Zehn Dinge, die ich an dir hasse von Bluttraene (Teil der Bandserie) ================================================================================ Kapitel 1: Freundschaft/Liebe ----------------------------- Es war ein kalter Wintertag kurz vor Weihnachten. Andi war auf dem Weg zur Probe. Alle bis auf Peter waren schon da. Alex reparierte gerade einen eine gerissene Saite an seinem Bass. Steffen half ihm. Claus und Charly standen daneben und lachten sich verreckt, da Alex so etwas öfters passierte. Andi stellte sich zu Charly und Claus und lachte, nachdem er merkte, um was es ging, mit ihnen. Nach einer Weile war Alex’ Schaden dann behoben. Claus begab sich zu seinem Schlagzeug und Charly und Andi gingen in eine Ecke und unterhielten sich. Charly: "Na, Andilein, was hast du denn am Wochenende noch schönes gemacht? Irgendwelche Jungs aufgerissen und abgeschleppt?" Andi winkte gleich ab: "Charly, nicht so laut! Die anderen könnten uns hören! Du weißt, dass ich nicht will, dass sie was merken!" Charyl: "Ist ja schon gut! Was war jetzt am Wochenene?" "Nein, es war wieder keiner dabei!", meinte Andi etwas enttäuscht. Charly flüstert: "Zum Glück" "Was hast du gesagt?" Charly antwortet schnell: "Ich meinte nur, dass es schade sei! Du könntest wirklich mal wieder einen Boy vertragen! Du bist schon so lange solo! Das deprimiert nur! Es gibt so viele süße Jungs auf dieser Welt! Die einigermaßen ansehnlichen Männer sind schwul! Am Ende versuchst du noch mit einem der Jungs was anzufangen." "Oder mit dir, meinst du wohl!" "Mir würde das nichts ausmachen." Andi schaute ihn etwas irritiert von der Seite an. Charly merkte, was er gesagt hatte und berichtigte sich schnell: "Ich meine wir sind doch Freunde und irgendwie würde ich dich schon abhalten, wenn du zu aufdringlich wirst. Ich kenn dich ja schon lang genug und die Jungs kennen dich nicht so gut wie ich." "Stimmt! Da hast du wohl recht!" "Klar hab ich das!" "Aufgeblasener Macho!" "Schwuler Arsch!" "Ja, Charly, du hast es erfasst! Auch mein Arsch ist schwul!" Die beiden fielen sich lachend in die Arme. In dem Moment kam Alex von hinten an die beiden heran. Alex: "Was ist so witzig? Will auch mitlachen!" Andi: "Ach, das würdest du nicht verstehen! Du kennst den Hintergrund dazu nicht!" Charly: "Es würde jetzt ewig dauern, dir das zu erklären!" Alex: "Na gut! Schließt mich halt aus!" Charly: "Armer Alex! Du tust uns so leid!" Andi: "Und trotzdem, du erfährst nichts!" Alex: "Na gut! Aber kommt jetzt! Peter ist mittlerweile auch eingetroffen. Er musste mit seiner Tochter noch zum Zahnarzt." Charly: "Arme Tochter!" Die drei gingen wieder zu den anderen zurück und die Probe begann. Am nächsten Abend saß Andi zuhause auf der Couch. Harry, ein Freund von früher, saß bei ihm. Sie kennen sich schon lange, aber hatten sich erst vor 2 Monaten wieder getroffen. Auch Harry weiß, dass Andi schwul ist. Sie hatten sich vor ungefähr 8 Jahren das erste Mal gesehen und Andi hatte sich in Harry verknallt! Nur war Harry damals nun mal nicht schwul und so musste sich Andi damit abfinden, nur ein guter Freund von Harry zu sein! Aber er hatte sich sehr schnell damit abgefunden. Harry: "Ich dachte du und Charly seid so gute Freunde, was hast du jetzt auf einmal für ein Problem mit ihm?" Andi: "Ich hab eigentlich kein Problem mit ihm! Oder, ... eigentlich schon. Mein Problem ist, und ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, ich... tja, ich bin... ich..." Harry: "Was bist du?" "Ich kann es mir auch nicht erklären! Weißt du, wir sind schon so ewig lange befreundet. Wir kennen uns ewig! Ich weiß nicht wie das jetzt kommt! All die Jahre habe ich mich andauernd in irgendeinen Typen verknallt und Charly hat immer zu mir gehalten. Er hat mit mir über alles geredet. Mit all meinen Problemen konnte ich zu ihm kommen. Ich habe ihn immer irgendwie als Bruder gesehen. Nicht mehr! Einfach nur ein Bruder, zu dem ich mit jedem noch so kleinen Scheiß kommen konnte! Wir brauchen nicht all die tausend Worte, um uns zu verstehen! Ein einfacher Blick hat dafür genügt! Und plötzlich sind da diese Gefühle. Sie sind einfach da! Und ich weiß nicht woher sie kommen. Ich liebe ihn! Schon sehr lange! Aber er ist und bleibt nun mal ein Hetero. Er wird sich nie für mich interessieren. Für ihn werde ich immer nur sein bester Freund bleiben. Niemals mehr! Daran kann ich nichts ändern!" "Aber bei uns beiden war es doch genauso! Wir sind doch auch nur Freunde und du wolltest mal was von mir." "Bei dir war das was anderes! Ich hab dich gesehen und fand dich total süß. Aber es hat mir dann nicht wirklich was ausgemacht, dass du nichts von mir wolltest. Du warst halt einfach süß und ich war auf einen kleinen Flirt aus. Es war jetzt nicht die große Liebe!" Harry tat etwas eingeschnappt: "Danke, dass ich das auch mal erfahre!" Andi: "Nein! Wenn du darauf eingegangen wärst, wäre aus uns vielleicht sogar etwas geworden. Hätte sogar ne ganze Menge draus werden können! Aber so! Beim Charly ist es ganz anders! Ich hab das erste Mal, als ich DICH gesehen habe, gedacht: 'Man, ist der süß!'" Harry meinte leicht genervt: "Oh, langsam werd ich hier verrückt! Ich bin nicht süß!" "Tja! Da kannst du viele Schwule fragen. Ich hab schon oft gehört, dass mein Kumpel, also du, voll süß ist! Und ich wurde schon oft gefragt, ob ich nicht ein Date mit dir organisieren könnte. Aber wieder zum Thema: Als ich den Charly das erste Mal gesehen habe, dachte ich nur: 'Der ist ja voll lustig und total crazy! Der gäbe einen prima Kumpel ab!' Das ist alles! Nicht süß, nichts! Von dir wollte ich von Anfang an was, von ihm nichts!" "Und jetzt liebst du ihn! Das ist wirklich krass! Und wir sind Freunde! Genau umgekehrt als vorher!" "Ja! Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Charly und ich uns von klein an kennen, wir sind zusammen aufgewachsen und jetzt hat sich irgendwie etwas geändert! Hör dir mal das an, das hab ich für ihn geschrieben!" Er ging zu seiner Stereoanlage und drückte auf Play: Es kam ein Lied in dem es um die Frage ging: Glaubst du daran, dass es Liebe gibt? Und wie die Liebe war, auch mir Schmerz und Einsamkeit verbunden. Und er zählte einige Erlebnisse auf. Unter anderem auch einen Kuss. Harry war begeistert: "Das ist ja cool! Das musst du ihm irgendwann mal vorspielen! Habt ihr euch ehrlich schon mal geküsst?" "Ja! Er wollte nur mal wissen, wie es ist einen Jungen zu küssen, das war vor zirka einem halben Jahr!" "Das hat dir bestimmt gefallen!" "Hundert pro! Aber er wollte wohl nur probieren! Ich glaube nicht, dass es ihm in irgendeiner Weise gefallen hat!" "Und was willst du jetzt tun?" "Keine Ahnung! Entweder ich komm mit ihm zusammen, was aber nie passieren wird, weil er nun mal nicht auf Jungs steht. Ich kann machen was ich will, das wird nie passieren. Oder ich finde mich damit ab, ihn nur von Weitem anflirten zu können und weiter sein Kumpel zu sein. Und so gefühlsmäßig zugrunde zu gehen! Und an gebrochenen Herzen zu sterben. Oder ich bring mich gleich um!" Harry war geschockt: "ANDI!!!! Ich WARNE dich!" "Keine Panik, so schlimm wird es nie werden! Dafür liebe ich mein Leben zu sehr!" "Das hoffe ich! Wenn du irgendwann einmal keinen Ausweg mehr sehen solltest, dann komm zu mir! Mit mir zu reden ist immer noch besser, als sich gleich umzubringen! Du bist nicht allein!" "Mit dir darüber zu reden, ist das Beste was es gibt! Ich weiß ja, dass du mir immer helfen wirst! Auch wenn du nur ein Hetero bist!" "DAS habe ich nie behauptet!" Andi schaute ihn etwas komisch an. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet! Harry beeilte sich weiterzureden: "Aber Spaß beiseite! Vielleicht solltest du einfach mal mit ihm reden! Ich meine wenn er dein Kumpel ist und sonst auch immer zu dir gehalten hat, wird er dich jetzt nicht abstoßen! Das würde er bestimmt nicht fertig bringen!" "Ich habe aber einfach Angst davor, dass er wirklich geht und ich ihn dadurch für immer verliere! Das will ich nicht! Dann halte ich meine Gefühle lieber für immer und ewig geheim, bevor ich ihn verliere! Er ist mir dafür viel zu wichtig! Ich kann jetzt schon nicht mehr ohne ihn!" "Ok, lass dir bis zum 1.1. Zeit, aber dann musst du dir darüber im Klaren sein, was du willst! Und denk daran: Wenn du das willst, dass man dich liebt, dann musst du dafür Liebe geben von dir. Wenn du das willst, dass man dir was gibt, dann musst du dafür auch was geben von dir! Also gib ihm deine Liebe und nur dann hast du Chance sie auch wieder zurück zu bekommen. VON IHM!" "Es tut immer wieder gut mit dir zu reden! Vielleicht hast du Recht! Bis dahin muss ich endlich eine Lösung haben! 2 Wochen müssen reichen! Ich find schon irgendwie einen Ausweg, der für mich und Charly der beste ist!" Dankbar umarmte Andi Harry. Am darauf folgenden Samstag war mal wieder ein Konzert. Kurz vor der Pause traten Peter und Steffen nach vorne an den Rand der Bühne. Beide hatten dicke Jacken über ihre T-Shirts angezogen. Alex und Claus standen im Hintergrund und grinsten sich an. Steffen hatte noch ein Mirko in der Hand. S: Wir singen euch jetzt ein Lied. Das aber eigentlich auch von unseren Zwillings-Freundschafts-Pärchen kommen könnte. Damit fing Steffen an zu singen, nachdem sie sich ihre Jacken ausgezogen hatten. Auf Steffens T-Shirt stand ANDI und auf Peters CHARLY. Was Steffen sang, brachte Andi zur Verzweiflung: Sie sangen „Hey Amigo Charly Brown” Andi musste sich schwer beherrschen um nicht loszuheulen. Ja, so war Charly nun mal. Stock hetero! In der Pause rief er völlig fertig Harry an. Der konnte ihn wenigstens so weit beruhigen, dass er das Konzert beenden konnte. Aber nicht nur seine Bandkollegen merkten, dass er geweint hatte. Auf die vielen Fragen, auch die von Charly, besonders die von Charly, antwortete er nicht. An Heiligabend brachte Harry Andi schnell sein Geschenk vorbei. Er hatte nicht viel Zeit nahm sein Päckchen von Andi entgegen und ging wieder. Als Andi das Geschenk dann am Abend auspackte, fand er darin eine große gelbe Plüschsonne auf der „Vertrau mir!“ stand und einen Brief! Lieber Andi! Wenn Freunde Feinde werden und dich dein Mut verlässt, wenn deine Träume sterben, dann halt dich an mir fest. Willst du deine Augen schließen, dann bleib ich für dich wach und wenn der Regen auf die fällt, dann bau ich dir ein Dach. Ich bin an deiner Seite. Ich werde dich nicht halten, wenn du die Freiheit suchst. Doch ich bin da wenn du mich brauchst und wenn du nach mir rufst. Ich bin an deiner Seite. Und ist die Nacht voll Schatten, wart mit mir auf den Tag. Und wenn du müde vom Kämpfen bist. dann bin ich für dich stark. Ich bin an deiner Seite. Und wenn es wirklich eintreten sollte, dass du Charly verlierst, dann weißt du ja wo du hingehen kannst! Meine Tür wird immer für dich offen sein! Wenn du Probleme hast, werde ich dir beistehen! Versprochen! Ich bin immer für dich da! Du bist nicht allein! Glaub mir! Und wenn es noch so schlimm werden sollte habe Mut, irgendwann wird die Sonne nach jedem Gewitter wieder scheinen! Vergiss dass nicht! Es ist deine Entscheidung was du machst! Aber verlier dabei dein Lachen und deinen Humor nicht! Das ist es nicht wert! Ich werde immer da sein! Keine Angst! Und kommt der Tag, an dem du ganz unten bist, ein Tag, an dem du mich brauchst. Dann werde ich da sein. In ewiger Freundschaft Harry A: Ich werde es nicht vergessen, Harry! Niemals! Danke! Kapitel 2: Warum so plötzlich? ------------------------------ Am 1.Weihnachtsfeiertag saßen Andi und Charly zusammen bei Charly im Wohnzimmer. Das hatten sie seit Jahren immer so gemacht. Immer abwechselnd bei Charly und bei Andi. Erst am 2.Weihnachtsfeiertag treffen sich alle Confectler. Andi fiel auf, dass Charly heute sehr nervös und total ruhig war: „Hey Charly, was ist heute bloß mit dir los? Du bist doch sonst nicht so ruhig! Bist du krank? Geht’s dir nicht gut?“ „ Ich brauche deinen Rat! Ich hab mich verliebt!“ Andi war einigermaßen verwirrt und auch etwas enttäuscht: „Wie, du brauchst meinen Rat? Wie kann ich Schwuler, dir bei deinen Problemen mit einer Frau helfen? DU sagst doch immer, dass ich mich da nicht auskenne. ICH würde dir da ja auch helfen, so wie du es bei mir immer machst!“ „Ich hab ja nicht gesagt, dass ich mich in eine Frau verliebt habe!“ „In wen denn bitte sonst?“ „Ich liebe einen Mann!“ Andi verlor für ein paar Sekunden die Fassung, dann fing er sich wieder etwas: „Einen Mann!!! Charly, das ist nicht witzig!“ „Das sollte auch kein Witz sein! Ich habe mich wirklich in einen Typen verliebt! Ehrlich! In einen richtig süßen Kerl!“ „Ist der Typ homosexuell oder heterosexuell?“ „Er ist definitiv schwul!“ „Dann hast du wenigstens ein Problem weniger.“ „Aber wie komm ich an ihn ran?“ Andi tat etwas genervt: „Sprich ihn doch einfach an! Wenn er schwul ist, wird er nicht lachen und dir eine reinhauen, nur weil du ihm sagst, dass du ihn süß findest und ihn gerne als Freund hättest! Oder hat er schon einen Freund?“ „Nein, er hat definitiv keinen Freund! Aber ich kann ihn nicht einfach so ansprechen. Erstens bin ich zu schüchtern!“ Andi lachte: „Seit wann bist du denn bitte schüchtern!“ Charly: „Schon immer!“ „Das ich nicht lache! Das muss mir wohl entgangen sein!“ Charly ließ sich nicht beirren: „Und zweitens weiß ich nicht mal ob was von mir will! Ich glaube es aber ehr nicht!“ „Du wirst es nie herausfinden, wenn du ihn nicht fragst! Wer ist es denn? Kenn ich ihn? Hab ich ihn schon mal gesehen?“ „Ja, du kennst ihn!“ „Wer? Einer von den Jungs?“ Charly zögerte: „Ja und auch wieder nein!“ „Ja, was denn nun?“ „Andi, ich ... ich hab mich ... ich hab mich in...“ „Ja, in wen den nun?“ Charly lief etwas rot an: „Andi, ich ... ich hab mich in DICH verliebt!!!“ Andi starrte Charly eine ganze Weile lang an. Charly bettelte fast: „Andi, sagt doch was! Bitte!“ Andi braust auf: „DAS hätte ich von dir nicht erwartet!“ „Was hast du von mir nicht erwartet?“ „Danke, verarschen kann ich mich auch alleine!“ Mit diesen Worten rannte Andi zur Tür hinaus. Charly saß wie versteinert da! „Aber Andi! Ich liebe dich! „ Was hatte er bloß falsch gemacht? Er hatte doch nie vor Andi zu verarschen, das könnte er gar nicht! Wieso dachte Andi das? Ihm kullerten ein paar Tränen die Wangen hinunter! Was war nur passiert? Auf dem Weg nach Hause schäumte Andi vor Wut! Woher wusste Charly bloß, dass er ihn liebte? Und wieso musste er ihn dann so verletzen? Sie waren doch immer die besten Freunde gewesen, warum tat er ihm das jetzt an? Hätte Charly nicht einfach mit ihm reden können? Er war doch sonst nicht so! Wie konnte er nur so eiskalt sein und ohne mit der Wimper zu zucken, so verliebt gucken und ihn verarschen! Er und schwul! Das wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein! Plötzlich musste er scharf bremsen. Vor ihm stand vor einem Haus mitten in der Straße ein Auto und der Fahrer unterhielt sich in aller Seelenruhe mit einer Frau. „ Entschuldigung? Könnten sie vielleicht weiterfahren?“ Fahrer: „Ja, ja, gleich!“ Das Auto blieb stehen. Andi: „Was ist heute? Tag des Arschlochs?“ Wütend fing er an zu hupen! Endlich fuhr der Mann vor ihm los! Andi war kurz vor einem Wutausbruch! Hätte das länger gedauert, hätte er den Typen wahrscheinlich eine runter gehauen und ihn aufs heftigste beschimpft! Zuhause angekommen schloss er die Tür auf, pfefferte seine Jacke in die Ecke und ließ sich wütend auf seine Sofa fallen. Er nahm wütend die Fernbedienung in die Hand und zappte durchs TV-Programm. Nach einer halben Stunde schaltete er den Fernseher wieder aus, ohne auch nur länger als 3 Minuten bei irgendeinem Programm verweilt zu haben. Er starrte auf die schwarze Fläche des Bildschirms und brach plötzlich einfach so in Tränen aus! Er weinte solang bis er schließlich erschöpft einschlief. Er träumte von damals, als er Charly zum 1.Mal als Mann gesehen hat, nicht nur als Bruder oder Kumpel. Es war Charlys Geburtstag gewesen! Ich klingle. Charly öffnet mir und schaut mich etwas erstaunt an: „Was machst du denn schon hier? Die Party beginnt doch erst in zwei Stunden!“ „Ich hab mir gedacht, du könntest noch etwas Hilfe beim Vorbereiten brauchen!