Der absolute Alltagswahnsinn von KaKaO (Oder wie ich es schaffe ständig Leute ohne Absicht zu übersehen....) ================================================================================ Kapitel 1: NR.1 --------------- Ein leises Knacken drang an mein Ohr und ich wusste sofort Bescheid um was es sich handelte. Es war als wenn sich eine Zeitbombe zwei Meter von mir entfernt befinden würde und jeden Moment zu explodieren drohte. Kurz gesagt, es war Punkt sechs Uhr in der Früh. Zeit zum Aufstehen. Wie jeden Abend hatte ich meinen Fernseher auf eine bestimmte Zeit programmiert. MTV sollte mich sanft wach rütteln. Es handelte sich jedoch um ein Glücksspiel, welches begang, sobald ich das verfluchte Knacken hörte. Es war einfach DAS Signal. Der Fernseher würde genau jetzt angehen. Nur welches Lied würde laufen? Bitte ein Gutes, sonst wäre mein Tag schon in der früh versaut. Ich öffnete die Augen, allerdings nur einen Spalt weit. Der Fernseher stand meinem Schlafsofa direkt gegenüber. Wie gebannt starrte ich auf den noch schwarzen Schirm. Zu meiner großen Überraschung lief gerade ein tolles Lied von Placebo. Sofort sprang ich auf und hüpfte durch mein kaum beleuchtetes Zimmer und rockte ordentlich mit. Dabei vergaß ich selbstverständlich, dass ich gestern Nacht oder besser gesagt, heute um zwei in der Früh, nicht aufgeräumt hatte. Natürlich stolperte ich über sämtliche Manga, die auf dem Boden verstreut lagen und natürlich stieß ich mir dabei den Zeh am Schrank. Laut fluchend fasste ich mir an den Zeh, der wirklich pervers schmerzte, aber ein breites Grinsen legte sich auf meine Lippen. Der Tag war super! Das war noch nicht mal ein Witz. Ich war wach und befand mich außerhalb meiner kuschligen Decke. Sofort stürmte ich ins Bad, das sich natürlich am anderen Ende das Hauses befand. Ich musste erstmal durch vier Zimmer hetzen. Dort angelangt machte ich mich erstmal schick. Zähneputzen und der übliche Kram. Mit Make-up verschwendete ich erst gar nicht meine Zeit. Als ich dann jedoch in den Spiegel sah, bot sich mir ein Bild des Grauens. Wie ich schon wieder aussah... Herrlich... Meine Haare total durchgewuschelt von was auch immer, schlimmer waren jedoch die Augenringe. Man waren die tief blau... War mir allerdings egal. Nach fünf Minuten im Bad kehrte ich in mein Reich zurück. So nannte ich mein Zimmer, das voller Poster behangen, jeden anderen Psychischkrank gemacht hätte. Mich aber nicht. Ich fands gemütlich. Schnell zog ich mir irgendwelche Sachen an. Obwohl, nein. Ich saß wieder mal rätselnt wie ein Affe vor dem Schrank und konnte mich nicht entscheiden. Ich war eine ziemlich große, dürre Person mit breiten Schultern. Mir passte so gut wie alles, außer um die Brust rum. Die war nämlich fast nicht vorhanden, was ich sichtlich cool fand. Was anderes hätte auch nicht zu mir gepasst. Ich entschied mich für die übliche fast schwarze Jeans und ein bequemes rotes Shirt. Musste reichen. Schnell kämte ich mir noch die widerspenstigen Haare. Brachte nicht viel, nur so als Alibi. Flink wie ein Wiesel schnappte ich mir fix meine Schultasche, denn ich war wieder spät dran und war im Begriff mein Reich zu verlassen. Halt! Fernseher muss noch aus. So, aus. Noch irgendwas vergessen. Ähhh... Nein. Und wenn, war sicher nicht so wichtig. Ich schoss also die Treppe runter, sogar halbwegs elegant und traf in der Küche ein. Da stand er. Gott persönlich. Mein Kaffee. Mit viel Zucker und Milch. Den brauchte ich einfach morgens, denn trotz meiner guten Laune um Morgen, hasste ich es zu sprechen und müde war ich auch den ganzen Tag über. Das mit dem Sprechen galt allerdings nur für den Morgen. Morgenmuffel eben. Zumindest eigentlich. Hängt vom Lied ab. In einem Zug trank ich das nun nicht mehr so schwarze Gesöff aus und verließ die Küche. Schnell zog ich mir die Schuhe an und flitze über unseren Hof zu meinem Auto. Geübt schwang ich mich auf den Sitz und parkte aus. Das konnte ich auch im Halbschlaf. Wenige Sekunden später ging auch schon mein Radio an und laute Musik drang an mein Ohr. Muse. Die richtige Band zum Autofahren. Laut gröhlte ich die ganze Fahrt bis zur Schule mit. Es handelte sich hier um 20 Minuten. Ich kam also heiser auf dem Parkplatz an. Ich blickte auf meine Uhr. Noch 10 Minuten bis Unterrichtsbegin. Gemütlich ging ich in Richtung Schulgebäude. Nun konnte der Wahnsinn losgehen. Auf dem Schulhof standen schon wieder unmengen an Leute. Ich war leicht kurzsichtig und bestimmt kannte ich mindestens die Hälfte von ihnen. Das Motto lautete, einfach so tun, als hättest du niemanden gesehen. Das