Eternity, and a smile on my lips von AlmightyKai (Juliadoll) ================================================================================ Kapitel 1: Eternity ------------------- Ich notiere mir die letzten Worte, die mir auf der Seele brennen, ehe ich mir mein Werk nochmals durchlese. Eigentlich ziemlich kitschig, denke ich bei mir, jedoch war es das, was mich bewegt und was nun endlich raus war. Und irgendwie konnte man denken, es wäre jemand gestorben, aber das sollte es nicht heißen. Noch nie habe ich einen Songtext geschrieben, schließlich bin ich Drummer und kein Songtexter. Doch irgendwie hatte ich das Bedürfnis und nun hatte ich fast einen kompletten Songtext vor der Nase. Einer meiner Steine fiel von meinem Herzen und nun konnte ich mich daran machen, Musik darunter zu legen. Ha, Ha ich war heute wieder sehr witzig. Ich bin Schlagzeuger und mehr kann ich auch nicht, will ich auch nicht, denn das konnte ich gut. Meine Lippen schlossen sich zu einem Lächeln und ich blickte in mein strahlendes Gesicht, was mir vom Spiegel aus, entgegen blickt. Oh Gott hör auf wie ein kleines Mädchen zu glitzern! Auch wenn du stolz auf dich bist, hör einfach damit auf! Meine schlanken, aber dennoch kräftige Hand reibt mir über die Stirn und ich stehe auf, nehme meine Zettel zur Hand, um mir die Beine zu vertreten. Schließlich wusste ich nicht, wie lang ich schon in dieser starren Position saß. Lang genug jedenfalls, denn die Sonne war mittlerweile am Horizont verschwunden. Ich schnappte mir also meine Jacke, werfe sie mir über, verschwinde danach nach draußen. Atme die kühle Luft ein die mir entgegen ströhmt. Es ist wirklich kühl geworden, obwohl es den ganzen Tag recht angenehm warm war, also ziehe ich meine Jacke enger um meinen Körper und schiebe meine Zettel in meine Jeanstasche. Wo will ich denn eigentlich hin? Ich blicke in den dunklen undfreundlichen Himmel und seufze, keine Ahnung wo ich hinwollte. Hauptsache raus, Hauptsache weg… Ja weg, das war das Stichwort, denke ich bei mir, während meine Beine sich ihren eigenen Weg bahnen. Du willst auch einfach weg, ich weiß du musst deinen Weg gehen, aber doch nicht so weit weg? Ich streiche mir über den Hinterkopf, während dein Gesicht vor meinem Inneren Auge auftaucht. Deine Augen funkel mich an als du lachst und mich selbst zum lächeln bringst. Du lachst selten, aber wenn dann umso heftiger und ausgelassener. Und meistens dann, wenn ich mich mal wieder zu Deppen gemacht habe. Aber das ist nicht schlimm, ich mag es wenn du lachst. Weiterhin lächle ich in mich hinein, während ich einen kleinen Teich erreiche, der ein Stück von unserem Proberaum gelegen ist. An dem Teich wurde vor einigen Woche sogar eine Bank aufgestellt. Vielleicht für Rentner, man weiß es nicht. Aber ich mag diese Bank und den Ausblick den man von ihr aus hat. Ich setze mich und starre in den kleinen Tümpel. Im Dunkeln sah das Wasser, irgendwie gefährlich aus. Dunkel und als würde jeden Moment etwas aus den Tiefen herausspringen und mich fresse wollen. Ach sin laber nicht so ne scheiße. Ohrfeige ich mich innerlich selbst und wische mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich ziehe meine Zettel von vorhin aus der Hosentasche und lese nochmal über die Zeilen auf dem Stück Papier. In meinem Kopf kreisen die Gedanken um eine Melodie die sich in meinem Inneren bilden. Aber so richtig, passt nichts so wirklich. So probiere ich weiter, ein paar Melodien die du normalerweise in deinen Songs benutzt. Änder sie nur etwas ab, so gut ich kann, und beginne schließlich damit, etwas vor mich hin zu summen. Nach einer Weile komme ich sogar in eine Melodie rein, die mir gefällt und das zum Ausdruck bringt, was ich sagen möchte. So summe ich weiter und beginne langsam die Worte zu formen. Die längst vergangen Tage überdecken den Atem den wir einzogen Oh das passte wie die Faust aufs Auge, wahrscheinlich würde es aus