“ „Woher wusstest du nur, dass ich das alles nicht schaffe? Du kommst zur rechten Zeit!“ Ich grinse leicht: „Ich kenn dich halt schon ewig! Du warst noch nie rechtzeitig fertig! Außerdem wollte ich dir noch mein Geschenk geben!“ „Das hättest du doch auch später machen können, wenn die anderen da sind!“ „Ich wollte es dir aber alleine geben!“ Ich halte ihm einen Briefumschlag hin. Charly grinst sofort frech: „Aber Schatz, du brauchst mich für die Nacht doch nicht zu bezahlen!“ „Genau deswegen wollte ich es dir alleine geben! Auf den Spruch hab ich gewartet! Jetzt mach den Umschlag schon auf!“ Charly öffnet den Umschlag und liest was auf den Tickets steht, die herausfallen. Dann schreit er auf: „Mensch Andi, des glaub ich jetzt nicht! Aber das hat doch bestimmt ein Vermögen gekostet!“ „ Wir wollten das doch sowieso machen und ob du jetzt deinen Teil selbst bezahlt hättest oder ob ich ihn dir zum Geburtstag schenke, ist doch grad egal! Außerdem sind es nur vier Tage!“ „Na und? Vier Tage Italien und wir beide zusammen! Da können sich die Italiener und die Italienerinnen aber auf was gefasst machen! MOMENT! Das sind ja Flugtickets!“ Ich schaue verlegen zur Seite und meine leise: „Es sind ja auch nur vier Tage und damit wir nicht auch noch zwei davon mit Auto oder Zug fahren vertrödeln müssen, dachte ich wir fliegen wohl lieber!“ „Aber du hast doch totale Flugangst!“ „Ich tu’s für dich!“ „Mensch danke!“ Charly springt mich richtig an, fällt mir um den Hals, umarmt mich stürmisch und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Dann springt er wie ein Bekloppter durch die Wohnung. Der Kuss hat mich total aus der Verfassung gebracht. Ich sehe ihm hinterher und merke zum ersten Mal, wie sexy Charly eigentlich ist. Er verkörpert alles, was ich mir von einem Freund immer erträumt habe: Er ist süß und gleichzeitig total sexy! Er ist richtig erwachsen und aufgeschlossen und gleichzeitig ein richtiger Kindskopf! Ich kann ihm vertrauen und mit ihm über alles lästern. Und er kennt mich, fast besser als ich mich selbst! Er hat dieselben Interessen wie ich und macht jeden Scheiß mit! Er ist einfach perfekt! Das war der erste Augenblick, in dem Andi plötzlich mehr für Charly empfunden hatte. Er schrak aus seinen Träumen auf. Er lächelte vor sich hin und dachte an die schöne Zeit mit Charly. Sie waren zusammen nach Italien geflogen, im Mai. Das Fliegen war für Andi das schlimmste gewesen. Aber er wurde dafür belohnt. Charly und er machten die Toskana unsicher. Und sie schliefen in einem Bett, was nicht gerade für einen ruhigen Schlaf bei Andi sorgte, aber er hatte es ja so gebucht. Er war sich voll und ganz bewusst, dass er Charly jetzt über alles liebte und das schon seit Dezember! Ob er ihm das jemals würde sagen können? Schlagartig fiel Andi wieder der Streit ein! Niemals konnte er es ihm jetzt noch sagen! Es war alles vorbei. Total verzweifelt fing er wieder an zu weinen, bis er endlich einschlief. Am nächsten Morgen wachte er mit starken Rücken- und Kopfschmerzen auf und schleifte sich total fertig in die Küche. Er machte sich einen starken Kaffee und rief dann bei Steffen an. Nach jedem zweiten Wort musste Andi niesen, schniefen oder husten. Steffen meldete sich am anderen Ende nach kurzem Klingeln: „Michel!“ „Hi Steffen! Hier ist Andi! „Hey Kumpel, was gibt’s?“ „Kannst du den anderen heute Abend bitte ausrichten, dass ich nicht kommen kann, weil ich total krank bin?“ „Na klar mach ich das! Das hört sich ja voll schlimm an! Was hast du denn?“ „Ich bin total erkältet. Ich kann mich kaum noch bewegen… Steffen klang besorgt: „Hey, soll ich vorbeikommen? Brauchst du irgendwas?“ „Ne, ist schon ok! Ich brauch nur ein bisschen Ruhe. Außerdem will ich dich nicht anstecken! Du musst nicht auch noch ausfallen! Sag das bitte auch den Anderen!“ „Ok, aber erhol dich gut! Auch wenn das heute Abend ohne dich nur halb so lustig wird!“ „Danke Steffen! Ich leg mich dann mal wieder ins Bett! “Ciao, Andi!” “Ciao, Steffen!” Diese Unterhaltung hatte Andi viel Kraft gekostet, zumal er wirklich krank war. Er hätte am Abend das Fenster im Schlafzimmer schließen sollen. In der ganzen Wohnung herrschte eine Kälte, wie am Nordpol. Er hatte also nicht mal lügen müssen, obwohl er heute alles getan hätte, nur um nicht Charly in die Augen sehen zu müssen. Er saß am Küchentisch, trank seinen Tee und dachte nach. Dabei schrieb er einfach auf, was ihm gerade so einfiel: Liebst du mich wirklich? Wenn ich dich sehe, bekommt mein Herz Flügel. Wenn ich dich sehe, weiß ich nicht mehr, was ich sag. Wenn ich dich sehe, verlier ich mich in Träumen. Wenn ich dich sehe, bin ich immer gut drauf. Ich liebe dich! Liebst du mich auch? Du sagst JA, Doch mein Herz sagt NEIN! Fühlst du dasselbe für mich? Bist du auch manchmal schlaflos? Wegen MIR? Oder doch nur wegen einem Mädchen? Hast du auch manchmal Sehnsucht? Nach MIR? Oder doch nur nach einem Mädchen? Bist du auch manchmal fertig? Wegen MIR? Oder doch nur wegen einem Mädchen? Hast du auch manchmal Angst? Um MICH? Oder doch nur um ein Mädchen? Ich frage dich! Bekomm ich darauf eine Antwort? Eine ehrliche Antwort? Liebst du mich wirklich? Er las sich das alles noch mal durch, und suchte dann seinen Schlüssel, um seine Post aus dem Briefkasten zu holen. Er fand ihn in seiner Jackentasche, aus der er zu seinem Erstaunen auch noch ein Tape herauszog, das er noch nie gesehen hatte. Er legte es ein und drückte auf Play. Charly sang „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“ von der Münchner Freiheit. Andi schrie laut: „CHARLY!“ Er nahm das Tape aus dem Player und schmiss es gegen die Wand Am Abend trafen sich die Jungs mit ihren Freundinnen oder Ehefrauen und Kindern. Steffen kam als Letzter. Als er die Tür öffnete und hereinkam, sprang Charly auf. Als Charly aber sah, dass es Steffen war, der hereinkam, ließ er sich enttäuscht wieder zurückfallen Peter meinte leicht verwirrt: „Sag mal Charly, was ist denn mit dir los? Du warst als Erster da und bist bisher bei jedem aufgesprungen, der rein gekommen ist. Irgendwas ist doch mit dir los!“ Charly: „Also gut! Ich muss dringend was mit dem Andi besprechen! Aber er kommt einfach nicht!“ Steffen: „Der wird heute auch nicht mehr kommen!“ Alex: „Wieso das denn?“ Claus: „Warum sollte er nicht kommen?“ Charly: „Wo ist er?“ Steffen: „Er hat mich heute Morgen angerufen und mir gesagt, dass er nicht kommen wird, weil er total erkältet ist. Und er hat fast nach jedem 3. Wort geschnieft und andauernd gehustet und geniest. Der ist total fertig!“ Alex: „Oh Gott! Ist er zuhause?“ Steffen: „Ja! Aber wir dürfen ihn nicht besuchen! Er will seine Ruhe haben!“ Charly zog sich traurig zurück. Er verließ den Raum und setzte sich draußen auf einen Stein an den Fluss, der vorbeifliest Drinnen: Claus: „Das kann ich verstehen!“ Peter: „Ja, wenn ich krank bin, will ich auch keinen sehen, nicht mal meine besten Freunde.“ Wie unrecht Peter mit dieser Behauptung hatte, wusste er gar nicht. Denn in demselben Moment, in dem er diese Worte aussprach, klingelte Harry, den Andi angerufen hatte, damit der ihn besuchte, an der Haustüre des Kranken. Dick eingemummelt mit Schal und dicken Pullis und einer Decke um die Schultern öffnete Andi Harry die Tür. Harry: „Mensch Andi, wie schaust du denn aus?“ Andi: „Wie wär’s mit einem Hallo?“ „Tschuldigung! Hallo Andi!“ „Hallo Kleiner! Komm rein! Willst du nen heißen Tee?“ „Gerne!“ Die beiden gingen ins Wohnzimmer, wo Andi sich ein Krankenlager aufgebaut hatte. Neben dem Sofa stand ein Abfalleimer, der schon total überquoll vor Papiertaschentüchern. Auf den Tisch standen 4 Kannen Tee und auf dem Sofa lagen noch 3 warme Decken. Harry holte sich aus der Küche eine Tasse und begab sich zu Andi ins Wohnzimmer, der sich mittlerweile schon wieder total eingemummelt hatte. Harry setzte sich dazu und schenkte sich einen Tee ein: „Also, was ist los? Du willst mich doch sonst auch nicht wegen einer Erkältung sehen! Du hast irgendwas? Oder? Dich hätte doch unter normalen Verhältnissen nichts davon abhalten können auf die Feier heute Abend zu gehen! Ich kenn dich! Du wärst sogar mit Fieber hingegangen! Was ist los mit dir? Mir kannst du doch alles erzählen!“ Endlich schaut Andi ihn an: „Es ist wegen Charly!“ „Was ist mit ihm?“ „Ich war gestern bei ihm und wir haben halt Weihnachten gefeiert, wie jedes Jahr! Plötzlich meinte er, dass er einen Rat von mir bräuchte, weil er sich verliebt hat, weil er sich in einen Mann verliebt hat!“ „Also ist Charly doch nicht hetero! Du hast also alle Chancen!“ Andi wehrt ab: „Das glaubst auch nur du! Als ich ihn fragte, in wen er denn verliebt sei, meinte er mit einem Grinsen im Gesicht, er liebe MICH!“ Harry war hocherfreut: „Aber Andi das ist doch super! Mensch ich gratulier dir!“ „Verstehst du es nicht, Harry? Charly, der größte Weiberheld der Welt, hat sich in einen Jungen verliebt und dann auch noch in MICH! Er ist doch der einzige, der weiß, dass ich schwul bin! Irgendwie muss er jetzt auch noch herausgefunden haben, dass ich total in ihn verliebt bin! Er hat mich nach Strich und Faden verarscht! Kapiert?“ „Und wenn er es doch ernst gemeint hat?“ Andi schüttelt den Kopf: „Ich kenne Charly schon ewig! Das ist nicht seine Art! Ich weiß wie er aussieht, wenn er jemanden verarscht! Ich muss mich wohl damit abfinden, dass er mich nicht liebt und nie lieben wird! Wahrscheinlich will er nicht mal mehr der Kumpel einer Schwuchtel sein! Nur weil diese Schwuchtel plötzlich was von ihm will! Er hat es mir erzählt und er war plötzlich wie ein Fremder für mich. Ich kenn ihn nicht mehr! Er verarscht mich!“ „Jetzt Andi! Mach dich bloß nicht fertig! Ich glaube nicht, dass Charly so was tut!“ „Du kennst ihn doch gar nicht!“ „Aber du hast dich in ihn verliebt! Also muss er nett sein!“ Andi reagierte heftig: „Ich liebe ihn NICHT!“ „Ok, aber vergiss eines nie! Er war mal dein Freund! Sprich mit ihm! Frag ihn, warum er das getan hat! Tu irgendetwas, denn ich seh doch an deinen Augen, dass du ihn noch liebst!“ „Das kann ich nicht!“ „Ok, lass dir Zeit, aber bedenke immer, tu dir nicht selbst weh! Du gehst daran nur selbst zugrunde! Ok?“ „Danke, Harry! Ich wusste du würdest mich zumindest teilweise verstehen!“ „Dafür bin ich doch da, oder?“ Zur gleichen Zeit auf der Feier: Steffen hatte bemerkt, dass Charly nicht mehr im Raum war und ist deswegen hinausgegangen um ihn zu suchen. Er fand ihn zusammengekauert und schluchzend am Ufer sitzend. Er setzte sich vorsichtig neben ihn und legte ihm den Arm um die Schultern: „Hey, Junge! Was ist den los?“ „Bitte lass mich, Steffen!“ „Das werde ich nicht tun! Wenn es mir schlecht geht, hilft es mir immer, wenn ich mit jemandem reden kann!“ „Aber mir hilft es nicht!“ „Woher willst du es wissen, wenn du es nicht mal probierst? Also, was ist los?“ Charly wehrte ab: „Es ist nichts!“ „Genau, und deswegen sitzt du hier auch und heulst wie ein Schlosshund! Ich mach so was auch immer zu meinem Vergnügen! Und dann auch noch im Winter, an Weihnachten, wenn es so richtig schön kalt ist und ich mir eine tolle Erkältung holen kann! Bei wem kommst du nie wieder an?“ Charly schwieg und starrt in die Dunkelheit, plötzlich begann er doch zu sprechen: „Es ist wegen Andi!“ „Was ist mit ihm? Habt ihr euch gestritten?“ „Steffen, was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben! Versprich mir das! Es ist mir sehr wichtig! Keiner darf auch nur ein Wort von dem erfahren! Keine Seele! Du darfst mit niemanden darüber sprechen! Es muss wirklich unter uns bleiben!“ „Wenn du es nicht willst, wird es niemand erfahren!“ „Versprochen?“ „Versprochen!“ Charly zögerte noch kurz, doch dann begann er zu sprechen: „Also, es gibt ein Geheimnis zwischen Andi und mir! Es ist nämlich so: Dir ist doch bestimmt schon aufgefallen, dass Andi so gut wie nie eine Freundin hat und er eigentlich auch nur selten mit einer Frau flirtet! Eigentlich sogar nie!“ „Ja, jetzt wo du’s sagst!“ „Andi ist schwul!“ Ok, logische Schlussfolgerung! Und weiter?“ Ich hab Mist gebaut! Ich hab ihm gestern gestanden, dass ich ihn liebe!“ Steffen war verwirrt, damit hatte er nicht gerechnet: „Du ... bist in ihn...?“ „Ja! Er ist so süß, er ist so sexy, ich habe mich so in ihn verliebt! Schon vor ein paar Monaten und ich wollte es ihm endlich sagen! Ich hab es nicht mehr ausgehalten, ein Geheimnis vor ihm zu haben!“ „Seid ihr jetzt zusammen?“ „Dazu kam es nicht! Also, ich hab es Andi gestanden und dann hat er mich so komisch angeschaut. Es war so bedrohend! Und plötzlich motzt er mich an, wieso ich ihn verarschen würde und dann war er weg!“ „Ich denke nicht, dass er das so krass gesagt hat!“ „Doch er sagte wortwörtlich: ‚DAS hätte ich von dir nicht erwartet!’ und als ich nachgefragt habe, sagte er noch: ‚Danke, verarschen kann ich mich auch alleine!’ Genau so hat er es gesagt!“ „Das ist hart!“ „Ich versteh es einfach nicht! Warum ist es so unmöglich, dass ich in ihn verliebt bin?“ Steffen dachte kurz nach: „Naja, um ehrlich zu sein, klingt es schon sehr komisch! Sieh es mal so: Was machst du grundsätzlich wenn du ein hübsches Girl siehst? Du flirtest mit ihr! Dich kennt hier jeder nur als der Weiberheld schlechthin! Und dann sollst du auf einmal schwul sein? Das ist schon unglaublich genug! Und dann bist du auch noch gerade in Andi verliebt, der Typ, der dein bester Freund ist und von dem du einer der wenigen bist, die wissen, dass er schwul ist? Wie klingt das? Also irgendwie kann ich Andi schon verstehen! Aber es ist auch so, nur was dir echt wehtut ist echt. Und dir tut es ja verdammt weh! Ich kann euch beide verstehen! Das ist eine ganz schön komplizierte und schwierige Situation!“ „Stimmt! Und was soll ich jetzt machen?“ „Versuch mit ihm zu reden! Sag ihm, dass du es ehrlich meinst und dass du ihn wirklich liebst und alles für ihn tun würdest!“ „Ich kenn mich doch mit Männern nicht aus!“ „Das schaffst du schon! Und denk daran: Du bist nicht allein!“ Charly sah etwas besser aus: „Danke Steffen!“ „Hey, ist schon OK! Wofür sind wir denn sonst Freunde?“ Etwas besser gelaunt steht Charly auf und geht mit Steffen zu den anderen zurück. Zur gleichen Zeit drinnen kam es zu einer kleinen Verunsicherung. Alex: „Hey Jungs, wo ist eigentlich Charly?“ Peter: „Der ist vorhin glaube ich raus gegangen.“ Alex: „Und wo ist Steffen? Der ist jetzt auch schon ne Weile auf dem Klo! Hoffentlich ist er nicht ersoffen!“ Claus: „Vielleicht ist er Charly hinterher?“ Peter:“ Das kann sein! Was haltet ihr eigentlich von der Geschichte zwischen Andi und Charly? Das muss was Ernstes sein, wenn Andi Steffen anruft und absagt und nicht Charly. Wenn du sonst etwas über Andi wissen wolltest oder eine Auskunft über eine andere Sache von ihm haben wolltest, dann konntest du genauso gut Charly fragen. Der wusste alles! Der hatte sogar manchmal dieselben Gedanken, im selben Augenblick wie Andi! Die beiden haben sich ohne Worte verstanden! Und jetzt weiß Steffen eine Sache früher als Charly! Das ist doch fast unmöglich!“ Alex: „Das muss sogar was sehr Ernstes sein, wenn Andi überhaupt absagt. Der würde doch normalerweise das hier nie verpassen, auch wenn er noch so viel hustet und niest. Er wäre hundert Pro gekommen! Ihn hätte nur ein Krankenhausaufenthalt von dieser Feier abhalten können. Oder ein Schneesturm! Aber sonst nichts! Ihr kennt doch Andi!“ Claus: „Da hast du Recht! Andi ist nicht der Typ, der so etwas gerne verpasst!“ Alex: „Aber was könnte passiert sein, ich meine sie sind doch die besten Freunde!“ Peter: „Charly muss es irgendwie verbockt haben!“ Claus: „Woher willst du das so genau wissen?“ Peter: „Jetzt überlegt doch mal! Wenn ANDI etwas verbockt hätte, dann würde CHARLY doch nicht so drauf sein und versuchen mit ANDI zu reden, um es wieder gut zu machen. Sondern umgekehrt! Dann wäre ANDI vorhin so deprimiert hier rumgesessen und hätte auf CHARLY gewartet!“ Claus: „Das stimmt wohl! Aber was könnte Andi aus der Fassung bringen?