The few moments von NaruxHina-Fan (Die wenigen Momente - eine ShihoxShinichi-Drabblesammlung) ================================================================================ Kapitel 34: Drabble 34 - Longing for a dream -------------------------------------------- Longing for a dream Sie starrte ihm direkt in die eiskalten, von der Grausamkeit gezeichneten Augen. Sie waren blass, matt, hatten ihren Glanz verloren, so wie er schon lange sein Herz verloren hatte. Gin sah sie vor sich liegen. Sie wimmerte und er genoss es. Endlich war er wieder der Herr und sie nur die Kriechende. Dieses widerliche Miststück würde zu spüren bekommen, was es bedeutete, ein Verräter zu sein. Ganz kurz meinte sie, dass ein Licht in seinem blinden Blick aufzublitzen schien. Es würde ihren Untergang bedeuten, denn es war die Jagdlust, das Adrenalin, die Mordlust, die sie in ihm gesehen hatte. Seine kräftige, faltige Hand schloss sich um ihren Hals. Sie röchelte. Er packte sie so fest sie konnte, wie ein Schraubstock presste er ihr die Luft ab. Er spannte seine trainierten Muskeln an, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. Wie wild zappelte sie in seinem Griff. Sie wollte leben, sie musste leben! Er würde sie vernichten. Ihr Genick knackte. Ihre Halswirbel würden diese Tortur nicht lange mitmachen. Er drückte immer fester, es fühlte sich so an, als würden sich ihre Knochen in ihre Luftröhre bohren. Seine Finger schnürten ihr die Atmung ab. Er wusste, wo er ansetzen musste, um ihren Tod so qualvoll wie möglich zu machen. Er grinste. Er konnte spüren, wie sie litt und es war die größte Genugtuung für ihn. Gins langes blondes Haar floss seine Schultern hinab, wie ein unaufhörlicher Strom des Lichtes. Es passte so gar nicht zu ihm, ihm, der den Tod brachte. Seine scharfen Adleraugen durchbohrten sie. Sie wollte schreien, doch sie hatte keine Luft mehr in der Lunge. Sie spürte, dass sie blau anlief, wie ihr der Sauerstoff aus dem Körper gepresst wurde. Wenn er so weiter machte, dann würde sie jämmerlich verrecken, ohne sich gewehrt zu haben. Sie zappelte und strampelte, so gut sie konnte, sie krallte ihre Finger in seine, um seinen Griff zu lockern, doch er war einfach viel zu stark für sie. Gegenwehr war zwecklos. Ihre Renitenz machte ihn zornig. Sie sollte sterben und das würdevoll. Schließlich war sie Sherry, weich wie Seide auf der Zunge. So weich wie ihre Haut. So weich wie ihr Haar. So weich wie ihr Blick, wenn sie tot sein würde. Er schüttelte sie und ihr Widerstand erstarb. Sie keuchte den letzten Hauch der Luft aus ihrer Lunge. Ihre Augen wurden glasig. Es würde nicht mehr lange dauern. Sie spürte es, denn sie war fast nicht mehr bei Bewusstsein. Sie spürte, dass ihr nur noch wenige Sekunden blieben. Ihr Verstand war kurz davor, auszusetzen. Ihr Gehirn bekam den nötigen Sauerstoff nicht mehr. Plötzlich wünschte sie sich, dass sie träumte. Gin blickte ihr in die schwindenden Augen und für einen kurzen Moment schlich sich etwas Unbekanntes ein. Ein Gefühl. Etwas störte. Man konnte es als Mitgefühl bezeichnen. Sein Zorn entbrannte nur noch umso mehr und er schleuderte sie in die Ecke des kleinen, kargen Raumes. Sie schlug mit dem Kopf an die Wand und blieb reglos liegen. Das Licht des Mondes fiel auf ihr Blut. Es rann aus einer gewaltigen Platzwunde an ihrem Hinterkopf. Er hasste sie und er begehrte sie. Shiho. Es war Zeit, dass Verräter starben. Jetzt. Gin zog seine Waffe. Seine kleine, schallgedämpfte Walter. Die Pistole, die schon so viele Leben nahm. Heute würde sie das Leben dieser Missgeburt beenden. Er blickte auf sie herab, als er schoss. Mit jedem Zischen durchbohrte sie eine weiter Kugel. Er drückte ab. Wieder und wieder. Er schoss, schoss, schoss, schoss. Es klickte nur noch. Das Magazin war leer. Es würde reichen. Blut befleckte den Boden. Wie ein Wasserfall ergoss es sich auf sie, auf ihre Kleidung, auf ihre Haare, auf ihre Haut und auf den Ring an ihrer Hand. Shiho wusste, dass sie jetzt zu sterben hatte. Sie träumte von einer neuen Welt. Da lag sie, Rot, Blutig, Tot, Vernichtet, Gerichtet, Getötet, Bestraft. Er war wie immer zu spät. Er kam immer, nachdem gemordet wurde, nie rechtzeitig, um das Sterben zu verhindern. Widerlich. Shinichi beugte sich zu ihrer Leiche hinab und besudelte seine Finger mit ihrem Lebenssaft. Er badete sich in ihrem Blut. Er küsste sie auf die Wange. Sein wehleidiger Schrei zerfetzte die Stille des Morgens, sein Kreischen brachte Nerven zum Beben. Wovon sollte er denn jetzt noch träumen? ------------------------------ So, das war das Sequel zu „Trying not to dream“. Ich hoffe, ich habe ein paar meiner Leser überrascht und zufrieden gestellt. MFG NaruxHina-Fan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)