NaruSaku - Please Save Me von Ike_Schwarzfluegel ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Als Sakura langsam wieder die Augen öffnete und sich der Staub verzog, erkannte sie deutlich, wie Sasuke, blutend und keuchend in die Knie ging. Eine lange Wunde zog sich über seine Brust. Sein Schwert lag zerbrochen neben ihm. Offenbar hatte der junge Uchiha nicht mit einer solchen Reaktion seines Gegners erwartet. Besorgt wand sich die junge Kunoichi zu der zweiten Person auf dem Feld. Umhüllt von blutrotem Chakra stand eine kleinere Version des Kyubi vor Sasuke. Sechs Schweife wedelten langsam und abwechselnd durch die Luft und ein Skelett des Fuchses lag wie eine Rüstung um ihn. Naruto. Der junge Ge-Nin hatte im Kampf gegen Sasuke die Kontrolle verloren und sich der Kraft des Neunschwänzigen Fuchses hingegeben. Laut brüllend hob Naruto die Arme und schlug sie in den Erdboden. Durch die entstehende Druckwelle wurde Sakura von den Füßen gefegt und sie landete unsanft auf dem Boden. „Naruto…!“ Tränen stiegen dem Mädchen in die Augen. Sie wusste, was sich der freundliche Junge da gerade antat. Sie erinnerte sich noch gut an seine Verwandlung an der Tenchi-Brücke, im Kampf gegen Orochimaru. Damals hatten sich zwar nur Vier Schweife gebildet und nicht Sechs, doch die Verletzungen, die Sakura nachher an Naruto behandeln musste, waren furchtbar. Langsam setzte sie sich wieder auf und griff an ihren Arm. Seit damals sind viele Monate vergangen, doch die Wunde, die Naruto ihr als Kyubi versetzt tat immer noch weh. Mit einem gewaltigen Satz sprang Naruto auf Sasuke zu, die Arme weit nach vorne ausgestreckt. Sasuke blieb nichts anderes übrig, als sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen und so dem Tod zu entgehen. „Was ist das nur für eine gewaltige Menge Chakra? Naruto, was ist bloß aus dir geworden?“ hörte Sakura ihren ehemaligen Teamkameraden sagen. Offenbar schien Sasuke wirklich überrascht von Narutos Verwandlung. „Tss, dieser Idiot hat sich zu sehr der Kraft des Kyubi hingegeben. In diesem Zustand kann ich ihn nicht besiegen!“ Sasuke sprang erneut und brachte sie auf die Krone einer Tanne außer Reichweite. Dann schloss er einige Fingerzeichen und verschwand in einer weißen Rauchwolke. Derweil gab Naruto ein lautes Gebrüll von sich, das durch Mark und Bein ging. „Naruto. Es reicht, hör bitte auf!“ rief Sakura. Doch ihre Stimme erreichte ihren Freund nicht. Stattdessen schlugen die sechs Schweife wild um sich. Sie musste die Arme vors Gesicht halten, damit ihr kein Staub ins Auge flog. „Sakura!“ Die Stimme ihres früheren Meisters ließ sie nach oben Blicken. Kakashi stand auf einem der Tannen, sein Stirnband hoch gezogen und das Sharingan bereit. „Sakura, bring dich in Sicherheit. Yamato und ich kümmern uns darum. Geh zurück zu den Dorfbewohnern!“ sagte Kakashi hektisch. Der Jo-Nin war bereits dabei, Fingerzeichen zu machen. „Nein, Meister Kakashi. Naruto braucht mich, ich will helfen!“ „Sakura. Das ist ein Befehl, los verschwinde!“ Nun erschien auch Yamato neben dem Kopier-Ninja. Naruto sprang auf Sakura zu, welche sich immer noch in seiner Nähe befand. Laut brüllend riss er sein Maul auf. Völlig starr war Sakura nicht in der Lage, sich zu bewegen. „Sakura!“ „Mokuton-No-Jutsu!