“ Keiner wusste etwas und als Charly und Steffen zurückkamen hingen alle ihren Gedanken nach. So ruhig war die Weihnachtsfeier noch nie gewesen. Eine fröhliche Stimmung wollte nicht aufkommen! Keinem war auch nur in irgendeiner Weise dieses Jahr noch nach Weihnachten zumute. Kapitel 3: Wieder wie früher? ----------------------------- In den nächsten Tagen versuchte Charly immer wieder Andi zu erreichen, aber wenn er anrief, war nur der Anrufbeantworter dran und bei Andi zuhause öffnete ihm auch keiner, wenn er klingelte! Charly hatte ein ungutes Gefühl. Deswegen ging Charly am Donnerstagnachmittag zu Andi und versuchte wieder, ob er öffnen würde, aber nichts rührte sich. Er ging ums Haus herum und schaute durch jedes Fenster, nirgendwo konnte er Andi sehen. Schon ziemlich besorgt sah er dann durch die Terrassentür. Das Wohnzimmer war leer und er wollte sich schon umdrehen und wieder gehen, als er Andi sah. Der lag im Flur auf dem Fußboden und rührte sich nicht mehr. Auch, als er an die Scheibe klopfte. Charly schrie in seiner Verzweiflung auf: „Scheiße, Andi!“ Er rannte so schnell er konnte zu Andis Gartenhaus, da er wusste, dass dort ein Schlüssel hing, falls Andi sich mal ausgesperrt hatte. Er griff hinter die Tür und zog den Schlüssel heraus. Dann rannte er zur Haustüre zurück und schloss sie ganz schnell auf. Als er bei Andi angekommen war, ließ er sich auf die Knie fallen und legte Andis Kopf vorsichtig auf seinen Schoß. „Andi, jetzt sag doch was! Bitte wach auf! Verdammt Süßer, du darfst jetzt nicht einfach so aufgeben! Bitte wach doch auf! ANDI!“ Das half alles nichts, Andi rührte sich nicht. Charly war so durch den Wind, dass er es nicht mal schaffte einen Krankenwagen zu rufen. Charly hob Andi mit Tränen in den Augen hoch und trug ihn ins Schlafzimmer. Er legte Andis Beine hoch und redete weiter auf ihn ein. „Mensch Kleiner! Mach doch keinen Scheiß! Ich brauch dich doch so sehr! Was soll ich denn ohne dich machen, Liebling! Schatz! Ich liebe dich! Du darfst jetzt nicht einfach schlafen! Du musst aufwachen! BITTE! Ich tu alles für dich, aber bitte wach auf!“ Nach einer Weile besann er sich endlich darauf einen Arzt zu rufen, aber in dem Moment, in dem er aufstehen wollte, kam Andi endlich zu sich. „Gut sei dank, Andi! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wie geht’s dir?“ Andi sah sich verstört um und wusste nicht wie er ins Bett gekommen war: „Beschissen!“ „ Soll ich dir irgendwas machen? Willst du einen Tee oder ne Suppe?“ „ Ein Tee wäre sehr nett!“ „ Soll ich den Arzt anrufen?“ „ Nein, passt schon, mir geht’s gut!“ „ OK!“ Charly ging in die Küche und machte Wasser warm. Dann setzte er Andis Tee auf. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, lag Andi im Bett und starrte an die Decke. Eine ganze Weile sprachen sie nicht miteinander. Es war eine komische Spannung zwischen ihnen und jeder von ihnen glaubte allein daran schuld zu sein. Aber keiner von den Beiden wusste auch genau, warum sie schwiegen! Irgendwann setzten sie sich zusammen ins Wohnzimmer und sahen fern und Charly stand immer wieder zwischendurch auf, um Andi einen Tee oder etwas zu Essen zu holen. Er kümmerte sich sehr um Andi, was diesen riesig beeindruckte. Es war wie früher. Der eine von beiden hatte sich immer um den anderen gekümmert, wenn dieser krank war. Und wenn es sie beide erwischt hatte, lagen sie nebeneinander bei einem zuhause und stritten sich darum, wer den Tee jetzt holen musste. Irgendwann war es dann plötzlich 23Uhr und die beiden waren hundemüde. Charly stand auf und wollte nach seinen Sachen greifen: „Also Andi, ich glaube du hast jetzt alles was du brauchst! Ich fahr jetzt mal nach Hause.“ „Du glaubst doch nicht, dass ich dich in dem Zustand noch Autofahren lass! Du fällst doch fast vor Müdigkeit um! Du kannst bei mir im Bett schlafen, das haben wir ja schon öfters gemacht. Also komm!“ „Aber…“ „Keine Widerrede! Was nützt es mir, wenn du mit deinem Auto am nächsten Baum landest, weil du am Steuer eingeschlafen bist! Du kippst ja jeden Moment um!“ Charly gab nach: „Na gut!“ Sie verzogen sich beide in Andis Schlafzimmer und legten sich ins Bett. Bald darauf waren beide eingeschlafen. Am nächsten Morgen war Andi als erster wach. Er setzte sich auf und sah auf den schlafenden Charly und dachte nach. „ Vielleicht war es wirklich nur ein dummer Scherz und wir werden wieder Freunde! Obwohl er ja richtig süß aussieht, wenn er schläft! Wieso ist das Leben nur so kompliziert? Warum können wir nicht einfach wieder Freunde sein?“ Ihm ging es schon viel besser. Charly wachte langsam auf und sah sich um. Er blickt zu Andi, der ihn anlächelte: „Na, gut geschlafen?“ „Ja! Richtig gut!“ Charly beugte sich vor und küsste Andi. Dieser war so verwirrt, dass er nicht wusste wie er reagieren sollte. Erst als Charly ihn losließ, kam Leben in ihn. Er stieß ihn von sich, sprang aus dem Bett und schrie Charly an: „RAUS!!!!“ Charly wich zurück: „Aber Andi ich…“ „RAUS! Ich will dich NIE WIEDER sehen!“ Charly starrte Andi an und rannte dann mit Tränen in den Augen raus zu seinem Auto und fuhr los. Was hatte er nur wieder falsch gemacht? Andi sah so süß aus! Und das Lächeln! Was war falsch an einem Kuss? Er fuhr zu Steffen und klingelte bei diesem. Total verschlafen und nur mit Boxershorts bekleidet, öffnete ihm dieser die Tür! „Morgen, Steffen! Ich brauch deinen Rat!“ Steffen gähnte und sah auf die Uhr: „Das ist schön Charly, aber es ist 7Uhr morgens!“ „Na und?“ Steffen trat zur Seite: „Ja stimmt! Schlaf ist sowieso ungesund! Komm doch rein!“ Sie gingen in Steffens Küche, wo dieser sich gleich einen Kaffee aufsetzte und Charly sich auf einen Stuhl fallen ließ: „Also, was gibt es denn?“ „Es ist wieder wegen Andi! „Wegen Andi? Ist er immer noch sauer?“ „Schlimmer! Schon wieder!“ Steffen sah Charly verwirrt an: „Schon wieder? War er zwischendurch etwa nicht sauer? Hab ich irgendwas verpasst? Ihr habt euch doch nicht versöhnt! Er war also sauer!“ „Von gestern Nachmittag bis heute Morgen nicht!“ „Und was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ „Ich bin gestern Nachmittag zu Andi gegangen, weil ich mir Sorgen gemacht habe. Er hat nie abgehoben, wenn ich angerufen habe und auch nie die Tür geöffnet. Ich bin ums ganze Haus herum und hab ihn nirgendwo gesehen. Dann hab ich im Flur gefunden. Er lag da und hat sich nicht gerührt. Kannst du dir vorstellen, wie es mir ging?“ Steffen stand das Mitleid ins Gesicht geschrieben: „Ich glaub schon! Anscheinend ziemlich beschissen!“ „Er lag da wie tot! Ich hatte solche Angst. Ich hab den Schlüssel geholt und bin zu ihm rein. Er hat sich ne ganze Weile nicht gerührt und ich hatte solche Angst um ihn!“ „Wieso hast du nicht den Notarzt gerufen?“ „Steffen, daran hab ich nicht gedacht. In meinem Kopf war nur noch Andi. Andi, Andi, Andi ich konnte nichts mehr anderes denken. Ich hab ihn dann ins Schlafzimmer getragen und dann ist er endlich zu sich gekommen.“ „Hab ihr euch dann wieder gestritten?“ „Nein, ich hab ihn einen Tee und etwas zu essen gemacht und wir haben fern gesehen. Es war eigentlich alles ganz cool. Nur wusste irgendwie keiner von uns, was er sagen soll! Es war ne komische Situation. Am Abend haben wir erst gemerkt, wie spät es ist, als wir fast eingeschlafen sind. Ich wollte dann noch heimfahren, aber Andi hat mich nicht mehr fahren lassen.“ „Damit hatte er vielleicht auch Recht! Hast du dann auf seinem Sofa gepennt?“ „Ne, da fällt man ja schon runter, wenn man sich nur auf die Seite dreht. Ich hab mit ihm zusammen in einem Bett geschlafen.“ „Oh je!“ „Naja so schlimm war es gar nicht! Wir haben uns hingelegt, sind eingeschlafen und das war’s!“ „Und heute Morgen hat Andi dich gesehen und dich rausgeschmissen!“ „Nein! Als ich aufgewacht bin, war er schon wach! Er hat mich so lieb angelächelt und ich musste ihn einfach küssen!“ Steffen schaute wissend: „Und dann hat er dich rausgeschmissen!“ „Ja! Was war daran falsch?“ „Charly, er ist sauer auf dich, seit du ihm gesagt hast, dass du ihn liebst! Er denkt, du verarschst ihn und jetzt hast du ihn geküsst! Also was hast du falsch gemacht? Ich würde mal sagen: Alles!“ Charly war einer Verzweiflung nahe: „Was soll ich jetzt bloß tun?“ „Vielleicht hilft es ja, wenn du so tust, als wäre nichts gewesen! Wenn du so weiter machst, wie vor 2 Monaten! Wenn du dir das alles hier wegdenkst und einfach weiter versuchst nur sein Kumpel zu sein!“ „ Ich weiß nicht! Das kann ich nicht!“ „Was willst du denn sonst machen? Du hast dir die Suppe eingebrockt und musst sie jetzt auch wieder auslöffeln! Ich kann dir das nicht abnehmen, so gern ich es auch tun würde! Das ist ganz allein deine Aufgabe!“ „ Aber ich liebe ihn doch! Ich kann doch nicht einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre und Andi und ich noch die besten Freunde wären. Er ist so süß! Irgendwann würde ich ihn wieder küssen. Und dann ist es genauso wie jetzt!“ „ Du musst versuchen deine Kontrolle zu bewahren. Du musst dich zurückhalten und nur daran denken, dass du Andi niemals verlieren willst!“ „ Das kann ich nicht! Ich muss ihm nur in die Augen schauen und ich hab mein Tun nicht mehr unter Kontrolle. Bei mir setzt jedes bisschen Verstand aus. Ich kann mich dagegen nicht wehren! Es passiert einfach! Ich bin wie in Trance! Es ist als würde ich schweben und von jemand anderem gesteuert werden!“ „ Du musst es trotzdem versuchen, wenn du Andi nicht verlieren willst.“ „ Vielleicht hast du ja recht! Ich muss es zumindest versuchen! Mehr als schief gehen kann es ja nicht!“ „Das ist die richtige Einstellung, Mann! Es wird schon irgendwie gehen! Du bist nicht allein! Vielleicht läuft dir dann irgendwann ja mal ein süßer Mann über den Weg.“ Als Charly wieder zuhause war, dachte er lange nach. Über alles! Wie Andi und er sich damals kennen gelernt hatten. Über ihre Eltern! Wie viel Spaß sie zusammen hatten! Und wie das jetzt alles geendet war. Zur gleichen Zeit bei Andi: Nachdem er Charly rausgeschmissen hatte, war er weinend zusammengebrochen. So fand ihn Harry, der mal wieder nach ihm schauen wollte: „Hey Andi! Was ist los? Deine Tür stand offen! Ist irgendwas passiert?“ Andi schluchzte: „Charly war da!“ „Was hat er denn jetzt schon wieder angestellte? Langsam kommt mir das ganze ein bisschen komisch vor!“ „Erst hat er mir wohl das Leben gerettet. Ich war gerade auf dem Weg in die Küche, um mir noch einen Tee zu machen, als mir plötzlich schwarz vor den Augen wurde. Als ich wieder aufwachte, lag ich in meinem Bett und Charly war da. Er hat sich um mich gekümmert und mir meinen Tee gemacht. Ich dachte, alles wird wieder gut! Es war so wie früher, als wir noch Freunde waren. Er war immer für mich da, wenn ich krank war!“ „Aber?“ „Er war am Abend so müde, dass er fast im Stehen eingeschlafen wäre. Ich hab ihn dann natürlich nicht mehr Autofahren lassen! Er hat mit mir in meinem Bett gepennt.“ „Und was hat er gemacht!“ „Am Abend nichts! Als ich am nächsten morgen aufgewacht bin, schlief er noch! Er sah so süß aus! Er ist dann auch aufgewacht und plötzlich hat er mich einfach so geküsst!“ „Das ist doch schön!“ „War es ja auch!“ „Aber?“ „Er hat es wieder nicht ernst gemeint!“ Harry wurde etwas laut: „Ich glaub es nicht! Da küsst dich der Typ, in den du schon so lange verliebt bist und du zweifelst wieder an seiner Ehrlichkeit! Das darf doch nicht wahr sein! Wieso gibst du ihm nicht einfach eine Chance? Er kann sie nicht nutzen, wenn du sie ihm nicht gibst! Vielleicht meint er es ja wirklich ehrlich! Vielleicht redest du dir ja nur was ein! Und Charly ist doch zumindest bi! Vielleicht ist er ja doch in dich verliebt! Vielleicht ist er doch ehrlich zu dir?“ „Das hab ich auch mal gedacht! Es gab schon mal so einen Typen in meinem Leben! Erst hat er einen auf guten Freund gemacht und dann hat Michael mir gesagt, dass er total in mich verknallt ist! Ich hab ihm das geglaubt und irgendwann hab ich ihn und seine Freunde belauscht und gehört, dass er mich nur verarscht hat! Er hat sich damit gerühmt, mich kleinen Schwulen verarscht zu haben! Weißt du, wie weh das tut?“ „Aber nur, weil dieser Michael so war, heißt es nicht, dass Charly auch so ist!“ „ Aber er ist so!“ „ Vielleicht ja, aber du solltest ihm trotzdem noch eine Chance geben!“ „Ich lass mich nie wieder so verletzen!“ „Ich muss das wohl akzeptieren!“ „Irgendwie werde ich das schon schaffen!“ „Das wirst du wohl! Aber wenn du so weiter machst, wirst du dich selbst zerstören!“ Andi begann wieder heftig zu schluchzen: „Ich weiß es doch! Aber ich kann nicht anders! Ich krieg ihn nicht aus meinem Kopf und dabei will ich doch!“ „Ich sag dir jetzt was, worüber du nachdenken sollst! Nimm es dir ein bisschen zu Herzen und vielleicht hilft es dir ja! Kennst du den Spruch: Kein Mann der Welt ist deine Tränen wert und der, der es doch ist, würde dich nicht zum Weinen bringen!“ „ Er ist es aber wert, dass ich wegen ihm weine!“ „ Siehst du, dann tu was, damit er dich nicht mehr zum Weinen bringt!“ „ Das kann ich nicht! Weißt du, manchmal gehen mir so Gedanken durch den Kopf, ich weiß nicht mehr was ich glauben soll! Ich sitzt oft Stundenlang da und dann schreib ich plötzlich Gedichte oder Songtexte. Es ist alles so verwirrend. Hier lies mal:“ Mit den Worten warf er Harry eine Mappe zu: „Den letzten Songtext hab ich gestern geschrieben!“ Harry schlug den Hefter auf und las das erste Gedicht. Es ging wie so viel andere Gedichte in der Mappe um die Frage „Liebst du mich?“ „Ich wünschte, ich könnte dir die Antwort auf deine Frage geben! So kann ich nur hoffen, dass du sie irgendwann bekommst! Eine wahre Antwort! Ich wünschte es wäre ‚Ja!’!“ Kapitel 4: Verwirrung --------------------- Am Donnerstag nach Silvester war wieder eine Probe. Andi hatte sich bisher nicht sehen lassen, aber er hatte Peter schon am 27. Dezember Bescheid gesagt, dass er sich etwas erholen musste und deswegen nicht vor Donnerstag nach Silvester auftauchen würde. An diesem Nachmittag hoffte Charly, dass er Andi endlich wieder sehen wird. Alle waren schon da und die Probe begann, als die Tür aufging und Andi sein Kopf zur Tür hereinsteckte. A: "Aha, ich seh schon, ihr kommt auch ohne mich klar! Dann bin ich ja wohl überflüssig! Ich gehe!" Alle lachten und versicherten ihm sofort, dass es ohne ihn furchtbar war und auf der Silvesterparty überhaupt keine Stimmung aufkommen wollte und Publikum andauernd gebuht hätte. Nur Charly saß auf dem Sofa und warf schweigend einen sehnsüchtigen Blick zu Andi. Der würdigte Charly keines Blickes, ja er missachtete ihn sogar schon fast, also stand Charly auf und ging zu Andi: „Hey Kleiner! Willkommen zuhause! Endlich habe ich meinen besten Freund wieder!“ Andi sah ihn nur von oben bis unten an: „Klar und ich bin der Klapperstorch!“ Alle starrten die beiden entgeistert an. Sie begriffen nicht, was mit den besten Freunden passiert ist. Nur Steffen schaute traurig zu Andi. Er dachte: „Charly tut mir so leid! Aber Andi hat es noch viel schlimmer! In so einer Situation will ich nie sein!“ Die Probe verlief ruhig, bis auf, dass Andi Charly mit Missachtung strafte und Charly Andi sehnsüchtig anstarrte. Die ganze Band wusste nicht wie sie reagieren sollte. Nach der Probe verschwanden Andi und Steffen zusammen mit Charly sehr schnell. Andi musste noch was erledigen und Charly wollte einfach nur noch weg. Steffen begleitete ihn. Zurück blieben Alex, Peter und Claus, die mal wieder GAR NICHTS verstanden. Alex: „Also Jungs, langsam blick ich aber überhaupt nicht mehr durch! Waren Andi und Charly nicht vor zwei Wochen noch die BESTEN Freunde?“ Peter: „Das stimmt! Und jetzt tut Andi so, als ob Charly sein SCHLIMMSTER Feind wäre.“ Claus: „Ja, es ist so, als ob sie schon jahrelang Streit hätten.“ Alex: „Wisst ihr, es kommt mir ehr so vor, als wären die beiden schon seit Jahren verheiratet und Charly hätte etwas angestellt, wie zum Beispiel den Hochzeitstag vergessen!“ Claus: „So ungefähr führt sich Andi auf.“ Peter: „Der würde jetzt ne wirklich gute Frau abgeben!“ Claus: „Aber andererseits, muss Charly doch was sehr schlimmes angestellt haben, ich meine wir kennen doch Andi. Der führt sich nicht wegen etwas total Banalen so auf!“ Alex: „Charly muss schon ziemlich übertrieben haben. Andi steckt doch sonst alles weg! Den kriegt so schnell nichts klein!