The few moments von NaruxHina-Fan (Die wenigen Momente - eine ShihoxShinichi-Drabblesammlung) ================================================================================ Kapitel 40: Drabble 40 - When I come around ------------------------------------------- When I come around Manchmal, unter der Woche, nach Schulschluss, da schau ich bei ihr vorbei. Wir gehen gemeinsam von der Schule nach Hause, ich rufe Ran an, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht und dann vergesse ich alle Sorgen dieser Welt. Der Weg von der Teitan-Grundschule zum Haus von Professor Agasa ist nicht weit, aber dafür umso schöner. Bei uns hier gibt es keinen hässlichen Fleck, unsere Städte sind der Inbegriff der Perfektion. Die Natur sind sie nicht. Der einzige Nachteil: Die Kinder laufen uns immer hinterher und lassen uns nie unseren Frieden. „Du Conan, machen wir heute was zusammen?!“, säuselt die kleine Ayumi in meine Ohren, während sich Genta und Mitsuhiko hinter ihr aufbauen, damit ich ja keinen Widerspruch zu äußern wage. Ai ist immer die Erste, die die Augen verdreht. Ich muss mich ja zurückhalten. Ich sage jedes Mal Nein, jedes Mal schlägt mir die gleiche Empörung ins Gesicht und jedes Mal, naja, ignoriere ich es vollkommen. Warum kann ich das? Weil ich jedes Mal ein mitleidvolles Lächeln geschenkt bekomme, von ihr… Irgendwann trennen sich alle Wege. Gott sei Dank dauert es bei den Kleinen nicht so lang, wie mit manch anderem Volk. Der schwarzen Organisation. Dann sind wir allein. Wir reden, oder schweigen. Wir lachen, oder trauern. Wir sind tapfer, oder haben Angst. Wir sind stark, oder schwach. Aber wir stehen einander bei. Wir sind uns einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wir laufen noch ein kleines Stück, dann sind wir da. Das große Haus mit den gewaltigen Glasfenstern und der gewöhnungsbedürftigen Form ist unsere gemeinsame Heimat. Es verbindet mich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und mit ihr. Wenn ich vorbei komme, dann ist sie fast immer fröhlich. Manchmal geschäftig, häufig unter Stress, immer sarkastisch, aber glücklich. Kaum, dass wir zuhause sind, eilt sie in den Keller, in ihr Labor, in ihr kleines, schalldicht verschließbares Reich. Als der Professor das Wohnzimmer betritt, ist sie schon lange weg. „Hallo Shinichi“, begrüßt er mich überschwänglich. „Wie geht es dir, lange nicht mehr gesehen. Wo ist Ai?“ Ich grinse. Ich freue mich auch, ihn mal wiederzusehen. Den Mann, der mein Grundschülerleben gerettet und mein Dasein ertragbar gemacht hat. „Sie ist wieder experimentieren“, meine ich und rolle die Augen. „Wie unhöflich von ihr, wenn du schon mal da bist“, brummelt Agasa und öffnete die Kellertür. „Ach Ai, jetzt komm mal hoch, wenn wir schon Besuch haben. Passiert doch auch nicht alle Tage!“ Keine Reaktion. Langsam, Schritt für Schritt steige ich die Kellertreppe hinab. Es ist duster hier, dunkel und schaurig. Kalt. Ein feiner, blauer Lichtschein strahlt mir von unten entgegen. Unten an der Treppe angekommen trete ich an die Brandschutztür und werfe einen Blick in den Raum. Fahles Neonlicht blendet meine überreizten Augen. Vor einem gewaltigen Versuchsaufbau steht Shiho, die kleine Shiho. Ai. Sie blickt mich an, ihr Grinsen ist Wahnsinn. Eine dünne, durchsichtige Dampfwolke steigt um sie herum auf. „Komm her und schließ die Tür“, flüstert sie und winkt mir zu. „Was hast du vor?“, stottere ich. Diese Atmosphäre, dieser Stimmungswechsel. Für einen Mann überfordernd. Der weiße Laborkittel steht ihr besser, als jedes andere Kleidungsstück. Sie hat ihn vollständig zugeknöpft. „Ich habe eine Überraschung für dich. Sieh und staune.“ Von dem dampfgefüllten Glaskolben tropft eine klare Flüssigkeit herunter. Ein Reagenzglas steht bereit, die Flüssigkeit aufzufangen. Sie setzt sich neben die Apparaturen auf den Tisch und betrachtet das langsame Tröpfeln. Sie wirkt gespannt, ich bin es auch. „Was meinst du, ist das?“, fragt sie herausfordernd. „Das Gegengift“, hauche ich. Mein Herz rast, ich bin außer Atem. Wenn das wahr ist… „Was ist, wenn es so wäre? Was würdest du dann tun?“ Sie sieht mir tief in die Augen und ich stutze. Was würde ich denn tun? „Ich, ja, ich…natürlich würde ich es sofort nehmen und mich in Shinichi zurück verwandeln“, schießt es aus mir heraus. „Ja, das war mir klar. Doch: Was ist dann?“, flüstert sie mir ins Ohr. Sie war aufgestanden und zu mir herübergegangen. Fließende Bewegungen, ungeahnt grazil. Was hat sie vor? „Ich weis nicht, was dann ist…“, gestehe ich. Ich weis es wirklich nicht. „Du weist es nicht?“ Ihre Hand streichelt zärtlich meinen Nacken. „Soll ich die bei deiner Entscheidung behilflich sein?“, raunt sie und beißt mir ins Ohrläppchen. Ich schrecke zurück. Was macht sie da? Ihre Hand umschließt das dünne Glasröhrchen. Ich sehe dabei zu, wie sie es langsam, verführerisch – was denke ich da? – an ihre roten Lippen führt. Ihr erdbeerblondes Haar verdeckt ihre Augen. Als sie das Fläschchen senkt, perlt ein wenig der Flüssigkeit von ihrer Haut ab. Sie wischt sich mit der Hand über den Mund und stellt den Behälter zurück an seinen Platz. Er würde meine Dosis auffangen müssen. „Shinichi.“ „Ja.“ „Setz dich, lehn dich zurück und denk ein Wenig über deine Perspektiven nach“, kichert sie, während sie langsam beginnt, ihren langen, blütenweißen Kittel aufzuknöpfen. Die ersten Krämpfe setzen ein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)