Memories von Kata-chan (Can you remember me?) ================================================================================ Kapitel 2: Goodbye, Twilight Town! ---------------------------------- Er stand auf dem Platz vor dem Bahnhofsturm. Dort, wo er mit den anderen so viele Stunden in der Hitze gesessen und den Sommer genossen hatte. Wieso war er noch hier? Wieso ging er nicht einfach? Er hörte sie kommen. Wusste sofort, dass sie ihm schon gefolgt waren, als er sie zurückgelassen hatte, in der Hoffnung, dass sie ihn alleine lassen würden. Er schloss die Augen. "Was wollt ihr?" Seine Stimme klang kalt. Warum wusste er selber nicht. "Beantworte mir nur eine Frage!", es war Hayner, der sprach. Er seufzte. Er konnte schließlich nichts verlieren: "Was willst du?" Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass Pence und Olette bei seiner Frage zusammen zuckten. Bevor Hayner weiter sprechen konnte stand plötzlich Olette vor ihrem ehemals besten Freund. Überrascht trat er einen Schritt nach hinten. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus. Noch einen Schritt. Ihre Finger strichen über seine Wange. Ihre Bewegungen waren zaghaft, unsicher. Er zuckte zurück. "Zeig mir dein Gesicht!" Ihre Stimme klang zerbrechlich. "Ich...", bevor er weiter sprechen konnte, schrie die Brünette auf: "Du blutest!" Mist, er hatte seine Verletzungen vergessen. Er blickte ihnen in die Augen. Entsetzen war alles was er darin lesen konnte. Und diese stummen Fragen dahinter: Wo war er? Wer hatte ihm etwas dergleichen angetan? Und wofür? Blut tropfte unter seinem Mantel hervor auf den Boden. Sein Blut. "Verdammte Herzlose!",schimpfte Roxas innerlich. Pence wollte ihm am Arm fassen, aber erneut wich der Blonde zurück. Nicht. Er wollte sie nicht sehen. Durfte sie nicht sehen. Wieso erinnerten sie sich an ihn? Sogar Seifer! "Du bist verletzt!", wiederholte Pence und griff erneut nach ihm. "Roxas, bitte!", flehte nun auch Olette: "Was ist nur mit dir? Wo warst du?". Aber er wollte nicht reden. Er wollte gehen, egal wohin, nur weg von hier. Aber seine Beine bewegten sich nicht. Wieso? Er hasste diese Frage. Sie allein war Schuld an allem. Immer mehr und immer wieder und schon viel zu oft hatte sie sein Leben nun schon zerstört. Der Wind wehte in seinem Rücken. Es war still. Da griff Olette erneut nach ihm und schob seine Kapuze sanft etwas nach hinten. Wieso ließen sie ihn nicht in Ruhe? Wieso war er überhaupt noch hier? Wieso sah Olette ihn nun so geschockt an? Fragen über Fragen. Da sprach das Mädchen vor ihm weiter: "Du bist überhaupt nicht älter geworden." Ihre Stimme klang tonlos. Er sah sie an. Sie war etwas älter als früher und man sah es deutlich in ihrem Gesicht. Anders als er. Für ihn war die Zeit ohne Bedeutung. Ohne weiter auf das Mädchen zu achten wandte sich der Blonde an Hayner: "Was wolltest du?" Wieder klang seine Stimme kälter als beabsichtigt. Dieser sah ihn nur verwirrt an und Seifer antwortete ihn statt dem Struggler: "Wo zur Hölle warst du? Du warst von einem Tag auf den anderen weg. Du hast nichts gesagt, dich nicht gemeldet! Wir haben uns alle Sorgen gemacht!" Wieder war es still. Nur noch der Mond erleuchtete den Platz. Roxas konnte nichts sagen. Was hätte er auch antworten können?! Das er gegangen war um der Dunkelheit zu dienen? Sie würden ihm niemals glauben! Wieso also antworten?! Er lauschte dem Wind der durch die Stadt wehte. Da sah er ihn. Er stand still auf dem Rand des Turms und sah zu ihm herab. Der Blonde Niemand sah lange zu ihm auf. Oder waren es doch nur Sekunden? Die anderen folgten seinem Blick bis auch sie zu der Figur aufsahen. Der schwarze Mantel wehte noch, als er plötzlich in ihrer Mitte stand. Olette schrie auf und Seifer und Hayner zogen sie und Pence, die sie am nächsten standen, hinter sich. Sie sind nicht dumm! Sie spürten die stille Gefahr, die von dem Neuankömmling ausging. "Nummer XIII!" seine Stimme klang kalt. Roxas sah ihn an: "Was willst du Saix?" Überrascht sahen ihn die anderen