prolog
Prolog
Ein reges Treiben herrschte wie immer auf dem Leipziger Bahnhof. Züge fuhren ein und wieder ab. Ständig füllte und leerte sich der Bahnhof, doch kein Zustand hielt lange an. Die Menschen waren in Hektik, voll gepackt und zum Teil ziemlich genervt von den Massen und den Verspätungen der Züge. Aber das war hier schon seit einiger Zeit Alltag. Nur selten kam ein Zug pünktlich, meist kam er mindestens zehn Minuten zu spät.
Eine Gruppe von Jugendlichen stieg aus dem hintersten Wagon. Sie sahen ziemlich gutgelaunt aus, scheinbar wollten sie nur shoppen und machten sich nichts aus dem ganzen Rummel. Und so war es auch. Die letzte Ferienwoche hatte gerade für sie begonnen und dann würde wieder der Ernst des Lebens losgehen, die Schule.
„Hilary, wo bleibst du?“, rief ein junger Mann mit Grau Haaren, die hinten Blau sind.
„Ich komm gleich!“, rief ein vierzehnjähriges Mädchen, zurück. sie hatte Braune Haare die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hat. Doch im Gegensatz zu jenem jungen Mann war sie eher rundlich und wirkte ziemlich ungesund. Sie sah nicht so glücklich aus wie er.
Kapitel 1
Kapitel 1
Der Graublauhaarige wand sich einem anderen jungen Mann zu, der hungrig Richtung McDonalds sah. Er hatte kurze, blaue Haare, fast schon nur noch Stoppeln statt Haare. Er wirkte ziemlich hager, war fast schon zu dünn.
„Wie machst du das mit deiner Figur bloß? Du denkst von früh bis spät nur an Essen und nimmst einfach nicht zu. Wie geht das?“, meckerte der Graubalue spaßig.
„Tja, Kai, so ist das nun mal. Ich hab einen Traumkörper“, grinste Tyson, so der Name des Blauhaarigen.
„Traumkörper, du?“, fragte Hilary von der Seite her und grinste zurück.
„Pass auf, was du sagst, Schwabbel“, giftete Tyson. Damit spielte er auf Hilarys rundliche Formen an. Sie hatte Übergewicht und bekam es einfach nicht mehr runter. Und irgendwie war es ihr fast schon egal. Auch wenn sie keinen Freund hatte, so hatte sie doch genügend Verehrer.
„Hört auf euch zu streiten!“, meinte Kai nur und ging an den beiden vorbei um einen Blick in den McDonalds Laden zu werfen. Der war total voll.
„Wir gehen nachher erst was essen. Im Moment ist es mir einfach zu voll und ich will mich nicht anstellen. Gehen wir erst mal zu Saturn, ich brauch neue CDs“, damit war die Sache für Kai erledigt und er ging an den Toiletten vorbei zum Elektronikmarkt. Tyson, Hilary und Max, ebenfalls kais Kumpel, folgten ihm.
Als sie in dem überfüllten Laden ankamen, kämpften sich Kai und Hilary gleich zu den CDs vor, während die anderen beiden lieber zur Computerabteilung gingen.
Als sie ankammen setzte hilary ihre Kopfhörer auf und hörte die Lordi-CD durch die sie vorhin genommen hat.
Kai machte ebenfalls eine dieser CDs an und hörte kurz die Tracks durch. Sie gefielen ihm nicht wirklich so gut, deswegen legte er die CD schnellstmöglich wieder weg. Hilary hingegen schien die CD zu mögen.
„Mist“, hörte Kai es plötzlich hinter sich und er sah seine Kira, die deprimiert auf das Preisetikett schaute.
„Was denn?“, fragte er.
„Zu teuer“, jammerte sie.
„Komm her, ich zahl sie dir“,
„Du brauchs nicht dein geld wegen mir ausgeben spar dir lieber dein Geld“, sie wirkte niedergeschlagen.
„Hör mal, meine Maus“, sagte Kai und schaute sie dabei superlieb mit seinen Roten Augen an. er wollte was sagen doch sie drehte sich weg, stellte die CD ins Regal und verließ den Laden.
„Mist“, stieß Kai aus. Wieso konnte er auch nicht den Mund halten. Er wusste doch, wie seine süße Schwester darauf reagieren würde. Immer wurde er bevorzugt, sie bekam nie etwas nebenbei. Nur weil sie nicht so gut in der Schule war wie er. Obwohl… er hatte immerhin das letzte Schuljahr nicht geschafft, aber das hatten natürlich seine Eltern wieder seiner Schwester zugeschoben. Sie sei Schuld, weil sie ihn mit ihren unwichtigen Problemen genervt hatte. Von wegen unwichtig….
Kai nahm sich die CD, von der seiner Kira so begeistert war, ging zur Kasse und bezahlte sie. Er würde ihr die CD zum Geburtstag schenken, schließlich hatte sie am 2. September. Und der war bald.
