Zehn Dinge, die ich an dir hasse von Bluttraene (Teil der Bandserie) ================================================================================ Kapitel 1: Freundschaft/Liebe ----------------------------- Es war ein kalter Wintertag kurz vor Weihnachten. Andi war auf dem Weg zur Probe. Alle bis auf Peter waren schon da. Alex reparierte gerade einen eine gerissene Saite an seinem Bass. Steffen half ihm. Claus und Charly standen daneben und lachten sich verreckt, da Alex so etwas öfters passierte. Andi stellte sich zu Charly und Claus und lachte, nachdem er merkte, um was es ging, mit ihnen. Nach einer Weile war Alex’ Schaden dann behoben. Claus begab sich zu seinem Schlagzeug und Charly und Andi gingen in eine Ecke und unterhielten sich. Charly: "Na, Andilein, was hast du denn am Wochenende noch schönes gemacht? Irgendwelche Jungs aufgerissen und abgeschleppt?" Andi winkte gleich ab: "Charly, nicht so laut! Die anderen könnten uns hören! Du weißt, dass ich nicht will, dass sie was merken!" Charyl: "Ist ja schon gut! Was war jetzt am Wochenene?" "Nein, es war wieder keiner dabei!", meinte Andi etwas enttäuscht. Charly flüstert: "Zum Glück" "Was hast du gesagt?" Charly antwortet schnell: "Ich meinte nur, dass es schade sei! Du könntest wirklich mal wieder einen Boy vertragen! Du bist schon so lange solo! Das deprimiert nur! Es gibt so viele süße Jungs auf dieser Welt! Die einigermaßen ansehnlichen Männer sind schwul! Am Ende versuchst du noch mit einem der Jungs was anzufangen." "Oder mit dir, meinst du wohl!" "Mir würde das nichts ausmachen." Andi schaute ihn etwas irritiert von der Seite an. Charly merkte, was er gesagt hatte und berichtigte sich schnell: "Ich meine wir sind doch Freunde und irgendwie würde ich dich schon abhalten, wenn du zu aufdringlich wirst. Ich kenn dich ja schon lang genug und die Jungs kennen dich nicht so gut wie ich." "Stimmt! Da hast du wohl recht!" "Klar hab ich das!" "Aufgeblasener Macho!" "Schwuler Arsch!" "Ja, Charly, du hast es erfasst! Auch mein Arsch ist schwul!" Die beiden fielen sich lachend in die Arme. In dem Moment kam Alex von hinten an die beiden heran. Alex: "Was ist so witzig? Will auch mitlachen!" Andi: "Ach, das würdest du nicht verstehen! Du kennst den Hintergrund dazu nicht!" Charly: "Es würde jetzt ewig dauern, dir das zu erklären!" Alex: "Na gut! Schließt mich halt aus!" Charly: "Armer Alex! Du tust uns so leid!" Andi: "Und trotzdem, du erfährst nichts!" Alex: "Na gut! Aber kommt jetzt! Peter ist mittlerweile auch eingetroffen. Er musste mit seiner Tochter noch zum Zahnarzt." Charly: "Arme Tochter!" Die drei gingen wieder zu den anderen zurück und die Probe begann. Am nächsten Abend saß Andi zuhause auf der Couch. Harry, ein Freund von früher, saß bei ihm. Sie kennen sich schon lange, aber hatten sich erst vor 2 Monaten wieder getroffen. Auch Harry weiß, dass Andi schwul ist. Sie hatten sich vor ungefähr 8 Jahren das erste Mal gesehen und Andi hatte sich in Harry verknallt! Nur war Harry damals nun mal nicht schwul und so musste sich Andi damit abfinden, nur ein guter Freund von Harry zu sein! Aber er hatte sich sehr schnell damit abgefunden. Harry: "Ich dachte du und Charly seid so gute Freunde, was hast du jetzt auf einmal für ein Problem mit ihm?" Andi: "Ich hab eigentlich kein Problem mit ihm! Oder, ... eigentlich schon. Mein Problem ist, und ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, ich... tja, ich bin... ich..." Harry: "Was bist du?" "Ich kann es mir auch nicht erklären! Weißt du, wir sind schon so ewig lange befreundet. Wir kennen uns ewig! Ich weiß nicht wie das jetzt kommt! All die Jahre habe ich mich andauernd in irgendeinen Typen verknallt und Charly hat immer zu mir gehalten. Er hat mit mir über alles geredet. Mit all meinen Problemen konnte ich zu