an. Woher kannte er so eine gefährliche Person? "Xemnas will dich sehen! Und er klang nicht grade sehr erfreut." Der Blauhaarige schob sich seine Kapuze in den Nacken. Er grinste. Roxas zuckte zusammen: sosehr er Saix’ Bersekermodus fürchtete, wenn er grinste verhieß es eine Katastrophe! Und das hieß, dass die Nummer XIII mit einer Strafe rechnen musste. "Du folgst mir. JETZT!" Die Stimme des anderen Niemand’s war wieder kalt, sein Gesicht wieder nur eine unergründliche Maske. Er sah zu den anderen Teenagern. Olette zuckte zusammen. Sie war den Anblick der Narbe wahrlich nicht gewöhnt. Roxas nahm sie schon gar nicht mehr richtig wahr. Er sah zum Mond auf. Es tat gut ihn einmal normal zu sehen. Ohne auf ein besseres Leben zu hoffen, dass man wohl kaum erreichen konnte. "Ich komme! Richte es ihm aus!" Dann drehte er sich um. "Ich hab gesagt du kommst mit mir!" Erneut sah Roxas zu der Nummer VII. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er in gelbe Augen blickte. "Ich hab hier noch etwas zu erledigen!" "Deine verdammte Mission war in einer anderen Welt! Die hast du erfüllt und jetzt lautet dein Befehl, mir zu folgen!" Erneut wandte Roxas seinen Blick zu seinen ehemaligen Freunden: "Kann ich sie wenigstens wegbringen?" "Naminé kümmert sich später um sie!", war Saix einzige Antwort darauf. Roxas Gesicht zeigte keine Regung, als er sprach: "Und dann? Wieder eine Errinerungslöschung? Klappt doch sowieso nicht? Wiso sollen sie dann nicht gleich den Terror der Dunkelheit behalten!" Ein kaltes Lächeln legte sich auf Saix', der Gedanke gefiel ihm: "Du kommst so schnell wie nur möglich nach! Oder Xemnas bringt dich um!" Dann verschwand er. Immer noch entsetzt sahen die Teenagers auf die Stelle auf der bis vor kurzem noch jemand stand. Roxas drehte sich wieder zum Mond. "Es ist echt schön, mal was anderes als Kingdom Hearts zu sehen, oder?!" Bei dieser Stimme musste Roxas’ lächeln. Er hatte erwartet, dass er kommen würde. Schon allein um Xemnas schlechter Laune zu entgehen. Der großgewachsene Mann neben ihm war ruhig. Eine Seltenheit. "Was machst du hier?", fragte die Nummer VIII. Der Blonde schüttelte den Kopf: "Ist nicht so wichtig!" Sein Partner zog sich ebenfalls die Kapuze vom Kopf. Flammend rotes Haar kam zu Vorschein. Mit einem Mal zuckte sein Kopf ruckartig nach hinten. Knapp vor seiner Nasenspitze verharrte Seifer´s Faust. Der Struggler funkelte Roxas an: "Sag uns verdammte Scheiße nochmal wo du warst! Die ganze Stadt hat nach dir gesucht!" "Und zwar ganz umsonst!", Axel schob die Hand des Blonden mit hochgezogenden Augenbrauen weg. Dann sah er wieder zu Roxas: "Wir müssen los. Xemnas war echt sauer." Der Kleiner stöhnte auf: "Hat Demyx wieder Mist gebaut?" "So ziemlich!", Axel grinste: "Sagen wir einfach mal: Er sollte sich eine neue Sitar zulegen!" Der Blonde sah übers Meer. Da sprach der Pyromane weiter: “Vexen will, dass du ein paar Leute von hier mitbringst." Entsetzt sah der blonde Junge den Größeren an "Was?". Dieser schüttelte nur den Kopf: "Du solltest nicht mehr herkommen, Rox. Vergiss das hier endlich!" Dabei machte er eine ausladene Geste über die Stadt. Wohl kaum. Roxas’ Stimme war erneut tonlos: "Wie viele?" "5 oder 6, frag mich nicht wofür, ich hab keine Ahnung. Beeil dich einfach!" Dann verschwand auch Axel. "Roxas, erklär uns endlich was hier los ist! Ich versteh das einfach nicht mehr. Erst verschwindest du einfach, tauchst nach Jahren endlich wieder auf und benimmst dich, als würden wir uns kaum kennen! Und dann noch diese seltsamen Typen..." Es war Pence, der gesprochen hatte. Roxas sah zu der kleinen Gruppe. Ohne, das sie es bemerkten, öffnete er hinter ihnen einen Durchgang. "Tut mir Leid!" murmelte er leise, als die ersten in dem Loch verschwanden. Entsetzt schrieen Hayner und Seifer auf, bevor auch sie von der Dunkelheit verschluckt wurden. Noch einmal sah sich die Nummer XIII auf dem Platz um. Danach verschwand er endgültig in der Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)