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Wolfsclan

"Lynx Traum"
von

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Prolog

Im Leben gibt es Dinge, die wir nicht immer verstehen. Dinge, die uns erfreuen, die uns erschrecken, die uns verändern. Damals wussten wir nicht, was es zu bedeuten hatte, als der Mond eines Nachts violett erstrahlte. Doch es war die Nacht, die uns weitaus stärker veränderte, als alles was wir jemals erlebt hatten und noch erleben würden.
 

Es war die Nacht, in der alles begann…
 

Demon Nightwalker

Part 1

„Ice, wach endlich auf du Schlafmütze!“ Schon bekam er einige Pfotenhiebe in die Seite. „Ice! Wir müssen los, bevor Vater zurück kommt!“

Langsam öffnete er die Augen und sah sich den Störenfried an. Die Stimme war ihm vage bekannt vorgekommen, doch er hatte sie nicht richtig zuordnen können. Zwei honiggelbe Augen sahen ihn erwartungsvoll an. „Mama?“, nuschelte er.

„Du Blödwolf, ich bin doch nicht Mutter! Ich bin’s, Demon! Jetzt wach endlich auf und beweg dich. Shadow und Filou warten schon vor der Höhle.“, maulte die schwarze Wölfin ihn an.

Er schüttelte den Kopf um richtig wach zu werden: „Shadow? Filou?“, echote er.

„Jaaahaaaa.“, seufzte die junge Wölfin ungeduldig, „Unsere Geschwister. Hast du was auf den Kopf bekommen? Jetzt beweg endlich deinen pelzigen Hintern, Ice!“

Er stand zwar auf, sagte aber: „Ich heiße doch Lynx…“ Jetzt lachte die Wölfin. Erstaunlicherweise war sie nur so groß wie er. Demon war doch eigentlich um einiges größer als er gewesen. Nun schien sie ungefähr so alt wie er und das verwirrte ihn. Stumm tapste er hinter ihr hinaus.

Draußen warteten schon zwei andere Jungwölfe im Licht des Vollmondes, die aufjauchzten als beide hinauskamen. „Wenn einer Ice in die Gänge bekommt dann ist es unsere Demon!“, sagte der junge grau-schwarz-gestromte Rüde grinsend.

„Vorsicht, der schläft auch noch beim gehen.“, warnte die schwarze Wölfin, „Er nannte mich eben Mama und sagte er heiße Lynx.“

Die junge hellgraue Wölfin lachte: „Typisch, der könnte sogar essen, während er schläft.“ Die schwarze Wölfin drängte zum Aufbruch und die vier Jungwölfe zogen endlich los.

Lynx war verwirrt. Warum war Demon in seinem Alter? Warum behauptete sie er sei ihr Bruder? Was war hier nur los? Entgegen seiner sonst so stürmischen Natur war er nun zurückhaltend und still, ja fast schon etwas unsicher. Stumm folgte er den drei anderen quer durch den Wald. An einem kleinen Fluss stoppte er irritiert, während alle anderen über große Steine auf die andere Seite hüpften.

Der Rüde drehte sich als erster um. „Och nö! Ice hat schon wieder schiss!“, murrte er.

Als die hellgraue Wölfin drüben angekommen war rief sie ihm zu: „Jetzt komm nicht wieder mit deinem Vater-hat-es-uns-verboten-quatsch und beweg dich!“

Demon drehte mitten auf den Steinen um und hüpfte zurück. „Jetzt komm schon Ice, folg mir einfach, ok? Wenn du alles so machst wie ich, passiert dir nichts.“, lächelte sie.

Lynx alias Ice nickte und hüpfte Demon hinterher. Demon war schon auf festem Grund und Lynx war kurz davor das Ufer zu erreichen, als Das Mondlicht eine seltsame, violette Färbung annahm. Irritiert hielt Lynx inne und sah nach oben. Durch die Lücken des Blätterdaches sah er, dass der Mond violett leuchtete. Es wurde windig und eine violett glitzernde Wolke aus feinem Staub trieb auf die Jungwölfe zu.