“ Peter: „Aber wessen Schuld ist es jetzt wirklich? Ich meine, wenn man Andi anschaut, weiß man, das Charly schuld ist, aber vielleicht hat Charly nur etwas getan, was eigentlich aus seiner Sicht richtig und ehrlich gewesen wäre und wovon Andi einfach dachte, dass Charly lügt oder jemanden verarschen will! Was ist der Auslöser für den Streit?“ Claus: „Wenn wir das nur wüssten!“ Alex: „Steffen weiß was!“ Peter: „Wieso sollte er was wissen?“ Alex: „Hast du seinen Blick gesehen, als Andi Charly angepflaumt hat?“ Claus: „Jetzt wo du es sagst! Es war richtig mitleidig!“ Alex: „Aber auch so, als ob er ihnen gerne helfen will, aber nicht weiß wie, da das Problem zu schwerwiegend ist!“ Peter: „Wenn wir nur etwas wüssten! Zusammen würde uns bestimmt etwas einfallen.“ Claus: „Wir werden wohl damit leben müssen, dass wir immer alles zuletzt erfahren.“ Bei Charly: Steffen hatte ihn nach Hause gefahren: „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“ „Ne, lass mal! Ich will jetzt alleine sein!“ „OK, aber nimm dir wirklich nicht alles so zu Herzen! Das wird schon wieder! Nichts ist so schlimm wie es am Anfang aussieht!“ „Steffen, langsam weiß ich, dass ich lieber meine Klappe gehalten hätte!“ „Es ist erst so kurz! Lass ihn noch etwas darüber nachdenken! Er muss das wahrscheinlich erst verdauen. Man hört ja schließlich nicht jeden Tag, dass sein bester Freund, den man immer für hetero gehalten hat, plötzlich in einen verknallt ist!“ „Danke! Lass mich darüber nachdenken, ja?“ „OK, aber nicht zu lange grübeln!“ „Mach ich schon nicht!“ Steffen stieg in sein Auto und fuhr wieder los. Charly begab sich ins Haus, ließ sich aufs Sofa fallen und begann zu weinen. Er hatte es vor Steffen nicht zugegeben, aber er konnte jetzt schon nicht mehr. Er war am Ende! Fix und fertig! Es ging einfach nicht mehr! Wenn Andi nicht irgendwann merkte, dass Charly ihn über alles liebte, dann würde Charly irgendwann innerlich sterben! Andi war für ihn der wichtigste Mensch auf der ganzen Welt geworden! Er konnte nicht mehr ohne ihn! Er setzte sich hin und schrieb mal wieder einen Brief. Dieser Brief wurde, wie jeder andere vorher, von Andi im Müll entsorgt. Das ging ewig so. Andi und Charly waren das Gesprächsthema Nummer eins in der Band. Jeder wollte wissen, was mit den beiden passiert ist, aber keiner wusste etwas und Steffen, der einzige, der wirklich etwas wusste, schwieg, Er hatte es Charly ja versprochen! Andi behandelte Charly mittlerweile, wie einen Fremden. Charly litt ungemein. Kapitel 5: Zusammenstoß mit einem Betrunkenen --------------------------------------------- Am Montag gingen die Jungs am Nachmittag zu Andi, um auf dessen Geburtstag anzustoßen. Da er schon am Vormittag mit Harry gefeiert hatte, war er nicht mehr ganz nüchtern. Er begrüßte seine Freunde und sie begaben sich in Andis Wohnzimmer. Wobei Andi schon ein bisschen schwankte. Peter: „Hier, wir haben zwei Flaschen Sekt mitgebracht, wir müssen ja anstoßen.“ Schnell holte Andi ein paar Sektgläser und räumte Harrys, das ja immer noch dastand weg. Claus: „Hat deine Freundin mit dir schon angestoßen?“ Andi: „Nein, aber mein Freund!“ Charly schrak zusammen und auch Steffen war leicht verwirrt, ließ sich aber nichts anmerken. Die übrigen merkten gar nicht richtig, was Andi eigentlich gesagt hatte, da sie ja nicht wussten, dass Andi schwul war und dachten er spräche nur von einem Freund, was er ja auch tat, was aber für Steffen und Charly aussah, als ob Andi nicht mehr solo wäre. (Kompliziert!) Das war ein harter Schlag für Charly! War Andi jetzt für immer für ihn verloren? Hatte er jetzt wirklich keine Chance mehr? Da Andi ja schon angetrunken war, hatte er richtig Lust auf Späße. Er verarschte die anderen ein bisschen und lachte sich dann wieder total verreckt. Die Jungs lachten mit, da sie ja sahen, dass Andi nicht mehr nüchtern war. Sie wusste ja alle, dass Andi richtig albern wird, wenn er zu viel getrunken hat! Nach einer Weile ging Andi nach draußen, um kurz Luft zu schnappen und Charly folgte ihm nach kurzer Zeit: „Andi können wir vielleicht mal reden?“ Andi: „Wieso sollte ich mit dir reden?“ Charly: „Weil ich dich nicht verarscht habe! Ich liebe dich wirklich!“ „Aja!“ „Ja!“ „Soll ich dir mal was sagen? So was Hässliches wie dich, hab i scho lang nix mehr gsehn!“ Er lachte sich voll verreckt und torkelte schon regelrecht zurück zum Haus. Charly wusste nicht ganz, was er davon halten sollte, aber da er merkte, dass Andi schon ziemlich viel gebechert hatte, hoffte er sehr, dass es alles nur Spaß war. Er stand draußen und starrte in die Luft. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Steffen, stand hinter Charly: „Egal, was Andi gesagt hat, nimm es dir nicht so sehr zu Herzen! Er ist betrunken, Er weiß nicht was er redet!“ „Man sagt aber auch, dass jemand, der betrunken ist, die Wahrheit sagt!“ „Vielleicht gilt das für andere, aber du kennst doch Andi! Der sagt schon normalerweise die Wahrheit und wenn er betrunken ist wird er albern!“ „Das stimmt schon! Aber, wenn er es jetzt doch ernst gemeint hat? Wenn er gar nicht so richtig betrunken ist?“ „Hast du die leeren Flaschen in der Küche gesehen?“ „Nein, wieso?“ „Neben dem Herd, steht eine Sektflasche und eine Weinflasche beide leer, aber die Korken und alles sonst noch liegt daneben, also muss er sie heute geöffnet und geleert haben, wahrscheinlich mit seinem Freund!“ „ Siehst du Steffen, wenn er einen Freund hat, dann hab ich doch eh keine Chance!“ „Ich glaube mittlerweile gar nicht mehr, dass er einen Freund hat! Vielleicht hat er ja auch nur diesen Harry gemeint, von dem er ab und zu spricht. Und der soll ja nur ein guter Kumpel sein.“ „Ich dachte auch mal, ich wäre ein guter Kumpel von Andi und jetzt wäre ich am liebsten mit ihm zusammen! Was wenn es bei diesem Harry genauso ist. Vielleicht waren sie am Anfang ja wirklich nur gute Freunde und sie sind mittlerweile ein Paar! Kann doch vorkommen! Steffen, was ich für ihn fühle, ist grenzenlos, unendlich groß und er fühlt gar nichts für mich!“ „Du solltest nicht so schwarz sehen! Das heute war ein Zusammenstoß mit einem Betrunkenen. Der nächste Zusammenstoß wird besser!“ „Das hoffe ich auch.“ Fasching! Der nächste „Zusammenstoß“ zwischen Andi und Charly! Nach dem Konzert saßen die Jungs noch zusammen (man bedenke es war 3Uhr!) und quatschten und lachten. Und was am wichtigsten war, sie tranken um die Wette. Andi übertrieb das ganze. Nach einer Weile sang er lautstark: „Viva Colonia“ Und schon bald lag er im wahrsten Sinne des Wortes unterm Tisch und ihm war nicht gut. Er wollte aufstehen und an die frische Luft gehen, stieß sich beim hochgehen den Kopf an der Tischkante an und sackte wieder in sich zusammen. Charly, der noch nüchtern war (im Vergleich zu den anderen), sah das und zog den STERNHAGELVOLLEN Andi vom Boden hoch. „Geht’s dir gut?“ „Alles super!“ Er sackte wieder zusammen. Charly zog Andi nach draußen: „Macht nicht den Eindruck! Komm!“ Andi: „Ich muss mich nur kurz nen Augenblick ausruhen.“ „Wenn du dich jetzt hinlegst, stehst du nicht mehr auf!“ „Schlafen ist gut!“ „Aber nicht mit einer Gehirnerschütterung!“ Sie stolperten aus dem Gebäude und über eine Wiese einen Hang hoch. Andi: „Das ist so entwürdigend!“ „Dass du noch so geschwollen quatschen kannst, wenn du blau bist!“ „Ja, ich weiß nicht!“ „Schon gut!“ „Warum kümmerst du dich eigentlich um mich?“ „Hab ich doch schon gesagt, weil du eine Gehirnerschütterung hast.“ „Es wäre dir doch egal, wenn ich nie mehr aufwache!“ „Da täuschst du dich“ „Wieso?“ „Tja, dann müsste ich mich mit Typen abgeben, die wirklich auf mich stehen!“ „Als, ob du so etwas finden würdest!“ „Oh, siehst du, das ist es! Wer will schon mich, wenn er dich haben könnte!“ „Oh, bitte, lass mich nur mal nen Moment hinsetzen.“ Die beiden setzten sich auf zwei Schaukeln auf einen Spielplatz, in der Nähe der Halle. Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Plötzlich fielen Andi die Augen zu und Charly sprang auf: „Andi komm schon, wach auf, sieh mich an, hör mir zu Andi, mach die Augen auf!“ Andi öffnete die Augen und blickte genau in Charlys: „Hey, deine Augen sind ja braun!“ Charly grinste. Doch plötzlich musste sich Andi übergeben und kotzte ihm vor die Füße. Charly setzte sich wieder neben Andi. Später brachte er ihn zurück nach Hause. Im Auto erholte sich Andi so weit, dass er und Charly über allen möglichen Scheiß reden konnten. Vor Andis Haus angekommen, redeten sie noch eine Weile weiter und plötzlich beugte sich Charly vor und wollte Andi küssen. Der schrak zurück, starrte Charly an, riss die Tür auf und rannte ins Haus. Zurück blieb ein völlig verstörter und sich selbst verfluchender Charly. Nachdem er am nächsten Tag seinen Rausch ausgeschlafen und genügen Kaffee intus hatte, fuhr Andi zu Harry. Er musste einfach mit jemandem reden. Gutgelaunt öffnete ihm Harry die Tür: „Hi Andi! Du kommst gerade recht zum Mittagessen! War das Absicht?“ „Wenn ich wirklich mit dir zu Mittag essen wollte, dann hätte ich dich zu mir eingeladen, da ich den Tag heute noch überleben will!“ „Oh, äußerst charmant heute! Also immer noch Probleme! Komm rein! Bitte sehr! Kommen Sie mit ins Besprechungszimmer von Doktor Gehler und erzählen Sie ihm Ihre Sorgen!“ Sie gingen zusammen in Harrys Küche, wo sich Andi auf einen Stuhl fallen ließ und Harry sich wieder an den Töpfen auf dem Herd zu schaffen macht: „Also, was ist passiert? Du weißt: Ich bin für dich immer da und ich meine es wirklich ernst! Erzähl mir alles!“ „Danke! Wir hatten gestern doch die Faschingsparty!“ „Ja, ich weiß! Ich wollte auch kommen, musste aber noch Überstunden schieben.“ „Auf jeden Fall waren wir danach noch zusammen gesessen und haben noch was getrunken. Ich muss es übertrieben haben, denn plötzlich hab ich mich stockbesoffen und STERNHAGELVOLL auf dem Boden wieder gefunden. Als ich aufstehen wollte hab ich mir wohl den Kopf an der Tischkante angehauen und mir wurde schwarz vor den Augen.“ „Mein Gott, warst du dicht! Du verträgst ja sonst schon ne Menge, ohne unterm Tisch zu liegen. Was war dann?“ Andi stütz seine Stirn in seine Hände: „Ich weiß nicht genau! Ich hab so nen Filmriss! Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann mit Charly draußen war und ich ihm voll vor die Füße gekotzt habe.“ „Getroffen würde ich dazu sagen! Wie kam es dazu?“ „Mir war schlecht!“ Harry sah etwas verdutzt aus: „Nein, ich meine, dass du mit Charly draußen warst!“ „Weiß ich auch nicht! Aber ich glaube, er hat mir irgendwie geholfen. Weiß auch nicht! Ich war so blau!“ „Ja und dann?“ „Charly hat mich nach Hause gefahren! Er hatte vorher nichts gesoffen.“ Da fiel Andi noch was ein: „Charly und nichts getrunken? Man ich muss wirklich STERNHAGELVOLL gewesen sein, wenn mir das nicht mal aufgefallen ist!“ „Was?“ „Charly und nach einer Feier nüchtern? Der kommt doch net ohne sein Hefe aus! Da kann der nie und nimmer Auto fahren! Der ist nach einem Konzert nie nüchtern! Das geht bei ihm gar nicht!“ „Und was ist im Auto passiert?“ „Der Charly hat mich heim gefahren und wir haben glaube ich über alles Mögliche geredet und gelacht. Aber näheres fällt mir da auch net ein!“ „Und wo ist dann dein Problem, wenn du dich sowieso an nichts erinnern kannst? Oder bist du heute Morgen neben einem schnuckeligen Typen aufgewacht, den du noch nie zuvor gesehen hast?“ „Das ist nicht witzig!“ „Also ja! Oder etwa sogar neben Charly?“ Andi war beleidigt: „Nein, wenn ich gewusst hätte, dass du mich nur verarschst, wären ich nicht gekommen! Da hätte ich ja auch zu Charly gehen können!“ Andi stand auf und wollte gehen. „Andi, so war das doch nicht gemeint! Ich bin ernst, ok?“ Andi setzte sich wieder hin. Harry: „Ok, was war jetzt so schlimm! Erzähl es mir! Ich versprech dir auch, dich jetzt nicht mehr zu verarschen und alles was du sagst so ernst zu nehmen, wie es ist!“ „Ok! Ganz so banal war das alles nämlich wirklich nicht! Ich kann mich an eine Sache noch ganz genau erinnern, da bin ich nämlich schlagartig nüchtern geworden.“ „Und was war das?“ „Wir sind gerade bei mir zuhause angekommen und haben uns noch ein bisschen unterhalten, als Charly sich plötzlich mit einem Grinsen zu mir gebeugt hat und mich küssen wollte.“ „Was ist da dabei?“ „Ich habe gedacht, dass Charly und ich wieder Freunde sein könnten, aber da hab ich mich wohl getäuscht. Er lässt keine Gelegenheit aus mich zu verarschen. Der hat wohl gedacht, wenn er mich nach Hause bringt, dann ist alles wieder gut! Er will gar nicht mehr mein Freund sein! Wahrscheinlich hasst er mich und will mich am liebsten nie wieder sehen! Er ekelt sich vor mir!“ „Andi, jetzt mal angenommen er wäre wirklich in dich verliebt!“ „Das ist vollkommend ausgeschlossen. Er hat selbst mal gesagt, dass er es toll findet, dass wir Freunde sind, weil er sonst Angst haben müsste, dass ich mich in ihn verlieben würde. Das ist doch mehr als klar, oder?“ Harry bleib standhaft: „Wenn er aber doch? Würde er, wenn er dich hassen würde und am liebsten nie mehr auch nur einen Blick auf dich werfen wollte, vielleicht zu euerer Verabredung gehen? War er an Weihnachten da, als du kamst? Hat er dir das Leben gerettet? Hätte er dich besuchen wollen, wenn er dich hassen würde? Hätte er sich Sorgen um dich gemacht?“ „Harry, lass es! Du weißt doch, wie lang ich mir das schon gewünscht habe! Ich kann nicht mehr! Charly zerstört mich! Ich weiß nicht mehr was ich noch glauben soll! Ich kann einfach nicht mehr! Irgendwann muss doch Schluss sein! Es tut so weh!“ Andi hatte plötzlich Tränen in den Augen. Harry ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. Nach einer Weile beruhigte sich Andi wieder und sie versprachen sich gegenseitig, dass sie einfach abwarten würden, um herauszufinden, was Charly wirklich wollte. Harry wollte Andi nicht wehtun. Wieder ein bisschen besser gelaunt half Andi Harry beim Kochen und sie aßen doch noch gemeinsam zu Mittag. Kapitel 6: Erinnerungen ----------------------- Charly verbrachte den ganzen Vormittag heulend in seinem Bett. Er wusste einfach nicht, was er falsch gemacht hatte. Besser gesagt, er wusste es doch, aber er wollte es einfach nicht wahr haben. „Vielleicht hätte ich nicht versuchen sollen ihn zu küssen, aber ich kann doch nicht anders. Andi, ich liebe dich doch so sehr! Ich kann nicht mehr! Das alles zerstört mich! Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll! Ich kann einfach nicht mehr! Irgendwann muss doch Schluss sein! Es tut so weh! Warum gibt mir Andi nicht eine Chance, ihm zu beweisen, dass ich ihn liebe? ANDI, ICH LIEBE DICH!!!“ Charly fing wieder an zu weinen. Wo war bloß der Andi, den er liebte und der auch in ihn verliebt war? Wo war sein Engel? Warum war er jetzt nur so abweisend zu ihm! Tief in seinem Herzen spürte Charly, dass Andi ihn wirklich liebte, aber Andi wehrte sich dagegen. Charly konnte das alles nicht verstehen. Er wünschte sich nichts sehnlicher als Andi zu umarmen und zu küssen, er würde alles für ihn tun! Wenn Andi das nur zulassen würde! Er würde ihm das Paradies zu Füßen legen und jedes Problem für ihn aus dem Weg schaffen. Aber Andi ließ es nicht zu! Charly überlegte sich kurz, ob er Steffen anrufen sollte, um mit ihm zu reden, ließ es dann aber doch, da er momentan mit keinem reden konnte. Er erinnerte sich an den Abend zurück, an dem er das 1.Mal gemerkt hatte, dass er für Andi mehr Gefühle hatte als nur Freundschaft. Es war im letzten Sommer gewesen, auf einem Konzert. Es ist für mich das schönste Konzert, das wir je gegeben haben! Es fängt an wie immer: Wir gehen auf die Bühne und heizen dem Publikum so richtig ein! Nach einer Weile macht sich Andi einen Spaß und meint laut: „Wir bestehen zwar schon einigen Jahren, aber ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ihr uns alle kennt! Also, das da hinten am Bass ist das Alexander, das so super hüpfen kann. An den Drums finden Sie, meine Damen und Herren unseren Claus, aber nicht vergessen ihn schreibt man mit C, da legt er besonderen Wert drauf! Dann haben wir hier noch unseren Saxophonist, der Querflöte spielt, den Peter! Ach ja und unsere Band wäre total aufgeschmissen ohne ihn! Mit Steffen haben wir erstmals einen echten Rockmusiker dazu bekommen. So mit mir waren es dann alle! Das sind wir meine Damen und Herren.