“ Vor Schreck hatte Sakura die Augen geschlossen und darauf gewartet, dass es zu Ende ging. Doch nichts geschah. Zögernd öffnete sie die Augen und blickte zu Naruto. Der kleine Kyubi wurde von Yamatos Mokuton-No-Jutsu gefesselt und war Bewegungsunfähig. Doch es war klar, dass der Anbu dies nicht langen aufrecht halten konnte. Das Holz begann schon, rissig zu werden und man hörte ein bedrohliches Knacken. Blitzartig erschien Kakashi neben Sakura. „Sakura, verschwinde jetzt. Du kannst nichts für Naruto tun!“ „Nichts für Naruto tun…!“ mit einem bitteren Nachgeschmack wiederholte Sakura Kakashi’s Worte. Plötzlich brach Yamatos Kunst und Naruto war wieder frei. Sofort schlugen zwei seiner Schweife aus. Kakashi reagierte instinktiv und schmiss sich zwischen seine beiden ehemaligen Schüler. Mit Hilfe eines Kunais lenkte er einen der Schweife ab. Doch dem zweiten Schweif war er nun hilflos ausgesetzt. „Mist!“ Der Jo-Nin lehnte sich zurück und konnte somit der Wucht des Schlages entgegen kommen. Dennoch wurde er an der Brust getroffen und einige Meter durch die Luft gewirbelt. Dann löste er sich in einer Rauchwolke auf. „Ein Kagebunshin!“ dachte Sakura. Sie hörte ein bedrohliches Knurren und wand sich wieder Naruto zu. Der Stand jetzt direkt über ihr, eine Pranke hoch in die Luft bewegt, um sie gleich mit voller Kraft auf Sakura herab sausen zu lassen. Stumm blickte die junge Kunoichi in die leeren Augen des Kyubi-Jungen. Eine Träne rann ihre Wange herab. „Nichts für ihn tun… Naruto. Verzeih mir!“ flüsterte sie. Naruto’s Gesicht entspannte sich leicht, der glühende Rachen schloss sich. Doch die Hand blieb weiterhin oben in der Luft. Verwirrt sah Sakura ihn an. Warum hatte er gestoppt? „Sakura!“ Eine Stimme drang vom Rand des Feldes zu ihr. Es war weder Yamato noch Kakashi. „Shikamaru!“ Der junge Chu-Nin vom Nara-Clan hielt Naruto mit seinem Kagekubishibari-No-Jutsu fest unter Kontrolle. Doch Sakura stellte fest, dass Shikamaru dies nicht lange aufrecht halten konnte. Schweiß perlte auf seiner Stirn und er begann schon zu keuchen. „Sakura, versuch Naruto zur Besinnung zu bringen. Du bist die Einzige, die das schafft. Aber beeil dich, ich kann ihn nicht mehr lange halten!“ sagte er. Zitternd vor Anstrengung, starrte Naruto Sakura an. Das Mädchen blickte teils ängstlich, teils traurig zurück. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dies einst der nette blonde Junge war, der sich immer mit viel Elan und Tatendrang in jede Mission stürzte und immer mit einem freundlichen Lächeln zum Training kam. Tränen rannen ihre Wangen hinab. Ihre Unterlippe begann zu zittern und ihr Blick wurde glasig. „Naruto… ich bitte dich, komm zurück. Komm zurück zu uns, kämpf dagegen an. Bitte!“ Naruto starrte sie weiterhin ohne jegliche Reaktion an. „Du musst das nicht mehr tun. Erinnerst du dich nicht mehr daran? Ich habe dich von deinem Versprechen gelöst, damals, an der Tenchi-Brücke. Ich werde Sasuke allein zurück bringen. Du hast genug getan. Bitte, hör auf!“ Der Widerstand gegen Shikamaru’s Kagekubishibari-No-Jutsu wurde schwächer, das konnte der Chu-Nin spüren. „Sakura scheint Erfolg zu haben. Komm schon, lass jetzt bloß nicht nach.“ „Yamato, sieh nur. Naruto fängt an sich zu beruhigen. Aber wie ist das möglich?“ fragte Kakashi, als er sich, zu Yamato gesellte. Der jüngere der beiden war sich selbst nicht sicher. Der Anhänger der 1. Generation war zerstört, also konnte Yamato selbst das Chakra des Kyubi nicht mehr unter Kontrolle halten. „Naruto.