deinem Mund von dir besser klingen, meine Stimme ist zu dünn dafür. Doch für meinen jetzigen Zweck, reichte sie alle mal. Vielleicht sollte ich dich fragen, ob du es singen möchtest… für mich… für dich… für uns. Ich denke es würde gut ankommen. Erneut zieht sich ein schmunzeln über meine Lippen und ich stelle mir vor, wie wir beide immer wieder, in regelmäßigen Abständen unsere Abende zusammen verbracht haben. Oft wussten die anderen drei aus unserer Band nichts davon. Doch uns war es egal. Deine glänzenden Augen, die zum Himmel aufsehen, was spiegelt sich jetzt durch diese Augen wieder? Ja, wenn du mich jetzt gerade sehen könntest. Wie ich hier abends auf einer Parkbank sitze und auf ein Fleckchen Wasser hinaus starre… Du würdest wahrscheinlich schmunzeln und mir in die Seite pieksen. So wie du es immer getan hast, wenn ich oder du mies drauf waren. Eigentlich war ich immer froh, dass du es getan hast, es hat immer geholfen. Und macht das dann, wenn du weg bist? Vom Regen besiegt, verbrannte mein Körper, ich glaube an Friede und Lächeln. Das war jetzt nicht war? Wie Klischeehaft war das denn? Ich blicke in den Himmel und bemerke wie ein Regentropfen sich auf meine Wange schleicht. Ich wische ihn weg, und kann es nicht so ganz fassen, dass es jetzt wirklich anfing zu regnen. Weitere Regentropfen bahnten sich ihren Weg, auf Unterarm, Hände und auch noch auf meine Zettel. Ich ziehe sie an mich, als würde sie mir einer wegnehmen wollen und hoffe dass der Regen nicht schlimmer wurde. Komisch… Ich blicke auf meinen Unterarm. Dort wo das Wasser aufkam, brannte es wie Feuer. Ging das überhaupt? Anscheinend schon, im Moment jedenfalls klar und deutlich. Er brennt mir die Gedanken in mein Hirn. Die, dass ich dich eine ganze weile nicht sehen und unsagbar vermissen werde. Jedoch lächle ich weiterhin, die schönen Erinnerungen brennen sich ebenfalls in mein Gehirn und ich rufe sie mir zu gern ab. Friede ist das was ich möchte, auch Glück und Seelenheil für dich. Dass du dich beruhigen kannst, Hal. Dass du das, was passiert ist vergessen kannst, die Zeit alle Wunden nimmt und mich trotzdem nicht vergisst. Aber ich weiß, dass ich nicht vergessen werde, auch wenn es sich öfters so anfühlt. Doch ich weiß es. Sicherlich werden unserer Körper immer an unser Beisammensein erinnern? Ja, die letzte Nacht sahen wir uns. Ich blicke auf meinen Oberarm und entdecke die blauen Flecke, die du mir zugefügt hast. Ich spüre immer noch den zischenden und zugleich süßen Schmerz, der sich über meine Poren verteilt. Es ist schon komisch, wenn man weiß, dass solche Abende immer anders enden. Aber dadurch wird es nicht langweilig und die Zeit vor den Kratzspuren ist meist eine gute Zeit, eine Zeit die ich nicht missen will. Überhaupt will ich keine Minute mit dir missen, denn jede Minuten mir dir schätze und genieße ich. Wie weit muss ich noch laufen? Wie weit muss ich noch rennen? Bis du mir ein Lächeln schenkst. Ja, das ist die Frage, wie weit muss ich noch laufen, um zu dir zu gelangen? Du wirst ab morgen soweit weg sein und doch in meinem Herzen so nah. Wie verwirrend das klingt. Ich muss schmunzeln. In meinem Kopf weiß ich, das ich dir folgen werde. Egal wohin und wie lang es dauern wird. Aber ich werde bei dir sein, egal körperlich oder seelisch und wenn es nur die kelinen Zeichnungen auf deinen Umzugskartons sind. Ich freue mich auf dein Lächeln, was du mir schenken wirst, wenn ich wieder etwas Intelligentes gesagt oder getan habe. Meine singende Stimme driftet vorwärts in einer friedvolle Zeit, die dich zu mir bringt. Der Regenbogen sieht herunter zu den Schatten. Was spiegelt sich in den Spiralen jetzt wieder? Ich forme immer noch die Worte, die ich mir aufgeschrieben habe, mit der Melodie die ich mir aus deinem Mund wünsche. Ich singe, ich als Drummer schicke meine Klänge hinaus in den Abend, denke darüber nach was ich machen werde, wenn du nicht mehr