Kapitel 2
kapitel 2
Der Schwarzhaarige erwischte seinen Zug gerade so noch und lies sich erleichtert auf einem freien Platz nieder. Aus seiner Tasche kramte er seine Brillenscheide heraus und nahm sie ab. Normalerweise trug er sie nur zum Lesen und Autofahren, wobei er nicht einmal eins besaß, aber während der Prüfung musste er sie tragen.
Aus Langeweile holte er sein Portemonnaie raus und überprüfte, ob bei ihm überhaupt noch alles da war. Sein Ausweis war noch da. Er blickte sein Bild an und fand es schrecklich. Auf solchen Fotos sah er immer schrecklich aus. Irgendwie sah er furchtbar blass aus. Ray kon… wie er seinen Vornamen hasste. Da merkte jeder sofort, dass er irgendwie chenise war. Gut, sein Großvater Zieht nach Deutschland und er selber war zwar schon oft in china, wo er noch immer Verwandtschaft hatte, aber er lebte in Deutschland und war Deutscher. Aber nein, sein Name musste ihn ja verraten.
Er blickte auf die Uhr und merkte, dass der Zug seiner neuen Heimatstadt näher kam. Er musste nicht lange fahren, nur wenige Stationen. Dann würde er dort ankommen, wo er mindestens ein Jahr seines zukünftigen Lebens verbringen müsste. Vielleicht sogar zwei. Aber soweit dachte er lieber noch nicht. Es kam erst einmal drauf an, wie ihm die neue Schule und alles rundherum gefielen.
Wenn er an sein Staatsexamen zurück dachte, merkte er, dass er nicht halb so aufgeregt davor war, als er es nun war. Kurz vor Beginn seiner Zeit als Referendar an einer ihm völlig fremden Schule.
Ray stieg an der ihm genannten Haltestelle aus und sah sich erst mal um. Zumindest war hier nicht solche Hektik wie in Leipzig, aber es gab trotzdem genügend Menschen, die den wenigen Platz auf dem Bahnhof einnahmen.
„Sind Sie Herr Kon?“, hörte er sogleich eine weibliche Stimme hinter sich.
„Ähm… ja“, sagte er leicht verunsichert, da er mit dem Direktor gerechnet hatte, und der war, wie er in Erinnerung hatte, ziemlich klein und rundlich. Diese Frau war zwar auch klein, aber extrem dünn und zierlich. Ihre Haare waren Hoffen ihre haare hatten ne Mischung aus pink und rosa.
„Guten Tag, mein Name ist Mao. Ich bin für dieses Schuljahr Ihre Betreuerin“, sie reichte ihm die Hand.
„Ray kon, sehr erfreut“, sagte er höflich und schüttelte der Frau.
„Ich weis, Sie haben sicher mit dem Direktor Herrn Dickenson gerechnet, aber der ist kurzfristig verhindert, deswegen habe ich die Aufgabe übernommen, Sie am Bahnhof abzuholen, übernommen“, sie lächelte.
„Oh… vielen Dank“, sagte ich lachend
Kai saß am Frühstückstisch und aß sein Nutellabrötchen, als seine Mutter durch die Tür in die schwach beleuchtete Küche kam. Es war gerade mal fünf Uhr und ihr Sohn musste schon um die Uhrzeit aufstehen, da bei ihm der Unterricht halb sieben begann. Und da es langsam auf den Herbst zuging, wurde es später hell.
„Guten Morgen, Kai“, sagte die blauhaarige Frau und nahm sich auch ein Brötchen.
„Morgen, Mama. Wieso bist du schon auf?“, fragte er überrascht.
„Ich muss nachher noch mit zu Kiras Schule und will mich jetzt schon vorbereiten. Ihre Klassenlehrerin will mich unbedingt noch vor dem ersten Schultag sprechen. Keine Ahnung, warum…. Ob die Kleine wieder etwas angestellt hat?“, fragte Sie.
„Kira hat irgendwas von Klassenwechsel erzählt. Keine Ahnung, was sie genau wollte, aber ich glaube, sie will aus ihrer alten Klasse in die Parallelklasse wechseln“.
„Wieso denn das?“, fragte sie.
„Keine Ahnung, so genau hat sie mir das nicht erzählt. Ich muss dann mal los. Tschüss, Mama“, sagte Kai, zog sich seine Jeansjacke über das weiße, eng anliegende T-Shirt und verließ das Haus.
Als er draußen war, drehte er sich noch einmal um und blickte die Villa an. Sie war wirklich riesig, weiße Fassade und ein riesiger Garten. Er kannte Menschen, die in kleinen Wohnungen lebten, deren komplette Wohnung vielleicht so groß war wie der riesige Wohn- und Aufenthaltsraum des Hauses war.
Womit hatte sich Kai’ eigentlich so ein Luxusleben verdient? Er hatte doch nichts Besonderes gemacht, er wurde nur in die richtige Familie geboren. Dafür konnte er nichts, doch er hatte auch nichts dafür getan.
„Schluss mit diesen sinnlosen Gedanken“, sagte er leise vor sich her und blieb bei einem Becker stehen.
„Morgen Kai“, hörte er nach wenigen Augenblicken des Wartens auch schon Tyson, mit dem er sich jeden Morgen schon vor der Schule traf.