Filou und Shadow begannen zu nießen, als die Wolke über sie hinwegfegte. Als nächstes stimmte Demon mit ein, die als letzte das Ufer erreicht hatte.

Nun wurde Lynx von der Wolke erfasst und nießte einmal herzhaft. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und rutschte von dem Stein auf dem er stand in den Fluss. Die Strömung war stärker als er gedacht hatte und so trieb er immer weiter ab.

Sofort sprang Demon ins Wasser, schwamm zu dem weißen Rüden und schob ihn in Richtung Ufer. Einige hundert Meter von ihren Geschwistern kamen die beiden Jungwölfe wieder an Land. Shadow und Filou liefen zu ihren nass gewordenen Geschwistern. Ihnen allen kribbelte das Fell.

„Was war das?“, japste Lynx und sah die anderen der Reihe nach an.

„Ich weiß nicht…“, gestand Shadow ein und sah zum ersten mal unsicher aus.

Filou kratzte sich ausgiebig: „Verdammt, das juckt vielleicht.“

„Hör auf zu kratzen, Filou, wir müssen zurück.“, schalt Shadow.

„Auf einmal?“, wollte Lynx wissen.

„Du schläfst wirklich noch, Ice. Was auch immer es war, Vater hat es bestimmt auch mitbekommen und wird jetzt im Lager nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Was glaubst du werden wir uns anhören dürfen, wenn wir nicht da sind?“, erklärte Demon überzeugt. Sofort machten sich die vier auf den Rückweg.

Als sie aus dem Dickicht auf die Lichtung traten, wurden sie schon erwartet. Ein großer, schwarzer Wolf sah die Jungwölfe abwartend an. Irgendwie erinnerte er Lynx an…

Part 2

„Der sieht ja aus wie du.“, flüsterte er Demon zu. „Ach ne, echt?“, sagte Demon mit zynischem Unterton, „Natürlich sieht er aus wie ich, das ist schließlich unser Vater. Und denk dran, lass Shadow reden, er…“

„Wo wart ihr?“, fragte der große schwarze Rüde.

„Wir waren unten am Teich. Ice, dieser Tollpatsch ist reingefallen und…“, begann Shadow, wurde aber von dem großen schwarzen unterbrochen: „Stimmt das Ice?“

„Ja. Ich bin gestolpert, ins Wasser gefallen und Demon hat mich rausgezogen.“, echote Lynx, vermied aber Blickkontakt.

„Ice? Sieh mich an.“, verlangte der Rüde. Kleinlaut sah Lynx ihm ins Gesicht. „Ihr wart am Fluss, nicht wahr?“, erklärte der schwarze Wolf ruhig. Ungewollt klappte Lynx Unterkiefer hinunter. „Also doch. Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt nicht ohne Begleitung zum Fluss!“

„Toll gemacht, Ice.“, knurrte Filou sauer.

Lynx legte schuldbewusst die Ohren an.

Demon knurrte ihre ältere Schwester an: „Lass ihn doch einfach in Ruhe!“

„Genug!“, donnerte ihr Vater dazwischen, „Da ihr nicht auf mich hört werdet ihr ab jetzt in der Höhle bleiben. Und dies ist mein letztes Wort!“ Unter dem strengen Blick des Alpharüden schlichen die vier Welpen in die Höhle.

Lynx verzog sich in eine der hintersten Ecken der Höhle. Shadow und Filou knurrten ihren jüngeren Bruder wütend an.

„Das hast du ja wieder mal fein gemacht, Ice!“, brummte Shadow.

„Bist du stolz auf dich? DU bist schuld, dass wir jetzt hier festsitzen!“, keifte Filou.

Ängstlich drückte sich der kleine weiße Rüde gegen den Fels. Sofort sprang Demon dazwischen und baute sich vor ihrem jüngeren Bruder auf: „Lasst ihn endlich in Ruhe! Wir sind alle selber schuld, dass es so gekommen ist.“

„Misch dich nicht ein, Demon!“, maulte Filou.

„Willst du mir etwa drohen?“, lachte Demon, die genau wusste, dass sie ihrer älteren Schwester überlegen war.

„Sie nicht, aber ich!“, grollte Shadow und stürzte sich auf die kleine schwarze Fähe. Beide rollten raufend über den Höhlenboden.