da bist. Ich allein in dieser großen Stadt, ohne mein halt, meinem Herzen, meinem Vocal, der mich so oft aufgebaut und beruhigt hat. Ohne Zögern, gaben wir unsere Körper auf. Ich glaube an Friede und Lächeln. Auch wenn uns viele nicht mögen, Leute, die keine Ahnung haben was es heißt eine tiefgreifende Freundschaft zu habe, zu führen. Auch wenn viele denken, wir wären ein Paar, wären zusammen, würden uns lieben… Doch wir beide wissen, wie es wirklich ist. Liebe ist so kompliziert, wie vielschichtig. Liebe muss nicht zwingend das heißen, was viele denken. Komisch, dass die Anderen nicht einfach denken können, dass es „nur“ eine tiefgreifende Freundschaft. Zwar manchmal nicht ganz einfach, manchmal auch wirklich weh tut, aber wir uns immer wieder einkriegen und selbst schwerwiegende Vorwürfe bereden und abklären können. Ich hoffe wir werden unseren Frieden finden und man wird verstehen, warum wir sind, wie wir sind. Und dann werden wir lächeln, uns jedoch nicht besser fühlen, weil wir uns, so wie es ist schon gut fühlen. Bei dem Gedanken lächle ich erneut in mich hinein. Schon wieder. Das Dauersmile, hört heute auch irgendwie nicht wirklich richtig auf. Ich mache eine kurze Pause, und lausche dem Regen der auf die Erde hernieder prasselt. Die Erde reinigt, meinen Kopf säubert. Irgendwie ist das ganze wahnsinnig beruhigend, obwohl ich gerade etwas aufgewühlt bin. Doch werde ich etwas ruhiger, nachdem ich ein paarmal aus und eingeatmet habe, bevor ich weiterhin austeste wie die Melodie mit dem Text zusammen wirkt. Mit Blut in unseren Adern, drehen sich menschliche Schicksale für immer im Kreis? Wie weit muss ich noch laufen? Wie weit muss ich noch rennen? Bis du mir ein Lächeln schenkst. Ich will nicht so lange warten, will nicht so lange ohne dich sein. Eine Träne bahnt sich den Weg von meinem Augenwinkel und rinnt mir über die Wange, als ich daran denke, dass heute unser letzter Tag ist. Die Zeit ist so schnell vergangen. Mir kommt es so vor, als hätte wir uns gestern erst kennen gelernt, hätten heute früh erst weite Reisen auf uns genommen um irgendwas zusammen zu unternehmen, hätte ich dich vor ein paar Stunden erst kurzerhand zu Hause besucht, einfach um dir zu zeigen das du nicht allein bist. Und nun soll es vorbei sein? Einfach so? So schnell? Wir dachten wir haben soviel Zeit, doch die Zeit war diesmal gegen uns und raste vor unseren Augen davon. Ob die Zeit in der wir uns nicht sehen können, auch so schnell vergeht? Oder wird sie sich hinziehen und mich damit quälen, dich nicht bei mir zu wissen? Was ist, wenn du mich vergisst? Es einfach „nur“ eine schöne Zeit war? Ein Abschnitt? Wird das Mal, dass unsere Sünden ausgelöscht hat, eine Narbe hinterlassen und zu einer Anderen Sünde werden? Wenn wir nichts tun und es so belassen, wird die Narbe, die uns bindet, nur wachsen Vielleicht wachsen wir ja auch daran. Werden stärker und das Band was uns verbindet wird kräftiger? Und sind unzertrennlicher als zuvor? Nur kann ich jetzt nur hoffen… die Zeit wird es zeigen, wird zeigen ob sie gut oder schlecht ist, wird zeigen was es heißt an einer Freundschaft zu arbeiten. Sicherlich werden sich unsere Körper immer daran erinnern, dass sie verschmolzen/eins waren? Das werden sie. Und da bin ich mir ziemlich sicher. Zumindest bin ich mir da sicher. Spätestens wenn die Sehnsucht kommt… Deine Fignerspitzen sind kalt geworden. Ist das das Ende? Ist das das Ende? Werden deine Fingerspitzen morgen früh auch eiskalt, wenn wir uns verabschieden? Oder wärmer als je zuvor? Sagt man nicht, dass man einen Menschen erstmal verlieren muss, um zu wissen, wie wichtig er ist? Oder wissen wir vielleicht jetzt schon wie wichtig? (Wirklich?) Wenn das das Ende sein sollte… Dann weiß ich nicht, wie ich das verkraften soll. Schon der reine Gedanke daran, dass das das Ende sein könnte, bricht mir das Herz. Schon allein der Gedanke daran, dass eine große Distanz