“ Mit einem heftigen Ruck und einem Aufschrei befreite sich Naruto von Shikamaru’s Schattenfesseln, was den Chu-Nin glatt vom Boden holte. Der chakraumhüllte Körper wand sich und zuckte zusammen. Naruto schlug wild mit den Sechs Schwänzen um sich und den Kopf hob er hoch in die Luft. Immer wieder brach ein neuer Schrei aus der Kehle hervor und ließ das Mark der Anwesenden erzittern. Dann verlor das Chakra an Farbe, das Skelett des Kyubi brach in sich zusammen. Nacheinander lösten sie die Schwänze auf und endlich kam Narutos wahrer Körper wieder zum Vorschein. Der junge Ge-Nin wand und wehrte sich gegen die letzten Reste des Kyubi, bevor er endlich ganz von den Einwirkungen des Fuchsungeheuers befreit war. Sofort war Sakura bei ihm, als Naruto nach vorne zusammen brach. Seine Haut war gerötet und wund, das dunkle Chakra hatte furchtbare Spuren hinterlassen. Sakura stimmte ihr Chakra ab, konzentrierte es in ihren Handflächen und begann, Naruto zu behandeln. Mit einem Sprung landeten Kakashi und Yamato bei ihr. Beide waren noch immer geschockt und überrascht zu gleich. Geschockt über die Verwandlung und die Zerstörungskraft des Kyubi, Verwundert über Sakura’s erfolgreicher Versuch, Naruto zurück zu holen. „Sakura. Ist alles in Ordnung bei dir?“ fragte Kakashi. Für gewöhnlich würde sie jetzt ja sagen und ihn optimistisch anlächeln. Sie würde sagen, dass alles schon wieder ins rechte Licht geschoben wird. Sie würde es packen. Doch dieses Mal war es anders. „Nein, Meister Kakashi. Nichts ist in Ordnung. Ich wollte Naruto nicht mehr um Hilfe bitten, ich wollte Sasuke selbst zu uns zurückholen. Und nun sehen sie, was passiert ist. Naruto und Sasuke haben gegeneinander gekämpft, das Kyubi ist wieder ausgebrochen und ich habe rein gar nichts getan. Ich bin zu nichts zu gebrauchen, nur eine Last für Naruto und euch!“ Es war wie ein Schlag ins Gesicht für Kakashi. Sonst war die junge Kunoichi immer positiv motiviert und strotze nur so vor Mut. Sie jetzt so gebrochen zu sehen war hart, selbst für ihn. „Du liegst falsch, Sakura. Du bist ein intelligentes Mädchen und ich dachte eigentlich, das wüsstest du!“ sagte der Hatake hinter seiner Maske verborgen. Leicht verwirrte wand die Rosahaarige ihren Blick zu ihrem ehemaligen Meister. „Du bist für niemanden eine Last. Ganz besonders nicht für Naruto. Deine Kenntnisse in medizinischen Nin-Jutsus werden nur noch von Hokage der 5 übertroffen und deine Kraft ist ebenfalls schon fast legendär. Du bist für ihn eine Motivation, ein Grund, überhaupt weiter zu kämpfen. Das solltest du niemals vergessen. Euch beide verbindet etwas, du hast es nur noch nicht erkannt!“ Eines musste Yamato zugeben, Kakashi’s Reden waren überzeugend. Sakuras trauriger, bemitleidenswerter Blick wich einem verwirrten. Kakashi hingegen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „So, und sobald die nötigen medizinischen Maßnahmen ergriffen worden sind, bringen wir ihn ins Krankenhaus!“ sagte Kakashi gleich darauf, wieder mit fester, ernsterer Stimme. Yamato und Sakura nickten. Während Naruto auf Kakashi’s Rücken gehievt wurde, ging Sakura zum Rand des Kampffeldes. Shikamaru hatte es sich unter einem Baum bequem gemacht und spielte mit dem Feuerzeug seines verstorbenen Meisters herum. Als er Sakura näher kommen sah, stand er auf. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken bevor wir Naruto ins Krankenhaus bringen. Hättest du nicht im richtigen Moment eingegriffen, währe ich jetzt tot.“ Sagte Sakura. Shikamaru winkte darauf ab: „Ist Ehrensache, Sakura. Außerdem hätte Naruto mich bestimmt gekillt, wenn ich nichts getan hätte. Aber sag mal, wie geht es denn jetzt weiter? Sasuke ist wieder abgehauen und Naruto wird wohl eine Zeit lang mal wieder im Krankenzimmer verbringen.