Ängstlich sah Lynx den beiden zu. „Aufhören! Hört doch bitte auf. Du tust ihr doch weh!“, fiepte er. Lange konnte er sich aber keine Sorgen um Demon machen, denn Filou begann ihn mit Pfotenhieben zu verprügeln.

„Filou!“, rief Demon empört und wollte sich auf ihre Schwester stürzen, doch Shadow zog sie an der Rute zurück. „Du bleibst hier!“

Nach kurzem lag Demon auf dem Rücken und trat ihrem großen Bruder mit den Hinterläufen in den Bauch. Viel half dies jedoch nicht. Shadow war der einzige Welpe des Rudels, der stärker war als Demon.

Filou Traktierte Lynx weiterhin. „Das hast du uns eingebrockt! Es reicht mir mit dir, Brüderchen!“, maulte sie währenddessen. Lynx derweil wusste gar nicht richtig wie ihm geschah. Er raufte sich gerne, aber das hier war anders. Das war ein ernster Kampf und das kannte er nicht. Erschrocken quietschte er vor Schmerz auf, als ihn ein erneuter hieb der schwarz-grauen Wölfin traf.

„Ice!“, rief Demon. Sie wand sich wie eine Schlange unter ihrem Bruder vor und verbiss sich in seinem linken Ohr um ihn zur Aufgabe zu zwingen.

Mitten im größten Tumult erklang eine warme Stimme: „Was ist hier los?“

Demon wurde im Genick gepackt und sobald sie ihren Bruder losgelassen hatte in die nächste Ecke befördert. Danach bekam Filou einen leichten Pfotenhieb, so dass sie von ihrem jüngeren Bruder wegkullerte. „Nochmal. Was ist hier los?“

Jetzt erst sahen die vier Welpen auf und erblickten die weiß-grau gestromte Fähe. „Mama…“, japste Filou. Vorsichtig kroch Lynx zu Demon. „Alles ok?“, fragte er. „Hmhm.“, machte sie nur und leckte sich ihre schmerzende Rute.

„Wir haben uns nur etwas gerauft.", schwindelte Shadow scheinheilig.

„Das sieht mir aber nicht wie eine normale Rauferei aus.“, bemerkte die Fähe und blickte vielsagend auf sein blutiges Ohr. Dann schnappte sie sich ihren Sohn und begann ihm das Ohr sauber zu lecken.

„Meeeh! Lass das Mama!“, jaulte Shadow und wehrte sich gegen die Bemutterung.

„Habt ihr Ice wieder gehänselt?“, vermutete die grau-weiße Fähe während sie ihren Sohn weiter putzte.

„Gar nicht wahr!“, mischte Filou sich ein, „Wir haben wirklich nur ein bisschen getobt…“

„Stimmt das, Ice?“, wollte Malora von ihren jüngsten wissen.

Lynx gewöhnte sich langsam daran, dass ihn alle Ice nannten. Ähm… also…“, stotterte er.

„Lasst doch endlich Ice in Ruhe.“, begehrte Demon auf. „Vorhin fragte Vater ihn etwas, jetzt du. Und dann verprügeln Filou und Shadow ihn später wieder weil er angeblich gepetzt hätte.“ Trotzig sah die schwarze Fähe ihrer um einiges größeren Mutter in die Augen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2009-11-08T18:40:44+00:00 08.11.2009 19:40
Ich hab gestern deine "komplette" (ist ja noch nicht abgeschlossen ^__~) durchgelesen und bin angenehm überrascht, wie du gleich am Anfang so viele Charaktere geordnet auftreten lässt, so dass der Leser bzw. die Leserin nicht überfordert ist.
Hm..mir gefällt dein Schreib-Stil^^ es lässt sich schön fließend lesen, nur gibt es meiner Meinung nach etwas zu viele wörtlichen Reden. Aber jedem dem sein Geschmack. ;) Ich frage mich was hinter dieser Sache mit Ice alias Lynx steckt..
Ich freue mich aufjedenfall schonmal neue Kapiteln. ^^

nyappi~
-Valfaris-


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