zwischen uns liegen wird, bricht mir das Herz. Schon allein der Gedanke daran, dass ich allein sein werde, bricht mir das Herz. Ich weiß, das nicht nur ich leiden werde, dass du es auch nicht einfach haben wirst. Ich verstehe das, doch kann ich mich vor der Wahrheit auch nicht drücken. Es ist so wie es ist. Wie weit muss ich noch laufen? Wie weit muss ich noch rennen? Bis ich dich wieder in meinen Armen halten kann… Zu weit! Doch es wird sich zeigen, das es sich lohnt zu rennen, immer hinterher zu sein und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ich kann es nicht abwarten, dich wieder in den Armen zu halten. Deine Nähe, deine Wärme zu spüren, die im Moment so weit weg erscheint, die ich vermisse und mir jetzt gerade so sehr wünsche. Wieder spüre ich die warme Flüssigkeit, die an meinen Wangen hinunterläuft. Es ist die Trauer, der Schmerz den ich mit dir verbinde, wenn ich daran denke das du ab morgen fast unerreichbar für mich sein wirst. Ich wische mit meiner Hand über meine Wange und sehe wie die Feuchtigkeit auf meinen Fingern funkelnd im Mondschein glänzen. Auf einmal spüre ich etwas Warmes an meinem Rücken. Ich schließe kurz die Augen und frage mich, warum die Wärme, die ich wahrnehme mir so vertraut vorkommt. Warum der Duft, der sich um mich herum ausbreitet mir so bekannt vorkommt? Meine Atmung beruhigt sich und meine Tränen versiegen. Es wirkt wie eine Art Zauber und ich weiß nun, dass die Quelle der Wärme nur du sein kannst. „Ich kann dich nicht sehen, aber ich spüre dich“ entgleitet es flüsternd meinen Lippen, ehe ich ein Paar Hände wahrnehme, dich sich um meinen Körper legen und der dazugehörige Körper, der sich an mich schmiegt. „Sin…“ flüstert, die mir wohl bekannte Stimme, die schon so oft eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. „… Du bist nicht allein, hörst du?“ Ich nicke, während ich meine Hände auf die meines Vocals lege und ihn frage, wie lange er schon da ist. Daraufhin höre ich es hinter mir schmunzeln. „Lang genug“ gibt mir die sanfte Stimme als Antwort und irgendwie ist es mir peinlich, dass er meine dünne Stimme gehört hat. Wie er gehört hat, wie ich mich durch die quälenden Worte geleiert habe. Doch, als hätte Hal meine Gedanken gelesen, haucht er mir einen weichen kuss auf den Hals und flüstert mir leise ins Ohr, das er den Song sehr schön findet und ihn gerne für mich singen würde. Ich fange an zu lächeln, stehe auf und kehre zu meinem Besten zurück, umarme ihn innig. „Danke, ich hätte mich nicht getraut zu fragen“ gebe ich offen und ehrlich zu „weil du denkst, dass das zu kitschig ist?“ beendet der blonde Vocal meinen Satz und lässt mich erneut schmunzeln. Ich löse meine Umarmung und scheine nun um einiges entspannter zu sein, denn auch Hal lächelt und sieht gelöster aus. Seine Hand verschwindet in seiner Jackentasche und zieht etwas Silbernes an einem schwarzen Band heraus. „Ich hab was für dich“ ist der Satz, der mein Interesse weckt und ich das silberne in Augenschein nehme. Es ist ein kleiner Würfel auf dem ein h eingraviert ist. Ich schaue den Kleineren fragend an und er lacht leise auf, führt eine Hand an seinen Kragen und zieht ihn hinunter, entblößt ein Lederband , was ihm um dem Hals hängt und daran ein kleiner silberner Würfel baumelt, auf dem ich ein S erkennen kann. „Danke“ flüster ich und drücke ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Wie willst du den Song nennen?“ fragt er mich mit neugierigem Blick, während er mir dass Lederband um den Hals bindet. „Such du es dir aus“ ist meine Antwort. Schließlich sind die Gedanken ja an ihn gerichtet. „Eternity“ antwortet er mir mit einem Lächeln, während ich mich umdrehe und ihn wieder ansehe. „Ja, Eternity, das passt gut“ Ich nicke noch einmal, bevor wir uns in Bewegung setzen und in Richtung Proberaum laufen. Auf zu unserem letzten Tanz… fürs erste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)