“ Die anderen lachen sich fast verreckt und ich schicke einen wirklich bösen Blick in Andis Richtung, aber innerlich zerreist es mich auch fast vor lachen! „Oh, jetzt hätte ich ja fast das Schmuckstück unsere Band vergessen! Ohne ihn wären wir gar nichts! Ohne ihn wäre ich gar nichts! Unser über alles geliebter Charly mit seinem Keyboard! Wie konnte ich nur das Wertvollste an dieser Band vergessen. Verzeih mir Kleiner! Es kommt nie wieder vor!“ Er läuft zu mir hin und umarmt mich schnell. Plötzlich passiert es. Ich will mich gerade lachend aus Andis Umarmung befreien, als es in mir Klick macht. Mein Bauch fühlt sich plötzlich an, als wären darin 1000de von Schmetterlingen. Das Gefühl ist so stark, wie noch nie eines zuvor war! Ich fühle mich so wohl in Andis Armen und wünsche mir, dass Andi mich nie wieder loslassen würde. Es ist als ob ich schweben würde! Einfach einmalig Aber schon lässt er mich doch los, klopft mir auf die Schulter und geht wieder zu seinem Mikro. Das Konzert geht weiter, ohne dass ich es wirklich bemerkt. Ich stehe immer noch da und starre vor mich hin. Warum hat er nur so schnell losgelassen? Ich muss wirklich sehr lange so gestanden haben. Irgendwann komm ich dann doch wieder in die Wirklichkeit zurück und spiele weiter als wäre nichts gewesen. Charly lächelte! Er wusste noch zu genau, was er später auf Andis Frage, warum er plötzlich aufgehört hatte zu spielen, geantwortet hatte. Andi: „Was war denn vorhin mit dir los? Charly, ich hab mir voll die Sorgen gemacht. Du hast ja voll den Aussetzer gehabt!“ Ich sehe ihn an und lächle: „Keine Sorge! Mir war nur so komisch! Es war, als hätte mich der Blitz getroffen!“ Andi scheint richtig besorgt zu sein: „Und dir geht es jetzt wieder gut?“ „Mir ging es nie besser!“ Ja, er hatte nicht mal lügen müssen! Es hatte ihn wie einen Blitz getroffen! Schnell sprang Charly auf und lief zu einem Schrank. Von ganz hinten zog er eine Schreibmappe heraus. In ihr war nur ein einziges Blatt Papier. Ein Liebesgedicht für Andi! Er wusste noch zu genau, wie es entstanden ist. Nur 3 Tage nach dem Konzert hatten sich die beiden damals im Botanischen Garten verabredet. Ich laufe die Wege entlang. Bis Andi kommt habe ich noch eine halbe Stunde Zeit. Eine halbe Stunde! Eine Ewigkeit! Plötzlich sehe ich ihn! Er ist schon da! Er steht bei den Rosen und sieht aus wie ein Märchenprinz! Er ist ja so süß! Das süßeste was ich je gesehen habe! Charly hatte ihn wirklich eine halbe Stunde lang nur beobachtet und war erst dann zu ihm gegangen. Am Abend schrieb er dann dieses Gedicht: Für meinen Schatz Andi Am Ende einer Liebe gibt es Tage Einsame Tage ohne Sonne Einsame Tage der Trauer Einsame Tage so lang Einsame Tage für mich Die Sonne geht nicht mehr auf Ich fühle mich so allein Kein Licht leuchtet für mich Es ist dunkel und kalt Doch eines Tages da scheint es wieder Es ist hell, mein Herz so warm Ich seh ihn da stehen Den Traum meines Lebens Den Engel auf Erden Mein Licht im Dunkeln Meine neue Liebe Mein Märchenprinz Denn da bei den Rosen da steht er Er sieht mich an und lächelt Da fällt die Angst von mir ab Jetzt hab ich ihn immer und überall Denn dieser Engel bist du, Der in meinem Herzen fliegt Und immer bei mir ist Ich liebe dich! Charly erinnerte sich an diesem Nachmittag an all die Momente, die er danach mit Andi verbracht hatte. An jedes Lächeln von Andi, bei dem sein Herz fast zersprungen wäre. An jede kleine Berührung, die ihn wie elektrisiert hatte. An jeden noch so kleinen Augenblick, in dem er fast gestorben wäre, weil er Andi nicht einfach küssen konnte. Was Charly nicht wusste war, dass Andi bei dem Konzert im Sommer bereits ein halbes Jahr in Charly verliebt war! In der Band und zwischen Andi und Charly ging es weiter wie bisher. Andi beachtete Charly nicht und Charly benutzte seine Freizeit dafür sich bei Steffen deswegen auszuheulen. Steffen wusste genauso wie Harry nicht, was er machen sollte, aber er hatte es noch schlimmer, da er mit Andi UND Charly befreundet war und deswegen nicht wirklich auf einer Seite stand. Harry tat das auch nicht, aber er kannte ja außer Andi keinen von der Band und so, wusste er nicht wie Charly tickte. Es war eine schwere Zeit für die vier Jungs und obwohl Harry und Steffen den jeweils anderen nicht kannten, dachten sie oft dasselbe. Aber auch der Rest der Band litt sehr unter Charlys und Andis Verhalten. Sie wussten ja immer noch nicht, was mit den beiden los war und Andi weigerte sich immer mehr mit Charly zu reden. An einem Donnerstagnachmittag im Mai, war Andi in der Stadtbücherei um sich mal wieder was zu lesen auszuleihen. Er wusste nicht, dass Charly auch hier war. Er lief an einem Regal vorbei. Charly hatte ihn bemerkt und lief auf der anderen Seite. Am Ende des Regals sprach er Andi an: „Sorry, aber Edgar Wallace ‚Der Zinker’ Wo ist das?“ „Was machst du denn hier?“ „Ich hab gehört, dass es hier eine Dichterlesung gibt.“ „Du bist ja so was von......“ Andi ging an ihm vorbei. Charly dagegen versuchte sein Satz zu beantworten: „Charmant? Solide?“ „Unwillkommen!“ Andi begann ihn den Regalen nach einem Buch zu suchen. Charly dagegen stand neben ihm und meinte: „Hey, du bist gar nicht so ätzend wie du tust!“ „Ach, und du bist nicht so unwiderstehlich wie du denkst.“ „Oh, da hat wohl jemand einen schlechten Tag!“ „Denk nicht mal eine Sekunde daran, dass du irgendwelche Auswirkungen auf meine Laune hättest.“ „Aber irgendetwas muss ich doch bei dir bewirkt haben?“ „Abgesehen von meinem Brechreiz überhaupt nichts!“ Andi knallte ihm ein Buch in seinem Magen rein. Dann ging er. Charly musste grinsen und sah auf den Buchtitel: „Der Zinker“ von Edgar Wallace! Charly beschloss nicht aufzugeben und weiter um Andi zu kämpfen. Zur Verwunderung für Steffen und den Rest der Band wurde Charly immer fröhlicher, je mehr Andi ihn anmotzte. Sie verstanden die Welt nicht mehr. Sie wussten eines ja nicht! Charly hatte sich selbst eines versprochen: Er würde ab jetzt nie mehr aufgeben um Andi zu kämpfen! Kapitel 7: Das Ende? -------------------- Eines Nachmittags begab sich Charly dann wieder zu Andi, um noch einmal mit ihm zu reden! Es musste jetzt endlich mal was geschehen! Leicht nervös klingelte er an Andis Haustür. Dabei fiel ihm auf, dass es niemals mehr so wie früher werden konnte, als sie noch die besten Freunde waren! Es war einfach vorbei! Aber vielleicht wurde es ja doch noch mal mehr! Vielleicht! Hoffentlich! Charly war so in Gedanken versunken, dass er erschrak, als Andi die Tür öffnete. Andi: „Was willst DU denn hier?“ „Mit dir reden!“ „Ist dir nicht endlich mal aufgefallen, dass ich nicht mit dir reden will?“ „So kann das doch nicht weitergehen! Ist dir egal geworden was mit uns passiert? Dir ist alles egal, denn ich glaub du bist blind! Oder was ist der Grund, dass wir noch nicht zusammen sind?“ „Wer hat denn angefangen und lässt keine Gelegenheit aus, um mich zu verarschen!“ „Das stimmt doch gar nicht!“ „Und warum tust du dann so, als wärest du in mich verliebt!“ „Ich tue nicht so! Ich bin es wirklich!“ „Und das soll ich dir glauben?“ „Ja!“ „Und warum bitteschön?“ „Weil es die Wahrheit ist!“ „Ich kann dir das nicht glauben! So wie's ist, so geht's nicht weiter.“ Charly wurde wütend: „Dann glaub mir es halt nicht! Aber wehe du kommst irgendwann bei mir angekrochen und willst wieder mein Kumpel sein oder vielleicht sogar mein Freund! Dann warte nicht darauf, dass ich irgendeine Regung zeige! Dann bin ich genauso herzlos zu dir, wie du jetzt zu mir! Das kannst du mir glauben!“ Mit diesen Worten rannte er wütend zurück zu seinem Auto und fuhr los! Nach Hause. Er wollte nur noch allein sein. Andi stand da und starrte ihm nach! Vielleicht hatte er ja ein bisschen überreagiert! Aber was sollte er tun! Wenn er ihn auch jetzt verarscht hatte? Er wusste nichts mehr. Am nächsten Tag war dann wieder ein Konzert. Die übrigen Bandmitglieder wunderten sich, dass Andi nur bei ihnen war und Charly mit Steffen in der anderen Ecke des Raumes stand. Sie konnten es mal wieder nicht begreifen und hatte WIE IMMER keine Ahnung! Während des Konzertes spielte Charly zwischendurch einfach ein Lied, was nicht eingeplant war. Es ging darum, dass er sich anstrengen konnte, wie er wollte, aber keine Reaktion kam und dass er einfach keine Chance hat. Und er stellte die Frage: Glaubst du an ein Leben nach der Liebe? Und dass er daran nicht glaubt. Aber dass er ab jetzt nicht mehr so fühlen will. Dann spielte er einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Das verwirrte die anderen natürlich schon wieder total. Nur Andi und Steffen verstanden, um was es ging. Charly tat Steffen leid, Charly quälte sich so sehr und Steffen konnte nur noch zuschauen. Er konnte nichts tun, obwohl er so gern geholfen hätte. In dieser Sache konnte er nur für Charly da sein. Es würde einfach nichts bringen, wenn er auf Andi zuginge. Andi würde ihm wahrscheinlich nicht mal zuhören. Steffen sah traurig zu Charly. Würde er es noch lange durchstehen oder würde er bald aufgeben. Andi hingegen hörte sich das Lied an und wusste dann, dass er das, was er sich vorgenommen hatte heute Abend wirklich durchziehen würde. Es gab keinen Weg zurück! Heute musste es passieren! Nach dem Konzert blieb Andi alleine auf der Bühne zurück. Er stellte sich genau in die Mitte und starrte erst mal ein paar Minuten in die Luft. Das Publikum starrte ihn an! Was sollte das? Auch die restlichen Leute hinter der Bühne, wussten keinen Rat. Dann begann Andi zu sprechen: Es wird sich in der nächsten Zeit hier in der Band etwas ändern und ihr seit die ersten, die es erfahrt: Ich bin ab morgen KEIN Mitglied dieser Band mehr! Ich werde für zwei Wochen in Urlaub fahren und dann wahrscheinlich Unterfranken für immer verlassen! Ich kann hier nicht mehr bleiben! Hier bringt mir mein Leben nichts mehr! Ich möchte wo ganz anders von ganz vorne anfangen, dort wo mich keiner kennt. Dort werde ich vielleicht die Ruhe finden, die ich hier nicht habe. In jeder Beziehung! Ich möchte mich bei unseren Fans entschuldigen und natürlich, bei meinen Freunde, dass ich nicht früher was gesagt habe, aber der Entschluss selbst kam erst gestern Abend. Den Plan hab ich schon lange. Es ist das erste Mal, dass ich darüber spreche! Und auch das letzte Mal. Ich versichere euch, ihr könnt euch anstrengen so viel ihr wollt, ihr werdet mich nicht umstimmen! Das Konzert hier bedeutete mir sehr viel. Es war mein letztes. Geht nach Hause und vergesst mich dann. Ich bin sicher, der Rest wird mich sehr gut vertreten. Es tut mir leid!“ Mit Tränen in den Augen verließ er die Bühne. Seine Freunde starrten ihn alle an, auch Charly. Er ging an ihnen vorbei, drehte sich dann noch mal um und meinte zu Charly: „Keine Angst, ich werde niemals angekrochen kommen!“ Dann drehte er sich wieder um, nahm seine Sachen und verließ die Halle. Im Hintergrund lief „Time to say goodbye“ von Sarah Brightman. In dem Moment kam Leben in die Band. Sie rannten ihm hinterher und riefen seinen Namen: „ANDI! ANDI! ANDI!“ Aber er war verschwunden. Als Andi am nächsten Morgen aufwachte, schien ihn die Sonne direkt ins Gesicht. „Unterfranken will es mir wohl so schwer wie möglich machen, von hier wegzugehen!“ Noch halb schlafend, trottete er dann zur Haustür und holte sich seine Zeitung und die Post. Dann setzte er sich hin und machte sich Kaffee. Er blätterte die Zeitung durch und griff dann nach der Post. Die ersten 2 Sachen waren Werbung und der Brief war eine Rechnung. Ganz zu unterst lag ein Brief, ohne Absender oder Briefmarke. Er wollte ihn gerade öffnen, als er auf die Uhr blickte und sah, dass er sich beeilen musste, um seinen Flug nach Mallorca zu bekommen. Hastig trank er seinen Kaffee aus, stopfte den Brief in seine Jackentasche, holte seine Koffer und wartete vor der Haustüre. In diesem Moment, als er zum zweiten Mal nach dem Brief greifen wollte, sah er das Auto von Harry, der ihn zum Flughafen bringen wollte, auf sich zukommen. Die beiden begrüßten sich, luden Andis Koffer ein und fuhren los. Harry sagte auf der ganzen Fahrt nicht viel, erst als sie in Frankfurt am Flughafen waren, sah er Andi direkt in die Augen. In Harrys Augen waren Tränen! Andi war etwas bestürzt: „Harry, ich komm in zwei Wochen doch wieder!“ „Und dann gehst du für immer!“ „Versteh mich doch! Ich kann so nicht weiterleben! Und wir können uns doch gegenseitig besuchen!“ „Andi, das wird nie wieder dasselbe sein!“ „Ich weiß, aber es bleibt dabei! Ich muss hier weg! Doch ich werd immer bei dir sein! Bitte, glaube mir! Wir werden immer füreinander da sein! Versprochen! Aber es geht nicht mehr!“ In dem Moment wurde Andis Flug aufgerufen! Die beiden Männer umarmten sich noch mal und Harry konnte sich einen Scherz nicht verkneifen: „Vergiss nicht! So lange ablenken wie möglich! Dann denkst du, du fährst Zug!“ „Verarsch mich halt!“ „Gern, komm her!“ Andi musste lächeln: „Du hast recht! Du wirst mir Fehlen!“ Harry gab ihm ein Küsschen auf die Wange und ging in Richtung Ausgang davon. 15 Minuten später startete das Flugzeug. Um sich abzulenken, griff Andi nach dem Brief und las ihn. Lieber Andi! Ich kann nicht glauben, dass du weg willst! Ich weiß jetzt, dass es ein Fehler war, dir meine Liebe zu dir zu gestehen! Aber warum? Ich liebe dich wirklich! Ehrlich. Ich schwöre es dir sogar. Du bist mir so wichtig, wie nichts im Leben! Ich, ich, Oh, ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Du bringst mich dazu dich mitten in der Nacht anrufen zu wollen! Du bringst mich dazu dich bis zum Morgenlicht halten zu wollen! Du bringst mich dazu dich lieben zu wollen! Du bringst mich dazu fallen zu wollen! Du bringst mich dazu meine Seele aufgeben zu wollen! Ich weiß das ist ein Gefühl gegen das ich nicht ankämpfen kann! Du bist das erste und letzte an das ich denke! Ich weiß, dass diese Gefühle nicht enden werden. Ich möchte wissen, ob du das selber fühlst! Lass mich hier nicht mit meinem Zweifel zurück! Ich will dich nicht verlieren! Du bist mein Ein und Alles! Bitte bleib da! Soll es wirklich so enden? Wenn du schon nicht mein Freund sein willst, dann sei doch bitte wieder mein Kumpel! Vergiss das was war und ich werde versuchen dasselbe zu tun! Wo auch immer Du hingehst, was auch immer Du tust, ich werde hier auf Dich warten! Ich komm angekrochen! Du musst nicht kriechen. Ein Engel muss nicht kriechen. Komm zurück zu unserer Freundschaft! Der Weg ist schwer ich weiß, aber er lohnt sich! Bitte! In ewiger Liebe Charly! Er las den Brief viermal, bevor er ihn wieder einsteckte und nach einem Taschentuch kramte, um sich die Tränen wegzuwischen. Eine Freundschaft war jetzt für Andi nicht mehr möglich! Dafür war er innerlich schon viel zu kaputt! Er konnte einfach nicht mehr. Aus diesem Grund war er auch gegangen. Gleich nachdem er in seinem Hotel angekommen war, holte er ein Gerät aus seinem Koffer. Seinen CD-Player. Ihm war etwas eingefallen, was er unbedingt loswerden musste und das nahm er jetzt auf. 3 Tage später saß Charly zuhause und hörte Radio. Es kam „Leaving on a jet plain”. Das war genau das, was Charly gerade fühlte. Er könnte Andi sagen, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn er ginge oder sie weiterhin nur Freunde wären, aber das wäre gelogen und er würde niemals aufhören ihn zu lieben. Er dachte: Andi, wärst du doch bloß hier! Musst gar nichts tun! Sei einfach hier! Traurig ging er in die Küche und sah die Post durch, die er am Morgen achtlos auf den Tisch gelegt hatte. Ihm fiel sofort ein Brief auf, aus dem, nachdem er ihn geöffnet hatte, ein Tape fiel. „Was ist das?“ Er nahm es und legte es ein. Sofort hörte er Andis Stimme, die „Kein Weg zurück“ von Wolfsheim sang. „Es gibt kein Weg zurück! Auch nicht zu unserer Freundschaft! Das ist endgültig aus! Wir werden uns wahrscheinlich nie mehr wieder sehn! Es war eine schöne Zeit mit dir! Aber es geht so nicht! Glaubst du ich kann das einfach vergessen, oder du? Es geht einfach nicht! Das ist der beste Weg! Ich kann nicht mehr mit dir befreundet sein! Bitte versteh das! Ich will dich einfach nicht mehr sehen! Du musst mich aus deinem Kopf kriegen! Für immer!