funktionierte immer. Es war allgemein bekannt, dass ich nie jemanden sah, da müsste man mich schon anspringen. Mit jedem Schritt näher zum Gebäude hin, wurde ich müder. Sehr typisch für mich. Ich litt wohl unter einer Schlafkrankheit. Nun musste ich auch noch die verfluchten Treppen bis unters Dach hoch. Kunstunterricht. Naja... Ging ja noch. Also erklomm ich tranig die Stufen. Dann drang von hinten eine Stimme an mein Ohr. "Hey, Kira! Guten Morgen. Warte mal, ich komm mit." Eine kleine zierliche niedliche Person stürmte die Treppen zu mir hoch. "Morgen Karo. Sag mal hatten wir was auf?" Meine übliche Frage. "Ja, in Mathe. Hab ich nicht gemacht, schreiben wir einfach ab." "Gut, alles klar, wenn du das sagst." Gemeinsam schlurften wir die restlichen Stufen hoch. Oben angekommen wollten wir einfach nur sterben. Am Morgen schon soviel Sport. Neee... Das war zu viel. Wir schleiften uns in den Raum, wo mein Gesicht müde auf den Tisch schlug. Ich drehte meinen Kopf nach links. Der Platz war leer. Ach ja... Mein Kumpel wollte ja wieder schwänzen. So ein Scheiß. Nun saß ich fast allein hinten. War eigentlich Blödsinn. Es waren noch genug andere Leute da zum Quatschen. Schräg links vor mir saß Jule. Ich beschloss sie wieder zu nerven. "Juläääää....", krächzte ich leise. Sie drehte sich um. Ich starrte sie an. Zwinkerte. Machte einen Knutschmund. Sie fing an laut zu Lachen. "Du bist so bescheuert Kira." Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um. Ich grinste breit. Das hatte Spaß gemacht. Mit solchen Dingen konnte man mich schon glücklich machen. Die Unterrichtszeit überbrückte ich mit Mathehausaufgaben abschreiben. Sowieso lief der Tag für mich jetzt total schnell. Ich schlief zwar nicht direkt, jedoch war nur mein Körper anwesend. Meine Seele war wie immer woanders. In den Pausen unterhielt ich mich dann mit den verschiedensten Leuten. Ich war zwar bekannt, als totaler Freak, verstand mich jedoch mit fast allen gut. Na gut, es gab da schon gewisse Leute um die ich einen großen Bogen machte. War aber auch egal. Sie interessierten mich nicht weiter. Nach der Schule verließ ich immer noch müde das Gelände, allerdings ging ich nicht zum Auto. Sondern erstmal zur Buchhandlung um den Tag auszuwerten und mir die neusten Manga abzuholen. Leider war nichts da. Der Smalltalk war allerdings auch nicht übel mit den Verkäuferinnen. Sie kannten mich schon in- und auswendig und meine Bestellliste besser, als ich sie selbst. Wie üblich regten wir uns über die blöden anderen Verkehrsteilnehmer auf. Schallendes Gelächter erfüllte den Laden und die Kunden drehten sich irritiert zu mir um. Das war mir peinlich und ich verabschiedete mich schnell. "Bis Morgen." Ich eilte zurück zum Auto und ließ mich auf den bequemen Sitz gleiten. Ich wollte gar nicht richtig losfahren. Es war gerade so gemütlich. Einfach nur schlafen. Ruckartig setzte ich mich wieder auf und schlug mir ins Gesicht. Ab nach Hause und da weiter gammeln. Die Rücktour gestaltete ich wieder genau wie die Hintour. Nachdem ich das Auto ordnungsgemäß abgestellt hatte, in unserer Garage, schlich ich träge die Treppe zu meinem Reich hoch und ließ mich dort auf mein Sofa fallen. War das herrlich weich. Sofort schlief ich ein. Erst geschlagene vier Stunden später wachte ich wieder auf. Panisch sprang ich auf. Die Hausaufgaben... Ach... Nicht jetzt. Ich warf den Fernseher an und zockte erstmal ne ordentliche Runde, vertat mich natürlich wieder in der Zeit... Inzwischen war es 22 Uhr. Und was war mit den Englischhausaufgaben?! Hmmm... Morgen Früh konnte ich die auch noch machen. Ja, genau. Ich würde einfach ein wenig früher aufstehen. Munter spielte ich also weiter. Langsam wurde ich nämlich wach. War eben Nachaktiv. Eine kleine Eule mit großen Augen. Sogar das Essen vergas ich häufig. Kein Wunder das ich so spack war und nichts zunahm. Einfach schrecklich. Nachdem ich aber dann doch eine leichtes Zucken im rechten Auge verspürte, entschied ich mich den Fernseher wieder als Wecker zu stellen und schlafen zu gehen. Halbtod ließ ich mich in die plüschigen Kissen fallen. Natürlich hatte ich das Bett nicht gemacht. Es war alles noch wie zuvor. Ich konnte mich noch gerade meiner Sachen entledigen bevor ich wieder einschlief. Schon wieder hatte ich einen Tag sinnlos verschwendet und so lief es immer. Selbstverständlich würde ich die Hausaufgaben wieder nicht machen. Ach naja... Nicht so schlimm. Ich hatte ein dickes Fell und nichts konnte mich aus der Ruhe bringen, auch nicht das baldige Ende meiner Schulzeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)