’s? “Upps, ich muss zurück, sonst macht sich meine Familie noch Sorgen, wo ich bin... Weißt du, bei mir zu Hause ist es gerade noch mitten in der Nacht”, erklärte die New Yorkerin. Tatsuya sah sie verdattert an. Stimmte ja, sie kam ja aus Amerika, wenn bei ihm in Japan gerade Nachmittag war (wie er sich dachte), war bei ihr tatsächlich gerade früh morgens! Dann war es klar, das sie zurückmusste, sonst würde ihre Familie sich wahrscheinlich tatsächlich Sorgen machen. Da fiel ihm etwas ein. “Heißt das, du bist mitten in der nacht in die Digiwelt gekommen?”, fragte er das Mädchen. Diese sah ihn an. “Klar!”, antwortete sie: “Ich wollte dich schließlich auch mal treffen, sonst verpasse wir uns ja die ganze Zeit. Wie wäre es, wenn wir jetzt erstmal beide nach Hause gehen... Du musst doch sicher auch bald zum Abendessen, richtig? Ich hau mich noch ein paar Stunden auf’s Ohr und nachher treffen wir uns dann wieder hier!” Diese Amerikanerin beeindruckte Tatsuya immer aufs neue. Wenn sie es so Machten, wie Kate gerade vorgeschlagen hatte, wäre es genau anders herum; Tatsuya würde in der Nacht in der Digiwelt sein und Kate am Tag. So hatten sie immer ein paar stunden Ruhe. Kate war wirklich clever! Tatsuya nickte. “Gut, so machen wir es, meine Mutter hat sowieso Nachtschicht, die merkt es nicht, wenn ich die Nacht nicht da bin. - Aber erstmal müssen wir herausfinden, wie das Ding hier funktioniert!”, sagte er und fuchtelte mit Kuzuhamons Notebook herum. Zwar war es während des Kampfes auf den Boden geknallt, ging aber noch an. Es war, wie Tatsuya vermutet hatte, ein stinknormaler Computer. Bis auf das Detail, das darauf nur ein einziges Programm gespeichert war. Nachdem Tatsuya die Anwendung inspiziert hatte, konnte er eines mit Sicherheit sagen: “Das Programm öffnet Tore in unsere Welt, und wir können uns sogar aussuchen, wohin genau wir wollen.” Kate nickte. “OK, ich probiere es dann mal!” Schnell tippte sie die IP-Adresse der New Yorker-Wohnung ein, in der sie mit ihrer Familie lebte. Und ein Bild, welches der Computer nun anzeigte, sagte ihr, das es klappte. “Ahja, das ist mein Zimmer”, meinte Kate, und wandte sich Tatsuya zu. Dorumon und Biyomon, waren mittlerweile an einen Baum gelehnt eingeschlafen; auch die Besten müssen sich ja mal erholen. “Ich geh dann Mal, bis bald!”, sagte die Amerikanerin, und war dann auch schon verschwunden... Tatsuya deponierte das Notebook hinter dem Felsen, hinter dem er und Dorumon vor den Flymon in Deckung gegangen waren, und gab in Ermangelung der Kenntnis seiner IP-Nummer einfach seine Adresse in die Felder des Tor-Programms ein, was auch klappte. Mit einem letzten Blick auf die schlafenden Digimon verschwand auch er. Es war einfach unmöglich! Schon wieder hatte dieser Junge seine Spielfiguren besiegt, nein diesmal war auch diese Göre dabei gewesen! So würde er sein Spiel nie zu Ende bringen. Nicht, das es ihm etwas ausmachte, das Spiel etwas hinaus zu zögern, aber diese beiden störten. Und zu allem Überfluss waren sie auch noch gerade von seinem Bildschirm verschwunden! Zusammen mit ihren Digimon! Warum!? Er verstand gar nichts mehr... Aber egal, er hatte jetzt besseres zu tun... Er musste einen würdigen Partner finden, ein Digimon, das ihm bei seinem Spiel behilflich sein würde, ohne wenn und aber. Lächelnd umklammerte er die D-Mote. BlackAgumon hatte sie ihm gebracht... Dafür sollte er es vielleicht belohnen. Aber er wollte es auf keinen Fall zum Partner, dafür war es zu schwach. Nun egal, mit Hilfe der D-Mote würde er schon bald einen Partner finden! Bald... Ganz bald... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)