“ Charly brach in Tränen aus. Andi war weg für immer! Aus und vorbei! Er dachte: „Warum bist du nur weg? Warum glaubst du mir nicht? Ich liebe dich doch! Ich werde dich für immer lieben!“ Er konnte jetzt nicht mehr allein sein. Er nahm sein Telefon zur Hand und rief Steffen an. „Michel!“ „Hallo Steffen ich bin’s!“ „Mensch Charly, wie hörst du dich denn an? Bist du zuhause? Ich komm sofort!“ „Ja, ich bin zuhause! Bitte komm!“ Schnell setzte sich Steffen in sein Auto und fuhr geradewegs zu Charly. Der öffnete ihm noch, bevor er klingeln konnte. Steffen brauchte nur in Charlys verheulte Augen zu gucken und nahm ihn sofort in den Arm. Sie gingen zusammen in Charlys Wohnzimmer und setzten sich aufs Sofa. Nach einer Weile hatte sich Charly einigermaßen beruhigt. Steffen: „Jetzt erzähl mal, Kleiner, was ist los?“ „Ich hab Andi doch den Brief geschrieben!“ „Ja, das hast du erzählt!“ „Er hat mir das hier zurückgeschickt.“ Mit diesen Worten stand er auf und spielte das Tape ab. Steffen: „Du tust mir so leid!“ „Ich hätte damals einfach meine Klappe halten sollen! Dann wäre alles anders gekommen! Dann wäre unsere Freundschaft nicht zu Ende, dann wäre Andi noch in der Band, dann wäre mein Leben noch nicht zu Ende.“ „Charly, mach kein Scheiß!“ „Steffen, nicht ich bring mich um! Andi bringt mich um! Er tötet mich! Ich denk nicht, dass ich je verstehen werde, dass unsere Liebe nie ein Happy End haben sollte! Er wird immer in meinem Herzen sein und mich zerstören!“ „Du schaffst das schon! Gib nicht auf! Du bist nicht allein! Du wirst ihn vergessen, bestimmt und du kannst immer noch die Liebe deines Lebens finden! Vielleicht war Andi einfach nicht! Du musst nur Geduld haben!“ Kapitel 8: Neue Chance? ----------------------- 12 Tage später kam Andi 2 Tage zu früh aus Mallorca zurück. Er nahm sich am Flughafen ein Taxi und ließ sich zu Harry fahren. „Hey Andi! Ich hab dich erst in zwei Tagen zurückerwartet!“ „Nach einer Weile wird auch Mallorca allein langweilig!“ „Ich will ja nicht wieder anfangen, aber glaubst du nicht, dass wenn du erst mal weg bist, dir noch viel schneller langweilig werden wird?“ „Ja! Nein! Ich weiß nicht mehr!“ „Was willst du denn da? In Richtung Osten?“ „Ich dachte eigentlich immer daran, dass ich einfach nur weg wollte!“ „Und jetzt?“ Andi seufzte schwer: „Ich will zurück zu meiner Band!“ „Siehst du! Ich hab es doch gewusst!“ „Ja, ja! Komm mir mit deinem: Ich hab es ja gleich gesagt!“ „So ähnlich schon! Aber ich hab dich nie versucht wirklich zu beeinflussen!“ „Deswegen bist du ja auch mein bester Freund!“ „Und deswegen hat dein bester Freund auch bei Peter angerufen und sich als neuer Sänger vorgestellt!“ „Du hast was?“ „Ich hab ihnen einfach ein altes Tape von dir geschickt!“ „Warum?“ „Weil ich dich kenne! Ich wusste, dass du zurück willst!“ „Und wenn ich nicht zurückgewollt hätte?“ „Dann wäre ich der neue Sänger geworden!“ „Danke! Du hast ja so Recht!“ „Das hast jetzt aber du gesagt! Ich werd dich bei Gelegenheit daran erinnern!“ Die beiden lachten! Andi: „Und wann kommt dann der „neue“ Sänger zur Band?“ „Bei der Probe am Mittwoch!“ „Ich komm vorher, am nächsten Konzert und verarsch sie dann an der nächsten Probe!“ Die beiden dachten sich einen Plan aus. Am nächsten Tag auf dem Konzert, gingen plötzlich mitten drin alle Lichter aus. Es war stockdunkel! Von der Mitte der Halle, wo der saß, der für die Elektrik zuständig war, hörte man durch ein Mirko eine Stimme ?: „Keine Panik! Das ist ein Spezialeffekt! Ruhe! Jetzt kommt das nächste Lied!“ Vorne auf der Bühne verstand keiner was, plötzlich fing irgendwo Musik an zu spielen und man hörte eine Stimme, die leise begann ein Lied zu singen. Mitten im Lied ging plötzlich das Licht an und allen stockte der Atem, als sie sagen, wer dort mitten in der Halle stand. Andi: „Ja, ich hatte zwei Möglichkeiten: Fliegen und auf die Schnauze fallen und keinen Weg mehr zurück zu finden, oder fliegen, weg und zurück und es zu schaffen und wieder das Leben zu führen, das mir Spaß macht! Vor Publikum zu stehen und einfach nur zu feiern! Ich hab mich nach langen hin und her, und ich muss auch gestehen unter Tränen, für die zweite Möglichkeit entschieden! Ich hab das ganz allein mit mir ausgemacht! Ich bin doch der einzige, der mich selbst umstimmen kann! Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob mich meine Freunde auch wieder zurücknehmen!“ ALLE: „NA LOGO! Ohne dich sind wir doch aufgeschmissen!“ Andi rannte von der Mitte der Halle auf die Bühne zu und fiel allen, auch Charly um den Hals. Charly hatte in dem Augenblick wieder seine Chance gefunden und beschloss wieder zu kämpfen! Und so wurde aus dem traurigen Charly wieder ein glücklicher! Kapitel 9: Der Freund --------------------- Mitte Juni verfinsterte sich Charlys Miene dann aber doch wieder und sein Versprechen sich selbst gegenüber schien sich in Luft aufzulösen. Nach einer Probe hatte es Andi plötzlich sehr eilig wegzukommen. Charly und Steffen verließen den Raum gleich nach ihm und traten auf die Straße. Dort sahen sie wie Andi auf einen Typen zulief, der an Andis Auto gelehnt dastand. Er trug eine Sonnenbrille und war sonst auch sehr lässig angezogen. Andi umarmte den Typen und gab ihn zwei Küsschen auf die Wangen. Der Mann schien das gewohnt zu sein, da er es ihm gleichtat. Andi holte aus um den Typen auf den Hintern zu hauen, doch der war schneller, duckte sich weg, drehte sich um, gab Andi einen Klaps auf den Hintern und rief dann laut: „Erster!“ Andi musste lachen und der Typ bekam von Andi doch noch einen Klaps auf den Hintern und ging zur Beifahrerseite von Andis Auto. Charly, der das alles beobachtet hatte, traf fast der Schlag. Jetzt hatte er sich so lange bemüht bei Andi zu landen und jetzt hatte Andi einen Freund, vielleicht sogar schon seit seinem Geburtstag. Es war einfach nur noch schlimm für Charly. Fast tödlich! Steffen, beobachtete erst Andi und den Typen, dann Charly. Er nahm Charly einfach in den Arm. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass sich Andi einen Freund suchen würde. Er packte Charly, zog ihn zu seinem Auto und fuhr einfach los. Bei Andi im Auto: ?: „Hey, danke, dass du mir hilfst meine neuen Möbel abzuholen und in mein Haus zu schleppen." „Mensch, Harry, dafür sind Freunde doch da! Du würdest mir bei so was ja auch helfen! Außerdem hilfst du mir schon seit einem halben Jahr bei meinen Beziehungsproblemen. Ich bin dir also einiges schuldig!“ „Quatsch! Dafür sind Freunde doch da!“ Bei Steffen im Auto: Charly saß wie ein Häufchen Elend in der Ecke: „Wo fahren wir hin?“ „Weiß ich noch nicht genau! Aber erst mal weg!“ „Das ist wohl das Beste!“ Steffen: „Ich kann das nicht glauben! Ich dachte wirklich, dass er keinen Freund hat!“ „Siehst du, ich hatte doch Recht! Sie sind zusammen! So begrüßt man ja nicht einfach nur EINEN Freund. So begrüßt man SEINEN Freund! Wahrscheinlich ist er auch nur deswegen zurückgekommen!“ „Das ist wirklich heftig! Wobei, bei Andi wäre alles möglich! Er könnte auch einfach nur EINEN Freund so begrüßen!“ „Aber mich hat er ja auch nicht so begrüßt!“ „Vielleicht ist er nur ein Ex, mit dem er noch befreundet ist!“ „Netter Versuch! Könnte einen ja fast trösten! Aber jetzt mal ehrlich, das glaubst du ja wohl selber nicht!“ „Wenn aber doch?“ „Und wie willst du das herausfinden?“ „Indem ich ihn anrufe und frage!“ „Dann weiß er, dass ich es dir erzählt habe!“ „Na und?“ Charly bekam plötzlich einen entschlossenen Gesichtsausdruck: „Das mach ich selber, auch wenn er nicht mit mir sprechen will, ich finde es raus! Ich muss einfach! Es ist mir so wichtig!“ „Und wenn er Andis Freund ist?“ „Dann bleibt mir nur noch Eines: Ich muss mir eingestehen, dass es Zeit ist aufzugeben.“ 4 Tage später war Harry mal wieder bei Andi. Als der gerade auf dem Klo war, klingelte das Telefon. Andi: „Geh doch mal bitte ran! Ich kann grad nicht!“ Harry griff nach dem Hörer und meldete sich: „Bei Schöber!“ Am anderen Ende der Leitung hörte man nur noch ein „Tut, tut, tut“ Harry legte wieder auf, in dem Moment, in dem Andi das Bad verließ: „Wer war es denn?“ „Keine Ahnung, hat gleich wieder aufgelegt.“ Sie beachteten den Vorfall nicht weiter. Könnte ja mal passieren, dass man sich verwählte! Das war ja nicht wirklich was Neues! In einem anderen Haus, starrte ein junger Mann verzweifelt auf den Hörer, den er gerade aufgelegt hatte. Charly: „Andi, warum tust du mir das an?“ Er setzte sich in eine Ecke und begann zu weinen. „Warum?“ Am nächsten Tag fand Andi ein Tape in seinem Briefkasten. Er legte es ein und drückte auf Play, sofort war der Raum von Charlys Stimme erfüllt. Es erklang: „Aus und Vorbei“ Andi war geschockt. Was sollte das nun wieder bedeuten? Er wusste nicht was Charly damit gemeint haben könnte und warum er das gesungen hatte. Am selben Tag fuhr Steffen zu Charly. Steffen: „Hallo, Junge! Wie geht’s?“ Charly: „Wie soll es mir schon gehen?“ „Also ist dieser Typ sein Freund?“ „Es ist vorbei! Aus und vorbei!“ „Sicher?“ „Gegen so einen Typen hab ich doch gar keine Chance! Hast du nicht gesehen, wie der aussieht?“ „Ich hab ihn eigentlich nicht wirklich beachtet, ich habe mehr auf dich und Andi geachtet! Das war mir in dem Moment viel wichtiger!“ „Der Typ war eine richtige Sahneschnitte! Wenn Andi den hat, wird er ihn kaum gegen mich eintauschen!“ „Jetzt mach dich doch nicht selber so runter! Du bist auch nicht ohne!“ „Aber so wie der Typ werde ich nie sein!“ Genau, weil du es schon längst bist!“ „Du hast ihn doch gar nicht gesehen!“ „Glaub mir! Du kannst es mit jedem aufnehmen! Du musst es nur versuchen! Versuch es doch noch mal!“ „Da gibt es nichts mehr zu versuchen! Es ist vorbei! Tiefer kann man nicht mehr fallen! Wenn man ganz unten ankommt, dann heißt es: Jetzt oder nie! Jetzt funktioniert nicht! Bleibt nur noch nie!“ „Aber so glücklich bist du damit nicht!“ „Aber ich muss es akzeptieren! Auf diese Weise möchte ich nicht leben und irgendwas muss irgendwo einfach aufhören!“ Von diesem Gedanken ließ er sich nicht abbringen. Bei der nächsten Probe gab es für die Jungs wieder einen Grund zum Staunen. Es war wie jedes Mal. Als alle da waren, begannen sie zu proben und irgendwann kam der 1. blöde Spruch von Charly. Doch der blieb heute aus. Kein „Na Süßer, so sauer heute?“, kein „Hey Kleiner, nicht um eine beendete Beziehung weinen, mit mir hättest du mehr Glück!“ und so weiter! Nichts! Keine einzige Reaktion! Nichts! Es war, als wäre Charly gar nicht da. Die Anderen versuchten ihn aufzumuntern: Peter: „Hey Charly! Hat unser Kleiner einen besonderen Musikwunsch?“ Keine Reaktion! Claus: „Charly, willst du eine Zitrone, oder wirst du auch ohne sauer lustig?“ Keine Reaktion! Alex: „Na Süßer, so still heute?“ Keine Reaktion! Steffen: „Hey, sei mal ein bisschen offener! Oder sollen wir rausgehen und das wie Männer regeln?“ Keine Reaktion! Das alles waren Sprüche, die Charly mal gebracht hatte. Aber er reagierte nicht So ging es die ganze Zeit. Keiner konnte sich das erklären, Steffen ein bisschen, Andi ganz, aber es blieb bei einem langen Schweigen. Sowenig es Andi gefallen hatte, dass Charly einen auf verliebt gemacht hat, sowenig gefiel ihm der Charly, der jetzt da war. Er wusste einfach nicht mehr was er machen sollte! Was, wenn Charly ihn doch liebte! Aber nein, das war bestimmt wieder nur ein gemeiner Trick, um ihn zu verarschen. Kapitel 10: Harry greift ein ---------------------------- Nach der Probe fuhr Andi zu Harry, um ihn um einen Gefallen zu bitten: „Hey Harry, ich brauch deine Hilfe!“ “Hallo Andi! Um was geht es denn?“ „Wieder mal um Charly!“ „Komm doch rein!“ Sie gingen ins Wohnzimmer und Andi legte das Tape, das er mitgenommen hatte, in den CD-Player von Harry: „Das lag gestern in meinem Briefkasten!“ Er spielte Harry das Tape vor. Auch er war ganz schön erstaunt darüber: „Hast du einen neuen Freund?“ „Ne! Harry, der meint dich! Du hast mich doch von der Probe abgeholt und weißt du noch wie wir uns begrüßt haben?“ „Ja klar! Mit ner Umarmung, zwei Küsschen und nen Klaps auf meinen Hintern. So wie immer halt!“ „Aber überleg mal, wie des für jemand anderen aussehen muss!“ „Oh, scheiße! Das ist schon der pure Hammer!“ „Und erinnerst du dich noch, als du ein paar Tage später bei mir warst und das Telefon hat geklingelt und du bist rangegangen?“ „Ich ruf dich an und am Telefon ist ein andrer Mann! Er muss mich für deinen Freund halten!“ „Und genau das ist doch das tolle an der Sache! Wenn er denkt, dass ich einen Freund habe, dann lässt er mich vielleicht endlich in Ruhe!“ Harry sah ihn skeptisch an: „Andi, bist du dir sicher, dass es DAS ist, was Du willst?“ „Ja.... Nein! Aber was soll ich tun! Ich halt das ganze nicht mehr aus!“ „Keine Panik, ich werd das schon machen!“ „Was hast du vor?“ „Verrat ich nicht! Aber du wirst schon sehen! Es wird alles gut! Das einzige, was du dann noch tun musst, ist, deinem Herzen zu folgen!“ Eine Woche später fand Charly einen Briefumschlag in seinem Briefkasten. Er öffnete ihn und las ihn erstaunt durch. Hallo Charly! Ich weiß, dass du mich nicht kennst und auch ich weiß nur das von dir, was Andi mir erzählt hat. Trotzdem möchte ich dir helfen, weil Andi mit dieser Situation niemals alleine fertig wird. Er und auch du braucht jetzt dringend Hilfe! Zuerst mal: Ich bin der Typ, den du mit Andi gesehen hast. Aber wir sind NICHT zusammen! Ich kenne Andi schon ewig und wir sind sehr gute Freunde. Ich wusste von Anfang an, dass du sein bester Freund bist und trotzdem habe ich dich nie kennen gelernt. Andi wollte mal was von mir, aber das ist schon lange vorbei! Seit dieser Zeit war es für uns ganz normal, wenn wir uns mit zwei Küsschen und ner Umarmung begrüßt haben. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen! Jetzt wieder zu Andi! Er steckt seit Monaten in einer Krise! Weißt du, seit er weiß, dass du in ihn verliebt bist, geht es ihm nur noch schlecht. Ich verrat dir jetzt ein Geheimnis: Er ist schon sehr lange in dich verliebt! Ich weiß, dass ich dir das eigentlich niemals sagen sollte, aber ich möchte Andi helfen, weil ich glaube, dass er sich da in was verrennt! Er liebt dich und war aber die ganze Zeit der Meinung, dass du hetero bist! Er hat es sich immer wieder eingeredet und sich nie von seiner Meinung abbringen lassen. Und dann kommst du und gestehst ihm, dass du ihn liebst. Das hat sein ganzes Bild durcheinander gebracht und da war immer noch der Gedanke: „Er ist hetero!“ und so hat er dir nicht geglaubt und war der Meinung du lügst. Ich glaube aber nicht, dass das gelogen war! Ich hoffe und glaube dir auch, dass du die Wahrheit gesagt hast. Obwohl wir uns nicht kennen! Gib euch noch eine Chance! Andi wird nie etwas tun, obwohl langsam sein Bild schwankt! Es gibt Phasen in denen er sich selbst eingesteht, dass du auch bi sein könntest. Aber die sind sehr kurz! Jetzt bist du an der Reihe! Ich weiß, du kämpfst ja schon die ganze Zeit um Andi, aber jetzt musst du dich noch mehr anstrengen, um ihn zu bekommen. Du hast jetzt eine wirkliche Chance! Er taut langsam auf! Jetzt könntest du wirklich viel erreichen! Gesteh ihm auf einem Konzert deine Liebe, vor allen, aber natürlich so, dass nur er es versteht! Ich weiß, dass ist schwer, aber ich hoffe dir fällt was ein! Tu es für dich und Andi, aus diesem Grund tu ich es auch. Sag mir nicht, es sei es nicht wert zu kämpfen! Wenn du Andi wirklich liebst, ist es das wert! Wenn du Hilfe brauchst, dann frag mich! Ich werde dir gerne helfen. Viel Glück! Harry Charly überlegte lange, was er tun sollte. Ihm fiel einfach nichts ein. Also stand er erst mal auf, um etwas zu arbeiten. Dabei fällt einem bekanntlich am meisten ein. Er ging also zu seinem Keyboard und sortierte die Noten. Plötzlich hielt er inne und starrte auf ein Blatt vor sich. Das war die Lösung! Er schrieb Steffen schnell eine SMS: „Eine Chance ist selbst im Schlimmsten! Entweder ich bekomme Andi jetzt oder nie!