ihm kommen. Ich habe ihn immer irgendwie als Bruder gesehen. Nicht mehr! Einfach nur ein Bruder, zu dem ich mit jedem noch so kleinen Scheiß kommen konnte! Wir brauchen nicht all die tausend Worte, um uns zu verstehen! Ein einfacher Blick hat dafür genügt! Und plötzlich sind da diese Gefühle. Sie sind einfach da! Und ich weiß nicht woher sie kommen. Ich liebe ihn! Schon sehr lange! Aber er ist und bleibt nun mal ein Hetero. Er wird sich nie für mich interessieren. Für ihn werde ich immer nur sein bester Freund bleiben. Niemals mehr! Daran kann ich nichts ändern!" "Aber bei uns beiden war es doch genauso! Wir sind doch auch nur Freunde und du wolltest mal was von mir." "Bei dir war das was anderes! Ich hab dich gesehen und fand dich total süß. Aber es hat mir dann nicht wirklich was ausgemacht, dass du nichts von mir wolltest. Du warst halt einfach süß und ich war auf einen kleinen Flirt aus. Es war jetzt nicht die große Liebe!" Harry tat etwas eingeschnappt: "Danke, dass ich das auch mal erfahre!" Andi: "Nein! Wenn du darauf eingegangen wärst, wäre aus uns vielleicht sogar etwas geworden. Hätte sogar ne ganze Menge draus werden können! Aber so! Beim Charly ist es ganz anders! Ich hab das erste Mal, als ich DICH gesehen habe, gedacht: 'Man, ist der süß!'" Harry meinte leicht genervt: "Oh, langsam werd ich hier verrückt! Ich bin nicht süß!" "Tja! Da kannst du viele Schwule fragen. Ich hab schon oft gehört, dass mein Kumpel, also du, voll süß ist! Und ich wurde schon oft gefragt, ob ich nicht ein Date mit dir organisieren könnte. Aber wieder zum Thema: Als ich den Charly das erste Mal gesehen habe, dachte ich nur: 'Der ist ja voll lustig und total crazy! Der gäbe einen prima Kumpel ab!' Das ist alles! Nicht süß, nichts! Von dir wollte ich von Anfang an was, von ihm nichts!" "Und jetzt liebst du ihn! Das ist wirklich krass! Und wir sind Freunde! Genau umgekehrt als vorher!" "Ja! Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Charly und ich uns von klein an kennen, wir sind zusammen aufgewachsen und jetzt hat sich irgendwie etwas geändert! Hör dir mal das an, das hab ich für ihn geschrieben!" Er ging zu seiner Stereoanlage und drückte auf Play: Es kam ein Lied in dem es um die Frage ging: Glaubst du daran, dass es Liebe gibt? Und wie die Liebe war, auch mir Schmerz und Einsamkeit verbunden. Und er zählte einige Erlebnisse auf. Unter anderem auch einen Kuss. Harry war begeistert: "Das ist ja cool! Das musst du ihm irgendwann mal vorspielen! Habt ihr euch ehrlich schon mal geküsst?" "Ja! Er wollte nur mal wissen, wie es ist einen Jungen zu küssen, das war vor zirka einem halben Jahr!" "Das hat dir bestimmt gefallen!" "Hundert pro! Aber er wollte wohl nur probieren! Ich glaube nicht, dass es ihm in irgendeiner Weise gefallen hat!" "Und was willst du jetzt tun?" "Keine Ahnung! Entweder ich komm mit ihm zusammen, was aber nie passieren wird, weil er nun mal nicht auf Jungs steht. Ich kann machen was ich will, das wird nie passieren. Oder ich finde mich damit ab, ihn nur von Weitem anflirten zu können und weiter sein Kumpel zu sein. Und so gefühlsmäßig zugrunde zu gehen! Und an gebrochenen Herzen zu sterben. Oder ich bring mich gleich um!" Harry war geschockt: "ANDI!!!! Ich WARNE dich!" "Keine Panik, so schlimm wird es nie werden! Dafür liebe ich mein Leben zu sehr!" "Das hoffe ich! Wenn du irgendwann einmal keinen Ausweg mehr sehen solltest, dann komm zu mir! Mit mir zu reden ist immer noch besser, als sich gleich umzubringen! Du bist nicht allein!" "Mit dir darüber zu reden, ist das Beste was es gibt! Ich weiß ja, dass du mir immer helfen wirst! Auch wenn du nur ein Hetero bist!" "DAS habe ich nie behauptet!" Andi schaute ihn etwas komisch an. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet! Harry beeilte sich weiterzureden: "Aber Spaß beiseite! Vielleicht solltest du einfach mal mit ihm reden! Ich meine wenn er dein Kumpel ist und sonst auch immer zu dir gehalten hat, wird er dich jetzt nicht abstoßen! Das würde er bestimmt nicht fertig bringen!" "Ich habe aber einfach Angst davor, dass er wirklich geht und ich ihn dadurch für immer verliere! Das will ich nicht! Dann halte ich meine Gefühle lieber für immer und ewig geheim, bevor ich ihn verliere! Er ist mir dafür viel zu wichtig! Ich kann jetzt schon nicht mehr ohne ihn!" "Ok, lass dir bis zum 1.1. Zeit, aber dann musst du dir darüber im Klaren sein, was du willst! Und denk daran: Wenn du das willst, dass man dich liebt, dann musst du dafür Liebe geben von dir. Wenn du das willst, dass man dir was gibt, dann musst du dafür auch was geben von dir! Also gib ihm deine Liebe und nur dann hast du Chance sie auch wieder zurück zu bekommen. VON IHM!" "Es tut immer wieder gut mit dir zu reden! Vielleicht hast du Recht! Bis dahin muss ich endlich eine Lösung haben! 2 Wochen müssen reichen! Ich find schon irgendwie einen Ausweg, der für mich und Charly der beste ist!" Dankbar umarmte Andi Harry. Am darauf folgenden Samstag war mal wieder ein Konzert. Kurz vor der Pause traten Peter und Steffen nach vorne an den Rand der Bühne. Beide hatten dicke Jacken über ihre T-Shirts angezogen. Alex und Claus standen im Hintergrund und grinsten sich an. Steffen hatte noch ein Mirko in der Hand. S: Wir singen euch jetzt ein Lied. Das aber eigentlich auch von unseren Zwillings-Freundschafts-Pärchen kommen könnte. Damit fing Steffen an zu singen, nachdem sie sich ihre Jacken ausgezogen hatten. Auf Steffens T-Shirt stand ANDI und auf Peters CHARLY. Was Steffen sang, brachte Andi zur Verzweiflung: Sie sangen „Hey Amigo Charly Brown” Andi musste sich schwer beherrschen um nicht loszuheulen. Ja, so war Charly nun mal. Stock hetero! In der Pause rief er völlig fertig Harry an. Der konnte ihn wenigstens so weit beruhigen, dass er das Konzert beenden konnte. Aber nicht nur seine Bandkollegen merkten, dass er geweint hatte. Auf die vielen Fragen, auch die von Charly, besonders die von Charly, antwortete er nicht. An Heiligabend brachte Harry Andi schnell sein Geschenk vorbei. Er hatte nicht viel Zeit nahm sein Päckchen von Andi entgegen und ging wieder. Als Andi das Geschenk dann am Abend auspackte, fand er darin eine große gelbe Plüschsonne auf der „Vertrau mir!“ stand und einen Brief! Lieber Andi! Wenn Freunde Feinde werden und dich dein Mut verlässt, wenn deine Träume sterben, dann halt dich an mir fest. Willst du deine Augen schließen, dann bleib ich für dich wach und wenn der Regen auf die fällt, dann bau ich dir ein Dach. Ich bin an deiner Seite. Ich werde dich nicht halten, wenn du die Freiheit suchst. Doch ich bin da wenn du mich brauchst und wenn du nach mir rufst. Ich bin an deiner Seite. Und ist die Nacht voll Schatten, wart mit mir auf den Tag. Und wenn du müde vom Kämpfen bist. dann bin ich für dich stark. Ich bin an deiner Seite. Und wenn es wirklich eintreten sollte, dass du Charly verlierst, dann weißt du ja wo du hingehen kannst! Meine Tür wird immer für dich offen sein! Wenn du Probleme hast, werde ich dir beistehen! Versprochen! Ich bin immer für dich da! Du bist nicht allein! Glaub mir! Und wenn es noch so schlimm werden sollte habe Mut, irgendwann wird die Sonne nach jedem Gewitter wieder scheinen! Vergiss dass nicht! Es ist deine Entscheidung was du machst! Aber verlier dabei dein Lachen und deinen Humor nicht! Das ist es nicht wert! Ich werde immer da sein! Keine Angst! Und kommt der Tag, an dem du ganz unten bist, ein Tag, an dem du mich brauchst. Dann werde ich da sein. In ewiger Freundschaft Harry A: Ich werde es nicht vergessen, Harry! Niemals! Danke! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)