“ Auf diese Frage hatte Sakura keine Antwort. Sie hatte sich noch keine Gedanken gemacht, was nun passieren würde. Vermutlich würde ein Spezial-Trupp ausgesendet, um Sasuke zu verfolgen. Und vermutlich würde Meister Kakashi diesem Trupp beiwohnen. Doch noch war alles Ungewiss, wie immer. „Nun ja, ich werde mich dann wieder auf den Rückweg machen. Man sieht sich, Sakura!“ Und nach einer kurzen, Abschiedsgeste mit der Hand verschwand Shikamaru. „Und Sasuke war allein gekommen? War ansonsten niemand bei ihm, vielleicht Kabuto oder sein Team?“ fragte Yamato nach einiger Zeit der Stille. „Nein, niemand. Offenbar wollte Sasuke diese Sache mit Naruto allein beenden. Er hatte sich ja auch allein Orochimaru und seinem Bruder Itachi gestellt.“ Antwortete Sakura. Nun meldete sich auch Kakashi zu Wort: „Sasuke war schon immer ein Einzelgänger gewesen. Dass er überhaupt ein Team zusammengestellt hat, verwundert mich. Und Kabuto hat sich sicherlich selbstständig gemacht. Nach dem Tod von Orochimaru fehlt ihm jetzt eine Quelle für seine Versuche.“ „Dann sollten wir uns bald um ihn kümmern, damit wird nicht bald einen zweiten Orochimaru haben!“ „An sich eine nette Überlegung aber da wir im Moment keinen Anhaltspunkt über seinen Verbleib haben, ist Kabuto erst einmal von zweitrangiger Bedeutung. Akatsuki ist noch immer aktiv und unseren schlimmsten Widersacher haben sie noch nicht auf uns gehetzt. Itachi, Hidan oder Pain, sie alle waren mächtige Gegner, aber noch steht uns der Kampf mit Tobi bevor.“ Wand Kakashi ein. Yamato und Sakura sahen darauf etwas verwirrt zu dem grauhaarigen Jo-Nin. „Wieso denn ausgerechnet der? Als wir ihn das letzte Mal begegnet sind, war er nicht wirklich ein ernst zu nehmender Gegner!“ sagte Sakura. „Man soll sich nie auf den ersten Eindruck verlassen, Sakura. Tobi mag schwach aussehen, aber genau diese Personen sind die, die am Ende die Fäden in den Händen ziehen!“ Am Krankenhaus angekommen wurde Naruto sofort in ein freies Zimmer gebracht und Bettbereit gemacht. Dann verfrachteten sie ihn ins Bett. Der junge Blondschopf war in der Zwischenzeit nicht aufgewacht. „Sakura. Pass bitte auf Naruto auf, Yamato und ich müssen uns beim Hokage melden!“ Bat Kakashi. „Das werde ich, Meister Kakashi!“ Mit einem leichten Lächeln machte sie dem Jo-Nin deutlich, dass sie ihr Versprechen auch halten würde und so verließen Kakashi und Yamato das Zimmer. Vorsichtig setzte sich Sakura an Narutos Bett. Das Lächeln, mit dem sie gerade eben noch Kakashi verabschiedete verschwand, wie eine starre Maske, die vom Gesicht ab fiel. Wieder wollten sich Tränen über ihr Gesicht stehlen, doch Sakura wischte sich gleich fort, noch bevor sie die Augen verlassen konnten. Tränen würden Naruto jetzt auch nicht helfen. Sanft strich sie ihm eine Strähne aus dem Schweißnassen Gesicht. Er rang innerlich immer noch, dass sah man ihm an. Es musste ihm viel Kraft gekostet haben, Kyubi wieder unter Kontrolle zu halten. Immer mehr fürchtete man darum, dass Naruto die völlige Kontrolle verlieren würde. „Nein… nein, dass wird nicht passieren. Das werde ich verhindern!“ sagte Sakura leise, mehr zu sich selbst. „Naruto…“ sie legte vorsichtig eine Hand auf seine, „…ich habe nun endlich begriffen, was ich für dich tun kann. Doch ich weiß nicht, ob ich es dir jemals beichten kann!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)