“ Kapitel 11: Happy End? ---------------------- Auf dem nächsten Konzert trat Charly vor dem Konzert alleine auf die Bühne. Ein Scheinwerfer war auf ihn gerichtet. Er ging zu seinem Keyboard und begann zu sprechen: „Ich muss heute etwas wichtiges loswerden! Es drückt mir schon seit Monaten auf der Seele und belastet, glaube ich, die Band auch sehr. Ich werde für euch heute etwas singen. Halt, nein eigentlich singe ich es nur für einen ganz besonderen Menschen. Alles was ich mache, mache ich für dich. Und er begann „Be my baby“ zu singen. „Ich brauch deine Liebe! Ich liebe dich! Du bist der Inhalt meines Lebens! Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll! Ich weiß nur ich liebe dich! Und ich trag mein Herz offen, damit jeder es sieht und kann nur hoffen, dass du das Lied gehört und auch verstanden hast. Ich könnte der Mann für dich sein, ich kann all deine Träume wahr werden lassen. Vielleicht bin ich ein Trottel gewesen, dass ich dir gesagt habe, dass ich mich in dich verliebt habe. Aber ich bereue nichts. Bitte gib mir eine Chance.“ Hinter der Bühne stand Andi mit Tränen in den Augen. Die Jungs wussten noch immer nicht genau, was jetzt eigentlich los war und in Charlys Blickfeld, mitten in der Halle, derselben wie an Fasching, stand Harry. Hinter der Bühne zog Alex Peter und Claus mit sich! Peter: „Alex, was soll das?“ Alex: „Ich denke ich habe die Lösung unseres Problems!“ Claus: „Welches Problem meinst du?“ Alex: „Haben wir mehrere? Ich meine natürlich Andi und Charly! Ich glaub, ich weiß jetzt, um was sie sich gestritten haben!“ Peter: „Und um was deiner Meinung nach?“ Alex: „Na um eine Frau! Bei Frauen hört die Freundschaft auf! Sie haben sich wahrscheinlich in dieselbe Frau verliebt!“ Claus: „Nein, das glaub ich nicht! Dann hätte er nicht gesagt, dass es unsere Band so belastet! Andi wäre doch immer noch sauer! Es wäre schon ehr denkbar, dass Andi in Charly und Charly in And verliebt wäre!“ Alex: „Wenn du mich fragst, ehr nicht! Das ist doch totaler Blödsinn!“ Peter: „Jungs, geben wir es doch zu: Wir haben immer noch keine Ahnung!“ Damit hatte er nicht so GANZ unrecht! Sie hatte schon Ahnung, wollten das Richtige aber nicht wahr haben! Während des Konzertes wartete Charly immer auf ein Zeichen von Andi, dass er diesen Wink verstanden hätte, aber nichts geschah. In der Pause saß er mit Steffen in der Ecke und war sichtlich deprimiert. Steffen versuchte ihn aufzumuntern: „Es hat ihm ganz sicher gefallen!“ „Klar, und deswegen sitzt er jetzt auf meinem Schoß und wir knutschen rum.“ „Das kommt noch! Lass ihn das doch erst mal verdauen!“ „Ich hab zu lange gekämpft!“ „Gibst du jetzt auf?“ „Ich weiß nicht so genau! Ich glaub, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es noch mal genauso machen. Ich hab keine andere Wahl. Auch wenn alles falsch gelaufen ist! Ich kann es doch auch nicht ändern! Es hat einfach wieder nicht geklappt!“ Darauf wusste Steffen auch keine Antwort. Es war einfach aussichtslos! Nach dem Konzert saßen die Jungs wie immer noch ein bisschen zusammen. Andi war komischerweise verschwunden. Auch Charly ging nach ein paar Minuten hinaus. Er lief zum Spielplatz, auf den er an Fasching Andi gebracht hatte. Er ließ sich auf die Schaukel fallen, auf der Andi damals saß und fing an bitterlich zu weinen. Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. Charly: „Steffen, lass mich bitte allein!“ „Ok, wie du willst, aber wir treffen uns morgen um 15.00Uhr am Alten Kranen!“ „Andi! Warte!“ „Bis morgen Charlylein! Sei pünktlich!“ „Was hast du vor?“ „Lass dich überraschen und jetzt hör schon auf zu flennen, das hält ja nicht mal der stärkste Mann aus!“ Laut pfeifend lief Andi zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr, bevor Charly noch was erwidern konnte, einfach davon. Charly: „Aber! Sind wir jetzt Freunde oder ist da mehr?“ Charly wusste nicht, was er glauben sollte. Verwirrt stieg er in sein Auto und fuhr auch heim. Er nahm sich aber vor, am nächsten Tag auf jeden Fall pünktlich am Alten Kranen zu sein. Am Vormittag kam Steffen zu Andi. Andi: “Hallo Steffen!” Steffen: “Hallo Andi! Ist schon etwas ungewohnt, dass ich plötzlich dir helfen soll.“ „Also lag ich mit meiner Vermutung richtig, dass Charly immer bei dir war.“ „Er hat sich ab und zu bei mir ausgeheult, ja!“ „Ich brauch deine Hilfe! Ich werde morgen versuchen mit ihm zusammen zu kommen. Wenn er mich überhaupt noch will!“ „Also da kannst du mit meiner Hilfe rechnen!“ „Ich brauch aber auch die Jungs dazu.“ „Und wieso sind die dann nicht hier? Ich bin doch schon 5 Minuten zu spät gekommen.“ „Ich wollte erst mal mit dir alleine reden! Die anderen müssen noch nicht unbedingt wissen, dass ich schwul bin!“ „Wieso willst du das nicht?“ „Ich kann es ihnen einfach jetzt noch nicht sagen. Aber wenn das mit Charly klappt, dann werde ich es ihnen sagen!“ „Sie werden dich schon nicht abweisen! Die Jungs niemals! Vergiss das nicht! Wir sind Freunde und akzeptieren den anderen, wie er ist! Das war uns doch von Anfang an das Wichtigste, nicht dass wir Musik machen, sondern dass wir uns so mögen wie wir sind! Mit allen Fehlern! Und Schwulsein ist kein Fehler! „ „Aber was erzählen wir ihnen jetzt?“ „Was hast du eigentlich mit Charly vor?“ „Ich will mit ihm heute Nachmittag einfach ein bisschen Spaß haben. Dabei werde ich mir am besten im Klaren darüber, ob ich immer noch mit ihm zusammen sein will! Ich bin momentan hin und her gerissen!“ „Und welche Rolle spielen wir dabei?“ „Ihr sollt ihn nur am Anfang eine Weile ablenken! Ihn irgendwohin locken, damit er dann zu spät zu mir kommt!“ „Da fällt mir schon was ein! Wann und wo wollt ihr euch denn treffen?“ „Heute um 15 Uhr am Alten Kranen!“ „Na da kann man doch was machen!“ „Und was?“ „Wird nicht verraten! Und das mit den Jungs erledige ich auch! Ich erzähl ihnen einfach, dass Charly Mist gebaut hat, ihr euch wieder vertragen wollt und du ihn noch mal vorher ein bisschen ärgern willst!“ „Und der Plan?“ „Er wird zu spät kommen! Keine Sorge!“ „Aber was hast du vor?“ In dem Moment klingelte es an der Tür und alle Jungs standen davor. Steffen: „Hi Jungs! Planänderung! Wir gehen jetzt ohne Andi zu mir! Der muss sich auf heute Nachmittag noch vorbereiten!“ Steffen zog die etwas erstaunten Jungs mit sich, ohne auf Andis Protest zu hören. Er lächelte in sich hinein! Das heute Nachmittag wird schon funktionieren! Bei Steffen zuhause angekommen erklärte er den Jungs erst mal die Situation, so wie er es Andi versprochen hatte! Claus: „Und was machen wir jetzt mit Charly?“ Peter: „Wie willst du ihn ablenken?“ Alex: „Was hast du vor?“ Steffen: „Also wir machen das so: ...“ Sie steckten die Köpfe zusammen und besprachen ihren Plan. Alle waren hellauf begeistert! Am Nachmittag war Charly pünktlich um 15 Uhr am Alten Kranen, aber von Andi war nichts zu sehen. Er wartete schon 10 Minuten, als ihn ein kleiner Junge antippte: „Bist du der Charly?“ „Ja!“ „Ich soll dir das hier geben!“ Er gab ihm einen Zettel und rannte davon. Hastig entfaltete er den Zettel und las die Nachricht. Tja, der Treffpunkt war wohl falsch! Komm zu mir! Ich bin am Rathaus! A. „Was soll das? Was hat er nur vor?“ Hastig lief er zum Rathaus. Und dort sah er ihn: AAAAAAAAAlex! Er rannte auf ihn zu und fragte ihn völlig aus der Puste: „Hast du Andi gesehen? Ich wollte mich hier mit ihm treffen!“ „Das glaubst auch nur du! A stand in diesem Fall für ALEX! Nicht für ANDI! Aber ich geb dir einen Tipp: Versuchs doch mal da vorne am Dom!“ Am Dom wartete, wer auch sonst, A – nein Claus! Charly: „Hast du Andi gesehen! Ich soll ihn hier treffen!“ Claus: „Alex hat nichts davon gesagt, dass Andi hier ist! Er hat dir nur einen Tipp gegeben. Geh doch mal zur Löwenbrücke!“ Charly: „Das macht euch wohl Spaß!“ Claus grinste nur! An der Löwenbrücke sah Charly erst mal niemanden, bis er plötzlich von hinten umarmt wurde. Charly: „Andi?“ Tobi: „Nicht ganz! Ich muss dir noch was sagen: Die Kraft zu vergeben ist ein Bestandteil deines Lebens. Geh doch einfach mal zum Bahnhof!“ Am Bahnhof wartete ... Peter! Charly: „Hast du vielleicht Andi gesehen?“ Peter: „Ich find das ganze Spielchen hier etwas gemein! Geh zur Alten Mainbrücke!“ Charly: „Sehr witzig!“ An der Alten Mainbrücke stand mit einem Grinsen im Gesicht, ... Steffen! Charly: „Hast du vielleicht ZUFÄLLIG Andi gesehen?“ „Nein! Aber ich habe gerade mit ihm telefoniert! Er wartet seit 1½ Stunden am Alten Kranen auf dich! Der ist ganz schön sauer! Viel Glück!“ „Das ist alles eure Schuld!“ Wie gejagt rannte Charly zurück zum Alten Kranen. Er sah schon von weitem Andi auf einer Bank sitzen und ungeduldig mit den Fingern trommeln. Charly: “Hallo Andi! Es tut mir leid, dass ich so spät bin, aber ich bin gerade durch die ganze Stadt gerannt. Die Jungs haben mich reingelegt.“ Plötzlich grinste Andi und hielt Charly eine Wasserflasche hin: „Da, trink erst mal was und setz dich her! Du bist ja völlig aus der Puste! Ich hatte den Jungs eigentlich nur aufgetragen, dass sie dich ein bisschen ablenken sollen, so ne halbe Stunde oder so, dachte ich! Ich wusste ja nicht, dass sie dich durch die ganze Stadt hetzen würden!“ „Das war alles deine Idee?“ „Ich wollt dich nur ein bisschen zappeln lassen!“ „Hast du das nicht lang genug getan?“ „Komm schauen wir mal, ob du noch ein bisschen Kraft hast!“ Andi rannte, ohne auf Charlys Frage zu antworten, zu einer Treppe in den Main und war verschwunden. Als Charly ihn nachrannte, sah er Andi in einem Tretboot sitzen. „Na komm schon! Oder denkst du ich kann das Ding alleine bewegen? Oder kannst du etwa schon nicht mehr?“ Charly stieg ins Boot und sie strampelten los. Charly: „Machst du das eigentlich immer so?“ „Was?“ „Mit den Jungs so spielen?“ „Warum nicht!“ „Was ist eigentlich deine Ausrede?“ „Für was denn?“ „Na ja, wie du dich aufführst!“ „Warum soll ich die Erwartungen von anderen Typen erfüllen anstatt meine eigenen!“ „Also enttäuscht du sie von vorne rein und hast nichts zu befürchten.“ „So was in der Richtung!“ „Ging voll daneben!“ „Wieso?“ „Na, mich hast du noch nie enttäuscht.“ Nachdem sie das Boot wieder zurückgebracht hatten, zog Andi Charly zu einem Fitnessstudio. Charly: „Man, Andi, war das nicht genug Sport für einen Tag?“ Andi: „Nein! Mal schauen wie lange du das durchhältst!“ Sie trainierten fast an jedem Gerät und hatten ihren Spaß. Sie lästerten über die Typen mit den riesigen Muskelpaketen, die Mann laut Andi nur als Rheumabrett benutzen kann, weil an denen ja keine weiche Stelle ist, wobei Charly bei letzteren anderer Meinung war. Und sahen sich die süßen Typen an, die auch trainierten und schwärmten von Waschbrettbäuchen, Sixpack... Es war wie früher! Als sie keine Lust mehr hatten, gingen die beiden duschen(in getrennten Kabinen!). Andi war schneller fertig als Charly und ging sich schon mal anziehen. Als Charly aus der Dusche kam, mit einem Handtuch um die Hüfte gebunden, stand Andi mit Boxershorts bekleidet und einem fetten Grinsen im Gesicht vor ihm. Charly sah ihn misstrauisch an und wand sich dann aber seinen Klamotten zu. Da fiel es ihm auf: „ANDI! Wo sind meine Shorts?“ Andi pfiff unschuldig vor sich hin: „Weiß nicht!“ Charly machte ein Satz auf Andi zu, der zurückwich und die weißen Boxershorts von Charly in der Luft baumeln ließ. Charly stürzte sich auf Andi und sie fielen beide nach hinten um. Charly schnappte sich seine Shorts und wollte wieder aufstehen, als Andi ihn plötzlich fast umarmte und ihn küsste. Sie knutschten heftig rum und Charly merkte nicht, wie Andi sich leicht zur Seite drehte, unter Charly hervor kroch und blitzschnell zugriff. Andi sprang mit Charlys Shorts auf und rannte weg. Nach einem kleinen Kampf und viel Gelächter, konnte sich Charly dann endlich anziehen und sie verließen zusammen das Fitnessstudio. Charly und Andi fuhren zu Andi nach Hause. Auf dem Weg dorthin erzählten sie sich lustige Märchen. Charly: „Weißt du Andi, eigentlich trinke und rauche ich ja gar nichts, ich tu immer nur so, um bei den Boys und den Girls cool rüber zu kommen!“ Andi: „Ach so, deswegen ist dein Aschenbecher zuhause so voll!“ Oder: Charly: „Weißt du Andi, meine Eltern sind ja ganz nett, aber du solltest mal meine richtigen Eltern kennen lernen und unser Schloss und unsere 300 Diener und alles andere!“ Sie lachten sich total verreckt. Bei Andi angekommen, waren sie immer noch bester Laune. Andi: „Erzähl mir irgendetwas Wahres!“ Charly: „Etwas Wahres... ich bin hetero!“ Er lachte. „Nein, ich meine etwas Wahres. Etwas was sonst niemand weiß!“ „Also gut... du bist süß!“ Er drückte Andi einen Kuss auf den Hals: „… du bist sexy!“ Wieder einen Kuss auf den Hals, dieses Mal auf der anderen Seite: „“... Und total in mich verknallt!“ Dabei küsste er ihn auf den Mund. Andi lachte: „Und du bist total von dir überzeugt!“ „Na hör mal! Das sage ich mir jeden Tag selbst! Und was DU empfindest weiß ich ganz genau!“ „Oh, auch noch ein Hellseher!“ „Vielleicht!“ „Warum liebst du mich eigentlich?“ „Ist es dein Lächeln oder dein Lachen oder dein Herz? Ist es denn wirklich so wichtig warum ich dich liebe? Wenn du wissen willst, warum ich dich nicht gehen lassen kann, dann lass mich erklären, dass jeder kleine Traum wahr wird mit jeder kleinen Sache, die du tust! Es ist alles, alles was du tust, das mich in dich verliebt macht! Es ist alles, alles was du sagst, alles was du bist… Du bist einfach alles was ich brauche!“ Andi grinste und nahm Charly in den Arm. Sie fingen wieder an wild rumzuknutschen. Wenig später landeten sie zusammen im Bett. Charly: „Ich muss dir was verraten! Ich wusste bis vor kurzen wirklich nicht, dass ich auch auf Männer stehe! Du bist mein erster Mann! Und der süßeste, den es auf der ganzen Welt gibt. Ich will mit dir zusammen sein bis ans Ende unserer Zeit!“ Am nächsten Tag wachte Andi glücklich neben Charly auf. Er küsste Charly wach und als sie sich dann endlich voneinander lösen konnten, meinte Charly grinsend: „So könnte ich jeden Morgen geweckt werden!“ „Kannst du haben Schatz! Vorausgesetzt, du schläfst jetzt öfters bei mir, weil ich ganz bestimmt nicht jeden Morgen zu dir fahren werde, um dich zu wecken!“ Andi wollte aufstehen, aber Charly hielt ihn zurück: „Lass uns nie wieder aus diesem Bett aufstehen. Lass mich nie wieder mit mir selbst allein. Lass uns nur zusammen sein.“ „Alter Spinner!“ Sie lehnten sich noch eine Weile zurück und knutschten und kuschelten. Nach einer Weile standen sie dann doch auf und frühstückten gemeinsam. Sie fütterten sich gegenseitig! Es war einfach lustig! Nach einer Weile musste Charly weg und seinen Eltern bei irgendwas helfen. Kapitel 12: Mädchengespräche ---------------------------- Da Charly keine Zeit für ihn hatte, ging Andi zu Harry um ihm die Neuigkeiten zu erzählen. “Hallo Andi! Du strahlst so! Was ist los?” “Hi Harry! Ich muss dir was Wichtiges erzählen!“ „Was ist passiert?“ „Du warst doch am Freitag auf dem Konzert, als Charly mir dieses Lied gesungen hat!“ Harry sah ihn fragend an: „Woher weißt du?“ „Du kannst dich noch so weit hinten in der Halle verstecken, ich sehe dich doch! Du weißt doch, ich sehe alles!“ „Ja, ich war da und ich war etwas enttäuscht, dass du auf Charlys Liebeserklärung nicht reagiert hast! Man konnte ihm die Enttäuschung richtig ansehen!“ „Oh, ich habe reagiert! Ich habe ihm am selben Abend noch gesagt, dass wir uns morgen, also gestern, treffen. Dann hab ich ihn gestern von den anderen Jungs, durch die halbe Stadt hetzen lassen.“ „Du hast ihnen doch nichts von euch erzählt, oder? Das wäre nicht dein Stil!“ „Nur Steffen weiß was!“ „Ach so! Und was war dann?“ „Dann sind wir in einem Tretboot über den Main gestrampelt und später waren wir noch im Fitnessstudio!“ „Sportlich, sportlich!“ „Und nach dem Duschen ist es dann passiert!“ „Was?“ „Wir haben uns geküsst!“ „Wie kam das? Erzähl!“ Andi erzählte ihm die Geschichte von der Umkleide und auch, dass Charly noch mit zu ihm gegangen war, aber mehr nicht! Harry konnte es sich auch so denken. Harry: „Mensch, ich freu mich so für dich! Du warst in den letzten Monaten so traurig, das war wirklich schlimm!“ „Das ist ja jetzt vorbei! Ich fühl mich sauwohl!“ „Na dann gratulier ich dir, Alter!“ Insgeheim dachte er: „Wenn er wüsste, dass er das ganze mir zu verdanken hat!“ Andi: „Danke, Süßer!“ Sie lachten beide und quatschten noch eine Weile über Charly, Charly und äh Charly. Am selben Abend war Charly noch bei Steffen. Steffen: „Du strahlst ja heute so!“ „Hi Steffen! Ich muss dir was Wichtiges erzählen!“ „Was ist passiert?“ „Du weißt doch, dass ihr mich gestern durch die halbe Stadt gehetzt habt, damit ich zu spät zu Andi komme!“ „Oh ja, das weiß ich noch ganz genau!“ „Ich bin dann zu Andi und er hat alles aufgeklärt. Ich fand eure Aktion ganz schön gemein!“ „Hast recht, vielleicht war des nicht ganz so freundlich.“ „Dann sind wir in einem Tretboot über den Main gestrampelt und später waren wir noch im Fitnessstudio!“ „Sportlich, sportlich!“ „Und dann waren wir duschen...“ „AHA!“ „Nicht was du jetzt wieder denkst, in zwei Kabinen!“ „Schade!“ „Als ich wieder rauskam, hatte mir Andi schon meine Boxershorts geklaut und als ich sie mir wiederholen wollte ist es dann passiert!“ „Was?“ „Wir haben uns geküsst!“ „Wirklich? Das ist ja super! Wie kam das? Erzähl!“ Charly erzählte ihm die Geschichte von der Umkleide und auch, dass sie danach noch zu Andi gegangen waren, aber er erzählte mehr: „Und dann habe ich ihn einfach hochgehoben und ihn ins Schlafzimmer getragen.“ „Nicht wirklich! Ihr habt doch nicht etwa?“ „Doch und es war so himmlisch!“ „Das brauchst du mir nicht zu versichern, das sehe ich an deinen Augen!“ „Es ist das Beste, was mir seit Jahren passiert ist! Ich hätte mich nie getraut, so was zu erwarten, bis es auf einmal soweit war.“ „Mensch, ich freu mich so für dich! Du warst in den letzten Monaten so traurig, das war wirklich schlimm!“ „Das ist ja jetzt vorbei! Ich fühl mich sauwohl!“ „Na dann gratulier ich dir, Alter! Aber wie kamst du eigentlich darauf für ihn „Be my Baby“ zu singen?“ „Harry hat mir geschrieben!“ Steffen starrte ihn erstaunt an: „DER Harry?“ „Genau der!“ Er zeigte ihm den Brief und Steffen war sehr erleichtert, dass es so ein gutes Ende gefunden hatte. Ende? Und dann lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende? Nein noch lange nicht! Wäre ja auch zu schön und wahr zu sein! Kapitel 13: Nur ein Spiel? -------------------------- Am nächsten Tag fuhr Andi zu Charly, um ihn zu besuchen. Als er in die Straße eingebogen war, in der Charly wohnte, wäre er vor Schreck fast gegen ein geparktes Auto gefahren. Was er sah, gab ihm den Rest: Charly lief Arm in Arm mit einem Mädchen aus dem Haus. Sie lachten über irgendwas und Charly drückte das Mädchen etwas fester an sich. Als die beiden an einem Auto ankamen, umarmte Charly das Mädchen noch mal fest und drückte ihr einen Kuss auf die Wange und einen, wie es von Andis Position aussah, auf den Mund. Dann stieg das Mädchen ein und fuhr los. Charly stand da und winkte ihr hinterher. Das war zuviel für Andi. Er fuhr blitzschnell wieder rückwärts aus der Straße heraus und davon. Irgendwo an einem Feldweg blieb er dann stehen. Er stieg aus, verschloss sein Auto und rannte einfach los. Er rannte und rannte, bis er nicht mehr konnte und noch weiter, er rannte sich seine Seele aus dem Leib, solange, bis er nicht mehr klar denken konnte und dann ließ er sich einfach fallen. Ihm wurde es schwarz vor den Augen. Als er wieder aufwachte, lag er auf einem Sofa in einem warmen Zimmer. Er setzte sich leicht auf und schon kam jemand angerannt. Charly: „Mensch, Darling! Was machst du denn für Sachen, Süßer? Ich wäre fast gestorben vor Angst, als ich dich dort liegen gesehen habe. Ein Nachbar hat dich gefunden und mich zur Hilfe gerufen. Man war das ein Schock! Was ist denn nur passiert? Ich wäre fast gestorben.“ Andi drehte sich zur Seite und somit von Charly weg: „Dann verreck doch!“ „Was soll das Andi? Ich hab mir Sorgen gemacht! Ich liebe dich! Und du motzt mich so an!“ „Dann überleg mal wieso, du Macho Casanova!“ „Ich weiß nicht was du meinst! Von was redest du?“ „Von der süßen Blondine, die du heute Mittag abgeknutscht hast! Ich genüg dir wohl nicht! Da muss noch ein Girl her und vielleicht noch drei vier andere!“ „Aber...“ „Danke! Verarschen kann ich mich allein!“ Er sprang auf: „Ich habe dir vertraut!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte zur Tür hinaus. Charly starrte ihm mit offenem Mund hinterher. Dann flüsterte er: „Warum kann ich dich nicht halten? Ich liebe dich doch, warum läufst du immer weg? Was mach ich bloß falsch? Es wird nie wieder irgendetwas geben, was mir soviel bedeuten wird wie Andi!“ Andi fuhr schnurstracks zu Harry. Dabei konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Total verheult kam er bei Harry an. Harry: „Mensch Andi! Was ist passiert?“ „Ich hab sie gesehen!“ „Wen?“ „Ich habe Charly zusammen mit dieser Tussi gesehen!“ „Moment, ich komm da nicht mehr ganz mit! Komm doch erst mal rein, ich bring dir nen Kaffee und du erzählst mir der Reihe nach, was passiert ist, ok?“ Sie gingen zu Harry ins Wohnzimmer und Andi ließ sich auf der Couch fallen. Harry ging schnell in die Küche und holte zwei Tassen Kaffee. Dann setzte er sich neben Andi, der wie ein Häufchen Elend dasaß und bitterlich weinte. Harry nahm ihn in den Arm drückte ihn fest an sich und tröstete ihn. Eine Viertelstunde lang, sagte keiner ein Wort, Harrys T-Shirt war schon ganz nass von Andis Tränen, dann hatte sich Andi ein bisschen beruhigt. Er stammelte leise ein paar Worte: „Er hat sie angelächelt, sie umarmt, sie geküsst!“ „Wen hat er angelächelt?“ “Diese Blondine! Sie sahen aus, wie ein Paar, das schon sehr lange eins ist!“ „Aber ich glaube das einfach nicht! Charly hat doch so dafür gekämpft, dass ihr beide zusammenkommt, dann macht er doch nicht so was!“ „Er wollte mich nur ärgern!“ „Und riskieren, dass sein Image platzt, wenn du, nach seinem Lied, ihm mitten auf der Bühne um den Hals fliegst?“ „Er wusste doch, dass ich das nie tun würde! Es ist so schlimm!“ „Mensch, Kleiner!“ In dem Moment klingelte Andis Handy: „Ja?” Peter: “Hallo Andi! Ich wollt dich fragen, wo du bleibst! Wir wollten doch heute proben!“ „Peter, es tut mir leid, dass ich noch nicht früher angerufen habe, aber ich kann heute nicht zur Probe kommen!“ „Und was machen wir jetzt?“ „Ihr werdet schon ohne mich auskommen. Ihr könnt die Lieder ja ohne Sänger proben.“ „Das ist es nicht! Charly kommt auch nicht, da seine Cousine zurzeit da ist und er sich ein bisschen um sie kümmern muss. Er war vorhin kurz mit ihr hier.“ „Ist das so ne kleinere Blonde.“ „Ja!“ „Aha!“ „Du kannst wirklich nicht kommen?“ „Nein! Oder warte ich komm doch noch schnell bei euch vorbei! Tschüß!“ Hastig legte Andi auf und rannte zur Garderobe. Harry verstand gar nichts: „Was ist denn jetzt los?“ „Es war vielleicht nur seine Cousine! Ich fahr jetzt zu den Jungs!“ Bei den Jungs angekommen, rannte er gleich auf sie zu. Steffen: „Sag mal, wie siehst du denn aus?“ Alex: „Du hast geweint!“ Claus: „Was ist passiert?“ Andi: „Das ist jetzt nicht so wichtig! Wie sieht diese Cousine genau aus?“ Die Jungs beschrieben sie sehr genau und Andi erkannte sie wieder: Das Mädchen, das er mit Charly gesehen hatte. Andi: „Shit!“ Steffen: „Was ist denn eigentlich los?“ Andi: Ich nehme mal an, dass du weißt, dass Charly und ich ein Paar sind!“ Steffen: „Ja, das hat er mir schon erzählt!“ Claus: „Wie bitte?“ Peter: „Ihr seid was?“ Alex: „Ehrlich?“ Andi: „Ja! Ich bin seit Jahren schwul und Charly ist bi!“ Claus: „Hammer!“ Andi: „Ist ja jetzt auch egal! Ich hab ihn mit seiner Cousine gesehen und gedacht er hätte was mit ihr! Ich hab ihn angeschrieen und total runter gemacht!“ Peter: „Wieso hat er dir nicht gesagt, dass es seine Cousine war?“ Andi: „Ich hab ihn nicht zu Wort kommen lassen!“ Alex: „Scheiße!“ Steffen: „Und was willst du jetzt machen?“ Andi: „Ich muss irgendwie mit ihm reden! Ich hab da schon eine Idee! Danke Jungs!“ Andi fuhr schnell wieder nach Hause. Zurück blieben mal wieder Alex, Claus, Peter und diesmal auch Steffen. Alex: „Du hast von allem gewusst, stimmt’s Steffen?“ Steffen: „Ja, Charly hat mir schon an Weihnachten davon erzählt!“ Peter: „So lange sind sie schon ein Paar?“ Steffen: „Nein…“ Claus: „Aber was war dann da? Ich meine, irgendwas muss doch gewesen sein! Die haben sich doch nicht einfach so aus Spaß gestritten!“ Steffen: „Also, das war so. Andi ist schon ewig lang in Charly verliebt.“ Alex: „Davon hat man nichts gemerkt!“ Steffen: „Er konnte es sehr gut verstecken! Auf jeden Fall hat Charly ihm dann am 1. Weihnachtsfeiertag gestanden, dass er in ihn verliebt ist. Charly wusste nicht, dass Andi ihn auch liebt. Aber Andi dachte Charly will ich verarschen.“ Peter: „Wieso denn das?“ Steffen: „Andi hat sich immer eingeredet, dass das zwischen Charly und ihm nichts werden kann, da Charly ja hetero ist und dann sagte Charly plötzlich, dass er Andi liebt. Andi wollte es nicht wahrhaben. Er hat sich total in den Gedanken, dass Charly heterosexuell ist und auf Frauen steht, festgebissen! Er ließ sich durch nichts und niemanden umstimmen. Charly konnte tun und lassen was er wollte, er hatte keine Chance!“ Alex: „Irgendwie versteh ich das aber!“ Steffen: „Ich hab es auch verstanden, aber ich hab Charly trotzdem geholfen, da es ja so beiden schlecht ging! Charly war am Ende sogar fast täglich bei mir und hat sich die Augen wegen Andi ausgeheult!“ Claus: „Das ist hammerhart!“ Alex: „Und was hat Charly dann gemacht?“ Steffen: „Er hat dann ein paar Mal versucht auf Andi zuzugehen, aber der hat abgeblockt. Und wollte sich auf nichts einlassen!“ Peter: „Und wieso sind sie dann jetzt zusammen?“ Steffen: „Also die Geschichte ging mit einem Missverständnis los: Charly hat Andi mit einem Typen gesehen, den er mit zwei Küsschen und einem Klaps auf den Hintern begrüßt hat. Natürlich hat Charly dann gedacht, dass die beiden zusammen wären. Es hat ja auch alles danach ausgesehen!“ Peter: „Aber sie waren es nicht!“ Steffen: „Genau! Der Typ war Harry, ein Kumpel von Andi! Ihm muss er erzählt haben, dass er Charly liebt, denn Harry hat Charly einen Brief geschrieben, damit der irgendetwas Außergewöhnliches macht, um Andi zu beweisen, dass er ihn liebt! Das Resultat kennt ihr ja!“ Alex: „Das Lied! Be my Baby!“ Steffen: „Genau das! Und nachdem wir Charly durch die halbe Stadt gehetzt haben, sind sie jetzt zusammen!“ Claus: “Hammer!” Peter: “Echt cool!” Alex: „Also ich wünsch den beiden sehr viel Glück und das Charly Andi jetzt immer noch will! Die beiden haben das irgendwie schon verdient!“ Steffen: „Ach, Charly steckt das schon weg!“ Alex: „Na, dann können wir ja bald Hochzeit feiern!“ Alle lachten und hofften ganz fest, dass das mit den beiden wirklich klappt. Kapitel 14: Wird das noch was? ------------------------------ Zwei Tage später lag ein Brief in Charlys Briefkasten. Lieber Charly! 10 Dinge, die ich an dir hasse! Ich hasse wie du mit mir sprichst und deine komische Frisur. Ich hasse wie du Auto fährst und deine ganze Machotour. Ich hasse deine Art mich anzuklotzen und dich ständig einzuschleimen. Ich hasse es so sehr ich muss fast kotzen, noch mehr als bei diesen Reimen. Ich hasse wenn du Recht behältst und deine Lügerei. Ich hasse wenn du mich zum Lachen bringst noch mehr als meine Heulerei. Ich hasse wenn du nicht da bist und dass du mich nicht angerufen hast. Doch am meisten hasse ich, dass ich dich nicht hassen kann. Nicht mal ein bisschen, nicht einmal fast. Auf ewig Dein Andi Wieder zwei Tage später klingelte es um 14 Uhr an Andis Haustür. Er öffnete die Tür. Vor ihm stand Charly mit Tränen in den Augen, aber einem Lächeln auf den Lippen. Er trat auf Andi zu, nahm ihn in den Arm und küsste ihn lange, innig und leidenschaftlich. Sie vergaßen alles um sich herum. Andi schmiegte sich an Charly und Charly drückte Andi an sich. So standen sie da, bis sie Räuspern hinter sich hörten. Widerwillig lösten sie sich voneinander und sahen Harry mit einem breiten Grinsen im Gesicht hinter ihnen stehen: „Ich will euch ja nicht stören, aber ich hab noch was für euch.“ Andi: „Wo kommst du denn jetzt her?“ Charly: „Sagen wir es mal so: Er hielt uns für unfähig unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und so hat er nachgeholfen.“ Andi: „Wie darf ich das verstehen?“ Harry: „Ich bin heute Morgen um 10 zu Charly gegangen und habe mit ihm geredet. Bis jetzt! Und das hier ist das Resultat!“ Andi: „Wie soll ich dir jemals danken?“ Harry: „Du hättest dasselbe für mich getan! Sei einfach auf ewig mein Freund!“ Charly: „Das wird er sein und du bist auch mein Freund!“ Harry: „Nachdem das geklärt ist lass ich euch lieber mal allein!“ Er gab den beiden ein Tape, ging zu seinem Auto und fuhr los. Die beiden sahen erstaunt auf ihr Tape, gingen dann aber ins Haus und hörten es sich an. Sie hörten Harrys Stimme: „Wir werden auf ewig Freunde sein, vergesst dass nie, ok? IHR seid nicht allein!“ Es kamen ein paar Lieder über Freundschaft und Vertrauen. „Andi gib niemals auf! Ich werde immer da sein und dein Freund sein! Dasselbe gilt für dich Charly! Bleibt euch ja selber treu. Was auch passiert und wenn ihr keinen Ausweg mehr wisst. Dann habt ihr ja immer noch meine Adresse! Glaub an eure Liebe. Ich will in den nächsten 3 Jahren nicht hören, dass ihr euch trennt oder so! Kapiert? Erinnert mich bitte in 3 Jahren daran, dass ich noch mal dasselbe sage! Ich mag euch wirklich! Ihr passt einfach zusammen! Vergesst das nicht!“ Charly: „Man hat der ne hammergeile Stimme!“ Andi: „Ich wusste, dass er gut ist, aber so gut!“ Die beiden waren fast sprachlos. Charly: „Warum singt Harry eigentlich nicht in unserer Band?“ Andi: „Weil wir schon einen Keyboarder haben! Dich!“ „Zwei kann man immer gut gebrauchen und mit der Stimme!“ „Hast recht und ein Trompeter wäre auch nicht schlecht!“ „Wir könnten ihn ja mal fragen!“ „Wenn wir ihn fragen sagt er mit 100%iger Sicherheit nicht Nein! Er sucht schon länger eine neue Band und bei uns würde er sich, glaube ich, vom ersten Moment an wohl fühlen. Da würde er niemals absagen!“ „Er hat ja auch schon zwei Freunde bei CONFECT.“ „Wir sollten ihn morgen mal einen Besuch abstatten und vorher die Jungs fragen!“ „Ja, das machen wir MORGEN, heute haben wir was viel besseres vor!“ Charly beugte sich zu Andi und küsste ihn leidenschaftlich. Sie knutschten eine Stunde lang fast ununterbrochen. Plötzlich meinte Andi: „Wann ziehst du eigentlich hier ein?“ „Morgen, Darling!“ Epilog: Ach ja, noch was: ------------------------- Einen Monat später saßen Andi und Charly mit all ihren Freunden und Verwandten zusammen und feierten VERLOBUNG!!! Charly hatte Andi einen Heiratsantrag gemacht! Eines Abends kam Andi nach hause und fand das ganze Haus dunkel. Kein Licht ging. Er tastete sich vor ins Schlafzimmer, aus dem er leise Musik hörte und fand dort Charly mit einem Strauß Rosen in der Hand. Auf dem Boden waren hunderte von Kerzen. Überall lagen Rosen. Andi sah sich erstaunt um: „Was ist denn hier los?“ Charly ging auf Andi zu und fiel vor diesem auf die Knie: „In den letzten Wochen ist mir eins klar geworden! Ich will dich niemals mehr verlieren! Du bist für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden! Jedes Mal, wenn ich meine Augen schließe, danke ich Gott, dass ich dich bekommen habe und dass du mich bekommen hast. Und jedes Mal, wenn ich daran denke, kneife ich mich selbst, denn ich kann nicht glauben, dass es wahr ist, dass jemand wie du mich auch liebt. Ohne dich, macht mein Leben kein Sinn mehr. Willst du es deswegen mit mir teilen? Willst du mich heiraten?“ Andi konnte ihn nur noch anstarren und er brachte nicht mehr als ein leise, kaum hörbares „Ja!“ heraus. Aber Charly genügte es! Er sprang auf, nahm Andi in den Arm und wirbelte ihn in der Luft herum. Sie waren beide sehr glücklich! Der einzige Kommentar ihrer Bandkollegen war ein lautes „Na endlich“. Steffen umarmte die beiden. Sie teilten es ihren Fans mit, indem sie mitten auf einem Konzert vor an den Rand der Bühne traten, sich die Hand gaben und gemeinsam ein Lied sangen. Ende gut alles gut! Oder nicht? Eigentlich schon, bis auf, dass Harry, als er erfahren hatte, dass er in die Band dürfte, laut schrie: „Na klar! Schließlich bin ich Musiker seit ich denken kann!“ und Andi vor Freude fast erwürgt hätte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)